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Johann E. Lamprecht.
Zur Biographie Johann E. Lamprechts.
Von
Br, Franz Berger.
Linz 1905.
Selbstverlag-. � Akad. Buchdruckerei des katholischen Pre�vereines.
O�LB LINZ
+X016675505
+XO16675505
Sonderabdruck aus �Archiv f�r die Geschichte der Di�zese Linz
I. Jahrgang.
rullwlr ers^en biographischen Artikel �ber Lamprecht ver-�ffentlichte Julius Strnadt in der �Linzer Zeitung� des Jahres 1890.^
Es nahte zum 50. Mal der Tag, an dem Lamprecht zum Priester geweiht worden war; zugleich waren 50 Jahre reicher literarischer T�tigkeit verflossen. Aus diesem Anla� wollte Strnadt die Aufmerksamkeit des Publikums wieder auf Lamprecht und seine Arbeiten, die, wie M�hlbacher urteilte,2) �l�ngst nicht nach Geb�hr gew�rdigt� worden waren, lenken.
Nach dem schnellen Tode des greisen Forschers erschien im �Linzer Volksblatt� 1895 ein l�ngerer Nekrolog.3) Der Ober�sterreichische Pre�vereinskalender f�r 1896 brachte aus der Feder K. Meindls �Erinnerungen an f Joh. Ev. Lamprecht, Benefiziaten zu Maria Br�nnl bei Rab.�4)
Nachfolgende Zeilen wollen nun auf Grund des noch vorhandenen und zu Gebote stehenden Briefwechsels kleine Beitr�ge zur W�rdigung des Mannes liefern, der als Topograph und Lokalhistoriker f�r die Erforschung unseres Heimatlandes in bescheidenen Verh�ltnissen so viel geleistet hat.5) Nicht eine Kritik der Werke Lamprechts will der Verfasser bieten, sondern eine Erkl�rung seines Werdeganges und eine eingehende Darstellung der Entstehung seiner Schriften.
Lamprecht wurde am 28. Dezember 1816 in Sch�rding geboren. Sein Vaterhaus stand in der Neustift/unmittelbar /jjy am Friedhof an der Stra�e nach Passau. Die Familie stammte
x) Nr. 259.
3) M�hlbacher an Strnadt. Wien, 1. Dez. 1891.
3) XXVII. Jg. Nr. 219. (Pfr. Fr. Lang in St. Martin.)
4) XV. Jg. S. 70 ff,
5) Hochw. H. Propst K. Meindl von Reichersberg, H. 0.-L.-Gerichts-Rat J. Strnadt, die Verwaltung des Museum Francisco-Carolinum, H. Pfarrer Fr. Lang in St. Martin, -�ochw. P. Musch, Vikar in Pupping, hatten die G�te, Briefe Lamprechts zur Ben�tzung zu �berlassen. Ebenso sei den H. Archivaren Prof. Dr. K. Schiffmann, Dr. J. Zibermayr f�r ihre freundliche Unterst�tzung gedankt. Ferner stellte Herr B�rgermeister Altmann den Nachla� Lamprechts, der im Stadt-Archiv Sch�rding aufbewahrt wird, bereitwilligst zur Verf�gung.
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vom Lamprechtgute zu Badhering in der Pfarre St. Florian am Inn. Sein Vater Michael Lamprecht war Stadtg�rtner.
Die alte Stadtschule am Platze r�stete den jungen Hans mit den Elementarkenntnissen aus.1) /^Nachdem er durch Benefiziat J. Kitzm�ller den nach damaliger Auffassung unentbehrlichen Vorunterricht in der lateinischen Sprache erhalten hatte, kam er im Herbst 1829 ans Gymnasium Kremsm�nster, wo der Sch�rdinger P. Alexander Wei�brod sich seiner annahm.2) '
1835�37 betrieb er die philosophi^h�L Stiidien, nicht immer mit g�nstigem Erfolg.3)
Anfangs wollte er in das Stift Reichersberg, dem er sein ganzes Leben lang treue Anh�nglichkeit bewahrte, ein-treten, entschied sich aber dann f�r das Priesterseminar in Linz.JjHier fand er treue Freunde, wie den sp�teren Domdechant Friedrich Baumgarten und Roman Nei�er, der als Ehrendomherr und Pfarrer in Obernberg starb.
Am 24. Juli 1841 wurde er mit 11 anderen Alumnen und mehreren Stiftsgeistlichen4) zum Priester geweiht und brachte am 17. August in Sch�rding sein erstes heiliges Me�opfer dar. Ein bayrischer Pfarrer der Nachbarschaft hielt die Predigt.5)
Seine priesterliche Laufbahn bot nichts Au�ergew�hnliches. Er wirkte an vielen Orten des Innviertels als Kooperator und Provisor und erhielt erst nach einem langen Wanderleben eine dauernde Stellung als Messeleser in Sig-harting und sp�ter als Benefiziat in Maria Br�nnl bei Raab.6) Frei von anstrengenderen seelsorglichen Verpflichtungen, konnte er sich nunmehr ganz seinen Studien hingeben.
*) Die Art des Unterrichtes schildert Lamprecht selbst humorvoll in einer sp�teren Aufzeichnung: �Ein Brieff, geschrieben in einer Rechtschreibung, wie sie mir der alte Schuelmaister zu .Schardting, Simon Hochecker, welcher mich und andere meiner Kameradten mit zarten und schmeichelvollen Tituln ... in liebevollister Weise beehrt hat, eingedrillt und mit seinem knorrigen Knotten-stogk eingepl�uet hat.�
2) Meindl, Erinnerungen 70 f.
3) Zeugnisse im St.-A. Sch�rding. 1836 mu�te er sich in der lateinischen Philologie und 1837 in der Physik einer Wiederholungspr�fung unterziehen.
4) Darunter waren Theoderich Hagn, sp�ter Abt in Lambach, und Florian Wimmer von Kremsm�nster.
5) Meindl a. a. 0. 72. Dieser starb als Stadtpfarrer in Deggendorf.
6) 1841 Koop. in Tarsdorf, 1844 Prov. in St. Pantaleon, seit Aug. 1844 Koop. in Hohenzell. 1850 trat er wegen Schwerh�rigkeit in Defizienz und lebte in Dorf. 1852 Ko.p. in Maria Brunnental, 1853 Prov. daselbst. Hier lie� er die Pfarrkirche, �ein wahres Kleinod einer Landkirche aus der Barockzeit, von einem Passauer Meister ausmalen.� Meindl a. a. 0. 73- � 1853 Hilfspr. in Handenberg, 1854 als solcher in Raab, 1855 Prov. in Suben. 1856 kam er als Administrator in spiri-tualibus nach Steinerkirchen und wurde hier 1858 auf Pr�sentation des Pfarrers von Pichl Pfarrexpositus. Wegen der zu weiten Entfernung des Pfarrhofes von der Kirche und der l�stigen Sorgen um die �konomie gab er die Stellung auf und ging als Messeleser nach Sigharting (1861). Hier blieb er mit einer kurzen Unterbrechung (1873�75 in Aistersheim) bis 1888.
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Im letzten Jahre seines Aufenthaltes in Sigharting (1888) 0 wurde ihm die bisch�fliche Auszeichnung eines geistlichen Rates zuteil. Seine �k�rperlichen wie die geistigen Kr�fte waren bereits in Abnahme begriffen. 2) Daher nahm er diese Auszeichnung nicht mehr mit so freudigem Gef�hle auf. �Ob diese Sache mir dermals eine gro�e Freude macht, ist etwas fraglich, da ich hiedurch aus der mir bereits lieb gewordenen Zur�ckgezogenheit . . . herausgerissen bin; w�re selbe etwa vor 10 oder 15 Jahren geschehen, so m�chte es wohl sein, da� ich wie ein altes, mit neuem Geschirr angetanes Pferd mich aufgeb�umt und Spr�nge zu machen versucht h�tte; doch dieses ist nicht mehr der Fall und so lasse ich die Sache gehen, wie sie geht.�3)
Zugleich erhielt er die Einladung, sich um das Bene-fizium in Maria Br�nnl zu bewerben. Doch Lamprecht f�rchtete, da� er �bei seinem Alter und seiner geringen Leistungsf�higkeit in der Seelsorge den Erwartungen der Raaber Bev�lkerung nicht mehr entsprechen k�nnte/4) Man schlug die Bedenken nieder; so �bersiedelte Lamprecht im Sommer 1888 auf seinen letzten Posten.
Er konnte sich jedoch nicht mehr in die neuen Verh�ltnisse hineinfinden. �Hundertmal hat es mich schon gereut, da� ich von Sigharting, wo ich harmlos und sorglos dahinlebte und wo ich in finanzieller Beziehung viel besser stand und wo an mich weit weniger Anspr�che und Anforderungen gestellt waren, weggezogen bin.�5)
In diese Zeit (1890) f�llt seine Ernennung zum Korrespondenten der Zentralkommission f�r Erforschung und Erhaltung der historischen und Baudenkmale in Wien. Nicht deshalb, weil man von dem schon kr�nklichen Manne noch eine hervorragende T�tigkeit erwartet h�tte, war diese Ernennung erfolgt; man wollte vielme1 r dem selbstlosen Arbeiter eine Anerkennung zu teil werden lassen. Nur mit M�he lie� sich Lamprecht von dem Zwecke dieser Ernennung �berzeugen; er glaubte dadurch neue Pflichten �bernehmen zu m�ssen, denen er nicht mehr gewachsen sei.6)
K�rperliche Gebrechlichkeit hielt ihn davon ab, seine in das n�chste Jahr (1891) fallende Sekundiz feierlich zu
*) Die Beschreibung von Sch�rding I. Bd. war eben in 2. Auflage erschienen.
-) L. an Meindl. Sigharting, 19. Dez. 1887.
:i) L. an Meindl. Sigharting, 20. M�rz 1888.
4) L. in demselben Briefe.
5) L. an Meindl. Maria Br�nnl, Weihnachtsfest 1888. � Seine Unzufriedenheit mit den dortigen Verh�ltnissen (selbst in pers�nlicher Beziehung) leuchtet auch noch aus seinem Testamente hervor. Dasselbe war leider nicht mehr aufzufinden.
�) G�tige Mitteilung des H. Vizepr�sidenten J. Straberger.
begehen. Als Ort der Feier hatte er das bei ihm �seit seiner Jugend im ehrw�rdigen Andenken stehende� Kloster Pupping ausersehen.1) �Recht gerne m�chte ich im kommenden Jahre einige Tage in Ihrem Kloster und in Ihrem Garten in geistiger Zur�ckgezogenheit und idyllischer Ruhe als Vorbereitung auf meine in aller Stille zu vollziehende Sekundiz-feier verbringen; ob ich aber den Winter �berleben werde, ist eine Frage, deren Beantwortung ober und hinter den Sternen geschrieben steht.�2)
Anfangs August 1891 kam Lamprecht nach Pupping und oblag dort den geistlichen �bungen, um sich auf die Feier der Jubelmesse vorzubereiten. Am 7. August las er dieselbe am Alt�re des hl. Wolfgang.3) �ber seinen Aufenthalt daselbst schrieb er nach seiner R�ckkehr an P. Musch: �Vor allem wiederhole ich hiemit Ihnen (als dem Exerzitienleiter) und Ihrem Hause den w�rmsten Dank f�r alle mir erwiesenen geistlichen und leiblichen Wohltaten, f�r die gespendeten geistlichen Tr�stungen und Belehrungen, f�r die aufgewendete M�he, Liebe und Aufmerksamkeit, wie auch f�r die mir zugewendeten Ehren, die mich Alten wieder aufrichteten. Ich werde es nie vergessen, was mir Liebevolles in Pupping zu teil geworden ist. Es gereicht mir zur gro�en Freude und Befriedigung, da� aus dem kleinen Samen, welchen ich zur WTiedererhebung Puppings ausgestreut habe,4) in verh�ltnism��ig so kurzer Zeit ein so kr�ftiger, reichliche Fr�chte tragender und spendender Baum geworden ist.�5) Abgeordneter Gr. Doblhamer war an den Landeshauptmann herangetreten, um dem Jubilar von Landes wegen eine kaiserliche Auszeichnung zu erwirken.6) Auf Intervention der Landesbeh�rde verlieh der Kaiser mit Allerh�chster Entschlie�ung vom 5. Oktober 18 ^1 Lamprecht das goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Am 17. Oktober �berreichte Bezirkshauptmann von Chavanne dasselbe dem Jubilar.7)
x) Lamprecht an P. Josef Maria Musch. Maria Br�nnl, 10. Okt. 1890.
2) Lamprecht an P. Musch. Maria Br�nnl, 8. Dez. 1890.
3) Linz. Vbl. 1891 Nr. 181. %
4) Antrag im ehr. Kunstverein 1860 und Brosch�re �ber Pupping 1874.
5) Lamprecht an P. Musch: Maria Br�nnl, 19. Aug. 1891. Seine Vorliebe f�r Pupping zeigt auch die Tatsache, da� er dort eine Jahresmesse stiften wollte.
Er unterlie� die Stiftung, da sie mit der Ordensregel der Franziskaner nicht vereinbar war. In seinem Testamente bestimmte er f�r die Klosterkirche einen sch�nen, feinvergoldeten Kelch in gotischem Stile. Am Rande des Kelchfu�es sind die Worte eingraviert: In capellam B. Mariae Virginis hunc calicem dedicavit Joannes Lamprecht, beneficiatus in fonte Mariana, anno 1894. Entstandener Differenzen halber gab Lamprecht den Kelch statt nach Maria Br�nnl nach Pupping. G�tige Mitteilung des P. Musch, Vikar in Pupping.
6) Doblhamer an Meindl. 16. Okt. 1890.
7) Linz. Vbl. 1891. ^
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Nur mehr wenige Jahre waren Lamprecht geg�nnt; und auch in diesen geno� er kein wahres �otium cum dignitate� mehr. K�rperliche Leiden tr�bten seinen Lebensabend.
Beim Einr�umen in Maria Br�nnl hatte er sich ein Leibesgebrechen zugezogen. Ein Auge verursachte ihm immer gr��ere Schmerzen. Zu Pfingsten 1892 unterzog er sich auf der Klinik des Allgemeinen Krankenhauses in Wien der Operation.1)
Die Gebrechlichkeit wurde immer f�hlbarer. �Die Unterleibsbeschwerden erregen mir manchmal arge Bedenken; nun denn, wenn es sein mu�, geschehe Gottes heiliger Wille! Ich habe ohnedies wenig Freude mehr zu genie�en, zudem angefeindet von den benachbarten Geistlichen, weil ich sie zur Dekorationsfeier nicht eingeladen habe. Ich bin und bleibe ein Feind und Gegner aller solcher Feierlichkeiten und Gurgelwaschungen; deshalb unterlie� ich auch die Feier der Sekundiz, wie ich solches schon am Tage vor meiner Primiz meiner Mutter zugeschworen hatte.�2)
Geschw�re im Unterleibe und Krebs in der Speiser�hre machten seinem Leben ein Ende, Am 18. August 1895 entschlief er um 4 Uhr morgens.3) Das Leichenbeg�ngnis fand am 20. August statt. In der N�he seines Vaterhauses an der Seite seiner Eltern wurde er zur ewigen Ruhe gebettet. M�gen sich die Worte des B�rgermeisters L. Pfliegl, die er beim Leichenbeg�ngnisse sprach, bewahrheiten: �Unsere Aufgabe wird es sein, in alle Zukunft diese Ruhest�tte in Ehren zu halten . . . Der Name Lamprecht wird niemals in den Mauern Sch�rdings erl�schen.�4)
Das Ziel seiner literarischen T�tigkeit spricht Lamprecht selbst aus in den Worten: �Ich halte es f�r lobenswert, durch die L�nge der * Zeit verschwundene oder zerstreute Denkmale und Urkunden aus der Verborgenheit und aus dem Staube wieder hervorzuziehen, ans Tageslicht zu bringen
x) Meindl, Erinnerungen 73 f. An Pfarrer Fr. Lang schrieb Lamprecht: �Was d�ie Augenoperation anbelangt, so bemerke ich nur so viel, da� selbe an dem 76 j�hrigen Manne unter unsagbaren, etwa 5 Minuten dauernden Schmerzen, weil die versuchte Narkose wirkungslos blieb, vollbracht wurde ; auch die Nachwehen waren schmerzvoll.� Maria Br�nnl, 15. Juni 1892.
2) L. an Meindl. Maria Br�nnl, 31. Dez. 1892.
3) Meindl, Erinnerungen 74.
4) Linz. Tagespost 1895. � Die Stadt lie� an dem Geburtshause Lamprechts eine Gedenktafel anbringen und gab der alten Metzgergasse den Namen Lam-prechtstra�e. Frl. Anna M. Kyrie, Tochter des Herrn Apothekers Eduard Kyrie, hat den ersten Ehrenb�rger der Stadt im Anfang der neunziger Jahre in einem sch�nen �lgem�lde verewigt. Das Original befindet sich im Landes-Archiv. Eine Kopie desselbe " haussaal in Sch�rding. G�tige Mitteilung des
II.
H. Ed. Kyrie.
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und zu sammeln; wie auch so manche auf den heimatlichen Boden sich beziehende historische Begebenheiten und Tatsachen der Vergessenheit zu entrei�en, den Zeitgenossen und Nachkommen bekannt zu geben und ihnen zur weiteren Aufbewahrung, Ausf�hrung und Fortsetzung zu �berliefern.�1)
Diesem Ideal war Lamprecht von seiner Seminarzeit an bis ins gebrechliche Greisenalter hinein unentwegt treu geblieben. Er setzte es in die Wirklichkeit um durch die Karte, die beschreibende Darstellung und Statistik.
