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Alipfarre GaiMrchen
mit ibren einstigen filialkircben
, lickit, K-rf un- fitktl;
����NUN--
Herausgegeben von fllois Ijabcr!, Pfarrer in Riedau.
Druck der kathol. Pressveremsdruckerei in Urfahr.
Vorwort
Durch die Seet�re ber'geschichtlichen Werke des verdienten Geschichtsforschers Johann Lamprecht, weiland Benefieiat zu Maria-Br�nnl bei Raab, und des hochverdienten hochw�rdigsten Pr�laten in Reichersberg, Conrad Meindl angeregt, hatte der Gefertigte versucht, eine geschichtliche Schilderung der Altpfarre Taiskirchen zu versassen. Der Gefertigte ist sich wohl bewusst, dass feine Arbeit gegen�ber den Werken der beiden obgenannten Herren nur eine sch�lerhafte ist und bittet daher die Leser um Nachsicht bei vorfallenden M�ngeln und Fehlern. Auch sei ihm gestattet, hier all denjenigen Herren Pfarrern und Beamten, welche ihm bei Sammlung des geschichtlichen Materials hilfreich zur Seite standen, den verbindlichsten Dank auszusprechen. So m�ge denn dieses Buch eine freundliche Aufnahme finden und dazu beitragen, die Liebe zum Heimatslande bei allen Lesern zu f�rdern.
Ried au, den 29. November 1901.
fllois fiaberl,
Pfarrer.
I. Theil.
Hisdair.
i. Abschnitt.
Lon der �ltesten Zeit bis zur Lostrennung des Landes ob der Enns vom Herzogthume Bayern 1180.
die ersten Bewohner unseres Landes, welche die Geschichte kennt, sind die Kelten, welche ungef�hr 500 vor Christus unsere Gegend bewohnten. Sie waren Heiden, welche keine Tempelgeb�ude, sondern nur heilige St�tten in freier Natur auf den H�hen weithin sichtbarer Berge, und in d�steren W�ldern und Hainen hatten; solche Cultusst�tten, wo der von einem Steinringe umschlossene Opsersteiu � Dolmen � sich befand, waren auf der H�he des Hochschacheu in der Pfarre Eggerding, auf dem Frohu bei Schardenberg und der Jungfernstem in der Pfarre Kopfing. In Oesterreich ltitd Bayern haben sich noch viele Denkzeichen von diesen einstigen Vorbewohnern, als Waffen, Hansger�the, Schmucksachen, M�nzen und andere Alterth�mer erhalten. Au�erdem stammen viele Flu�namen aus der keltischen Sprache, wie Inn, Antisen, Pram u. s. w.
Um das Jahr 25 vor Christus wurden die Kelten von den R�mern unterworfen und von da an werden sie Noriker genannt, wie denn auch das heutige Ober�sterreich damals zur r�mischen Provinz �Noricum ripense�, Ufernoricum, geh�rte. Mit den R�mern kam auch das Christenthum in unsere Gegend und 257 fand der Heil. Bischof Maximilian in Lauriacnm, Lorch, einst eine bl�hende R�merstadt, in der N�he der Stadt Enns, schon eine Christengemeinde vor. Der r�mische Kaiser Dioeletian, einer der heftigsten und grausamsten Christenverfolger, ordnete eine Untersuchung �ber die iu Lorch weilenden Christen an. Das Ergebnis war, dass der heilige Florian mit noch 40 anderen Christen unter dem Pr�ses Aquilinus den Martyrtvd starb.
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Von den R�mern wurden in dieser Gegend auch Castelle und Wartth�rme erbaut und die wichtigeren Orte durch sch�n gebaute Stra�en verbunden. Solche Wartth�rme standen im Thale l�ngs der Prani zu Zell, Einburg uud ebenso auch im Antisenthale zu Aurolzm�nster, St. Martin, Aichberg bei Ort u. s. w. Ebenso f�hrte eine R�merstra�e durch das Pram- und Antisenthal.
Um 400 nach Christus zeigen sich die ersten Anzeichen der beginnenden V�lkerwanderung. Im Jahre 454 erschien der Hl. Severin in Noricum als christlicher Glaubensbote, errichtete sich in der Innstadt bei Passau eine kleine Zelle, wo jetzt die St. Severinkirche steht, verweilte dort l�ngere Zeit und verschaffte den ge�ngstigten Bewohnern oft wunderbaren Schutz gegen die heranst�rmenden Feinde. Im Jahre 476 gieng das westr�mische Reich zugrunde. Ohne Hilfe, ohne Sold standen die r�mischen Besatzungen dieser Gegend den andr�ngenden wilden V�lkern gegen�ber. Die Donau faftelse oberhalb Passau waren schon gefallen und immer n�her r�ckte der V�lkersturm. Der Inn, gerathet vom Blute der Erschlagenen, w�lzte die Leichen herunter nach Passau. Tiefbetr�bt �ber so namenloses Weh verk�ndete der heilige Severin den Untergang der Stadt. So geschah es. Es kamen die Allemannen, erbrachen die Thore, erschlugen die schwache Besatzung und zogen mit dein Raube vou dannen. Aus den Donaucastellen floh alles nach Lanriaeum bei Enns. Zum Ungl�cke zogeu auch damals die Rugier von Osten her gegen die Enns. Alle festen Pl�tze des westlichen Ufernoricums waren gegen das Jahr 480 zertr�mmert und von r�mischen Bewohnern verlassen. Am 8. J�nner 482 starb der heilige Severin. Sechs Jahre darauf erschien Odoakar mit gro�er Heeresmacht. Die letzten Reste der festen Donaupl�tze wurdeu im Jahre 485 zerst�rt, was r�mischer Abkunft war �ber die Alpen nach Italien gef�hrt. Alle Geb�ude uud Ansiedlungen waren vernichtet, das ganze Land zu einer Wildnis gemacht und das Christenthum verschwand fast ganz.
Dass unsere Gegend zur Zeit der R�mer schon ziemlich bev�lkert war, bezeugen die vielen Funde vou Gegenst�nden. In der N�he der Ortschaft Gst�tten in der Pfarre 2anet Marienkirchen finden sich noch Spuren r�mischer Befestigungen und wurden auch Ziegel mit lateinischen Buchstaben aus gegraben. In der Hofmark Ort wurde eine Silberm�nze vorn Jahre 224 nach Christus gefunden und zu Aurolz M�nster eine �gyptische M�nze ans der Zeit der Ptolom�er: in der Thalebene der Pram M�nzen und Lampen aus r�mischen Gr�bern.
Die Bvjoaricr oder Bayern.
Nachdem die St�rme der V�lkerwanderung �ber das Land dahingebraust waren, kanten in diese Gegend die Bojo arier von Nordosten her um das Jahr 508 und nahmen das verw�stete und ver�dete Land in Besitz. Die Bayern standen unter ber Oberherrlichkeit der Franken, die seit 496 sich zum Christenthum bekannten. Die Bayern aber waren noch Heiden. Im Jahre 580 bekehrte der hl. Rnpert, Bischof von Salzburg, ben Bayernherzog Theobo II. sammt seinem Volke zum Christeuthume. Der HL Rupert ist also ber erste Bischof unseres Landes gewesen. Das Volk ber Bayern gliederte sich in brei St�nde: Adel, Freie und Unfreie. Der Adel war wenig zahlreich ltitb bestaub nur ans sechs Geschlechtern : Agilolfinger, Hnosi, Throzza, Fagana, Hahilinger, Amnion. Alt ber Spitze des Volkes stand ber Herzog, der immer ans dem ber�hmten Geschlechte der Agilolfinger ge nommen wurde. Der letzte Herzog aus bieseiu Stamme war Thafsilo II., welcher bas Kloster Monbsee int Jahre 748 und Kremsm�nster 777 gr�ndete.
Thafsilo II. wollte sich vom K�nige der Franken ititab h�ngig machen und verband sich mit beit Armreit, einem kriegerischen Volke, welches unter ber Enns bis hinab nach Ungarn sesshaft war.
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Am 6. Juli 788 wurde Thassilo vom Kaiser Karl dem Gro�en deswegen seiner W�rde entsetzt und zum Tode ver-nrttjeilt; das Todesurtheil wurde aber in lebensl�ngliche Gefangenschaft in einem Kloster umge�ndert. Im Jahre 738 errichtete Bischof Vivilo seinen bisch�flichen Sitz zu Passau und war somit der erste Bischof von Passau, zu dessen Di�cese ganz Ober�sterreich geh�rte. Er fand zu Passau schon eine Kirche vor, die bent Hl. Stephan und dem Hl. Valentin ge-weiht war; diese machte er zu seiner Domkirche und erbaute sich daneben seine Residenz.
Nach der Absetzung Thassilo II. kam das Land der Bayern unter die Herrschaft der Franken. Kaiser Karl der Gro�e theilte die bayrische Mark, so wurde das Land zwischen Inn und Enns genannt, in Gaue ein, n�mlich in den Trann-gan, Attergau, Mattichgau und Rotahgan. Nach dieser Einteilung lagen Riedan unb Dorf int Trauugan, Andrichsfurt, Taiskirchen uitb Utzenaich aber im Rotahgan. An ber Spitze ber Gaue standen die Gaugrafen. Um diese Zeit sind viele Kirchen in n�chster N�he entstanden; so Hofkirchen 782, Weibern, Michelnbach 748, St. Florian bei Sch�rbing 788, Antiefenhofen 789, Sch�rbing 806 unb Wallern 815. Auch Taiskirchen geh�rt zu ben �ltesten Kirchen des Landes.
In dieser Zeit machten bie Avaren r�uberische Einf�lle itt unser Laub. Kaiser Karl besiegte bieselben in einem l�ngeren Kriege 791�799 vollst�ndig ttttb br�ngte sie nach Ungarn zur�ck unb errichtete zum Schutze gegen dieselben bie Ostmark, welche Mittel- unb Obersteiermark, K�rnten und das Laub �stlich von ber Enns bis zum Wienerwalde nutfasste. Die Ostmark ist ber Anfang unb Grundstock zur sp�teren Monarchie Oesterreich. Unser Land aber zwischen Inn, Enns und Donau blieb altbayrisch.
W�hrend ber Zeit, ba Bayern unter fr�nkischer Herrschaft staub, w�rbe an ber Christianisierung und Kultivierung unserer Gegend eifrig gearbeitet. Es wurden mehrere Missions-
ftationen gegr�ndet zu Ni�nsteuer, Hohenzell, Aurolzm�nster, Zell a. Pram u. s. >v.
Im Jahre 781) �bergab Rihpert seine Knechte und M�gde, L�nder, Wiesen, W�lder, Wasserl�ufe, Bewegliches und Unbewegliches, Bebautes und Unbebautes zu Antesna der Kirche zu Passau. Zu gleicher Zeit schenkte Aahart ebendahin sein Gilt zu Villa Antesna (Anttesenhofen) tm Rotahgau nnt Gr�nden, H�usern, H�rigen, W�ldern, Feldern, Wiesen, Weiden, Wasserl�usen, Bebautes und Unbebautes. Im Jahre 805 schenkte eiw. gewisser Vverdni sein Eigen am Wasser Antesna nach Passau.
Unter dem Namen Antesna oder Antesina ist aber nicht immer der gleiche Ort zu verstehen, da der Alttiefen entlang viele Orte diesen Rainen tragen. Sv gibt es eine Ortschaft Antiesen bei Suben, Utzenaich und Eberschwang.
W�hrend der K�mpfe mit den Avaren hatte Kaiser Karl seinen Schwager Gerold, Graf von Bu�en genannt, zum Statthalter �ber Bayern gesetzt. Dieser wurde in einem Gefechte mit den Avaren 799 durch einen Pfeilschuss gelobtet. Karl der Gro�e starb 814; ihm folgte auf den Thron sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher aber schon 817 sein gro�es Reich unter seine S�hne theilte. Lothar erhielt Italien, Pipin Aquitanien und Ludwig II. Deutschland, wozu auch Bayern geh�rte.
Zur Zeit der Frankenherrschaft tarnen ohne Zweifel anch viele Ansiedler ans Franken in unser Land. Das beengen die Ortsnamen Fr�nking, Frankenburg, Frankenmarkt, Frankenberg, Frankengrub u. s. w. Unser Land war damals noch gr��tenteils mit undurchdringlichen W�ldern bedeckt, in welchen zahlreich wilde Thiere noch hausten, woher die Ortsnamen entstanden Wolsstra� in Utzenaich, W�lsledt in der Pfarre Taiskirchen, Wolfshaibach und B�renwinkl in der Pfarre Zell u. f. tu.
Auch der Raine Andrichsfnrl ist fr�nkischen Ursprungs.
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Pr�lat Meindl von Reichersberg sagt in seiner Geschichte der -stabt Ried: �Als fr�nkische Ansiedelungen gelten ge meiniglich jene Orte, bereit Namen mit: Heini, borf, statt, au, enbigen."
Solche Orte stttb in der Altpfarre Taiskirchen: Peters Ham, Stelzham, Dorf, Ladendorf, Pimingsdorf, Schatzdorf, �ltmannsborf, Erbmannsborf, Preiningsborf, Branbst�tten, Au, Murau, Riebau.
Ferners sagt er: �Mit beit Franken kamen auch viele Alemannen ober Schwaben in die Gegend. Die aus �ing" oder �tngen", dann auf �Hof" ober �Hofen" ansgehenben Ortsnamen verrathen eine allemaimische Besiedelung." Solche Namen sinb sehr zahlreich, wie Partittg, Reiting, Roibing, Jebing, Wiesing, P�ting, Rabling, Kainzing, Arling, G�nzing, Gumping, Sittling, Gunberpolling, Dulmating, Dieterbiug, Wilhelmiug, Dorw�cking) Dalling, Hofing, Eding.
Kaiser Ludwig II., der Deutsche genannt, starb 87t� und sein Reich theilten seine S�hne Karlmann, Ludwig III. unb Karl ber Dicke� Karlmann erhielt Bayern, Karaittaitieit uttb bie �stlichen pcmonischen Provinzen. Er starb schon 880 nitb sein Bruder Ludwig erbte von ihm Bayern und die Ostmark. K�nig Ludwig III. starb 882 und sein Bruder Karl der Dicke vereinigte wieder alle L�nber unter seine Herrschaft, wie sie einstens Karl ber Gro�e besa�.
Karl ber Dicke w�rbe 887 abgesetzt unb starb im n�chsten Jahre.
Arnulf, Sohn bes Kaisers Karlmann, w�rbe K�nig ber Deutschen. 899 starb K�nig Arnulf ttitb ihm folgte sein erst 6j�hriger Sohn Lubwig IV., das Kind genannt.
Unter Lndwig beut Kiube kamen schwere Zeiten �ber unser Lanb. Um bas Jahr 900 begannen bie Ungarn ihre r�uberischen Einf�lle und 907 wurden bie Deutschen in einer brei Tage laug dauernden Schlacht g�nzlich geschlagen. Die Ostmark gieitg wieder zugrunde und die Grenze zwischen den feindlichen Ungarn und Deutschland war wieder bie Enns.
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Ludwig IV. starb 911 ohne Nachkommen als der letzte Sprosse aus dem Geschlechte der Karolinger.
Das Land uti der Enns unter den bayrischen Herzogen.
Nach dem Tode Ludwig IV. wurde Konrad I., Herzog der Franken, zum deutschen K�nige gew�hlt. Ueber Bayern wurde wieder ein Herzog gesetzt, Arnulf, ein Sohn des Grasen Liupold iu ber Ostmark, im Jahre 908. Das Herzog-thiun Bayern erstreckte sich bis an bie Enns. 913 machten bie Ungarn wieder eiueu gro�en Einfall in unsere Gegeilb mtb nach Deutschland, witrbeit aber auf ber R�ckkehr am Inn von Herzog Arnulf geschlagen. 918 starb K�nig Kourab unb an bessen Stelle m�rbe Herzog Heinrich von Sachsen zum K�nige ber Deutschen erw�hlt. Er starb 936 ttnb Herzog Arnulf von Bayern 937. K�nig ber Deutschen wurde ber Sohn Heinrichs, Otto I., welcher zur thatkr�ftigen Bekrieguug ber Ungarn wieder eilten Grenzgrafen einsetzte. Es gelang Lin-polb aus beut Geschlechte ber Babenberger, bie Beste Melk zu erst�rmen und bie Ungarn �ber ben Kalenberg zur�ckzu-werfen. Durch Liupolb wurde die Ostmark (bas Ostreich, Ostarrichi, Oesterreich) fest begr�nbet. Herzog von Bayern w�rbe Eberharb, ein Sohn Arnulfs. Weil aber bie)er beut K�nige Otto als seinem Oberherrn nicht huldigen wollte, wurde er abgesetzt und als Herzog in Bayern Berthold, ein Bruder des verstorbenen Arnulf, eingesetzt. Dieser hat auch 943 zwischen Borchbors unb Wels bie Ungarn geschlagen, so bass sie mehrere Jahre feine Einf�lle mehr wagten. 948 starb Herzog Berthold unb an seine Stelle w�rbe ein Bruber K�nig Otto I., Heinrich eingesetzt.
955 fielen bie Ungarn abermals mit ungeheurer Macht iu bas Land ob ber Enns eitt mtb zogen �ber bett Inn hinaus nach Deutschland. Sie w�rben aber am 9. August auf beut Lechfelbe von K�nig Otto vollst�ndig besiegt und von da an hatte bas Land vor biesent f�rchterlichen Feinde
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Ruhe. Es erbl�hten wiederum die Religion und kirchlichen Institute, Ackerbau und Gewerbe. Die alten Gottesh�user erhoben sich wieder und neue wurden erbaut. Herzog Heinrich von Bayern starb 955. Ihm folgte sein Sohn Heinrich I I. Dieser emp�rte sich gegen Otto II., einem Sohne des im Jahre 973 verstorbenen K�nig Otto I. und es fielen auch einige Gefechte und Verw�stungen des Landes um Passau herum vor. Er wurde abgesetzt und Otto Herzog von Schwaben zum Herzog von Bayern ernannt. Dieser starb 982 und auf ihn folgte Heinrich III., ein Sohn Bertholds, einstigen Herzogs von Bayern. Er verlor aber die herzogliche W�rde schon 985 und an seine Stelle trat Heinrich IV., ein Sohn Heinrich II. Er war Herzog von Bayern bis 1002, wo er nach dein Tode K�nig Otto III. zum deutschen K�nige unter dem Namen Heirich II. der Heilge erw�hlt wurde. Herzog von Bayern wurde sein Schwager Heinrich V. der Luxem burger. Er starb 1026. K�nig Konrad II., der Nachfolger Heinrich II., setzte seinen erst 10 Jahre alten Sohn Heinrich VI, zum Herzoge von Bayern ein. Er blieb Herzog bis 1039, wo er deutscher Kaiser wurde unter dem Namen Heinrich III. Er setzte 1040 Heinrich VII., den Neffen Herzogs Heinrich V. zum Herzog von Bayern ein. Nach feinern Tode 1047 folgte Konrad I., Sohn Ludolfs von Z�tphen, der 1053 wegen Emp�rung abgefetzt wurde. Eine Zeit lang verwaltete Kaiser Heinrich III. Bayern selbst und �berlie� es dann seinem Sohne Heinrich, der 1056 deutscher Kaiser wurde unter dem Namen Heinrich IV. Von da an f�hrte feine Mutter Agnes die Regierung bis 1061, wo sie das Land an Otto II. von Nordheim �bergab. Da aber dieser ein Gegner ihres Sohnes war, verlor er das Herzogthum 1070 und es erhielt dasselbe Welf I., ein Sohn des Markgrafen Azzo von Este. Herzog Wels, der sich den Feinden des Kaisers angeschlossen hatte, wurde abgesetzt 1078 und Bayern kam unter die mtniittel bare Regierung Kaiser Heinrichs. Herzog Welf vers�hnte sich wieder mit dem Kaiser und bekam 1095 sein Herzogthunt
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wieder. Er starb auf der R�ckreise vom heiligen Lande aus der Insel Cypern 1101. Nach ihm erhielt Bayern sem Sohn Wels II. Kaiser Heinrich IV. starb 1106 und es so late ihm sein Sohn, Kaiser Heinrich V. Herzog Wels II. starb 1120 und sein j�ngerer Bruder Heinrich IX der Schwarze genannt, erhielt Bayern. Nach dessen p�e 1126 war Herzog in Bayern sein Sohn Heinrich X. der -stolze, welcher von Kaiser Lothar II., der 1126 zum deichen Kayer erw�hlt worden war, auch das Herzogthum Sachsen bekam. Nach dem Tode Kaiser Lothar II. wurde Kourad 111. aus der Familie der Hohenstaufen zum K�nige der Deutschen erw�hlt. Da aber Heinrich der Stolze selbst Komg der Deutschen werden wollte, widersetzte er sich, wurde in die Acht erkl�rt und verlor seine beiden Herzogt�mer, ^as Herzoqkhmn Bayern wurde Leopold V. dem Freigebigen, Markgrafen von Oesterreich, 1139 �bergeben. Somit ist das Land unter und ob der Enns zum erstenmale unter einem Herrscher vereinigt. Nach dem Tode Leopold V. 1141 folgte sein Bruder Heinrich II. Jasomirgott, Markgras von Oesterreich, als Herzog von Bayern Heinrich XI
Kaiser Konrad III. starb 1152 und Friedrich I. der Rothbart wurde K�nig der Deutschen. Heinrich 3a)omirgott aab auf Verlangen des Kaisers das Herzogthum Bayern wieder zur�ck und der Kaiser belehnte damit Heinrich den L�wen, den Sohn Heinrichs des Stolzen 1156. Das Herzog-thunt Bayern, welches sich damals vom rechten User der Donau au bis au die Euus, und am linken User der Donau bis an den Haselgraben bei Linz erstreckte, blieb m semeiu Besitze bis 1180, in welchem Jahre er von Kai,er Friedrich wegen Landesverrath des Herzogthums Bayern f�r verlustig erkl�rt und dasselbe dem Psalzgrasen Otto von Wittelsbach �bergeben wurde. Er bekam aber das Herzogthum Bayern nicht mehr in seiner ganzen Gr��e, sondern das gebiet zwischen Enns und Hausruck wurde zur Mangraflchast Steiermark geschlagen und der Markgraf Ottokar von Steyr
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zum Herzoge erhoben. Die Grenzen des Herzogthums Steier mart giengen letzt im Norden bis an die Donau, im Westen bis an den Hausruck und an die Rotensala, (Salat, der Wald zwischen Willibald und Peuerbach). Von Haag angefangen ^bildete jetzt die Grenze gegen Bayern die Pram b-s zum Schlosse Niebau; hinter dem Schlosse Riedan war die Grenze gegen Bayern ein kleiner Wasserlauf, der Kerschbach genannt, der im Weitgestaudet, ein Wald in der Pfarre Riedan an der Grenze gegen Kallham, seinen Ursprung hat.
Riedau und Dorf geh�ren von jetzt an nicht mehr zu oatjern und t|t deshalb die_ Geschichte dieser beiden Orte
e itx a,nilei'e; ,D'e bie Geschichte von Taiskirchen, Utzenaich und Andrichsfurt, b:e in Bayern lagen.
~ Kultur machte in unserem Laude, das gr�fzteutheil^ Waldgegend war, nur langsame Fortschritte. Auch der Wein bail nmrde am Hausruck und in der Umgebung von Ried versucht, wurde aber wegen des rauhen Klimas' uud wegen des geringen Ertrages wieder aufgelassen. Die ersten Weinberge nt der Gegeud von St. Laiubrechteu pflanzte der Priester Magnus vom Stifte Reichersberg 1187.
- , ;/9ie Bev�lkerung in unserer Gegend war auch noch Iparlich. Um das ^ahr 1147 schenkte der Erzbischof Konrad von Salzburg dem Stifte Reichersberg alle dem Bisthume e.genth�uilichen H�rigen zwischen dem H�nhart und Hansruck-walde, dann dem Jnuflufse. Es werden nur wenige Personen genannt. Gro�e Verdienste um die Colonisierung und Culti des Bodens erwarb sich das Hochstist Passau. Die biichoflicheit G�ter wurden von der Domkirche zum hl. Stephan ur Passau stephanische Aigen genannt. Die Verwaltung dieser Guter bis an den Hausruck hin f�hrte der Passau'sche Pfleger zu Obernberg als gewaltiger Propst der stephanischen Aigen. Auch das Domcapitel zu Passau erwarb sich in dieser Gegend viele Guter. Stephanische Aigen waren in den Pfarreien Taiskirchen, Utzenaich und Andrichsfurt.
Im zw�lften Jahrhundert finden wir schon viele adelige Geschlechter hier ans�ssig.
Der �lteste Adel im deutschen Volke waren die Freien. Sie sa�en als freie Bauern oder Grundherren auf den ihnen zugefallenen Losg�tern. Diese urspr�nglichen Grundherrschaften waren meistens sehr klein und ganz gleich.
Sie konnten sich gegen andere gr��ere Grundherren und den nach den Ungarneinf�llen anwachsenden Ministerial- und Lehensadel nicht behaupten. Der kleine Grundherr musste den Schutz des gr��ereu suchen. Durch eine Abgabe f�r den Schutz gerieth zuerst das Gut, dann die Person in Abh�ngigkeit.
Mit den Ungarneinf�llen kam die berittene Heerfolge, der Ritterdienst, der Ministerial- oder Dienstadel in Aufschwung. Der Dienstadel nahm seinen Anfang an den gro�en Herrenh�fen der K�nige. Aus dem Hofgesinde von den gro�en Herrenh�fen erwuchs der Dienstadel. Anfangs hie� man das zu Hof dienende Gesinde Ministerialen, das zum Kriegsdienste bestimmte Vasallen. Sp�ter dienten die Ministerialen auch im Kriege. Diesem Stande geh�rten die meisten nachmaligen Rittergeschlechter an.
Sie erhielten vou ihren Herren G�ter zu Lehen. Lehen waren also an Amt- und Dienstleute, an Vasallen verliehene Herreng�ter. Ein neuer Besitzer musste immer um Belehnung ansuchen. Die an Rittergeschlechter vergabten Lehen wurden Ritterlehen, die Lehen, welche an Hofbedienstete gegeben wurden, wurden Beutellehen genannt. Solche Geschlechter, welche dem Stande der Ministerialen angeh�rten, waren die Zeller zu Zell und Riedau, die Rorer von Wiesing in der Pfarre Riedau, Hawartswalde (Habetswohl), Ouchentobel (Augendobl), Runting (Reiting) und Grub in der Pfarre Dorf, Taidingeskirchen (Taiskirchen), Wisenberg in der Pfarre Taiskirchen, Uezennaiche, Windhag und Murheim in der Pfarre Utzenaich und Genbach in der Pfarre Andrichsfurt.
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Die Altgrafcn von Formbach.
Gegen die Mitte des zehnten Jahrhunderts verlor sich allm�hlich die Gauverfassung. Die Gaue l�sten sich in Grafschaften aus, die Gemeinfreien verschwanden und sanken zu H�rigen oder Schutzbefohlenen herab, die Ministerialen dagegen schwangen sich zum Dienstadel hinaus. Sonach bildeten sich aus dem �stlichen Theile des Rotahganes die Grafschaft Formbach-Sch�rding, und aus einem gro�en Theil des Traungaues, von der Rotensalah bis zur Traun und von dort wieder bis zum Hausruck hin die Grafschaft Lcim bach-Wels heraus, und int Besitze dieser Herrlichkeiten finden wir die Formbacher, die, ans dem f�rstlichen bayerischen Geschlechte der Anniona entsprossen, zu der m�chtigsten Adelsfamilie in Ostbayern z�hlten. Um sich dieses ihres ausge dehnten Besitzes zu versichern, der von der Vils �ber den Inn und die Rotensalah bis �ber die Traun hinabreichte, hatten sie schon l�ngst die Burgen Formbach, Neuburg, Sch�rdiug, Vichtenstein, Silben, Ried, Penerbach, Aschach a.D. und Lambach erbaut. Nach ihren am Inn gelegenen Haupt b�rgen nannten sie sich Grafen von Formbach und Neuburg. Im Lause der Zeit theilte sich diese Familie iit mehrere Linien: Lambach-Wels, Windberg-Ratelnb erg, Pingen-Rebgan und Vichtenstein.
Nach I. Strnadt w�re Meginhart, der ungef�hr im Jahre 930 als der letzte Gaugraf im Traungau erscheint, als der Ahnherr der Lambacher und Formbacher anzusehen; Ulrich sei beffen Sohn gewesen, der hinwiederum sechs m�nn liche Sprossen hinterlie�, von denen Arnold I. als der Gr�nder der Linie Lambach-Wels anzusehen sei, w�hrend Tiemv I. die Linien Formbach-Neuburg und Windbach-Ratelnberg fortpflanzte. Sch�rding, sowie das gesummte, vorn rechten User des Inn bis zur Donau, Antlangbach und Rotensalah reichende Gebiet geh�rte zur Herrschaft der Grafen von Formbach-Neuburg und- f�r dieses, 12 Quadratmeilen tun
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fassende Gebiet, machte sich die Benennung Grafschaft Sch�rding geltend. Das Gebiet von Riedan, Dorf, Taiskirchen, Audrichs-surt und Utzenaich lag also in der Herrschaft der Grafen von Formbach - Neuburg, die sich auch �fters Grafen von Sch�rding nannten.
Tiemo I. war Schirmvogt der Kirche Regensburg, hatte viele Ministerialen und f�hrte auf Neuburg am Inn, Wernstein gegen�ber, eine f�rstliche Hofhaltung; er erreichte ein Alter von 80 Jahren und theilte seine betr�chtlichen Be-sitzuugeu unter seine S�hne. Meginhard bekam die Grafschaften Windberg jenseits der Donau bei Bilshosen, Ratei� berg bei G�ttweih und Bingen bei Horn. Heinrich I., der �ltere Sohn, erhielt zu fernem Erbe Formbach, Sch�rding mit ��ben; er starb in der Mannesbl�te und hinterlie� zwei T�chter: Tuta und Hirniltrutis, welche beide von ihrem Gro�vater Tiemo in frommer Gottesfurcht erzogen wurden. Um 1050 bis 1060 fassten beide Schwestern den Entschluss, aus einem Theile der ihnen angefallenen v�terlichen Erbschaft zwei Mannskl�ster zu stiften. Tuta, die �ltere, w�hlte zur Gr�ndung eines solchen die Burg Suben am Inn und Himil-trudis hatte beschlossen, die v�terliche Stammburg Formbach in ein Kloster umzuwandeln.
Der zweite Sohn Tieino's I., gleichfalls Tiemo genannt, erhielt zu seinem Erbe Neuburg. Dieser Besitz war am be deuteudsteu und nach dem Tode seines Bruders Heinrich I. fiel ihm auch Sch�rding zu. Tiemo war wie seilt Vater Schirmvogt der Kirche Regensburg und hinterlie� bei seinem fr�hzeitigen Tode 1040 vier S�hne: Eckbert I., Heinrich II., Gerhard und Eberhard. Der �ltere Sohn, Eckbert I., Graf von Neuburg, verm�hlte sich mit Mathilde, der durch Tugend, Sch�nheit und Reichthum ausgezeichneten Enkelin des Grafen Arnold II. von Lambach und Puten, erhielt durch sie die Mark P�teu an der Grenze Ungarns, einen Gro�theil der Traungau'schen Besitzungen, von der Rotenfalah bis
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Sch�nering mit den Gerichtslehen, und die Grafschaft Reb-gan an der Ager.
Ekbert, ein wegen seiner Tapferkeit und seines hohen Sinnes ger�hmter Mann, stand bei dem Herzoge Welf von Bayern in hohen Ehren und wurde von demselben mit wichtigen Gesch�ften betraut.
Im Jahre 1075 brach zwischen dem Kaiser Heinrich IV. und dem r�mischen Papste Gregor VH. der sogenannte Investitur-Streit los. Graf Ekbert nahm, wie Herzog Welf, die Markgrafen von Steyr und Oesterreich, die Partei f�r den r�mischen Stuhl, zog sich aber hiedurch die Rache Kaiser Heinrichs zu, der mit seinen Kriegern heranr�ckend, die Burgen Griesbach, Formbach und Neuburg eroberte und verw�stete. Ekbert entkam mit M�he und fl�chtete sich nach Ungarn, wo er gastfreundliche Aufnahme fand; erst nach 6 Jahren konnte er in seine Stammburg zur�ckkehren. Ekbert war Schirmvogt des von seiner Base Himiltrude gestifteten Klosters Formbach und, weil es durch den Verw�stungskrieg Kaiser Heinrichs in Verfall gekommen war, so beschloss er, diese Familienstiftung aus den von seiner Gemahlin Mathilde zugebrachten G�tern in der P�tner Mark wieder emporzurichten (circa 1084 und 1094). Deshalb erscheint Ekbert neben der Himmiltrndis als Mitftifter, weil Wiederhersteller.
Auch seine Vettern, die Grasen Ulrich und Hermann von Windberg, stifteten freigebigst zum Kloster Formbach.
Graf Ekbert I. starb nach einem vielbewegten Leben 1109 und hinterlie� vier S�hne: Ekbert II., Dietmar, Eberhard und Gottfried. Eberhard wird nach Huudius Graf von Sch�rding und Formbach genannt und erschien 1165 auf dem zehnten Turnier zu Z�rich, wo er sich gro�es Lob verdiente. Graf Ekbert II. von Neuburg �berlie� die Stammburg Formbach, um deren Besitz sein Vetter, Graf Dietrich von Viechteusteiu, Streit angefangen hatte, diesem gegen eine Geldsumme; Graf Dietrich aber verkaufte das Stammschloss dem Abte Wirnto zu Formbach um 30 Talente, mit Vor-
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behalt des Namens: �Grafen von Formbach" (circa 1126). Somit erlosch allm�hlich das Andenken und der Name: Grafschaft Formbach.
Graf Ekbert starb 1144 und hinterlie� nur einen Sohn, Ekbert III., als Erben seiner Besitzungen und eine Tochter, Knnegnnde, die an den Grafen Berthold II. von Andechs und Diessen verm�hlt war.
Ekbert III. wurde, wie vom Kaiser Konrad III., so auch von Kaiser Friedrich I. au das kaiserliche Hoflager gezogen und bei jeder Gelegenheit ausgezeichnet. Zu Regeusburg war Graf Ekbert Zeuge jenes gl�nzenden Reichstages 1156, auf welchem Kaiser Friedrich I. den wegen des rechtm��igen Besitzes von Bayern obwaltenden Streit dahin schlichtete, dass Herzog Heinrich der L�we das angestammte Herzogthum zur�ckerhielt, dem Babenberger, Heinrich Jasomirgott, seine Markgrafschaft Oesterreich zu einem Herzogthnme erhoben wurde.
Im Jahre 1158 zog Graf Ekbert mit Kaiser Friedrich I. r nach Italien und half ihm bei der Belagerung von Mailand,
fand aber dort bei einem Ausfalle der Mail�nder, gegen welche er mit L�wenmuth k�mpfend zu hastig vorgedrungen war, den Heldentod in der Bl�te des Mannesalter (5. August 1158). Sein Tod wurde tief betrauert; die irdischen Ueber� reste wurden nach Formbach gebracht und in der Ahnengruft beigesetzt. Mit ihm erlosch das erlauchte Geschlecht der Alt� grafen von Formbach, das nur uoch in einer weiblichen Seitenlinie mit Hedwig, einer Tochter des Grafen Dietrich von Viechtenstein und an den Grafen Engelbert von Wasserburg verm�hlt, fortbl�hte.
Ekbert III. hinterlie� keine Nachkommen und so theilten p sich in sein gro�es Besitzthum, verm�ge Testamentes, der
junge Graf Berthold von Andechs III., Ekberts Schwestersohn, und Markgraf Ottokar von Steher; aber auch die Herren auf Jnlbach bei Braunau hatten Anrechte auf den Formbachischen Nachlass und erhielten als Erbtheil das ostw�rts von der Rotensalah und der Pram bis in das Donauthal
hinabreichende Gebiet mit der Maut zu Aschach, w�hrend Graf Berthold von Andechs die Grafschaften Windberg, Neuburg und Sch�rding mit Zugeh�r, Markgraf Ottokar von Steyer die jenseits des Hausrucks bis an die Traun hiu gelegenen Herrlichkeiten und die P�tner Mark erhalten hatten. Doch verlief die Theilung dieser Erbschaft nicht ohne Streik und Kampf.
