Die Württemberg«» in Odessa. 105 Kräften wieder freizumachen, scheiterte. Die Division entschloß sich daher am 8.Dezember zum Abmarsch zu Fuß. Außer einer Verschiebung schwacher «.vezemv-r. Kräfte in die nahegelegenen deutschen Kolonien kam indessen dieser Plan nicht zur Ausführung, weil die Witterungsverhältnisse, Schnee- und Regen- stürme, alle Wege vollkommen ungangbar machten. Ende November erschienen mehrere englische und französische Kriegs- schiffe ohne Landungstruppen vor Odessa. Ihre Besatzung hielt sich zurück. Von den Deutschen wurde lediglich, den Wassenftillftandsbedingungen ent- sprechend, Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung verlangt. Dagegen traten russische und polnische Banden sehr herausfordernd auf, überfielen vielfach einzelne deutsche Offiziere und Mannschaften und raubten wert- volles, aus der Türkei eintreffendes Heeresgut. Unter anderem wurden bei einem von Polen versuchten Kraftwagendiebstahl der Hilfsoffizier des deutschen bevollmächtigten Generalstabsoffiziers, Leutnant von Heynitz, und ein Unteroffizier erschossen. Am 11. Dezember machten schwache, aber u. vezember. disziplinierte Petljura-Truppen dem Treiben der Polen kampflos ein Ende. Während die Polen und ein Teil der Hetman-Anhänger sich auf die Schiffe der Entente flüchteten, schloß sich die Mehrzahl der Hetman-Lente der Petljura-Bewegung an. Auch die Bevölkerung trat überwiegend auf die Seite des Direktoriums. Rur ein engbegrenzter Raum am Hafen blieb von der Entente befetzt. Die Deutschen räumten diesen Bezirk, um die dauernden Reibungen mit den Ententefreunden zu vermeiden. Durch Vereinbarung mit den Petljura-Leuten kam sogar der Bahntrans- port noch einmal in Gang, stockte aber wieder vollkommen, als die Entente am 18. Dezember französische Truppen unter General Borius landete. Es ж vezember. kam zu einem den ganzen Tag dauernden, für Franzosen und Ukrainer sehr verlustreichen Straßenkampf, in den auch die Kriegsschiffe eingriffen und der damit endigte, daß die Ukrainer wieder aus der Stadt vertrieben wurden. Diese schloffen nunmehr die Stadt eng ein. Damit war der Rest der Division — zweieinviertel Infanterie-Bataillone, ein Feldrekrutendepot, eine Feldbatterie und verschiedene kleine Formationen, insgesamt ±600 Mann — von der Heimat abgeschnitten. Der hierdurch unvermeidlich gewordene Schiffstransport wurde von der Entente planmäßig hinausgeschoben, wo- bei die steigende Unzuverlässigkeit der französischen Truppen insofern eine Rolle gespielt haben mag, als man die Deutschen gelegentlich auch gegen die Petljura-Leute und Bolschewisten verwenden zu können glaubte. Mit dem letzten Eisenbahntransport war der Divisionsstab nach Wolhymen abge¬ fahren, wo er ursprünglich den Bahnschutz leiten sollte, aber wegen Er- krankung des Divisionskommandeurs in die Heimat entlassen wurde. Bei