Seine schriftstellerische T�tigkeit begann mit der Herausgabe des heimatlichen Kartenbildes. Als Kartograph erlangte er auch das gr��te Ansehen. Sein Name wird mit den historischen Heimatkarten immer verkn�pft bleiben. Lamprecht st�tzte sich beim Entw�rfe seiner Karten auf das Material, das ihm aus der ersten H�lfte des 19. Jahrhunderts zu Gebote stand. Mit dem neuen Jahrhundert hatte auch im �sterreichischen Kartenwesen eine neue �ra begonnen.2) Sie wurde eingeleitet mit der �Milit�r-Mappierung� der gesamten Monarchie, die auf Antrag des Erzherzogs Karl 1806 durch Kaiser Franz I. angeordnet wurde. Aus diesen Aufnahmen ging die alte Spezialkarte hervor. Da die einzelnen Teile derselben nach Kronl�ndern abgegrenzt sind, bezeichnet man sie als �Kronlandskarten�. Die Neuaufnahme unseres Kron-landes sowie Nieder�sterreichs wurde in der Zeit von 1809�1819 vollendet, die Karte seit 1813 in 29 Bl�ttern herausgegeben.3) Zu gleicher Zeit erschien noch eine Reduktion der alten �landst�ndischen Karte�, die Generalkarte ��sterreich ob der Enns� von Hauptmann Greipel.4) 1863 ver�ffentlichte A. Souvent in gro�em Ma�stabe seine �Administrativkarte von Ober�sterreich�.5) W�hrend Lamprecht seine politische Karte auf Grund der alten �Kronlandskarte� zeichnete, entwarf er die historische der �Gro�en Matrikel� in der Art und in dem Ma�stab der Administrativkarte Souvents.
Eine zweite Neuaufnahme der ganzen Monarchie wurde erst 1869 durch Kaiser Franz Josef I. angeordnet, die in 715 Kartenbl�ttern in den Jahren 1873�1888 zur Ausgabe gelangte.
x) Lamprecht, Hohenzell II.
) Vgl. Haradauer K., Entwicklung der Kartographie von �sterreich-Ungarn. Verhandlungen des Deutschen Geographentages 1891, 259. � Oberhummer, Die Entwicklung der Alpenkarten im 19. Jh. in der Zeitschrift d. deutschen u. �st. Alp.-V. 34. Bd. (1903).
3) Ma� stab 1:144,000.
4) 6 Bl�tter. Ma�stab 1: 200,000. � Die �landst�ndische Karte� Ober �sterreichs von Sch�tz und M�ller ist gezeichnet nach den Aufnahmen, die Josef II. ange�rdnet hat, 1781�87 in 12 Bl�ttern ausgegeben (1:86,400). Haradauer 348. Piliwein, Linz 12.
5) 23 Bl�tter. Ma�stab 1:72,000.
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Von Natur aus besa� Lamprecht eine gute Anlage f�r das Zeichnen,1) das dann in seinem 11. Lebensjahre die Richtung zur Kartographie erhalten sollte. �Im Jahre 1827 kamen zwei ehemalige Genie-Offiziere zur Anlegung des Katasters nach Sch�rding. Einer von ihnen hie� Josef Wenig. Lamprechts Vater trug bei der Mappierung die Me�apparate. Auch Lamprecht mu�te bisweilen Dienste leisten. Eines Tages fragte Wenig den Vater, ob es ihm nicht angenehm w�re, wenn er den jungen Hans das Zeichnen lehre, da dieser hief�r Anlage und Geschick zeige. Der Vater hatte nichts einzuwenden. So ging Hans in die Zeichenschule der Mappierungsoffiziere. �2)
Dies war von Vorteil f�r Lamprechts kartographische T�tigkeit, die schon in den Seminarjahren begann. Ihre Grundlage bildeten die oben angef�hrten �Kronlandskarten�.3) Ihre Frucht war die �Karte des Bistums Linz im Lande �sterreich ob der Enns, nach Kreisen, Dekanaten und Kommissariaten eingeteilt.� Linz, J. Hafner 1841.
Im Ma�stab 1:327,000 gezeichnet, enth�lt sie an den R�ndern 20 Ansichten der wichtigsten Orte, vor allem der Kl�ster. Von Lamprecht, der damals bisch�flicher Alumnus war, ist die Karte entworfen, aber von dem Blinden-Insti-tutsdirektor Peter Westermayr herausgegeben worden. Gewidmet dem Bischof Gregorius Thomas, suchte sie zun�chst ihre Abnehmer im Klerus und war daher durch die Dekanate bei demselben im Umlauf. Ein diesbez�glicher Brief des Dechants von Gmunden, Fr. Wailig,4) an P. Westermayr gerichtet, hat sich im Nachlasse Lamprechts erhalten.
Die Karte �hat allen Beifall erhalten und keiner der hochw. H. Kapitularen hat eine tadelnde Bemerkung dar�ber
*) Einer Zeichnung Lamprechts vom Aug. 1829 wurde vom Zeichenlehrer Georg Riezlmayr der 1. Preis zuerkannt. Viele Zeichnungen von Blumen stammen aus 1829. St.-A. Sch�rding. � Im Priesterseminar illustrierterer die im Manuskript herausgegebene Seminarzeitung. Meindl, Erinnerungen 71. � Auch seinen Werken gab er zahlreiche von ihm selbst herr�hrende Zeichnungen bei. Die R�nder seiner Karten schm�ckte er mit Kirchen, Burgen und Wappen. � Ansicht von Rab a. 1696. � Stadt und Festung Sch�rding 1660�1704. � Sch�rding von S�den. � Im Museum befinden sich seine Zeichnungen der Zimmerdecke im Ederschen Hause in Sch�rding. � Andorf aus der Vogelschau; ebenso Sig-harting. � Taufkirchen a. d. Pram. j_� Nicht unerw�hnt m�ge bleiben, da� Lamprecht sich auch als Graveur bet�tigte; so stammt die Tafel im Presbyterium der Pfarrkirche in Sch�rding, die den gro�en Wohlt�ter dieses Gotteshauses, Bischof Ziegler, verewigt, von ihm; ebenso gravierte er dem Vizedechant und Pfarrer Winkler in Tarsdorf eigenh�ndig das Grabdenkmal. Vgl. Meindl, Erinnerungen 72. � In Sch�rding wurde sowohl am Linzer- als auch am Passauer-tore das Stadtwappen nach seiner Zeichnung hergestellt; die Kosten wurden seinem ausdr�cklichen Wunsche gem�� von ihm bestritten. Pfliegl an Lamprecht. 18. Mai 1895.
-) Meindl, Erinnerungen 70.
:i) Gaisberger, Musealblatt 1841 Nr. 14.
4) Ehrendomherr von Linz, starb 1843.
ge�u�ert. Ich glaube, da� dies f�r Sie umso beruhigender und erfreulicher sein wird, weil Sie an der Herausgabe dieses Werkes so t�tigen und ehrenvollen Anteil nahmen.�1)
Im �Musealblatt� referierte J. Gaisberger �ber diese Karte. Zu w�nschen w�re, wie der Rezensent meint, eine kr�ftigere Behandlung der Gebirge, die Angabe der Bev�lkerung der Hauptorte gewesen. Es war eine Karte f�r das gro�e Publikum, dem die Kronlandskarten zu teuer waren.2)
NachJahren war es Lamprecht geg�nnt, diese Bistumskarte in einer bedeutend verbesserten Gestalt und Form der �ffentlichkeit zu �bergeben.
In der Zwischenzeit plante er die Herausgabe einer Landkarte Ober�sterreichs f�r die Volksschulen.3) Das bisch�fliche Ordinariat, an das er sich diesbez�glich gewandt hatte, verwies ihn an den ober�sterreichischen Landtag. �Auf Ihr Bittgesuch vom 1. v. M. (l. Dez. 1865) um Aus-findigmachung der Mittel, wie die hieher �bermittelte und im Anschl�sse wieder zur�ckfolgende Landkarte von Ober�sterreich zum Gebrauche f�r Volksschulen am billigsten und vorteilhaftesten aufgelegt und verwendet werden k�nne, wird erwidert, da� es das bisch�fliche Konsistorium f�r T�tlich h�lt, wenn Sie sich unter Vorlage der Karte an den Landtag dahier mit der Bitte um einen Beitrag wenden, um in den Stand gesetzt zu werden, da� die betreffende Landkarte im Wege der Lithographie aufgelegt werden k�nne. Da diese Karte allen Anforderungen, welche an eine gute Schulkarte gemacht werden k�nnen, in sehr lobenswerter Weise entspricht, erachtet es das bisch�fliche Konsistorium
x) Gmunden, 24. Febr. 1841. � Peter Westermayr hat zum Besten der ober�sterreichischen Blindenanstalt die Karte der ganzen Wiener Kirchenprovinz herausgegeben. Lamprechts Karte der Linzer Di�zese bildete den Anfang-. 1844 erschien von Franz Mugerauer, Pfarrer in Schiltern, die �Neueste Di�zesan-, Land- und Postkarte der Di�zese St. P�lten�, Anton Buchmayer, Bischof von St. P�lten, gewidmet. Lithographie von Hafner, Linz. Druck von Waizmann, Urfahr. � Ohne Angabe des Jahres erschien �Das Viertel Unterwienerwald und Untermannhartsberg nach den neuesten Quellen bearbeitet�, dem deutschen Reichsverweser, Erzherzog Johann, gewidmet. Druck von Waizmann. Beiden Karten sind am Rande zahlreiche Abbildungen von Geb�uden beigegeben. � Der Reinertrag war f�r die Herstellung eines neuen Blindeninstitutes bestimmt. S. St�uber, Historische Ephemeriden (1884) 369 f. � Linz. Ztg. 1842 Nr. 81; 1843 Nr. 129.
2) M.-Bl. 1841 Nr. 14. S. 55.
3) In welcher Weise Lamprechts T�tigkeit von Seite der Lehrer, deren Verh�ltnis zum Klerus damals nicht das beste war, gesch�tzt wurde, zeigt ein Schreiben des o.-�. Lehrervereines, in welchem Lamprecht gebeten wird, bei der Herausgabe einer �praktischen Vaterlandskunde, die f�r Lehrer, Sch�ler und auch f�r das Haus brauchbar sein sollte�, �den Ratgeber und F�hrer machen zu wollen�. Dann sei das Unternehmen in den besten H�nden; denn Lamprecht sei sowohl als Geograph und Zeichner wie auch als Lehrerfreund r�hmlichst bekannt. � Die Arbeit �bernahm Dr. F. Krackowizer, Heimatkunde von Ober�sterreich. Herausgegeben vom o.-�. Lehrerverein. Linz 1872.
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f�r sehr w�nschenswert, da� die Schulen dieser Di�zese auf eine billige Art in den Besitz derselben gelangen m�gen.�1) Der ober�sterreichische Landtag bewilligte aus dem Landes-fonde einen Beitrag von 50 fl.2) -Die Herausgabe der Karte -kam jedoeh nicht zustande^8)�
Seit 1841 hatte Lamprecht seine Erfahrungen im Kartenzeichnen sehr bereichert, seine sorgf�ltige Arbeitsweise hatte alle Anerkennung gefunden. So konnte er in den siebziger Jahren darangehen, jene Karte zu zeichnen, die im ganzen Lande die weiteste Verbreitung erhielt und noch heute in den meisten Pfarrh�usern h�ngt: �Ober�sterreich nach der neuesten politischen und kirchlichen Einteilung als Di�zesan-, Schul- und Reisekarte. Wien. 1874.� (1 : 288.000).
Der christliche Kunstverein, dessen Vorstand seit 1868 Domdechant Schiedermayr war, hatte die Drucklegung erm�glicht. Bei der Zeichnung sowie Korrektur ging Lamprecht aufs sorgf�ltigste vor. �Scheinbar mag diese Korrektur-Vornahme sich etwas verz�gert haben; aber einesteils sind die vorkommenden Korrigenda viele und ich, ein Minutiosit�tenkr�mer, will doch mit aller Vorsicht und Genauigkeit hiebei vorgehen.4)
�Die Korrigenda � gro�e und kleine � belaufen sich auf einige hundert und f�llen zwei B�gen.�5)
Die Karte war zun�chst als eine rein kirchliche gedacht. �Uber die . . . Aufforderung, ob ich mit der Ab�nderung des Titels auf der Di�zesankarte einverstanden sei, erlaube ich die Erkl�rung auszusprechen, da� ich des Umstandes wegen, um der Karte den gr��tm�glichen Absatz in Aussicht zu stellen, gegen die Um�nderung des Titels nichts einzuwenden habe, obwohl ich, als ich die Karte entwarf und zeichnete, cum omni fervore an einer klerikalen Karte zu arbeiten w�hnte und ich damit eine Karte f�r rein klerikalen Gebrauch, wobei jedoch die Bed�rfnisse f�r Laien nicht ausgeschlossen waren, zu bieten glaubte.�6)
Wie 1841 wollte Lamprecht auch jetzt die Karte seinem Di�zesanbischofe widmen. Doch Schiedermayr teilte ihm die ��berraschende Meldung� mit, �da� die Widmung an Seine Bisch�fliche Gnaden nicht effektuiert worden sei.� ��brigens, schreibt Lamprecht, wenn die Karte ihres klerikalen Charak-
1) Vom bisch. Konsistorium. Linz, den 21. J�nner 1866.
2) Vom LandesausscHusse. Linz, am 22. Febr. 1866.
3) -Ebenoo wan-ig brachte er^inen schon 1854 gehegten Plan-aur Ausf�hrung, eine Schulwandkajte, den Schauplatz der Bibel in 6 Bl�ttern darstellend, heraus-zugeben, syyjr tf
4) Lamprecht an Schiedermayr. Aistersheim, 16- Nov. 1873, �cf
5) Lamprecht an Schiedermayr. Aistersheim, 20. Nov. 1873.
6) Lamprecht an Schiedermayr. Aistersheim, 2- Dez. 1873.
ters ent�u�ert werden mu�, so hat auch die Widmung g�nzlich zu entfallen.Ul)
F�r die m�hevolle Arbeit wurde ihm jetzt die Auszeichnung zuteil, da� der Kaiser die erbetene Aufnahme der historischen und Di�zesan-Karte in die Allerh�chste Privatbibliothek genehmigte.2)
Die kartographische T�tigkeit Lamprechts wurde bald nach Herausgabe der ersten Bistumskarte abgelenkt von der politisch-kirchlichen Karte zur Darstellung der �lteren Gestalt unseres Landes.
Das Studium der Geschichte wurde bei ihm in einer fruchtbringenden Weise vom Kartenzeichnen begleitet. Seit den ersten f�nfziger Jahren besch�ftigte er sich emsig mit der Geschichte der Stadt Sch�rding und infolge dessen auch mit den damals erschienenen Urkundenb�chern Ober�sterreichs.3) Die letzteren brachten reichliches Material zur Kenntnis der alten Ortsnamen und damit auch zur Anlage eines ober�sterreichischen Ortsnamenbuches. Manche Beitr�ge zur Ortsnamenkunde erschienen seit jener Zeit, so von Ehrlich,4) St�lz,5) Ficker6) und K�mmel,7) abgesehen von den in verschiedenen Werken zerstreuten Angaben.
Lamprecht ging nun daran, ein eigentliches Ortsnamenbuch, wenn auch auf beschr�nktem Quellenmaterial fu�end, zusammenzustellen. Dieses sollte die Grundlage f�r die historische Karte Ober�sterreichs im Mittelalter bieten.
Mit diesem Werke betrat Lamprecht das Gebiet der historischen Topographie, auf dem er sich r�hmlichst bew�hren sollte.
Neue Anregungen f�r die Pflege der historischenTopo-graphie8) waren in der Mitte des 19. Jahrhunderts von dem
*) Lamprecht an Schiedermayr. Aistersheim, 2. Dez. 1873.
2) Wien, 11. Dez. 1874.
3) I. Bd. � Die Saalb�cher. 1852. � II. Bd � Urk. von 777�1230- 1856.
4) Orts- und Gemeindenamen Ober�sterreichs in ihrer wenigstens teilweisen Herleitung. Linz 1859.
5) Einige Ortsnamen nach der gegenw�rtigen und nach der urkundlichen Schreibung. 21. J.-B. des Museums 1861.
6) Das Keltentum und die Lokalnamen keltischen Ursprunges im Lande ob der Enns. Mitt. d. k. k. geogr. Ges. Wien 1864.
7) Die Anf�nge deutschen Lebens in �sterreich. Leipzig 1879. � Vgl. Redlich 0., �ber Ortsnamen der �stlichen Alpenl�nder und ihre Bedeutung. Zeitschr. d. deutschen u. �st. Alpenvereines XXVIII (1897) 72. Vom rein sprachwissenschaftlichen Standpunkt aus wurde die Ortsnamenforschung gef�rdert durch R. M�ller, der in den Jahren 1884�93, 1899 und 1900 wichtige Vorarbeiten zur �sterr. Ortsnamenkunde in den Bl�ttern des Vereines f�r Landeskunde von Nieder�sterreich (Bd. 18�27, 33, 34.) ver�ffentlicht hat, die in zusammenh�ngender Darstellung als Alt�sterreichis ches Ortsnamenbuch erscheinen sollen. Vgl. Vancsa, Zur Geschichte der Besiedelung von Nieder- und Ober�sterreich. Deutsche G.-Bl. V (1904) 277.
8) Vgl. Kapper A., Der Werdegang des historischen Atlasses der �sterreichischen Alpenl�nder. In �Deutsche Geschichtsbl�tter� II (1901) 217�227. Ber�cksichtigt nur Steiermark. � Vancsa M., Historische Topographie mit besonderer Ber�cksichtigung Nieder�sterreichs. D- G.-Bl- III (1902) 97�109, 129�137.
