kann, bei den kommenden Ereignissen die Rolle unseres Vorpostens zu spielen. Spalaikowitsch hat den Eindruck, daß Geschow fortgesetzt den heißen Wunsch hegt, den Vertrag möglichst schnell zu unterschreiben, und der gütlichen Lösung der Angelegenheit keine Hindernisse in den Weg legt. Der letzte Grenzvorschlag stammt augenscheinlich vom König Ferdinand, und in diesem Falle dürfte nur eine Frage der persönlichen Eitelkeit entstehen. Hartwig. Nr. 554. Der russische Gesandte Hartwig, Belgrad, an das Ministerium des Äußern in Petersburg.1) Nr. 201. Belgrad, den 17./3o. Dezember 1911. In Ergänzung zu meinem Telegramm Nr. 198. Gestern besuchte mich Paschitsch und verständigte mich vertraulich davon, daß er sich nachdrücklich den neuen Konzessionen Bulgarien gegenüber in der Frage der Interessensphären widersetzt habe. Wenn das von Milowanowitsch auf eigene Verantwortung gemachte letzte ser¬ bische Angebot von den Bulgaren abgelehnt wird, so beweist das seiner Ansicht nach die geheime Absicht König Ferdinands, die Verhandlungen zum Abbruch kommen zu lassen. Ich verständige Nekljudow. Hartwig. Nr. 555. Der stellvertretende Minister des Äußern Neratow, Petersburg, an den russischen Gesandten Nekljudow in Sofia.9) at o cx n x 1 i 18. Dezember 1011. Nr. 2182. St. Petersburg, den-=--— 1. Januar 1912. Mitteilung an Belgrad. Nachdem uns Hartwig über die Spalaikowitsch mitgegebenen letzten Instruktionen unterrichtet hat, hoffen wir von Herzen, daß in Anbetracht der Geringfügigkeit der von den Serben gewünschten Zuteilung gegen¬ über dem bulgarischen Projekt und der Befriedigung der gegenseitigen Wünsche im übrigen auf der einen Seite, und der Bedeutung der erstreb¬ ten Aufgabe und des günstigen Momentes auf der anderen Seite — beide Staaten auf der Basis des letzten serbischen Vorschla¬ ges zu einer schnellen gegenseitigen Einigung gelangen werden. Neratow. 1) Krassny Archiv Tom. IX, S. 16. 2) Krassny Archiv Tom. IX, S. 17. 166