ist in zwei Exemplaren im Pfarrarchiv Andorf vorhanden. Die Spenden, auch wenn sie nur einige Kreuzer betrugen, sind nach Ortschaften und Häusern mit Angabe der Namen getreulich verzeichnet, wie die folgende Rechnung zeigt, des¬ gleichen die Ausgaben. In den Ausschuß wurden von der „Pfarr Gmain er- welt: der Edl und Gestreng Herr Walthasser (= Balthasar) Azinger zu Schernegg, Gaßlberg und Rablern; Hannß Toblinger, Mayr, und Stephan Auer, Gastgeb zu Andorf; Urban Iglinger, Gastgeb in der Au; Michael Pramer (Wirt) zu Wienerzhaim und Thoman Mayr zu Höberzpram". Die Mitglieder dieses Ausschusses verpflichteten sich: „bey Iren Haab und Giettern, daß sy solchen Bau ausführen, alß dann die Cappeln mit aller not¬ wendiger Kürchen-Zier und Beleichtung versehen, auch Järlich und zu ewigen Zeiten... gewieße Gottesdienste hal¬ ten lassen, davon auch dem Herrn Pfarrer und Schul- maifter, in Mangl des Vermögens, von Iren aignen Güet- tern solang Condentieren und befriedigen Unzt (bis) be- deite Cappeln in ein aufnemmen kombt, und solches von sich felbsten abzestatten hat". Zunächst galt es, das Baumaterial zusammenzubrin¬ gen. Die Ziegeln sollten in einem eigens errichteten Ziegel¬ ofen beim Bauplatz gebrannt werden. Nunmehr wurden Schritte unternommen, um die Be¬ willigung zum Bau der Kapelle zu erhalten. Der damalige Landrichter von Schärding, Johann Isaak von Leoprech- ting, und der dortige Gerichtsschredber Paulus Prandt wurden eifrige Förderer des Kapellenbaues in Andorf. Sie erwirkten auf das Gesuch vom 17. Oktober 1634 beim bischöflichen Ordinariate in Passau unterm 19. Dezember 1634 wie auch beim Churfürsten Herzog Maximilian von Bayern unterm 20. März 1635 den Baukonsens. Es konnte nun an den Bau der Kapelle und des Mesner-hauses sowie eines Ziegelstadels geschritten werden. Am 14. August 1635 wird der Baugrund von den Abgaben befreit. Am 20. Jän¬ ner (Sebastianitag) 1635 war die erste Prozession von der Pfarrkirche zum Bauplatz. Am 2. Juli 1635, am Tage „Unix- ser Lieben Frauen Haiinbsuchung" wurde nach einer heil. Messe der Bau der Kapelle durch den welschen Baumeister Bartholomay Biscardi mit der Maurerarbeit be¬ gonnen. Am 28. Oktober 1635 legte Magister Johann Hauer, Dechant und Kürchherr von Schärding, nach einem feier¬ lichen Amt mit Predigt im Aufträge des Domkapitels in Paffau den ersten Stein unter dem Choraltar (Hochaltar)