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�sterreichischen Geschichtsforscher Josef Chmel ausgegangen. Er hatte die Notwendigkeit erkannt, �die Tatsachen des geschichtlichen Lebens durch Karten zu fixieren, sie gewisserma�en zu illustrieren, um dadurch das Verst�ndnis des Gelesenen zu erleichtern und eine rasche Orientierung zu erm�glichen. x)
Zur selben Zeit (1846) war auf der Germanisten-Versammlung zu Frankfurt a. M. der Antrag des Hamburger Stadtarchivars Lappenberg auf Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses Deutschlands angenommen worden. Es sollte die �lteste und alle davon wesentlich abweichenden Namensformen bis ungef�hr zum Jahre 1500 enthalten, nebst Angabe �ber Ortsaltert�mer, �ber die Errichtung der Pfarren etc.2) Die Anregung kam nicht zur Ausf�hrung.3)
Auch in Oesterreich gelang es Chmel nicht, in weiteren Kreisen das Verst�ndnis f�r die historische Topographie derart zu wecken, da� seine Lieblingsidee, die Schaffung eines historischen Atlasses, zur Durchf�hrung gebracht worden w�re. �Unter allen akademischen Unternehmungen hat bisher noch am wenigsten Teilnahme und Unterst�tzung der von der historischen Kommission beantragte Historische Atlas f�r Alt�sterreich gefunden. Das darf nicht befremden. Der kritischen und gewissenhaften Geschichtsforscher sind �berhaupt nicht viele in unserem Vaterlande; und dann geh�ren topographische und geographische Studien des Mittelalters zu jenen Partien, welche ganz besondere M�he und Sorgfalt erfordern und noch dazu Kenntnis des Terrains und der Lokalit�ten. 4)
Chmels Bestrebungen wurden infolge Teilnahmslosigkeit aufgegeben und ruhten, bis eine Arbeit Jireceks5) 1893 Ed. Richter Veranlassung gab, das Problem des historischen Atlasses aufs neue aufzunehmen und moderne Gesichtspunkte f�r die Abfassung desselben aufzustellen.6)
*) Kapper a. a. 0. 217.
2) Vancsa a. a. 0. 97.
3) Der T�tigkeit eines einzigen Mannes verdanken wir das unter diesen Umst�nden unentbehrliche �Historisch-geographische W�rterbuch des deutschen Mittelalters� von �sterley, 1883 erschienen.
4) So �ussert sich Chmel selbst im Notizenblatt (Beilage zum Archiv f. K. �st. G.-Qu.) I (1851) 268 f. Er wollte aber die Idee nicht fallen lassen und �bernahm daher den gr��eren Teil der Vorarbeiten selbst, die er im Notizenblatt ver�ffenflichte. Zu den wenigen Mitarbeitern geh�rten auch St�lz und Wirmsberger.
5) Unser Reich vor 2000 Jahren. Eine Studie zum historischen Atlas der �sterreichisch-ungarischen Monarchie.
6) �ber einen historischen Atlas der �sterreichischen Alpenl�nder. In der Festschrift anl��lich des 60. Geburtstages Fr. v. Krones, 1895. Nochmals der geschichtliche Atlas der �sterreichischen Alpenl�nder. V. Ergb. d. Mitt. d. Inst, f. �st- Gesch. 62�75. � Neue Er�rterungen zum historischen Atlas der �st. Alpenl�nder. VI. Ergb. d. Mitt. d. Inst. f. �sterr. Gesch. (Sickel-Festschrift.) � Der
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Bei Chmel, der mit Recht als Vater des historischen Atlasses zu bezeichnen ist, ist die Karte die Hauptsache, der Text hat das Graphische zu rechtfertigen, ln die Terrainkarten sollen die aus Dokumenten, Urbaren u. s.w. nachweisbaren Bezeichnungen, Grenzen, Orte eingeschrieben werden. Bei Richter aber sind nicht die in den Quellen vorkommenden Ortsnamen das Wesentliche, das die Karte bieten soll, sondern die Darstellung der Fl�chenverteilung, der politischen wie administrativen Abgrenzungen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt jetzt nicht in der Karte, sondern im Text; die Karte ist die Illustration des Textes.1)
Bei Lamprecht sind die Grunds�tze wirksam, die Chmel auf-gestellt und vertreten hatte. Daher geht er von dem urkundlichen Vorkommen der Ortsnamen aus und entwirft durch Einzeichnung ihres ersten Auftretens ein �Anschauungsbild1 des fr�heren Mittelalters. Sp�ter vertieft er inhaltlich seine erste Arbeit und dehnt sie auch zeitlich weiter aus.
Aber bei allen seinen Arbeiten zur historischen Topographie ist die Karte die Hauptsache, der Text nur eine Erl�uterung derselben.
Mit der sogenannten Kleinen Matrikel trat Lamprecht 1863 vor die �ffentlichkeit. Sie erschien unter dem Titel:
�Mappula marchiae bavaricae ab imperatore aug. Carolo magno in pagos divisae oder das Land ob der Enns in seiner Gestalttmg. und Einteilung vom VIJLbis XHfc Jahrhundert.� Diese Karte war dem Buche beigegeben: �Hi-storisch-topographische Matrikel oder geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes ob der Enns als Erl�uterung zur Karte .. ,�2)
Als Anlass zur Abfassung gibt Lamprecht selbst in der Vorrede seine Besch�ftigung mit den Urkundenb�chern an.
�Bald geriet ich auf die etwas eigent�mliche Idee, aus den Ortsverzeichnissen (am Schl�sse der beiden B�nde) sch�pfend, �ber das Land ob der Enns eine Karte zu entwerfen, um �ber den Stand und Fortschritt der Kultur und des kirchlichen Lebens, �ber die Gestalt und politische Einteilung unseres Landes w�hrend der ersten H�lfte des Mittelalters ein Anschauungsbild, mit einem Worte ein aufgerolltes diplomatarisches Verzeichnis somit zu gewinnen. Hiebei war es aber nicht meine Absicht, jene Ortsverzeichnisse g�nzlich
historische Atlas d. �st. Alpenl�nder. In d. deutschen Geschichtsbl�ttern IV (1903) 145�150. � Das Erscheinen des Atlasses steht bevor. Vgl. d. Aufsatz von
A. Mell, der comitatus Liupoldi und dessen Aufteilung- in die Landgerichte des 19. Jh. Text- und Kartenprobe zum hist. Atlas der �st. Alpenl�nder. Mitt. d. Inst, f. �st. Gesch. XXI 385�444.
0 Kapper a. a. O- 221, 224.
2) Herausgegeben vom christlichen Kunstverein der Di�zese Linz. Wien 1863. VI, 224 S. Karte. Das Original der Karte befindet sich im Di�zesanarchiv.
auszubeuten, sondern ein bequemes Handformat w�hlend, begn�gte ich mich, nur die wichtigeren Landesorte, St�dte, Flecken, Kl�ster, Pfarren und Kirchen, Festen und Burgen, Edelsitze und Landg�ter herauszuheben, und bei diesem Vorgehen brachte ich mehr als 1000 Orts-, Flu�-, Berg- und Gaunamen in die Karte.�1)
Die Vorstellung, die Lamprecht von seiner Arbeitsleistung hatte, schien anderen zu bescheiden. Fachm�nner erkl�rten die Karte als einen geeigneten Beitrag zur Landeskunde und der christliche Kunstverein der Di�zese Linz erwarb sich das Verdienst, �dieselbe durch Ver�ffentlichung zu einem Gemeingute f�r alle Freunde der vaterl�ndischen Geschichte� gemacht zu haben.2)
Die Herausgabe durch den Kunstverein war auch indirekt in dem Programm desselben begr�ndet. Seine Aufgabe sollte es ja sein, �das ganze Bistum zu beschreiben, d. h. zun�chst wohl nur alle kirchlichen Geb�ude und christlichen Kunstwerke, so in der Di�zese sich befinden.� Die historische Karte bot nun bez�glich der Entstehungszeit und der Schicksale �die besten Behelfe zur Erforschung und Beurteilung der Kunstdenkm�ler.�3)
J^Koj/ St�lz schrieb ein empfehlendes Vorwort: �Das m�hsame, saubere und gr�ndliche Unternehmen ... ist ganz auf dem festen Grunde urkundlicher Mitteilungen aufgebaut, vollkommen verl�sslich und wird jedem Forscher auf dem Felde der Geschichte und Topographie unseres Vaterlandes ein nicht zu entbehrendes Hilfsmittel bleiben. Was Herr Pfarrer Lamprecht f�r das Bistum Linz geleistet hat, wird, wir zweifeln nicht im geringsten daran, Gegenstand des Neides und der Nachahmung f�r andere Di�zesen sein und bleiben.�
Doch hielten seine Freunde nicht zur�ck, ihn auch auf die M�ngel, die diesem Versuche anhafteten, hinzuweisen. Schels schrieb ihm bald nach Erscheinen der Karte : �Das Werk ist nach Anlage und Durchf�hrung, was Topographie anbetrifft, gleich ausgezeichnet; ebenso die historische Einleitung �ber die R�merzeit verl��ig, klar und durchsichtig gehalten;
x) Vorrede zur Matrikel I.
") Vorrede II. � Der Kunstverein erwarb die Matrikel um das Honorar von 200 fl. (Jahres-Rechnung d. christl. Kunstvereines f�r 1863.) Die Herstellung-der Karte und der Matrikel kostete rund 1300 fl. Sie fand raschen Absatz ; in einigen Monaten waren 250 Exemplare verkauft. 1869 waren die Auslagen gr��tenteils gedeckt, so da� der Preis auf die H�lfte (1.50 fl.) herabgesetzt werden konnte. Kaiser Ferdinand widmete dem Kunstverein f�r das ihm �bersandte Prachtexemplar der Karte und Matrikel 100 fl. � Vgl. Christi. Kunstbl�tter 1863 S. 33 f., 1864 S. 39, 1869 S. 9.
3) Rezension der hist. Karte in der Theol.-prakt. Quartalschrift 1864 (17. Jg.) 115. (Pritz.)
schw�cher ist jedoch der historische Teil der au�er�sterreichischen Landstriche, die sie mit in Ihre Arbeit gezogen; leider gar nicht vertreten ist die sprachliche Seite, welche sich dem Vorgesetzten Thema h�tte abgewinnen lassen. ) Manche Literatur, die noch eine reiche Fundgrube geboten h�tte, war unber�cksichtigt gelassen. Allein die Beschaffung gewisser Werke war f�r den in �rmlichen Verh�ltnissen lebenden und weltabgeschiedenen Forscher mit gro�en Schwierigkeiten verbunden. �In meiner isolierten Stellung und bei der Beschr�nktheit der Hilfsmittel f�hlte ich das Schwierige der mir gewordenen Aufgabe doppelt/2) Er selbst war sich ja bewu�t, kein vollkommenes Werk geschaffen zu haben. W�hrend der Korrektur schrieb er noch : �Es tut mir jetzt leid, da� ich diese Karte nicht in einem etwas gr��eren Ma�stabe, darum auch Formate, angelegt habe, um darin eine noch reichhaltigere Ausbeute zu liefern. 3) Dieselbe h�tte aber gewi� seiner Arbeit nur zum Vorteil gereicht.4) Denn es ist nicht zu leugnen, da� eine zu geringe R�cksichtnahme auf das, was im Laufe der Jahre von anderer Seite geleistet worden war, auf seine ganze literarische T�tigkeit nachteilig eingewirkt und manche Arbeit teilweise v�llig entwertet hat.
Doch trotz einzelner M�ngel war die Herausgabe der Matrikel eine h�chst verdienstliche Arbeit. Der beste Beweis daf�r ist, da� sie noch immer als unentbehrlich bezeichnet werden mu�, obwohl fast ein halbes Jahrhundert seit der Ver�ffentlichung verflossen ist. Dieses Verdienst wurde nicht allein von der Kritik anerkannt, sondern auch von hoher Seite wie von Kaiser Ferdinand und K�nig Maximilian II. von Bayern. Im Nachbarlande fand damals die Geschichtswissenschaft eifrige Pflege. 1858 war die Gr�ndung der historischen Kommission bei der Akademie der Wissenschaften in M�nchen erfolgt. Daher legte Lamprecht auch Gewicht darauf, seine historische Karte Mitgliedern des bayerischen Regentenhauses vorlegen zu d�rfen. Die Formalit�ten, die hiebei zu beobachten waren, bereiteten ihm Schwierigkeiten, �ber die ihm sein Freund Alois Schels, damals Sekret�r des polytechnischen Vereines in M�nchen, hinweghalf.
�Da� Sie Ihre t�chtige Karte �ber die Mark ob der Enns mit der topographischen Matrikel unserem regierenden
1) Schels an Lamprecht. 30. Juni 1863. � Die Vernachl�ssigung des sprachlichen Momentes erkl�rt sich zwar aus dem Mangel entsprechender fachwissenschaftlicher Studien, mu� aber bei Anerkennung der sonstigen Vorz�ge doch als die weittragendste Schw�che seiner Arbeit bezeichnet werden.
2) Vorrede zur Matrikel. S. II.
3) Lamprecht an Schiedermayr. Steinerkirchen 5. Dez. 1860.
4) Vgl. Zahn, Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter. Wien 1893. Vorrede VIII.
K�nige vorlegen, halte ich f�r sehr entsprechend, weniger jedoch die Vorlage derselben an K�nig Ludwig, der wenig Anteil an derartigen Arbeiten mehr nimmt und �berhaupt nur w�hrend seiner Anwesenheit in M�nchen Vorlagen von literarischen Arbeiten gestattet.�1)
Die Erlaubnis zur Vorlage an den K�nig erwirkte Dr. Karl von Sprunner, kgl. Oberst und Fl�geladjutant Max II., der durch seine eigene hervorragende T�tigkeit in der historischen Kartographie in erster Linie geeignet war, Lamprechts Karte zu w�rdigen.
In dem Schreiben an Sprunner solle Lamprecht �den bescheidenen Beisatz wegen des Dilettantismus seines eigenen Interesses wegen weglassen; bei uns kennt man keine Zunft, die gerade zur Geschichtsforschung berechtigt w�re.
In dem Briefe an den K�nig aber m�ge er hervorheben, da� dieser �der vorz�glichste F�rderer und Schirmer der historischen Forschung in Deutschland� sei.2)
Der Dank Max II. ist vom 8. August 1863 datiert. �Sie haben die Aufmerksamkeit gehabt, Mir Ihre �historischtopographische Matrikel des Landes ob der Enns� nebst einer Karte dieses Landes einzusenden. Mit Recht vermuteten Sie, da� Mir Ihr sch�tzbarer Beitrag zur Geschichte eines Nachbarlandes, das zu Baiern von jeher in so naher Beziehung gestanden, Interesse gew�hren w�rde. Ich spreche Ihnen f�r die Vorlage Ihres verdienstlichen Werkes Meinen Dank aus, der Ich mit wohlwollenden Gesinnungen bin
Ihr wohlgeneigter Max II.
K�nig von Baiern.�3)
Dieser Darstellung der �lteren Zeit Ober�sterreichs bis zum 13. Jahrhundert folgten zwei weitere historische Karten; die eine f�hrt uns das Land am Ende des 15. Jahrhunderts,4) die andere am Beginne des 19. Jahrhunderts vor Augen. Beide befinden sich im Besitze des Museums Francisco-Carolinum in Linz.
F�r die Drucklegung der �Karte des Landes ob der Enns in seiner politischen und kirchlichen Einteilung um das Jahr 1460�1480, mit den damaligen St�dten, M�rkten, Kl�stern, Schl�ssern, Edelsitzeh, Pfarren, Filialen und Neben-
x) Sch eis an L., 4. J�nner 1868.
3) Schels an L., 17. April, 1863.
3) Linzer Di�zesanarchiv.
4) Auf Gruncl der Matrikula episcopatus Passaviensis saeculi XV. Der Text nach der Rezension von 1476 abgedruckt bei Klein A., Geschichte des Christentums in �sterreich und Steiermark. Wien 1840�42. III 275. Vgl. Notizenblatt d. k. Ak. d. Wiss. III (1853) 198. Den vollst�ndige:! Text ver�ffentlichte 1885 P. Schmieder auf Grund der zwei Rezensionen von 1429 und 1476.
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kirchen etc.� suchte Jod. St�lz bei der k. Akademie der Wissenschaften in Wien eine Unterst�tzung zu erwirken.1)
Die neue Karte ist eine Fortsetzung der Karte des Landes ob der Enns vom VIII.�XIV. Jahrhundert. St�lz schreibt dar�ber: �Die erste Karte mit der Matrikel hat der kirchliche Kunstverein von Linz herausgegeben; er will auch dieser wieder zu Gevatter stehen. Da er aber ein armer Kerl ist, so wird er die Akademie bitten um eine Unterst�tzung und w�rde sich mit etwa 300 fl. begn�gen. Die Karte ist mit gro�em Flejfee bearbeitet, eine wirkliche Bereicherung der Geschichte und Topographie unseres Landes. Bitte also, sich der Sache anzunehmen und andere Leute allenfalls, so gut es angeht, daf�r zu gewinnen. 2)
ln der Sitzung vom 11. J�nner 1865 wurde die Unterst�tzung des Unternehmens abgelehnt. Man beurteilte die Karte vom rein kartographischen, nicht aber topographischen Standpunkte aus, den Lamprecht vor allem im Auge gehabt hatte. �ber die Ablehnung �u�erte sich St�lz an Bergmann: � . . . Einmal meine ich, da� der eigentliche Stand der Sache nicht in Betracht genommen wurde. Lamprecht wollte nicht ein Werk liefern, welches einen Fortschritt in der Kartographie darstellen sollte. Seine Absicht war, eine kirchliche Topographie der Di�zese Passau vor Augen zu legen mit urkundlicher Angabe der Pfarrkirchen, Pfarrorte samt Filialen ... Was den weiteren Einwand betrifft, n�mlich da� 1000 Orts-, Berg-, Gau- und Flu�namen nur willk�rlich und nicht immer probeh�ltig ausgew�hlt seien, so liegt die Antwort schon im angegebenen Zwecke. Alle Flu�namen, die urkundlich aufscheinen, sind, soweit mir bekannt, angegeben, ebenso die der Berge. Von Gauen kann im 14. und 15. saeculum ohnehin die Rede nicht sein; von den Orten sind die Pfarrorte und die Namen der Nebenkirchen aufgef�hrt und auch die Jahreszahlen bei allen jenen, welche erst in dieser Periode zuerst genannt sind. Wo keine Jahreszahl erscheint, ist sie in der ersten Karte zu finden, deren Fortsetzung die vorliegende bildet. In betreff der Einwendung, da� Mattsee, Stra�walchen und Aussee nicht zur Di�zese Passau geh�rt haben, hat sich das Kollegium der Kritiker gradezu blamiert .... 3)
F�r die 2. �Karte des Landes ob der Enns, die politische und kirchliche Einteilung in der Zeit von 1810�1816 darstellend�, bot der Verwaltungsaus schu� des Museums
L) S. A. W. 49. Bd. 113.
