umm p 21 eigene Zunft in Perg: „die bürgerlichen Mühlsteindurchschläger" beschäftigt), Schleifsteine, Bausteine, Pflastersteine (die großen Steinbrüche zu Mauthausen liefern den berühmten Granit des Wienerpflasters), Steine zu Fensterstöcken, Treppen u. s. w., Flachs, Leingarn, Lein- w a n d, Tü ch er, w oll ene S trü m pfe, Tisch zen g e, Z wirn, Töpfer- gefchirre u. s. w. Eingeführt werden dagegen Getreide, Wein,Ta- bak, Safran, Senf, M i n e r al w ä ffe r, H o p fen (aus Böhmen), Re i s, Metalle, Glaswaaren, Fayenee,Färbestoffe,Colonial-,Spe- z ere i- und Apotheker waaren, Seide, Seide Nwaaren, Schaf- und Baumwolle, feine Tücher, Knoppern,Papier,Bücher, Kunst- e r z e u g n i s s e, G a l a n t e r i e w a a r e n u. s. w. Die Handelsbilanz steht in- dessen immer zum Vortheile des Kreises. Der größte Handelsplatz des Kreises ist Linz. Bedeutende Märkte werden in Aigen, Eschelberg, Freystadt, Gallnenkirchen, St. Georgen an der Gusen, Grein, Haslach, Hollmonsöd, H o ski r ch en, Käsermarkt, Ki rchberg, Klein zell, Königswiesen, Laßberg, Lembach, Leonselden, St. Leonhard, Mauthausen, St.Martin, Münzbach, Neufelden, Neumarkt, Oberneukirchen, St.Oßwald, Ottensheim, St. Peter, Pier- bach, Reichenau, Rohrbach,Sarleinsbach, Schönau, Steyerek, Tragwein, Urfahr, Weifsenbach, Weitersfelden, Zell und Z w e t t l abgehalten. Bewohner, deren Sitten, Sprache, Häuser u. s. w. — Der Be¬ wohner des Mühlkreises darf im Allgemeinen als stark und robust bezeichnet wer- den. Besonders gilt dieß von den Bewohnern des gebirgigen Theiles und von den Holzarbeitern in den Distrikts-Kommissariaten Schlögl und R u t t e n st e i n. In den Niederungen an der Donau ist der Menschenschlag kleiner und unansehnlicher. Cretinism findet sich häufig daselbst; die Kinder werden schon ftühzeitig zu harten, ihre Kräfte übersteigenden Arbeiten angehalten. In diesem ist die Ursache des Zu- rückbleibens im Wachsthume und mehrerer anderer körperlichen Gebrechen zu suchen. Die überwiegende Zahl des weiblichen Geschlechts gegen das männliche ist noch Folge der früher so anhaltenden Kriege. An Denkart und Sitte ist dieß Völkchen noch unverdorben und bieder. Der Bewohner des Mühlkreises ist gutmüthig, fromm, ein guter Unterthan, fleißig und betriebsam, genügsam bei geringem Erwerbe, sparsam und gastfrei bei feiner Armuth. Nach alter Sitte wird noch auf Treu und Glauben gehalten. Die Nachbarn leihen sich Geld ohne Verfchreibung und es wird stets redlich bezahlt. —Die Schulen werden fleißig besucht, es ist daher die Kenntniß des Lesens