führten Fels- und Steintrümmer im Bette des Baches Zeugnis. Während letzteres aber in trockener Jahreszeit versiegt, wird das Innere der Höhle auch dann von dem Brausen unter- irdischer Wässer erfüllt, die sich aus den Niederschlagsmengen des Hochgebietes ansammeln und auf verschiedenen Wegen der Traun zufließen. Zufolge der Ausnagungstätigkeit (Erosion) des Wassers ist dieses heute bereits in die unteren Teile der Höhle eingedrungen, während die höher gelegenen, trockenen Teile derselben wohl als die früheren Wasserwege angesehen werden können. Wir erkennen daraus, daß gleich den hoch- gelegenen Dachsteinhöhlen (Rieseneis- und Mammuthöhle) auch diese, dem Dachsteinhöhlenpark zugehörige Höhle der Haupt- sache nach durch Erosion des Wassers entstanden ist, und daß sie im Gegensatz zu ersteren (passiven) Wasserhöhlen eine aktive Wasserhöhle vorstellt, die vom Wasser weitergebildet wird. Auch geht daraus hervor, daß die Entstehung der Koppen- brüllerhöhle in ein jüngeres geologisches Zeitalter, etwa in das Quartär (Diluvium), zu verlegen sein wird, während die hoch- gelegenen beiden Dachsteinhöhlen tertiären Alters sind. Das Portal der Koppenbrüllerhöhle liegt 37 m über dem Spiegel der Traun in 576 m Seehöhe. Ein vielfach angenomme- ner Zusammenhang der Höhlenwässer mit dem über 7 km Luft- linie entfernten Ödensee bei Kainisch konnte fachmännisch bis- her nicht festgestellt werden. Eine nähere geologische Beschrei- bung des Höhlengesteins (Dolomit, Kreidekalk, Dachsteinkalk) kann natürlich im Rahmen dieser knappen Schrift nicht geboten werden. Jedenfalls besitzt die Höhle ein reiches und hoch- interessantes geologisches und mineralogisches Inventar. Wie lange die Koppenbrüllerhöhle der einheimischen Bevölkerung früher schon bekannt gewesen ist, kann nicht er- mittelt werden. Aus Steiner’s „Reisegefährten durch das Salz- kammergut, Linz, 1829“, erfahren wir, daß die „berühmte Koppenbrühlerhöhle seit kurzem auf einer Forstexkursion von 6