schwebt 7170 Fuß über dem Meere. Auf dem stillen Gottesacker ruhen die Gebeine mehrerer Wanderer, die hier in Winterstürmen, oder durch Lavinen den Tod fanden. Es vergehen wenige Jahre, die nicht mit einem ähnlichen Unfall bezeichnet wären. In der Nähe findet man einige kleine Seen. Somit hätten wir denn die Wanderung durch die südlichen Theile des Landes vollbracht, und haben auf die vorzüglichsten Punkte aufmerksam gemacht. Der Großglockner gehört, wenigstens zum Theile, auch der salzburgischen Tauernkette an. Da aber seine Ersteigung meist von Heiligenblut aus geschieht, so haben wir die Schilderung dieser Ascenston für die Darstellungen Käruthens vorbehalten. Noch aber rnüssen wir zur Vervollständigung unserer Andeutungen auf einige Punkte im Norden des Landes hinweisen. Darunter gehört der Haunsberg. Es ist dieß ein Rasengebirge mit einem Areale von etwa 4V2 Quadratmeile, über sechs Stunden lang, gegen drei breit. Er beginnt an der Rauchleiten, und endet an der Grenze des Jnnkreises bei Perwang. Äcker, Gärten, Wiesen, Schlösser und Dörfer schmücken seine Höhen und Abhänge, und sein Besuch ist bei der geringen Entfernung von Salzburg sehr lohnend. Auch wird Niemand versäumen, den Ausflug nach Berchtesgaden, mit dem herrlichen Köuigssee, dem majestäti- schen Watzmann, dem romantischen Hinterfee, der Eiskapelle u. f. w. zu machen. Die nähere Schilderung dieser Gegend gehört indessen nicht mehr in unsere Schil- derung, da Berchtesgaden nur eine bairische Euclave ist, also nicht in der Dar- stellung des Salzachkreises mitbegriffen werden kann. Dasselbe ist der Fall mit dem in vieler Beziehung höchst interessanten Reichenhall, dessen großartige Sali- nenwerke nach dem zerstörenden Brande großartiger als früher wieder erstan- den. Auch Laufen ist bairifch. Noch müssen wir des an der nördlichen Gränze des Herzogthumes bei Straßwalchen, unfern Neumarkt, gelegenen Dorfes Jrrsdorf erwähnen, da das interessante Portal seiner altertümlichen Kirche der Gegenstand einer Darstellung der Vignetten unserer Chromolithographien gewor- den ist.—Es erübrigt uns nun nur noch, der Ordnung unseres Werkes gemäß, die Höhenangaben der Gebirge mitzutheilen, aus denen man die Majestät erken- nen wird, mit welcher hier die Natur prangt.