142 Der letzte Akt. des Bahnschutzes in der Gegend von Cptowianp—Lidowiany konnten zwar der Bahnbetrieb aufrechterhalten, nicht aber die letzten Staffeln der abrücken¬ den Truppen gegen Angriffe überlegener lettisch-litauischer Kräfte gesichert werden. Fußmarsch nach der Heimat. Generalleutnant von Eberhardt ordnete daher nunmehr endgültig den Abmarsch der noch in Litauen befindlichen Teile der Eisernen Division und der Deutschen Legion auf Laugszargen—Tilsit und auf Memel an. Das Ge- 6. v-z-mber. neralkvmmandv kehrte am 6. Dezember abends nach Berneiten bei Tilsit > zurück. Die Deutsche Legion hielt den Bahnhof Schänken noch bis zum 8. Dezember besetzt. Dann verließ ihr Führer mit dem letzten Transport den Ort. Hinter ihm flogen das Gleis und das Munitionsdepot in die Luft, dessen Inhalt Major von Loewenfeld den Litauern nicht überlassen wollte. 6000 neuen Gewehren, die in dem Depot Gubernia lagerten, wurden die Kolben abgeschlagen. General Rießel konnte es nicht unterlassen, den Litauern „zum Schutz vor Zerstörung durch Banden" die Besetzung der Bahn Schauten—Poze- runy anzubefehlen. Ein Protest des Generals von Eberhardt und der Respekt vor den deutschen Waffen hatten jedoch zur Folge, daß diese un¬ verständliche Maßnahme nicht ausgeführt wurde. Es kam nur bei Schauten zu Zusammenstößen mit plündernden Banden. Auch so war der Abmarsch der letzten Deutschen kein einfaches Unter¬ nehmen. Schneefall, Regen, grundlose Wege, ungenügende Unterbringungs¬ möglichkeiten, versagende Pferde erschwerten den Marsch und hatten einige Verzögerungen zur Folge. Andererseits verlief die ganze Be¬ wegung in vollem Einvernehmen mit der Bevölkerung. Der voraus¬ schauenden Arbeit des Generalstabes und der Intendantur war es gelungen, alle Bedürfnisse durch gütliche Vereinbarungen gegen Barzahlung sicher¬ zustellen. Beitreibungen konnten unterbleiben, so daß dieser häufigste Grund zu Reibungen wegfiel. Zu Kämpfen kam es nur bei Kielmy mit Banden, die keineswegs nur aus Litauern, sondern auch aus Russen und deutschen Deserteuren bestanden, und auf die die litauischen Behörden offenbar keinen Einfluß hatten. Tatsächlich hatte zu dem festgesetzten Termin, dem 13. Dezember, die Deutsche Legion ganz, die Eiserne Division zum größten Teil den Boden der Heimat erreicht. Die noch auf litauischem Gebiet befindlichen Teile der Eisernen Division, 3. Dezember.