23 zur Wiederherstellung des alten Glaubens ergriff, und welche durch den Statt-- Halter, Grafen Herbersdorf, mit übermäßiger Strenge gegen die Irrenden in Aus- führung gebracht wurden, entzündeten neuerdings den Bauernkrieg. Sein Herd war im Hausruck-Kreise. Er brach am 17. März 1626 bei St. Agatha aus; die Bauern wählten einen tapfern, unternehmenden Mann, den Stephan Fadinger, znm Anführer, und bald loderte die Flamme der Empörung hoch im ganzen Kreise. Die Bauern schlugen die gegen sie gesendeten Truppen, eroberten alle Städte des Kreises, bis auf Linz, welches sie belagerten, bei welcher Belagerung Stephan Fadinger, durch eine Kugel verwundet, am 5. Juli starb. Nach ihm ward Achaz Wiellinger zum Anführer gewählt. Endlich wurden die Aufrührer von dem be- rühmten General Pappenheim gänzlich geschlagen, und der Aufruhr gedämpft. Aber schon 1632 erregten die Umtriebe eines Prädikanten, Namens Greimbl, aber- mals den Aufstand. Am 13. August brach er aus; wieder wurden Gräuel aller Art verübt, wieder konnte nur das Schwert die Unruhen stillen. Seitdem aber war Ruhe im Lande. Im spanischen Erbfolgekriege war der Hausrnck-Kreis Schau- platz mehrerer Ereignisse des Kampfes. Eben so im bairischen Erbfolgekriege, und in den Revolutionskriegen. 1800 warder Hausruck-Kreis vom 18. Dezember bis Ende März von den Franzosen besetzt. 1805 litt der Kreis durch die stegreichen Feinde, welche vom 28. Oktober bis 6. März 1806 daselbst hanseten, sehr viel. 1809 traf ihn abermals diese Geißel schwer. Im Preßbnrger Frieden von 1809 ward der Hausruck-Kreis zur Disposition Frankreichs gestellt, und der Krone Baiern einverleibt. Dort blieb er bis 1816, wo er durch einen neuen Staatsvertrag mit Baiern wieder an Oesterreich siel. Wanderung durch den Kreis. Nachdem wir nun den Kreis in seinen Bestandtheilen kennen gelernt haben, wollen wir auch die Wanderung durch den- selben autreten, um seine Pittoreske Seite zu sehen. Wir treten die Wanderung von der Grenze des Jnnviertels, von Engelhardszell an» Engelhardszell ist ein langgedehnter Markt von 84 Häusern, mit fast 900 Einwohnern. Hier, als Ein- bruchsstation, müssen alle Donaufahrzeuge, welche die Monarchie betreten, anhalten, und Pässe und Waaren untersuchen lassen. Die Lage von Engelhardszell ist sehr reizend. Seine Umgebungen, zumal am Donauufer, sind herrlich. Der schönste Spaziergang ist jener zu dem aufgehobenen Kloster Engelszell hinab. Dieses Cistcrcienserstift ward 1293 begründet, 1786 aufgehoben. Auch der Ausflug zu dem Thurme von Alt-Ried ist sehr lohnend. Im Orte selbst befindet sich keine besondere Merkwürdigkeit; doch findet man in der Kirche gute Altarbilder. — Die Donaufahrt von Engelhardszell bis Neuhaus ist eine der herrlichsten Partien.