Nach dieser Theilung kam Riedau und Dorf unter die Herrschaft der Herren von Julbach, Taiskircheu, Audrichsfurt und Utzenaich unter die Herrschaft der Grafen von Andechs.
Die Herren von Schauenbcrg.
Kaum waren die Erbschaftsverhandlungen um die Form -bachische Verlassenschaft ausgeworden (1160), so s�umten die Erben nicht l�nger mehr, den Besitz der neuerworbeneu Herrlichkeiten anzutreten und zwar sehen wir die Herren von Julbach, die bereits schon zur Zeit der Ekberte mit der Ge richtsbarkeik im Donauthale belehnt waren, im Jahre 1161, nachdem sie sich auf steiler, das Donau- und Aschachthal be herrschender H�he die neue Burg: Scueuberg, Schowenberg, Schauenberg und weiter r�ckw�rts auf einem steilen Felsen kegel die Beste: Stonfe, Stauf erbaut hatten und nach den selben sich nannten, , ls Herren von Schauenberg im Donau th�te mit gro�er Macht austreten.
Die vorherrschende Ansicht ist, dass die Herren von Schauenberg Nachkommen der Formbacher in weiblicher Linie seien.
Das Gebiet, in welchem ihnen die hohe Gerichtsbarkeit selbst geb�rte und ihre Unterthanen wohnten, war ein sehr bedeutendes; es zerfiel in drei durch gro�e Zwischenr�ume von einander getrennte Theile, n�mlich in das eigentliche Schauuberger Gebiet, in die Herrschaft Kammer und in die Herrschaft Julbach. Das eigentliche Schannberger Gebiet
begriff in sich die Landgerichte Schaunberg oder Donauthal, Peuerbach und Erlach.
Das Landgericht Erlach umfasste die alten Pfarren Taufkirchen mit Kallham, P�tting und Wendling, Dorf a. Pram, Pram, Michelnbach mit St. Thomas, den gr��ten Theil der Pfarre St. Marien, den n�rdlichen Theil der Pfarre Gries kirchen und die damalige Hofmark Riedan.
Vom Jahre 815�1180 erscheinen urkundlich folgende Orte in der N�he: Die Kirche zu Pram 902, Raab 955, Zell a. Pram. 1067 werden erw�hnt die Kirchen Eberschwang, Schildern und Grieskirchen. 1084 wurde das Kloster Reichers-berg gestiftet. 1088 wird das Schloss Roith bei Taufkirchen genannt, 1092 Obernberg, 1094 das Schloss Erlach, 1110 die Kirche Rottenbach und die Kapelle zu St. Lamprechten, 1115 die Kircheu Peuerbach undKallham, 1120 Taiskirchen, 1121 Andorf, 1125 Haag, 1135 Diersbach, 1150 Ort an der Anliefen und Ried. 1153 ist die Schaunburg bei Efer ding schon erbaut, 1170 Tollet und 1176 Starhemberg.
Wir gehen nun jetzt zur eigentlichen Geschichte des Marktes Riedan �ber.
II. Abschnitt.
Vom ersten Auftreten der Zeller 1130 bis zum Ausfterbeu derselben 1550.
Nach der Ansicht des bekannten Geschichtsforschers Lamprecht soll im 11. Jahrhundert ein im Vasallendienste der Grafen von Formbach-Neuburg stehender Dynaste von Lochheim nach Zell an der Pram gezogen fein, welcher �ber den Burgstall aus R�merzeit in der N�he von Zell feinen Sitz aufgeschlagen hatte. Er nannte sich von dem nahegelegenen Orte Zell
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��e Zelle." 200 Jahre wohnten die Herren de Zelle auf diesem Schlosse, bis im Ablauf des 13. Jahrhunderts die Zeller in zwei Linien, in die Zeller zu Zell und in die geller zu Riedau sich theilten. Sie erbauten sich neue Schl�sser, die Zeller zu Zell in der N�he der Kirche und die andere Linie zu Riedau, allwo die beiden Schl�sser noch heute stehen. Das alte h�lzerne Schloss zu Zell wurde verlassen nnd verfiel.
Um das Jahr 1130 werden in Urkunden oft genannt die 4 Br�der Bernher, Diepold, Gozwin und Odalsealhns.
/- . Wernher nennt sich 1130 �jbe Pftrlsau" und fommt
als Zeuge in einer Urkunde des Klosters St. Nicola in Passau vor und auch in einer Urkunde des Klosters Formbach.
Psolsan, ein adeliger Sitz, d�rfte in der Pfarre Sanct Florian oder St. Marienkirchen bei Sch�rding gelegen sein. Schon 1100 kommt Hugo de Psolsan, Sohn des Hermann, als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Formbach vor und ebenso in den Jahren 1126, 1130 und 1140. 1120 kommt er als Zeuge vor in einer Urkunde des Klosters St. Nicola m Passau und 1140 in einer Urkunde des Klosters Reichersberg.
Wernher de Psolsan gibt 1140 durch die Hand des Edlen Giseloldus de Mitich ein Landgut bei Richenberg und eine halbe Mause bei Otkeriswisen den: Kloster Formbach und im selben Jahre gibt er mit eigener Hand das Landgut bei Uzheimin und bei Puchtobel dem Kloster Formbach, welch' letzteres aber auf Lebenszeit sein Bruder Gozwin besitzen soll. 1130 kommt Wernher in einer Urkunde der Passauer Kirche und des Klosters St. Nicola als Zeuge vor und nennt sich da Wernher �de Loche im". 1130, 1140 und 1150 kommt er in Urkunden des Klosters Formbach als Zeuge vor und nennt sich da Wernher �de Cella" und gibt als solcher 1150 zum Kloster Formbach durch die Hand seines Bruders Diepold 4 Leibeigene gegen j�hrlichen Zins von 5 Denaren. Er hatte zwei S�hne: Hermann und Otto, welche 1140 in einer Form buchet Urkunde als Zeugen erscheinen.
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Wappen der Zeller.
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Gozwiu de Pfolsau, Bruder des Weruher, erscheint 1130 als Zeuge in einer Urkunde des Klosters St. Nicola unb 1140 in einer Urknnbe von Formbach unb gibt 1150 zum Kloster Formbach einen gewissen Heinrich gegen j�hrlichen Zins von 5 Denaren.
Chunrabus be Pfolsau wirb genannt 1170 in einer Urfunbe bes Klosters Formbach unb 1140 unb 1160 kommt er abermals in Urfunben bes Klosters Formbach vor, wo er sich �de Locheim" nennt.
Engilscalcns de Pfolsau ist 1200 Zeuge in einer Form bacher Urkunde und von ba an verschwindet ber Name �Pfolsau".
Diepolb, ber zweite Bruder bes Wernher, nennt sich �be Locheim", welches ein adeliger Sitz in ber Pfarre Sauet Florian bei Sch�rbing war. Er ist 1130 ein Ministeriale des Grafen Gebhard von Bnrghansen und �bergibt durch besseu Haub zum Kloster St. Nicola einen gewissen Hart wik unb ein Landgut in Osteriuberch (Esternberg) als Tausch f�r zwei Huben, welche eine gewisse Frau Hazicha �bergeben hatte, uitb bittch bie Haub bes Gisiloldus be Mitich �bergibt er noch ein Gut im selben Orte, welches er von seinem Bruder Gozwiu erhalten hatte, zur Vollendung obigen Tausches. 1130 unb 1140 kommt er als Zeuge in Urfunben des Klosters Formbach vor und 1140 macht er auch einen Grundtausch mit dem Kloster Formbach, indem er ein St�ck Ackerland, welches er bei Heigraren hatte, unb seinen Antheil an ber Schiffl�nde zu Sch�rbing bein Kloster zu Formbach gab f�r ein betn Kloster geh�riges Gut zu Fileeizingen (Bit-fassint]) in ber Pfarre St. Florian. Ferners �bergibt er nach Formbach einen gewissen Burchard in ber Pfolsau unb einen gewissen G�nther gegen j�hrlichen Zins von 5 Denaren. 1150 �bergibt er unb feine S�hne durch bie Hand bes edlen Wernhard beut Kloster Reichersberg ein Gut in Uihufett (Vie Haufen.) 1150 �bergibt er nach Formbach bie Magd Hieil
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mit ihreu S�hnen Sigbotus und Dietricus und die Gepa gegen j�hrlichen Zins von 5 Denaren.
Sein Sohn Herman de Locheim �bergibt im Jahre 1150 nach Formbach die Magd Gertrud. Otto de Locheim, sein zweiter Sohn, wird in Formbacher Urkunden genannt 1140 lind 1150. Ulricus de Locheim ist 1195 Zeuge in einer Formbacher Urkunde, als Wernhard der J�ngere von Schowin--bere (Schauuberg) eine halbe Manse bei Hartheim dem Kloster schenkt.
Im selben Jahre gibt er f�r das Seelenheil seines Bakers nach Formbach eine halbe Hube in Ekkolvesheim und 1200 gibt er nach Formbach die Leibeigene Hedwig gegen j�hrlichen Zins von 5 Denaren. Von da an kommt der Name Locheim nicht mehr vor.
Odalscalhus, der dritte Bruder des Weruher, nennt sich �de M�chingen", einein Edelsitze, welcher wahrscheinlich von Psolsan und Locheim nicht weit entfernt gewesen sein d�rfte. 1130 kommt er als Zeuge in einer Urkunde des Klosters St. Nicola vor und 1140 in Formbacher Urkunden. Dessen Sohn ist Hermann de M�chiugen, welcher 1140 die Irmengard nach Formbach gibt gegen j�hrlichen Zins von 5 Denaren. 1150 kommt er als Zeuge vor und 1170 ist er Ministerielle des Berthold Markgrafen vvn Istrien und �bergibt dem Kloster Formbach eine Mause in M�ching zum Ged�chtnis seiner verstorbenen Mutter, auf dass dieselbe von Zell nach Formbach begraben werde und er selbst nach seinem Tode bei seiner Mutter die Begr�bnis erhalte.
Uscalcus de M�chingen wird genannt 1230 und Dietricus ebenfalls 1230. Sp�ter ist der Name �M�chingen" nicht mehr zu finden.
Der zuerst angef�hrte Wernher nennt sich. auch � de (Lella" 1130, 1140 und 1150 in mehreren Urkunden. Seine S�hne sind Hermann und Otto, welche 1140 erw�hnt werden. Ob nun feine S�hne Nachkommen hatten, oder ob der Be sitz von Zell aus die Nachkommen eines feiner Br�der �ber-
gegangen ist, kann nicht nachgewiesen werden. Es ist wahrscheinlich, dass die von �Machingen" 1230 Zell besa�en. Erft 1264 begegnen uns die Br�der Ditriens, Bernhard und Leo de Cell, als sie mit dem Abte von Wilhering in der Nahe von Grammastetten einen G�tertausch machten.
Kehren wir nun wieder zur allgemeinen Geschichte zur�ck.
Wie schon fr�her erw�hnt wurde, erhielt das Land ob der Enns 1180 Ottokar, Herzog von Steiermark Da er kinderlos war, setzte er Leopold V., Herzog von Oesterreich, zu feinem Erben ein. 1192 starb Ottokar unb Herzog Leopolb w�rbe von Kaiser Friedrich I. mit dem Herzogthum Steiermark belehnt, wozu auch bas Land ob der Enns ge h�rte. So kam das Land ob ber Enns unter bie Herrschaft ber Babenberger, unter welcher es bis zum Tobe bes letzten Babenberger Friedrich II. bes Streitbaren 1246 blieb.
Unter Herzog Friedrich II. hatte unsere Gegend burch Krieg zu leiben. Seine zweite Gemahlin Agnes, e ne Tochter Otto Herzogs von Meran aus der Familie Andechs, brachte ihm 1230 als Brautschatz Sch�rding zu. Er befestigte biefeit
Ort unb machte auch noch Anspr�che auf Formbach, welches
ben Andechfern geh�rte, und lie� es durch feine Leute
Erchanger von Wesen mit Gewalt besetzen.
Herzog Otto II. von Bayern lie� sich das nicht gefallen, eroberte Sch�rding und Formbach unb r�ckte �ber Rieb und Haag nach Oesterreich, pl�nderte und verbrannte das Kloster Lambach und zog 1233 wieder nach Bayern zur�ck. Nach dem Tode Friedrich II., der in der Schlacht an ben Ufern ber Leytha gegen Bela IV., K�nig von Ungarn, ums Leben kam, war kein Erbe unb kein Herr im Laube. Es folgte eine recht traurige Zeit. Die Adeligen des Laubes befehdeten
sich gegenseitig; �berall wurde gepl�ndert, verw�stet unb zerst�rt, bis eitblich bie Wahl Ottokars, bes K�nigssohnes von B�hmen, zum Herzoge von Oesterreich biefett Greueln ein Enbe machte.
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1251 w�hlten die Adeligen des Landes Premysl Ottokar II., den K�nigssohn von B�hmen, zum Herzoge von Oesterreich und �teiermarf. Er trennte einen Theil des Landes von Steiermark ab unb erhob dieses Gebiet 1260 zum F�rsten thume ob ber Enns. Dieses Jahr ist bemnach das Geburtsjahr des Landes ob ber Enns. Im Jahre 1264 erscheint der Name Austria superior, Ober�sterreich.
1273 wurde Rudolf von Habsburg zum r�mischen K�nige erw�hlt. Ottokar II., Herzog von Oesterreich und Steiermark, K�nig von B�hmen, welcher Rudolf I. als seinen Lehensherrn �ber Steiermark und Oesterreich nicht anerkannte, wurde 1278 von Rudolf auf dem Marchfelde besiegt unb verlor dabei fein Leben. Ober�sterreich kam jetzt unter die Herrschaft der Habsburger.
1283 �bergab Kaiser Rubels I. seinem Sohn Albrecht die Herzogt�mer Steiermark und Oesterreich. Er starb 1308 und die Regierung in Oesterreich �bernahmen seine beiden S�hne, die Herzoge Friedrich und Leopold. Herzog Friedrich, der Sch�ne genannt, regierte das Land Ober�sterreich bis 1330.
Kehren wir nun wieder zu den Zellern zur�ck.
1250 werden genannt Herbobus I. und seine S�hne Ulrich und Heinrich. Da schon im 13. Jahrhundert die Zeller zu Riebau als Vasallen der Grafen von Schaunberg angef�hrt werden, so muss nothwendigerweise das Schloss zu Riebau zwischen 1200�1300 erbaut worden sein unb d�rfte wahrscheinlich Herbodns I. der gemeinsame Stammvater der Zeller zu Zell und zu Riedau in der Weise gewesen sein, dass sein Sohn Ulrich das Schloss zu Zell und der Sohn Heinrich das Schloss Riebau bekam.
1275 wirb abermals Ulrich der Zeller und sein Sohn Herbobus II. genannt.
Die ersten Sicheren, welche die Linien zu Zell und Riedau getrennt fortpflanzten, hie�en beide Chunrad.
Betrachten wir zuerst die Zeller zu Zell.
Die Zeller zu Zell.
Wie schon fr�her gesagt wurde, war Herbodus I. der gemeinsame Stammvater. Sein Sohn Ulrich bekam Zell. Dieser wird noch 1317 in einer Urkunde vom 28. Mai genannt, in welcher Dompropst und Capitel von Passau dem Kloster Engelszell den Hof in der K��la um 28 Pfund Pfennige gegen Wiederkauf verkaufen. Sein Sohn Herbodus II. wird genannt 1275 und der Sohn dieses ist Chuurad, der sich 1239 ausdr�cklich von Zell nennt.
Chunrad der Zeller 1312.
1312 am 4. Mai versetzt Hartneid von Traun f�r 100 Pfund Pfennige dem Kloster Engelszell den Hof zu Bochersbach. Unter den Zeugen erscheint Chunrad der Zeller. Ebenso kommt er 1329 in einer Urkunde vor. Als sein Sohn wird genannt Otto 1348 in einer Urkunde von Reichersberg.
Otto der Zeller 1348.
Von diesem ist weiter nichts bekannt, als dass er zwei S�hne hatte, Ulrich und Ortet; er lebte noch um das Jahr 1354.
Ulrich und Ortet die Zeller, 1354.
Am 24. April 1354 gab Ulrich der Zeller wegen des ihm zum Leibgeding verliehenen Gutes zu Pausiug in der Pfarre Raab dem Stifte Reichersberg einen Revers, der also lautet: Ich Ulrich der Zeller, Ottens Sohn von Zell, bekenne offenbar, dass ich gewonnen habe von dem ehrbaren Herrn Herrn Dietmaren Pr�psten von Reichersberg und dem Convent daselbst das Gut zu Pausiug mit dem Bescheid, dass j�hrlich ich oder der Hold, der auf dem Gut sitzt, in ihr Stisttaiding soll kommen mit 32 Pfennig und mit 2 H�hner; und wenn ich vorgenannter Ulrich der Zeller nicht mehr bin, so ist das
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vorgenannte Gut ledig. Und dar�ber zur Nrkund gib ich diesen Brief versiegelt unter meines Vetters Heinrich des Zellers anhangenden Jnsiegels und unter Weruher des Huncheu anhangenden Jnsiegels. Der gegeben ist, da man z�hlte dreizehnhundert Jahr darnach in dem vierundf�nfzigsten J�hr am St. Georgstag.
Sein Bruder Otto der Zeller erkl�rt am 8. September 1353 unter dem Siegel seines gn�digen Herrn Ortolf von Waldeck, den Hof zu Pramerdorf vom Stifte Reichersberg nur zu Baumannsrecht inne zu haben. Die Urkunde lautet: Ich Ortel der Zeller bezeuge offenbar mit diesem Brief f�r mich, meine Hausfrau und f�r alle meine Erben, dass ich nichts zu sprechen noch zu reden habe �ber den Hof zu Bramerdorf, noch �ber alles, was dazu geh�rt; nur dass ich ihn vergeben und versteuern kann nach Gnaden des Propstes zu Reichersberg, oder wer der Herr des Gotteshauses ist. Und wenn er mir das f�rba� nicht lassen wollte, so soll ich denselben ihm �berantworten gut bewirtschaftet, in guten Ban zustande, mit Sarnen und Ernteheu nach nachbarlicher Sch�tzung, wie Landrecht ist. Und zur Urkund gib ich diesen Brief versiegelt unter meines gn�digen Herrn Ortolfs von Waldeck anhangenden Jnsiegel, da ich das eigene Siegel nicht bei der Hand habe. Gegegeben ant Geburtsfeste Mari� 1353.
Der n�chstfolgende Stefan Zeller ist entweder ein Sohn Ulrichs oder Ortels.
Stefan der Zeller 1366.
Stefan der Zeller erscheint zum erstenmale 1366 in einer Urkunde von Reichersberg und ant 24. September 1371 be zeugt er einen Urtheilsspruch des Niklas Wendelstein, Richters zu Sch�rding. Er war 1381 Burgh�ter auf Neuburg am Inn und 1387 Burgh�ter auf dem Schlosse Sch�rding. Schon 1381 besa� er das B�rgerrecht zu Sch�rding und siegelte ant Saitrenzitage desselben Jahres als Stefan der Zeller zu Zell, zu der Zeit B�rger zu Sch�rding, den au
das Kloster Formbach gerichteten Verzichtsbrief der Br�der Simon und Chnnrad T�rsch, der eine Wasserwehr im Inn betraf. Am 17. M�rz 1387 beurkundet er im Vereine mit seiner Haussrau Gertraud, die eiue Tochter Pilgram des Anh�nger war, dass er sich mit seinem Vetter Chnnrad dein Zeller ans der Riedan und seiner Hausfrau wegen der Erb schast zu Penzing verglichen habe. 1388 war er Schiede mann im Streite zwischen dein Kloster Reichersberg und deut Weygel Messenbeck, Herrn zu Ort. 1396 war er abermals Burgh�ter aus Neuburg am Juu. Von ihm bekam das Schloss Zell seilt Sohn Georg.
Im Jahre 1381 werden genannt die 3 Br�der Lien hart, Heinrich uud Ulrich die Zeller zu Zell, welche aus dem ihnen geh�rigen Hose zu Treidling in der Pfarre Zell eine Stiftung nach Taiskirchen machten dergestalt, dass der je weilige Mair auf diesem Gute allj�hrlich mit St. Simons tage zur Kirche reichen soll 1 Pfund Pfennig, und dem Pfarrer daselbst 4 K�se, einen zu 4 Pfennig, 4 H�hner und zu Ostern 40 Eier.
Georg der Zelter 1406.
Georg der Zeller leistete 1406 mit Sigismund von Pol heim dein Hanns Me�enb�ck zu Ort Dienste in seiner Fehde mit dem Kloster Reichersberg. Diese drei brandschatzten die dein Kloster geh�rigen G�ter und richteten gro�en Schaden au. Am 24. August 1421 verkaufte Georg der �ltere Zeller zu Zell f�r sich und seine Hausfrau und Erben an Chnnrad den' Habl�ck das Erbrecht auf dein Gute zu Haitzenkx�d in der Pfarre Taiskirchen (Hicketsedt?). Sein Nachfolger ist:
Georg II. der Zetter 1427.
Georg II. hat am Sonntag Laetare 1427 den Brief besiegelt, durch welchen die S�hne Heinrich des Ehrenspekhen dem Propste Johann von St. Nicola in Passau ihren Theil
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zu Reinthal in der Orter Pfarr ver�u�erten. Auch kommt er 1432 in einer Urkunde von Reichersberg vor, und am 25. Juli besiegelte er den Verkaufsbrief des Tibolt Zeller in der Riedan. Er hatte keine Nachkommen und �berlie� sein Schloss Zell seinen Verwandten in Riedau, die sich schon bei Lebzeiten Georg II. Herren zn Zell und Riedau nannten.
Die Zeller zu Riedau.
Im 13. Jahrhundert waren die Zeller zu Riedau schon Vasallen der Herren von Schannberg. Chunrad der Zeller, der Sohn Heinrichs, hauste schou 1307 in Riedau und erscheint am 17. Februar 1303 in der Reihe der Dienstmannen der Herren von Schannberg, als Heinrich der Aeltere von Schannberg bezeugte, dass Adelheid die Julbechiuue von den Chorherren zu Passau eine Hnbe zn An als Leibgeding genie�e.
Chunrad der Zeller 1307.
Das Schloss Riedau d�rfte um das Jahr 1250 schon erbaut gewesen sein und Heinrich, Sohn Herbodns I., dasselbe besessen haben.
Am 29. Juni 1326 sendet Chunrad der Zeller mit gutem Willen und Gunst seiner Hausfrau Elsbeth, seiner S�hne und T�chter den Grafen Chunrad und Heinrich von Schauuberg sein rechtes Kaufeigen, das Haus zu Riedau,
auf und nahm es von ihnen zu Lehen, was seine Bluts-
freunde mit ihren Siegeln bekr�ftigten. Die Urkunde lautet: Ich Chunrad der Zeller bekenne und thue kund allen denen,
die diesen Brief lesen, h�ren oder sehen, dass ich mit be-
dachtem Muth, mit gutem Willen und Gunst meiner Hausfrau Elisabeth, aller meiner Kinder, S�hne und T�chter und aller meiner Erben, den edlen, lieben, meinen gn�digen Herrn Graf Chnnrad und Graf Heinrich von Schauuberg und allen ihren Vettern und Br�dern und allen ihren Erben mein rechtm��iges Kaufeigen, das Hans zu Riedau, und alles was
Riedau um das Jahr \8^8.
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dazu geh�rt, versucht und unversucht, frei und ledig ausgegeben habe, dass alle meine Kinder, S�hne und T�chter, und alle meine Erben verzichtet haben mit Verzicht, die gebr�uchlich und gew�hnlich ist nach dem Landesrechte ob der Enns also, dass sie und ihre Erben mir, meiner obgenannten Hans-srau Elisabeth, und unseren Kindern, S�hnen und T�chtern, das vorgenannte Haus zu Riedau und alles, was dazu geh�rt, zu rechten Lehen verliehen haben und all unseren Erben, S�hnen und T�chtern, erblich leihen sollen; und dass ihnen und allen ihren Erben von mir, von meiner Hausfrau und von allen meinen Erben das also stets nnd unterbrochen bleibe. Dar�ber zu einer Urkund gebe ich diesen Brief versiegelt mit meinem Jnsiegel und mit meiner lieben Freunde Herrn Dietmar Lerbuhel, Herrn Rudolf des Schifers, Herrn Albers von Porzheim und Othakers Furier Jnsiegeln versiegelt, die der Sache Taidinger und Schiedslente gewesen sind um wegen einer Schuld, in die ich gegen meine vorgenannten Herren von Schannberg gefallen bin. Der Brief ist gegeben zu Schauuberg, da man z�hlte von Christus Geburt dreizehnhundert Jahr und darnach in dem sechs und zwanzigsten Jahr am St. Peter und Paul Tage.
Am 20. Juli 1329 verbindet sich Ehnnrad der Zeller den Grafen von Schauuberg mit dem Hause zu Riedau, welches er von ihnen zu rechten Lehen erhalten hat, f�r ewige Zeiten gehorsam und dienend zu sein. Die Urkunde lautet:
Ich Chunrad der Zeller bekenne und thue kund durch diesen Brief allen denen, die ihn lesen, h�ren oder sehen, dass ich zur Besserung wegen etlicher Schulden, in die ich gefallen, welche gegen die Edlen meine gn�digen Herren Graf Chunrad und Graf Heinrich von Schauuberg und all ihren Vettern und Br�dern mich und alle meine Erben ewiglich verbinden und verbunden haben, dass den vorgenannten meinen Herren von Schannberg und allen ihren Erben von mir und allen meinen Erben und von aller�
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m�nnnigtid) mit dem Hanse zu Riedan, das wir zu rechten Lehen von ihnen haben, mit allem dem, was dazn geh�rt, ihnen ewig gedient werden soll. W�re aber, dass wir oder unsere Erben oder jemand anderer ihnen oder ihren Erben mit dem Hanse zu Riedan davon oder dazu einen Schaden th�ten, da sollen sie uns zu Rede setzen und sollen wir und unsere Erben ihnen oder ihren Erben den Schaden bessern und wiederkehren nach dem Rathe 4 ehrbarer M�nner, die in der Herrschaft zu Schaunberg se�haft sind, von welchen unser Herr zwei und wir zwei nehmen sollen. W�re aber, dass uns die vier, die wir beiderseits dar�ber nehmen, nicht berichten m�chten mit Meinung oder mit Recht, so sollen sie ungef�hr einen ehrbaren f�nften Mann nehmen, und was drei unter den F�nfen �bereinkommen, das sollen wir oder unsere Erben den vorgenannten unseren Herren oder ihren Erben zur Besserung thun, und soll sich die Schiebung und Besserung begeben zu Peuerbad) darnach in den n�chsten zwei Monaten von dem Tag und sie uns zur Rede setzen mit ihrem Brief oder mit gewisser Botschaft. Und sollen die Schiebleute von Peuerbad) nicht kommen und dazu der F�nfte, uns sich bie Schiebung ergeben. W�re aber, dass ber F�nfte vor rechter ehester Noth bie Schiebung zu Peuer-bach nicht machen k�nnte, so sollen sie nach Schaunberg kommen und sollen hier die Schiebung da gleicher Weise berichten, als wie sie zu Peuerbach geschehen sein sollte. W�re dann, dass wir oder unsere Erben die vorgeschriebene Taiding, Besserung, Schaden oder keine andere Sache nicht vollf�hrten oder unsere Schiedslenle es dahin nicht br�chten, so soll sich das vorgenannte Haus zu Riedan mit allem dem, was dazu geh�rt, den vorgenannten unseren Herren und ihren Erben, das wir und unsere Erben zu rechten Lehen haben, lediglich ohne allen Krieg und Widerrede verfallen haben. W�re auch, dass unsere obgenannten Herren und ihre Erben ihre Schiedsleute zu den Tagen .nicht erbr�chten, wie vorgeschrieben, und ihre Schiedsleute mit Gefahr irrten
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oder s�umten, das soll mir und meinen Erben mmergolten sein. Und dass ihnen die geschriebene Taiding von mir und meinen Erben also statt und ungebrochen bleibe, dar�ber gebe ich diesen Brief mit meinem Jnsiegel unb mit Herrn Dietmar des Lerb�chls, Herrn Rudolf des Schifers, Herrn Ulrich des Aichbergers, Heinrich von Sigharting und Kunradtens von Zell, meines Vetters, Zusiegeln gesiegelt, die dieser Sache Taidinger unb Schiebsleute gewesen sind. Der Brief ist gegeben zu Schaunberg, da man z�hlt von Christi Geburt dreizehnhunbert Jahr barnach in dem neun unb zwanzigsten Jahr ant St. Margarethen Tage.
Chmtrab ber Zeller in ber Riebau wirb noch genannt 1330 in einem Formbacher Briefe im Vereine mit seiner Hausfrau Elisabeth unb 1336 mit seinem Sohne Heinrich II. in einer llrfunbe von Reichersberg. Er hatte mehrere S�hne unb T�chter. Von biefen stnb bekannt Stefan unb Reinhold.
1314 wurde Herzog Friedrich von \ Oesterreich zum deutschen K�nige erw�hlt. Aber Herzog Lubwig von Bayern, ber von ber Gegenpartei zum deutschen K�nige erw�hlt wurde, machte ihm diese W�rde streitig. Es kam zum Kriege, in welchem Ober�sterreich und Bayern f�rchterlich verw�stet wurden. Friedrich selbst geriet in die Gefangenschaft des K�nigs Ludwig, 1322 in der Schlacht bei Ampfing unb M�hldorf. Sp�ter s�hnten sie sich ans unb regierten gemeinsam. Friedrich starb 1330.
Die Regierung in Ober�sterreich �bernahm fein Bruder Albrecht II. W�hrend seiner Regierung, bie bis 1358 bauerte, waren f�r unser Laub ruhige Zeiten.
Rcinhotd und Stefan die Zeller.
Reinholb war von 1351 bis 1355 Propst zu Bereistes gaben. Von Stefan Zelter ist weiter nichts bekannt als b�ss er vier S�hne hatte: Heinrich II., Christel I., Chunrad II. -und Weltreich. >
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Heinrich II., Christel I., Chunrad II. und Wenzleich die
Zeller.
Am 1. J�nner 1362 verkauften Heinrich und Christel die Zeller das Erbrecht auf einem Gut in der Pfarre Raab. Die Urkunde lautet: Ich Heiutzel der Zeller und ich Christel der Zeller, Stefans des Zellers S�hne, bekennen, dass wir
zn kaufen haben gegeben dein N von der Renolzleithen
und feiner Hausfrau Elsbetheu und ihren beiden Erben unser Gut das Wiuttensach, das gelegen in der Raaber Pfarr, auf welchem zu der Zeit Hanns aufgesessen ist, um ein Geld, dass sie uns gereicht und .... haben zu einem rechten Erbrecht, als wie Landrecht ist, mit dem Bescheid, dass sie uns allj�hrlich davon dienen und geben sollen am unserem Franen-taqe zu der Dienstzeit 14 Schilling Pasfauer Pfennige, die gang und geb sind, und zwei H�hner und zu dem Dienstag nicht mehr. W�re, dass sich ein Todrecht ereignete, so sollen sie zum Todrecht geben 32 Pfennige. Und wer auff�hrt (das Haus �bernimmt) der soll geben 32 Pfennige, und wer abf�hrt der soll geben 32 Pfennige, nnd zu jeder Hochzeit zwei K�se und soll jeder K�s vier Pfennige wert sein. Sie sollen auch in unser Stift gehen mit zwei H�hner. Und w�re, dass sie uns den Dienst beiseite setzen 14 Tage lang, so sollen sie uns zu Wandel (Strafe) geben 60 Pfennige. Vers�umen sie dann abermal 14 Tage, so sind sie uns wieder zur Strafe verfallen mit 60 Pfennige. Vers�umen sie aber dreimal 14 Tage, ohne dass sie uns Dienst und Strafe leisten, so haben sich alle ihre Rechte Versalien an dem vorgenannten Gute und ist dasselbe wieder ledig, wie vorher. Damit das alles stets und unversehrt bleibe, dar�ber zu einer wahren Urkund geben wir, ich vorgenannter Heintzel der Zeller und ich Christel der Zeller, diesen offenen Brief gesiegelt mit unseres lieben Oheims Heinrich des Stainpeckhens anhangenden Jnsiegel, zu der Zeit Richters in Schaerding, und unseres lieben Oheims Lienhart des Eckkers anhangenden
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Jnsiegel, zu der Zeit Pfleger in Trateneck, die ihre Siegel auf uuser flei�iges Bitten hin an den Brief gelegt haben. Doch ihnen und ihren Erben ohne Schaden, weil wir selber eigene Siegel nicht hatten. Darunter wir uns beide Zeller unter die vorgenannten Jnsiegel verbinden mit unserer Treue alles das zu halten, wie vorher geschrieben steht. Der Brief ist gegeben, da man z�hlt von Christi Geburt tausend Jahr dreihundert darnach in dem zwei und sechzigsten.
Heinrich II. der Zeller aus der Riedau siegelte am 1. Februar 1366 einen Leibgediengsbries Ulrich des Mayr von St. Florian bei Schaerding und am 5. Februar 1370 einen Revers des Weruhard Mayr von Eggerding gegen das Domcapitel zu Passau. Das letztemal wird er genannt 1378. Er war 1370 Richter zu Schaerding. Seine Br�der Chnn-rad II. und Wenzleich werden nur einmal 1377 zu Reichers-berg erw�hnt. Die S�hne Heinrich II. waren: Chnnrad III., Otto I., Heinrich III. und Ulrich.
Chunrad III., Otto I., Heinrich III. und Ulrich die Zeller
' 1378.
Nach Herzog Albrecht II. Tode 1358 regierten feine vier S�hne, Rudolf, Friedrich, Albrecht und Leopold gemeinschaftlich die �sterreichischen L�nder. An der Spitze der Regierung stand aber der �lteste Herzog Rudolf IV.
Bis jetzt waren die m�chtigen Herren von Schannberg immer Reichsfreie gewesen und den Regenten von Oesterreich nicht unterth�nig.
Herzog Rudolf wollte aber dieses nicht mehr dulden, sondern alle G�terbesitzer in feinem Lande sollten seine Vasallen fein. Er brachte dies in friedlicher Weife zustande. Die Grafen von Schannberg erkl�rten sich in einer Urkunde f�r feine Vasallen und erkannten ihn als ihren obersten Landesherrn an. Im Schaunberger Lande sollte die herzogliche M�nze gelten, das Angeld bezahlt und die herzoglichen
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Verordnungen befolgt werden. Sie versprachen auch dem Herzoge, Kriegsdienste mit ihrer ganzen Macht zu seiften, er aber nahm sie in seinen Schirm, best�tigte ihre anderen alten Rechte und Freiheiten und gab ihnen eine bedeutende Summe Geldes. Dies geschah im Jahre 1361.
Durch diesen Vertrag kam das Schannberger Land unter die Oberhoheit des Herzogs von Oesterreich und erst da wurde Riedan und Dorf eigentlich erst �sterreichisches Gebiet. Die Grafen von Schannberg hielten aber nicht immer diesen Vertrag.
1363 starb Herzog Meinhard, Sohn der Margaretha Maultasche, Gr�fin von Tirol. Gem�� fr�herer Vertr�ge kam Tirol an Oesterreich. Doch auch die Herzoge von Bayern machten Anspr�che auf Tirol. Es kam zum Kriege, dessen Schauplatz theilweise auch unsere Gegend war. 1304 r�ckte Herzog Albrecht von Bayern gegen Schaerdiug und belagerte es. Allein Ulrich von Schannberg vertheidigte dasselbe so tapfer, dass er nichts ausrichten konnte. Zur Belohnung daf�r wurde Schaerdiug von Herzog Rudolf zur Stadt erhoben. Auch Ried wurde von Herzog Albrecht belagert, eingenommen und verw�stet. 1365 kam zu Passau ein Waffenstillstand zuwege, dem auch der Friede� folgte.
Herzog Rudolf IV. starb 1365 unb die Regierung �bernahm sein Bruder Albrecht III.
1379 kaufte Herzog Albrecht dem Ruger vou Starhemberg die Veste Starhemberg sammt dem Markte Haag ab. 1380 entstand zwischen Herzog Albrecht und dem Grasen von Schannberg ein Krieg, da letzterer den Herzog als seinen Landesf�rsten nicht anerkennen wollte. Herzog Albrecht begab sich in Begleitung des tapferen Hanns von Traun in das Donauthal, eroberte Stadt und Burg Eferding unb zog bann vor bie gro�e Schauuburg hin. Sie war eine ber sch�nsten unb gr��ten Burgen des Laubes unb f�r un�berwindlich gehalten. Aber auch Graf Heinrich von Schannberg, der bie Gefahr voraussah, r�stete sich nach allen Seiten.
