15 Christoph Eysl von Eyselsberg gestiftet, dessen Wappen, vier sich kreuzende, weiße Balken im roten Felde, am Altar sichtbar ist. Sehr eigentümlich ist das, lauter Toten köpfe mit gekreuzten Schenkelknochen zeigende Ziegelpflaster dieser Kapelle. Aus einem Fenster, das unter den auf Krag steinen ruhenden Ausbau führt, von dem aus wir die Aussicht genossen, fällt Licht in den eigenartigen Raum. Vom ersten Treppenansatze führt eine enge Wendeltreppe zum Ora torium, das durch ein schönes Schmiedeeisengitter gegen die Kirche abgeschlossen ist. Die Gestalt der Kirche war im Laufe der Jahrhunderte mannig fachen Veränderungen unterworfen. Der zur alten Pfarrkirche gehö rende Turm dürfte das 12. Jahrh. gesehen haben, denn die Abhaltung des neunten Salzburger Konzils im Jahre 1145 setzt wohl das Vor handensein einer größeren Kirche voraus. Diese wurde (urkundlich) im Jahre 1320 durch den Bischof Hermann von Passau geweiht. Die jetzige Kirche stammt aus dem 15. Jahrh. An der Nordseite der Kirche steht, durch ein Stück jäh aufstrebender, moos- und farnbesiedelter Felswand des Kirchberges getrennt, Hallstatts ältestes und kleinstesGotteshaus, diealtgotische, aus dem 10. oder Anfang des 11. Jahrh. stammende Michaelskirche mit einer Grundfläche von nur 67• 7 m~. Das Kirchlein besitzt keinen Turm, dafür aber an der Ostseite zwei steinerne Laternen (Lichthäuschen). Brannte in ihnen ein Licht, so wußten die Hallstätter, die damals noch keinen Pfarrer be saßen, daß durch den Geistlichen aus Goisern die Messe gelesen würde. Ungemein freundlich ist das Innere der kleinen Kirche, die jetzt nur mehr einen vom Marktrichter und Salzfertiger Eysl 1652 gestifteten Altar und die barocke Kanzel der Hauptkirche beherbergt. In das Südostfenster ist eine alte Glasmalerei, darstellend den Erzengel Michael mit Schwert und Wage, eingelassen. Messen werden jetzt in der Michaels kirche nicht gelesen.