G esc hi chtl i ch es. 103 die Eroberungszüge Napoleons nur desto mehr zu leiden. Und gerade diese Kriegsepoehe, gemeinig lich als Invasionskriege bezeichnet, brachte über die Stadt Schärding den vollständigen Ruin und das grenzenloseste Elend. Vom 20. Dezember 1800 bis 6. April 1801 war die Stadt von französischen Truppen besetzt, die alles aussaugten. Für kurze Zeit zogen sich dann die Franzosen zurück; nach dem sich aber Napoleon Bonaparte zum Kaiser ausrufen liess, begannen die Feindseligkeiten aufs neue. Es bildete sich ein Bund gegen den selben, der aus Oesterreich, England und Russ land bestand. Die Oesterreicher gingen im Sep tember 1805 über den Inn gegen München, wäh rend die befreundeten Russen, die ärger als der Feind hausten, am Inn sich aufstellten und daher auch Schärding und Passau besetzten. Die öster reichischen Truppen wurden von den Franzosen bei Ulm eingeschiossen, und General M a k gab sich mit 25.000 Mann gefangen. Die Reste der kaiserlichen Armee flüchteten nach Böhmen und gegen Braunau. Auch die Russen zogen sich zurück. Die ver bündeten Franzosen und Bayern überschritten am 27. Oktober den Inn und richeten in Schärding ein Lager für 30.000 Mann ein, von wo aus später die Truppen in Eilmärschen nach Niederöster reich beordert wurden. Nach dem für die ver bündeten Mächte unglücklichen Ausgange der Schlacht bei Austerlitz war Oesterreich in der Ge walt des Feindes Im gleichen Monate ordnete Napoleon von Schönbrunn aus ein neues Verwal tungssystem für Oesterreich an, demzufolge Ober und Niederösterreich unter einen Generalgouver neur gestellt wurden. In diesen Zeiten haben Viele vieles, Zahlreiche alles verloren. Der Friede von Pressburg brachte den Feind wieder ausser Landes. Nicht lange aber währte der Friede, denn nachdem Preussen im Tilsiter Frieden nahezu die Hälfte seines Landes verloren hatte und Deutsch land neuerlich bedroht wurde, bereitete sich Oesterreich zum abermaligen Kriege vor. Schon im Februar 1809 begann die Konzentrierung einer