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Seme Vasallen, die ihm unsicher und wankend schienen, band er durch neue Treue-Reverse an sich. So musste Hertel, des Rudels Sohn, Richters zu Peuerbach, dem Grafen 1369 geloben, sich ihm weder mit Leib noch mit Gut, weder heimlich noch �ffentlich, weder mit Wort noch mit Werk zu entziehen bei sonstiger Rechtlosigkeit. Ebenso Ulrich von Wasen, Haimel und Maertl die Jnderseer und viele andere. Gegen ungetreue Vasallen verfuhr er strenge. So hielt er Otto den Zeller aus der Riedau mehrere Jahre im Gef�ngnis, aus dem er ihn erst am 20. Februar 1379 entlie�. Doch half das nichts. Im Jahre 1379 war der Abfall seiner Dienst-mannen ein allgemeiner. Herzog Albrecht begann die Belagerung der Schannbnrg. Graf Heinrich vertheidigte sich tapfer, ja er lie� sogar mit Menschenkoth gef�llte F�sser gegen das Lager und Gezelt des Herzogs schleudern. Die Belagerung zog sich in die L�nge; aber w�hrend derselben hatten die Truppen Albrechts Aschach, die Mantst�tte des Grafen, und die feste Burg Peuerbach erobert. Die Rosenberger, seine Verb�ndeten, fielen von ihm ab und dies bewog den Grafen Heinrich, mit dem Herzog Albrecht im October 1380 einen Waffenstillstand zu schlie�en, der bis Georg 1381 verl�ngert wurde. 1383 kam endlich ein Vertrag zustande, in welchem der Graf die Herzoge von Oesterreich als Oberherren �ber seine Besitzungen in ihre� Erbprovinzen anerkannte, dieselben f�r ewige Zeiten zu Sehen nahm, n�mlich: Schauuburg, Stauf, Neuhaus, Eferding und Peuerbach. So ward der Streit geschlichtet und die Grafen von Schauuberg standen nun unter den Herzogen von Oesterreich wie andere Vasallen.
Chuurad III. der Zeller hatte den Hanns Sehamer erschlagen. 1378 bekennen Agnes, des Hannsms Sehamers Witwe, Chuurad, der alte Sehamer, des vorgenannten Hannsens Vater, und Ulrich, des Hannseus Bruder, Wern-hard und Sighart deren Schw�ger, dass sie sich in der Herrschaft Schaerding und auch mit Herren Ulrich Kainerauer, Pfleger zu Schaerding g�tlich verglichen haben wegen des
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Todschlages, den Chunrad der Zeller, Sohn des Heinrich Zeller aus der Riedau, an dem Hannsen Sehainer begangen hat. Datum Schaerding am Sonntag nach Ostern 1378,
Ulrich Zeller verb�rgt sich am 28. Mai 1379 dem Pauer gewesenen Richter zu Neumarkt in dessen dem J�rg von Wallsee ausgestellten Gehorsambriefe.
Otto I. der Zeller, der vom Grafen Heinrich von Schauu-berg ins Gef�ngnis geworfen wurde, gab am 20. Februar 1379 unter dem Siegel seiner Br�der Heinrich III. und Chunrad III. dem Grafen einen Urfehdebrief wegen erlittener Gef�ngnis und siegelte am 2. Juni 1378 eine Urkunde seiner Schw�gerin Alhait.
Heinrich III. der Zeller aus der Riedau h�ngte sammt dem Stephan Zeller zu Zell am St. Lorenztage 1381 sein Siegel an den Brief des Simon T�rsch. Er war von 1381 bis 1390 Burgh�ter tu Neuburg unb befa� auch das B�rgerrecht zu Schaerding.
Chunrad III. verm�hlte sich mit Alhait, Tochter des Rudolf Schiser. Im Jahre 1377 den 25. August siegelte er den Brief womit Agnes die Auerin an Heinrich den Wiesinger ihren habenden Hof zu Peuerbach versetzte. 1378 am 23. Mai verkaufte Graf Heinrich von Schaunberg an Chunrad den Zeller zu Riedau und seiner Hausfrau Alhait geturnten Schifer die Schiferhub zu Peuerbach und am 17. M�rz 1387 verglichen sie sich mit Stefan dem Zeller zu Zell wegen der Erbschaft zu Penzing. Am 2. Juni 1387 ver�u�erte Alhait ihrer Schwester Anna das Gut zu Ainwis�d. Bald darauf starb Chunrad. Er hinterlie� nur einen Sohn Wernhart.
Wcrnhart der Zeller.
Wernhart der Zeller war ein schlechter Wirtschafter. Am 27. August 1381 �bergab er Schulden halber seinen Theil au beit G�tern Mjshof und Eckkeusreut in der Pfarre Peuerbach und des Gutes �Am Weg" in der Pfarre Waizeu
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kirchen seinem Schwager Hanns von Aschach. Er war in den Besitz dieser G�ter durch das Verm�chtnis seiner Muhme Agnes, des Peter Ruestorser Hausfrau gelangt, welche eine Schwester seiner Mutter Alhait war. Er starb fr�hzeitig.
Seine Mutter Alhait verehlichte sich 1391 mit Tibolt Paleiter, aus einem wenig angesehenen Geschlechte um Seiten-staetten in Nieder�sterreich' stammend. Er stand im Dienste der Grasen von Schannberg. In dem Vergleiche vom 17. M�rz 1387 mit Stefan Zeller zu Zell und seiner Hausfrau Gertraud behielt sich Alhait die m�tterliche Erbschaft Penzing. Ihr Mann Tibolt Paleiter wurde schon am 7. Mai 1392 von dem gerade zu Penerbach anwesenden Grasen von Schaun-berg Ulrich II. f�r sich und seine Leibeserben mit der Schifer-hub zu Peuerbach belehnt, welches Gut ihm Alhait zubrachte.
Am 16. Juni 1392 verglich er sich mit ben Br�bern Chunrab IV. unb Leonharb I. ben Zellern in ber Niebau infolge Schiedsspruches wegen des Heiratsgutes, der Widerlage und ber fahrenden Habe seiner Hausfrau Abelheib.
Abelheib sollte bas Gut zu Waldleithen, jenes zu Wild-hag, ben Hos zu Wayting bei Peuerbach, bas Gut zu Willing, ben Zehent zu Uestmg' nnb bas Gut aus dem Einersberg (Mairgut am Einberg) bei Kallhain lebensl�nglich inne halten, nach ihrem Tode aber beit Zellern das Einl�sungsrecht um 100 Psunb Pfennige Wiener W�hrung zustehen. Ihr Eigentumsrecht auf die Zehente zu Pramerdorf unb Uebliug soll sie vor ber Schranne beweisen. Auf die Schiferhub unb auf das Gut zu Geiselheim verzichteten die Zeller.
Herzog Albrecht III. mit beut Zopfe starb 1395. Ihm folgte tu ber Regierung Ober�sterreichs sein Sohn Albrecht IV. unb Herzog Wilhelm. Albrecht IV. starb schon 1404. Er hinterlie� nur einen einzigen siebenj�hrigen Sohn Albrecht, �ber welchen Herzog Wilhelm die Vormuubschast f�hrte. 1411 w�rbe er als vollj�hrig unb Regent von Oesterreich und des Landes ob der Enns erkl�rt.
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Chunrad IV. und Lienhart die Zeller.
Die Br�der Chunrad IV. und Lienhart I. sind entweder S�hne Heinrich III. oder Otto I. Im Jahre 1393 werden sie in einer Urkunde von Reichersberg genannt und als Vettern des nur einmal vorkommenden Christian II. des Zellers angef�hrt. Chunrad und Lienhart befanden sich noch 1392 mit den Sehamern in Zwist, die ihnen noch immer wegen des von ihrem Oheim Chunrad III. des Zellers begangenen Todschlages gram waren. In diesem Streite beurkundet der Pfleger von Schaerding, Dietrich Hofer zum Lobenstein am 27. October 1392, dass das Stift Reichersberg wegen der Forderungen, welche Lienhart und Chunrad Gebr�der die Zeller aus der Riedau erhoben, einen Vergleich anstrebte. Lienhart der Zeller beschwerte sich n�mlich, dass er wegen des Gotteshauses Reichersberg von den Sehamern gefangen, verwundet und arg besch�digt worden sei. Das Kloster Reichersberg bestritt hingegen, hieran eine Schuld zu haben. Dem durch die anwesenden Schiedsrichter gesch�pften Spruche wiedersetzten sich die Zeller und ist der weitere Verlauf und Ausgang dieses Streites nicht bekannt.
Lienhart I. der Zeller hatte eine Tochter Margaretha, welche den Tibolt Paleiter 1417 heiratete, da dessen erste Frau Adelheit gestorben war. Ihr Mann vermachte ihr mit Genehmigung des Grafen Johann von Schannberg am 23. April 1423 das im Jahre 1420 angekaufte n�chst der Ringmauer gelegenen Haus zu Peuerbach, das �Gr�ntet!" genannt, und die Schiserhub. Paleiter war 1404 Stadtrichter zu Eferding, 1406 bis 1411 Hauspfleger auf der Schauburg, 1413 und 1414 Pfleger zu Stauf und von 1415 an Pfleger zu Peuerbach. Cr starb 1429 als reichbeg�terter Mann. Seine Frau Margaretha erbaute mit ihrem Sohne Bernhard mit Zustimmung des Pfarrers von Peuerbach Dr. Heinrich Barnther zu Ehren der allerheiligsten Dreifaltigkeit, der seligsten Jungfrau Maria und des heiligen Erasmus eine Kapelle bei der
Pfarrkirche zu Peuerbach. Aber erst die Schwester Bernhards, Ursula f�hrte 1466 die Stiftung aus. Sie stiftete zur Erasmus-Kapelle in Peuerbach mehrere G�ter, auf dass zu den vier Quatemberzeiten Seelen�mter f�r ihren Vater Tibolt Paleiter nnd ihre Mutter Margaretha gehalten werden. Auch sollte f�r die Paleiter und Zeller jeden Sonntag auf der Kanzel gebetet werden. Die Vngtei �ber die Stiftung behielt die Stifterin sich und ihren S�hnen, beziehungsweise den Zellern von Riedau bevor. Den 25. April 1466 stellte der Pfarrer zu Peuerbach, Lieuhard Hahder, �ber die Erf�llung dieser Stiftung einen Revers aus, denn die edlen Hanns Zeller zu Zell und Sigmund Wasuer siegelten.
Wenige Tage darnach stiftete Ursula mit Einwilligung desselben Pfarrers in der Erasmus-Kapelle eine ewige t�gliche Messe mit einem eigenen Kaplane (Benefieiaten). Die Vogtei und Verleihung der Kaplanei behielt sie sich bevor,' dann ihren S�hnen und deren m�nnlichen Nachkommen; nach Aussterben derselben ihren Vettern, den Zellern in der Riedau nnd nach deren Abgang den Grafen von Schannberg. So entstand das Beneficium zu Peuerbach. Chunrad IV. der Zeller hatte zur Frau die Dorothea J�rger, eine Tochter des Helmhard J�rger von Tollet. Ant 30. Mai 1393 verkaufte er mit seinen Schw�gern Hanns und Georg den J�rgern dem B�rger Heinrich Massinger zu Schaerdiug das Gut zu Sinthering, Pfarre M�usteuer. Zuin letztenmal wird er genannt am 23. September 1405. Er starb bald darauf, denn schon 1409 war seine Frau Dorothea mit Hanns dem Anh�nger wieder verm�hlt. Um das Jahr 1394 wird auch der ehrbare Wachmann der Zeller in der Riedau erw�hnt.
Chunrad IV. hatte drei S�hne: Tibolt I., Stefan II. und Georg I.
Tibolt I., Stefan II. und Georg I. die Zeller.
1424 brachen die Hnssisen aus B�hmen im M�hlkreise ein und verw�steten das Land, 1434 wurden sie bei B�hmisch-
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brod vernichtet. Unter den siegreichen K�mpfen war auch das ober�sterreichische Aufgebot. Zur leichteren Uebersicht der Sammelpl�tze wurde Ober�sterreich in Viertel, in das Traun-, M�hl- und Hausruckviertel eingetheilt.
Stefan II. der Zeller gab am 1. August 1473 von
Haslach ans dem Bernhard Paleiter einen Urfehdebrief, weil er ihn wegen eines dem Holden auf der Schiferhub Hut-
gerittenen Pferdes gefangen gesetzt hatte.
J�rg I. siegelte am 23. J�nner 1436 den Brief, womit Veit Salchinger unb dessen Mutter Agnes an Heinrich
den Stockherr von Utzenaich ein Gut in der Pfarre Utzenaich verkauften. Um diese Zeit mag wohl die Hofmark, die im Lauf der Zeit bei dem Schlosse Riedau entstand, ziemlich gro� gewesen sein, so dass das Bed�rfnis nach einer Kirche entstand, da die Pfarrkirche Taiskirchen l'u Stunde weit entfernt war. GeotH I. erbaute deshalb in der Hofmark Riedau eine Kapelle und ist somit der erste Gr�nder der Kirche zu Riedau. Tibolt I. wird 1432 in einer Urkunde zu Reichersberg vereint mit Georg Zeller den J�ngern zu Zell genannt. Ant 24. April 1432 verglich sich Propst Paul von Reichersberg mit Tibolt dem Zeller der acht Pfund Pfennige ewiger G�lte wegen, die dessen Vetter Peter Weichselberger zu dem Gotteshause Reichersberg auf der Hube zu Pctch in St. Marienkirchen gewidmet hatte. 1433 den 25. Juli verkaufte er das Gut in T�belein bei Reintal, Pfarre Taiskirchen, welches freies Eigen war, feinen Vettern den Br�dern Hanns I. unb Lienhart II. den Zellern zu Zell, deren Hausfrauen unb Erben, unb erkl�rt, diesen Verkauf sowohl f�r sich als auch f�r seine Hausfrau unb Leibeserben vorzunehmen.
Die Zeller zn Zell und Riedau.
Von 1433 angefangen sinb die Herrschaften zu Riebau unb Zell vereinigt unb bie Zeller nennen sich von nun an Herren zu Riebau unb Zell.
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Herzog Albrecht V. wurde am 18. M�rz 1438 zu zu Frankfurt von den Kurf�rsten zum deutschen K�nige erw�hlt und als solcher war er Albrecht II. Er starb 1439 und hinterlie� seine Gemahlin in gesegneten Umst�nden. In ' seinem Testamente hatte er verordnet, wenn seine Gemahlin
Elisabeth eine Tochter geb�ren w�rbe, Herzog Friedrich V. von Steiermark Oesterreich erben sollte, wenn aber ein Sohn zur Welt k�me, so sei dieser Herzog des Landes; Friedrich soll im Vereine mit Elisabeth die Vormundschaft f�hren. Am 22. Februar 1440 gebar sie einen Sohn, der den 9tonten Ladislaus Posthumus (der Nachgeborne) erhielt. In Oesterreich und im Lande ob der Enns war Herzog Friedrich V. eigentlicher Regent. Dieser wurde 1440 zum K�nige der Deutschen erw�hlt und 1452 zu Rom als r�mischer Kaiser gekr�nt. In diesem Jahre wurde ihm mit Gewalt die Vormundschaft �ber Herzog Ladislaus, der schon als Kind feierlich zum K�nig "von Ungarn gekr�nt worden war, abge-P nommen unb K�nig Ladislaus war nun Regent in Oesterreich und im Lanbe ob ber Enns bis 1457. Kaiser Friedrich
hat um diese Zeit mit Einwilligung der Kurf�rsten den
Herzogen aus dem Stamme Habsbnrg, welche Steiermark,
K�rnten und Kram besitzen, und ihren Abk�mmlingen den
Titel eines �Erzherzoges" f�r immer verschafft.
1453 wurde Labislaus auch zum K�nige von B�hmen gekr�nt, starb aber schon 1457 erst 18 Jahre alt.
Lienhart I. ber Zeller besanb sich 1396 in einem Streite mit Heinrich bent Oebeuwieser, an welchen durch Heirat das Gut �zu dem Sch�nbauer" sowie _ mehrere Zehenth�user gekommen waren. Auf diese Liegenschaften erhob Lienhart 9 Anspr�che, die auch durch den Gerichtsbrief des Pflegers zu
Schaerdiug Hauus Sigerstorser anerkannt wurden. Als Vetter des Hanns Messenbeck besiegelte er am 25. J�nner 1399 dessen Messstiftung in ber Kapelle zu Obernberg unb wirb zum letztenmal am 23. September 1405 genannt, an welchem Tage Alhait, bie Palelterin, Rubolf des Schifers Tochter,
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au�er mehreren G�tern, die sie mit ihrem Ehewirte Tibolt Paleiter gemeinsam besitzt, bieseiit auch jene 100 Pfund Pfennige vermachte, welche sie als Heiratsgut und Morgengabe von ihrem ersten Manne Chnnrad III. den Zeller habe und welches Capital aus unbenannten G�tern hafte. Bei seinem Tode hinterlie� Lienhart I. zwei minderj�hrige T�chter, Ursula und Barbara, welche unter der Vormundschaft des Tibolt Paleiter standen, ans welcher sie 1424 entlassen wurden. Ursula ver-ehlichte sich mit Tibolt Aspan zn Haag, Pfleger ans der Schauuburg. Am 26. Februar 1424 sagte sie Tibolt Paleiter, Pfleger zn Peuerbach, wegen der �ber sie gef�hrten Gerhabschaft frei und in gleicher Weise quittierte die Barbara durch einen zweiten Brief von gleichen Datum. Er hatte auch zwei S�hne, Hanns I. und Lienhart II.
Licuhart II., Hanns I. und Tibolt II. die Zeller.
Lienhart II. starb in jungen Jahren eines gewaltsamen Todes. Er wurde vou Lienhart, des Lorenzen Bruders von Ottnang, Hanns Schiekh und Hanns, dem Sohne des Rot mahr von Rothof erschlagen. Er hinterlie� 2 S�hne Wolfgang und Bernhard I.
Hanns I. der Zeller zu Riedau und Zell hat am 24. April 1433 als Richter zu Erlach den Brief gesiegelt, womit Georg uud Hanns die Salmansleiter ihre Lehen auf einem Gute in der Pfarre St. Marienkirchen im (Macher Gericht dem B�rger iit Eferdiug, Ulrich Muuichmayer ver�u�erten und stand im Vereine mit Caspar Geltmger und Sighart Grnber den Br�dern Dankwart, Lienhart und Ulrich den H�rleinsberger mit seinem Rathe zur Seite, als diese am 11. M�rz 1436 ihre Erbg�ter untereinander theilten. Er Hatte zwei S�hne, Hanns II. und Liehnhart III.
Tibolt II., ein Sohn Tibolt I., war mit einer gewissen -Dorothea. vteehlicht. Diese war im Machlands (unterem ,M�hlviertel) beg�tert. . K�nig Ladislaus belehnte Tibolt II.
AU Wien ant 13. J�nner 1456 anstatt dessen Hausfrau mit deren Erbe, einem Hofe zu Heretsdvrf, Pfarre Mitterkirchen. Ob er Kinder hatte, ist nicht bekannt.
Wolfgang, Bernhard I., Hanns II. und Lienhart III. die
Zeller.
Wolfgang der Zeller, Sohn Lienhart II., schwor am 1. M�rz 1434 nach der ihm und seinen n�chsten Freunden gewordenen Genugthuug Urfehde wegen des Todschlages, so Lienhart von Ottnang, Hanns Schiekh lind Hanns Rotmayer seinen lieben Vater, Lienhart den Zeller vom Leben zum Tode gebracht haben. Im selben Jahre den 31. M�rz erkl�rt er vor dem Stadtrichter zu Eferding, Chuurad Egcker, dass er gegen Erlag einer Geldsumme und Angelobung guter Besserung wegen des an seinem Vater ver�bten Todschlages gegen die Th�ter keine Rache zu nehmen.
Sein Bruder Bernhard I. kommt nur einmal in einem Briefe vom 29. April 1449 vor.
Hanns II. der Zeller, Sohn Hanns I., erhielt f�r sich, seinen Bruder Lienhart III. und seinen Vetter Bernhard I. durch K�nig Friedrich III. als Vormund des K�nigs Ladislaus ant 29. April 1449 die Belehnung �ber die Erbg�ter der Lehenschaft Starhemberg am Hausruck und zwar �ber ein Gut zu Kubiug, zwei G�ter zu Praiteuberg, je eines zu (Sattsam, zu Wiseuperg, zu Steinach, zu Reintal, zu Vorsthub und auf der Waldmarch, �ber den Zehent zu Uesting u. s. w. Am 1. Oktober 1460 lie� er als Pfleger und Richter zu Starhemberg wegen eines streitigen Grundes zu Wolfgang in der Pfarre Geboltskirchen einen Gerichtsbrief ergehen. Er starb bald darauf denn schon im Jahre 1461 war seine Witwe Magdalena, des Gotthard Genmann von Gallspach Tochter, mit Bernhard J�rger verm�hlt. .
Nach dem Tode K�nig Ladislaus, wurde Herzog Albrecht VI. Herr �ber das Land ob der Enns bis 1464. Seine Regierungs-
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zeit vergieng unter best�ndigen Feindseligkeit gegen seinen Bruder Kaiser Friedrich III., doch war Ober�sterreich nicht der Schauplatz dieser K�mpfe. Nach dem Tode Albrecht VI. 1464 wurde Kaiser Friedrich III. Herr �ber ganz Oesterreich. Auch seine Regierungszeit, die bis 1493 dauerte, ist angef�llt mit best�ndigen Kriegen, unter welchen auch Ober�sterreich viel zu leiden hatte. 1489 musste der Hausruckkreis 2791 Pfund Pfennige zur Verl�ngerung des Waffenstillstandes an den K�nig Mathias von Ungarn zahlen.
Hanns II. der Zeller hinterlie� bei seinem Tode 1460 drei minderj�hrige S�hne, Hanns III., Sigmund und Bernhard II.
Lienhart III. war von 1440 bis 1455 Unterpfleger auf der Burg Steyr. Am 23. April 1442 siegelte er einen Verzichtsbrief des Hanns-Wunsam, B�rgers zu Steyr. Er erhielt als der Aelteste f�r sich und seines verstorbenen Bruders Hanns II., noch minderj�hrige S�hne, Hanns III., Sigmund und Bernhard II., vom Grafen Bernhard von Schaun-berg am Donnerstag vor Jndica 1468, desgleichen vom Grafen Sigmund am Montag vor Maria Himmelfahrt 1471 die Belehnung �ber die Erbg�ter der Lehenschaft Schauuberg und bat im Vereine mit seinen beiden Neffen Hanns und Sigmund, sowie mit Georg, Kilian und Hanns den Salchin-gern zu Ueblmg, den Domdechant und Pfarrer zu Raab, Dr. Valentin Pernpeck, in Ansehung des weiten Weges nach Raab und um anderer Ursachen willen, um die Anstellung eines eigenen Viears zu Zell. Diesem Ansuchen wurde auch im folgenden Jahre willfahrt und die Abtrennung Zell von der Mutterpfarre Raab und die Errichtung der neuen Pfarre Zell 1484 durchgef�hrt. 1460 war Margaretha Zeller von Zell und Riedau Priorin des Klosters der Canonisserinnen Himmelpforten in Wien.
1462 war Regina Zeller zu Zell und Riedau die Ehefrau des Bartholomae Geumanu zu Gallspach.
Anna Zeller zu Zell und Riedau war die Gemahlin des Hanns Sch�ler.
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Lienhart III. starb entweder gegen Ende 1483 oder anfanqs 1484. Sem Sohn ist Georg II. und vielleicht auch jener Ulrich Zeller, der von 1470 bis 1474 Unterpfleger zu Steyr war. Die Herrschaft Riedau und Zell wurden jetzt wieder getrennt. Die Herrschaft Riedau bekam Georg II., die Herrschaft Zell Hanns III. Sein Bruder Sigmund scheint fr�hzeitig gestorben zu sein. Der zweite Bruder -Bernhard . bekam Schwertberg. Die Mutter Bernhard IL, Magdalena, qeb. Gemnann, war nach Bernhard des J�rgers Tode zum rweiteumale Witwe geworden. Sie war aber schon wieder 1468 mit Hanns dem Hauser vou Karlstem und Schwert-bera verglicht, welche letztere Herrschaft diesem wahrscheinlich durch seine erste Hausfrau Barbara Oederiu zugebracht worden war. Magdalena verstand es, nach ihres Gemahls Tode die Herrschaft Schwertberg ihren, Sohne ans erster Ehe, Bernhard II. dem Zeller, zuzuwenden. Dieser vereh�chte sich mit Katharina von Rorbach, bekam aber ferne Kinder. Nach seinem Tode erbten Schwertberg die Zeller m der Riedau.
Georg II. der Zeller z� Riedau.
Georg II. heiratete die Regina, Tochter des Hildeprand J�rger von Tollet. Er erzeugte mit ihr einen Sohn Bernhard III. und drei T�chter, Anna, Margaretha und Magdalena.
1493 wird auch eine Apollonia Zeller genannt, die den Benedict P�rchiug zu Dietach und Zierberg ehlichte und ihm
13 Kinder qebar> .
Nach Kaiser Friedrich III. Tode 1493 �bernahm die Regierung sein einziger Sohn Kaiser Maximilian I.1503mt-stand in Bayern ein Krieg, an dem Maximilian theilnehmen musste, und der f�r Ober�sterreich gef�hrlich zu werden drohte. Es war n�mlich am 1. December 1503 Herzog Georg von Bayern zu Landshut, der Reiche genannt, ohne Sohne gestorben und hatte gegen einen alten Vertrag dm Gemahl ferner Tochter Elisabeth, Herzog Ruprecht, dem Sohne des Kur-
f�rsten von der Pfalz, seine L�nder vermacht. Die ober-bayrischen Herzoge aber, Albert und Wolfgang, welche zu M�nchen regierten, hatten als bi'e �ltesten m�nnlichen Anverwandten das Recht auf Georgs Land. Der Streit wurde Maximilian vorgelegt und er sprach den Herzogen Albert und Wolfgang das Erbe zu. Herzog Ruprecht f�gte sich diesem Schiedsspr�che nicht und griff zu den Waffen. Das Landaufgebot von Ober�sterreich wurde zusammengerufen und nach Peuerbach gegen die bayrische Grenze hingestellt. Der Jnnkreis nnd die Gegend um Sch�rding wurde von den Truppen Ruprechts gepl�ndert und verw�stet. Sie wollten auch die Burg Schaerding nehmen, aber sie war gut befestigt und unser Aufgebot kam Schaerding zuhilfe. Es kam zu keiner Belagerung und 1505 wurde der Streit geschlichtet.
Von den T�chtern Georg II. des Zeller in der Riedern heiratete Magdalena den Michael Oberhaimer in der Gr�b-miug, Anna den Matthaeus Frauuberger von Poxan und Margaretha den Bernhard von Mosheim.
Georg II. starb 1503 und wurde nach Taiskirchen begraben, wo sein Grabstein in der Kirche noch zu sehen ist. Auf demselben steht: Hier liegt begraben der edel und vest J�rg Zeller in der Riedan, der gestorben ist am Sonntag Mittefasten, dem Gott gen�dig sei. Amen. 1503.
Sein Sohn Bernhard III. bekam Riedan und Schwertberg.
Seine Witwe Regina verehlichte sich wiederum mit Andrae von Tannberg, Herrn zu Aurolzm�nster. Der Heiratsvertrag wurde den 6. Februar 1510 unter Vermittlung ihres Bruders, des Ritters Wolfgang J�rger zu Tollet, aufgerichtet. Sie brachte ihm als Heiratsgut 800 fl. rheinisch und eine ehrbare Fertigung zu und erhielt als Widerlage 800 fl., w�hrend die Morgengabe einer besonderen Berednng unterliegen sollte, und ihr diese 1600 fl. auf den behausten und nnbelehnten G�tern ihres Mannes ausgezeigt werden sollen, mit deren H�lfte sie nach Belieben handeln, seine Erben aber die Lehen ohne Irrung von ihrer Seite empfangen
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k�nnen. Wenn er vor ihr stirbt, ob er nun LetbeSerben hinterl�sst oder nicht, so soll sie doch die Widerlage ihr Leben lang qenie�en. Verkehrt sie den erst ansznnnttelnden Wittven-sitz nicht, so soll sie dieselbe Behausung immer unverthun�ch besitzen; im entgegengesetzten Falle aber folgt dieser Sch seinen Erben, doch soll sie mit ihrem Helratsgut nach Wmkur schalten, die Widerlage aber an bestimmten Orten anlegen, damit seine Erben dieselben zu finden wissen. Im Falle seines fr�her erfolgenden Ablebens wird seine fahrende Habe m in zwei gleiche Theile getheilt, deren einer ihr, der andere feinen Erben geb�hre. Stirbt er aber ohne Leibeseiben, so folgt ihr alles fahrende Gut nach mit Ausnahme der mftgcn Pferde, Harnisch, verbristen Schulden, Satz, Pfandschaft, B�chsen, Pulver und was zur Schlo�wehr geh�rt, welches bei seinen n�chsten Erben verbleiben soll. Stirbt aber sie vor ihm mit oder ohne Leibeserben, so kann er die ihm von ihr als Heiratsgut zugebrachten 800 fl. auch auf ferne Lebenszeit gemessen; nach seinem Tode fallen sie auf ihre n�chsten Erben. Ihre Morgengabe, Fahnis, Fertigung soll aber chm nnd seinen Erben zuerben. Insbesondere ist aber bedungen, ob mir beide Konleute Kinder und Leibeserben von einander Don Gott errnerben nnd dieselben unsere Kmder oder Kindes-kinder und Enkel nach unserem Abgang, welches dann noch im Leben m�re, alsdann ohne eheliche absteigende Erben auch mit Tod vermengen, dass dann keines von uns meder Beiter noch Mutter solche unsere Kinder und Enkel beerben, fondern die Berlassenschast jedes unserer Kinder und Enkel ans sein und derselben unserer Kinder nnd Enkel Namen und n�chste Erben heimgehen, erben und fallen sollen. Was sie beide aber mit Erbf�llen oder anderen Sachen erben wurden, damit sollen sie nach Willk�r handeln. Gesiegelt hat Andreas und sein Bruder Wolfgang von Tannberg I. U. Doktor und Domdechant zu Passan, der Ritter Friedrich Mautner zu Katzenberg, Pfleger zu Obernberg, und Urban Zenger zu Abtmannstein, Marschall zu Paffau.
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Bernhard III. zu Rieda� und Schwertberg.
Bernhard III. bewirkte von Kaiser Maximilian I. die Erhebung des Dorfes Riedan zn einem Markte. Im Jahre 1515 war Maximilian von Regensbnrg �ber Schaerding nach Wels gereist. Er ber�hrte ans seiner Reise auch Riedan, bei welcher Gelegenheit er dasselbe zum Markte erhob und mit Jahr- und Wochenmarktfreiheiten begnadigte. Die Erhebungsurkunde wurde ausgestellt am 1. August 1515 zu Wiener Neustadt und wurde dem Markte Riedan ein Jahrmarkt auf den Sonntag nach St. Margetreth in der Dauer von 14 Tagen vorher und 14 Tagen nachher und zugleich ein Wochenmarkt auf den Montag verliehen. Die Urkunde lautet:
Wir Maximilian von Gottes Gnaden erw�hlter r�mischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, in Germanien, zu Ungarn, Dalmatien, Kroatien ...... K�nig u. s. w.
bekennen �ffentlich mit diesem Brief und thuen kund aller-m�nniglich, dass f�r Uns kommen ist unser getreuer, lieber Bernhard Zeller und bat Uns dem�thiglich, dass Wir ihm das Dorf Riedan genannt in unserem F�rstenthum Oesterreich ob der Enns gelegen zu einem Markte zu machen und zu erheben und den Leuten daselbst B�rger- und Marktrechte zu geben, auch mit Jahr- und Wochenm�rkten zu begeben gn�digst geruhen. Wann Wir in G�tlichen angesehen, wahrgenommen und betracht haben desselben Bernhard Zelter und feiner Voreltern altehrbar redlich Herkommen, auch der getreuen, angenehmen, n�tzlichen Dienste, so sie Uns, dem heiligen Reiche und unsern Vvrvvrdern Erzherzogen zu Oesterreich in mannigfaltiger Weise oft willig gethan haben, er noch t�glich thut, auch fitrait wohl thun mag und soll, und darum mit wohlbedachtem, nicht zwingendem Rathe, rechtem Wissen und aus sonderbaren Gnaden von r�misch kaiserlicher Macht und als regierender Herr und Landesf�rst in Oesterreich das gemelte Dorf Riedan zu einem Markt erhebt, die Leute, so
darinnen wohnen und h�uslich sitzen, und alle ihre Nachkommen zu B�rgern gesch�pft und gemacht, auch ihnen und ihren Nachkonnnen Markt- und B�rgerrecht, dazu darum j�hrlich einen Jahrmarkt am Sonntag nach St. Margarethentag mit f�rstlicher Freiheit 14 Tage vor und 14 Tage hernach, darzn w�chentlich auf den Montag einen Markt zu halten gn�diglich verg�nnt und erlaubt, verg�nnen und erlauben ihtten das auch anfort wissentlich in Kraft dieses Briefes also, da� das vorgemeldete Dorf f�ran in Ewigkeit ein Markt, die Einwohner darum B�rger genannt und gehei�en werden und alle Gerechtigkeit im Handel, als andere in unserem F�rstenthum Oesterreich gew�hnlich haben und gebrauchen und dieselben Jahr- und Wochenmarkt zu den beuanutlichen Zeiten und Tagen mit allen und wirklichen Gnaden, Freiheiten, Gerechtigkeiten und guten Gewohnheiten mit Kaufen und Verkaufen und was anderes w�re.
Auch dass dieselben B�rger zu Riedau als wie andere B�rger das B�rgerrecht zu allen ihren und anderen Noth-dnrsten und wer sonst vor ihnen zu handeln hat, mit Richter und Rath haben und halten sollen und m�gen.
Jnmassen auch Jahr- und Wochenmarkt, wie sie von anderen B�rgern ber�hrter M�rkte in unserem F�rstenthum Oesterreich von Rechten oder Gewohnheit wegen gehalten werden, das zu thun oder gebrauchen, doch anderen M�rkten in der Entfernung von zwei Meilen Wegs und darum auch Uns in unseren Freiheiten und Gerechtigkeiten ganz unvergriffen und ohne allen Schaden. Und gebieten darauf allen und jeglichen Kurf�rsten, geistlichen und weltlichen Pr�laten, Grafen, Freien, Herren, Rittern, Knechten, Hauptleuten, Bitzthnmben, V�gten, Pflegern, Verwesern, Amtleuten, Schulthei�en, B�rgermeistern, Richtern, Rath, B�rgern, Gemeinden und sonst allen andern unsern und des Reichs, auch unserm erblichen F�rstenthnme und Lande Unterthanen und Getreuen, in was W�rde, Stand oder Wesen die seien, ernstlich und festtgltch, dass sie die obgenannten B�rger zu Riedau und
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ihre Nachkommen bei diesen unseren Gnadenerhebungen, Jahr- und Wocheninarkt, auch der Leute, so dieselben Jahr-und Wochenm�rkte besuchen werden, dazu und davon unbehindert und unverknmmert und bei solchen unseren Gnaden, Freiheiten und B�rgerrechten, Rechten und Gerechtigkeiten g�nzlich bleiben nnd nnbeirrtermassen gernhlich gebrauchen lassen, als lieb ihnen allen sei, unsere schwere Ungnab und Straf zu vermeiden. Das meinen wir ernstlich. Gegeben in unserer Stadt Neustadt den ersten Tag des Monats August nach Christi Geburt 1515.
Kaiser Maximilian I. starb am 12, J�nner 1519 auf feiner Burg zu Wels. Er hatte nur einen einzigen Sohn, Philipp der Schone genannt, welcher aber schon 1506 im Aller von 28 Jahren starb. Er setzte darum zu Erben der �sterreichischen L�nder seine beiden Enkel Karl und Ferdinand ein. Karl wurde den 28. Juni 1519 zum deutschen K�nige erw�hlt und �berlie� seinem Bruder Ferdinand I. die �sterreichischen L�nder. Karl wurde am 23. October 1520 zu Aachen zum deutschen Kaiser gekr�nt und als solcher ist er Karl V.
