I^nd Mathilde las weiter. Morgensonnenflimmer ^ tanzen über das Blatt. „Es war so schön, Papa war wieder gut mit mir, und die himmlische Aussicht, daß der Böse sich nicht mehr hertraut! Aber die arme Gretl hat sich wieder einmal zu früh gefreut. Kommt einmal für mich ein Trost, so kommt gewiß morgen das doppelt große Kreuz. Zwei Tage war der Lorenzen wirklich nicht da, Papa hatte ihm abgeschrieben, und ich war selig. O und dann kam der dritte Tag. Da kam morgens ein Expreß- brief, eine Vorladung, ich glaub vom Steueramt für Papa. Zugleich kam der Prokurist gestürzt und sagte, Papa soll gleich kommen, es sei die Kontrolle da. Mein armer Papa wurde rot zum Schlagtreffen, und solche wüsten Flüche habe ich von ihm nie gehört wie an dem Tag. Er ist davongerannt, ohne uns zu sagen, was eigentlich ist. Ich habe Mama gefragt, sie sagte mir: „Er hat ein falsches Steuerbekenntnis gemacht, jetzt wird er eine Riesensumme zahlen müssen, an wem wird's ausgehen, an uns." Sie war so erbost, plötzlich lachte sie höhnisch auf und rief: „Einen Ehrenmann, der nichts getan hat, als daß er dir ein schönes Buch gebracht hat, flegelt er an, selbst ist er nicht besser als ein Dieb." Ich wußte, worauf das ging; daß Mama wütend war, weil Papa jetzt gegen den Lorenzen war! Ich habe meinen guten Papa verteidigt und gesagt, „Mama das ist nicht Diebstahl, das ist höchstens Anaufrichtigkeit,"