2) St�lz an Josef von Bergmann vom 31. Dezember 1864. Pailler, Jodok St�lz. Linz 1876. 267.
3) Weist hierauf die Unrichtigkeit jener Ansicht nach. St�lz an Bergmann vom 1. Mai 1865. Pailler a. a. O. 268 f.
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�wegen der leider sehr beschr�nkten Geldmittel� des Institutes eine Remuneration von 40 fl. Die Karte m�sse, �auf den sorgf�ltigsten Studien beruhend, als ein sehr wertvoller Beitrag zur vaterl�ndischen Geschichte und Topographie betrachtet werden�.1)
Aufgemuntert durch die g�nstige Beurteilung der Matrikel des Jahres 1863, �des Hauptwurfes, mit dem Lamprecht die gelehrte Welt �berrascht�2) hatte, setzte er sich als n�chstes Ziel, dieselbe vollst�ndig auszubauen, eine �Gro�e Matrikel des Landes ob der Enns mit urkundlichem Nachweis s�mtlicher Ortsnamen von Ober�sterreich� zu schaffen.
1865 sandte er einige Bogen seiner neuen Arbeit an Jod. St�lz mit der Frage, �ob es ratsam sei, die Arbeit in der begonnenen Weise fortzusetzen�. St�lz war �erstaunt �ber den Flei� und die Genauigkeit� des bisher Geleisteten. �Eine Arbeit, welche in dieser Weise Ober�sterreich in ihren Bereich gezogen und ausgef�hrt hat, mu� ich verdienstlich nennen und w�rdig des aufrichtigsten Dankes aller derjenigen, denen die Kunde unseres Landes am Herzen liegt.
Selbstverst�ndlich konnte ich Ihre Arbeit nicht an die Quellen halten, um sie zu vergleichen; allein einerseits kenne ich die Gewissenhaftigkeit Ihrer Forschungen, anderseits macht die Arbeit selbst den Eindruck eines wohlgetroffenen Portr�ts . . . Ich w�rde es wahrhaft bedauern, wenn Sie die Hand davon abziehen wollten.
Gewinn wird die Sache f�r Sie nicht eintragen, wenigstens nicht vorderhand, aber ein gutes Werk, dessen Wert die Zukunft anerkennen wird, werden Sie zuverl�ssig liefern.�3)
Unerm�dlich arbeitete Lamprecht ein Jahrzehnt fort, indem er auf St�lz� Gehei� einen gro�en Teil des Landes bereiste.4) Im Dezember 1874 konnte er seinem Freunde, dem damaligen Stiftsdechant von Reichersberg, Konrad Meindl, melden: �Ich bin mit meiner historisch-topo-
graphischen Matrikel samt Karte insoweit fertig, da� ich selbe dem Museum zur An- und Einsicht vorlegen kann; ich bin neugierig auf deren Aufnahme. 5) Die Aufnahme von
*) Vom Verwaltungsausschusse. Linz, den 10. Mai 1868. Die Gr��e der Karte betr�gt 63X51 cm. Jahres-Bericht des Museum Fr.-C. 1869.
2) Strnadt in seinem Referate �ber die Gro�e Matrikel. L. -V. 1892, 10. M�rz.
3) Das Schreiben des Propstes St�lz vom 6. Nov. 1865 hat sich in der eigenh�ndigen Abschrift Lamprechts im Besitze Strnadts erhalten. � Abgedruckt in der Beilage Nr. 24 zum stenogr. Landtags-Sitzungs-Protokoll 1891.
4) Die Reise zu den Grundbuchs�mtern hatte er unternommen �in der Hoffnung, es w�rden ihm die baren Auslagen durchs Museum verg�tet werden. Hr. Propst St�lz starb, Hr. Lamprecht bekam nichts�. Meindl an Strnadt. Reichersberg, den 29. Okt. 1890.
5) Lamprecht an Meindl. Aistersheim, 18. Dez. 1874.
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Seite des Museums war eine sehr sympathische. In der vom Standpunkte der deutschen Sprache nicht einwandfreien Erledigung hei�t es: �Den durch Herrn Professor Albin Czerny in der Sitzung des Verwaltungsrates des Museum Francisco-Carolinum vom 13. Mai (1875) demselben er�ffneten g�tigen Antrag Euer Hochw�rden, dieser vaterl�ndischen Anstalt Ihr mit so staunenswertem Flei� verfa�tes historisch-topographisches Werk, sowie die hiezu geh�rige Karte zu �berlassen, hat der Verwaltungsrat aufs freundlichste begr��t und den Beschlu� nach sich gezogen, f�r dieses die vaterl�ndischen Interessen vor allen ber�cksichtigende Anerbieten den w�rmsten Dank auszusprechen und selbes anzunehmen. Vorderhand w�rde wohl dieses h�chst wertvolle Manuskript wegen der mit der Drucklegung verbundenen bedeutenden Kosten derzeit noch nicht zur Publikation gelangen, da noch anderes Materiale f�r das Urkundenbuch zu ver�ffentlichen ist;1) es w�rde jedoch jedenfalls angestrebt werden, im geeigneten Zeitpunkte Ihr so sch�tzbares Werk gleich anderem f�r das Urkundenbuch bestimmten Materiale zu behandeln.� Das Honorar m�ge Lamprecht selbst bestimmen, �da sich der Verwaltungsrat hier�ber nicht auszusprechen wagt�.2)
Die Unterhandlungen wegen �bernahme des Werkes scheiterten bez�glich des Kostenpunktes; die dem Museum zur Verf�gung stehenden Mittel erlaubten den Ankauf nicht.3)
�Was die durch Pfarrer Lang gemachte Mitteilung betrifft, da� das Museum in Linz f�r die Abtretung der topographischen Matrikel mir 500 fl. geben wolle, so war ich hier�ber nicht erbaut; diese Summe ist mir viel zu wenig; denn f�rs erste hat ein Sachkenner die m�hevoll ausgearbeitete Karte in 4 gro�en Bl�ttern auf 600 fl. gesch�tzt; f�rs zweite habe ich auf Reisen zu den Grundbuchs�mtern (16 werden aufgez�hlt) und auf l�ngeren oder k�rzeren Aufenthalten alldort mehr als 200 fl. ausgegeben, abgesehen von vielen anderen Auslagen auf Zu- und Zur�cksendung verschiedener Schriftst�cke. F�r die m�hevolle Zusammenstellung und Zusammenschreibung der Matrikel selbst sollte doch ein m��iges Entgelt abfallen . . . Wie die Geschichte mit dem Handel sich abwickeln wird, wei� ich nicht. 4)
') Die Matrikel war als Supplement des Urkundenbuches gedacht.
-) Der Verwaltungsrat an Lamprecht. Linz, 20. Mai 1875. � Ein �hnliches Schreiben mit Aufz�hlung der einzelnen Arbeiten Lamprechts vom 13. Nov. 1875.
:j) Faigl in seinem Berichte an den o.-�. Landtag. Linz. Volksbl. 1892, Nr. 57. � Lamprecht verlangte als Abl�sungssumme 1000 fl. An den Verwaltungsrat. Aistersheim, 30. .Tuli 1875.
4) L. an Meindl. Maria Br�nnl, 30. Dez. 1890.
Da ihn das Angebot des Museums nicht befriedigte trat er mit ausl�ndischen Fachgelehrten in Verbindung.1)
Die Unterhandlungen mit der kgl. Hof- und Staats-Bibliothek in M�nchen schienen za einem Resultate f�hren.2)
Meindl und Strnadt geb�hrt das Verdienst, dieses wertvolle Werk dem L�nde erhalten zu haben. Meindl wandte sich an seinen Mitbruder, den Abg. Doblhamer:
�Es w�rde mich sehr freuen, wenn Sie sich verwenden m�chten, da� Lamprechts Gro�e Matrikel des Landes ob der Enns f�r das Landesarchiv angekauft w�rde (600�700 fl.). Er wollte sie heuer nach M�nchen verkaufen, dem Museum gibt er sie durchaus nicht. Es w�re schade, wenn das kostbare Werk nebst Karte nach ausw�rts k�me. Hat man s. Z. Stelzhamer durch eine Reihe von Jahren unterst�tzt, k�nnte jetzt im Verh�ltnis nur Weniges f�r Lamprecht geschehen.�3) Sp�ter wandte sich Lamprecht selbst in einem ausf�hrlichen Schreiben an den Landesausschu� J. Strnadt:
�Wollen nachsichtsvollst verzeihen, da� der ergebenst Gefertigte sich hiemit die Freiheit nimmt, in Angelegenheit der bewu�ten topographischen Matrikel des Landes ob der Enns an Ew. Hochwohlgeboren sich vertrauensvoll zu wenden und bei Ihrer einflu�reichen Stellung als Landtagsdeputierter und als Mitglied des hohen Landesausschusses um Ihre geneigte Verwendung ehrerbietigst zu bitten. Vorerst sei es gestattet, �ber die Genesis und weiteren Schicksale dieser Matrikel einiges vorauszuschicken. Der hochgelehrte H. Stiftspropst Jodok St�lz von St. Florian hat �ber die im Jahre 1863 herausgegebene historisch-topographische Matrikel des Landes ob der Enns als �ber ein gelungenes, jeden Topographen interessierendes Werk seine Freude und volle Befriedigung ausgesprochen; derselbe war es auch, der bei dem Endesgefertigten den Gedanken rege gemacht hat, an die Bearbeitung einer im gr��eren Ma�stabe angelegten Matrikel des Landes, in welcher n�mlich alle in den vaterl�ndischen Urkunden vorkommenden Objekte und �rtlichkeiten ver-
l) Nekrolog- im Linz. Volksbl. XXVII. Jg. (1895) Nr. 219.
-) Besonders bem�hte sich Frau Therese von Langlois, Senatspr�sidentens-witwe in M�nchen, f�r die Erwerbung der Matrikel durch die kgl. Hof- u. Staats-Bibliothek. Sie stellte auch in Aussicht, diese Erwerbung auf ihre Kosten durchzuf�hren .
Direktor Dr. Laubmann nahm Einsicht in die Bl�tter, die Burghausen, Oting, Titmoning, Laufen etc. darstellen und schrieb L. zur�ck: �Man erkennt auch aus diesen Proben die Wahrheit de/ Sprichwortes ,ex une(ue leonem�, weshalb ich umso mehr bedauere, da� ich das Werk, welches in seiner Anlage und Ausarbeitung sich trefflich zur Aufnahme unter die Manuskripte eignen w�rde unm�glich selber absch�tzen kann.�
M�nchen, 25. M�rz 1890. In der Abschrift Lamprechts an Strnadt.
3) Meindl an Doblhamer. Reichersberg, den 18. Okt. 1890.
zeichnet werden sollten, zu gehen und Hand anzulegen. Der Endesgefertigte ging an das Werk und brachte dasselbe nach vielen M�hen, Suchen, Opfern an Zeit und Geld nach 20j�hriger Arbeit auch zu Stande, mit Inbegriff der im extensiveren Ma�stabe, nach Art der von A. Souvent1) herausgegebenen Administrativ-Karte bearbeiteten Karte.
H. Propst St�lz, damals der Verfasser der o.-�. Urkundenb�cher, sprach sich dahin aus, da�, wenn die Herausgabe derselben mit dem Jahre 1400 den Abschlu� gefunden haben w�rde, dann diese topographische Matrikel als Pendant, als Supplementband zu denselben in Druck gelegt und ver�ffentlicht werden solle.
Von Seite der Herren Pr�sidenten des Museums, des Freiherrn A. von Schwabenau und des Freiherrn R. von Handel fehlte es# nicht an mehrmaliger Aufmunterung, unverdrossen die Arbeit fortzusetzen und zur Vollendung zu bringen, wie auch nicht an der Versicherung, da� das fertig gebrachte Werk geb�hrend eingel�set werde.
Die folgenden H. H. Musealpr�sidenten von Az und Dr. Eigner standen dieser Angelegenheit mehr ferne und fremd gegen�ber und seit dem Ableben des H. St�lz haben sich viele Wechself�lle ergeben und es sind mannigfache Ver�nderungen in den das Museum beeinflussenden Pers�nlichkeiten eingetreten, nichts zu sagen von dem br�sken Benehmen des Kustos M. Kaiser, welcher die Erkl�rung gab, da� bei dem beabsichtigten Neubau eines Museums an die Herausgabe der o.-�. Urkundenb�cher �berhaupt und an die Einl�sung der topographischen Matrikel insbesondere nicht gedacht werden k�nne, so da� diesem nach jede Aussicht geschwunden ist, da� dem mit so vielen Opfern erzeugten Kinde je ein Accoucheur zu Hilfe gestellt werde, um selbes vollends lebensf�hig zu machen und in die Reihe brauchbarer vaterl�ndischer Werke einzuf�hren, im Gegenteile alle Gefahr vorhanden ist, da� das mit so vielen M�hen zustande gebrachte Werk zu den enfants perdu geworfen werde, da der Verfasser voll Unmut �ber die dermals obwaltenden Verh�ltnisse, �ber die fruchtlos vergeudeten M�hen, Zeit und Geldopfer das Vernichtungsurteil an demselben zu vollstrecken gesonnen ist.
Freilich H. Dr. G. Laubmann, Direktor der kgl. bayer. Hof- und Staatsbibliothek in M�nchen, welchem Endes-gefertigter dieses Ansinnen einst mitteilte, erkl�rte in einer Zuschrift vom 22, M�rz 1889 solches als ein Verbrechen gegen die Wissenschaft �berhaupt und gegen den eigenen
x) 23 Bl�tter. 1:72000. 1863, 1872.
wissenschaftlichen Namen insbesondere. Aber f�llt dieser Vorwurf nicht auch auf eine andere Seite?
Soll demnach dieses Werk, auf dessen Zustandebringung mehr als zwei Dezennien verwendet worden, nicht vertilgt werden, so m�ge selbes vom Verfasser, der das baldige Abscheiden aus diesem Leben zu erwarten hat, noch rechtzeitig und zwar in der Weise eingel�st werden, da� er f�r die auf selbes verwendeten M�hen, Beschwerden und Opfer an Zeit und Geld geb�hrend entsch�digt werde, wohl nicht mit 500 fl.; denn es erwuchsen ihm auf Reisen zu den verschiedenen Grundbuchs�mtern, auf Porto f�r Zusendung und Zur�cksendung verschiedener Werke und Originalien, auf Trinkgelder etc. 300 fl. an Bar-Auslagen allein.
Um ein sicheres Urteil �ber den h�heren oder minderen Wert dieses Werkes und �ber dessen Verwendbarkeit sch�pfen, somit auch den Preis f�r selbes approximativ feststellen zu k�nnen, w�rde es angezeigt sein, wenn eine sachkundige Pers�nlichkeit und zwar zun�chst Ew. Hochwohlgeboren das Werk selbst einsehen und einer Pr�fung unterziehen w�rde.
Das in Gro�-Folio gebundene Werk enth�lt CCXXV Folien oder 454 Seiten und zerf�llt in f�nf Abteilungen: a) Hausruck-Kreis; b) Traun-Kreis; c) M�hl-Kreis; d) Inn-Kreis; e) Konfinia; jeder Kreis ist wieder nach den Gerichtsbezirken sortiert.
�rtlichkeiten und Objekte
. . 2200
. . 3300
. . 2500
. . 2600
. . 2700
Der Hausruckkreis enth�lt beil�ufig Der Traunkreis � �
Der M�hlkreis � �
Der Innkreis � �
Die Konfinia enthalten �
Der eigens beigegebene Index alphabeticus weist im ganzen 13.400 Ortsbenennungen, f�r welche alle wohl nicht die Identit�t festgestellt und angegeben werden konnte.
Au�er diesem Folium sind vier Karten (zusammengerollte Bl�tter) vorhanden, welche ausgebreitet und aneinander gelegt mehr als eine Quadratklafter Raumes bedecken, in welcher die in der Matrikel aufgef�hrten �rtlichkeiten samt der betreffenden Jahreszahl eingezeichnet sind. Der Einblick in diese Kartenbl�tter wird jeden zur �berzeugung f�hren, welche M�he und Zeit hierauf verwendet worden sei.