Bernhard III. verkaufte 1518 das Amt Sch�nau an Veit den Zelking und 1520 dem Gottes Hause St. Jakob ein Gut bei Neumarkt.
K�nig Ferdinand I., Herr der �sterreichischen L�nder, veranlasste die Aufhebung der ber�chtigten und gef�rchteten Raubritter, welche immer �rger und schamloser ihr Unwesen trieben. Es waren gr��tenteils R�uber zu Pferde, welche Wanderer und Kaufleute, auch ruhige Landleute auspl�nderten. An ihrer Spitze aber standen Adelige. Die Vorz�glichsten waren Bernhard Zeller, Besitzer von Riedau und Schwertberg, die Oberhaimer ans Marspach a. Donau, Ulrich H�rleins-berger, Georg von Wei�briach und Leo von Hoheneck. Das geraubte Gut wurde entweder nach Schwertberg oder Marspach und Weiteneck gebracht und dort getheilt. Der Schauplatz ihrer R�ubereien war die Gegend um Klamm im unteren
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M�hlviertel und der sogenannte Passauer Wald von Peuer-bach bis gegen Passau. Anch der Pfleger zn Raab, Hanns Ebner, betheiligte sich daran.
Bernhard Zeller wnrde durch das Landgericht Linz gef�nglich eingezogen und auf der Folter verrieth er seine Raubgenossen. Er wurde zum Tode verurtheilt und am 1. Juli 1521 zu Linz enthauptet. Sein Leichnam wurde in die Kapelle zu Riedau �berf�hrt und da begraben. Sein Grabstein war hinter dem Hochaltar in die Mauer eingesetzt und lautete: Hier liegt begraben der edel und fest Bernhard Zeller von Riedau zu Schwertberg, der gestorben ist am Erchtag des Monates Juli 1521. Dem Gott genad.
Seine G�ter erbten seine drei Schwestern, die in Riedau zusammenkamen, und da den Besitz, wozu auch der adelige Sitz Rorer-Wiesing, jetzt Mair zu Wiesing genannt, geh�rte, untereinander theilten.
Als Herren von Riedau erscheinen dann Michael Ober-haimer, Gemahl der Magdalena Zeller, und Matthaeus Fraunberger von Poxau, Gemahl der Anna Zeller. Von da an bis zum Jahre 1614 ist die Herrschaft Riedau in zwei Theile getheilt, die verschiedene Besitzer hatten.
Hanns III. der Zeller zu Zell.
1496 verlangte Hanns der Zeller zu Zell Auskunft von dem Pfarrer zu Taistirchen, was denn von der Stiftung, die seine Vorvorder 1381 gemacht hatten, f�r sie geschehe. Der Pfarrer antwortete, dass in dem Stiftbriefe von einer Gegenleistung nichts stehe. Auf das hin wurde verabredet, dass die Stiftung auch f�r die Zukunft aufrecht bleibe unter der Bedingung, dass alle Sonntage von der Kanzel aus durch den Pfarrer oder Kaplan �ffentlich f�r die Zeller und alle ihre Vorfahrer gebetet werde. ^
1507 verlieh er dem Priester Sigmund Purkholzer den Tischtitel. Er hatte sich 1496 mit Margaretha von Schallen-
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berg verm�hlt, die ihm zwei Kinder gebar, Christoph und Margaretha. Die Tochter Margaretha heiratete 1536 den Leo von Hoheneck.
Christoph der Zeller zu Zell.
Christoph der Zeller heiratete die Amalia von Oedt, aus welcher Ehe ein Sohn Hanns Leonhard und eine Tochter Susann� entsprossen.
Er siegelte am Sonntage �quasimod unigeniti� 1524 den Vertrag, welchen seine Schw�ger, die Br�der Leo, Hanns und Martin von Hoheneck wegen der Schl�sser Hagenberg und Braitenbrnck unter sich geschlossen und laut eines an Hanns von Hoheneck am Sonntage nach St. Leonhard 1528 gerichteten Bittzettels einen Verkaufsbrief der Amalei, des Hanns Stadlers Gemahlin.
1543 den 25. J�nner verkauften Thomau Stettner zu Rettheim (R�dham in der Pfarre Altschweudt) und Hanns Hvchleitner namens seiner Hausfrau Margareth dem Christoph Zeller zu Zell all ihre Erbgerechtigkeit 2/3 in dem Rettner-gut zu Rettheim, dessen der Zeller rechter Grundherr ist.
Unter den Gebetszengen sind Lienhart) Wiesmayr unb Georg Mittermahr, beide von Wohlleiten in der Pfarre Taiskirchen.
Hanns Leonhard Zeller, der Sohn Christoph, wurde auf die Schule nach Salzburg gebracht, entlief dort nnd wurde nicht mehr gesehen.
Die Tochter Susanna ehlichte den Christoph von Retschan, Herrn zu Feldegg.
Christoph der Zeller starb als der Letzte seines Stammes 1550 und wurde in der Kirche zu Zell begraben. Nach seinem Tode kam die Herrschaft Zell an seinen Schwiegersohn Christoph von Retschan, der dieselbe durch einen Vergleich 1573 den S�hnen Leo von Hoheck unb Braitenbrnck �berlie�.
III. Abschnitt.
Bo� der Theilung der Herrschaft Rieda� bis zu den Salburgern. 1521�1626.
Die Oberhaimer.
Nach Hohenecks Genealogie ist der erste bekannte Oberhaimer Christofel, welcher 1235 das 14. Turnier zu W�rzburg besuchte. 1254 wird Heinrich de Oberhaim in einer Reichersberger Urkunde als Zeuge genannt. Georg von Oberhaim betheiligte sich 1284 am Turniere zu Regensburg. Im Jahre 1293 kommt in einer Urkunde des Klosters Lambach Ortols de Oberhaini als Zeuge vor. ^
Im Jahre 1308 verpf�ndet Rnger von Starhemberg Ulrich dem Prnnheym die Forste, welche er von seinem Bruder Jansen Hat, mit dessen Einwilligung um 12 Pfund Pfennige. Unter den Zeugen sind Ortolf und Ott de Oberhaim.
1305 wird Leutold der Oberhaimer genannt.
1350 hatte Oswald von Oedt zu G�tzendorf die Elisabeth Oberhaimer zur Frau.
1357 wird Simon Oberhaimer genannt.
1363 den 14. April �bergibt Leopold von Wei�enberg dem Gotteshause zu Lambach eine freieigene Wiese; die Urkunde siegelte auch Ulrich der Oberhaimer �der wohlbescheiden chnecht".
1369 den 22. J�nner verkaufte Stefan der Aichberger an Otto den Oberhaimer den haben Hof Lindenhof zu Obern-schwaig in der Psarre Neukirchen und 1370 versetzte Chuurad der Etzliuger sein Hans im Burgfried zu Lambach dem Otto Oberhaimer.
1374 wird Bernhard Oberhaimer in einer Urkunde zu Lambach genannt.
1390 machten die Oberhaimer auf Gr�bmiug eine Stiftung zu Pfarrkirche Altenhof. 1414 hatte Michael Ober-
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haimer die Katharina von Sintzendorf zur Ehefrau. 1416 war er herzoglich �sterreichischer Pfleger in Wachsenberg und von da an spielen die Oberhaimer eine bedeutende Rolle in Ober�sterreich, indem sie hohe und wichtige Aemter inne hatten und sich mit den edelsten Familien des Landes durch Heiraten verbanden.
1418 heiratete Wolfgang Oberhaimer die Sophia Schiefer zu Freyling. 1427�1430 war Hanns Oberhaimer Landanwalt zu Parz und 1435 Verweser der Landeshauptmannschaft Ober�sterreich. Er starb aus seinem Schlosse zu Parz am Michaelitage 1435 und liegt zu Grieskirchen begraben. Um das Jahr 1440 waren die Oberhaimer auf Schloss Falkenstein. Der �Edl weis Chollmann" der Oberhaimer kommt als Zeuge 1443 vor. Er starb 1468 und wurde in der Minoritenkirche zu Linz begraben. 1444 heiratete Matthaeus Oberhaimer die Amalia J�rger von Tollet. 1454 machten die Oberhaimer abermals eine Stiftung zur Pfarrkirche Altenhof. Georg Oberhaimer hatte 1438 die Magdalena Volkrae zu Frau. Wolfgang Oberhaimer, Sohn des Hanns, war 1458 Verweser der Landeshauptmannschaft Ober�sterreich, erbaute die Kapelle St. Anna n�chst dem Schlosse Parz und war unter den Mitgliedern des Ausschusses vom Ritterstande, welche von der ober�sterreichischen Landschaft abgesandt worden sind, um den Vergleich zwischen Kaiser Friedrich und Herzog Albrecht zu stiften. Er war auch Rath des Herzogs Albrecht von Oesterreich und 1466 Anwalt der Hauptmannschaft des Landes ob der Enns. 1468 den 20. Oetober schw�rt Wilhelm Oberhaimer, Sohn des Wolfgang, welcher wegen der Zwitracht zwischen dem Grafen Wolfgang von Schaunberg und seinem Vater in des Grasen Ungnade und Gef�ngnis gekommen war, f�r sich, seine Br�der und Helfer Urfehde wegen der That halber, so der Graf an seinem Vater begangen hatte.
Dessen Sohn Michael, welcher mit Shbilla Geymann 1464 verehelicht war, hauste auf dem Sitze zu Gr�bming,
Pfarre Altenhof, wor er auch am Montag vor Ephemia 1496 starb und zu Gaspaltshofen begraben wurde. 1470 war Simon Oberhaimer Pfleger auf Falkenstein und 1478 Viertelhauptmann im M�hlkreise. 1470 verkauft Christoph Oberhaimer zu Jruhartiug das freieigene Gut �in der Grub" dem Hanns Gaetringer, B�rger zu Neumarkt.
Am 3. September 1471 stiftete Hans Oberhaimer im Auftrage seiner seligen Hausfrau Anna, Tochter des Paul Wenger, mit 30 Pfund Pfennige zum w�rdigen Gotteshause St. Nicola zu Waldkirchen am Wesen einen Jahrtag s�r dieselbe.
1477 den 29. M�rz geben Simon und Othmar die Oberhaimer dem Kaiser Friedrich einen Schuldbries �ber 800 Dukaten.
1478 den 23. November befiehlt Kaiser Friedrich dem Hanns Oberhaimer, dass er den Hanns Oberhaimer zu Pentan wegen einer Geldsorderuug zufrieden stellen soll, oder sich deswegen zu verantworten habe; und ebenso wird ihm aufgetragen, sich wegen der Anforderung der Br�der Hanns und Warmuud Oberhaimer zu Pentan an den halben Sitz zu Offuang zu verantworten.
1485 den 2. December befiehlt Kaiser Friedrich dem Ulrich von Starhemberg, seinem Rath und Hauptuianit ob der Enns, darob zu sein, dass Hanns Oberhaimer, kaiserlicher Pfleger zu Falkenstein, den Hanns Oesterreich, welchen er ins Gef�ngnis geworfen, wegen 500 fl. Rheinisch B�rgschaft von ihm verlangt und um 24 Ochsen und anderes Gettot gedrungen hatte, gleich ledig gebe, die Burgen ohne Entgeltnis ledig zahle und das abgedruugeue Gut wiedergebe.
Am 17. April 1486 verkauft Martin Oberhaimer seinem Vetter Hanns dem Vatershaimer zu Prugk a. Aschach sein ritterm��iges Erbgut ein halbes �des Eigen zu Kueutzing in der Pfarre Kallham. Hanns der Oberhaimer zu Parz war 1488 Pfleger zu Falkenstein und erhielt 1491 das Schloss Heichenbach als Leibgeding. 1486 kam er der belagerten
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Feste Rauariedl mit 10 Knechten und 12 Hacken und B�chsen zuhilfe. Hanns itnb Warmund die Oberhaimer verlegten sich auf das Stra�enrauben. So nahmen sie 1484 dem B�rger von Steyr Valentin Rottenberger, der von Passau auf der Donau nach Linz reiste, 700 fl. weg. 1494 lie� Kaiser Maximilian das Raubnest Haichenbach zerst�ren. Die Ruine dieses Schlosses ist jetzt unter dem Namen Kerschbaum bekannt.
Zwischen 1490 und 1500 bekamen Andrae, Othmar und Bartholomae Oberhaimer die Feste Marsbach ct. Donau. Die Frau des Othmar war Regina Gnen�, die des Andrae Dorothea Hctirn von Reichenstein. Sie behandelten das Hochstift Paffau, welches mit seinen Besitzungen ganz nahe an Marsbach angrenzte, feindlich und machten gro�en Schaden. Herzog Ernst von Bayern, der Administrator des Hochstiftes Passau war, zog 1520 pers�nlich vor das Schloss Mars= bad), wo Otto der Oberhaimer hauste, nahm den Friedensst�rer gefangen und �bergab ihn gefesselt den Gerichten, die �ber ihn das Todesurtheil aussprudln. 1515 verkauften die Oberhaimer das Schloss Parz; 1529 war Leonhard von Oberhaitn Pfleger auf der Burg Steyr.
Mtdjacl der Oberhaimer.
Michael der Oberhaimer, welcher die Magdalena, Tochter Georg II. des Zellers in der Riedan, zur Frau hatte, war der Sohn des Michael Oberhaimer und hatte eine Schwester Regina, die mit Christof dem Jnderseer verehlidst war. 1527 verkauften er und seine Hausfrau an Hildeprand J�rger von Tollet verschiedene G�ter und Unterthanen von der Herr-sdjaft Riedan.
1531 den 24. April verkauften sie ihre Gerechtigkeit am Schlosse Schwertberg und am Dorfe Sch�nau, die Lehen von Oesterreich waren, sammt den versetzten dazugeh�rigen G�tern, sowie selbe ihr Schwager und Bruder Bernhard
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Zeller itttte gehabt und selbe von ihm an Magdalena und ihre Schwestern Margaretha Moshaimerin und Anna Frann-bergerin als br�derlicher Erbtheil gefallen sind, an Andrae von Tannberg und seine Hanssran Regina um eine genannte Summe Geldes. Gesiegelt hat Michael von Oberhaim und die Edlen und festen Lassla Turner zu Rascheudors, Hanns J�rger �on Tollet und Christof Jnderseer zu Schmiding (ihre Freunde, Vetter unb Eidame).
1533 kommt Wolfgaug �on Oberhaim in der Gr�bming und Riedau als Zeuge oor.
Michael von Oberhaim starb am Georgitag 1537 und liegt zu Gaspoltshofen begraben.
Am 14. M�rz 1541 quittieren Achaz von Layming zu Tegernbach und Aheim als Vormund der S�hne weiland Matthaeus von Fraunberg zu Poxau und dessen auch verstorbene Hausfrau Anna geborene Zeller namens Hanns Adam und Hanns Jacob, dann Magdalena Zeller, Witwe des Michael Oberha�ner zu Gr�bming und in der Riedan, und Margaretha geborene Zeller, Witwe des Bernhard von Mosheim zu Tamsweg dem Andreas von Tannberg zu Aurolzm�nster und Schwertberg, Pfleger zu Waidhofen a. Ibbs und seinem Sohne Wolfgang von Tannberg, ihren Vettern, auch Vater und Bruder von den 1800 fl., welche ihnen diese zufolge des am heutigen Tage aufgerichteten und �on Achaz �on Layming, Georg Panmgartner zu Frauenstein und Eitzmtg f�rstlichen Manthner und K�stner zu Burg-hausen Georg �on Tannberg zu Aurolzm�nster und Offenberg, auch Christof Zeller zu Zell gefertigten Vertrages schuldig warm, 1200 fl. zu ihren Handen erhalten zu haben. Die Urkunde siegelten Layming, Panmgartner und Zeller, da die zwei Frauen ihre Siegel nicht bei sich hatten. Den 22. Oetober 1542 am Montage nach St. Ursula quittiert Achaz �on Layming, als Vormund �ber obgenannte Sohne die restliche Schuld 300 fl. von der urspr�nglichen Schuld von
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1800 fl., welche die Tannberger laut Vertrag zu Ried ihnen schuldig geworden und von welchen sie am Vertragstage den 14. M�rz 1541, 1200 fl. sofort bezahlten, f�r die restlichen 600 fl. einen Schuldbrief ausgestellt haben, den Magdalena Oberhaimer zu Gr�bmmg und Riedau zu ihren Handen genommen hat, und welche 300 fl. von den Tannbergern als H�lfte dieser 600 fl. f�r die Frauenberger zu Ried deponiert worden waren. Magdalena von Oberhaun starb vor dem Jahre 1557. Von den Oberhaimern kam der halbe Markt Riedau au die Jnderseer.
Die Jnderseer.
Das Schloss Judersee oder Jnnernsee in der Pfarre Rottenbach gelegen, wird genannt in der zweiten H�lfte des 13. Jahrhunderts. 1286 wird Hanns Jnderseer, 1301 Heinrich und 1332 Friedrich genannt. 1371 verpflichten sich Haimel und Maertl die Jnderseer, mit Leib und Gut ihren, Herrn dem Grafen Ulrich von Schannberg sich nicht zu entziehen und nur mit seiner Einwilligung zu heiraten. 1417 baute Hanns Jnderseer die Kapelle zu Ehren der heiligen Magdalena und 1454 ist ein Hanns Jnderseer Pfleger zu Tratteuegg. 1472 hat Hanns der Jnderseer das Benefizinm zu Rottenbach gestiftet. 1498 heiratet die Tochter des Stefan Jnderseer, Margaretha den Ritter Ulrich Jetzinger. 1512 war Barbara Jnderseer die Frau des Max von Oedt. 1525 verkaufte Hanns Sigmund Jnderseer einen Hos zu Schmiding : er war verehlicht mit Susanne J�rger von Tollet. 1540 verkaufte er seinem Bruder Bernhard den Edlhos Pocklau.
1550 hatte Wolf Friedrich Jnderseer die Ursula von Hohenfeld zur Frau. Er hauste 1558 in der Riedau und war stark im Verdachte der neuen lutherischen Lehre ergeben zu sein, da er das ganze Jahr hindurch die Pfarrkirche zu Taiskircheu nicht besuchte und auch die heiligen Sacramente nicht empsieng.
Hauns Adam Jndcrsecr.
Hanns Adam, Sohn des Christof und der Regina, Tochter des Michael Oberhaimer und der Magdalena geborene Zeller, war verm�hlt mit Dorothea von Landau. Er blieb nicht lange im Besitze der halben Herrschaft zu Riedau, da er dieselbe schon 1560 oder 1561 an Christof von Retschan, Herrn zu Feldegg und Zell verkaufte. Ueber diesen Verkauf beschwerte sich Hanns Heinrich Geymann zu Galspach, indem er als Vetter des Jnderseers das n�chste Anrecht auf dieses Gut h�tte. Der Landedhauptmann stellte �ber diese Beschwerde folgende Urkunde aus: Ich Georg von Maeming zu Kirch-berg a. Pielach Ritter, r�in. kais. Majest�t Rath, K�mmerer Landeshauptmann in Oesterreich ob der Enns bekenne, als ich anheilt Dato sammt den Landr�then und Beisitzern in Verhorung g�tlicher Sachen gesessen bin, dass f�r mich kommen ist der edl Fest Hanns Heinrich Geymann zu Galspach und Tratteneck und in einer seiner �bergebenen Supplikation vermelden lassen, welchermassen er neuerlicher Zeit in Erfahrung gekommen w�re, dass sein lieber Vetter der edl Fest Hanns Adam Jnderseer zu Riedau und Gr�bining halben Markt daselbst zu Riedau und dessen zugeh�rigen St�cken dem Edlen festen Christof Retschan zu Feldegg um eine Summe Gelds eingeantwortet haben soll, auch vielleicht welche St�cke, welche ihm diesmal nicht bewusst, verwendt habe oder solches noch ohne Wissen seiner thun m�chte. Nachdem er Geytu cm aber zu diesem und anderen sein des Jnderseers G�tern der n�chste Freund w�re, ihm dieselben G�ter in fremde H�nde thun zu lassen und damit Ver�nderung zu treiben nicht wenig mi�f�llig und auf dass er nun als der n�chste Kauferb zu solchen des Jnderseers G�tern an seinem billigen Einstand, wofern er Jnderseer dieselben in anderweg k�uflich verwenden th�te, oder zuvor allbereit gethan hatte, nicht verk�rzt w�rde, bat er mich darauf in Gehorsam, ihm deswegen einen Nieldungsbrief, damit
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inernannte Ver�nderungen vermeltes Jnderseers G�ter, wo er deren einiges erkundigt, an seinem Einstandsrecht und Gerechtigkeit als n�chster Kauferbe ohne Nachtheil und Schaden sei, rechtlich zuerkennen, welches denn alles geschehen und ihm der Billigkeit nach angezeigter Meldungsbrief zuertheilt und hiemit zugestellt worden ist. Gegeben zu Linz den 6. August 1561. Ungeachtet dieser Einsprache ist die H�lfte von Riedan in den Besitz Retschans �bergegangen.
Die Retschan.
Die Retschan sollen aus Kram stammen. Caspar von Retschan, ein Sohn des Georg zu St. Beit in Krain, ver-m�lte sich mit Barbara Pilich oder Pilch, der letzten ihres Stammes, durch welche er den Sitz Feldegg bekam. Sie starb 1508 zu Wolfseck, das durch Kaiser Maximilian I. an Caspar von Retschan verpf�ndet worden war. Caspar von Retschan war am 10. Oetober 1537 bei der Niederlage des Hanns Kazianer vor Esseg unter dem �sterreichischen Zuzug gewesen. Sein Sohn Christof heiratete die Snsanna Zeller, Tochter des Christof Zeller zu Zell, die ihm das Schloss Zell zubrachte. Die H�user, welche im Markte Riedan dem Retschan Unterthan waren, hatten besondere Rechte, welche die �Retschauische Jurisdiktion" genannt wurden.
Christof von Netschan.
Christof von Retschan �berlie� am Crchtag vor dem Katharinnentage 1571 den B�rgern von Riedan ein Grundst�ck im Rosengarten zur Anlegung eines Friedhofes. Brsher war in Riedan kein Friedhof und wurden die Verstorbenen zur Pfarrkirche nach Taiskirchen begraben. Die n�chste Veranlassung hiezu war, weil der Pfarrer zu Taiskirchen sich weigerte, die Riedaner, welche der lutherischen Lehre sich zugewendet hatten, in seinem katholischen Friedhose zu beerdigen. Er starb bald nach dem Jahre 1571. Seine Frau war 1573
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noch am Leben, in welchem Jahre ihr ein gewisser Lambrecht, Bauer zu Habeckentobel in der Pfarre Zell sein freielgenes Gut, das Lamprechteug�tl genannt, verkaufte.
Christof und Nielas von Retschan hatten auch tu Bayern Besitzungen, so in Vilshosen und im -Dchaerdinger- uud Rieder Landgericht. Sie wurden daher schon 1527 unter die Mitglieder der bayrischen Landschaft eingeschrieben und Christof von Retschan leistete dem Herzog Wilhelm von Bayern auch die Erbhuldigung. Auch besa� er deu adeligen Sitz Rledlhnb in der Psarre Raab. Die Kinder des Christof von Ret,chan waren: Christof Abraham, Maria Salome und Rostua. Maria Salome heiratete einen gewissen Freynnger und Rosma den Ferdinand von Hochberg.
Christof Abraham von Retschan.
Christof Abraham von Retschan ist 1567 verzeichnet in ber Matrikel ber deutschen Stubeuten auf ber Schule zu Pabua. Er blieb uuverehlicht. 1592 gab er beu B�rgern zu Riebau ein St�ck Grund zur Vergr��erung bes Friebhofes. Das Portale zum erweiterten Friebhose lie� ber B�rger Anton Anckentobler Herstellen mit der Inschrift: Antonius Auckeutobler, B�rger uud des Raths zu Riebau unb Ursula seine eheliche Hausfrau haben dieses steinerne Th�rgertcht -u einem christlichen Attbettfett unb Ged�chtnis des Gottesacker hauen und machen lassen 1597. Christof Abraham von Retschan hat auch das Schloss Feldegg von Grund aus neu erbaut und an demselben eine Gedenktasel anbringen lassen mit der Inschrift: Dieses Geluin allhie zu Feldegg hat Christof Abraham von Retschan angefangen und nach Christi Geburt 1594 vollenden lassen. Er lie� auch seinen Vorfahrern auf Feldegg in ber Kirche zu Pram einen sch�nen Gebenkstetn setzen, ber ba lautet: Hier liegt begraben ber ebel fest Thomas Pitch, welcher erm�deten Sitz Feldegg bei betn Wasser Pram genannt erstlicheu ausgerichtet, so vor Zeiten �am Feld"
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gehei�en und der Orten gestanden, der des Hanns Mch Sohn gewesen und am Sonntag vor dem Palmsonntag 1460 in (Siott selig entschlafen; dann auch seine verlassene Gemahel, die edl und tugendfeste Frau Katharina, des Herrn Georg Maemlinger Tochter, so am Freitag der ersten Fastenwoche anno 1478 verschieden, als auch Herr Hanns P�ch zu Feld eaa ist im 1488. Jahre, sein Gemahel aber, Ursula, Herru Heinrich Petershofer zu Heusels und Waldeck Tochter, ant Mittwoch vor St. Ulrichstag �nuo 1483; ferner Herr Stefan Pilch, beide Gebr�der, obgedachten Herrn Hanns P�ch Sohne, welcher unverheiratet in seinen m�nnlichen ^ahre:^ der setzte dieses m�nnlichen Stammes und Namens der Prlch zu Feld-egg in der �nderten Fastenwochen 1494. wahres abgeleibt und Frau Barbara, - jetzt gemeldten Herrn Hanns Prlch Tochter, des edel und gestrengen Herrn ^^par von Retschan r�m. fais. Majest�t Pfandschaftsinhaber der Herrschaft Wolf�eck Gemahlin, im Schlosse daselbst in Oberosterreich ob der Enns am Montag vor Matth�us anno 1�08 voir dieser Welt christlich abgeschieden, deren Seelen Gott gnadrg sei und einer fr�hlichen Auferstehung verleihen wolle Amen.
Christof Abraham von Retschan hatte einen langwierigen Prozess mit einen untert�nigen B�rgern zu Riedan. Lre B�rger unter der Jurisdiction Retschan klagten gegen ihn und seine Schwester Rosina, verehlichte von Hochberg, �ber folgende Punkte: Marktgerichtinstanz, Kaufemst�ude, Erbbriefe, Strafen, Robot, Richterwahl, Anfsteckung der Fahne M den ^ahr-nud Wochenm�rkten, Fertigung der Testamente, Kundschafts-, Gebnrts- und Lehrbriefe, dann auch Sperren, Inventuren, Abtheil und Abhandlungen bei Verladung des Erbes und der G�ter, Freigeld, Aufnahme des Marktschreiers und Marktdieners, Forderung und Erscheinen vor der Herrschaft au�er Land in Bayern, Steuern und anderen Umlagen, n f. w. Der Streit kam vor das Gericht der Landeshaupt-mannschaft. Die einzelnen Artikel wurden bei Gericht mcht eingehend er�rtert und es kam daher zu keiner endgrltigen
Entscheidung. Die retschanischen B�rger zu Riedau erwirkten anstatt einer Weisung zum immerw�hrenden Ged�chtnis nur eine Untersuchung und Zengenverh�rnng. Das Resultat dieser Untersuchung war folgender Bescheid, den die Landeshaupt-mauuschast den 19. August 1597 den B�rgern von Riedau zugehen lie�: Bescheid zwischen dem Edlen festen Christof Abraham von Retschan zu Feldegg und Zell und Christof von Hochberg f�r sich und anstatt seiner Schwester Jungfrau Barbara Susauua von Hochberg (Kinder der Rosina von Hochberg, geb. Retschan) Kl�ger eins und N. N. Richter und Rath der ehrsamen B�rgerschaft und Gemein des halben Marktes Riedau retschanischer Obrigkeit unterstellt etliche zwanzig Artikel, darinnen die Beklagten und ihre Obrigkeit gegen einander streitig sind, betreffend. Dieweil der Artikel allsoviel sind und beide Theile auf schriftliche Verf�hrung berufen, sollen die Kl�ger ihre Klageschrift den Beklagten zukommen lassen. Diese sollen im gerichtsbr�nchigen Termin daraus mit ihrer Nolhdnrft und Bericht verfahren und beide Theile in solchen Terminen schlie�en.
Alsdann soll zur ordentlichen Erkenntnis ans Anhalten dar�ber eine Tagsatzung in die Landesbeh�rde gefertigt werden und dieweil auch der Neuerungen halber, so die Kl�ger gegen die Beklagten in mehrlei Artikel sollen eingef�hrt und gebraucht, eine beeidigte Inquisition durch Kommiss�re, so Herr Landeshauptmann verordnet, gehalten und �bergeben werden. Es soll jedem Theile von solcher Untersuchung auf Begehren von der Landeskanzlei eine Abschrift ausgefolgt werden. Inzwischen aber und bis zur Austragung dieses Streites bleibt es bei der Riedau als beit Beklagten ihrem Erbieten, weil die Kl�ger selbst Mehreres nicht begehren, als dass die Riedauer den Kl�gern den Gehorsam und dasjenige reichen und lassen wollen, uw sie vor dem Bauernaufst�nde gereicht und geleistet haben und was damals gebr�nchig und Uebung gewesen ist. Und wird dann aber beiden Theilen ein P�nfall von 300 Ducaten gesetzt uud benennt, dass sie solchem
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gehorsam nachkommen und zu neuen Streitigkeiten und Behelligung der Obrigkeit nicht Ursache geben, sondern sie die Beklagten ihr Erbieten treulich vollziehen und die Kl�ger auch Mehreres nicht suchen. Sonderlich ist aber den Kl�gern auferlegt, wenn sie selbst nicht zu Riedau Hansen, dass sie allezeit einen Verwalter oder Beselshaber alda halten, der in vorfallenden Herrschaftssachen die Nothdurft handle und Bescheid gebe. Es sollen die Beklagten nicht schuldig sein, au�er Land in Bayern zu gehorchen, damit die Landesfreiheiten erhalten werden. Also sollen, wie es vor dem Aufstaude gebr�uchlich gewesen, Richter und Rath innerhalb 14 Tagen gew�hlt, von den Kl�gern allda zu Riedau bestallt und also das Marktgericht ordentlich besetzt werden, damit an der Rechtspflege und Polizei kein Mangel erscheine. Ebenso ist es auch mit dem Marktschreiber und Gerichtsdiener zu halten, wie es vor dem Bauernausstaude gebr�uchlich gewesen. Gegeben zu Linz den 19. August 1597.
Christof Abraham von Retschan erlebte das Ende des Processes nicht mehr, sondern starb 1604. Seine Erben waren seine Schwester Maria Salome verehelichte Freynnger und die Kinder seiner zweiten Schwester Rosiua, verehlichte Hochberg, namens Christof Melchior unb Susanna.
Der oben erw�hnte Bescheid kam nicht zur Ausf�hrung, ba bie Riebstuer es unterlie�en, bie schriftlichen Belege bei der Landeshauptmannschaft vorzulegen. Die Zwietracht zwischen den B�gern und der Herrschaft wurde immer gr��er, ba bie B�rger, solange ber Streit w�hrte, seine Landsteuer geben wollten. Infolge dessen beliefen sich bie Ausst�nde an Steuern, Interessen und Strafgeldern bei der Landschaft 1020 fl. 3 Schilling und 10 Pfennig.
Der Landeshauptmann Georg Sigmund von Lamberg setzte eine neue Kommission ein, bestehend aus Hanns Purg-teitner, Pfleger in Starhemberg, Christof Puechner, Hofdiener des Erzherzogs Mathias in Wels, Leonhard Gassuer, Stadtschreiber in Eferding unb Wolf Hang, Landgerichtsver-
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Walter in Pmerbach, welche ohne Verzug beide Parteien vor sich bescheiden, mit ihren Beschwerden, sei es schriftlich oder m�ndlich� mit Flei� anh�ren, sie aus g�tlichem Wege vergleichen und hier�ber einen schriftlichen Bericht an die Landeshauptmannschaft �bergeben sollten. Die Kommiss�re bestimmten als Tag der Zusammenkunft und Untersuchung in Wels den 11. December 1606. Nach gepflogener Unter suchuug und Anh�rung der Beschwerden von Seiten beider Parteien wurde von der Kommission folgender Vergleich aufgerichtet: Anf�nglich die Steuern betreffend. Obwohl die von Riedau vorgeben, dass sie altersher eine Landsteuer nicht gereicht, solche auch zuk�nftig zu reichen nicht schuldig w�ren, so haben doch die obgenannten Retschani'schen Erben einen solchen schriftlichen Vertrag und Abreitnng von einer ehrsamen Landschaft, datiert den 22. September 1591 vor gebracht, in welchem unter andern ausdr�cklich gestanden, wie weiland Hanns Adam Jnderseer in der Gr�bming von auch � weiland seiner Ahnfrau Magdalena Oberhaimer neben anderen
G�lten den halben Markt Riedau ererbt und jener solche G�lten mit ihr der Oberhaimer'schen Einlag zu sein des Juderseers Einlag noch anno 1557 zuschreiben lassen, folgender Jnderseer aus solcher G�lt anno 1567 der Frau Snsanna von Retschan gemeldeten halben Markt verkauft habe, ihm aber denselben nicht ab, noch der Frau vou Retschan habe zuschreiben lassen. Wie dann darauf die M��igung 15 fl. 6 Pfennig gebracht hat, dass demnach diese ganze Zeit bis zur Endung des Jahres 1591, in die 20 Jahre lang, solche Stenr und Ausst�nde sammt Interessen und Strafen 1020 fl. 3 Schilling 10 Pfennig belaufen. Weil aber unterdessen w der wohlgeborne Herr Wolfgang J�rger Freiherr die andern
Jnderseer G�lten und G�ter theils durch Kauf, theils durch Testament an sich gewendet, der gemelte Steuerausstand von ihnen gefordert worden und diese Sache bei dem Einnehmeramte sowohl als auch bei Gericht ventiliert und verglichen, dass Herr J�rger angemeldete Ausstand v�llig bezahlen, dach.
gegen die retschanifchen. Interessenten 600 ft. zur H�lfte ge;e:t und vor allen Dingen der halbe Markt Riedan mit 15 fl. 6 Pfennig gem��igter G�lten dein von Retschan und feiner Frau Schwester zugeschrieben werden soll. Von da an haben die retschanifchen Erben nicht allein die gemeldeten 600 ft., sondern auch die j�hrliche Steuer und Ausstand sammt Interessen und Strafgeld vom Jahre 1591 bis Dato her von den Riedanern begehrt neben diesem Vorgeben und Vorbehalt, dass sie die von Riedan bei einer ehrsamen Landschaft die j�hrliche Stener-Reichnng abbringen und es dahin richten, dass sie die retschanifchen Erben dieselbe in ihren Namen zu reichen auch exemt seilt k�nnen und ihnen dies gerne verg�nne� wollen. Weit aber die B�rgerschaft sich hiezu nicht bem�hen wollte, so ist darauf dieser Ausspruch geschehen, n�mlich: dass nun hinf�ro die vou Riedau und ihre Nachkommen von allen und jeden ihren Behausungen und St�cken bemeldeter Retschan'scher und einigen Hochberg'schen nnd Freyung'schen Jurisdiktion unterw�rfig, darunter auch diejenigen, so die Obrigkeiten selbst haben, zn verstehen, j�hrlich und immerw�hrend zu ewigen Zeiten die obenstehende gem��igte G�lt von 15 fl. 6 Pfennig, inmaffen bei einer ehrsamen Landschaft auf jedes Pfund 18 Schilling geschlagen werden, was 33 ft. 2 Schilling 29 Pfennig ausmacht, versteuern. Solche j�hrliche Reichung sollen sie unter ihnen getreulich, ehrbar und billig anschlagen und vor allem dahin sehen, dass der Reiche mehr leiste als wie der Arme, und hierin ausrecht und christlich gehandelt werde, damit die Obrig-feit auf vorkommende Beschwerden nicht Ursache habe, hierin geb�hrliches Einsehen zu thun.
Die erste Stenerreichnng soll dieses Jahr 1606 allbereit anfangen und soll keine Steigerung geschehen, es sei denn eine solche im ganzen Lande durchg�ngig.
