19 Kurfürstenthum an die Secundo-Genitur von Österreich, an den ehemaligen Groß- Herzog von Toskana, Ferdinand. Der Erzbischof Colloredo erhielt die reichs- schlnßmäßige Ruhe mit einem Gehalt von 80,000 fl. Er starb 1812 und ruht, der letzte der regierenden Erzbischöfe Salzburg's, im Dome von St. Stephan in Wien. Die Regierung Ferdinand's war durch Weisheit und Energie ausgezeich- uet. Er strebte mit der edelsten Thätigkeit, die tiefen Wunden des Landes zu hei- len, aber nur zu schnell ward er von dieser Thätigkeit zu einem neuenWirkungs- kreise abberufen. Es brach der Krieg von 1805 aus. Abermals überschwemmten die Franzosen nach den Unfällen bei Ulm das unglückliche Salzburg, und aber- mals kostete diese Invasion den Staatskassen über 2 Millionen, dem Lande über 3 Millionen Gulden. Am 26. Dezember 1805 ward der Friede von Preßburg geschlossen. Er hob das Kurfürstenthum Salzburg auf. Ferdinand erhielt Würz- bürg, Salzburg kam an Österreich. Es blieb bei diesem Staate bis 1809. Nach den unglücklichen Ereignissen, welche in diesem Kriegsjahre die Österreicher bei Regensburg getroffen hatten, fielen die Franzosen wieder in Salzburg ein. Diese Invasion kostete dem verarmten Lande wieder mehrere Millionen. Im dem Frie- den von Wien, ward Salzburg an das Königreich Baiern abgetreten. Es erhielt den Namen des Salzachkreises, und blieb bei Baiern bis 1816, wo es wieder von Österreich in Besitz genommen ward. Seit dem Tode Colloredo's (1812) ward das Erzbisthum von dem Bischöfe in Chiemsee bis 1816, dann bis 1824 von dem Bischöfe von Lavant verwaltet. 1824 ernannte Kaiser Franz den Erzbi- schos Gruber, welcher 1835 starb, und gegenwärtig ist Fürst Friedrich Joseph von Schwarzenberg, Erzbischof. Das Herzogthum ist unter dem Namen des Salzachkreises, mit der Monarchie, und zwar der Eintheilnng nach mit Öfter- reich ob der Ens verbunden. Städte, Märkte, Schlösser. Salzburg zählt in seinem gegenwärti- gen Bestände 3 Städte, 5 Vorstädte, 21 Märkte und 734 Dörfer mit 29,428 Häusern. Die drei Städte sind: Salzburg, Hallein, Radstadt. Die 21 Märkte: Abtenau, Goldegg, Golling, Hosgastein, St. Johann, Knchel, Loser, Mau- terndorf, St. Michael, Mittersill, Neumarkt, Rauns, Saalfelden, Seekirchen, Straßwalchen, Tamsweg, Tarenbach, St. Veit, Wegrain, Werfen, Zell am See. Davon liegen Golling, Kuchel, Neumarkt, Seekirchen und Straßwalchen im flachen Lande, die übrigen 16 im Gebirge. Festungen hat das Land zwei, aber beide von geringer Bedeutsamkeit. Die eine ist Höhensalzburg an der Hauptstadt, und Werfen im Pongau. An zum Theile sehr malerischen, theils in Ruinen liegenden, theils noch bewohnten