Qoy «ll! 31 Sehr lohnend ist auch die Ersteigung des Zwölserhornes. Man ersteigt dieses Gebirge von St. Gilgen aus über die Saustallalpe in zwei Stunden. Die Fern- ficht ist imposant; das Auge überschaut den Wolfgangsee, den Mondsee, den Fuschelsee, einen Theil des Attersees, den Zellersee, den Seekirchnersee und die Alpenkette vom Schafberge bis weit in das Ennsthal hinüber. — Eine der schönsten Partien von Mondsee aus ist auch nach der Ziukenbach-Klause zu unternehmen. Diese Klause, ein Werk des k. k. Waldmeisters in Mondsee, H. Zeppenzauer, ist höchst seheuswerth. Sie erhebt sich, kühn und fest gebaut, 13 Klafter über die Schlucht.—Der Königsbach und Steingraben fließen hier zusammen. Man sieht, wenn man hinaus kommt, von der Brücke am Wege St. Wolfgang; die Brücke ward 1822 erbaut. Es findet sich hier ein bedeutender Holzfang oder Rechen, zur Aufsaugung des Sudholzes, welches aus dem Rechen in Wasserriesen in den Wolf- gangfee, von da zu Schiff nach Strobel, und von dort anfderIschlzum Salzsud in die Salinen Ischls gebracht wird. Im Königsbachthale findet man prachtige Waldpartien. Nur zwei Stunden von Mondsee entfernt liegen auf einem AbHange unter dem Schober die Ruinen von Wartenfels. Es führen jetzt von allen Seiten gute Straßen nach Mondsee, und Fürst Wrede hat in dieser Beziehung sehr viel für die Gegend gethau, denn vor ihm waren die Wege elend. Man gelangt jetzt von Kammer über St. Georgen, Stamps uud Oberwang auf einem guten Wege durch die herrlichste Gegend in fünf Stunden nach Mondsee. Von Frankenmarkt über Walchen, an St. Georgen vorüber, führt auch eine Straße nach Mondsee. Der erst vor einigen Jahren angelegte Weg über St. Gilgen nach Ischl ist ebenfalls herrlich. Noch erübrigt uns, ehe wir dieses Heft schließen, einen Blick auf den Zellersee zu werfen. Von Mondfee nach Zell amZellersee sind anderthalb Stuu- den. Diese Pfarre umfaßt nun die gleichnamige Ortschaft mit 130 Häusern und 733 Einwohnern. Es waren die Mönche von Mondsee, welche hier die Wildniß lichteten, uud sich daselbst Zellen erbauten, daher der Name des Ortes. Die Kirche ist sehenswerth, sie ward 1441 erbaut, 1672 erneuert. Sie hat 3 Altäre, schöne Marmorarbeiten uud gute Altarblätter, das Hochaltarblatt ist von N. Streicher. Ueber den See selbst habe ich schon in dem Abschnitte: „Gewässer" berichtet. An der Westseite des Sees mitten im Walde steht die Ruine des alten Schlosses Wildenek. Somit hätten wir den Kreislauf durch alle Theile des Ländchens beschlossen, und unsere Leser werden daraus entnommen haben, daß auch derHausruck-Kreis seinen Autheil eilt Naturschönheit in dem großen Gemälde unseres Kaiserstaates auf gerechte Weise in Anspruch nehmen mag. P © öU teß i *>0