Da aber oben gesagt wurde, dass noch von Ober-haim'schen und Jnderseer'fchen Einlag ein namhafter Ans-jtait� solcher Steuer bei dem Einnehmeramt sich befindet, die
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retschamschen Erben zu denselben von den Riedanern einen starken Beitrag begehren und die Riedaner einen Beitrag zu geben nicht schuldig zu sein vermeinen, so ist doch, gesetzt auch die Riedauer w�ren wenig noch viel zu geben nicht schuldig, zur Erhaltung guter Korrespondenz und Einigkeit au�er Sprache, dass sich die Riedauer bei gemeldeten ihren Obrigkeiten des Gehorsams wegen und zur Erlangung g�nstigen Gem�ths anstatt solcher Ausst�nde mit 200 Thalern einstellen, von welchen 200 Thalern der halbe Theil dem Herrn von Hochberg und seiner Fr�ulein Schwester und der andere halbe Theil der Freynngerin geh�rig sein soll. Demnach sollen die retschamschen Erben als Obrigkeit den v�lligen Ausstand zum Einnehmeramte ohne deren ihrer Unterthanen �utrag und Entgeltnis richtig machen, und da sich diese �eit her bei den Besitzungen in Riedan der steuerm�ssigen St�cke und Behausungen vielerlei Ver�nderungen und Verwandlungen ergeben haben, der Herr von Retschan selig selbst � etliche derselben an sich gewendet und wiederum verkauft und
daher seine Erben in vielweg selbst von Obrigkeit wegen Gew�hrschaft und Restitution christlicher Weise thun m�ssen, ?o sollen doch die Erben als Obrigkeiten diesmals zu einem solchen Zutrag von 200 Thalern mit ihren Behausungen und St�cken exemt und befreit sein. Folglich werden sie es bei solcher Bemessung und Ausspruch, auch in Erw�gung der b�rgerlichen Armut und da etliche Arme einen Zutrag und Gew�hr diesfalls gar nicht leisten k�nnen, verbleiben lassen nnd mehr ein obrigkeitlich dem�thiges Gem�th als gro�e Schorfsinnigkeit gegen ihre Unterthanen scheinen lassen.
Zum �nderten. R�stgeld betreffend, da ink�nftig solches w von einer ehrsamen Landschaft im ganzen Lande noch ferner
bewilligt nnd eingefordert wird, als auch andere gemeine Anlagen, die in das Einnehmeramt gezahlt werden m�ssen, �l�gen die von Riedan auch oben angedeuteter Massen (damit obrigkeitliches Einsehen nicht nothwendig) unter ihnen getreulich und billig anlegen, alsdann die Geb�hr, wie im Lande von
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allen Feuerst�tten oder anderw�rts geschieht, ihren Obrigkeiten gegen Quittung richtig machen, folgend sie die Obrigkeiten an dem geb�hrenden Orte, es sei zum Einnehmeramte, oder wohin solches Gef�lle geh�rig, erlegen. Die Obrigkeiten aber sollen in solchen Reichungen einen Privatvortheil und Eigenn�tzigkeit (es sei denn, was einen geb�hrlichen Zutrag in den Irrungen antreffen m�chte) nicht suchen.
Drittens. Wegen Ersetzung des Richters und der Rathsstellen verbleibt es altermassen bei den von Riedan erlangten kaiserlichen Freiheiten und dar�ber geschehenen Best�tigungen mit dieser gemessenen Erl�uterung, dass die von Riedan, wann es die Nothdurft erfordert, dass ein neuer Richter gew�hlt werden soll, die ordentlichen Snsfragia und Wahlstimmen unter der B�rgerschaft ergehen lassen, folgend zwei Personen, so die meisten Stimmen erlangt haben, sammt dem aletn oder vorgewesten Richter der Obrigkeit vorstellen. Zum Falle aber der Obrigkeit aus solcher Wahl keiner ges�llig w�re, alsdann soll zum zweiten, auch gar zum dritten Male andere Wahlen vorgenommen werden, aus welcher die Obrigkeit einen, so ihnen gef�llig, ernennen und denselben der B�rger schuft vorstellen m�gen. Will auch die Obrigkeit bei Bor nehmnng solcher Richterwahlen selbst gegenw�rtig sein und mit und bei oder jemand anderen an ihrer statt hinzu be stellen, das steht ihr bevor.
Viertens. Sperren, Inventuren, Pupilleng�lten, Gerhabschaft, Verwaltungen und andere dergleichen Handlungen, so eiviliter er�rtert werden sollen, desgleichen Fertigung von Testamenten, Kundschaften, Geburtsbriefen, Gerichtsurkunden, Abschiede und was diesein ferner anh�ngig, m�gen die von Riedan mit des Richters oder Marktfertigung, wie sie es altersher im Gebrauche haben, desgleichen auch die Beeidigung der Zeugen und Verh�rnng, Aufnahme des Marktschreibers und anderer der B�rgerschaft Diener, Aussteifung der Fahne zu den Wochenm�rkteu uud was ihnen verin�g mehrgedachter kaiserlichen Freiheiten von Billigkeit wegen zugeeiguet werden
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mag, sich selbstens unterfangen, gebrauchen nnb anstellen nach ihrem und ber ganzen B�rgerschaft besten Nutzen und Wohlfart. Welcher B�rger aber sein Testament ober Heiratsverm�chtnis bei ber Obrigkeit selbst ausrichten unb fertigen lassen will, bas steht ihm frei. In Realfachen ben Grund unb Boben betreffend verbleibt es bei bem alten Herkommen unb bie Fertigung bar�ber ber retschanischen Obrigkeit, ihren Erben mtb Nachkommen ganz nnbispntirlich vorbehalten. Da sich auch in jetzt beinelbeten unb anbeten Verwandlungen ein Freigeldges�ll alten Herkommen unb Lanbesbranch nach k�nftig von betn, so au�er Lanb gebracht wirb, ereignen m�chte, so soll bies ber Richter einnehmen wie auch dasjenige, so albereit auf Dato mit Recht unb Unrecht eingenommen worben, nicht weniger auch bie Strafen, n�mlich bie ber Obrigkeit, wovon aber bem Marktrichter ber Dritte Theil geb�hrt, sammt anberen Gef�llen, so ber Obrigkeit geb�hren, unb ihr ber Obrigkeit auf jebes Jahr unverlangt richtig machen nnb verrechnen. � Doch stehet ber Obrigkeit, fonberlich nach empfangenen Bericht
vom Marktgerichte, in ben Strafen bevor, dieselben zu ntinbern, zu mehren ober gar aufzuheben. Belangenb aber bie Protokollierungen ber brieflichen Urkunden �ber Grund und Boden soll der Obrigkeit, bass sie solches burch ihren Pfleger ober anderen Diener verrichten lassen m�ge, uttver-wehrt feilt. Doch soll tun des guten Berichtes willen unb zur Verh�tung mehrerer Weiterungen der Richter mit unb bei fein, wie benn auch bie Obrigkeit solches durch ben Richter stillen verrichten lassen kann unb es derselben bevorsteht, bass ber Richter bie Protokollierungen ber Obrigkeit zur Aufrichtung ber brieflichen llrfunbe zubringe. Dann in bett mehr p oben angebeuteten Civilverh�ren unb allen unb jebett Ab
hanblungen stehet einer jebett Partei, wann sie an Richters unb Rathshaitblungeit, Bescheiden und Abschieben Beschwerbe haben, bevor, solche ihre Beschwerbe bei angedeuteten ihren Gruubobrigkeiten unt Abhelsung berselben f�r- unb anzubringen. Es sollen bie Obrigkeiten in begleichen unb anbeten
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F�llen gar nie �bergegangen werden. Ebenso soll in wichtigen nnd Verfahrungssachen, sonderlich bei schriftlichem Verfahren, ein jeder Endabschied, der von Richter und Rath verfasst ist, vor der Er�ffnung der Obrigkeit vorgebracht und von derselben Obrigkeit ratificiert werden und alsdann durch Richter und Rath den Parteien er�ffnet werden. Dem beschwerten Theil soll dann auch von Richter nnd Rath die Appellation an die Landeshauptmannschaft aufgerichtet und gefertigt werden. Satzleute f�r die B�cker, Fleischhacker, Leutgebe (d. i. Wirte) und Weberbeschau aufzustellen, Verkaufsst�nde auf Jahr- und Wochenm�rkten aufzurichten und zu bewilligen, auch Standgeld und dergleichen Marktgef�lle einzunehmen, soll ihnen denen von Riedan allein zust�ndig sein. Es ist aber vor allen Dingen der Marktobrigkeit, wenn sie in dergleichen und allen F�llen, die den gemeinen Nutzen betreffen, eine Privateigenn�tzigkeit, Ungleichheit oder andere Ungeb�hr, die ihr der Obrigkeit an ihrer Anetorit�t oder sonsten den armen gemeinen Mann sch�dlich w�re, wahrnimmt, zu jeder uoth-f�lligen Zeit ihre Inspektion und Einsehen zu haben und Abstellung der Beschwerden vorzunehmen und die Gerechtigkeit zu f�rdern, ihre Hand keineswegs gesperrt.
F�nftens. Die Streitigkeiten der Erbbriefe, ebenso die darin verzeichnete Robot uud andere beschwerliche Punkte betreffend soll es diesfalls beim alten Herkommen und den dar�ber ergangenen landeshauptmaunifche Bescheiden verbleiben.
Sechstens: Weil auch die retschanifchen Erben in dem Markte Riedan einen alten Edelmannsitz, den �Casten" genannt, haben, m�gen sie denselben nach habender Freiheit, und alten Herkommen nach wie vor zu ihrer Wohnung obrigkeitlichen Oberhand, Gef�ngnis in dem, was vom gemeinen Markte nicht geschehen kann und nicht Eivilsache betrifft, von Obrigkeitswegen gebrauchen. Doch da B�rgersleute in demselben und in den andern der Obrigkeit im Markte allda geh�rigen H�usern, so b�rgerliche Hantierung oder Hand-
werk treiben, wohnen w�rben, sollen dieselben znm gemeinen Markte wie andere Mitb�rger in Steuern, Wachten und allen billigen Oblagen f�r ihre Person gleichbilliges Mit-leiden tragen und wie andere B�rger dem Marktgerichte gehorsam nnd gew�rtig sein. Aus jetzt geh�rten Ursachen und wegen des allda zu Riedau habenden Edelmannsitzes werden sich die Obrigkeiten, besonders ans die deswegen ergangenen landeshauptmaunischeu Erledigungen gegen die B�rgerschaft, dieselbe mit ihren Handlungen, Gef�ngnissen uud dergleichen fernerhin nicht au�er Land fordern und zu bel�stigen, aller Billigkeit und vern�nftigen christlichen Bescheidenheit zu gebrauchen haben. Ferners was andere Streitigkeiten, Punkte und Artikel, item ge�bte Gewalt, Eingriff und andere Widerw�rtigkeiten, so oben nicht erz�hlt wurde, betrifft, so hievon in den Akten eingekommen sind, auch in denselben ein Theil den andern de facto schriftlich oder m�ndlich bel�stigt hat, werden dieselben allerdings vernichtet, kassiert und aufgehoben. Es sollen auch dieselben Obrigkeiten an ihren Hoheiten, Jnrisdiction, Recht und Gerechtigkeiten als auch denen von Riedau, ihren Nachkommen und snmmarie allen Theilen an gutem Leumund und andersweg uupr�judicierlich und unsch�dlich sein. Warnt dauu schlie�lich die oben benannten Parteien auf ihren und ihrer Gewalttrager oben int Anfang bemeldeten genommenen Bedacht hin ttttb hinter sich bringen, hernach durch ihre abgegangenen absonderlichen Missif (Seud-schreiben), wie dieselben in unserer ber Kommiss�re �ber bieseit Vergleich und Kompromiss der l�blichen Landeshanpt-mannschast �bersandten Relation eingeschlossen worden, ettblich ititb schlie�lich erkl�rt haben, bass f�r bieseit unserer ber Kommiss�re Ausspruch ttttb Vergleich zu steten ttttb ewigen Zeiten wahr nnd unwidersprechlich halten wollen, auch die von Riedau aus freiem ttttb ungezwungenen Willen allen und jeden Unkosten, so in dieser erw�hnten Kommission ausgelaufen ohne einigen der retfchanischen Erben als ihrer gn�digen Obrigkeit Zutrag zu bezahlen �ber sich genommen,
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so haben wir demnach dieselb jetzt auf der wohlgedachten l�blichen Landeshanptmannschaft fernere Ratification und Best�tigung mit unseren der Kommiss�re hieruntergestellten Jnsiegeln und Handunterschriften (doch uns, unsern Erben in allerweg ohne Schaden) unterfertigt. Actum den 16. J�nner 1607. Hanns Pnrgleitner, Christof Pnechner, Wolf Haug, Leonhard Gassner.
Eine Abschrift dieses aufgerichteten Vergleiches wurde durch die Kommiss�re den Parteien zugesendet. Der Gewalt-trager des Christof Melchior von Hochberg war der Hof-nnd Gerichtsadvoeat bei der Landeshauptmannschaft in Linz Oswald von Wising, welchen er durch ein Schreiben ddo.
22. December 1606 verst�ndigt, dass er diesen Vergleich annehme.
Der Vertreter der Maria Salome Freyunger war Leonhard Gassner, Stabtschreider in Eferding nnd ihr Eidam Tolliuger in Grieuau, welch Letzterer bei der Kommission in Wels auch zugegen war. In einem Schreiben datiert den 4. J�nner 1607 von Ebmperg (Emberg bei Kallham) aus benachrichtigt sie Gassner, dass sie in den Vergleich einwillige.
Die B�rger von Riedan retschanischer Jurisdiktion erkl�ren sich in einem Schreiben an die Herren Kommiss�re ddo. Riedan den 27. December 1606 ebenfalls bereit, den Vertrag anzunehmen. Ihre Bevollm�chtigten waren Peter Khikinger, Marktrichter, Georg Auggeutobler, Leopold Aichinger und Hanns R�zlinger. Nachdem von den Parteien ihre schriftlichen Einwilligungen zu diesem Vertrage eingelaufen waren, �bersandten die Kommiss�re den Vergleich zur Landeshauptmannschaft den 28. J�nner 1607. Den 21. April 1607 wurde dieser Vertrag von dem Landeshauptmanne Jakob Freiherrn >
von Mollarth ratificiert und best�tigt und am 1. Oetober 1607 wurde den Riedanern eine amtliche Abschrift durch den Landesexpeditor Adam Altmann �bersendet. Aber erst den 25. Juni 1614 wurde dieser Vertrag durch Kaiser Mathias best�tigt.
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Die H�chberg.
Mit Melchior von Hochberg zu Armenruh in Schlesien von 1290 bis 1309 beginnt die ununterbrochene Stammfolge dieses Geschlechtes. Er hatte zwei S�hne, von denen der J�ngere, Friedrich, mit einer von Sch�naich verm�hlt war. Dieser hatte drei S�hne, von welchen sich Hanns I. auf Armenruh und Conradswaldau 1390 � 1396 mit Anna von Weichsdorf verehlichte. Dessen Sohlt Hanns II. auf Gnt-mauusdorf und Reichenbach in Schlesien erzeugte einen Sohn Friedrich, welcher die Dorothea Reibnitz heiratete und Vater von 11 Kindern wurde. Sein Sohn Melchior II., der 1566 starb, war 1539 Mitglied des unter der Enns'schen Ritter-standes und besa� die G�ter Nieder-D�rnbach, Wiendorf und Wolfpafsing in Nieder�sterreich; 1561 war er auch Besitzer von Ottenfchlag im Viertel ober dein Manharts-berge, wo er Kirche und Schloss erbaute und auch begraben wurde. Er war 1536 Kammersecret�r, 1543 kaiserlicher Hofkammerrath und 1556 bis 1561 Administrator der kaiserlichen Hofkammer. Aus seilten zwei Ehen mit Margaretha von Lembach mtb Ursula von Friedesheim bekam er zahlreiche Nachkommenschaft. Sein Sohn Ferdinand machte sich im Lande ob der Enns sesshaft, als er die Rosina von Retschcm heiratete.
Ferdinand von Hochberg.
Ferdinand von Hochberg, Herr zu Ottenfchlag, Grafenschlag und Gr�nbach verm�hlte sich am 12. J�nner 1570 mit Rosina, Tochter des Christof von Retschan Herrn zu Feldegg und Riedau. Er starb den 19. Februar 1586 und wurde in der Pfarrkirche zu Ottenfchlag begraben. Er hinterlie� einen Sohn Christof Melchior und eine Tochter Barbara Snfailna. Seine Witwe gelangte nach dem Tode ihres Bruders Christof Abraham von Retschan 1604 in den Besitz von Feldegg und des retschanischen Theiles von Riedau. Nach ihrem Ableben erbten ihre Kinder diese Besitzungen.
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Christof Melchior uoit Hochberg.
Christof Melchior von Hochberg verehlichte sich 1605 mit Euphemia Cammerer von Bergheim und bekam von ihr zwei S�hne Ferdinand und Melchior. Der Letztere starb schon 1615 und liegt in der Pfarrkirche zu Riedau begraben. Sein Grabstein hatte die Inschrift: Der edel gestrenge Herr Melchior von Hochberg und Gutmannsdorf auf Feldegg ist gestorben den 16. Dezember 1615.
Es wurde schon fr�her erw�hnt, dass 1592 eine Erweiterung des Friedhofes zu Riedau geschah. Da aber eine schriftliche Urkunde hier�ber nicht aufgerichtet worden war, wandten sich die B�rger in einer Bittschrift an Christof Melchior von Hochberg, seine Schwester Barbara Snsanna und Maria Salome Freyuugeriu mit dem Begehren, ihnen das genannte Grundst�ck k�uflich zu -�berlassen und einen ordentlichen Kaufbrief dar�ber aufzurichten. Den 17. M�rz 1605 stellten die Herrschaften den Verkaufsbrief au die Riedauer aus, in welchem sie erkl�rten, dass sie jenes Grundst�ck, welches der Georg Bernwinkler von ihnen gepachtet hat den Riedanern k�uflich �berlassen um den Preis von 20 fl. und sie dasselbe als Friedhof ben�tzen k�nnen. Den 11. August 1605 am Donnerstag nach dem Lanrenzitage wurden die Marksteine auf dem erkauften Grund gesetzt. Die noch vorhandene Urkunde lautet: Heute Pfinstag nach dem heiligen M�rtyrer Laurenz, welcher war den 11. August 1605, ungef�hr um 1 Uhr nachmittags haben die ehrenfesten, f�rsichtigen und weisen Herrn Peter Khikinger, Marktrichter, Hanns Hattinger, B�cker, Michael Puechinger, Georg Anckentobler, alle drei Rathsfreunde, Michael Ortner, B�cker, Balthasar Thaubinger, beide als verordnete Baumeister, �ber des neu angesungenen Geb�u des Gottesacker im Rosengarten und Adam Wnrbm, alle sieben B�rger zu Riedau retschanischen Theiles, und auf Seite der Frankinger Jurisdiktion Christof Aigner, Marktrichter, Hanns Oettl, Schwarzf�rber und Georg Reisinger,
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deputierter Baumeister, auch alle drei B�rger zu vorge-meldeten Riedau, auf des ehrbar Georg Peruwinkler, B�rgers unter obgedachter retschanischer Jurisdiktion daselbstens pers�nlicher Gegenwart einen Markstein an dem oberen Ort des Gottesacker bei der Planken, am Eck zuerst gedachten Peru-Winklers Garten bei dem daranstehenden Lichtzaun gelegt und hiezu angezeigter Pernwinkler selbstens die mit einer Schaufel gegraben und folgends darauf vor wohlernannteu Herren Peter Khickiuger zu einem ewig w�hlenden Ged�chtnis in Beifein und Gegenwart aller obbenannten Personen den angedeuteten Stein mit aller gebr�uchlicher Zugeh�ruug im Namen des allm�chtigen Gottes solches dabei um Verh�tung aller k�nftigen Zweifel und Zwietracht dessen eingelegt.
Aus dieser Urkunde geht hervor, dass, solange der Markt Riedau unter zwei Herrschaften getheilt war, jeder Theil sowohl der Retschanische als auch der Fraukiug'sche einen eigenen Marktrichter hatte.
1608 verkaufte Christof Melchior vou Hochberg zu Guetmannstorf, Riedau und Zell seinem Vetter Hanns T�ttenpeckh von und zu Hauspach, Kh�rchperg, St. Martin, Uezenaich und Einberg seine freie eigene M�hle in der Geerau. 1609 gab er im Vereine mit Bartholomae von Dietrichstein, der die andere H�lfte von Riedan unter Jurisdiktion Fr�nking befa�, den Schuhmachern in Riedan eine eigene Handwerks-Ordnung.
1611 den 2. September verkaufte er dem Georg T�ttenpeckh von Hauspach, zum Valkheuberg, auf Ruedolfiug und Eberschwang, seinem Schwager, seinen halben Zehent in Korn zu Egg und Krottenthal in Eberschwanger Pfarr.
1614 den 14. M�rz verkaufte er und seine Schwester Barbara Susauua ihren Antheil an der Herrschaft Riedau an Bartholomae Freiherrn von Dietrichstein. Die Urkunde lautet: Ich Christof Melchior von Hochberg und Gnetmanns-dorf, auf Feldegg, Riedau und Zell a. Pram und neben ihme Barbara Susauua von Hochberg und Guetmaunsdorf,
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seine eheleibliche Schwester, einpiethen fliegen alles und jedes unseren B�rgern und Unterthanen unseres vierten Theiles int Markte nnd Burgfried Riedau sammt und sonders, wie sie Titel oder Namen haben, keine ausgeschlossen noch vorbehalten sie seien behaust, bestaubt oder Jnleut, hiemit zu wissen, bass wir um mehr unb bessern unseres Nutzen, Frommens unb Gelegenheit willen beut wohlgebornen Herrn Herrn Bartlmeen Herrn von Dietrichstein, Freiherrn zu Hollen-bnrg, Finkhenstain unb Talberg, Herrn auf Noith, Niebau unb Jndersee, Erbschenk in K�rnthen und einer l�blichen Landschaft des Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns Herren-s:ands-Verordiieter, allen seinen Erben unb Nachkommen, unfern halben Theil in unb auf bem abeligen Sitz unb bann ben vierten Theil ant Markt unb Burgsried auch Kirchen Niebau sammt allen derselben Freiheiten, Obrigkeiten, Gerichten, Rechten unb Gerechtigkeiten, Herrlichkeit, Grund und Boden, Ehren und W�rden, Gewaltsamen, Geboten, Verboten, Gewohnheiten und in Summa aller anderen rechtlichen Einund Zugeh�rungen, darunter f�rnemblich neben andern auch ihr mit Ehren, Stiften, Diensten, Steuern, und allen obrigkeitlichen Herrenforderungen, Nutzungen nnd Niesfnngen, wie solches oer ihm Herrn von Dietrichstein Freiherrn deswegen absonderlich verpf�ndete und eingeh�ndigte, mit dieses Dato �bereinstimmende, Kaufbrief nach langem alles mehrers erinnert, begriffen ititb verstauben sind, k�uflich verkauft, �bergeben, abgetretten unb wohlgemeintlich eiugeautwvrtet haben. Hierauf thun wir auch allen unb jeben sammt unb s�uberlich, feinen ausgeschlossen, des Gel�bdes und der Pflicht, damit ihr uns bis Dato zugethan und verbunden gewest, hiemit f�r uns, unsere Erben und Nachkommen wissentlich und ganz wohtbed�chttich frei und ledig z�hlen, erlassen und bem�ffigen, daneben befehlen, dass ihr hier�ber oben wohlgedachten Herrn von Dietrichstein Freiherrn, wann und sobald mit F�rlegung dieses Gehorsamsbriefes solches von ihm an euch begehrt wird, nnverweigerlich angel�bt und hinf�ro
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chm und allen seinen Erben und Nachkommen als nunmehr euerem rechten Grundherrn nnd Obrigkeit allen Gehorsam i."' c,v' 'r �nb Elchen sollt und wollt, was ihr schuldig und pflichtig seld. Das zur Urkund haben wir diesen Gehorsambrief mit eigenen H�nden unterschrieben und unsere anae-bornen ^nstegel und Petschaft hief�r gestellt; dann auch noch von mehrerer Gezeugnus und Bekr�ftigung wegen verm�a �berreichten Petzettels mit sondern Flei� erpetten die Edlen und Gestrengen Herrn Georg Ernreichen Perger zu Clamb, s�rst-Kch Nenburgischer Rath und einer l�blichen Landschaft des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns Verordneter im Ritterstande und Herrn Georg Wolfen Auer von Gumma und Auersperg, t�nt. kais. Mas. Landrath in Oesterreich ob der Enns, dass sie diesen Gehorsambrief neben unser zugleich muetgener Hand unterschreiben und ihre angebornen Jnsieael hiefur stellen, doch ihnen den Herrn Zeugsfertigern, ihren Erben, Haudunterschriften und Zusiegeln allerdings unver-griffen und ohne Schaden. Geben und beschehen den vier-zehnten^ Zag Moirats Martii, als man z�hlt nach unseres Erl�sers und Selrgmachers aller heiligsten Geburt im eintausend Sechshundert vierzehnten Jahr.
(L. S.) (L. S.)
Christof Melchior von Hochberg, Barbara Snf'anna von und Gutmannsdorf, m. p. Hochberg, m. p.
* ^ f1615 10* Juli verkaufte Christof Melchior von
Sn%AUnf ^uelmaunstorf, auf Feldegg und Zell seinen halben Theil des gro�en und kleinen Zehents auf beiden Gutem zu Wolfshaibach (Habach) in der Zeller Pfarr, ^ von seinem Vetter selig Christof Abraham von Retschan erblich auf ihn gekommen, dem Peter Khickinqer, ^ach^burger zu Rledau und Barbara seiner Hausfrau. Er I rJ ?ud wurde in der Kirche zu Zell begraben.
Seme Grabschnft lautete: Hier in dieser Zeller'schen und deren Nachkommen Kapellen liegt begraben der edel und
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gestrenge Herr Christof Melchior von Hochberg und Gut mannsdors, auf Feldegg, Riedau uud Zell, dem Gott uns allen eine fr�hliche Auferstehung verleihen wolle.
Christof Ferdinand von Hochberg.
Christof Ferdinand, der Sohn des Christof Melchior war wie sein Vater der lutherischen Lehre sehr zugethan. Er blieb uuverehlicht und verbrachte seine Lebenszeit auf deut adeligen Sitze Schwarzgrub in der Pfarre Weibern. 1638 den 28. Juli verwechselte er dem Hanns Adolf von Tatten-bach Freiherrn zu Gaunowitz, Kirchberg, St. Martin, Uezenaich, Obereiezing, Zell, Einberg, Pannerherrn, der r�m.kais. Majest�t Kammerherrn, bayrischer K�mmerer, Rath und Hauptmann der bayrischen Grenitz Ried und Jakobea dessen Hausfrau, seinem Vetter und Muhme, seinen ganzen grossen und kleinen Zehent in dem Zillnergnt zu Wisrann in Raaber Pfarre, darauf Abraham Kholberger sitzt, gegen den ganzen gro�en und kleinen Zehent in beiden G�tern vorm Holz in Prmtter Psarr. Er starb 1640 uud liegt in der Pfarrkirche Pram begraben. Seilte Grabschrift lautete; Hier liegt begraben der wohlgeborne Herr Christof Ferdinand von Hochberg und Gutmannsdorf, Herr auf Feldegg und Schwarzgrub. Anno 1640.
Mit Wolf Helmhart von Hochberg ist dieses Geschlecht 1684 in Oesterreich ausgestorben. Eine Linie der Hochberg von Hannsl. abstammend bl�ht heute noch, n�mlichHannsHeinrich XI. F�rst von Pless, Reichsgraf von Hochberg, Freiherr von F�rstenstein. Diesem wurde mit k�niglichem preu�ischenKabinetsschreiben ddo. 22. Oktober 1861 der Titel �Durchlaucht" verliehen.
In den Besitz der anderen H�lfte des Schlosses und Marktes Riedau kanten die Frauuberger von Poxan. Im Passan'schen Visitationsberichte vom Jahre 1558, die Pfarre Taiskirchen betreffend, hei�t es: �Zu Riedau hat der Pfarrer von Taiskirchen eilten guten Katholiken, einen Herrn von Fraunberg." Von dem Frauuberger gieng diese H�lfte des Marktes und Schlosses an die Frauking 1564 �ber.
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Die Frankingcr.
Der Name Fr�nking, Vreuchiug, kommt urkundlich 1163 vor. Oberfranking, die Stammburg der Frankinger stand am s�dlichen Saume des Weilhartsorstes, am Holz�ster-See, in der Pfarre Fr�nking. Auf dem Burgstall bei Holz�ster ist die Lagerstelle dieser Burg, mit einem zweifachen Wall und Graben umschlossen, noch sichtbar. Oberfranking geh�rte zur Grafschaft Beuern und war schon 1072 Eigenthum des Klosters Michaelbeuern. Schon im 11. Jahrhundert kommen die Edlen von Fr�nking als Lehenm�nner des Stiftes Michaelbeuern vor. Sp�ter erwarben sie sich Hagenau, Hueb, Polling, Rossbach, Niedern, Haitziug u. s. w. Sie wurden im Laufe der Zeit Freiherrn und dann Grafen von und zu Altenfranking. 1150 stiftete Ulrich de Franchingen ein Seelger�th zum Altare des Hl. Pankraz im Kloster Ranshofen. Zengeu sind seine S�hne Liupold und Ulrich, welch Letzterer auch 1180 genannt wird. 1190 bezeugt Liupoldus de Franchingen eine Ueber-gabe des Otto de Rore zum vorgenannten Altar in Ranshofen und wiro auch noch 1210 genannt. 1212 ist Ulrich de Franchingen Landrichter am Oberen Weilhart. 1215 werden genannt Otto, Ulrich de Franchinger und 1230 wiederum Otto. Am 12. M�rz 1268 verleihen der Propst Sehsried und das Kapitel zu Raushvsen der Witwe Ludwigs von Fr�nking Elisabeth und ihrem Sohue Ludwig eine Pfr�nde unter der Zeugenschaft der beiden anderen S�hne Ortolf, und Wernhart, und am 12. M�rz 1270 gestatteten Elisabeth und ihre S�hne Ortolf, Friedrich und Wernhart dem Kloster Ranshofen bie Einl�sung einer M�hle. Im Begr�bnisbuche des ehemaligen Klosters Reitenhaslach bei Burghausen stehen 1286: her Otto von Frenkhing, her Ulrich, her Wernhart, her Heinrich; auch Georg, Oswalb, Ulrich unb Lubwig sind daselbst begraben. Ortlieb von Fr�nking erscheint 1371 nnb 1374 ist Ulrich Fr�nkinger Richter zu Walb a. Alz. 1403 war Hanns von Fr�nking auf bein 23. Turnier zu Darmstabt. 1401 war Georg 001t Fr�nking verehlichl mit Ursula Anh�nger. 1420
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war Christian von Fr�nking Pfleger zu Schaerding. 1427 ist Ulrich Richter zu Landshut. 1467 stiftete Oswald von Fr�nking zur Kirche in Niederfranking nach einem dort vorhandenen Denksteine eine ewige Wochenmesse, einen ewigen Jahrtag mit gesungenen Seelenamte und mit einer gesprochenen Messe. Der Denkstein hat solgende Inschrift: Anno Domini 1467 hat der Edel Best Oswald von Frauking zu Fr�nking allhier in das Gotteshaus Niederfranking eine ewige Wochenmess und einen ewigen Jahrtag mit einem gesungenen Seelenamte und einer gesprochenen Mess gestiftet. Sebulon von Fr�nking und Regina geb. Messend �S, Johel von Fr�nking nnd Sabina geborne von Tannberg. Diesen Stein haben machen lassen die Edlen und Vesten Sebulon und Johel von Fr�nking zu Fr�nking, Adldors und Riedau Gebr�der 1570. 1510 besass Zabulon den Edelsitz Mittich in Bayern. 1425 war Wilhelm Rentmeister in Burghausen. 1494 wird genannt Hanns de Fr�nking und Georg starb in diesem Jahre. Die Br�der Christof und Wilhelm theilten das Haus Fr�nking in zwei Linien. 1521 war Christof Richter am Weilhart. 1541�1550 war Ulrich Landrichter zu Schaerding und 1559 nahm Hecto/von P�rching zu Sigharting die Dina von Fr�nking zur Frau.
Christof von Fr�nking.
Christof von Fr�nking war von 1527 bis 1531 Landrichter zu Schaerding. 1531 hatte Propst Hieronymus Weyrer von Reicherst�erg einen Process mit ihm. Dann war er Landrichter zu Braunau und von 1546�1564 Rentmeister zu Burghausen. 1545 erwarb er das Landrichterhaus zu Schaerding, welcher noch jetzt der Frankingerhos genannt wird. 1564 kaufte er dem Fraunberg das halbe Schloss unb halben Markt Riedau ab. Er war in erster Ehe verehlicht mit einer Riedlerin aus M�nchen und in zweiter Ehe mit Apollonia Schellerin von Adldorf. Er bekam von ihr zwei S�hne Joachim, oder Johel, unb Sebulon. Christof von Fr�nking ist um bas Jahr 1570 gestorben unb seine Frau 1571. Sie
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wurde in der Gruft der Kirche zu Riedau begraben. Ihr Grabstein befand sich hinter dem Hochaltare auf der linken Seite mit der Inschrift: Hier liegt begraben die edle Frau Apollonia von Fr�nking, Wittfrau geborue Schellerin zu Adldorf, so den 13. Tag Oktober 1571 in Gott entschlafen ist. Der Gott gnad. Unter die Jurisdiktion Fr�nking geh�rten im Markte Riedau 89 H�user, die 5 Fleischb�nke und das Schlaghaus, unter Jurisdiktion Retschau standen 75 H�user. Der Markt Riedau hatte somit dazumal 164 H�user.
Die B�rgerschaft unter Jurisdiktion Fr�nking musste j�hrlich f�r die Weinausschank der Herrschaft 8 fl. zahlen.
1564 den 25. Juli starb Kaiser Ferdinand I. Ihm folgte in der Regierung sein Sohn Maximilian II., den er 1563 zum F�rsten des Landes ob der Enns bestimmt hatte.
Johel und Sebillon von Fr�nking.
Die Erben Christos von Fr�nking waren seine beiden S�hne Johel und Sebnlon. Sebnlon, welcher mit Regina von Me�en-b�ck verehlicht war, starb fr�hzeitig und hinterlie� nur einen Sohn Otto Heinrich. Johel heiratete die Sabina von Tannberg und bekam von ihr eine Tochter Elisabeth. 1569 bekam der Markt Riedau ein eigenes Wappen. Die Urkunde lautet: Wir Maximilian der Andere von Gottes Gnaden erw�hlter r�mischer Kaiser re. bekennen �ffentlich mit diesem Bries und thun kund allerm�nniglich: Wiewol Wir aller und jedlicher unserer und des hl. r�mischen Reichs, darzu unserer K�nigreich, erbliche F�rstenth�mer und Landunterthanen Ehre, Nutz, Ausnehmen und Bestes zu bef�rdern und zu betrachten geneigt, so sind wir doch begierlicher, diejenigen, so sich gegen Uns und dem Hl. Reiche, auch unserem l�blichen Hanse Oesterreich zum getreuen, willigen Gehorsam halten und beweisen, mit unseren kaiserlichen Gnaden zu begaben und zu versehen. Wann wir nun g�tlich angesehen und betrachtet habeu die Ehrbarkeit, Redlichkeit, guten Sitten, Tugend und Vernunft, womit unsere getreuen, lieben N. Richter
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und Rath unseres Marktes Riedan vor unserer kaiserlichen Majest�t ber�hmt geworden, auch die gehorsamen und willigen Dienste, so gemeldeter Markt Riedan in unserem Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns gelegen, ihre Borvordern und sie unseren Vorfahrern, an unserem l�blichen Hause Oesterreich und Uns oft und williglich gethan, mich sich hinf�r uit weniger als getreue, gehorsame Unterthanen zu hallen und zu zeigen ganz nnterth�nigst erbieten, auch wohl thun m�gen und sollen; darum haben Wir mit wohlbedachtem Muth, guten Rath und rechtem Wissen bemeldeien N. Richter und Rath und gemeinen Markt Riedan dies hernach beschriebene Wappen, welches Wappen ist ein blauer lasurfarbner Schild, von dem Grunde bis aus die Mitte desselben eine gr�ne An, darinnen gleich �jjer sich erscheinend von Quadratsteinen ein wei�er ober silberfarbner Thurm mit offenem Thore und aus demselben bis zu den beiden anderen Ecken des Schildes sehend eine Wegscheide unb sonsten m'.t dreien l�nglichen Fenstern, bas mittlere bie anbetn zwei �berh�hend, zweien eiitfalleuben Lichtern unb bteien erhellten Zinnen, auch hinter bem Thurme unb ber Au zu beibeit Seiten zwischen beit B�umen, H�user ttttb Th�rntcheu mit rothen D�chern erscheinend, alsbann solch Wappen unb Kleinob in Mitte bies gegenw�rtigen unseres kaiserlichen Briefes gemacht unb mit Farben eigentlich ausgestrichen siitb, von nettem gn�biglich verleihen ttttb geben ihnen aus r�m. kaisl. Machtvollkommenheit wissentlich in Kraft bieses Briefes. Und meinen, setzen ttttb wollen, dass nun f�rba� in Ewigkeit bie obgenannten R. Richter ttttb Rath bes Marktes Rieban unb alle ihre Nachkommen bieg eingeschriebene Wappen haben, f�hren nnb sich besten in allen unb jebett ehrlichen Sachen unb Gesch�ften, eg fei zu Zusiegeln, Petschaften, Klein�ben, Gem�lde�, unb sonst zu allen gemeinen Rothbursten nach ihrem Willen unb Wohlgefallen frei gebrauchen nnb gemessen sollen unb m�gen.