Nach genommener Ein- und Durchsicht dieses Werkes kann das substratum f�r die Bestimmung des beil�ufigen Wertes und Preises sich ergeben. M�ge diese Einsichtnahme
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26
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zu einem f�r beide Teile befriedigenden Resultate zu f�hren. ])
Nun nahm die Sache auf Antrag Strnadts den gewohnten Weg. Der Landesausschu� beschlo� einstimmig, den Referenten zu erm�chtigen, sich mit einem Fachmanne ins Einvernehmen zu setzen, von demselben �ber den wissenschaftlichen Wert der gro�en Matrikel ein eingehendes Gutachten einzuholen und dann weiteren Bericht und Antrag zu erstatten.2)
Die Zuschrift von Seite des Landesausschusses vom 14. Oktober 1891 erf�llte Lamprecht �mit Befriedigung�. �Endesgefertigter ist nicht erstaunt dar�ber, wenn zur Untersuchung des Matrikel-Manuskriptes nicht ein, sondern mehrere Fachm�nner sich einfinden; denn die Matrikel wird eine genaue, von mehreren Seiten gepflogene Revision nicht zu scheuen und zu f�rchten haben.�3)
Strnadt hatte den Universit�tsprofess/r Dr. Engelbert M�hlbacher eingeladen, die Pr�fung der Matrikel vorzunehmen. H�tte dieser auch die Durchsicht lieber in Wien vorgenommen, so erkl�rte er sich doch bereit, zu diesem Zwecke eigens nach Maria Br�nnl zu fahren. �Ich bin Ihnen f�r das Vertrauen, das Ihr Anerbieten mir entgegenbringt, zu aufrichtigem Danke verpflichtet. Der Sache willen bin ich bereit, mich zur Verf�gung zu stellen. Lamprechts historisch-topographische Matrikel ist eine der besten Arbeiten auf diesem Gebiet, au�er der engeren Landesgrenze nur zu wenig bekannt. Das andere von ihm gesammelte und bearbeitete Material dem Heimatlande und der Wissenschaft zu erhalten und zug�nglich zu machen, ist, wie ich glaube, eine Ehrensache des Landes gegen�ber dem greisen Mann, der Jahrzehnte selbstloser Arbeit der Landesgeschichte gewidmet hat. Es ist ein Verdienst, das ich hoch anschlage, da� Sie den Erwerb dieser Sammlungen f�r das Land erm�glichten. Mag das eine und andere dem z�nftigen Historiker vielleicht auch nicht ganz gen�gen, der Wert des Ganzen steht, wie ich voraussetze, au�er Frage.�4)
Am 15. November fuhren Strnadt und M�hlbacher nach Maria Br�nnl; mit innerer Befriedigung empfing Lamprecht die beiden G�ste. Die Erf�llung seines Herzenswunsches war damit nahe ger�ckt. �Genehmigen Ew. Hochwohlgeboren,� schrieb er an Strnadt, �nochmals meinen verbindlichsten
!) Lamprecht an Strnadt. Maria Br�nnl, den 6. Okt. 1891.
2) 14. Okt. 1891, Z. 16477. Beilage Nr. 24 zum sten. Landt.-Sitz.-Prot. 1891.
3)^ Lamprecht an Strnadt. Maria Br�nnl, den 22. Okt. 1891. � Er sah �der Entscheidung in dieser Sache mit Sehnsucht entgegen, da sein geistiger und k�rperlicher Zustand in rascher Abnahme begriffenuwar. L. an Strnadt. 11. Nov. 1891.
4) M�hlbacher an Strnadt. Wien, den 27. Okt. 1891.
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Dank f�r die Veranlassung und Vornahme der Pr�fungskommission in Angelegenheit der topographischen Matrikel; m�ge das Pr�fungszeugnis hier�ber g�nstig ausfallen, damit die Verhandlung dar�ber zu einem gedeihlichen Abschl�sse gelange. Hoch-Ihrer geneigten Bef�rwortung und Verwendung bin ich zu gro�em Dank verpflichtet. *)
M�hlbacher selbst empfand es als Genugtuung, durch seine Fahrt, die er ohne Entgelt um der Sache willen unternommen hatte, �dem alten Herrn, dessen Arbeiten er l�ngst nicht nach Geb�hr gew�rdigt erachtete, n�tzlich gewesen zu sein�.2)
Sein Gutachten,3) das durch den Vergleich mit den anderw�rts geleisteten historisch-topographischen Arbeiten das Werk Lamprechts als ein vortreffliches erscheinen l��t und auch Einblick in die Beschaffenheit desselben gew�hrt, lautet:
�Diese Arbeit, nach den Mitteilungen des Verfassers 1864 begonnen, forderte sieben Jahre unerm�dlichen Sammelns und wurde 1879 vollendet; zum letzten Male wurde 1882 Hand an dieselbe gelegt. Das bis dahin gedruckte urkundliche Material ist hier f�r Ober�sterreich selbst vollst�ndig, f�r die anliegenden Grenzgebiete nahezu vollst�ndig verwertet, au�erdem ist nicht unansehnliches handschriftliches Material (die Urbare der Graf- und Herrschaft Schaun-berg, der Stifte St. Florian und Baumgartenberg, das Zehenturbar von Kremsm�nster) herangezogen. Damit ist eine feste Grundlage f�r die historische Topographie des Landes ob der Enns geschaffen, f�r die aus neuen Quellen, den au�erhalb des Landes etwa noch erhaltenen Urbaren, nur noch eine vervollst�ndigende Nachlese er�brigen wird.
Wie Lamprecht seine 1863 ver�ffentlichte kleinere �Historisch-topographische Matrikel als �Erl�uterung zur (beigegebenen) Karte des Landes ob der Enns auffa�te, so ist auch hier die gro�e historische Karte (vier Bl�tter im Ma�stab der Karte von Souvent) das Hauptwerk. Mit der Sorgfalt und Sauberkeit, welche die kartographischen Arbeiten Lamprechts aufweisen, gezeichnet, enth�lt sie die ganze Masse der urkundlich belegten Namen; soweit Stichproben dies konstatieren konnten, ist die oft schwierige Ortsbestimmung, die Feststellung der Lage der alten �rtlichkeiten und ihrer neueren Benennung mit au�erordentlicher Genauigkeit und seltenem Geschick bis ins einzelne durchgef�hrt. Der Verfasser hat daf�r Ober�sterreich nach
L) Lamprecht an Strnadt. Maria Br�nnl, den 20. Nov. 1891.
2) M�hlbacher an Strnadt. Wien, den 1. Dez. 1891.
3) Wien, den 23. Nov. 1891. Aufgenommen in die Beilage Nr. 24 zum stenogr. Landtags-Sitzungs-Protokoll 1891.
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allen Richtungen bereist und auch die Grundb�cher, soweit ihm Einsicht in dieselben gestattet wurde, daf�r ben�tzt. Uber einzelne Details, wie �ber die alten Grenzen des einen und anderen Besitzstandes, ist die Forschung seither wohl zu abweichenden Ergebnissen gelangt; doch diese Details sind gegen�ber dem Hauptzweck nebens�chlich. Die urkundlichen Nachweise zur Karte liefert die �Historisch-topo-graphische Matrikel�, eine sorgf�ltig ausgef�hrte und sch�n gebundene Handschrift in Folio mit geschmackvoll gemalten architektonischen Titelbl�ttern. Sie legt die noch gangbarste Einteilung des Landes nach den Vierteln zu Grunde und ordnet innerhalb derselben die �rtlichkeiten nach den Bezirken ... Die einzelnen Rubriken der Matrikel enthalten die urkundliche Namensform, die heutige Benennung mit n�heren Daten, die ersten urkundlichen Erw�hnungen, die Quellenbelege. Das rasche Auffinden einer �rtlichkeit in der Matrikel ist auch noch durch einen selbst�ndigen alphabetischen Index, der sich als dritter Teil des ganzen Werkes darstellt, erleichtert.
Lamprechts Arbeit ist ein Werk rastlosen Flei�es, die Frucht eines der historischen Topographie des Heimatlandes gewidmeten Lebens. Kein anderes Land der �sterreichischen Monarchie hat eine �hnliche Arbeit aufzuweisen, welche sich dieser an die Seite zu stellen berechtigt w�re; selbst die allerdings vornehmlich geschichtliche Zwecke verfolgende Arbeit von Ed. Richter (Untersuchungen zur historischen Geographie des ehemaligen Hochstiftes Salzburg)1) tritt, von den kleineren Arbeiten von Meiller2) und Felicetti:i) (�ber die Topographie Nieder�sterreichs und Steiermarks im fr�hen Mittelalter) oder gar Koch-Sternfeld4) ganz abgesehen, gegen�ber der F�lle der hier gesammelten topographischen Daten zur�ck. Selbst Deutschland, wo die historische Topographie immer eifrigere Pflege gefunden hat, besitzt keine so umfassende Detailarbeit; erst jetzt geht man dort daran, f�r einzelne L�nder �hnliches zu schaffen und es sind historische Kommissionen mit bedeutenden Mitteln und Staatsunterst�tzung, wie die historische Kom-
�) In d. Mitt. d. Inst. f. ost. Gesch. 1885. 1. Erg.-Bd. 590�738. Mit einer
Karte.
) �Jahrbuch f�r Landeskunde von Nieder�sterreicha I. 147�171. Er stellt die �rtlichkeiten von 800�1099 aus den Urkunden zusammen. � Topographische Studien im Notizenbl. z. K. �. G.-Qu. (histor. Atlas f�r Alt�sterreich)
I* II� ff*
3) Topographische Studien in d. Stm. Btr. 1868 H. 5. u. 1872 H. 9. u. 10. f�r die Zeit vom 8. 12. Jh. Vgl. das 1893 erschienene mustergiltige Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter von Jos. v. Zahn. Wien.
4) Topographische Matrikel (6.�11. Jh.), gesch�pft aus dem diplomatischen Kodex der Juvavia und aus dem Kodex des Chronicon Lunaelacense. M�nchen 1841.
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mission f�r das Gro�herzogtum Baden1) oder jene f�r die Provinz Sachsen2) und die Gesellschaft f�r rheinische Geschichtskunde,3) welche ein derartiges Werk in Angriff nehmen, das f�r Ober�sterreich die Arbeitskraft eines einzelnen und ganz auf sich selbst angewiesenen Mannes bereits geschaffen hat. Auch in Belgien erschien eine �hnliche topographische Arbeit von Piot (Les pagi de Belgique) unter den Auspizien der Akademie in Br�ssel, in Frankreich werden im regen Verst�ndnis f�r die Wichtigkeit der historischen Topographie derartigen Arbeiten f�r einzelne Departements vielfach auch �ffentliche Mittel zur Verf�gung gestellt. Ist es an sich h�chst w�nschenswert, da� die Arbeit Lamprechts, eine notwendige Erg�nzung der Urkundenbuches des Landes ob der Enns, als ein grundlegender Beitrag zur geschichtlichen Heimatkunde dem Lande erhalten bleibt und wissenschaftlicher Verwertung zug�nglich gemacht wird, so scheint es mir auch, wenn ich mir diese Bemerkung gestatten darf, eine Ehrenschuld des Landes, da� dem greisen Manne, der ein Leben selbstloser und hingebender Arbeit unter keineswegs ermutigenden Verh�ltnissen der Geschichte seines Heimatlandes gewidmet hat, durch die Erwerbung dieses Werkes eine sp�te und redlich verdiente Anerkennung zuteil werde.�4) �Auf Grund dieses autoritativen Gutachtens, welches �ber den hohen wissenschaftlichen Wert der Arbeit des Pfarrers Lamprecht �berhaupt, f�r unser Land aber insbesonders keinen Zweifel aufkommen l��t, hat der Landesausschu� in der Sitzung am 8. J�nner 1892 einhellig beschlossen, den Ankauf der gro�en Matrikel zu empfehlen.�5)
Der ober�sterreichische Landtag nahm dann in der Sitzung am 10. M�rz 1892 den Antrag, den Referent Johann Faigl namens des Finanzausschusses einbrachte, sowie den Zusatzantrag des L.-A. Strnadt einstimmig an:
:) 1898 erschien das Topographische W�rterbuch des Gro�herzogtums Baden, herausgegeben von der Badischen Historischen Kommission, bearbeitet von Archivrat Krieger.
2) Seit 1900 Historische Kommission f�r Sachsen-Anhalt. Die Arbeit an den geschichtlichen und vorgeschichtlichen Karten ist 1904 noch nicht abgeschlossen. Deutsche Gesch.-Bl. V (1904) 267. �ber die hist.-topographischen Bestrebungen im K�nigreich Sachsen vgl. H. Beschorner, Denkschrift �ber die Herstellung eines historischen Ortsverzeichnisses f�r das K�nigreich Sachsen. Dresden 1903.
3) Seit 1894 erschien der Geschichtliche Atlas der Rheinprovinz. Bis 1903 5 Karten und 4 Textb�nde, herausgegeben v. K. Schulteis und W. Fabricius.
4) Zum letzten Satze bemerkt M�hlbacher in seinem Briefe an Strnadt (Wien, 23. Nov. 1891): �Hoffentlich erregt der Schlu�satz nicht Ansto�, der der Sache schaden w�rde. Aber ich konnte es nicht �ber mich bringen, auf die Verh�ltnisse, unter denen man Lamprecht fast verk�mmern lie�, wenigstens hinzuweisen.�
5) Beilage Nr. 24 zum sten. Landtags-Sitzungs-Protokoll 1891.
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�Es wird die ,Gro�e Matrikel des Landes ob der Enns samt Karte*, gearbeitet von Sr. Hochw�rden Herrn Johann Lamprecht, geistlichen Rat, Jubelpriester, Besitzer des goldenen Verdi enstkrouzes mit der Krone, emeritierten Pfarrer und derzeit Benefiziaten in Maria Br�ndl bei Raab, um den Preis von 1200 fl. aus dem Landesfonde f�r das Land angekauft und vorl�ufig dem Landesarchiv1) einverleibt.�
�Der Landtag wolle zugleich dem Verfasser den Dank des Landes f�r sein selbstloses und hingebendes Wirken auf dem Gebiete der vaterl�ndischen Geschichte aussprechen.�2)
Damit war eine Angelegenheit, die Lamprecht jahrelange Sorgen bereitet hatte, in erfreulicher Weise zum Abschl�sse gekommen. �Der ergebenst Gefertigte beehrt sich hiemit, f�r das sub 10. M�rz zuvorkommendst zugesendete Telegramm �ber das g�nstige Ergebnis betreffs des Matrikel-Ankaufes Hoch-Ihnen und dem Hochw�rdigen Herrn Referenten J. Faigl mit wenigen Worten aber aus dem Grunde des Herzens, zugleich aber auch f�r den von Euer Hochwohlgeboren beantragten und angenommenen Zusatzantrag wie �berhaupt f�r die eifrige und warme Verwendung in dieser Angelegenheit von Hoch-Ihrer Seite den Dank abzustatten, wie nicht minder die Befriedigung �ber den anstandlosen Ankauf des Werkes auszudr�cken.�3)
Am 20. April reiste Strnadt nach Maria Br�nnl, um pers�nlich die Matrikel in Empfang zu nehmen und Lamprecht den Betrag einzuh�ndigen.4)
Um das Bild der reichen kartographischen T�tigkeit Lamprechts zu vervollst�ndigen, sind noch die Pfarr- und Gemeinde- sowie Bezirks-Karten anzuf�hren.
�Von seinen un�bertroffenen Leistungen in der Terrainzeichnung� gibt nach dem Urteile Strnadts, der durch seinen langj�hrigen Aufenthalt und seine Forschungen5) die Umgebung Peuerbachs genau kannte, �die in der minuti�sesten Nuancierung ausgef�hrte Pfarrkarte von Peuerbach und Umgebung das beste Zeugnis�.6) Dieser sind an die Seite zu stellen die Karte der Pfarre und Gemeinde Aurolzm�nster und die der Pfarre Grieskirchen.7) In das Gebiet der histo-
*) Vgl. F. Krackowizer, Das ober�sterreichische Landesarchiv zu Linz. Linz 1903. 35 f.
2) Siehe Berichte �ber die Verhandlungen des o.-�. Landtages. VIII. Lt-Periode. 2. Session. S. 42.
3) Lamprecht an Strnadt. Maria Br�nnl, den 13. M�rz 1892.
4) Akten der Landes-Registratur E. 19. 37.
5) Vgl. Peuerbach. Ein rechtshistorischer Versuch. Linz 1868.
6) Beilage Nr. 24 zum stenogr. Landt.-Sitz.-Protokoll 1891. Die Karte ist im Besitze des H. O.-L.-G.-R. Strnadt.
7) Von H. Pf. Franz Lang dem Di�zesan-Archiv gespendet.
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rischen Kartographie geh�rt die Karte des Mattiggaues.1) In gr��erem Ma�stabe (1:48.000) entworfen ist die Karte der Bezirkshauptmannschaft Sch�rding, die Lamprecht kur2 seinem Tode seiner Vaterstadt widmete.2)
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Als Lamprecht 1852/53 in Maria Brnnnental seelsorglich t�tig war, regte der damalige B�rgermeister von Sch�rding^ Josef Kyrle^in ihm den Gedanken an, die Geschichte seiner Vaterstadt zu bearbeiten.
Die Ausf�hrung des Planes bereitete ihm manche Schwierigkeiten, da ein gro�er Teil der unmittelbaren Quellen bei dem Brande des Rathauses 1809 verloren gegangen war und er sich infolgedessen gezwungen sah, das n�tige Material auf indirektem Wege zu sammeln. �Post multum laboris et sudoris^ brachte er in den n�chsten 7 Jahren eine �Geschichte des bayrischen Unterlandes und des unteren Innviertels mit Beziehung auf Sch�rding� zustande.3)
1860 �bergab er seine Arbeit der �ffentlichkeit und zwar unter dem Titel:
�Beschreibung der k. k. ober�sterreichischen Gr�nzstadt Sch�rding am Inn und ihrer Umgebungen. Historisch-topographisch und statistisch beleuchtet und zusammengestellt von J. L.�4)
Lamprecht ging bei der Ausarbeitung der Geschichte Sch�rdings keine neuen Wege, sondern hielt sich an die Vorbilder, die Piliwein und Pritz in ihren Stadtgeschichten von Linz und Steyr geboten hatten.5)
Die Art der Darstellung ist im Titel angedeutet: historische, topographische und statistische Beleuchtung.6) Lamprecht beginnt mit der Geschichte der �ltesten Zeit und bringt chronologisch die Besiedlungsgeschichte sowie die
x) Im o.-�. Landesarchiv. Sollte zur Illustration der Beschreibung� Mattig-hofens dienen.
2) Dankschreiben des B�rgermeisters L. Pfliegl an Lamprecht. Sch�rding-, 8. Aug. 1895. � Die Karte befindet sich im Sch�rdinger Stadtarchiv. � Au�erdem w�ren noch anzuf�gen: Karte zu Strnadts Peuerbach (Flu�netz) 1868; zu Gaisbergers �Arch�ologischer Nachlese�. 24. J.-Ber. des Museums; die Grafschaft Neuburg mit Wernstein 1883.
3) Vorrede zur 1. Aufl. VI f.
