Strudel. Ihn bilden Felsenklippen unter dem Wasser. Der jenseitige Arm des
Stromes zwischen der Wörth in sel und dem linken Ufer heißt derHeßgang.
In den Jahren 1777 — 1791 wurden bedeutende Sprengarbeiten am Strudel
vorgenommen. Man räumte einen großen Theil der vorragenden Klippen weg, und
beseitigte dadurch größtentheils die Gefahr für die Schifffahrt, so daß jetzt bei Acht-
samkeit der Schiffer kaum mehr ein Unglück möglich ist. Die ganze Scenerie dieser
Strompartie gehört zu dem Interessantesten, was er in seinem Laufe bietet. Ein
besonders majestätischer Anblick ist es , die Dampfschiffe durch den Strudel und
Wirbel pafstren zu sehen. Nun führt die Straße immer längs dem Stromufer nach
Grein (s. oben Darstellung der Städte), und von dort über K l a m, S a x e lt,
Baumgartenberg, Perg und Mauthausen. Dieser Weg bietet eine
angenehme Reihe wechselnder Landschaftsgegenden. Von den hier genannten
Orten ist Folgendes zu berichten: Kl am ist ein Markt von 31 Häusern, mit
162 Einwohnern. Sa^en ein uraltes Pfarrdorf, mit 42 Häusern und 264 Ein¬
wohnern. Die alte Pfarrkirche St. Stephan ist ein fehenswerther altdeutscher Bau.
Baumgartenberg hat 15 Häuser mit 141 Einwohnern. Hier gründete Otto
von Machland 1140 einCisterzienserstift, welches KaiserJos eph imJahrel784
aufhob. Die ehemalige Stiftskirche ist jetzt Pfarrkirche. In dem alten Klostergebäude
war bis 1811 das Provinzial-Strafhaus, in welchem Jahre es nach Linz übersetzt
ward. — Perg ist ein Markt mit 118 Häusern und 734 Einwohnern. Die Pfarr-
kirche mit ihrem mehr als ein halbes Jahrtausend alten Thurm ist sehenswerth. Hier
in Perg sind auch die stark bearbeitete» Mühlsteinbrüche, die eine eigene Innung mit
40 Steinbrechern beschästigen (s. oben). In Mauthausen herrscht ebenfalls große
Thätigkeit, und der Anblick des Marktes gibt eines der lebhaftesten Strombilder.
Mauthausen hat 142 Häuser mit nahe an 1000 Einwohnern. Hier sind die drei
großen Steinbrüche, welche den schönen Granit liefern, der auch zu dem Wiener
Straßenpstaster verwendet wird. Auch ist hier lebhafter Verkehr der Reisenden
an der Donau. Schifffahrt und Handel ernährt viele der Bewohner. Eine siie-
gende Brücke erhält den Verkehr mit dem jenseitigen Donauufer. Mitten im Strome,
doch mit dem Markt durch eine Brücke verbunden, steht das alte feste Schloß
Pragstein. Die Pfarrkirche von Mauthausen, dem heiligen Nikolaus gewidmet,
liegt hoch, und am Kirchhofe öffnet sich eine ganz herrliche Aussicht über den Strom
und auf die Alpenkctte. In der Nähe ist die schöne Ruine Spielberg auf einer
Donauinsel bemerkenswerth. Ferner erwähne ich auf dem Wege von Mauthausen
bis Linz des Marktes St. Georgen an der Gusen mit 97 Häusern und
643 Einwohnern, und des Städtchens Stey er e k (f. obenDarstellung der Städte).