dadurch notwendig geworden, daß das plötzliche Entstehen von sehr be¬ deutenden Militärstaaten auf dem Balkan dazu geführt habe, daß Öster¬ reich, vom Bündnisstandpunkte aus, nicht mehr als derselbe wichtige Faktor wie bisher betrachtet werden könnte. Benckendorf L Nr. 775. Der russische Botschafter in Paris an den russischen Außenminister.J) 18. Februar 0 3. März ~ I9‘3' Nr. 88. Der serbische Gesandte hat heute Paleologue eine Denkschrift über¬ geben, in der er erklärt, daß Serbien nicht auf die Täler von Dibra -und Bielago Drina mit den Städten Ipek und Diakowa verzichten könne, und daß es, wie auch die Entscheidung der Mächte ausfallen möge, aus diesen Gebietsteilen nur vor der Waffengewalt weichen würde. Zur Begrün¬ dung dieser Erklärung und der Denkschrift werden verschiedene ge¬ schichtliche und ethnographische Erwägungen angeführt. I swolski. Nr. 776. Der Gesandte in Sofia von Below-Saleske an das Auswärtige Amt.1 2) Entzifferung. Telegramm. Sofia, den 3. März 1913. Nr. Ö2. Herr Spalaikowitsch hat Major Massow gegenüber vertraulich seinem Unmut über die Begehrlichkeit und Arroganz Bulgariens Luft gemacht, das auf Kosten seiner Alliierten die Vorherrschaft auf dem Balkan er¬ strebt. Serbien müsse sich rechtzeitig dagegen schützen und habe daher bereits bindende Verabredungen mit Griechenland getroffen. Er denke auch nach dem Friedensschluß an ein Schutz- und Trutzbündnis mit der Türkei, das um so leichter zu erreichen wäre, als zwischen ihr und Serbien ein tiefer gehender Antagonismus niemals bestanden habe. In der weiteren Unterhaltung machte Herr Spalaikowitsch Andeu¬ tungen, als ob Serbien demnächst auch näheren Anschluß an Rumänien suche. 1) Iswolski Bd.III, Nr.75i, S.80. 2) Die Große Politik Bd. 34 (I. Hälfte), Nr. 12924, S. 443. G eheimtelegramm. Paris, den 38o