Zu den Bänden II und III der „Darstellungen aus den Nachkriegskämpfen deutscher Truppen und Freikorps". Die Bände II und III der „Darstellungen" bilden eine Einheit und erscheinen nur aus technischen Gründen in kurzen Abständen hinterein¬ ander. Der zweite Band umfaßt den kriegerischen Aufstieg der Baltikum- ereignisse und findet seinen natürlichen Abschluß mit deren Höhepunkt, der in der Einnahme von Riga liegt, während der demnächst folgende dritte die allmähliche Auflösung des Unternehmens behandeln wird. Sie nehmen auch insofern eine Sonderstellung ein, als stch die geschilderten Kampf¬ handlungen im wesentlichen gegen einen äußeren Feind richteten, der bereit war, im Falle seines Sieges sein Ziel, die Weltrevolution, nach Deutsch¬ land hineinzutragen. Beide Bände behandeln rein militärische Vorgänge, die sich, wenn auch in kleinem Rahmen, mit den Leistungen deutscher Truppen im Weltkriege vergleichen lassen. Besonders bemerkenswert ist das schnelle Wieder¬ erwachen des kriegerischen Geistes innerhalb der Truppe, sobald diese den zersetzenden Einflüssen der revolutionären Gewalten entrückt war und von unverbrauchten Führern geleitet wurde. Es war damals bedeutungsvoll und verdient auch heute noch in be¬ sonderem Maße den Dank des Vaterlandes, daß sich unmittelbar nach dem Zusammenbruch von 1918 deutsche Soldaten fanden, die ohne Hoffnung auf Dank und Anerkennung sich zum Kampfe gegen den Bolschewismus mit den Söhnen eines der tüchtigsten und — unglücklichsten deutschen Stämme zusammengefunden haben, den ein hartes Schicksal dauernd vom Mutterlande getrennt hat. Daß die reichsdeutschen Baltikumkämpfer dabei auch mit den Gegnern ihrer deutschstämmigen Volksgenossen in Widerstreit gekommen sind, ist bedauerlich und erklärt sich letzten Endes aus der Art und Weise, wie die Entente die Neuordnung des europäischen Ostens zu bewerkstelligen versucht hat. Damit und durch die völlig verschiedenartige Auffassung der Baltikum¬ kämpfer und der damals in Deutschland maßgebenden Kreise über das, was dem Vaterlande in seiner schwersten Stunde not tat, entstand ein sich dauernd verschärfender Gegensatz zwischen der Front und den Gewalten in der Heimat, der bei vielen noch heutz nachzittert. Er hat sich um so tragischer