4) Erschien in Wels bei J. Haas XIV, 512 S. mit einer lithographierten Titelvignette und zwei Ansichten von Sch�rding. � Die 2. Auflage erschien neu umgearbeitet, vielfach vermehrt und berichtigt im Selbstverl�ge der Stadtgemeinde Sch�rding 1887�1890 in 2 Bd. 356 und 428 S. Beigegeben waren 3 zinko-graphierte Ansichten von Sch. um 1500, des damaligen Stadtplatzes, dann von Neuburg und Wernstein.
5) Piliwein, Linz, Einst und jetzt, von den �ltesten Zeiten bis auf die neuesten Tage. 2 Teile. Linz 1846. � Pritz, Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyr und ihrer n�chsten Umgebungen. Linz 1837.
6) Vgl. dazu die Gesichtspunkte, die P. Albert in �Deutsche Geschichtsbl�tter� III (1902) 193�208 f�r die Herausgabe einer Ortsgeschichte angibt.
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�u�eren und inneren Schicksale der Stadt bis in die neueste Zeit zur Darstellung�. Dieser Teil ist abgesehen von den vielen allgemein historischen Tatsachen zu ausf�hrlich angelegt, indem viele kulturgeschichtliche Notizen, die in eigenen Kapiteln h�tten verarbeitet werden sollen, teils mit in den Text verwoben, teils in Anmerkungen angef�gt sind. Die stilistische Bearbeitung weist manche Eigent�mlichkeiten auf, welche die Lesbarkeit beeintr�chtigen.
Der 2. Teil bietet �besondere historische Notizen �ber Sch�rdingu, zun�chst eine Abhandlung �ber die Grafschaft, das Land- und Pfleggericht mit 4 statistischen Verzeichnissen der Burggrafen und landesherrlichen Beamten sowie der Mautner, der Adeligen in der Stadt und der adeligen Sitze im Landgerichtsbezirke Sch�rding. Daran schlie�t Lamprecht eine ausf�hrliche Pfarrgeschichte mit dem Verzeichnis der Pfarrer und sonstigen Geistlichen der Stadt, ferner eine geschichtliche �bersicht der Wohlt�tigkeitsanstalten und der Schule. Auch die Handels- und Verfassungsgeschichte findet ihre Darstellung. Den Schlu� bildet die topographische Beschreibung der Stadt und ihrer Umgebung.
Die Aufnahme des Buches, das zwar die erste, aber auch beste Ortsgeschichte Lamprechts ist, von Seite der Mitwelt war eine g�nstige.1) �Mit besonderer Gr�ndlichkeit sind darin die Abschnitte �ber den pf�lzischen Erbfolgekrieg, �ber den spanischen Sukzessionskrieg,2) �ber den bayrischen Bauernkrieg, �ber den �sterreichischen Erbfolgekrieg, �ber die Einf�lle der Franzosen zu Anfang des 19. Jahrhunderts quellenm��ig gearbeitet/43) Mit Worten einer etwas �bertriebenen Begeisterung preist Pritz die Vorz�ge des Buches: �So inhaltsschwer nun dieses Werk ist, so kritisch ist es auch bearbeitet, mit Umsicht und vieler Kenntnis. Der Verfasser sch�pfte aus den besten Quellen, bringt viele neue zum Vorschein, die Zitate sind richtig und genau, der Stil ist einfach und alles recht gut geschrieben. Man bemerkt auch durchg�ngig den Sinn f�r Wahrheit und Recht, f�r fromme Sitte, die katholische Kirche und ihre wohlt�tigen Anstalten, aber auch f�r F�rst und Vaterland.�4)
�ber die ganaue Zitation hatte Koch-Sternfeld andere Ansichten, die er Lamprecht gegen�ber in heftiger Weise kundgab. �Ein Freund und Kenner der Geschichte hat mir Ihre Beschreibung von Sch�rding zur Einsicht zugesendet
x) Vgl. die Rezension von Fr. Pritz in der Theol.-prakt. Quartalschrift XIV. Jg. (1861) 217�221.
") Eine reiche Quelle f�r diese Ereignisse war das aus dem Archiv von Suben noch vorhandene Manuskript des Propstes Gregor Raiffauer.
3) Meindl, Rezension der 2. Auflage. S.-A. aus dem L. Vbl.
4) Theol.-pr. Quartalschrift 1861, 220.
und dabei sein Befremden ausgedr�ckt, da� Sie in der Aufz�hlung der Quellen meine historisch-topographischen Schriften aufzuf�hren wohl absichtlich unterlie�en und sich dadurch eines �ffentlich zu r�genden Plagiates schuldig machten. 1*) Doch die erste Aufregung �ber dieses Plagiat legte sich bald. �Sehr f�hle ich mich geehrt durch Ihre sch�tzbare Zuschrift, worin E. H. mir von Ihren historischen Studien und von den Freuden und Leiden als Schriftsteller umst�ndliche Nachricht geben. Ich darf nicht s�umen, mein Bedauern kund zu geben, da� ich in der eiligen und oberfl�chlichen Kenntnisnahme von Ihrer Beschreibung der Stadt Sch�rding und ihrer Umgebung E. H. in Beziehung auf meine Schriften eines Plagiates beschuldigt habe; Ihre desfalls gegebenen Erl�uterungen haben mir vollkommen gen�gt.
Mit einem Bieneninstinkt haben E. H. in dem Buche zun�chst f�r die jeweilige Einwohnerschaft der Stadt alles Merkw�rdige gesammelt und lokal nachgewiesen; die ausw�rtigen Ereignisse sind zweckm��ig den inneren Erlebnissen zur Seite gestellt und f�r die Masse von Pers�nlichkeiten und Individualit�ten, welche nach ihrem Lebensberufe in �mtern und W�rden wie in b�rgerlicher T�tigkeit auf die Umgebung einwirkten, kann man E. H. nicht genug Dank wissen. �2)
Die erste Auflage in 500 Exemplaren war im Jahre 1865 vollst�ndig vergriffen. Bei der damals noch �blichen Preisverteilung kam das Buch h�ufig in die H�nde der Schuljugend.3)
Die Stadt Sch�rding ehrte ihren Sohn durch Verleihung des ersten Ehrenb�rger diplo me s. Die Freude dar�ber dr�ckte Lamprecht im nachfolgenden Dankschreiben aus, das im Entwurf erhalten ist.4)
�L�bliche, besonders hochgeachtete Vorstehung der Stadtgemeinde Sch�rding.
Die f�r mich so ehrenvollen als g�tigen Mitteilungen vom 1., 28. und 29. d. M.5) lassen mich f�hlen, da� der geringf�gige Beweis meiner au�erordentlichen Anh�nglichkeit an die mir so teure Stadt Sch�rding eine vorz�gliche Aufnahme und eine so besondere Anerkennung fand, wie es die Bescheidenheit nicht zu erwarten erlaubte.
Es mu�te mich daher das erlangte Ehrenb�rgerdiplom, welches unter jenen Gegenst�nden, welche mich am meisten
x) Koch-Sternfeld an Lamprecht. Titmoning, 26. Okt. 1863.
2) Koch-Sternfeld, an Lamprecht. Titmoning, 13. Nov. 1863.
3) Meindl, Rezension d. 2. Aufl. Sep.-Abdr. aus d. �Linz. Volksbl.�
4) Im St.-Archiv Sch�rding.
5) Dezember 1860.
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interessieren, den ersten Platz einnimmt, �beraus freudig �berraschen, indem ich durch dasselbe jetzt der vielgeliebten B�rgerschaft so nahe zu stehen das Gl�ck habe. Im Gef�hl der h�chsten Freude dr�cke ich hiemit f�r das mir zuteil gewordene Wohlwollen den innigsten Dank aus, der in der Tiefe meines Herzens nie erl�schen wird. Zugleich bitte ich aber auch, die Versicherung genehmigen zu wollen, da� mich der Geist stets auf jene Wege hinleiten wird, um sich f�r die erlangte gro�e Ehre mehr und mehr w�rdig machen zu k�nnen.
Die Worte, welche dem Ausdruck dieses ergebensten Dankschreibens ermangeln, werde ich als Priester mit dem Gebete zu ersetzen bem�ht sein, da� Gott die mir so teure Stadt Sch�rding fortan sch�tzen und segnen m�ge.�
Auch von Seite der Fachleute fehlte es nicht an anerkennenden Worten. Gewi� wird Lamprecht berechtigte Freude empfunden haben, als eines Tages der Postbote ein kurzes Billet von dem Verfasser der Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter, Ferdinand Gregorovius, in seine stille Behausung brachte: �Ferdinand Gregorovius erlaubt sich dem hochw. Pfarrer J. E. Lamprecht f�r die Belehrung freundlich zu danken, welche er hier in Sch�rding aus seiner vortrefflichen Beschreibung dieser Stadt und seines sch�nen Gebietes am Inn gesch�pft hat. x)
Seit 1860 war mancher Beitrag zur Heimatkunde ver�ffentlicht worden. Auch Lamprecht war nicht m��ig geblieben. Er selbst schreibt dar�ber in der Vorrede zur 2. Auflage:
�Einmal mit der Geschichte des Vaterlandes sowie seiner engeren Heimat mit Vorliebe besch�ftigt, begegneten ihm beim Suchen und Forschen nach neuen Quellen verschiedene, sehr wertvolle, auf Sch�rding sich beziehende Notizen und Daten, welche ihm als willkommene Berichtigungen zu den im Buche bereits angef�hrten Tatsachen gelten mu�ten und welche mit einander in Einklang gebracht und zu einem harmonischen Ganzen neu verarbeitet werden sollten. Die betr�chtliche Zahl dieser Notizen, die Sorge, da� diese nicht wieder verloren gingen, sondern f�r die Zukunft bewahrt blieben und verwertet w�rden, dann das g�nstige Urteil, welches von Seite bew�hrter Fachm�nner der 1. Auflage zuteil wurde, ermunterte ihn, an die Verfassung und Zusammenstellung einer neuen Geschichte von Sch�rding zu gehen.�2) Die Stadtgemeinde Sch�rding �bernahm die Kosten der Drucklegung, die 1889
x) Sch�rding, 21. Aug. 1879.
2) Vorrede zur 2. Auflage.
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beendigt wurde. Mit Recht nennt sich die 2. Auflage �neu umgearbeitet, vielfach vermehrt und berichtigt -1)
Vollst�ndig umgearbeitet erscheinen die ersten Abschnitte: Sch�rding in der �ltesten Zeit, unter den Grafen von Formbach, unter den Andechsern und Babenbergern.2) Auch die sp�teren Abschnitte erhielten reichliche Erg�nzungen.3)
Den Flei� und zugleich die Gr�ndlichkeit der Arbeitsweise Lamprechts zeigen zwei ungedruckte, im Besitze der Stadt Sch�rding befindliche statistische Arbeiten:
�H�userverzeichnis der Stadt Sch�rding (212 H�user) mit Nachweisung der hierauf seit 300 Jahren bis 1864 ans�ssig gewesenen B�rger und Besitzer, mit Angabe ihres Standes und Gewerbes, dann ob das Haus im Wege der �bergabe, Einheirat, Erbschaft oder des Kaufes und um welchen Geldwert erworben worden sei.� ~*r
Ferner �Matricula civium Schaerdingensis, darin alle seit 1521�1868 zum B�rgerrechte gelangten B�rger verzeichnet sind�.
Zu diesen statistischen Arbeiten geh�rt auch das Beamtenverzeichnis des Innviertels vom 13. bis 18. Jahrhundert.4)
Im Drucke erschien das �Verzeichnis verschiedener aus Sch�rding entsprossener M�nner�,5) sowie eine kurze biographische Skizze des Sch�rdingers Michael Denis.6)
Seit Lamprecht sich eingehender mit der Lokalgeschichte zu befassen begonnen hatte, zogen ihn haupts�chlich die noch vorhandenen �berreste aus der �ltesten Kulturperiode unseres Landes an.^jbie zahlreichen Abhandlungen Gais-bergers �ber die r�mischen Altert�mer Ob er �sterreichs hatten auf sein Forschen in dieser Richtung anregend gewirkt. Den �ber viele Gebiete zerstreuten steinernen Denkm�lern aus der R�merzeit wandte er seine Sorgfalt zu. Die Pl�tze, auf denen R�merkastelle gestanden, boten f�r ihn besonderes Interesse; um ihre Lage auszuforschen, verwendete er viele Zeit und M�he. Wenn auch manchmal die Phantasie hiebei allzuregen Anteil nahm, so boten seine Arbeiten doch reichliches Material f�r die weitere Forschung.
x) Sie erschien in einem gr��eren Formate und enthielt 784 S. (gegen�ber 512 S. d. 1. Aufl.) Der Stoff war um mehr als ein Drittel vermehrt worden.
3) Beeinflu�t durch die Arbeiten Strnadts.
3) Vgl. Meindls Rezension. Sep.-Abdr. aus d. �Linz. Volksbl.
4) Im Archiv des Museums Fr.-C. B. 7, Nr. 56. Bearbeitet nach E. Gei�, Die Reihenfolge der Gerichts- und Verwaltungsbeamten Altbayerns vom 13. Jahrhundert bis 1803. Oberbayr. Archiv, M�nchen 1867. 28. Bd.
5) Braunau. 16 S.
6) Braunau 1867. � Vgl. Histor.-polit. Bl�tter 1845 (16. Bd.) S. 394 ff. 521 ff. 777 ff. Diese Artikel bildeten die Grundlage f�r L. Skizze.
3*
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Sein zeichnerisches Talent bew�hrte sich auch hier; zahlreich sind seine Aufrisse alter Umwallungsorte. Die Abhandlungen, welche dieses Gebiet betreffen, wurden nicht gedruckt. Das Museum kaufte die �Arch�ologischen Streifz�ge zu verschiedenen vormittelalterlichen Umwallungsorten des unteren Innviertels nebst den dazu geh�rigen Originalzeichnungen um das Honorar von 90 fl. an.1) Nicht nur das untere Innviertel, sondern auch die angrenzenden Gebiete des oberen Inn- und Hausruckviertels wurden von Lamprecht nach Umwallungsorten durchforscht. Das Manuskript: �Arch�ologische Streifz�ge zu verschiedenen Umwallungsorten des Inn- und Hausruckkreises ) befindet sich im Di�zesanarchiv. Wenn auch Lamprechts Arbeit ungedruckt blieb, so wurden seine Forschungen dennoch ben�tzt. So schrieb haupts�chlich auf Grund dieses Materiales A. M�llner ��ber pr�historische Bauwerke in Ober�sterreich, mit 13 Text-Ill. 3) tXjJ
Bei aller Anerkennung des Sp�rsinnes, den Lamprecht bei der Suche nach �Burgst�llen� an den Tag legte, ist doch nicht zu verkennen, da� seine Ausf�hrungen den Charakter des Unsicheren an sich tragen. Wo planm��ige Ausgrabungen fehlen, hat die Phantasie um so leichteres Spiel.
Vor allem ist auf den weittragenden Unterschied zwischen mittelalterlicher Burganlage und r�mischer Art der Befestigung hinzuweisen. Dieser Unterschied ist so
*) Der Verwaltungsrat des Museums an Lamprecht. 28. M�rz 1879. � Auf 17 Bl�ttern wurden 28 verschiedene Objekte dargestellt. Czerny gab dar�ber folgendes Gutachten ab: �Die Resultate der Abhandlungen sind brauchbare Vorarbeiten f�r eine Topographie des Landes zur Zeit der mittelalterlichen und vormittelalterlichen Periode, allein sie stehen nicht im Verh�ltnis zu den sehr ansehnlichen Kosten, welche eine mit so vielen Abbildungen ausgestattete Drucklegung dem Museum verursachen w�rde.
2) Die gezeichneten und beschriebenen Burgst�lle und Umwallungsorte sind: Bubing und Haraberg (Sch�rding), Neuhauser Burgstall (Wernstein), K�nigstein (Freinberg), am Zilnbach (Dietrichshofen), Taufkirchen a. d. Pram, Hundshof (ebendort), Sumersrad (n. �.) und Steinberg (n. w. von Rainbach), Sigharting, Andorf, Ameisberg (Kopfing), Jegling und D�rrenberg (ebendort), Burgholz (�.) und Waldeck (n. von Dirsbach), Stra�witraun (Enzenkirchen), Haubach (Andorf), Hager Burgstall (Altschwent), Einburg (s. w von Raab), Zell a. d. Pram, Stein (Reichersberg), Antisenberg, Burgstall bei Altheim, Graben (Kirchdorf a. Inn), R�merneuburg (Polling), Grindelsberg (Aspach), Razlliol (Einm�ndung der Salzach in den Inn), Kreuzlinden (Uberackern), Piesinger Graben (H&), Schwabegg (Tolet), Eizenberg (Weibern), Tegernbach (Gnes-kirchen), GVigrel (Meggenhofen), Steinerkirchen, Hofkirchen; ferner in Bayern Leonberg, Burgkirchen a. d. Alz, Lebenau (Salzach), Hirschstein (Furstenzell). Vgl. auch den schon 1860 verfa�ten Abschnitt �Das Land ob der Enns zur Zeit der R�mer�, den Lamprecht seiner Matrikel als Einleitung vorausschickte (1 20 b.)
und die dazu geh�rige kartographische Darstellung unseres Landes als Bestandteil Norikums, beeinflu�t von Muchar, Norikum, 2. Bd. 1825/26 (Karte). Die Grenzbefestigung an der Donau ist neuestens (seit 1897) Gegenstand eingehender Forschung. Vgl. Frankfurter, Limes-Forschung in �sterreich, m den Deutschen G.-Bl. I (1900) 195 ff. V (1904) 286 ff.
