16 bürg und Waldsee ganzNiederbaiern. Darüber ergrimmt, warfen sich die Herzoge mit ihrer ganzen Macht auf Salzburg, belagerten Mühldorf und trugen des Krieges Schrecken bis an die Mauern Salzburg's. Im Jahre 1403 ward der sogenannte Jgelbund geschlossen. Salzburg nahm auch Theil an den Zügen gegen die Hussiten. Die salzburgischen Söldner wurden aber beinahe vernichtet. 1463 und 1482 wüthete die Pest. Es starben im Stadtpfarrbezirke der Stadt Salz-- bürg allein über 4000 Menschen. 1491 ras'ten unerhörte Orkane. Unter Erz- bischof Bernhard erhob sich 1481 ein bedeutender Aufstand. Ein kühner Älpler Georg Erzknapp versammelte eine Schaar eben so vermessener Genossen, über¬ stieg den Tauern, besetzte Gastein, und raubte und plünderte. Die Pinzganer erhoben endlich die Waffen gegen dieß Gesindel und vernichteten es. 1495 raffte abermals die Pest viele Menschen weg. Unter Leonhard von Keutfchach 1495 bis 1519 stieg Salzburg zu dem Gipfel seines Glanzes. Die neu eut- deckten reichet! Goldminen lieferten ihm unermeßliche Schätze, welche er zu gro- ßen Unternehmungen, Straßenbanten u. s. w. verwendete, ohne deshalb den Unterthan belasten zu dürfen. Übrigens ward auch feine Regierung durch Uiiru- hen getrübt. Die Stadt Salzburg war reich und groß geworden; die Bürger trugen Gelüste, die Oberherrfchaft des Erzbifchofes abzuschütteln, und gleich den deutschen freien Reichsstädten sich zu eoustitutioniren. Kräftige Gegenmaß- regeln des Erzbifchofes erstickten schnell diese Umtriebe. Unter dem Erzbischose Mat- thäus Lang von Wellenburg ging Salzburg wichtige» Ereignissen entgegen. Er machte sich durch thätige Regierung Verdienste um das Land. Er führte große Baue, liebte aber Glanz und Pracht. Im Jahre 1525 brach in Salzburg der große Bauernkrieg los für das Lutherthum. In mächtige Massen vereinigt, zog das Gebirgsvolk gegen die Hauptstadt. Der Erzbischof warf sich in die von ihm neu befestigte Burg Hohenfalzburg, ward dort drei Monate von den Bauern belagert und durch Herzog Wilhelm von Baiern endlich entsetzt. Es ward im August 1525 eine Art Vergleich geschlossen. Darum aber war der Friede nicht hergestellt. Die Bauern hatten nur dem Drange des Augenblickes nachgegeben. Kaum war der Herzog Wilhelm abgezogen, so brach der Aufstand im Pinzgau vom Neuen los. Der Hofmarschall von Thum zog gegen sie aus, ward aber geschlagen. Nun erhob sich auch das Volk von Pongau und die Knappen von Rauris und Gastein gegen den Erzbischof. Furchtbar wütheten sie im Lande, Raub, Mord und Brand bezeichneten ihre Schritte. Der Erzbifchof zog Truppen aus Schwaben an sich, ward aber überall geschlagen. Die festen Burgen Kaprun, Mittersill, Fischhorn, Lichtenberg, Tarenbach u. s. w. fielen in die Hände der