jggSSMeslIllaSt^^ 17 voran stehen. Alle Feldraine, Wege und Straßen sind mit Obstbäumen besetzt. In allen Städten und Märkten, bei allen Schlössern trifft man gut und reich be¬ stellte Obstgärten; das Tafelobst von Wendling ist berühmt. Der Schloßgarten zu Aschach ist herrlich. Zu Lichtenegg ist auch ein englischer Garten; das Schloß Puchheim liegt umgeben von Obst-, Lust--, Zier- und Thiergarten. Bei Schloß Mitterberg sind zwei Obst- und ein Ziergarten. Eben so bei Schloß Wartenberg. Der Lehnergarten zu Wels hat 2 Glashäuser und eine Orangerie n. s. w. Als die erste Baumschule des Kreises, vielleicht des ganzen Oberlandes, ist die Pfarre Scharten bekannt, alle edlen Obstarten werden da trefflich gezogen. In Schönering, Alkofen n. f. w. ersetzt der Gewinn der Obstzucht oft den Verlust der Feldfrüchte durch Überschwemmungen. Natürlich erzeugt man in einem Lande, wo so viel Obst gedeiht, auch vielen Most, Zwetschkenbranntwein, Kirschengeist, Essig n.s.w. Von Most in gnten Jahren in manchem Hause 600 — 2000 Eimer. An allen obstreichen Orten ist der Most das Hauptgetränk der Bewohner. Der Weinbau ist nicht bedeutend. Doch ward in früherer Zeit, außer den Weingärten bei Aschach und Hartkirchen, auch zu Alkofen, in der Scharten, zu Grieskircheu u. s. w. Wein gebaut. Der Zehent vom Aschacher Wein stieg einst anf 1000 Eimer und darüber, jetzt ist derselbe fast gar nicht mehr in Anschlag zu bringen, da fast alle Weingärten ausgestockt sind. Hopfenbau wird zu Wels, Schwanenstadt, Vöcklabruck und Reichsdorf mit Erfolg betrieben, besonders seit etwa zwanzig Jahren. Außerdem gibt der Fischfaug, die Schifffahrt, die Köhlerei, das Holzfällen und Flößen den Bewohnern Beschäftigung und Gewinn. In den Donaugegenden gewähren auch die Uebersahrten einen kleinen Erwerbszweig. In der Pfarre Weyeregg verfertigen die Bewohner gute Zille» (Schiffe), und in der Pfarre Beyerbach ist die Erzeugung des Leinöles auch ein Gegenstand der Beschäftigung für die Bewohner. Gewerbfleiß. Industrie. Die Anzahl der besteuerten Gewerbe des Kreises betrug im Jahre 1839 nahe an 10,000. Es finden sich darunter alle Beschäftigungsarten des bürgerlichen Verkehres nnd Bedarfes. Auch an Manu- fakturen und Fabriken ist der Kreis nicht ganz arm; sehr bedeutend für die kurze Zeit des Bestandes gestaltet sich die k. k. priv. Noitzmühler Maschinen-Fabrik bei Wels. Vor 19 Jahren stand hier die Mühle des Müllers Noitz; sein Nachfolger im Besitze, Christian Steininger, erbaute daselbst zuerst eine Blechhütte mit einem Walzwerke. Schon 1832 vergrößerte man das Werk, und Steininger gründete eine Aktiengesellschaft, welche sich 1838 unter der Firma: K. K. priv. Noitzmühler Hausruck-Kreis. 3