außerhalb des Ortes stand und hauptsächlich für die Absonderung (daher Sunder-Siechen) infektiöser Patienten bestimmt war. Dieses Spital scheint aber ebenfalls dem großen Stadtbrande von 1554 zum Opfer gefallen zu sein. Um 1600 wurde es erneuert und im 18. Jahr¬ hundert vergrößert und mit einer Kapelle ausgestattet, auf die 1721 sogar ein eigenes Benefizium gestiftet wurde. L. Jn der Hcformntione^clt sehen wir auch in Schwanenstadt seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die neue Lehre Boden gewinnen, ja bald sogar das Übergewicht erlangen. Unterstützt wurde die Ausbreitung des Prote¬ stantismus sehr durch die Grund- und Vogteiherrschaften; diese bean¬ spruchten auch das Präsentationsrecht (Vorschlagsrecht) bei Pfarr- und Schulbesetzungen, worüber heftige Streitigkeiten mit dem Paffauer- Ordinariat entstanden. Natürlich protegierte die Herrschaft protestantische oder Pro¬ testanten freundliche Pfarrbewerber; so unterzeichnete sich schon der Pfarrer Wolfgang Riporger (1537 bis 1556) als „Pastor in Schwans"; auch die Nachfolger Leonhard Wieglinger (bis 1558), Magister Joh. Pachmayr (bis 1567), Georg Geyer (bis 1568) und Joh. Schaum¬ berger (bis 1575) waren Pastoren; Johann Sommer (bis 1579) erwarb zwar auch vom Paffauer-Ordinariat einen Investitionsbrief (Anstellungs Bestätigung), dürfte aber ebenfalls protestantisch gesinnt gewesen sein, sonst hätte er sich im damals schon überwiegend protestantischen Orte nicht behaupten können. Wolfgang Steininger (bis 1610) und dessen Sohn und Nachfolger Andre Steininger (bis 1624) waren eifrige evangelische Pastoren, die dafür sorgten, daß auch die Stellen der „Psarrgesellen" (Kooperatoren, bei den Protestanten Diakone genannt) sowie das Frühmeßbeneficium protestantisch besetzt blieben. So wurden 1579 Vergilius Rosner und 1588 En och Breu vom evangelischen Generalkvnsistorium in Regensburg als Diakone für Schwans or¬ diniert (= bestätigt). Das Frühmeßbenefizium war schon 1558 von einem Anhänger der Protestanten, von dem ehemaligen Florianer Geistlichen Kaspar Ray dt besetzt worden. Sein oder ein Nachfolger war der Prädikant Iakobus, der auch ein Anhänger des Augsburger Bekenntnisses war; dieser kam 1584 an die einträglichere Spitalkirche nach Wels, starb aber dort schon 1585 samt seinen Kindern an der