Das Hornvieh im Lungau zeichnet sich durch seine Größe aus. Doch stellt sich der Lacticinsnutzen der Pongauner- und Pinzgauerkühe ergiebiger. Man rechnet hier im Durchschnitte auf eine Kuh 70 bis 75 Pfund Schmalz, und 130 bis 140 Pfund Butter. Die herrlichen Alpenweiden befördern den Ertrag. Man pflegt süße und saure Käse zu machen. Ein Zentner Käse erheischt 15 Pfund Salz und wird um 5 bis 15 fl. verkauft. Schafzucht ist rücksichtlich der Qua- lität der Thiere nicht besonders. Noch sind die Schafe fast durchaus gemeiner Art, doch nimmt die Veredlung durch spanische Widder immer zu. Ein Widder gibt im Durchschnitte 2% Pfund Wolle. Ziegen werden in großer Menge gehal- ten. Schweine fast bei jeder Meierei. Was die Kultur des Bodens betrifft, so zeigt auch Salzburg den ehrenwerthen Fleiß und die Beharrlichkeit in der Arbeit, welche den Älpler überall auszeichnet. Jedes Stück Erdreich ist benützt, die Brache kennt man nicht. Man baut Weizen, Korn, Gerste und Hafer. In den Gebirgsgegenden meist Korn und Hafer; Gerste sieht man außer im Lungau nur wenige. Diese Cerealien decken indessen den Bedarf des Landes nur zum Theile. Der Abgang muß durch Zufuhr ersetzt werden. Flachs und Hans wird zur Nothdurft gezogen. Klee- und Kartoffelbau nimmt auf erfreuliche Weise zu. Gemeine Rüben findet man überall. Auf dem flachen Lande trifft man Buch- Weizen (hier Hoadn genannt), Hirse, Hülsenfrüchte u. f. w. Seit 1811 baut man auch Reps. Fast jede dritte Ernte wird durch Hagelschlag oder Reife ver- nichtet. Im Lungau kann der Bauer erst im Juni sein Kornfeld bebauen! Unter den Gemüsen findet man das Kraut (den weißen Kohlkopf), Schnittlauch u. s. w. In Gärten und um die Stadt Salzburg herum pflanzt man alle Gat- tungen von Gemüsen, auch treiben die Gärtner starke Blumenzucht. Die Obst- kultur ist in Aufnahme, doch gedeiht es im Lungau und Pinzgau selten. Wein- bau wird in dem Salzachkreise gar nicht betrieben. Bienenzucht nicht sehr lebhaft. Bergbau. Bei dem großen montanistischen Reichthume des Landes ist natürlich Bergbau und Hüttenbetrieb thätig. Der Salzbetrieb im Dürrenberge nimmt die erste Stelle ein. Dieser Bergbau ist so alt, daß er sich in die Zeit der Mythe verliert. Seitdem XII. Jahrhunderte besteht eine geregelte Bergregie. Der ganze Salzberg ist in 9 Abtheilungen geschieden, nämlich, der Georgenberg (der höchste), der Leonhardsberg, der Freudenberg, der Glamerberg, der Obersteinberg, der Untersteinberg, der Johann Jakobberg, der Rupertsberg und der Wols-Diet- richsberg. Man hat hier die Erzeugung des Salzes in einem Jahre schon bis' 300,000 Zentner getrieben. Der Bergbau auf edle Metalle war einst in Salzburg