Jnmassen anbere unsere M�rkte unb Flecken in unseren erblichen K�nigreichen, F�rstenth�meru, unb Lauben, so mit
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dergleichen Gnaden und Freiheiten versehen sind, sich freuen und gebrauchen von Rechtswegen oder Gewohuheitwegen von allerm�nuiglich unbehindert. Und gebieten darauf allen und jeden Pr�laten rc. . . . ernstlich und festiglich mit diesem Brief und Willen, dass sie die vielbemeldeten N. Richter und Rath des gemeinen Marktes Riedan und alle ihre Rach-kommen f�r und f�r ewiglich an den obgeschriebenen Wappen nicht hindern noch irren, sondern sie, wie oben stehet, ge-ruhiglich gebrauchen, gemessen und g�nzlich dabei bleiben lassen, Hinwider nicht thun noch das jemand anderen zu thun gestatten in keiner Weise, als lieb einem jeden sei, unsere schwere Ungnad und Stras und dazu ein P�n be-uanntlich 20 Mark l�ttiges Geld zu vermeiden, die ein jeder, so oft er freventlich Hinwider th�te, uns halb in unsere Kammer uud den andern halben Theil oftgenannten N, Richter und Rath des Marktes Riedan unerl�sslich zu bezahlen verfallen sein solle. Doch andern, die vielleicht das ob begriffene Wappen gleich f�hrten, an demselben ihrem Wappen und Gerechtigkeiten untiergriffen und unsch�dlich. Mit Urkund dieses Briefes, besiegelt mit unserem kaiserlichen anhangenden Jnsiegel. Gegeben in unserer Stadt Wien den 23. J�nner 1569. Maximilian, m. p.
Diese Urkunde ist noch ziemlich gut erhalten; in der Mitte derselben ist das Wappen des Marktes Riedan in Farben eingezeichnet, das anhangende Jnsiegl fehlt. Den 22. Dezember 1569 best�tigte Kaiser Maximilian II dem Markte seine Freiheiten. Er starb bett 12. Oktober 1576. Sein �ltester Sohn Rudolf, der damals schon K�nig des deutschen Reiches, gekr�nter K�nig von Ungarn und B�hmen war, bestieg den Kaiserthron und �bernahm die Regierung in Oesterreich.
Kaiser Rudolf II. best�tigte die MarktfreiheitenZ den 26. M�rz 1583.
Prote^tautisinu ; zu Rieb an.
Die ersten Anf�nge des Protestantismus in Riedan finden sich schon 1558. Friedrich Wolf Jnderfeer, der dazumal
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in Riedan hauste, lie� sich in der Pfarrkirche zn Taiskirchen das ganze Jahr nicht sehen und empfieng auch nicht mehr die heiligen Sacramente. Der Amtmann von Riedan Prand stetter gierig, wenn er znr Pfarre nach Taiskirchen znm Gottesdienste kam, schon nach Berlesnng des Evangeliums ans der Kirche'chiuans, und verrichtete da auf dem Friedhofe oder im Wirtshause seine Gesch�fte und machte dadurch viele Unterthanen vom Kirchenbesuche abwendig. Der deutsche Schulmeister zu Riedau jedoch, der 9 Jungknaben zu unterrichten hatte, war ein guter Katholik wie auch der zweite Herrschaftsbesitzer, Herr von Fraunberg. Die nachfolgenden Herrschaftsbesitzer, die Retschan und Hochberg als auch die Fr�nking und besonders Bartholomae von Dietrichstein waren Lutheraner uqd die Riedauer B�rgerschaft machte es ihrer Herrschaft nach.,
Die Kapelle zu Riedau hatte von Ansang an gar kein Einkommen und auch keine Zehente. Alle Montage las der Pfarrer von Taiskirchen oder einer feiner Gesellpriester die Hl. Messe zu Riedau, wof�r ihm von der Herrschaft Riedau j�hrlich 5 fl. bezahlt wurden. Zum pfarrlicheu Gottesdienste giengen die Riedauer nach Taiskirchen, dort empfingen sie auch die hl. Saerameute uud hatten dort auch ihre Begr�bnisst�tte. Nicht einmal ein Zechpropst war bei der Kapelle zu Riedau aufgestellt. So blieb es ungef�hr bis zum Jahre 1560 oder 1564. Angesteckt aber von den religi�sen Neuerungen beredeten 1565 die Riedauer den Viear zu Taiskirchen Georg Megckhenhoser, dass er ihnen in der Kapelle zu Riedau die hl. Communiou sub utraque, das hei�t unter beiden Gestalten, reiche, wof�r sie ihm j�hrlich 15 fl. zu geben versprachen. Dies geschah auch 3 Jahre nacheinander. Von da an haben die Riedauer den Gottesdienst in Taiskirchen nicht mehr besucht. 1569 starb der Vicar zu Taiskirchen Megckhenhoser und die Riedauer stellten an seinen Nachfolger das gleiche Verlangen. Johann Kre�b�ck, der nunmehrige Vicar zu Taiskirchen, weigerte sich, ihnen die
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Hl. Communion unter beiden Gestalten zn reichen. Darauf zeigten ihm die Riedaner tut, dass sie die katholische Messe am Montag nicht mehr haben wollen und er zu ihnen nicht mehr Hinabkommen d�rfe. Dies zeigte der Viear dem bisch�flichen Visitator bei der Visitation an, welcher ihm befahl, wofern die Riedaner eine katholische Celebration der heiligen Messe nicht haben wollen, auch die �sterliche Beicht zu unterlassen und keine Seelischen, d. H. Protestanten, im Friedhofe zu Taiskircheu begraben zu lassen. So kam die Hl. Messe am Montage zu Riedau ab. Die Riedaner versahen sich im Jahre 1571 mit einem lutherischen Pr�dicanten im Jahre 1574 hatten sie beim Markte einen Ort mit Planken eingez�unt, den sie als Friedhof ben�tzten. Christof von Retschan wollte, um den Unterhalt des Pr�dieanten zu Riedau aufzubessern, den Zehent von seinem Grundholden dem Schnabel-eber zu Schnabeledt, der Kirche zu Riedau zuwenden und kam dadurch in Streit mit dem Pfleger des Grafen von Orteuburg zu Erlach Leonhard Puechner. Er befahl n�mlich dem Schnableder, den Zehent, der von seinem Gute nach Taiskirchen geh�rte und gef�hrt wurde, von jetzt an zur Filialkirche Riedau zu bringen. 1573 that dies gehorsam der Bauer. Das n�chste Jahr aber 1574 befahl der Pfleger zu Erlach Leonhard Puechner dem Wolf Rabnfchneider Zech-propsten au der Kirche zu Dorf, diesem Zehent auf dem Gute des Herrn von Retschan mit Gewalt zu erheben und nach Dorf wegzuf�hren. Er erschien mit 8 bewaffneten M�nnern und nahm den Zehent weg. Retschan beschwerte sich zuerst bei Puechner, aber vergebens. Darauf klagte er bei dem Landeshauptmann.
Puechner verantwortete sich dahin, dass der Schnableder niemals nach Riedau, sondern nach Dorf, wo er auch Gottes Wort anh�rt und sein Ruhebettlein zu haben f�rsetzt, den Zehent gereicht habe; Herr von Retschan sei nicht befugt, solche unbillige Ver�nderungen einzuf�hren. Der Landeshauptmann entschied den Streit dahin, dass der Unterthan
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dorthin den Zehent reichen soll, wohin er gepfarrt ist, also nach Dorf. Kann aber der Herr von Stetschmt durch einen Stiftbrief oder anderen brieflichen Schein beweisen, dass dieser Zehent nach Riedan geh�re, so soll ihm dies freigelassen sein. Obwohl Herr von Retschan gegen diesen Bescheid Beschwerde erhob, so hat er doch eine Appellation nicht eingebracht und die Frist verstreichen lassen. Der betreffende Bescheid lautet: Ich Sigmund von Samberg, Freiherr zn Orttenegg und Ottenstein, R�in. Kaisl. Maj. unseres aller-gn�digsten Herrn Rath und Landeshauptmann in Oesterreich ob der Enns bekenne, dass f�r mich khommen ist der Edle Wolf Ehmger, Pfleger der Herrschaft Erlach und brachte m'.r ein Papier, e'ue Original-Swnmari-Gerichtsnnund weil. dem wohlgebornen Herrn, Herrn Diethmarn Herrn zu Losenstain und in der Gschwendt, h�chsternannter Kaisl. Maj. Rath nnd Sanbeshmiptmamt in Oesterreich ob der Enns am Dato Linz den 15. J�nner 1575 ausgehend f�r mit gehorsamer Bitte, ihm hievon ein Vidimus zu ertheilen, als hab ich angesehen sein zimblich billig Bitt und gemelte Original-Suinmari-Gerichtsurkund neben dem geschwornen Landschreiber besichtigt nnd an Schrift und Fertigung ganz gerecht und unrabiert und alles Argwohnes frei befunden und darum ihm hernach schreiben lassen von Wort zu Wort also lantenb: Ich Diethmar Herr zu Losenstain unb in der Gschwendt, Rom. Kaisl. Maj. unseres allergn�bigiten Herrn Rath ititb Landeshauptmann in Oesterreich ob der Enns bekenne, als ich j�ngst Verschiener Zeit ben vierzehnten Oktober ^erschienen viernnbsiebzigsten Jahres sammt h�chsternannter Jhro Rom. Kaisl. Maj. Saribr�then bie Lanbsverh�re ber Lanbeshaupt-inannschast besessen habe, bass f�r uns kommen ist des Ebl festen Christof von Retjchan zu Felbegg unb Zell Gewalt-trager unb allba f�rgebracht, wie bass sich etlicher Herrschaften unb zu betn Gotteshause Taiskirchen, in Nieberlanbs Bayern unb �Dch�rdinger Saudgericht, geh�rige und gepfarrte Unterthanen unterst�nden, neben und mit Hilfe bes Edlen Leon-
Harden Puechner, Pfleger der Herrschaft Erlach, zu Dorf, als ermeltes Gottshaus Taiskirchen angeh�rigen Filialkirchen, in diesem Land gelegen, einen eigenen Pr�dicanten zu halten und dem zum Aufenthalte alle ihre Zehente, so gegen Taiskirchen von alters gewidmet und er Puechner in seiner Verwaltung hatte, deren eine ansehnliche Zahl, zu reichen. Nachdem aber nun seine des von Retschan zu halben Theil angeh�rigen Unterthanen und B�rger des Marktes Riedan ebuermassen zur Bef�rderung des Gotteswortes einen Pr�dicanten aufgenommen, hat er von Retschan zur Besserung desselben voring seiner Grundholden zu Schnapelet Befelch geben, seinen Zehent, der von seinem Gut auch gegen Taiskirchen gest�ftet, zu derselben Filialkirche Riedau zu reichen, dessen dann �erschienen dreinndsiebziegsten Jahr er also gehorsamblich vollzogen. Darauf sich nun dieses vierundsiebzigstes Jahres der Herrschaft Erlach Unterthanen Wolf Rabnschneider, als des Gottshaus zu Dorf verordneter Zech-inann, neben seinen Mithelfern, deren 8 gewest, mit gewehrter Hand truziger Weis bei so gutem Landfrieden unterstemi)ten, solchen Zehent auf bemelt aigenthumblichen Gntt zu Schnapelet mit Gewalt zu erheben und wekh zu f�hren; und aber wohl hier�ber bei gedachten Pfleger umb billicheu Abtrag und Ausrichtung durch Schrift angehalten, so w�rs er doch deren aller bei ihm wider sein nachbarlich Berhoffen verzigen und verursacht, ihn also die nachgesetzt landtsf�rstliche Obrigkeit �mb H�lff zur Erstattung des obgemelt abwekh gef�hrten schweren Zehent-Getraidt, doch nnbegeben der erwiesenen s�r-setzlichen Gewalt, hiermiten gehorsamblich anzurnsfen und zu bitten. Darauf der Puechner mit seiner Ablainung f�rkhommen und darinnen des von Retschan F�rgeben die Anfnembnng des Priesters bekr�ftigt, also dass es auf seiner gn�digen Herrn, der Herrn Grafen zu Orttenburg, als des Gottshaus Dorf Obrigkeit, weilen sich solcher Zwiespalt bei der Pfarrkirchen Taiskirchen hauffenweis ereignet und mit Gewalt eingerissen, Wollen, damit der gemain Mann dennoch mit christ-
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liefen Pr�dieanten versehen sei, sonder Anordtuuugen billich f�rgenommen wurden und bestundte ihme haubts�chlichen gar nit, wei�en Riedan ein sonder Filial nud sein Unterthan mit seiner Zehentreichung niemalen gen Riedan, sondern gen Dorf, allda er noch Gottes Wort anh�rt und sein Ruhebettlein zu haben f�rsetzt, geh�rig gewest w�re, und solchen Zehent allein zn Bef�rderung Gottes Ehren aldahin er an Mittel gewidmet und zu feiner Eigenn�tzigkeit gebraucht wurde, dass er der von Retschan befugt sei, also diese uubilliche Ver�nderung einzuweudteu. Er Puechuer hatte auch des Zech-meisters Zeheutstrenge zur Erhaltung des Gotteshaus alten Gerechtigkeiten und Mehrung der Zehentordnung gar nit verunbillichen, f�r amen Gewalt aestimiren und auf des von Retschan Anhalten den Zechmeifter zu billichen Abtrag nit verschaffen k�nnen. Darauf und �ber das von Retschan wieder gethane Ablaiuuug hab ich sambt denen kaiserl. Landr�then die Verbschaidtnng gethan, dass der Zehent hievon gen Dorf gereicht, demnach solle nochmalen daselbsthin, da auch der Unterthan deren Orten gepfarrt, solcher Zehent gereicht werden. Kann aber der von Retschan mit Stiftbrief oder andern brieflichen Scheinen darbringen, dass dieser Zehent gen Riedau geh�rig, barzu soll er hiemit gelassen werden. Actum L�nz ut supra. Obwohl sich der v. Retschan dieses Abschiedts beschw�hret, so hat er aber die Appellation nit erhebt und dieselb deseriren lassen. Darauf mich der Puechuer gehorsamb-�cheit gebetten, ihme dieser Sachen ain Summari-Gerichts-Urkuudt fertigen zu lassen, die ihme daun also der Billichkeit nach erfolgt und ich ihme dieselb uuter meinen hief�rge-drnckhten Abt-Seeret hiemit gef�rttigter erfolgen lassen. Actum L�nz den 15. J�nner 1575. Wenghardt F�rst, Rout, tu ist. Majest�t Rath-Seerelarius und Landtschreiber.
Wegen dieser Neuerungen wurden Johel v. Fr�enkhing und Christof v. Retschan im Winter 1574 nach M�nchen vor die Religionsr�the gerufen; wie aber die Sache entschieden wurde ist nicht bekannt.
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1575 wurde die Streitfrage er�rtert, ob die 5 fl. j�hrliche Gilt nach Taiskirchen der Pfarrer bei den Riedauer B�rgern zu suchen und zu empfangen habe, oder aber die Inhaber der Herrschaft Riedau dieselbe zahlen m�ssen. Es wurde nachgewiesen, dass sowohl der Vater des Johel v. Fr�enkhing als auch Christof v. Retschau einem Pfarrer zn Taiskirchen j�hrlich 5 fl., jeder zu halben Theil, bezahlt haben und dass diese 5 fl. der Pfarrer bei den beiden Herrn Marktrichtern der Fr�nkhing'schen und Retschan'schen B�rger und nicht vom Zechpropsten j�hrlich zu suchen und zu empfangen habe.
Das betreffende Schrifstst�ck hat folgenden Wortlaut: Rubrum: An f�rstl. in Bayern hochl�bliche Regierung zu Burghausen. Das Landgericht zu Schaerding referiert -er Dorser Zehent halber, die seien immediate der Haubtpsarr Taiskirchen geh�rig, auf ein uhraltes Sallbichl, so noch vor-handten.
Genedige Herrn!
Nachdem Euer Gnaden aufAuerwartenJohels v.Fr�nkhing Schreiben meines Herrn Berichts begehren, nemblich wer die 5 fl. j�hrlicher Gilt schnldtig, ob ain Pfarrer zu Taiskirchen dieselben zu Riedau ersuchen und empfachen, oder aber die Inhaber Riedaus soliche gehn Taiskirchen in Psarrhof dienen m�ssen, beineben auch wie es mit allen au�er Landt gelegenen und dem Pfarrhofe zu Taiskirchen zugeh�rigen Zechenten am Gestalt und lestlich befelchen, dem Pfarrer mit Ernst zuzusprechen, warumben er die Mess zu Riedau nit mehr verrichte und wie man ihm, wann er alda eelebriert, gehalten hab, ob auch die Leuth darzu khommen sein.
Darauf gebe denselben ich hiemit in Gehorsamb und svvill den ersten Artikul belangt, bericht mich Pfarrer zu Taiskirchen, dass er von Herrn Sigmnndten Pfarrer zn T�ttenwei�, der vor 6 Jahren verschienen, 9 Jahre lang Cooperator zu Taiskirchen gewest, glaubhaffte Erfahrung em-
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St�gen, dass die alten Inhaber der Riedau, auch ihre Unter thanen daselbst den Gottesdienst zu Taiskirchen, als bei ihrer rechten ordentlichen Pfarre, sonn- und feiert�glich uhraltens-hero besucht, auch ihr Sepultur zu Taiskirchen gehabt und Mn also Herkhommeu, dass beutelte Vorige, wie auch des v. Ar�nkhing Vater und Christof v. Retfchan ainem Pfarrer zu Taiskirchen j�hrlich 5 fl. und jeder halben Theil geben, die am Pfarrcher bei beeden Herrn Ritern und nit vom Z�chpropsten j�hrlich ersucht und empf�ngt dergestalten, dass er w�chentlich alle Montag selbst oder sein Gesellpriester in der Capellen zu Riedau, als ein Filial gehn Taiskirchen geh�rig, eatholicam Celebrationem verrichten m�sse. Sonsten hat dasselb Kirchl kain Einkhominen, ist auch kein Kirchpropst alda felbjt gewest. Als aber die lutherische Sekt in Oesterreich angefangen, sei vor 6 Jahren ein Pfarrer zu Taiskirchen gewest, Megckenhofer genannt, deine haben die Riedatter beredt und ihm 15 fl. j�hrlich geben, welches nngefehrlich 3 ^ahre nacheinander beschehen, dass er ihnen das Sakrament zu Riedau sub utraque gereicht und ihre Abgeleibten gehn Taiskirchen begraben lassen. Also haben sie kamen Gottesdienst mehr heroben besucht; nach geniestes Megckenhofers Ablmben zaigt jetz-ger Pfarrer zu Ta-skirchen an, da haben dte Rtedauef solches an ihm begehrt und glesichalls die 15 fl. j�hrlich zu geben versprochen. Weil er sich aber dasselb zu thun verwittert, sie auch f'aine Messe haben wollen und thtne angezaigt, er derffe nicht mehr Hinabkommen. Welches Pfarrer den Herrn Visitatorn in der Visitation angezeigt, die chtne bcfolcfjcit, tuofern bie 9ticbctitcr catholicam Celebrationem nit haben wollen, er auch die Osterbeicht unterlassen und keinen Sektischen heroben zu Taiskirchen begraben solle. Also tst die w�chentliche Messe abkhvmmen und bei diesem Pfarrer �u Gottsdienjt zn Riedau eingehalten worden. Demnach ^lch bte Ried au er mit aiitciit fefttfdtjett ^�r�bicartten vor 4 Jahren versehen, auch vor ainem Jahr ant Ohrt im Markte mit aitter Planken eingefangen, den sie izt zur Sepultur
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brauchen und, wie ich bericht worden, ist deshalb Joel von Fr�nkhing und Christof v. Retschan negst �erschienen Winter qehii M�nchen f�r die Religionsr�the erfordert worden. Wie sich aber die Sachen hingelegt, ist mir bis Dato verborgen. Sonsten genedige Herrn ist Psarrer willig und erbittig, catholicam Celebrationem zu Riedau wie vor Alter alle Montage zu verrichten. Jedoch begehrt er, dass ihme Schuz und Sicherheit geben und gehalten werde. Venter �bersendte Euer Gnaden ich hiemit an lanlter nuderschidliche Verzaichung aller Zechenten, so im Landt ob der Enns auf der Gr�niz gegen "Bayern ligen und ainem Pfarrer zu Taiskirchen^nach Inhalt aiues �ber anderthalb hundert Jahr alten Salle Register zuesteudtig sein, welcher auch solang hero ruehig gesaugt worden, welcher Zechent dein Pfarrer bis 5 Jahreu her ansstendtig und des Pfarrers Anschlag nach j�hrlich �ber 100 fl. Einkommens zn geinainen Jahren erraiche. Wer aber solichen Zechent fangt oder genie�t, ist nit zu erfahren; dann dieselben, wie in der Verzaichnnss zu sehen, unter etlich Obrigkeiten gelegen und wer nnnmehro hohe Nothdurst, gelegene Mittel f�r Handt zu nemmeu, damit diese Zechent wieder herzugebracht und nit also gahr verloren werden. Bei neben werden auch Euere Gnaden obenbeiliegente Copie eines Briefes in des Gottshaus Taiskirchen Z�chschrein ligent noch nuvermailliget mit ainem anhangenden Jnsiegel genediglich ersehen, wie es mit der Kirchen zu Dorf aiu Gestalt, darauf dieselben auf vorige meine Berichten mehrere Erbitterung zu empfahen, thue hiemit Euer Gnaden mich uudertheuig bevelchen. Datum deu 28. August ao. 75.
S. Angermayr Landrichter zu Schaerding. Landgerichtsschreiber daselbst.
Coll. m. p.
1580 den 31. December kam ein Erlass des Statthalters in Linz wegen der Wochemnesse zu Riedau, der also lautete: Ich Leonhardt von Harrach der Mittler, Freyherr zu Rorau
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und Pirchenstein, Erbstallmeister in Oesterreich, R�m. Kaisl. Maj. unseres allergn�digsten Herrn Ratt, Cammerer und Landtshanbtmann in Oesterreich ob der Enns, bekhene, als der Edl beste Christof Abraham v. Retschan an mich schriftlich gebracht, nachdem der auch Edl tieft Johel �. Frank hing zu Adldorf und Riedan von dem Vieario der Pfarr Tais-kirchen im Landts Bayern gelegen von wegen f�nf Gulden j�hrlicher G�lt, so ainem Pfarrer allda zu Taiskircheu von wegen einer Me�, so im Markth Riedau w�chentlich vor der Zeit gehalten worden und von etlichen Jaren aus-stenndtig sein solle, vor der f�rstlichen Bayrischen Regierung zu Burkhausen beklagt, h�tte er der von Fr�nkhing zwann Bericht thau, dass er der v. Retschan halben Thaill zu erlegen schuldig w�r, und sey enntlich dieselb durch Bericht und Gegenbericht so weit gelanget, dass die f�rstliche Regierung lhme Zuverh�r gegen dem von Fr�nkhing vertagt. Hab ich tragenden Ambts halber ihnen beiden durch absonderlichen Bevelch auferlegt, weilt diese Sach nach verm�g der Bertr�g zwischen beiden l�blichen H�usern Oesterreich und Bayern aitfgericht, nit in Bayern sondern in dem Landt vor der Lanbtshaubtmannschaft zu er�rtern sich geb�r, dass sie ihrer Kaisl. Maj. und diesem Landt zu praejuditio zu der angestellten Verh�r f�r die f�rstliche Regierung nit erscheinen sollen, merers Inhalts der ausgangene Bevelch.
Dessen ich auch wolermelte f�rstliche Regierung zum SBissen erinbert und nichts weniger die ganz Handlung mit Einschlie�ung der Aeta ihr kaisl. Maj. hochl�blichen nieder-�sterreichischen Regierung und Kanter uinb Beschaibt und Resolution zuegeschickht. Von bannen wir vom zw elften November negsthin bahin Beschaidt erfolgte, dass es hoch-ermelte Regierung unb Eamer bei meiner beschehenen billichen Einstellung aller Hanblung unb gethanen Verorbnung bleiben lassen mit Bewelch, dass ich den von Retschan unb von Fr�nkhing f�r mich erfordern und auf ihr pers�nlich Erscheinen von der Kais. Maj. wegen ihnen ihr gepflegte Hand-
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luna mit Ernst verrichten und auflegen solle, dass sie sich lnns�ro derlei preindieirlicher Sachen gen��lichen Massen, und da ainer gegen den andern dieser Sachen halber befuegte Spruch m haben v entmint, dieselben an Orten es sich geb�rt ersuechen unb geb�rlichen Austrag erwarten. Zur geh�rMuen Volziehnng hab ich beebe ben v. Fr�nkhing unb Retschau f�r mich pers�nlich erfordern und auf ihr Erscheinen ihnen soliche Resolution f�rgehalten und deine Volzng ernsiltch einpunden.
Dar�ber sie beiderseits neue Citationes von der f�rstlichen Bayrischen Regierung zu Burkhausen aufgelegt, dass sie ungeacht meines Schreibens, so ich hievor wolermelter Regierung gethan, in aigner Person auf den dremndzwanzrg-sten Jannuar negstkhnmment erstlich citiert waren, auch oavet angemelt, weilt sie auch in Bayern Landleuth und Gueter liegen haben, dass sie sich ihr srstl. Gn. dem Herzogen zu Bayern und derselben nachgesetzten Regierung Ungnadt oder Exekution, do sie nicht parirn, zu besorgen h�tten. Ueber das der v. Fr�nkhing Insonderheit f�rgeben, dass seines Bruuders gelassener Sun, _ den es soviel als ihn betroffen, in Bayern vergerhabhabt sei.
So aber nach der Partheien setbs Anzaigen und an-qelegten Schriften die G�lt in dem Landt, die so sie rachen sollen in dem Laudt gesessen, auch der Gottsdienst f�r so�che G�lt im Markth Riedau durch des Pfarrers zuTaiskircheu Priester ainen zu verrichten sei, also dass dem Pfarrer oder Vicari zu Taiskirchen Inhalt der Vertrag gebnren will, da er umb aiitiche Ansstendt zu erlegen, dasselb nicht m Bayern sondern in dem Landt vor der l�blichen Landeshauptmann-schaft, so die Jurisdiktion sowoll �ber tue Gult als die Personen, so sie aiitent Pfarrer gen Taiskirchen ratchen solle, hatte thun solln. Dann ihr der Klager des beklagten Gerichts-zwang nach zu sarn schuldig und hierinnen gar Nit men will, dass beede der v. Fr�nkhing, sein unm�ndiger Vetter
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und dessen Gerhaben, und Retschan bayrische Landleuth, dann mit Riedau sein sie Oesterreichs in dies Landt geh�rig und nit in Bayern.
Demnach ich ihnen unverhindert der fernern Citation bei threr kaiserl. Maj. Straff ernstlich auferlegt und inhibiert, Verwegen ainicher gerichtlichen Handlungen in Bayern durchaus nit statt zugeben, sondern sich also' verhalten und zu er zeigen, wie es obermelte Resolution ihnen befelchen und es chttett auch als ihr kaif. Maj. �sterreichischen verhnldigten Landtlenthen und Unterthanen geb�hrt. Und nachdem sie, ihnen deswegen ainen Schein zu erthaillen, mich in Gehorsam angemessen, hab ich ihnen denselben hirmit nttder meinem Arnbts-Jnsigl erfolgen lassen und ist das Ihrer kais. Maj. gud. Willen und Mainnng. Datum Lynnz den testen Dezembris Anno Achtzigsten.
Es entspann sich ein langwieriger Streit um die Filialkirche zu Riedau. Die Schlossherrn von Riedau ma�ten sich das Recht an, bei der Kirche zu Riedau nach ihrem Belieben lutherische Prediger anzustellen und mit der Kirche zu schalten und walten, als wenn sie ihr Eigenthum w�re. Der Pfarrer zu Tatskirchen hingegen verfocht sein Recht als Pfarrer des Marktes Riedau, dass die Kapelle zu Riedau nur ihm allein als rechtm��igen Herrn unterstehe, weil sie eben eine Filialkirche von Taiskirchen sei. Der Streit dauerte bis 1625. 1625 wurde Freiherr Bartholomae v. Dietrichstein von der Landeshauptmannschaft aufgefordert, seine Lehens- und Bogtei-rechte auf die Kirche im Markte Riedau darzulegen. Da er zuf�llig verreist war, sandte sein Verwalter folgenden Bericht ein:
Hochl�bliches Statthalterambt.
Hoch und wolgeborner Graf, genedig und Hochgebiettender Herr!
Auf grast. Ge. j�ngsthin publiziertes Patent vom 25. Juni, welches mir den 18. Juli ttegsthin dieses gegenwerdtigen 1625 Jahr int Abreisen des wolgebornen meines geuedigeu Herrn, Herrn Bartlmeen Herrn von Dietrichstein Freiherrn
zu Hollenburg wol znnkhomen, welches ich auch mit geb�hrenter Reverenz empfangen und daraus soviel veruombeu, dass jeder der nit allein in den St�tten sondern auch in den M�rkhten und D�rffern aus den Psarr- und Filialkirchen, wie auch absonderlichen Benefieieu, aiu oder mehr geistliche Lehenschaft und Vogthey hat, am ordentlich Verzaichnu� leugst in amem Monat zum Statthalter-Ambt aiureichen solle, w�rde erst wolgedacht mein. gnd. Herr dasselb selbst zu thun nicht zuwider gewest sein, da er nicht wichtig nnd ehehaft Gesch�ft halber auf seiner Herrschaft Hollenburg in K�rndten zu verrichten hatte, von dannen er aber nnnmer t�glich wieder nach Haus zu gem�rten ist. Damit aber Euer gesl. Gn. Gebott ainweg wie den' andern am wollstendiges Gen�gen geschehe, bericht Euer gefl. Gd. ich in Gehorsamb kh�rzlich soviel, dass noch vor villeu Jahren allhie im Markth Riedan durch die Obrigkheit aim Khirchel, St. Georgen genannt, erbaut, welches hernach vor wenig Jahren durch wolgedacht meinen genedigen Herrn renoviert, von Grmtdt auf anders gepant und umb etwas erweitert worden, daraus sie auch beedes Lehenschaft und die Vogthey selbst haben und svwol als dero antecessores gelangt demnach an Euer grsl. Gn. dis gehorsambs Andeuten und Bitten, Euer grfl. Gn. wollen wolgedacht meinem genedigen Herrn zur Einbringung feines Verzaichnu� mehr aiu Monat wenigsten sonach verwiegen und ihme geh�rter Ursach willen genedig f�r entschuldigt halten. Das wirdet gewi�lich in ander-weg zu beschulden in khain Vergessenheit stellen. Er. grfl. Gn. mich Hiebey gehorsamblich bewelchmt.
1625 den 6. Oktober fordert Paul Jtt, Dechant zu Taiskirchen von Bartlmae Freiherrn v. Dietrichstein die Zur�ckgabe der Kapelle zu Riedan. Der Brief lautet:
Euer Wolgeboren Freiherr, Genedig und Gebietend Herr E. Frl. fein meine undthenige ganz nachbarliche willige Dienst bevor. Dieweil das uralte Eapellel S. Georgi zu Riedan meiner anvertrauten Pfarrkirchen zu Taiskirchen ineorporirt, wie dan soliches mit mereit die beihabendten Dokninenta
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verificieren, also ist hiemit mein hochdienstlich und willig Ersuchen und Anlangen, Er. Gn. wollen berirtes Capellel mir wledernmb einantwortten und reftituirn lassen, oder drift mit Wenigen sich erkhlern, was Er. Frl. �ber dies Negern ZU thun gesmnet. Sintemalen ich soliches impositi officii caa, 5� J5rl . . seyn sollen. Daher bit ich auch gehorsamblich und nachbarlich, mit Ungnaden nit auszuuemen, sondern mich commendirt sein zulassen. Dauebeus uns samentlich in den Schirme des Allerh�chsten bevelchendt.
Taiskirchen 6. Oktobris Anno 1625.
E. Frl.
ganz geh�rst, willig Nachbar
M. Paulus Jtt, Dechant
auch Pfr.; zu Uezeuaich u. Dorf. m. p.
Herr v. Dietrichstein gab aber die Kapelle noch nicht heraus, so dass sich der Dechant zu Taiskirchen veranlasst sah, den 29. Dezember 1625 in einer Eingabe an die Statthalterei, die Uebergabe der Kapelle neuerdings zu fordern. Er schrieb:
Der R�m. Khays. Maj. auch der Ehursrstl. Ort in Bayern Rath, Cammerer, General-Wachtmaister, bestellten Obristen zu Ro� und zu Fue�, auch Statthalter in Oesterreich ob der Enns. Hoch und Wolgeborner Grave genedia gebrettender Herr.
Obwollen meinem Anteeessori Joan Sch�sperger p. m. gewesten Pfarrers zu Taiskirchen durch Landeshauptmanischen Bevelch Anno 603 vermug Bey lag A. das Filial oder Capellel S. Georgi in der Riedau cum omnibus pertinentiis et iuribis zu reftituirn eingeschaft und zuerkhennt worden, so rst doch solicher Auftrag durch die Herrn Inhaber selbiger Zelt der Herrschaft Riedau wie auch auf Dato khain Volzug beschehen, sondern man ist allezeit inani spe damit aufgezogen und tractiert worden. Dann wie ich den izig possessorn Herrn v. Dietrichstein Freyherrn deswegen umb die restitution erwendter Capelle sonderlich zu diesen Reformationszeiten
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durch Schreiben nnlengst srl. ersucht, weill solicher au�er Ersetzung der Ariginal-Anndationen und St�fftbriefen hirinnen nichts gesteudig sein und reserviert sich auf seine Frau Gemahlin als Aigenthnmberin, dass ich also mein Recht andernorts zu suecheu verursacht luicv�e, zwar khain Fnndation ist mehr findig und Habens die Lutterischen Predicanten vertuscht, aber aus beiliegenden gefertigten Schein vom Osicialat-Amt vom hohen St�fft Passau aus, wie sub. B. zu sehen, wierdt sovill beschaidt, da� Riedan am Filial und der Pfarr Taiskircheu (wie man mir dan j�hrlich in Festo S. Georgi nach der Me� 5 fl. ft�ften thuet) incorporirt seyn, will andern Dokument�, wer solche Kh�rchen anfangs erbauet als Ge�rg Zeller selig und alte Monnmenta der Zeit stillschweigend umbgeheu und mich allein solicher zwayen Baylagen, quae sunt instar rei indicatae dato behelfen. Bey so beschaffener Sachen an Euer Gn. mein gehorsames Anrnffen gelangen thuet, die gerueheu, wohlermelteu Herren von Dietrichstein durch Gebottsbrief bey Bedrohung des Anfaz, dass er mir bemeltes Filial S. Georgen zu Riedau cum omnibus pertinentiis ohne ainigen uubesuegten Eintrag alsbaldt ein-antworth und restituire, aufzuladen oder aber im widrigen Herrn Landrichter Ambtsverwalter alhie per Deeretum gemessen, dass er mir dies ermeltes Filial also ohne ainigen lengern Aufschub einr�ume, genedig mandiern und anbevelchen. Daran erweisen E. Gn. die Billigkhait, so mir in meinem t�glichen priesterlichen Gebeth zu erwidern stehet. Mich zur Willfaigkhait diem�ttig und gehorsamblich bevelchent.