3) In den Mitt. d. anthrop. Ges. in Wien 1885, 72�79.
wesentlich, da� mittelalterliche Burgen nicht auf r�mischen Befestigungen erbaut wurden.1)
Ferner haben die R�mer ihre Kastelle nicht planlos im Innern des Landes angelegt, sondern nur an den strategisch wichtigen Punkten zum Zwecke der Verteidigung der Reichsgrenze. Den R�mern standen keine so gewaltigen Truppenmassen zur Verf�gung, um alle die angenommenen zahlreichen Kastelle, T�rme und Befestigungen im Innern zu bev�lkern.2)
Freilich kommen anderseits f�r die Erforschung zahlreiche Erdbefestigungen in Betracht, die nur f�r gewisse Zeiten ben�tzt und dann wieder verlassen wurden, nachdem sie ihren Zweck erf�llt hatten; aber gerade bez�glich dieser Erdw�lle l��t sich am schwersten sagen, welcher Zeitperiode sie angeh�ren, da �u�ere �hnlichkeit der Anlage durchaus nicht gen�gt, um sie der r�mischen Zeit zuzuweisen.3)
Die genaue Kenntnis der Geschichte des unteren Inn-viertels veranla�te Lamprecht zur Zusammenstellung kleinerer Lokalgeschichten. Schon 1863 hatte er f�r seinen Freund, Sekret�r Schels in M�nchen, Regesten der Pfarrei Andorf angefertigt,4) welche dieser unter dem Titel: �Regesten aus den bei der Kirchenlade des Pfarrgotteshauses zu Andorf inneliegenden Stiftbriefen� in den Verhandlungen des historischen Vereines f�r Niederbayern IX. Bd. 350�356 ver�ffentlichte. 1876 lie� Lamprecht �Statistische und geschichtliche Notizen �ber den Ort und Gemeindebezirk Andorf im Innkreise�� im Selbstverlag erscheinen5) und widmete sie seinem treuen Freunde, dem Ortspfarrer Roman Nei�er.
Die Brosch�re bot keine vollst�ndige und pragmatische Geschichte des Ortes, sondern blo�e Notizen. �Weil sie zun�chst nur f�r die Bewohner von Andorf geschrieben ist, w�nsche ich die kritische Sonde ein f�r allemal ausgeschlossen zu wissen. �6)
Seit dem Winter 1868 ging Lamprecht daran, geschichtliche Notizen �ber Raab zusammenzustellen.7) Die Publikation
L) Vgl. K. Miller, Die r�m. Kastelle in W�rttemberg�. (1892) 4.
2) Vgl. Fr. Franziss, Bayern zur R�merzeit. (1905) 159. � Miller a. a. 0. 5. Die Anzahl der eigentlichen, bestimmt nachgewiesenen Kastelle ist sehr gering; in W�rttemberg 19, in Bayern nicht �ber 50. F�r Ober�sterreich f�hrt Fr. Kenner � Die R�merorte zwischen der Traun und dem Inn. Sitz.-Ber. d.Wien. Ak. XCI. Bd. (1878) 539 ff. � 17 gr��ere und kleinere Kastelle, beziehungsweise Posten an.
3) Franziss a. a. 0. 152 ff. � Kallee, Das r�tisch-obergermanische Kriegstheater der R�mer. W�rtt. Vierteljahrshefte f. Landesgesch. XI (1888) 104.
4) Schels an Lamprecht, M�nchen, 17. April 1863.
5) Pre�verein Linz, VIII, 114 S.
6) Vorrede VI.
7) Lamprecht an Meindl, 2. Sept. 1868. Sigharting.
war bereits f�r 1872 in Aussicht genommen,1) verz�gerte sich aber, da sie in den Jahresberichten des Museums keine Aufnahme fand.2) Der Selbstverlag erschien ihm anfangs mit zu hohen Kosten verbunden;8) als sich die n�tige Abonnentenzahl fand, z�gerte er nicht, 1877 die �Beschreibung des Ortes Rab und dessen Umgebung, Beitrag zur Landesund Heimatkunde� im Selbstverlag erscheinen zu lassen/)
Die Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollst�ndigkeit und Vollkommenheit; nicht ben�tzt konnte das Archiv in St. Martin werden, wo die Akten des Schlosses Raab sich befanden.5)
Zur Feier der 600j�hrigen Vereinigung der Grafschaft Wernstein mit der �sterreichischen V�lkerfamilie am 18. September 1883 schrieb Lamprecht die �Kurzgefa�te Geschichte der Grafschaft Neuburg am Inn und Wernstein�.6) Sie bildet im allgemeinen einen Auszug aus J. Kl�mpfl, Geschichte der Grafschaft Neuburg, Landshut 1865.0
Im Jahre 1885 erschien im Selbstverl�ge: �Schlo�, Stift, Markt und Bad M a t i gh o f en in Ober�sterreich und dessen Umgebungen, als ein Beitrag zur Landeskunde historisch, topographisch und statistisch beleuchtet . �ber die Entstehung des B�chleins berichtet Lamprecht in der Vorrede: �Auf Zureden mehrerer Freunde der vaterl�ndischen Geschichte ging ich daran, eine Geschichte �ber Matighofen zu schreiben, und brachte selbe, freilich mehr in allgemeinen Z�gen gezeichnet, zustande; eine in das innere Leben Matighofens von einst und jetzt eingehende spezielle Geschichte zu geben, war nicht m�glich�, da viele Dokumente verbrannt waren.8)
Schon 1876 wollte das Museum das Werkchen ver�ffentlichen, jedoch ohne Honorar.9) Die Verhandlungen zerschlugen sich, so da� Lamprecht wieder zum Selbstverl�ge griff.
Er widmete die Schrift dem Erzherzog Johann, der sie freundlichst annahm, �Sehr geehrt durch Ihr Ansinnen bez�glich Ihrer zu gew�rtigenden Publikation �ber Mattighofen
x) Vorrede D.
2) Lamprecht an Meindl, 18. Dez. 1874. Aistersheim.
3) Lamprecht berechnete ihn auf 224 fl.; an Meindl, 18. Dez. 1874.
4) VIII 268.
5) Vorrede D.
6) Im Selbstverl�ge des Verfassers. Mit photographischer Karte der freien Reichsgrafschaft Neuburg mit der Herrschaft Wernstein und 4 Zeichnungen. 38 S.
7) In den Verhandlungen d. hist. Ver. f. Niederbayern XI. Bd. (1865) 55�190 erschienen. � Zu Wernstein vgl. Piper, �sterr. Burgen. Wien (1903) II. Bd.
b) Vorrede zu �Mattighofen�. Doch h�tte sich aus den reichen Best�nden des Propsteiarchives manches kulturhistorisch interessante Material gewinnen
9) Vom Verwaltungsrate des Museums. Linz, 18. Juli 1876. 1880 gew�hrte
ihm das Museum einen Vorschu� von 30 fl. zu einer Reise nach Mattighofen (25. Nov. 1880) und gab ihm 20 fl. als Verg�tung f�r die eingesendeten Photographien (5. Nov. 1881).
erkl�re ich mich gerne bereit, dem auf die Welt kommenden Kinde � wie Sie sich ansdr�ckten � ein Pate zn sein. x) Nach dem Erscheinen des Werkes �bersandte er Lam-precht folgendes eigenh�ndiges Schreiben:2)
�F�r die liebensw�rdige �bersendung Ihres Buches �ber Mattighofen nebst dessen nur zu freundlichen Widmung wollen Sie meinen verbindlichsten und herzlichsten Dank empfangen.
Das gediegene Werk ist ein neuer Beweis Ihrer Gr�ndlichkeit als Forscher und Ihrer verdienstlichen T�tigkeit und war es f�r mich verm�ge der darin erbrachten historischen Daten sowie der Schilderung von Mattighofens Baudenkmalen von ebenso gro�em Interesse als Wert.
Die mir g�tigst mitgeteilte Sammlung von Zeichnungen u. s. w. sende ich unter separatem Verschl�sse mit bestem Danke an Ihre Adresse zur�ck und bitte die lange Verz�gerung zu entschuldigen.
Mit der erneuerten Versicherung meiner besonderen Wertsch�tzung und Erkenntlichkeit verharre Euer Hochw�rden ergebener Erzh. Johann.
�Mattighofen� fand g�nstige Aufnahme; man h�tte nur den Wunsch, auch �ber das innere b�rgerliche Leben des Marktes mehr zu erfahren. Allein Lamprecht war an der Vertiefung seiner Arbeit durch nicht besonders freundliches Entgegenkommen gehindert worden.
��ber eine vollst�ndige Geschichte von Mattighofen mag sich im sp�teren Zeitverlauf ein anderer machen, der an Ort und Stelle se�haft leichter und bequemer die einheimischen Quellen auszubeuten Gelegenheit hat.�3)
Im besonderen wurden als interessant hervorgehoben �die Resultate der vielj�hrigen Studien �ber das r�mische Stra�en- und Befestigungswesen in dieser Gegend. Ganz originell ist der Abschnitt �ber den Kobernauserwald. Wer sollte glauben, da� ein Waldstrich, der vor mehreren Jahrzehnten noch teilweise Urwald war, eine Geschichte habe? Und doch ist es also. Unzweifelhaft hing derselbe vor Zeiten mit dem Weilhart- und dem Lachwalde zusammen. Erst beim Vordringen der r�mischen und nachmals christlichen Kultur an den Ufern der Mattig wurde er auf die Berge beschr�nkt. 4)
Der Bericht �ber die Entstehung und Entwicklung der Pfarre Maria Schm�lln ist �ein Kolonisationsbild, welches in uns
L) L. an Meindl. Sigh�rting, 31. Dez. 1884.
-) Linz, 11. Juni 1885.
:i) Lamprecht an Meindl. Sigharting, 8. Nov. 1885.
4) Meinclls Rezension �ber �Mattighofen�. Sep.-Abdr.
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lebhaft die Erinnerung an die Kulturarbeit, wie sie sich in unserem Vaterlande vor 800 Jahren geltend machte, wachruft. I)
In den n�chsten Jahren befa�te sich Lamprecht mit der Ausarbeitung der Geschichte eines seiner fr�heren Seel-sorgs-Posten. Sechs Jahre weilte er als Kooperator in Hohenzell (1844�50). Diese Zeit ben�tzte er, �aus den in der Pfarr-Registratur aufbewahrten sp�rlichen Dokumenten und Aufzeichnungen und aus den m�ndlichen Mitteilungen bew�hrter M�nner eine kurze Pfarrgeschichte von Hohenzell und zwar f�r sich zusammenzustellen�. Aus diesen Zusammenstellungen ging sp�ter, �als er in der Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung mehr zur Reife gelangt war�, die Monographie: �Beschreibung der Pfarre und Gemeinde Hohenzell und deren Umgebungen�, Sch�rding 1889, hervor.2)
Die Beschreibung des unteren Innviertels � 10 Pfarreien hatten bereits fr�her ihre Darstellung erhalten � schlo� Lamprecht ab mit dem Werke : �Die Altpfarre Taufkirchen a. d. Bram d. i. die dermaligen Pfarren und Gemeinden: Taufkirchen, Rainbach, Dirsbach und Sigharting im Innkreise, geschichtlich, topographisch und statistisch beleuchtet und als Beitrag zur Landes- und Heimatkunde herausgegeben .3)
Das Material hatte er w�hrend seines Aufenthaltes im Schlosse zu Sigharting gesammelt. Da seine geistigen und k�rperlichen Kr�fte bereits zur Neige gingen, bereitete ihm die Herausgabe manche M�he und Sorge.4)
Im Manuskript sind noch vorhanden �Geschichtliche Notizen �ber Aurolzm�nster�;5) in Abschrift �Einige geschichtliche Notizen �ber St.Agathaund Umgebung(l883)�.6)
In seinen lokalhistorischen Werken hat Lamprecht reichliches Quellenmaterial verarbeitet. Bei Ben�tzung der vorhandenen Literatur h�tte jedoch eine sch�rfere Kritik manche Verst��e der gedruckten Vorlagen zu vermeiden gewu�t.')
Das urspr�ngliche Interesse Lamprechts hatte sich nicht der Geschichte Ober�sterreichs zugewendet, sondern der karto-
l) Czerny in seiner Rezension. Sep.-Abdr.
3) Vorrede zu �Hohenzell� III. f. � Erschien im Selbstverl�ge der Gemeinde Hohenzell. IV 188 S.
*) Selbstverlag 1891. IV 307 S. � 1885 erschien die Brosch�re: �Br�nde in und um Sigharting.� Sch�rding.
4) Vorrede IV.
5) Im Besitze des H. Pfarrers Fr. Lang (St. Martin). Bez�glich der Herrschaft Aurolzm�nster bietet es gr��tenteils einen Auszug aus Wirmsberger, Beitr�ge zur Genealogie der Dynasten von Tannberg. Archiv f. K. �st. Gesch.-Qu. XXIV. Bd. � Sitz.-Ber. d.W.-Ak. XXVIII Bd. S. 3. � Erscheint in B�lde im Druck.
6) Im Archiv der Schule St. Agatha. Im Besitze des hochw�rdigen Herrn Fr. Lausecker (Julbach) befindet sich das Manuskript Lamprechts: �Einiges �ber Gurten in vorhistorischer und mittelalterlicher Zeit .
7) Haupts�chlich waren es Aventin, Buchner, Koch-Sternfeld und Huber, aus deren Schriften Lamprecht manche historische �Erbs�nden� in seine Arbeiten aufnahm. Vgl. Meindl, Erinnerungen 75.
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graphischen Darstellung des Landes. Erst die Karte f�hrte ihn zum Studium der Schicksale des Bodens und seiner Bewohner. Und in der ersten Zeit ist es noch immer die Karte, um derentwillen er sich in die �ltere Geschichte unseres Landes vertieft. Denn die Karte bietet ihm ein viel anschaulicheres Bild als die schriftliche Darstellung. Aber auch letztere pflegte er seit seiner Besch�ftigung mit der Geschichte Sch�rdings eifrig bis zu seinem Lebensabend. Lamprecht h�ngt als Lokalhistoriker aufs engste zusammen mit der historischen Schule, die in der ersten H�lfte des 19. Jahrhunderts in Ober�sterreich so zahlreiche Vertreter gefunden hatte.1) Pritz war sein Lehrer im Seminar gewesen und hatte sein Interesse f�r die Geschichte der ober�sterreichischen Kl�ster wachgerufen; mit den Werken des Chorherrn Kurz �ber �sterreich unter Friedrich III., Albrecht II., Rudolf IV. und Albrecht III., �ber den Handel �sterreichs etc. war Lamprecht innig vertraut; Gaisberger war ihm vorbildlich f�r die Erforschung der Austria Romana und zu St�lz� emsigem historischen Schaffen blickte er mit ehrfurchtsvoller Scheu empor.
Aber nicht minder nachhaltig wurde Lamprecht 'wie die lokale Geschichtschreibung jener Zeit durch den gerade mit Ober-�sterreich eng verkn�pften Geschichtsforscher Josef Chmel (t 1858) beeinflu�t, der nicht m�de ward zu betonen, da� man �die Geschichte des Ganzen nur dann verstehe, wenn man die Geschichte s�mtlicher Teile kenne \2)
Chmels Lieblingsthema war es gewesen, auf den hohen Wert von Monographien d er St�dte und M�rkte hinzuweisen.3) �Anh�nglichkeit an sein Heimatland, an sein Volk, an seine Sprache, an seine Geschichte, das ist der gr��te Schatz, den der Mensch besitzt; daf�r opfert er alle �brigen Sch�tze, ja sein Leben.�4) Und die weiteren Worte Chmels, die er 1850 in seinem Vortrage aussprach, wiesen Lamprecht den Weg, auf dem er w�hrend seines ganzen Lebens wandeln sollte:
�Welch ungeheures Feld f�r Forschung und gelehrte Arbeit bietet die Topographie dar; sie verfolgt alle Spuren,
*) Vgl. M�hlbachers posthumes Werk �ber die Pflege der Geschichtschreibung in Ober�sterreich, herausgegeben von Redlich. (Unter der Presse.)
3) Vgl. Chmel, Die Pflege der Geschichtswissenschaft in �sterreich. Wien Ak. d. W. 1849/50. IV. Teil 9.
3) Vgl. Kath. Literatur-Ztg. VII. Jg. (1860) Nr. 50. � In dieser Beziehung . war Lamprecht von der Anschauung des bayrischen Geschichtsschreibers Westenrieder erf�llt, �da� die Geschichte einer Stadt, ihres b�rgerlichen Lebens und ihrer alten Verfassung unendlich wichtiger und f�r Deutschland unendlich r�hmlicher sei, als die Geschichte der meisten F�rstenh�user, der Feldherrn und des Adels�. Sch�rding 2. Aufl. VIII. Vgl. Gandershofer, Erinnerungen an Lorenz von Westenrieder. M�nchen 1830, S. 29 f.
4) Chmel a. a. O. IV. Teil 6.
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wo einst Menschen gehaust und gewirkt haben im Laufe der Zeit. Alle �berbleibsel menschlichen Tuns und Treibens sind ihr wichtig. Ruinen, alte W�lle und Gr�ben (Befestigungen), Gr�ber ber�cksichtigt der Topograph und sucht sie auf; er bem�ht sich, aus den �berbleibseln auf die Zeit ihres Entstehens, auf die Grade der Kultur zu schlie�en, die sie andeuten. x)
IV.
