Heimroths Leidensweg". Ebenso wird Eva Gräfin von Baudissin geb. Tuerk (aus Lübeck, 1869 geb.), die Tochter der schon genannten Emmy Eschricht (s. o. S. 93) und eines Arztes, die außer Romanen mit ihrem Gatten Wolf Graf von Baudissin, ps. Freiherr v. Schlicht, „Das goldene Buch der Sitte" verfaßte, für eine Jüdin gehalten; die Familie Tuerk bestreitet aber ihre jüdische Herkunft. Im Semikürschner steht Hans von Kahlenberg, eigentlich Helene von Montbart, jetzt verm. Keßler (aus Heiligenstadt, 1870 geb.), die Verfasserin des „Nixchens", und ich kann nicht leugnen, daß ich es ihr gönne. In dem Roman „Ahaö- vera" hat sie auch die Judenfrage behandelt. Die schon verstorbene Lyri kerin und Übersetzerin Hedwig Lachmann (aus Stolp in Pommern, 1870 oder 1865—1918) war die Tochter eines jüdischen Kantors und heiratete den Anarchisten Gustav Landauer. Grete Auer, verh. Güter- bock (aus Wien, 1871 geb.), gab Marokkanisches und dann „Bruch stücke aus den Memoiren des Chevaliers von Roquesant". Von Au guste Hauschner (aus Prag, 1924 -f) weiß man das Geburtsjahr immer noch nicht. Sie schrieb den Judenroman „Die Familie Lowositz" mit der Fortsetzung „Rudolf und Kamilla", der sehr wichtig ist, außer dem noch vieles anderes. Auch Elisabeth Dauthendey, wohl Schwester Max Dauthendeys (deren Judentum also nicht feststeht) und Anna Behnisch-Kappstein, die Gattin Theodor Kappsteins, beide ziemlich fruchtbare Dichterinnen, haben bisher keine Daten von sich gegeben. — Sophie Hoechstetter (aus Pappenheim in Bayern, 1873 geb.) geriet vor allem durch ihre Novelle „Rebekka Elkan" in Verdacht, Jüdin zu sein, bestritt es aber sehr entschieden. Kein Zweifel herrscht bei Ernst Georgy, eigentlich Margarete Michaelson (aus Berlin, 1873 bis 1924), der Verfasserin der zwölfbändigen „Berliner Range" (Lotte Bach), und bei Alice Schalek (aus Wien, 1874 geb.), die große Reisen unternahm und Romane und Novellen veröffentlichte. Margarete Susmann, vermählte von Bendemann (aus Hamburg, 1874 geb.), und Hedwig Sauer, geb. Rzach, die Gattin des Prager jüdischen Literaturprofessors August Sauer (aus Prag, 1875 geb.), sind jüdische Lyrikerinnen der Gegenwart. Auch Grete Litzmann, geb. Herzberg, die Gattin des Literaturprofessors Berthold Litzmann (aus Breslau, 1875 geb.), die Dramen und Novellen schrieb, ist Jüdin. Unklar bin ich mir noch über die Deutschfranzösin Annette Kolb (aus München, 1875 Bartels, Herkunft 10 145