Diem�ettig gehorsamer Caplan M. Paulus Jtt, Dechant und Pfarrer zu Taiskircheu, auch Uuzeuaich und Dorff.
Der Herr Statthalter erlie� auf dieses Schreiben folgenden Befehl:
Dem Herrn von Dietrichstein zu bevelchen, des Herrn Supplieanten Begeru statt zu thun, oder seine Documenta,
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vermelde Khirchen in Handen, in 14 Tagen rum l�blichen Statthalter-Ambt erlege. 29. Dezember 1625.
, ..Den 30. Dezember 1625 richtete der Statthalter in der Sichftdll9 folgendes Schreiben an Herrn von
Wohlgeborner Herr, besonders lieber Herr. Euch sein mein Dienst tu gutem Willen zuvor. Was mir der Ehrw�rdig wohlgelehrte Herr M. Paulus Itt, Dechant zu Tatsachen wider euch f�r ain Anmessen in Sachen S. Georgen Capellen als Frlial zu Riedau betref, �bergeben und euch solich lhme emzuautwortteu per Gebotsbrief auszulegen geh�r, amb�ch gebetten, das habt ihr inliegendt mehrers *u vernehmen. Darauf ist in der Churf�rst!. Herrn Maximilian Herzogen m Bayern als Pfandtinhaber dis Landts Namen mein -bevelch, dass ihr des Herrn Supplikanten Negern statt thuet, oder eure Dokuments, so ihr umb invermelte Khirchen tn Handen, nt 14 Tagen zi:m l�blichen Statthalteramt er-wget. Daran beschicht h�chperwenter Churf�rst!. Will und Mamung. Geben Linz den 30. Dezember, anno 1625. frh� Abam Grave Herberstorff, R�m. Kaifl. Maj. auch der ^hurfurstl. Rath, Camerer, General-Wachtmeister, bestellter Obnster und Statthalter in Oesterreich ob der Enns.
Dieses Schreiben kam den 5. J�nner 1626 in Riedau an* ~er Herr von Dietrichstein gab aber die Kapelle noch
Statttjalter�8' m ,enbete folgenden Bericht an den
Hoch und wohlgeborner Graf und Herr, insonders geliebter Herr.
Auf Anhalten M. Paulus Jtteu, Dechant und Pfarrer zu Talskirchen Landts Bayern Nr. 1 (in welchem nur doch E ^biner Verantwortung wider Gerichtsbrauch aiuiqer Einschu� darauf er sich beruft oder die er zu vermaiuter Behanbtnna seines Fnrgeben allegiert, nicht zukhommeu) ist mir vor wenig Tagen wegen alhiestger Hoskapeln und Khirchen St. Georgen zu Riedau am solcher Bevelch, als die Abschrift Nr. 2 bezeugt.
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�berantwort worden, dass ich des Herrn Supplikanten Begern statt thuen oder meine Dokument�, so ich nmb inermelter Khirchen in Handten, in 14 Tagen zum l�blichen Statthalter-Ambt erlegen solle, den ich mit gezimendter Reverenz empfangen und vernomben. Ob aber nun vor Jahren ainigerleiy Dokument� absonderlich �ber diese Capelle anfgericht worden, oder ob hernach solche etwan in Ver�nderung der Obrigkheiten, die sich innerhalb hundert Jahren oft begeben, von hie wekh und nach Zell in Bayern Sch�rdtinger Landgerichts anjezo Herrn Hans Ardolphen Freyherrn von T�ttenpach angeh�rig, alda die Zeller (als Urheber solcher Capelle) hernach malen die von Retschan, Hvchenegger und andere mehrn Thails gehaust und gewohnt, verbliben, oder durch gemelteu Retschan nach Veldegg gebracht und in ainer vor Jahren f�rgangenen Pruust mit andern und mehr Briessachen verdorben sein, dessen hab ich zwar der Zeit khaiu eigentliches Wissen, doch will ich nit nnderlassen, mit uegsteu es Gelegenheit leiden mag, angemelten beiden Orthen umb die Nachsuuchung anzuhalten, solche wo nur m�glich zu Haudt zu bringen und Inhalt beschehener Auslag zum l�blichen Statthalter-Ambt zu erlegen. Jnmitels khan ich hiemit zu des l�bl. Gerichts geschwindem Nachricht wegen viel bedeuter Capellen Er. Gn. dieses zu berichten nicht nmbgehen, dass solche noch vor hundert Jahren weillandt Georg Zeller zu Zell auf seinem eigenth�mblicheu Gruudt erbaut, welche hernach von ainein Inhaber ans den andern, entlieh auch durch Erbschaft und ains Theils von den Retschan'schen Erben khausweis an vor-gemelte meine Frau Gemahel khommeu, die es alle ruehig ingehabt, und ob es wohl vor wenig Jahren ein Pfarrer zu Taiskircheu Veit Sch�fberger (umb willen man aldorthin j�hrlich f�nf Gulden, die man anfangs ainem Priester wegen Verrichtung aiues w�chentlichen Gottsdieust geben haben solle und hernach etwan aus Uebersehen zu ainer stetwehrenten Gerechtigkeit) anspr�chig machen und ain Recht hieraus erzwingen wollen, auch derowegeu zum Thail bey der Regierung
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Burkhausen und zu Linz bey der Landtshaubtmauuschaft klagt worden, alda er etwo ant Bevelch erlangt, hat er doch endt weniger als nichts ausgef�hrt oder darumbeu f�rzu weisen gehabt, wegen welches Mangel ihm auch ainiger Einantwortung geschehen, sondern die Obrigkeit in vorigen richtigen possess verblibe, deren sie dann ohne mehrern nnd bessern Beweis hoffentlich noch nicht zur�ck sezen.
Damit aber Er. Gn. noch Herr Dechant zu Taiskirchen nicht zu gedeukheu, als woll man ihtne diese Capelle (die f�r selbst ainiges Einkhommen hat) sonst sosehr verweigern, nicht vor ain andern vertrauen, hab ich mich auf sein guetliches Schreiben Nr. 3 oerm�g Antwort Nr. 4 im Namen meiner Frau Gemahel als Sligenthumberin mit ihme wegen der Gefell giiettigen doch nnverpindlichen Handlung zn Pflegen nicht allein guetwillig erbosten, sondern will auch dessen noch nit zuwider, ihme dieselb Capellen starchs f�r aigenthumblich oder als ein Zugeh�r zur Pfarre Taiskirchen au�er Landls zu �berantworten, mein Frau Gemahel des iuris patronatus und anderer Gerechtigkeit zu entsetzen, hab ich nicht allein nach lengserzelter, sonder und er auberrn auch dieser Ursach halber, dass es gegen ber R�m. Khay. Maj. unserm allergenebigsten Herrn unb Sanbtsf�rsten unverantwortlich (in bero praeiudiz mir ober ainem andern zu handeln nich geb�hren will) erhebliche Bedenkhen nnd da gar (dessen ich mich doch aller wenigst besorgen thue) ain gerichtlicher F�r giss unb Einantwortung geschehen wolt, khonl ich doch nit f�r �ber allerh�chst gebachter Khay. Maj. daseid umb kh�nstiger Ent-schulbigung willen aller gehorsambist zn berichten unb in Mittels umb Stillstanbt zu bitten.
Hierauf nun und bei so beschaffenen Sachen gelangt an E. Gn. mein dienstliches Bitten, bie geruehen zur Verh�ettnng mehrer Angelegenheit unb Weitlenstgkheit dem Herrn Dechanten �ber Weiters Anmelten auf mein erzelt genngsambs Erbietten und neuer.... Handlung zu wissen; gedenkht ober trauet
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er ihm hernach, sein Vorhaben und das Recht weiter zu Mokanteren, soll es ihm ainweg wie den andern bevorstehen und mein Frau Gemahel, wann die Sach vorgehendes bet oben allerh�chst besagter R�m. Khay. Maj. zuvor geb�hrlich anbracht und bericht worden, Mich geschehen und ergehen lassen, was recht ist. E. Gu. und Frl. mich neben Vorbehalt weiterer Nothdnrst zu Diensten erpiett unb bevelchent
E. Gu. Frl.
Dienstgefli�euer.
Nachbem bieser letzte Versuch auch nichts mehr hals unb er nothgebrungen bie Kirche zu Riebau bem Pfarrer zu Taiskirchen �bergeben musste, schloss er 1626 mit demselben nachstehenben Vertrag:
Heute Dato ist von bem Wolgebornen Herrn von Dietrichstein, Freyherrn zu Hollenburg, Finkhenstam unb Talbere, Herrn auf Roith, Riebau unb ^nbersee, obnsteu Erbschenkhen in Kh�rnbtm anstatt seiner Frau Gemahel ber auch Wolgebornen Frauen, Frauen Elisabeth von Dietrich-stein gehonten Freyherrin von u. zu Freukhing als Hiesiger Herrschaft Aigenthurnberin, bem ehrwirbtig geistlich unb wvl-qelehrten Herrn Bi. Paul Ilten, Dechanten zu Taiskirchen, auch Khirch- unb PsarrHerrn zu Uezenaich und Dorff, das hiesigen Benefieium der Capeln St. Georgt vertraut und er Herr Dechant zu ainent Beuesteiaten an- und aufgenommen worden doch mit dem Beding, dass ain Thail dem andern kh�nstiq wider auszukh�ndteu Macht und Fueg Haben, dise Vereinigung auch jeden an seinen Rechten weg des von ber Pfarr Taiskirchen auspr�chigen aber bahin ntt bestenbigen �tgen-thurnb, Einsaz, Grundt, Vogt unb Lehenschaft genz�ch ohne Nachtl unb Schaben, Herr Dechant auch umb bie f�nf Gulben, so j�hrlich nach Taiskirchen gereicht werben, mehr nicht als ant Tag Georgi ain Gottsbienst alba zu hatten verpuubeu fein soll.
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%ux$ ander sollen wolgemelten Herrn Dechanten auch von hiesiger B�rgerschaft und Unterthanen, solange er das �eneftzmm im anhaben, alle pfarrliche Recht nachstendtia iLin, entgegen hat ihme am Gmain und B�rgerschaft f�r ^-eelschaz und Ger�th j�hrlich �berhaubt in allein zu geben versprochen f�nfzig Gulden Remisch, jeden zu 15 Pazen oder 60 Kreuzer zu rechnen, welche sich negstk�nftig St. Georgen-Tag dis ^ar zn lanffen anfahe, fein also ihre Verstorbenen, sie weren reich oder arm, in ihrem aigenthumblichen Gotts-akher (tote vormals befchehen) unvermindert zn begraben und von jedem feinen Staudt unb Verm�gen nach zu Entrichtung erst ber�hrtes Deputat die geb�hrlichen Seelschaz selbs einzufordern oder derowegen sich aines gewissen Tax zu ver-a.ntgen berechtigt und bestiegt. Was aber die Khmdstausfen betrifft soll man von jedem Khindt, so nach Taiskirchen oder Dorff, wo an denen Orthen ain Priester vorhandten, rechts-wegen mehr nicht als zwelf Kreuzer, ob aber vernt�gige leuch amen Priester herabbegern wollen und solches stat-habeu kuudte, derselb nach Gestalt der Sachen umb seine Bemuehung sich m.t 1 Schilling abzusinken schuldig sein olle bet welchem auch Herr Dechant diss vertr�st und zuege-"" Nothfall oder sogar b�sem Wetter erzelte Khmd stauffen Herr Pfarrer zu Zell (dem er selb hirzu erfhieffen und erbitten wolle) alda im Marlth oder unkn u Zell geg ber�hrtem Deputat oder anderer leidentlichen Einstellung verrichten d�rften solle.
Von jeder Copulation so entweder Herr Dechant oder dessen Caplan auf Begern achte int Martth und Gottshans verncht, soll wegen zimblicher Weite des Wegs ain halber Jieich.taller zu f�nf und vierzig Khrenzern gerechnet, von denen aber, die zu solchen Kopulationen nach Taiskirchen oder Dorff erscheinen allem 4 Schilling geraicht, f�r die Prokla-Bemeffung aber so alweg (au�er wann hier ohnedas die Predig gehalten wurde) und solches f�eglich sein fundt zu Dorff nach der Predigten befchehen solle, anderst
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nichts geben werden; doch solle bey allem erzelten fehlen ain gnetwilliger besserer Einstellung niemandten verwehrt, darzu aber auch khainer gezwungen oder verpundteu sein.
Zu Urknndt dessen sein di�en Vergleich Punkten dreh gleichlauteute Eremplare unter ihr Gnaden und Erwirdteu sowol des Richter, zwaher vom Rath und Gemainvorsprechers Fertigung und Handuuterschriffteu aufgericht, deren eines die Herrschaft, das ander Herr Dechant und das brit von wegen ainer ganzen Gmain und B�rgerschaft zu Haudteu des Marktgerichts geuombeu.
Dieser Vertrag ist aber schwerlich in Wirksamkeit getreten, da sich Herr v. Dretrichsteiu wegen seiner politischen Haltung ins Ausland fl�chtete und noch 1626 die Herrschaft Riedau an Heinrich von Salburg verkaufte.
Mit der Ankunft der Salbnrger hatte der Protestantismus zu Riedau sein Ende erreicht. Wie viele protestantische Pastoren vom Jahre 1570 bis 1626 in Riedau wirkten und wie dieselben gehei�en haben, hat Schreiber dieser Zeilen nicht in Erfahrung bringen k�nnen.
Der erste Bauenlaufstand 1595�1597.
Bald nach dem Auftreten Martin Luthers gewann die neue Lehre des Evangeliums viele Anh�nger auch in Ober�sterreich, namentlich unter den Adeligen des Landes und in den St�dten und M�rkten. So hatte schon 1525 Luther dem Freiherrn Christof J�rger zu Tollet den Michael Stiefel als protestantischen Prediger empfohlen. Dieser Stiefel kam auch wirklich auf Schloss Tollet und war daselbst mehrere Jahre Prediger. Nach ihm war Martin Moseder protestantischer Prediger bei der Freifrau Dorothea von J�rger. Er lie� die Briefe, welche Luther von 1534�1544 an die Familie J�rger schrieb, drucken.
1527 und 1528 erlie� Kaiser Ferdinand I. gesch�rfte Befehle, die lutherische Lehre auszurotten. Nach vielen Bitten
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fcwssswsrsmi$hm,iin �bm
� �1^r7, 157^ unb 1579 Widerrief Rudolf II. die Edikte Maximilians und befahl den Protestanten, wieder katholisch ^u, '^z1; entstanden dadurch arge Streitigkeiten und zuletzt brach em allgeineiner Aufruhr aus. Auch unsere Gegend ^et1 Protestantismus sehr ergeben. So war 1566 Gallus Stemmger, lutherischer Prediger in Peuerbach und
pr�je|!l1Ut(.,cJ,e Geijtliche auf den Pfarren Haag, Gaspoltshofen, Rottenbach, Hofkirchen, Weibern, Meggenmark!' f ]en' Grieskirchen, Pr am, Kallham und Neu-
vSn ^en wahren 1597 und 1598 wurde mit Ernst daran gegangen, das Land wieder katholisch zu machen. Die prote-
katholffche echtzt murben �berall entfernt und durch
,,, Zm Hausruckkreise nahm der Aufstand seinen Anfang zu Peuerbach. Den 13. Oktober 1595 zwangen die rebellischen Bauern die Burger von Neumarkt, sich dem Aufruhr anzuschlie�en, und den 14. Oktober die B�rger von Riedau. Am 16. November kam es zu einer blutigen Schlacht bei Neumarkt, tn welcher das Heer der St�nde, St�dte und M�rkte unter dem Landesobersten Weikart Freiherrn von Pollhaim ��/T �en. *auern gr��tentheils niedergemacht und in die Flucht gejagt wurde. Von den st�ndischen blieben 124 todt unb 27 wurden gefangen. Die Bauern hatten nur 10 Todte. Es wurde nun aus g�tlichem Wege mit den Bauern verhandelt. Am 17. November hatten Abgeordnete der M�rkte Riedau Nemnarkt, Walzenkirchen, Wolfseck und Haag im Namen der Bauernschaft einen Fu�fall gethan und Geleitsbriefe f�r sie verlangt, damit sie ihre Aussch�sse zu den Verhandlungen nach Linz senden k�nnen. Die Verhandlungen aber f�hrten zu keinem Ziele. Die Landst�nde r�steten deshalb ein neues Herr aus. Auch Sebelou und Johel von Fr�nking sollten zur Bek�mpfung der Bauern 3 Pferde
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stellen, erschienen aber nur mit einem Pferde. Friede und Ruhe trat erst wieder ein, als die aufst�ndischen Bauern an mehreren Orten, so namentlich zwischen Neumarkt und Grieskirchen, von dem Feldobersten Gothart v. Starhemberg geschlagen wurden.
1601 den 21. Februar unterfertigten den Heiratsvertrag zwischen Guudacker Freiherrn von Tannberg und Fr�ulein Engelburg, Tochter des seligen Wolfgang von Tannberg, Johel von und zu Fraukiug, auf Adldorf, Kirchdorf, Ro�bach, Polliug und Riedau und Otto Heinrich von und zu Fr�nking, auf Adldorf und Riedan, beide als Vorm�nder der Braut.
1602 war Johel von Fr�nking, Herr auf Adldorf, Ro�bach, Polling, Jnnernfee und Riedau Beistand des Guud-acker von Tannberg zu Aurolzm�nster bei dem Vergleiche, den der Tannberger mit Wolf Tatenp�ckh schloss.
1605 wurde er nebst seinem Neffen Otto Heinrich zu Prag den 26. J�nner in den Freiherrnstand erhoben. Er vergr��erte die Kapelle zu Riedau und hat auch die Gruft in der Kirche erbaut. Seine Fran Sabina starb den 13. Februar 1607 und wurde in der Gruft zu Riedau beigesetzt. Er selbst starb im folgenden Jahre 1608 den 22. M�rz und wurde ebenfalls in der Gruft bestattet. Neben dem Kapellenfenster in der Kirche befand sich ihr Grabstein, auf welchem ein geharnischter Ritter dargestellt war, mit der Inschrift: Hie liegen begraben die wohlgebornen Herr und Frau Johel Freiherr von und zu Fraukiug, auf Adldorf, Polling, Ro�bach, Jndersee und Riedau, welcher gestorben ist den 22. M�rz 1608, seines Alters im 70. Jahr, und Frau Sabina, eine gefronte Freiherrin von Tannberg, sein Gemahel, die gestorben ist den 13. Februar 1607 und ihres Alters im 68. Jahr. Diese Gruft hat machen lassen Johel Freiherr von und zu Fraukiug u. s. w. Sie besassen auch das B�rgerrecht zu Schaerdig.
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1608 starb im Schlosse zu Riedau auch ein Knecht namens Georg. Da der Verstorbene der lutherischen Sekte nicht angeh�rte, hatte ihn der Pr�dicant zn Riedan zum Begr�bnis nicht angenommen. Er lie� den Todten bei Nacht in den Stadel des Amtshauses im Vormarkt tragen, von wo ans derselbe nach Taiskirchen begraben wurde.
Otto Heinrich von und zu Fr�nking aus Riedau, zu Adldors und Mattau, Neffe des Johel, heiratete den 12. November 1595 in der Stadt Schaerding die Jungfrau Gertraud von Preising, Tochter Heinrich von Preising zu Kopfberg, Rath und Pfleger zu Reichenhall, und der Benigna geb. Thaimeriu von M�hlheim. Er war Besitzer des Hauses Nr. 151 zu Schaerding und starb schon 1612.
Nach dem Tode Johels v. Fr�nking gieng das Schloss und der halbe Markt Riedan in den Besitz seines Schwiegersohnes Bartholomae Freiherrn von Dietrichstein �ber.
1608 �bergab Kaiser Rudolf II. feinem Bruder Mathias K�nig von Ungarn die L�nder Nieder- und Ober�sterreich, die er bis 1619 regierte.
Die Freiherr� v. Diktrichstein.
Das Geschlecht der Dietrichstein kommt schon um das Jahr 1000 unter dem Uradel K�rnthens vor. 1474 wurde Merth. v. Dietrichstein in einer Schlacht mit den T�rken gefangen, nach Constantinopel abgef�hrt und kam dort im Gef�ngnis elend ums Leben. Der n�here gemeinsame Stammvater der Dietrichstein ist Pancraz, welcher 1508 starb. Die Dietrichstein wurden den 8. Juli 1514 von Kaiser Maximilian I. in den Freiherrnstand erhoben. Sigmund v. Dietrichstein, Sohn des Pancraz, verehlichte sich mit Barbara v. Rothal und nennt sich Freiherr zu Holnbnrg und Fiiikenstein; er war 1509 kaiserlicher Rath und Silberkammerer, 1515 kaiserlichen Majest�t Hofmeister und 1522 Landeshauptmann in Steyr. Sein Sohn Sigmund Georg heiratete 1554 die
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Anna Maria v. Starhemberg und erzeugte zwei T�chter und zwei S�hne. Elisabeth verehlichte sich 1581 mit Wolfgang J�rger v. Tollet und Anna Maria mit Grafen Julius v. Salm. Sein Sohn Georg nahm zur Frau Maria Weltz und der zweite Sohn Bartholomae die Elisabeth v. Fr�nking int Jahre 1600.
Bartholomae Freiherr v. Dietrichstein.
Bartholomae Freiherr von Dietrichstein wurde gebore� den 7. April 1579. Er kaufte das Schloss Roith bei Tauf kirchen von Hanns Joachim v. Sinzendorf und durch feine Heirat mit Elisabeth von Fr�nking kam er in den Besitz von Riedau und Jnnernsee. Seine Ehe war mit 19 Kindern gesegnet.
Er gab 1609 im Vereine mit Christof Melchior von Hochberg, der den Retschan'scheu Theil des Marktes befa�, eine Handwerksordnung f�r die Schuhmacher des Marktes Riedau heraus, welche folgenden Wortlaut hat:
Herr Bartlmae v. Dietrichstein, Freiherr zu Holnbnrg, Finkenstein und Thalberg, Herr auf Riedau und Jnderfee, Erbschenk in K�rnthen, und ich Christof Melchior v. Hochberg und Gutmannstorf, auf Feldegg, Riedau und Zell, bekennen f�r uns, unsere Erben und Nachkommen, �ffentlich hiemit mit diesen Brief, wo er f�rgebracht w�rdet, dass f�r uns gekommen unsere uuterth�uigen B�rger und Schuhmacher, soviel dieser Zeit in unserem Markte, Burgfried und Jurisdiktion zu Riedau wohnhaft sind, mit Namen Hanns Engelland, Georg Gebhardt, Lorenz Wolf und Abraham St��t unter meiner, Herrn v. Dietrichstein Jurisdiktion, dann Hanns Pleizlesberger unter meiner v. Hoberg Jurisdiktion, mit gehorsamen F�rbringen und Bitten, dass und nachdem je l�nger je mehr sich allerlei Unordnungen und Missbrauche in ihrem Handwerk ergeben und erwachsen haben, wir ihnen von Grundobrigkeit wegen ihrem Handwerke und der Billig
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feit gem�� um mehrerer und besserer k�nftiger Richtigkeit willen einen Artikel- oder Zechbries aufrichten lassen und best�tigen wollen.
Haben wir denn wahrgenommen unt> betrachtet, dass solch ihr Begern nicht unziemlich, sondern vielmehr billig und allein dahin angesehen, dass vorab Gottes Ehr gef�rdert, gute Mannszucht und Sitten, Ehr und Ehrbarkeit bei Alten und Jungen erhalten und das Handwerk hinfort zu mehrere�! Aufnehmen gebracht werde, auch die Gemein dadurch nicht beschwert, sondern allerseits gute Gleichheit erhalten und gehalten werde. Also und in Erw�gung dessen Allen haben gn�dig und g�nstig darein gewilligt, wie hernach folget:
Anf�nglichen und f�rs Erste weil bei allen Handwerkern gebr�uchlich wie je und allerwegs von Alters Herkommen, dass eine Zusammenkunft gehalten, darunter aber zuv�rderst Gott und und sein heiliges Wort besucht werden soll, demnach soll hinf�ro alle Jahre j�hrlich am St. Johannes-Tage zur Sonnenwende eine ordentliche Versammlung gehalten werden, auf welchem Jahrtage dann jeder Meister und Knecht (daraus aber jeweder die Predigt und Gotteswort bei hernachgesetzter Straf besuchen soll) aus die deputierte Herberge erscheinen und nicht ausbleiben. Welcher solches nicht thut, sondern ohne ehehafter Noth oder ohne wissentlicher Leibesschwachheit hievon abwesend sein w�rde, der soll durch ein Handwerk abgestraft werden um ein halb Pfund Pfennige.
Zum Andern soll nach Verrichtung ber�hrter Predigt und Gottesdienst ein jeder Meister, der in diese Zeche ein-verleibtt ist, seinen Jahrschilling, n�mlich 5 Kreuzer, bei den angesetzten Zechmeistern erlegen und richtig machen. Zum Fall sich aber auf solcher Zusammenkunst unter den Knechten und Jungen eine oder mehrere sich ungeb�hrlich verhielten, es w�r Gottesl�sterung und andere ungeb�hrliche Reden, oder auch mit Dolch, Waidpraxen und anderen langen Wehren f�r den Tisch treten th�tten, Hader anfingen und also das Handwerk damit verunehrten, der oder dieselben soll nach
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Gestalt des Verbrechens gestraft. werden, doch der Obrigkeit an ihrem Wandel (Strafrecht) unvergriffen.
Zum Dritten wann und wie oft eine Manns- oder Weibsperson, es sei jung oder alt, mit Tod abgehet, soll dieselbe mit ordentlicher Prozession eines ganzen Handwerks getragen unb zum Erdreich bestattet werden. Und wofern die verstorbene Person bnnmch ist unb es begehrt, wirb ein christlicher Sermon (Leichenprebigt) gehalten werben.
Zum Vierten wer in ihrem Haubwerk ein Meister zu �Eichau werben will unb keines Meisters Sohn ist, ber soll zuvor allba einem Meister ein Jahr lang arbeiten unb das Handwerk nachmals, da er nun Meister werden will, mit nachfolgenden St�cken (barein aber der- oder diejenigen, so solche Meisterst�cke zuvor an anderen Orlen gemacht Hatten, nicht verstanden, sondern f�r dasselbe Meisterst�ck ober Recht einen Thaler in bie Labe zu legen schulbig sein sollen) bew�hren. Er soll n�mlich aus einer Haut machen ein Paar Wagenstiefel, ein Paar Reitstiefel, ein Paar Bundschuhe mit drei eil Ringelchen, ein Paar von brei St�cken unb ein Paar schw�bisch P��l auch Kh�ber; unb wenn er also bamit bestehet, wie das dies Orts der Grundherrschaft zu urtheilen und dispensieren von obrigkeitlicher Macht wegen bevorsteht, auch vorher seine eheliche Geburt unb redliche Anslernung bes Hanbwerks glanbw�rbig bttrch gefertigte Urkunde aus-gewiesen hat, so ist derselbe aisbann f�r bas Meistermahl acht Pfunb Pfennige unb nicht mehr richtig zu machen unb zu bezahlen schulbig, mit welchen bas Handwerk bei berselben Wirt oder Vater aus der Herberge eine Mahlzeit, wie sonsten gebr�uchlich, halten. Doch ba zn solcher Mahlzeit in Essen ititb Trinken ein Mehrers als bie acht Pfunb Pfennig auflaufen w�rbe, so soll in ben Hebertest ein. jeber nach seiner Geb�hr richtig zu machen unb zu bezahlen schulbig fein, auch feinen selbsteigenen Beutel klagen. Hiebei ist aber auch ausbr�cktich '.n merken, welcher mit betit Schnitt nicht besteht, berselbe soll in einem folgenb halben Jahre nicht mehr zugelassen werben�
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Zum F�nften soll eines Meisters Sohn oder der eine Mitmeisterin oder eines Meisters Tochter im Markte Riedau nimmt, da derselbe vorgehend von der Grundherrschaft aufgenommen worden ist, des Schnittes oder Meisterst�ckes befreit sein. Jedoch soll, so oft dies vorkommt, oder eines andern Fremden wegen eine Zusammenkunft gehalten wird, jedes Mal zwei Kandel Wein, wie im Handwerk gebr�uchlich ist, oder aber daf�r im Geld jeder zahlen nnd alsdann f�r das Melstermahl nicht destoweniger 8 Pfund Pfennige ausstehen und richtig machen.
Zum Sechsten wann einet ist zum Meister aufgenommen worden, so soll er unter das Brett geben ein halbes Pfund Pfennig und sich darnach in einem Monat nach Handwerks gewohnheit verglichen. Es soll auch keiner (er habe denn zuvor die Meisterrechten und alle Sachen, wie begriffen, richtig gemacht) f�r sich selbst zu meistern verstattet oder zugelassen werden.
Zum Siebenten wenn eines Meisters Sohn von seinem Vater oder von einem anderen Meister daheim auszieht, so soll er wandern und vor zwei Jahren nicht aufgenommen werden. Wann er aber die zwei Jahre seiner Wanderschaft ausgestanden und allda zu Riedau Meister werden will, alsdann ist es ihm unversehrt.
Zum Achten soll kein Meister im Markte, auch so sich von anderen Orten zu ihnen in ihre Zeche einverleiben, von Dato feiner Meisterschaft an gerechnet in den n�chsten drei yahren seiner Meisterschaft einen Jungen aufnehmen noch lehren. Wann aber die drei Jahre verlaufen, alsdann ist er, einen Jungen, so von Vater und Mutter ehelich geboren, aufzunehmen, befugt und soll er dein Jungen das Handwerk lehren nach m�glichen Dingen. Hat er seine drei Lehrjahre ordentlich erstreckt, so soll der Lehrjunge anfangs zum Aus dlngen einem ehrsamen Handwerke zw�lf Schilling und folgends zu der m��igen Zahlung f�r die Mahlzeit zwei Gulden, als auch in die Lade ein halb Pfund Pfennige erlegen und
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richtig machen. Dagegen soll ihm das Handwerk auf sein, Jungens Begehren, eine Kundschaft oder Lehrbrief unter des Handwerks Fertigung, doch dass er das Schreibgeld selbst richtig mache und bezahle, verfertigt zustellen. Solche Lehr-* briefe sollen auch nirgends als von dem bei der Grundherr-
schaft bestellten Beamten geschrieben werden und derselbige Meister in den n�chsten drei Jahren keinen Jungen ausnehmen und lehren. Was und soviel aber die Meisters�hne betrifft, sind dieselben mehr nicht schuldig, als ein halb Pfund Pfennige in die Lade zu geben.
Zum Neunten wann sich begeben w�rde, dass sich ein Meister oder ledige Geselle oder Wittib des Schusterhandwerks, sie seien von was Orten sie wollen, verheiratet und in dein Markte Riedau sich mit h�uslicher Wohnung setzen wollten, der- oder dieselben sollen zuv�rderst mit der Grund -obrigkeit Vorwissen und Consens aufgenommen werden, folgend b mit einem Handwerk nach Gelegenheit abkommen und nicht
weniger auch die Meisterrechten nach Handwerks Gewohnheit ausstehen.
Zum Zehnten damit der Meister zu Riedau nicht zu
viele oder �berh�uft sind, oder mehr, als etwa in einem solchen Flecken sich ern�hren m�gen, alda eingelassen werden, so soll in diesem Falle die Ausnehmung jeder Zeit bei der grundobrigkeitlichen Gunst, Willen und Wohlgefallen stehen und auch in diesem Falle ihrer obrigkeitlichen Macht oder Hand ungesperrt und unverbunden sein.
Zum Elften soll auch ein jeder Meister alten Herkommen nach Schuhe machen, die gerecht und mit Schmer und aller , Noth durst, so dazu geh�rt, gearbeitet worden sind. Ebenfalls
soll keiner an einem rindern Paar Schuhe k�lbern, sch�sern noch r�ffern St�ck oder Garn sowohl auch kein alt s�n misch Leder ans der Frauen Schuhe setzen. Wer oder welche dawider betreten werden, die sollen jeder Zeit nach Gestalt des Verbrechens durch das Handwerk bestraft werden.
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Zum Zw�lften sollen alle St�cke und Stiefel auf den freien Jahrm�rkten zu Riedau, von wann- und welcherlei diese seien, beschaut (und damit niemand hierinnen gef�hrdet und meniglich mit guter Arbeit begabt werden) und ein. ordentliches Einsehen bei hernachgesetzter Strafe gehalten werden. Es soll n�mlich derjenige, welcher auf der Beschau ungerecht befunden wurde, von einem Paar Stiefel acht Pfennig und von einem Paar Schuhe vier Pfennig zu Wandel verfallen sein und das Handwerk solch Wandel in des Zechmeisters Haus abzustrafen Macht haben. Von solchen Beschauh�ndeln, es fallen viele oder wenige vor, soll ein Handwerk der Grundobrigkeit f�r deroselben geb�hrenden Theil reichen und geben ein Pfund . Pfennig. Davon aber soll der Marktrichter den dritten Pfennig aufzuheben, jedoch auf gr��eru Verbrechen die Obrigkeit allein zu wandeln haben.
Zum Dreizehnten soll noch, wie vor Alter gewest, keinem ausw�rtigen Schuster erlaubt noch zugelassen sein, in der Woche au�erhalb der befreiten Jahrm�rkte eine Arbeit in den Markt Riedau zu briugeu, heimlich oder �ffentlich umzutragen und zu verkaufen. Wer hierin betroffen wird, demselben soll seine Arbeit durch die Obrigkeit auf eines Handwerks Begehrn genommen werden und er soll in die Straf verfallen sein. Ebenso wenn sich zutragen w�rde, dass ein Schuhmacher (welcher noch ledigen Standes und nicht verheiratet, auch jener so au�er dem Markte Riedau w�re, sich aber bei der Grundherrschaft nicht angemeldet oder willens gewesen) hier in dem Markte Riedau auf der St�r arbeiten th�tte, der oder dieselben sollen mit der Grund- oder Marktgerichtsobrigkeit Hilf aufgehellt werden und in der Obrigkeit Strafe sein.
Zum Vierzehnten wenn einer unter der Meisterschaft gesunden oder betreten w�rde, der dem andern sein Gesind und die Werkleute abwendete oder absp�nnig machte, derselbe ist der Obrigkeit und einem Handwerke in die Strafe verfallen. Doch stehet der Grundherrschaft die M��igung in allweg bevor.
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Zum F�nfzehnten soll auch kein Meister einem Lederer einige St�rarbeiten, auch kein Leder zu arbeiten annehmen in Bedacht und aus der Ursache, dass sie die Lederer den Schustern auch keine rauhe Haut noch Fell arbeiten wollen.
Zum Sechzehnten soll auch kein Meister dem andern auf, den St�ren in geschmierter Arbeit innerhalb 14 Tagen ein zustehen haben, doch die Geistlichkeit, Grundherrschaften, derselben Offiziere und Marktrichter hierinneu uicht verstanden, sondern stehet denen zu jeder F�rfallenheit, einen Schuster in die Arbeit zu fordern und zu begehrn, bevor.
Zum Siebzehnten soll auf den St�ren in obbemeldeten Markte Riedau von Machung eines jedweden Paar Schuh, wer das ist oder Namen hat, 10 Pfennig, doch von einem Paar Kinderschuhe, so ungef�hr f�r ein sechsj�hriges oder achtj�hriges Kind geh�ren, 6 Pfennige; dann , in Sonderheit f�r das Schmieren einer Haut 6 Kreuzer oder daf�r einen Schmerlaib und von einem Kalbfell 2 Kreuzer gegeben werden.