Die Matrikel verzeichnet nur Orte, die urkundlich in der Zeit vom 8. bis 13. Jahrhundert nachgewiesen werden konnten. Aber die Urkunden schweigen oder enthalten kaum erkennbare Andeutungen, wenn wir sie pr�fen, wie die ersten Formen beschaffen waren, in denen die christliche Kultur in unserem Lande ihren Einzug gehalten hat. Daher begann man schon in der ersten H�lfte des 19. Jahrhunderts nach einer anderen Quelle zu suchen, die teilweisen Aufschlu� zu geben imstande war, man begann die Kirchenpatrozinien oder kirchlichen Schutzheiligen als Fingerzeige f�r die Verbreitung des Christentums zu ben�tzen. Die Heiligen-Verehrung des fr�heren Mittelalters war eine sehr ausgedehnte und eindringliche.2) Verschiedene Umst�nde erm�glichen es uns, aus den Patrozinien ann�hernd auf das Alter der Kirchen zu schlie�en. Denn jeder Kirchenheilige hatte seine Bl�tezeit.3) Die r�mische Missionszeit suchte die Erinnerung an die heidnischen G�tter durch bestimmte Heilige zu verdr�ngen. Manche Mission�re und Bisch�fe beg�nstigten ganz bestimmte Kirchenheilige. Vor allem war es die Kunde von der Reliquien�bertragung (ines Heiligen, die eine Bl�tezeit in der Verehrung desselben hervorbrachte.4)
Die Patrozinien der altchristlichen Kulturgeschichte dienstbar zu machen, bestrebte sich zun�chst Koch-Stern-feld in seinem Buche: �Das Christentum und seine Ausbreitung vom Beginn bis zum 8. Jahrhundert. 5) Kombination und Ahnung vertraten vielfach bei ihm die sachliche Begr�ndung. Seinen Spuren folgte Lamprecht, der durch die Abfassung der Matrikel auf die Frage der Kirchenpatrozinien hingewiesen wurde, in dem Aufs�tze: �Notizen �ber die Ent-
x) Chmel, Sitz.-Ber. d. Ak. d. W. 1850, Febr.-Heft, S. 8. � Gerade Ober-�sterreick war in Bezug- auf die historische Topographie sehr vernachl�ssigt. Wie bitter beklagt sich Pritz in seiner Vorrede zur Geschichte des Landes ob der Enns (1845)! Die meisten St�dte, Schl�sser und Burgen, ja selbst die Kl�ster entbehrten noch immer der Darsteller ihrer Schicksale.
2) Vgl. Beissel, Die Verehrung der Heiligen und ihrer Reliquien in Deutschland. 2 Hefte 1890, 1892.
:i) Lamprecht, Matrikel. Vorrede III.
4) Vgl. die zusammenfassende Arbeit Fastlingers: �Die Kirchenpatrozinien in ihrer Bed�utung f�r Altbayerns �ltestes Kirchenwesen.� M�nchen 1897. S.-A. aus dem 50. Bd. des �Oberbayerischen Archives� 339 ff.
�) Regensburg 1855.
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stehung der Kirchen und Kirchenpatrozinien im Lande ob der Enns und mehreren angrenzenden Orten\1) Er f�hrte �die Schutzheiligen unseres Landes wie auch die ihnen zu Ehren gewidmeten Kirchen, Kapellen und Institute nach jener approximativen Zeit- und Reihenfolge, wie ihre Verehrung infolge verschiedener Anl�sse periodisch im Schw�nge ging, auf und setzte bei jenen Kirchen, bei welchen sich die Zeit ihrer Erbauung, Einweihung oder einer dahin geschehenen Stiftung mit Bestimmtheit oder Wahrscheinlichkeit angeben l��t, auch die Jahreszahl bei .2)
Im n�chsten Jahrzehnt ben�tzte A. Huber in seinem vierb�ndigen Werke: �Geschichte der Einf�hrung und Verbreitung des Christentums in S�dostdeutschland�3) die Kirchenpatrozinien in zu ausgiebiger Weise. �Doch bleibt ihm das unbestreitbare Verdienst, auf die Bedeutung der Kirchenpatrozinien f�r die christlichen Kulturanf�nge eines Landes und insbesondere des altbayerischen wie in einem Monument hingewiesen zu haben. �4)
Infolgedessen erweiterte dann Lamprecht seine fr�heren Ausf�hrungen durch Heranziehung eines reichlicheren Materiales und ver�ffentlichte sie 1890 unter dem Titel: �Das Martyrologium und die acta sanctorum als Patronate der meisten Kirchen der Christenheit und in specie des Landes ob der Enns in seiner hohen und tien ^edeutung. 5)
Aber nicht aUom die �lteste Zei , f�r ihn Gegenstand der Forschung; sein Blick war vielmehr auf die Gesamtentwicklung unseres Kirchenwesens gerichtet.
Einer seiner Lieblingspl�ne war daher die Anlegung eines Real schematism us der Di�zese Linz.6) Lamprecht kn�pfte an die Bestrebungen an, die nach dem Vorbilde der Austria sacra von Marian (Fiedler)7) in der ersten H�lfte des 19. Jahrhunderts die historisch-topographische Darstellung des kirchlichen �sterreichs sich zum Ziele gesetzt hatten.8) Schon in seiner Matrikel hatte er �die n�tigen
x) Theol.-prakt. Quartalschrift 1863 S. 467�500.
-) Theol.-prakt. Quartalschrift 1863 S. 472.
3) Salzburg- 1874�75.
4) Fastlinger a. a. 0. 4.
5) Theol.-prakt. Quartalschrift 1890 S. 91 ff. 362 ff. 610 ff. 845 ff. � 1891 S. 355 ff. 857 ff. � 1892 S. 83 ff. 337 ff. 601 ff. �
6) Ein treffliches Vorbild hatte L. in der seit 1861 von A. von Steicliele herausgegebenen �Historisch-statistischen Beschreibung des Bistums Augsburg�.
7) 9 Bde. Wien 1780�88.
�) Schuhmann von Mansegg, Vincenz Darnaut und Alois Bergenstamm waren die Begr�nder der seit 1824 erscheinenden Kirchlichen Topographie oder Historisch-topographischen Darstellung der Pfarren, Stifter und Kl�ster Sie wurde fortgef�hrt von Joh. Christ. Stelzhammer, geboren 1750 zu Unterwei�enbach, Exjesuit, Professor an der philos. Fakult�t in Wien, gestorben 1840 in Linz. Vgl. Vancsa, Historische Topographie in Deutsche Gesch.-Bl. III (1902)
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Bausteine und Grundz�ge zur Fortsetzung der kirchlichen Topographie in �sterreich� geliefert.1) Auf dieser Grundlage wollte er mit fremder Beihilfe weiterbauen. Diese hoffte er im Seelsorgsklerus zu finden.
�Bereits im Jahre 1870 erging an den hochw. Seelsorgsklerus der Di�zese Linz das freundliche Ersuchen, zur Zustandebringung eines historisch-statistischen Realschematismus, dessen die ansehnliche Di�zese Linz bis heute entbehrt, die beiwirkende Hand zu bieten und demnach die hinausgegebenen Bogen mit den hierauf bez�glichen Fragen, je nach den speziellen Vorkommnissen, in den neben befindlichen Rubriken beantwortend auszuf�llen und ausgef�llt nach Umflu� von acht Wochen an das hochw. Konsistorium zur�ckzusenden.
Doch nach Ablauf von � nicht acht Wochen, sondern von drei Jahren, langten von den 413 Seelsorgstationen 95 Antworten ein und von diesen manche statistisch sehr ungen�gend; wann die noch ausst�ndigen 318 Beantwortungen ihre Erledigung finden werden, ist bis jetzt nicht abzusehen.�2)
Lamprecht begann nun �auf eine etwas m�hevollere und kostspieligere Weise die hiezu n�tigen Belege und Daten sich zu verschaffen , um seinen Plan allm�hlich ausf�hren zu k�nnen.jGDie erste und letzte Frucht dieser Arbeit war der Aufsatz: �Die Pfarreien des Dekanates Gmunden, hi-storisch-statistisch beleuchtet, als Versuch und Vorl�ufer des Realschematismus der Di�zese Linz.�3) Derselbe bietet einen verbesserten Auszug aus dem 14. Bande der Kirchlichen Topographie (Dek. Altm�nster), vermehrt durch Notizen aus den �Passauer� Akten des Konsistorialarchivs.4)
Au�erdem ver�ffentlichte Lamprecht noch einzelne kleinere kirchengeschichtliche Schriften. Im Jahre 1861 erschien die �Skizze einer Geschichte des Bistums Linz�.'?/ Den Wiederaufbau Puppings unterst�tzte die Brosch�re �Der heilige Wolfgang, Bischof und Bekenner, und das einstige Kloster Pupping�, Linz 1874, in geringer Auflage gedruckt.5) Eine interessante statistische Zusammenstellung bietet die �Geistliche Ehrenhalle, das ist aus Ober�sterreich ent-
104. 1835 erschien die Beschreibung des Dekanates Altm�nster von Wei�bacher, 1839 die des Dek. Peuerbach von Wei�bacher und Sch�tzenberger, 1840 die des Dek. St. Johann im M�hlkreis von M. Reisacher. In diesem Jahre stellte die Kirchliche Topographie ihr Erscheinen ein. x) Vorrede zur Matrikel II.
2) Quartalschrift 1873 S. 417 f.
3) Erschienen in der Theol.-prakt. Quartalschrift 26. Jg. (1873) 417�471; 27. Jg. (1874) 1�51.
4) Jetzt im Di�zesanarchiv.
5) Mit einem Anhang versehen von K. Kettl, der 1868�73 die �Christi. Kunstbl�tter� redigiert hatte.
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stammende Geistliche h�heren Ranges�.1) Die zweite Auflage dieses Werkes erschien in einer bedeutend erweiterten Form wenige Monate vor seinem Tode. Die Neubearbeitung enthielt 554 Namen und war dadurch zu einer wertvollen Erg�nzung der Di�zesangeschichte geworden. Durch die Noten, welche die Abstammung, Heimat und den Besitz der alten Adelsgeschlechter angaben, bildete sie auch eine kurz skizzierte Geschichte des Adels und der Patriziergeschlechter des Landes ob der Enns. Da Lamprechts Gesundheit schon vollst�ndig geschw�cht war, �bernahm die Korrektur des Buches, das in Steyr gedruckt wurde, der Strafhausseelsorger Johann Lorenz. Lamprecht wollte das Werk seinem Di�zesanbischofe widmen. Durch ein Versehen unterblieb der Druck des Widmungsblattes. Bischof Doppelbauer hatte an der Herausgabe des Werkes reges Interesse genommen. Anl��lich der �bersendung des sch�n gebundenen Widmungsexemplares schrieb er an Lamprecht: �Mit aufrichtiger Freude nehme ich die neueste Frucht Ihres unerm�dlichen schriftstellerischen Flei�es entgegen. Die ,Geistliche Ehrenhalle von Ober�sterreich* ist mir in ihrer neuen Auflage um so mehr willkommen, als sie eine sehr w�nschenswerte und wichtige Erg�nzung unserer Di�zesangeschichte bildet. Ich werde nicht ermangeln, dieselbe im Di�zesanblatte dem hochw. Klerus zu empfehlen. Euer Hochw�rden aber spreche ich zu dieser Ihrer neuesten Publikation meine freudigste Gratulation und vollste Anerkennung aus.�2) Eine Geschichte der Heiligen Ober�sterreichs (Supra-Anasia sancta et pia) fand bei den ma�gebenden Pers�nlichkeiten in der von Lamprecht gew�hltenForm weni^ , Anklang, so da� er den Druck unterlie�.3) i^ ~
Das lebhafte historische Interesse der sechziger Jahre suchte die Beschreibung der einzelnen Kirchen wieder �in lebhafteren Gang zu bringen�. Fl. Wimmer hatte 1860 durch den Di�zesan-Kunstverein seine �Anleitung zur Erforschung und Beschreibung der kirchlichen Kunstdenkm�ler herausgegeben.4)
Diese �Anleitung� sollte die Beschreibung s�mtlicher Kirchen erm�glichen. Von Lamprecht, �zu dessen erprobten Kenntnissen man das vollste Zutrauen hatte , w�nschte
x) In der Theol.-prakt. Quartalschrift 1867 erschienen, 245 ff. 381 ff. 557 ff.
� 2. Aufl. Linz 1895, 94 S. Rez. in d. Quartalschrift 1895 S. 708 (Scheiber). � Linz. Vbl. XXVII. Jg. Nr. 46.
3) Linz- 4. M�rz 1895. � Vgl. Di�z.-Bl. 1895.
3) Ein Auszug aus Raders Heiliges Bayerland, Straubing 1840. � Lamprecht verfa�te auch ein Marianisches Ober�sterreich, im Ms. 6 Bogen umfassend. Dasselbe wurde aber d^irch einen ungl�cklichen Zufall verbrannt. G. Kolb ben�tzte es f�r sein Marianisches Ober�sterreich, Linz 1889. Vgl. Vorrede IV f. � Kolb, Wegweiser in die marianische Literatur. Freiburg 1888, 193.
4) 8� 149 S. 2. Aufl. besorgt von M. Hiptmayr 1892.
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der Ausschu� des christlichen Kunstvereines, da� er die in der N�he seines Wohnsitzes gelegenen Kirchen erforsche.1)
Im Herbste desselben Jahres (29. Nov. 1864) ernannte ihn der Kunstverein zu seinem korrespondierenden Mit-gliede.2)
Die Kirchenbeschreibungen liefen sehr sp�rlich ein und wurden nicht ver�ffentlicht.3) Daher entschlo� sich P. Flor. Wimmer, selbst die Di�zese zu bereisen und einzelne Beschreibungen auszuarbeiten.4)
Sein Interesse an den alten Kultst�tten zeigte Lamprecht durch die rege Anteilnahme an dem Wiederaufbau Puppings. Das Kloster der Kapistraner (seit 1476) und die zu Ehren des heiligen Wolfgang und Othmar geweihte Kirche waren in den Tagen Josefs II. zugrundegegangen. Lamprecht brachte den Bau einer Kirche und die Errichtung eines Franziskanerklosters in Anregung. Um das Volk �ber die historische Bedeutung dieser Gegend aufzukl�ren und es f�r den Gedanken der Wiederherstellung einer der Verehrung des heiligen Wolfgang bestimmten Kultst�tte zu begeistern, schrieb er die fr�her erw�hnte Brosch�re �ber den heiligen Wolfgang und das einstige Kloster Pupping. Die Bem�hungen Lamprechts waren nicht ohne Erfolg; die Gaben f�r das neue Heiligtum fl�ssen reichlich, so da� 1879 die Ordenskirche geweiht werden konnte.5)
Freudig verwertete Lamprecht seine Fertigkeiten im Dienste einer w�rdigen und stilgerechten Ausschm�ckung des Gotteshauses. Im Jahre 1869 wurde die Kirche in Sig-harting durch den Anbau einer Seitenkapelle erweitert. Auf Lamprechts Vorschlag wurden statt schwerf�lliger Mauerpfeiler zwei Granits�ulen verwendet. Abgesehen von der gr��eren Tragkraft der S�ulen wurde dadurch der Innenraum der Kirche freier und luftiger gestaltet. Die Zahl der Fenster wurde vermehrt, die Hauptfassade architektonisch ausgeschm�ckt. Lamprecht war selbst dabei t�tig, indem er f�r s�mtliche Professionisteh die n�tigen Detailzeichnungen, Profile, Ma�berechnungen lieferte.6)
*) Vom Ausschu� d. ch^istl. Kunstvereines. Linz, 1. Juni 1864.
2) J. Schropp an Lamprecht. Linz, 3. Dez. 1864.
3) Jedenfalls wird Lamprecht^ wie bei seinem regen historischen Sinne es nicht anders zu erwarten ist, einzelne Beschreibungen eingesandt haben.
4) Christi. Kunstbl�tter 1864, 38. 1865, 39. � Fl. Wimmer ver�ffentlichte in den �Chr. K.-Bl. 1867 und 1868 einen �Bericht �ber einige kirchliche Kunstdenkm�ler im Mattigtale�, 1869 und 1870 �Steyr�.
�) Vgl. Meindl, Rudigier II. 585. � 1860 brachte Lamprecht in der l.Ver-sammlung des christl. Kunstvereines in Linz den Antrag ein: Es ist Ehrensache des gl�ubigen Volkes Ober�sterreichs, in Pupping zu Ehren des hl. Wolfgang ein kleines Kirchlein oder doch wenigstens eWKapelle zu bauen. Linz. Volksbl. 1895 Nr. 219. %
6) Vgl. Lamprecht, Taufkirchen (1891) 256 ff.
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Der Name Lamprecht h�ngt mit allen Bestrebungen, die die Erforschung des engeren Heimatlandes als Ziel erw�hlt haben, aufs engste zusammen. Bei allen Heimatkundigen wird sein Andenken niemals erl�schen.
Als Bischof Ernest Maria M�ller die Einf�hrung der Pfarrclironiken befahl, verga� er nicht, der T�tigkeit Lam-prechts mit anerkennenden Worten zu gedenken. �Ich darf aber nicht verhehlen, da� einige strebsame Priester �ber die ganze Vergangenheit ihrer Pfarren mit M�he und Flei� geschichtliche Werke verfa�t haben, wobei freilich ihnen meist nur sp�rliche Quellen zu Gebote gestanden sind, was zugleich ein weiterer Grund f�r die Anordnung ist, die ich eben getroffen habe; denn sind Pfarrchroniken oder pfarr-liche Jahrb�cher oder wie immer Memorabilien-B�cher �ber eine Pfarre genannt werden m�gen, vorhanden, so l��t sich aus dem darin niedergelegten geschichtlichen Stoffe ohne viele Schwierigkeit eine Spezialgeschichte �ber eine Pfarre verfassen. Jene Priester, deren ich soeben gedachte, die n�mlich Geschichtswerke �ber ihre Pfarren verfa�t und durch den Druck der �ffentlichkeit �bergeben haben, sind voller Anerkennung w�rdig, wobei ich mir es nicht versagen kann, insbesondere des Hochw�rdigen Herrn Pfarrers Johann Lamprecht und des Hochw�rdigen Stiftsdechantes Konrad Meindl zu Reichersberg wegen ihrer wohlbekannten archi-valischen Forschungen und Leistungen mit bestverdientem Lobe zu gedenken.�1)
Die Erforschung der Geschichte unseres sch�nen Heimatlandes ist Lamprechts Lebensaufgabe gewesen. Da diese Zeitschrift dieselben Ideale verfolgt, so erschien es angemessen, dem unerm�dlichen Forscher, dem �Zeichendeuter�, der im Runenbach der Geschichte manches Blatt mit Verst�ndnis gelesen,2) gerade in diesen Bl�ttern ein kleines Denkmal zu setzen.
x) Linzer Di�zesan-Blatt 1885, S. 189.
3) Mit dem Spruche des Priors in Webers �Dreizehnlinden� XVII schlie�t Lamprecht den I.2 Bd. seiner Geschichte der Stadt Sch�rding-.
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