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reichen Lande natürlich ist, deren viele, doch ist kein einziger von Bedeutung, keiner
auch nur für Kähne oder Flösse schiffbar, und meist alle sind zu durchwaten. Doch
geschieht es bei der Lage des Landes, bei den zum Theile sehr starke» Abhängen der
Hügel und Waldschluchten, daß diese kleineu Gewässer nach Wolkenbrüchen oder hef¬
tigen Gewittergüssen urplötzlich zn Strömen anschwellen, welche Alles verheeren,
was ihrLanfberührt, indessen sie dann eben so schnell wieder versiegen. — Als solche
Gewässer nennen wir:
Die Mattich. Sie entspringt am Haunsberge, und mündet unferne von
Braunau iu den Inn. Ihr Gefälle ist auf diesem kurzen Weg nahe an 1000
Fuß. Die Antifeil entspringt in der Pfarre Eberschwang am Hausruck, und
fällt bei Winterdnng in den Inn. Die Pram entspringt am westlichen Hausruck,
und ergießt sich bei Allerheiligen in den Inn. Ihr Gefälle ist von der Quelle bis
zur Ausmündung 579 Fuß. Ihre Ueberfchwemmungen richten vielen Schaden an.
Zu den bedeutenden Bachen gehören: Die Aichten, der Mofachbach,
der Riedl- und Weisseiibach, der Bruinbach, Steckenbach, der Höhn-
Hartbach, Moosbach, Nettmachbach, Gurtenbach, Senstenbach,
Kesselbach, Haibach, Ranzenbergerbach, Kopfingerbach, die Enk-
nach, u. a. m. — Mehrere dieser Bäche führen Perlen. 1836 war die Ausbeute
167 Perlen erster, 139 zweiter, 3419 dritter Sorte. Der Hauptmuschelsaug darf
nur von drei zu drei Jahren geschehen. Hydrographisch bemerkenswert ist die
Erscheinung, daß viele der Bäche dieses Kreises, nach längerem oder kürzerem Laufe
in der Erde verschwinden, und erst in ziemlichen Fernen wieder auftauchen. So
die Enknach, der Steckenbach, u a. in.
Auch an Seen fehlt es diesem Kreise nicht, aber ihr Verhältniß zu jenen
prächtigen Seebecken in den benachbarten Alpenkreisen ist dasselbe, wie jenes der
Gebirge. So wie die imposanten Massen der Hochgebirge sich hier bereits zu Wal-
digen Hügeln und Höhen verflächen, so gestalten sich auch die Seen dieses Kreises
zu Miniatur-Abbildnugen jener hehren Wasserspiegel. So ist
Der Jnnsee, am Dörfchen gleichen Namens in der Pfarre Palding,
200 Klafter lang, 80—90 breit, 100 Fuß tief. Er liegt 1575 Fuß über dem
Meere. Der Kessel des Sees besteht ans dichtem, grauem Kalkstein. Der Jnnsee
liegt am westlichen Fnße des hohen Juden, aus dessen Schooß er auch sein Ge-
Wässer empfängt, dessen Ueberfluß er bei Kerfchham in die Mattich entsendet.
Der Höllsee schimmert bei Rent, iu der Pfarre St. Pantaleon. Er liegt
1306 Fnß über dem Meere, ist 400 Klafter lang, 80—100 Klafter breit. Sein
Becken ist Sand nnd Kalkbreccia. Beim Ausflusse gegen die Moosache bildet er