Zunehmend« Bolschewisten-Gefahr. 57 sollte die Strecke Bachmatsch—Gomel—Pinsk (Powursk) vom 1.Januar ab mit täglich fünf Zügen dem XXXXI. Reservekorps zur Verfügung stehen. Ihm wurden die um Sumy stehenden Teile der 11. Landwehr-Division und die bayerische 1. Kavallerie-Brigade unterstellt. Das I. und XX. Armee- korps sollten mit täglich je zwei Zügen über Poltawa—Krementschug— Kasatin—Goloby, XXVII. Reservekorps mit täglich einem Zug über Jskorost oder Kasatin fahren. Für letzteres Korps war Steigerung auf täglich zwei Züge in Aussicht genommen. Das XXII. Reservekorps hatte mit täglich fünf Zügen dem XXXXI. Reservekorps zur Verfügung stehen, diese im Bahnschutz zu verwenden waren. Zunehmende Bolschewisten-Gefahr. Von Mitte Dezember ab nahm beim XXXXI. Reservekorps die Bolsche- wisten-Gesahr infolge des Abzugs der 10. Armee zu. Dieser war an sich nicht überstürzt und vollzog sich im Einklang mit den Weisungen des Ober- besehlshabers Ost. So lange zu warten, bis die Räumung der östlichen Ukraine erledigt war, verbot aber auch bei der 10. Armee der Drang der Truppen nach der Heimat). Die Heeresgruppe Kiew mußte sich wohl oder übel mit dem Freiwerden ihrer Flanke abfinden. Am 17. Dezember war eine Bolschewisten-Abteilung auf dem Bahnhof i?.vezemb-r. Koljenkowitschi aufgetaucht und hatte sich mit dem dort stehenden II./Land- wehr-Regiments 386 verbrüdert. Gleichzeitig knüpften die Bolfchewisten in Gomel Verhandlungen an, die aber zu keinem Ergebnis führten, weil die bolschewistische Abordnung sich Übergriffe erlaubte und infolgedessen aus der Stadt entfernt werden mußte^). Auch an der Strecke nach Pinsk wichen die Bolschewisten aus, als sich die 35. Reserve-Division mit einigen sich zur Verfügung stellenden Transporten — III. Bataillon Infanterie- Regiments 182, 2./Husaren-Regiments 14 und Maschinengewehr- Abteilung 3 — vereinigte, um die Bolschewisten aus Mosyr und Kol- jenkowitschi wieder hinauszuwerfen. Die Bahn Koljenkowitfchi—Zlobin, auf der die Bolschewisten gekommen waren, wurde nachhaltig zerstört. Nach diesem kurzen Lichtblick ging freilich der Zerfall weiter. Am 30. Dezember verließen I. und II./Jnfanterie-Regiments 420 eigenmächtig zo.v-zember. ihren Bahnschutzabschnitt Mjena—Gomel. Die Folge dieses Versagens war ') S. 116. 2) Auch die Heeresgruppe hatte sich veranlaßt gesehen, an das Generalkommando zu drahten: „Generalkommando hat mit allen Mitteln den Soldatenrat des Korps in seine Schranken zurückzuweisen und zu verhindern, daß durch de» Soldatenrat unver- antwortlicherweise Anordnungen getroffen werden, die den ganzen Abtransport der Heeres- gruppe lahmlegen."