Die Johanniter Jahren war ich in Rom einmal zu einer «^^Festlichkeit im Quirinal geladen und trug da zu die Dekoration des Johanniterordens. Ich hatte meine Frau am Arm, und das erregte im Empfangssaal ein gewisses Aufsehen. Ich hörte deutlich, wie ein Herr zu seinem Nebenmann er staunt sagte: „Sehen Sie nur — ein Johanniter ritter — und verheiratet?!..." Das Heiraten der Johanniter wurde erst üblich, als Luther sich seine Katharina nahm und damit auch mit der althergebrachten mönchischen Institution des Zölibats brach. Der berühmte Adelsorden von heute ist merkwürdigerweise eine bürgerliche Gründung. Kaufleute aus Amalfi faßten um das Jahr 1048 den hochherzigen Ent schluß, den christlichen Pilgern Europas in Jeru salem ein Asyl zu schaffen, und wählten als Schutzheiligen Johannes den Täufer; als Ordens gewand trugen diese Hospitaliter ein schwarzes Habit mit weißem Balkenkreuz auf der linke» Seite, das indes schon unter Raymond du Puy in das noch heute gültige achtspitzige Kreuz verwandelt wurde. Raymond war der zweite zo