Beinl Ausbruche des spanischen Erbfolgekrieges stellte der Traunkreis gegen Baiern
eine Anzahl von Scharfschützen. Als nach Kaiser Carl VI. Tod sich gegen seine
Erbtochter, die großeTheresia, von allen Seiten Feinde erhoben, war auch
Oberösterreich am ersten durch Baiern bedroht. 1741 stellte der Araunkreis zum
Ausgebothe 3 Eompagnien zu 310 Mann. Spielberg und Enghageu wurden ver-
schanzt it. s. w. Am 12. September 1741 besetzten indessen doch die Baiern das
Land. — Der Kurfürst zog am 15. in Linz ein, und einige tausend Mann wurden
detaschirt,Enns,Steyer und die Pässe bei Spital zu besetzen. Am 23. traf der Kur-
fürst in Enns ein, und ließ sich am 2. Oktober als Erzherzog von Österreich huldi-
gen. Er halte dem französischen General Segur das Obereommaudo in Oberöster-
reich übergeben. Dieser ließ Enns und Steyer befestigen. Bald kam es auch zu bluti-
gen Seenen. Des österreichischen Generals Khevenhiller Vorposten streiften schon
in den ersten Tagen desDecembers bis an die Enns.Husaren hattenEnnsdorfbesetzt
und beunruhigten ohne Unterlaß die feindlichen Arbeiten. Am 9. December fetzten
endlich 2000 Franzofen über den Fluß und vertrieben sie. Hingegen wurden die
Baiern von den Österreichern aus Weyer vertrieben, und am 30. December ging
Khevenhiller über die Enns. Die Österreicher drangen nun schnell überall vor. Ge-
ueral Bernklau ward beordert, den Feind aus dem Salzkammergute zu treiben,
Trent mit seinen Pandureu erhielt den Befehl, die Alpenpässe bei Klaus, Win-
difckgarsten und Spital zu foreiren, und das Gros der Österreicher zog vor Linz,
welches Segnr selbst vertheidigte. Überall erlag der Feind uusern siegreichen Was-
fen; schon am 25. Jänner war Oberösterreich vom Feinde befreit, und am 13. Fe-
bruar zogen die Österreicher in München ein. Bei den drei feindlichen Invasionen
im Revolutiouskriege, nämlich 1800,1805 und 1809, litt der Traunkreis bedeu-
tend. Am stärkste» 1809. Das blutige Gefecht bei Ebelsberg am 3. Mai 1809 ist
welthistorisch geworden. Die Wiener Landwehr focht dort mit derTapferkeit einer in
Feldzügen ergraute» Soldateska. In diefem Gefechte fiel auch der Dichter Leo von
Seckendorf. Länger als zwei Stunden vertheidigten die Österreicher unterHiller
den Übergang der Traun gegen Massena. Von 80 Häufern des Marktes Ebelsberg
wurden 62 ein Raub der Flammen. Die Franzosen verloren 6000 Mann.—Die
Division ward vernichtet. Dennoch sorcirte die Übermacht und Tapfer-
keit der Franzosen den Übergang. Seit dieser Zeit hat kein bedeutenderes geschicht-
liches Ereigniß den Traunkreis mehr berührt.
Wanderung d urch d en Kr ei s m it B erücksi chti gun g alles
Sthenswerthen an Kunst, Alterthum und Naturschönheit.
Nachdem wir nun das Gebieth des Traunkreises in allen Beziehungen beleuchtet
■S O &XJ c\<3 0v«0 0*0 OvC