ffb; Dinge eintreten mußte. Der Schuldenstand wurde liquidirt, und eine große Gesell- schaft unter dem Titel der InnernbergerHauptgewerkschast gebildet, welche unter der Leitung eines vom Landesfürsten gestellten Ober - Kammergrafen stand. In S t e y e r ist nun der größte Handelsverkehr der Eisenwaaren. — Die Fabricate der Eisenarbeiten bilden einen beträchtlichen Aetivhandel nach Frankreich, Pohlen, Rußland, in die Türkei, Schweiz u. s. w. Beachtung verdienen auch die zahlrei- chen Holzarbeiter im Traunkreise. — In der Viechtau ist das Berchtesgaden Oster- reichs. Die Hauptniederlage dieser Holzschnitzwaaren ist in der Meierei in der Viechtau. Am Plankenstein im Salzkammergute ernähren sich mehrere Familien von den Steinbrüchen. Gyps wird etwa jährlich zu 3 — 4000 Centner verhandelt. Die meiste Leinwand im Traunkreise bereitet man in den Districtscommissariaten Gmun den, Osch wandt, Hall, Hochhaus, Kremsmünster, Ort, Pernstein,Scharnstein, Sierning, Spital und Steinhaus. Von W Köhlerei und Holzknechtarbeit lebt ebenfalls eine große Zahl der eigentlichen Ge- §§ birgsbewohner. Das Volk ist von guter Art. Einfach, redlich, bieder, etwas aber- ^ gläubisch, wie es der Älpler stets ist, und stark an alten Gewohnheiten hängend. Der Bewohner des Traunkreises ist übrigens fleißig, thätig, froh und zufrieden, selbst bei großer Dürftigkeit, folgsam den Gesetzen, treu und anhänglich dem Fürsten. Der Körperbau der Bewohner ist ziemlich kräftig und schön. Im Süden, in der Kalk- kette herrscht leider auch hier starker Cretinism. Die Wohnungen des Traunkreis- bewohners in den Flächen und offenen Gegenden sind meist gemauert, und von gn- ter Form. Im Gebirge sind die hölzernen Hütten vorherrschend. Die Kleidertracht ist besonders im Gebirge malerisch. Der Bauernbursche in den Alpen, so wie der Holzknecht gefällt sich in der freudigen Jägertracht; Er liebt den grünen Hut, mit dem Gemsbart, und der Auerhahnfeder, die graue Jacke mit grünem Ausschlag u. f. w. Die Weiber tragen Korsetten, dunkle Röcke, und entweder Kopftücher, oder weiße große Filzhüte. An eigenthümlichen Sitten und Volksgebräuchen hat sich noch erhalten der uralte Schwerttanz der Halloren, das Fischerstechen der Traunschiffer, das sogenannte Sternsi ng e n, die Production der Glö ckler, die Fa sch i n g- Hochzeit, die vi er Stände, die Jahreszeiten u. s.w. Auch bei Ho chzei- ten,Kindstaufen und Begräbnissen herrscht noch Sitte und Gebrauch wie vor Jahrhunderten. Die Gebirgsbewohner sind meist leidenschaftliche und auch treffliche Schützen. Der Tanz wird auch sehr geliebt. Er ist nationell und eigenthüm- lich, besonders der sogenanntePfannhäuferische. Verwandt ist diese Tanz- weise in Form und Melodie der Begleitung mit dem steyermärkischenAlpentanz. Das E i s s ch i e ß e n ist eine ungemein beliebte Winterunterhaltung. Gesang ist be- oOo C*)o oOo CTO I Mmi