Anhang. 65
für den Wintersport sich im Charakter ziemlich gleich, in
bezug auf ihre Erscheinungsformen und die Art des dort
üblichen Wintersportes untereinander aber wieder so
verschieden sind, daß der Kenner des einen Gebietes in
dem anderen immer wieder neue Eindrücke findet und
empfängt.
Der Harz und der Thüringer Wald bergen
zwischen ihren Höhenzügen und ihren Tälern Deutsch-
lands besuchteste Wintersportplätze, Plätze, die für längeren
Aufenthalt sehr geeignet sind und dementsprechend auch
alle notwendigen Einrichtungen besitzen.
Als geeignete Plätze im Harz nennen wir:
St. Andreasberg (600), Braunlage (600), Brockengast-
haus (1140), Clausthal-Zellerfeld (550), Hahnenklee (560),
Hohegeiß (640) und Schierke (650). Im Thüringer
Wald sind: Brotterode (570), Friedrichroda (500),
Ilmenau (520), Neuhaus a. R. (800) und Oberhof (820)
bekannte gute Wintersportplätze.
Unsere Mittelgebirge sind zumeist Waldgebirge. Wald-
Wellenberge nennt sie Friedrich Ratzel; aus Vorwinter-
sportlicher Zeit eine treffende Bezeichnung ihrer Eignung
für den Wintersport. Denn ihre Wellenform ist der richtige
Boden für den Schneelauf und ihr Waldreichtum der
Grund für die starken Schneefälle und die lange Erhaltung
der Schneedecke, deren „Licht und Glanz" und deren
„weiche, zartumrissene Formen" Ratzel, der meisterliche
Schilderer Deutschlands, vor vielen Jahren schon ein
„ästhetisches Bedürfnis" nannte.
Der Vogelsberg, der Taunus, die Rhön
und das F ich t e l g e b i r g e sind in erster Linie Tummel-
Plätze der allsonntäglich aus den vorgelagerten großen
Städten herausströmenden Wintersportler, wenn damit
auch nicht gesagt sein soll, daß man in den höchstgelegenen
Ortschaften unoMpfelgasthäusern dieser Gebirge nicht auch
die Vorbedingungen für einen längeren Aufenthalt findet.
Luther, Die Schule des Schneelaufs. 5