werden neutralisiert. Österreich erhält kein wirtschaftliches Monopol. Tittoni setzte hinzu, Italien habe sich nur hinsichtlich der Autonomie Albaniens durch die Zusage gebunden, daß es keinen territorialen Zugang Serbiens zum Adriatischen Meer dulden werde. In allem anderen hat es freie Hand und ist bereit, auf Österreich besänf¬ tigend einzuwirken. Es glaubt, im Falle der Einmütigkeit der Mächte werde Österreich dem obenerwähnten Plan zustimmen und hat Nach¬ richten erhalten, daß man in Wien damit einverstanden ist, Albanien der gemeinsamen Kontrolle Europas zu unterstellen. Heute wurden im „Petit Parisien“ die unversöhnlichen Erklärungen Paschitschs abermals veröffentlicht. Das kann Österreich nur reizen und die Lösung der Frage erschweren. Zum Schluß sagte Tittoni mir, daß der von ihm vorgeschlagene Plan Grey offiziell mitgeteilt sei und von diesem vollauf gebilligt werde. Iswolski. Nr. 715. Graf Mensdorff an Graf Berchtold.x) Telegramm. London, den 20. November 1912. Londoner Presse nimmt fast insgesamt entschieden gegen die ser¬ bischen Prätensionen Stellung. Nr. 716. Der Botschafter in Rom von Jagow an das Auswärtige Amt.1) Entzifferung. Telegramm. Rom, den 20. November 1912. Nr. 1176. Antwort auf Telegramm Nr. 194. Minister des Äußern glaubt, daß Demarche in Belgrad dortige Er¬ regung erhöhen, daher eher schädlich wirken würde, und zur Zeit besser unterbliebe, zumal Österreich und Italien schon in wiederholten Erklä¬ rungen ihre Vorbehalte betreffend Aktion Serbiens gemacht hätten. Jagow. Österreichisches Rotbuch 1912, Nr. n3, S.62. 2) Die Große Politik Bd. 33, Nr. 12 4oi, S. 366. 3i8