drigenfalls der Balkanbund zur Erreichung dieses Zieles in den Krieg ziehen werde. Sasonow antwortete in der Hauptsache dasselbe, was er schon zu mir (zu Popowitsch) gesagt hat, doch schien diese Erklärung des bulgarischen Gesandten starken Eindruck auf ihn gemacht zu haben, weil er eine derartige Solidarität nicht erwartet hatte, obwohl ich ihm selbst diese unsere Solidarität bekräftigen konnte.“ Zu diesem heutigen Telegramm wäre noch hinzuzusetzen, daß die be¬ treffende Botschaft1) sagte, die Verbündeten müßten jeder seine be¬ sondere Aufgabe lösen und dürften sich nicht darum kümmern, wie Österreich-Ungarn die Balkanregierungen einzeln behandeln würde. Nr. 2i4- Der serbische Gesandte Wesnitsch, Paris, an das Ministerium des Äußern in Belgrad. Pov. br. 532. Paris, den 8./21. November 1912. Bemerkung: Am 12. November 1912 hielt der neuernannte Kriegs¬ minister de Brocqueville in der belgischen Kammer seine Programmrede, in der er die allgemeine Wehrpflicht für Belgien in Aussicht stellte. Der diesbezügliche Entwurf wurde der Kammer am 5. Dezember 1912 vorgelegt. „Zu sehr in Anspruch genommen von wichtigen Geschäften, die jetzt bei uns unaufhörlich an der Tagesordnung sind, habe ich es bis heute unterlassen, Ihnen etwas mitzuteilen, das von allgemeiner europäischer Bedeutung ist, nämlich, daß die belgische Regierung beschlossen hat, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen und den Präsenzstand der Armee zu vergrößern, was in kürzester Zeit erfolgen wird. Die Bedeu¬ tung dieses Entschlusses wird dadurch besonders erhöht, daß Belgien damit Maßnahmen trifft, welche seiner bisherigen Politik und fast dem Geiste der belgischen Neutralität widersprechen, nicht so sehr aus eigenem Antriebe, als auf Rat und beinahe auf Verlangen der englischen Regierung.“ Nr. 215. Der serbische Gesandte Wesnitsch, Paris, an das Ministerium des Äußern in Belgrad. Pov. br. 557. Paris, den 10./23. November 1912. Die Unterhandlungen zwischen Frankreich und Italien, welche unter Mitwirkung Englands schon einige Monate hindurch geführt worden sind, wurden endlich beendet und der diesbezügliche Vertrag gelangte *) Aus dem Berichte ist nicht zu ersehen um welche Botschaft es sich handelt.