Manches gethan zur Veredlung der Racen durch spanische Schafe. Bienenzucht wird nur wenig betrieben. An Federvieh ist Ueberfluß. Wie es mit Jagd und Fischerei steht, ist aus der gegebenen Rubrik: „Thierreich" zu entnehmen. Feldwirthschaft. Gartenbau zc. Der Bau der Cerealien wird im Hausruck-Kreise fleißig betrieben. Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Flachs und Hanf gedeiht in den verschiedenen Theilen des Kreises gut. Flachs wird indessen doch noch zumeist aus Böhmen bezogen. Früher, als die Leinwandhandlung zu Gries- kircheu noch im Schwünge war, ward dort auch der Flachsbau lebhaft betrieben. Jetzt beschränkt man sich daselbst bloß auf Erzeugung des Hausbedarfes. In den bessern Jahren und in guten Distrikten erntet man 10, 12— löfachen Samen; in mittelmäßig guten Distrikten 7—9sachen, in den schlechten 5—8fachen. Es gibt sogar Gegenden, wo nur zweifacher Same gewonnen werden kann. Alle drei Jahre läßt man die Felderbrach liegen, und besäet die Hälfte mit Klee, die zweite Hälfte benützt man erst im zweiten Jahre. Der Mangel an Dünger ist Ursache, daß man die Brache noch beibehält. Man sollte mehrere Wiesen und weniger Aecker haben, dann könnte man reiche Herden halten, Dünger gewinnen, und so die Brache endlich ganz abstellen. Pillwein gibt an, daß 1826 der Flächenraum des Ackerlandes in diesem Kreise auf 124,176 Joch angeschlagen sei, und die Wiesen des Kreises auf 61,938 Joch *); das ganze Trattnachthal ist gleichfam eine große Wiese. Treffliche Wiesen finden sich in den Ebenen von Weyeregg, um Weizenkirchen, und Neukirchen bei Lambach. In Neukirchen bei Frankenmarkt, und zu Michaelbach gibt es auch große und gnte Wiesen. Diese Gründ'ansge- nommen, sind in den Thälern und Flächen die Wiesen oft wässerig, in den Wald- gegenden etwas mager, an den Flüssen der Ueberschwemmmig und Versandung ausgesetzt. DerFleiß des Landmanues in Bestellung derselben ist musterhaft. Der gewöhnliche Dünger für Aecker und Wiesen ist Pferde- und Kuhmist; dann Schlier, Aschenmist und Knochenmehl. Zum Ackerbau wird auch Gyps verwendet. Das Düngen mit Schlier (Mergel) ist in diesem Kreise sehr häufig ; es bewährt sich als höchst nützlich. Seit 100 Jahren ist dadurch das Erträgniß der Aecker um V3 gesteigert worden» Das zur Düngung treffliche Knochenmehl wird seit einigen Jahren zu Peyerbach und Vöcklabruck im Großen erzeugt, und findet, bei dem erprobten Nutzen dieser Düngerweise, bei allen Landwirthen starken Abgang. — Der Obst- und Gemüsebau des Kreises ist bedeutend. Obst, Rüben, Erdäpfel u. s. w. werden in ganzen Schiffladungen bis nach Wien geführt. In der Obst- kultur namentlich dürfte der Hausruck-Kreis allen übrigen des Erzherzogtumes Diese Zahlen scheinen jedoch viel zu klein.