Zum Achzehnten und Beschlu�. Nachdem je zu Zeiten das Leder bei den Lederern zu Riedau schwerlich zu bekommen und daher folgt, dass sie dasselbe aus dem Markte an fremde Orte verkaufen und den Niebauer Schustern um ein rechtes Geld nicht verg�nnen thun; dieweil baun obgebachte Herr sch�ften wegen bergle'.chen Unordnung unb Beschwer (bie letzlich nur ber armen Gemein zum Nachtheil unb Verderben gereicht) langer also zusehen, wie billig, abzustellen geb�hrt, so werden und wollen demnach mehr genannte Grundherr sch�ften hiuf�ro die Lederer zu Riedau, soviel m�glich und denselben mit Gruub vorkommt, bah in halten, kein Leber ans beut Markte, Weber heimlich noch �ffentlich, Zu verkaufen: es sei benit, bass bie Schuster allda genugsam und ber Noth burft nach bautit versehen unb hierin kein Mangel sei. Wenn aber bie Schuster, einer ober mehrere, solch Leber nach treu liehen unb billigen Wert nicht zu bezahlen verm�chten ober anberswoher haben wollten, alsdann ist der Lederer mit seiner Arbeit weiter nicht gesperrt unb mag bas Leber verkaufen,
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wohin er Lust hat und es ihm gef�llig ist, jedoch aber unter diesen den landesf�rstlichen Mandaten und Patenten keineswegs zuwider handeln.
Solche jetzt erz�hlte Artikel und Zechbrief haben wir anfangs genannte Grnndherrfchafteu auf eines ehrsamen Handwerks der Schuster unterth�niges Anrufen und Bitten unsere angeoornen Zusiegeln hierangehangen, doch unseren Erben und Nachkommen an unseren Freiheiten Recht und Gerechtigkeiten, wie auch den Marktgerichten, soweit sich ihr Jus erstreckt, unvergriffen und ohne Schaden. Jedoch thun wir uns aus obrigkeitlicher Macht, diese Artikel und Zechbrief zu mindern, zu mehren, gar abzuthun, von neuem zn machen
. aufzurichten, hientit lauter bevorhalten. Gegeben und geschehen den dritten Tag des Monats Februarii, als man z�hlt von Ehrtstt allerheiligsten Geburt sechzehnhundert neunten Jahr.
Das Jahr 1610 war f�r das Land ob der Enns ein ^ahr voll Unruhe und Pl�nderung. Kaiser Rudolf II. machte ^llf Herzogt�mer J�lich und Berg Anspr�che und setzte den Bischof von Passau, Erzherzog Leopold zum Regenten ein. Aber auch mehrere andere F�rsten machten ihre Anspr�che �ut ^!f]e Reiben Herzogth�mer geltend. Urft sich nun gegen diese Gegner vertheidigen zu k�nnen, brauchte Erzherzog Leopold ein Heer. Es wurden �berall auch in Ober�sterreich Truppen geworben, welche sich in Paffau sammelten unb daher das Paffauer Volk genannt wurden. Der Commandant dieser Truppen, Ramee machte 1610 einen Einfall in Ober�sterreich und zog von Wesenufer nach Waldkirchen, Neukirchen und Peuerbach hin gegen Linz, raubte und brandschatzte die Gegend, sodass er von den Leuten der �Raments" genannt w�rbe.
1611 hat Bartholoinae Freiherr v. Dietrichstein ben fttrchthurnt zu Riebau erbaut; er war von 1613 an Ber-orbneter des Herrenstandes, 1617 Ausschuss und endlich Pr�ses ber St�nbe ber Landschaft ob ber Enns.
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1615 verklagten die Hafner von Riedan und Neumarkt den Bader von der Riedan Adam Weinholzer beim Landgerichte Erlach, dass er ins Ofensetzen herumgehe und ihnen so ins Handwerk pfusche. Mit seiner Praxis muss es daher schlecht bestellt gewesen sein, sonst w�re er nicht ein Ofensetzer geworden.
1618 wurde im Markte hier und in der Bauernschaft jeder 10. Mann f�r den Krieg ausgemustert. In Riedan wurde Georg Hattinger, Hofm�ller, zu den Soldaten behalten. Der B�rger Caspar Fux stellte sich f�r ihn gegen Bezahlung von 16 fl. Rheinisch und war 7>/s Jahr im Kriegsdienste ans.
K�nig Mathias starb am 20. M�rz 1619 zu Wien. Sein Nachfolger in der Regierung war Erzherzog Ferdinand von Steiermark, als Kaiser Ferdinand H. genannt.
Die St�nde von Ober�sterreich verweigerten Kaiser Ferdinand II. die Huldigung.
Der Kaiser rief, um die St�nde zum Gehorsam zu bringen, den Kurf�rsten von Bayern Maximilian zu Hilfe. Dieser kam in der ersten H�lfte des Jahres 1620 mit seiner Armee an der Grenze Ober�sterreichs an. Als die Bauern dies h�rten, versammelten sich mehrere Tausend bei Haag. Die B�rger der Grenzpl�tze Peuerbach, Riedau, Neumarkt verrammelten ihre Orte, errichteten Schanzen, verlie�en sich auf die Bauern und die St�nde und horchten nur auf das erste Sturmzeichen vom Kirchthurme zu Riedau, welches dann �berall hin verbreitet werden sollte. Allein die Bayern zogen unter Ha�langer in das Land und die Grenzorte ergaben sich sogleich. Am 6. M�rz 1621 verpf�ndete Kaiser Ferdinand das Land Ober�sterreich an Herzog Max von Bayern. Dieser war nun Herr im Lande und setzte den Grafen Herberstorf zum Statthalter ein. Herberstors betrachtete und behandelte das Land als ein feindliches. Den 20. M�rz wurden zu Linz mehrere Adelige verhaftet, darunter auch Christof Puechuer Herr aufHinterdobl. Die gro�en Abgaben, harte Einqnatiernngen
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und die gewaltsame Zur�ckf�hrung zur katholischen- Religion verursachten den zweiten gro�en Bauernaufstand 1626.
Das Land Ober�sterreich war noch immer dem Proie ^ stantismns sehr ergeben. Ans den meisten Pfarreien waren protestantische Geistliche; so war 1604 Clemens Anomoeus protestantischer Prediger in Penerbach und 1621 Michael Heintz protestantischer Pfarrer in Hofkirchen. In dem Buche �Album der G�nner und Freunde oder sogenanntes Stammbuch", in welchem die evangelischen Herren- und Ritterstands Personen in Oesterreich von 1621�1629 ihre Wappen auf Pergamentbl�ttern haben malen lassen und zum Andenken ihre Namen eigenh�ndig unterzeichnet haben, stehen unter vielen andern auch die B�rger v. Tollet und Bartholomae v. Dietrichstein zn Riedan.
Kaiser Ferdinand gieng mit allem Ernste daran, das Land wieder katholisch zu machen. Am 10. Oktober 1625 erlie� er zu Linz ein Mandat, dass alle Prediger und protestantischen Lehrer weggeschafft werden sollen, der katholische Gottesdienst besucht werden, die Z�nfte sich zur Verherrlichung des Fronleichnamsfestes Fahnen machen lassen sollen, die Edelleute und B�rger ihre Kinder nicht auf unkatholische Lehranstalten erziehen lassen d�rfen, dass bis Ostern 162s; sich alle zur katholischen Religion bekehren sollen. Wer dieses nicht thut, muss auswandern, doch k�nnen sie ihre G�ter und H�user verkaufen gegen Bezahlung des gew�hnlichen Freigeldes und einer Nachsteuer von 10 Perzent an den Fiskus.
Landleute, welche binnen sechs Wochen beweisen k�nnen, dass ihre Voreltern schon vor 50 Jahren protestantisch gewesen sind, werden geduldet, doch nur mit ihrer Familie und den Dienstboten. Die st�ndischen protestantischen Beamten m�ssen katholisch werden oder binnen einem halben Jahr durch Katholiken ersetzt sein, alle nnkatholichen B�cher sollen eingeliefert werden, die drei weltlichen St�nde haben zu berichten, welche geistliche Stiftungen und Pfarren sie besitzen und sich vunten sechs Wochen �ber den Besitztitel auszuweisen.
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Unter denen, die sich zur katholischen Religion nicht bekehrten, war auch Bartholomae Freiherr v. Dietrichstein, Herr zu Riedau. Er verkaufte 1626 die Herrschaft Riedau an Heinrich von Salbnrg, Herrn zu Stichberg und Falken stein, und wanderte nach N�rnberg aus.
1623 den 5. November heiratete Anna Sabina, Tochter des Bartholomae von Dietrichstein, den Gundaekar von Starhemberg.
Der zweite Bauernaufstand 1626.
Der Ausstand nahm seinen Anfang den 17. Mai 1626 (tut Fadingerhofe bei Aschan, Pfarre St. Agatha. Anf�hrer der Bauern wurde Stefan Fadinger, der fr�her ein Hut machet war, sp�ter aber einen Bauernhof in St. Agatha erwarb, und Jakob Zeller, der Miniwirt von St. Agatha, wurde fein Adjutant. Bald verbreitete sich der Aufruhr im ganzen Hausruckviertel. Die Bauern griffen das Schloss Starhemberg an und ermordeten die bayrischen Soldaten, die sich ergeben hatten, auf grausame Weise; bei 250 Soldaten fl�chteten sich nach Peuerbach. Am 20. Mai kamen die Bauern dorthin, machten eilten Sturmangriff auf den Markt und das Schloss, bei welchem das Schloss und die Pfarr kirche in den Flammen zugrunde gieng. Die bayrische Be satzuug musste sich ergeben. Ans die Nachricht von diesen Vorf�llen eilte der Statthalter Graf Herberstorf mit 800 Mann zu Fu�, 100 Reitern und einigen Kanonen herbei und nahm auch zugleich den Scharfrichter mit Ketten und Stricken iitit, um die Bauern gleich strafen zu k�nnen. Aber es ergieng ihm recht �bel. Zwischen Peuerbach und Waizenkirchen griff er die Bauern an, wurde aber geschlagen, die H�lfte seiner Soldaten get�dtet, die ganze Munition und drei Kanonen von den Bauern erbeutet. Beinahe w�re er selbst gefangen genommen worden. Sodann ermordeten die Bauern den Mavitrichfer zu Peuerbach, Wolfgang Stra�er.
Nach diesem Siege der Bauern wurde Stefan Fadinger zum obersten Anf�hrer im ganzen Lande gew�hlt. Er setzte �ber jedes Viertel einen Hauptmann und lie� die Grenze gegen Bayern, besonders die Schanzen in der Salath und bei Willibald besetzen. In der Weiberau errichteten die Bauern ein Lager und es waren dort einmal bei 8000 versammelt. Der Krieg wendete sich jetzt von hier weg gegen Linz. Am 28. Juni wurde Fadinger in Linz durch einen Schuss in den Schenkel schwer verwundet und starb aiu 5. xSitli zu Ebelsberg. In der Weiberau war Oberkomman-dant der Ritter Achatz Wiellinger von der Au, Besitzer von Alstersheim und Hinlerdobl, welcher an Stelle Fadingers am 9. Juli zum Oberanf�hrer der Bauern erw�hlt wurde. Am 19. September war die hiesige Gegend wiederum der Schauplatz des Krieges. Geueralwachtmeister Freiherr von Lindlo r�ckte �ber Geiersberg und Haag herein in das Land, um die Bauern aus der Weiberau zu vertreiben. Er wurde im Pramwalde von 10.000 Bauern angegriffen und vollst�ndig bestegt. Die Bauern eroberten 2 M�rser, 4 Kanonen, 4 Fahnen, alle Bagage und Munition. Von den 6000 Mann des Lindlo^ blieben 3000 todt, unter ihnen auch Oberst H�bner, viele Hauptleute und Ofsieiere. Oberst Knrtenbach wurde schwer verwundet. Die Bauern wendeten sich dann gegen Wels und Lambach, wo sie noch einige Siege erfochten! Bei Eferding aber wurden die Bauern von Pappenheim und Oberst L�bel am 9. November g�nzlich geschlagen. 1500 Bauern blieben tobt auf bein Schlachtfelde. Viele fl�chteten sich in die Schanzen bei Penerbach. Eine zweite gro�e Niederlage erlitten die Bauern bei Gmnnden, wo 4000 todt auf dem Schlachtfelde blieben. Ihr Grab ist der sogenannte Bauernh�gel bei Piusdorf. Die letzte Schlacht war bei Wolfseck, wo die Bauern abermals geschlagen wurden. In Penerbach war der letzte Nest der aufst�ndischen Bauern von nur mehr drei Pfarreien versammelt, darunter auch ihre R�delsf�hrer. Oberst L�bel wurde gegen sie abgesandt und
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erlegte in drei Tagen 5000 Mann von denselben. Er bot den noch �brigen Pardon an. Sie streckten die Waffen und lieferten die R�delsf�hrer ans, unter welchen sich auch Achaz Wiellinger befand. Derselbe wurde den 26. M�rz 1627 zu Linz enthauptet.
Der Markt Riedau hatte bei diesem Aufstande viel zu leiden, sowohl von den Bauern als auch von den Soldaten. Viele B�rger kamen um ihre ganze Habe und die Noth und Armut war allgemein. So kam 1626 nach der Schlacht bei Penerbach der Maier zu Grub und der Preninger von Dorf mit noch 15 anderen Bauern nach Riedau in das Haus des B�rgers Georg Katzb�ck und begehrten Wein mit den Worten: �Weil er vorher den Soldaten habe Wein geben k�nnen, so soll er auch jetzt ihnen, den Bauern, Wein geben; wenn nicht, so werden sie selbst in den Keller gehen und den Wein ablassen." Zwei Tage lang tranken sie von seinem Wein, ohne einen Kreuzer zu bezahlen. Der Mcir von Grub kam bald darauf in der Rebellion nms Leben.
1627 den 20. Mai erschien ein kaiserliches Patent, durch welches den Mitgliedern des Herren- und Ritterstandes aufgetragen wurde, binnen drei Monaten katholisch zu werden oder auszuwandern. Viele wanderten nach Deutschland aus; von Penerbach allein zogen 20 Familien nach Augsburg. Von Riedau wanderten aus der Pfleger, der Hofschreiber und eine B�rgersfamilie. Diejenigen, welche hartn�ckig im Protestantismus verharrten, bekamen Milit�r-Einquartierungen solange, bis sie sich zur katholischen Religion bequemten.
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IV. Abschnitt.
Bo� der Ankunft der Herr� von Salbnrg bis zum spanischen Erbfolgekrieg, 1626�1702.
Die Herren vou S�lburg.
^ Der erste geschichtlich bekannte Stammvater dieses Ge schlechtes ist der �Ersamb Bartlme Salburger", B�rger zu Hofkirchen im M�hlkreise um das Jahr 1532. Er wurde 1540 Pfleger auf der verpf�ndeten landesf�rstlichen Herrschaft Gallenstein und nahm nachher kaiserliche Dienste als Salzbereiter, welche Stelle sehr eintr�glich war und den Grund zu einem bedeutenden Verm�gen und raschem Aufschw�nge btefer Familie legte. Bartlme besa� ein Haus zu Hofkirchen und einige andere nicht n�her bezeichnete G�lten. Seine L>�hne Ovwald, Gottfried unb Heinrich, welche 1566 unter den Kriegsv�lkern gegen den Erbfeind, die T�rken, standen und ste hiebei �uugesp�rt Leibs und Pluets" tapfer gek�mpft hatten, wurden mit Diplom Kaiser Maximilian II. Ddo. Prag den 16. J�nner 1571 in ben ritterm��igen Abelsstanb erhoben, bei welcher Gelegenheit bas schon vor Bartlme gef�hrte b�rgt. Wappen mit einem offenen gekr�nten Turnierhelm gebessert worben ist. Von ihnen begr�nbete ber Weiteste, Oswalb, eine eigene Linie, n�mlich bie ber Salkmrger auf Arstetten, welche im Ritterstanbe verblieb irnb 1732 aus-starb. Er war bein Vater als Pfleger zu Falkenstein gefolgt, wo ihn �ber allmechtig Gott mit seiner Straff heimgesucht also, ba� eine bas Schlo� Falkenstein berselben Zeit seiner Verwaltung am Pstugstag vor Ostern 1571 sammt aller barin gewester Varnu� unb Baargelb bnrch Feuer verdorben unb verbruuueu". Der zweite Sohn Gottsrieb hinterlie� nur T�chter. Der dritte Sohn Heinrich kommt 1572 wegen bes passauischen Lehengutes Stichberg bas erstemal im
G�ltenbuche vor. Er war seinem Bruder Oswald, der vor 1572 starb, als Pfleger der Herrschaft Falkenstein gefolgt. Aber schon 1591 war er selbst Pfandinhaber der Veste Falkenstein und erwarb dazu auch Ranariedl. 1602 brachte er aus dem Nachlasse Ulrich IV. des H�rleinsberger Hochhaus und Altenhof au sich. Mit ansehnlichen Liegenschaften ausgestattet War es Heinrichs Bestreben, f�r Rang und Stellung im �ffentlichen Leben zu sorgen. Eine f�rmliche Ertheilung der Landmannschaft im Lande ob der Enns war f�r ihn bisher nicht erfolgt, und da im Landtage zu Linz eine Schwierigkeit vorgefallen war, ob Heinrich Salburger zu Aichberg ein wirklicher Landsmann sei, wies derselbe nach, dass er seit 1572 im G�ltenbuche mit dem Gute Aichberg auferscheine und zeigte mehrere Schriften vor, laut welchen er schon fr�her zu etlichen absonderlichen Berathungen durch die Verordneten in den Landtag nach Linz erfordert worden sei.
Darauf erfolgte seine Einschreibung unter dem 6. Angnst 1605. Den 29. Mai 1607 ertheilte K�nig Rudolf II. zu Prag dem Heinrich Salburger zu Aichberg und Falkenstein nebst der Bewilligung, sich �von Salburg zu Aichberg und Falkenstein" neuneu zu d�rfen, die Erlaubnis, wegen der durch ihn erworbenen Herrschaft Falkenstein den Schild des erloschenen Geschlechtes dieses Namens aufzunehmen und verlieh ihm, nachdem er bisher der Lehre Luthers zugethan, aber in den Schoss der katholischen Kirche wieder zur�ckkehrte, zu Prag den 8. Mai 1608 den Freiherrnstand. So hatte sich Freiherr Heinrich von Salburg in verh�ltnism��ig kurzer Zeit zu einem sehr ansehnlichen Mitgliede der Landmannschaft ob der Enns emporgeschwungen, als welches er nun noch von Bartholome Freiherrn v. Dietrichstein das Gut Riedan mit dem Waldamte St. Sixt und die Herrschaft Salaberg in Nieder�sterreich an sich brachte. Er starb zu Falkenstein am 15. December 1629 und wurde am 28. J�nner 1630 zu Hofkirchen begraben. Das erstemal
126
l^ircttete er hen 24. M�rz 1577 die Witwe Lucia Riederin,
sV^tefe �t;bav 'hm drei T�chter, Anna Maria, Elisabeth und .hoftna und zwei S�hne, Hanns Heinrich und Gottfried. Den 31. Juni 1591 heiratete er zum zweitenmal und zwar tue Judith v. Freysing ans Marzoll, welche ihm Zwei Sohne gebar, Georg Sigmund und Gottlieb und eine Tochter Margaretha, die den 16. Februar 1615 den Hanns Florian von Sprmzeusteiu heiratete. Zum drittenmal verehelichte er sich den 6. Juni 1606 mit Johanna (Menn von �aepftng. Hoheneck sagt von ihm: �Es war d-ejer Heinrich Freiherr von Salbnrg ein von Gott gesegneter Mann, dass man wenige seinesgleichen gefunden hat. Er !m�r^c �ber 80 ^ahre alt, hatte seine Kinder gut versorgt, hat durch Spmirnnfeit und von Gott gesegneter Wirtschaft zu seinem Sitz Aichberg, die Herrschaften Falkenstein, H�chsts1^' Ranariedl, Salaberg und Riedan nebst dem
A>nte St. Sixt hinzugekailft."
i&t Zeine S�hne aus erster und zweiter Ehe theilten am St. Mathiastage 1631 den v�terlichen Besitz.
s S�nJen T�chtern aus erster Ehe heiratete Elisabeth 1604 den Hanns Tumber zum Prnckberg und Wolfseck. Nach dessen Tode hat sie das Kloster Maria Loretto von Landshut unter der III. Regel des hl. Franeiseus erbaut und ge,tistet und trat 1629 selbst in diesen Orden ein unter dem Namen Angela.
m- 5nila. Maria ehelichte 1606 den Caspar Viechter, Pfandinhaber der kaiserlichen Burg Ybbs und Frl. Rosina den 31. Mai den Hans Wilhelm von Armansberg.
Bolden S�hnen aus erster Ehe war Hans Heinrich Sallnirg Freiherr zu Falkeustein, Hochhaus und Al enhof Kaiser Ferdinand III. Kam.nerer, 32 Jahre lang kai,erlicher Rath und nieder�sterreichischer Regierungsrath, h/r j nachdem das Erzherzogthum Oesterreich ob
der Lnn*> aus der baynschen Pfandinhabung befreit wurde,
� 127 �
nebst Johann Spindler von Hofegg Verwalter dieses Landes. Er vereh�chte sich das erstemal den 28. J�nner 1603 mit Maria Westernacher. Die Ehe blieb aber ohne Kinder. Zum zweitenmale heiratete er den 25. November 1631 Anna Dorothea von Starhemberg. Er starb kinderlos zn Wien den 5. J�nner 1633 nnd ist in der Pfarrkirche St. Michael begraben. Die Herrschaft Falkenstein vermachte er seinem Brnder Gottfried.
Gottfried v. Salburg, Freiherr auf Falkenstein, des Kaisers und des Erzherzogs zu Oesterreich Rath und K�mmerer, Herr zu Nanariebl, welches er bei der Theilung bekommen und ihm Kaiser Ferdinand II. als Eigenthum geschenkt hatte, verehlichte sich den 6. October 1606 mit Seraphia Haben schottm. Diese starb ohne Kinder und er heiratete daun den lo. Mai 1616 Maria Katharina v. Paar Witwe, geb. von Perwang, die ihm eine Tochter Jsabella Constantia gebar und zwei S�hne Sigmund Friedrich und Ferdinand Jakob. Die Tochter und Ferdinand Jakob starben ledig. Seine tfrau starb im Schlosse Haus den 18. November 1625 und er den 11. September 1633. Beide sind zu Engelszell begraben. Er gr�ndete die Linie der Salburger auf Rana-riedl, welche mit Johann Reichart 1713 ausstarb.
Gottlieb wurde der Stammvater der Salburqer ru Riebau. � 0
Georg Sigmund wurde der Stammvater der Linie auf Salaberg, welche mit Rudolf Ferdinand erlosch.
Gottlieb Freiherr von Salburg, 1626�1649.
Gottlieb hatte von feinem Vater Aichberg, Riedau unb die betben Walb�mter St. Sixt unb Uesting geerbt. Diese Lime bl�ht heute noch zu Falkenstein. Altenhof unb Leonstein. Zr war schon 1626 zu Riebau sesshaft, wie bas von seinem -Pfleger zu Riebau, Georg Krimmer, verfasste Urbarium
� 128 �
besagt. Er hatte zur ersten Frau Sabina Rauchenberger, welche ihm zwei T�chter gebar, Maria Elisabeth und Anna Maria. Nach deren Absterben heiratete er Anna Maria Gr�fin Fugger zu Kirchberg und Wei�enhorn am 28. October 1637. Aus der zweiten Ehe entsprossen f�nf S�hne und zwei T�chter, n�mlich Franz Heinrich, geboren zu Riedan im September 1638, Hermann, geboren den 10. October 1640, Johann Achaz, geboren den 28. November 1641, Magdalena Martha, geboren den 1. Mai 1644, Franz Gottlieb, geboren 15. Juni 1645, welcher schon mit 10. September desselben Jahres starb, Georg Felix, geboren 1646, lebte nur einen Tag, und Maria Ursula, welche den 5. Juni 1648 hier starb.
Gottlieb Freiherr von Salburg starb zu Riedau den 3. September 1649 und seine Frau Maria Anna, geborne Gr�fin Fugger den 17. September 1669 und liegen beide in der Kirchengruft begraben. Ihr Grabstein, der bei dem Marienaltare oberhalb der Th�re zur Kapelle angebracht war, hatte die Aufschrift: Hier liegt begraben Herr Gottlieb von Salburg, Freiherr auf Falkenstein, Herr zu Riedau und Aichberg, Kaiser Ferdinand II. gewester K�mmerer, so gestorben im Jahre 1649 den 3. September, erster Stifter dieser Pfarrkirche. Seine erste Gemahel war Frau Sabine Rauchenbergerin, hat von ihr erzeugt Fr�ulein Maria Elisabeth und Maria Anna, seine �nderte Gemahel war Frau Anna Maria Fuggerin, Gr�fin von Kirchberg und Wei�enhorn, ans der er Herrn Hermann, Herrn Hanns Achaz und Frl. Magdalena Martha erzeugt hat. �Ich habe gesagt: Ihr seid G�tter und allesammt Kinder des Allerh�chsten. Ps. 81, V. 6., aber ihr werdet auch sterben und wie einer von den F�rsten dahinfallen. Ibidem V. 7".
Als Gotlieb von Salburg die Herrschaft Riedau �bernahm, waren von den 164 H�usern im Markte 32 H�user �dliegende Brandst�tten und zwar 17 H�user unter Jurisdiction Fr�nking und 15 H�user unter Jurisdiction Retschan. Nur vier H�user waren damals im Markte gemauert, n�m-
� 129 �
lief) das Haus der Auer von Braunau Nr. 98, die H�user Nr. 10 und Nr. 85 und das Haus des Georg Auckeutobler Nr. 33. Es waren demnach nur mehr 132 bewohnte H�user.
H�user nutet Jurisdiction Fr�nking.
$5 |S *> rt* SS85 Gewerbe Anmerkung
1 5 Klampferer Jetzt das Schnlhans
2 8 13
3 10 15 F�rber
4 11 16 Leinweber
5 12 17 Leinweber
6 13 18 Kr�mer
7 14 19;
8 15 20; Leinweber
9 16 21 Hufschmied
10 20 24
11 21 25 Zimmermann Aus diesen zwei kleinen
12 21 25 Messerschmied H�usern wurde sp�ter ein
Haus gemacht
13 22 26 Dieses Laidtreutter-Haus genannt wurde zum Pfarr-hose gemacht 1641
14! 23 27 Schneider
15 24 28 Klampferer
16 25 29 Leinweber
17 26 30 B�cker
18 31 � Fragner
19 32 35 Hufschmied
20 33 36 Schneider
21 34 � Riemer
22 i 35 � G�rtner-Hans Der Herrschaft geh�rig
9
� 130
o .
SS � SS SS ** �5 85 Gewerbe Anmerkung
23 _ 37 G�rtner-Haus Der Herrschaft geh�rig
24 36 42 Griesler
25 37 43 Leinweber
26 38 45
27 39 46 Leinweber
28 40 �
29 41 � War schon 1626 eine �dliegende Brandstatt
30 44 �: Kr�mer
31 45 � War 1626 eine �dliegende Brandstatt
32 46 Schneider War 1626 eine �dliegende Brandstatt
33 47 � Schneider
34 48 �
35 49 �
36 50 �
37 51 �
38 39 40 52 53 54 � Diese H�user waren 1626
�de liegende Brandst�tten
41 55 �
42 56 �
43 57 �
44 58 � ,
45 58 � Nr. 58 kommt im alten Plane zweimal vor
46 59 44 : Hutmacher
47 60 47
48 61 48
49 62 49
� 131
�5 25 ** 1� Gewerbe Anmerkung
50 63 50 Leinweber
51 64 51 Hafner
52 65 52 Hutmacher
53 66 53 Leinweber
54 68 54 Hutmacher
55 69 � War 1626 eine Brandstatt
56 85 64
57 98 �
58 112 � Fleischhacker
59 115 76 Schlosser
60 116 �
61 117 � K�rschner
62 118 � Leinweber
63 119 77 Fleischhacker
64 120 78 Lederer
65 121 �
66 124 80
67 125 81
68 126 � Fleischhacker
69 127 82 F�rber
70 128 83 Fleischhacker
71 133 88 B�cker
72 135 90 Gastgeber
73 136 91 Fleischhacker
74 137 � War 1626 eine Brandst�tte
75 138 92 M�ller
76 140 � Schuhmacher
77 144 95 B�cker
78 146 97
79 147 98 Handelsmann
80 148 � War 1626 eine Brandstatt
9*
� 132 �
SS � s� �5 Gewerbe Anmerkung
81 150 100 Schuhmacher
82 151 105 Leinweber
83 152 101 5 Leinweber
84 153 103
85 154 104 Leinweber
86 155 102 ! Fleischhacker
87 156 106 Schneider
88 157 107 Leinweber
89 � 79 Bader
Zu diesen H�usern ist noch zu rechnen das Schloss und das herrschaftliche Gerichtsdienerhaus; sind also im Ganzen 89 H�user.
Die B�rgerschaft unter der Jurisdiction Fr�nking musste wegen der Weinausschank der Herrschaft j�hrlich 8 fl. zahlen.
An der Stelle der jetzigen H�user Nr. 108 und 109 standen die Fleischb�nke f�r die Metzger und das Schlachthaus,
An der Stelle des Hauses Nr. 90 und 91 stand die alte Hoftaferne mit dem Hofkeller.
H�nser unter der Jnrisdictiou Retschan.
SS ai ** SS 81 Gewerbe Anmerkung
1 1 6 Leinweber
2 2 7
3 3 8 Gastgeber
4 4 9
5 5 10 B�cker Gemauertes Haus
6 6 11
� 133 �
$ Jss Gewerbe
7 7 12 - Kr�mer
8 9 14 ; B�cker
9 17 � : Binder
10 18 | 22 !! Leinweber
11 19 23 Bote
12 27 31
13 28 32
14 29 ! 33
15 30 34 B�cker
16 42 �
17 43 �
18 67 � Leinweber
19 70 � Tuchscherer
20 71 55
21 72 � Leinweber
22 73 56 B�cker
23 74 57 Gastgeber
24 75 �
25 76 � Leinweber
26 77 �
27 78 61 Leinweber
28 79 58
29 80 59 B�cker
30 81 �
31 82 62
32 83 63
33 84 �
34 86 65
35 87 � Seiler
Anmerkung
War 1626 Brandstatt
Gemauertes Haus
War 1626 eine Brandstatt War 1626 eine Brandstatt
War 1626 eine Brandstatt War 1626 eine Brandstatt
War 1626 schon Brandstatt
War schon 1626 eine Brandstatt
I
� 134 �
SS � ZK � . 2� SS 85 I Gewerbe jj Anmerkung
36 88
37 89 � 1
38 90 � Waren schon 1626 �de
39 91
40 92 � ' liegende Brandst�tten
41 93 � 1
42 94 � 1
43 95 �
44 96 �
45 97 � Leinweber
46 99 � Leinweber
47 100 67
48 101 66
49 � 68
50 102 69 Schneider
51 103 � Kr�mer
52 104 70 Gastgeber
53 105 71 Leinweber
54 106 Wurde abgebrochen
55 107 72 Sattler
56 108 73 Leinweber Diese zwei H�user waren
109
57 schon 1626 �de liegende
58 110 ! Brandst�tten
59 111 74 Leinweber
60 113 ! 75 Hufschmied
61 114 ji Leinweber War 1626 eineBrandstatt
62 122 � I!
63 123 �1 War 1626 eine Brandstatt
64 129 84 Gastaeber : Gemauertes Haus. Das
neue Hoswirtshaus
� 135 �
& w X � Zs- 5 � Gewerbe Anmerkung
65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 S 130 131 132 134 137 139 141 142 143 145 149 Der A 85 86 87 89 93 72 94 96 99 liarti B�cker Lebzelter Gastgeber Lederer B�cker Riedau umfasste War 1626 eine Brandstatt War 1626 eine Brandstatt einstens sammt dem Schlosse
164 H�user.
1602 den 16. August, Montag nach Laurenz verkaufte Haimeran Auer von Riedan dem Hanns Karl v. Pirching zu Sigharting seinen geb�hrenden Theil an dem freien Eigen und der G�lt ans dem Mairgnte zu Panssing und an der vor drei Jahren aus diesem Mairgute gebrochenen Webers�lden auch in drei Landacker und ein Hagort zu Kleiu-Pirchet, so auch vor dieser Zeit aus dem Mairgnt verkauft worden, in Raaber Pfarre.
1619 den 15. Juli hat der Hofwirt von Forchtenan von Georg Reisinger in der Riedan 5 Eimer 26 Viertel �sterreichischen abgezogenen Wein ohne Gl�ger gekauft um 43 fl. 36 kr. und l/2 Thaler Leikauf und 1620 kaufte derselbe von Hanns Pleizlsperger in der Riedan 16 Eimer Osterwein um 146 ft. und einen Thaler Leikauf.
Bon der B�rgerschaft zu Riedau vor dem Jahr 1600 sind nur wenige Namen bekannt, da Schriften und Urkunden
� 136 �
�ber den Markt aus dieser Zeit sich keine mehr vorfinden. Die Wenigen, welche in zerstreuten Urkunden angef�hrt werden, m�gen hier genannt werden.
1564 wird genannt der Anton Auckentobler B�rger zu Riedan. Diese Auckentobler sind die Nachkommen des adeligeu Geschlechtes Ouchentobel (Augentobel) zu Dorf. Ihre Vor fahrer haben die Kirche zu Dorf 1481 erbaut.
1560 Hueber Georg, Metzger zu Riedau. 1584 Kemptner Hanns. 1585 Grildobler Hanns. 1588 Hueber Paul und sein Sohn David. 1600 Veldhart Leonhart, Nachrichter. 1607 Maggiu Sebastian Walker. 1608 Friedenwagner Leopold, B�cker. Radlinger Lorenz. Richter Leopold. Wiesinger Sebastian. Friedenwagner Wolf. Bernwinkler Georg. Libmann Matth�, Klampferer. Schmidsberger Bernhard. 1611 St�ringer Bern Harb. Huetstock.Sebastian. 1615 Minnich Ulrich, Hofwirt. Rattmaier Anna, Lederin.
Auf dem Lande geh�rten folgende H�user zur Herrschaft Riedau: Das Haus der Rosina G�zeriu am Damm. Im Vormarkte das Haus des Gotthambseder, das Oswaldh�usl, das Haus des Paul Wiesinger, das Dornstanderhans des Michael Heftberger und das Amtmannhaus.
In der Pfarre Pram: Sebastian Steininger in Steinet und Hanns Alpozeder auf der Alpozed.
In der Pfarre Wendling; Hanns Merzendorfer auf dem Teufelgute zu Kubing, Abraham Reisinger tn Reiset, Christof H�rmatiuger auf der Zieglers�lde zu Kubmg und Georg Ziegler mit seinem Gute zu Kubing.
In der Psarre Waizenkirchen: Sebastian Prngger auf dem Schustergute zu Grub, Hanns Huebmer im Werpach und Sebastian Rnepezberger auf dem Kirschnergnte in Mederwmkl.
In der Pfarre Peuerbach: Der Colmau zu Eckharts-roith, welche Ortschaft jetzt nach Waizenkirchen eingepfarrt ist.
In der Pfarre Dorf: Das Haus des Ambros Eudt-mair, des Georg Thaur�ter, des Sebastian Nester, des Sebastian Gebetseder, des Hanns Nimmerfall, alle zu Ach-
leiten, unb das Gut Achleiteu selbst, welches Wolf Achleitner besa�; das Mairgut zu Friebwang des Sebastian Mair unb bie M�hle daselbst, welche Wolf Spannlaug besa�; Sebastian Weigl auf dem Krautgartnergut unb Leopolb Weigl zu Jebing, Hanns Aumaier zu Glogeuborf, Wolf Eisenf�hrer zu Schnablebt, Thomas Toberer zu Ge�wang.
In der Pfarre Taufkirchen: Stefan Hab�ck, Maier zu Aich unb sein H�usl am Gries, bie brei Pomtner zu Vatersheim, Wolf Aumaier am Rathwallnergut zu Rnmpfentobel unb Hanns Polhamer daselbst.
In der Pfarre Kallham: Sigmund Rorawlsmger auf dem Polhamergut zu Obernfurt unb bas andere Gut daselbst, das Gut bes Georg Karlberger zu Furt unb bas des Ketl Schneider baselbst, das herrschaftliche Gut Rorawistug.
Von der Pfarre St. Marienkirchen: Christof Mair zu Oberntopl.
In der Pfarre Haag: Hanns Aumaier auf dem Gute zu Pramwald, Wolf Zauner auf bem Reischgute zu Pach leiten unb Hanns Schustereber unb Abraham Resch mit seinem H�usl baselbst.
In ber Pfarre Aschach a. Donau: Georg P�rchnrntr am Lackenbergergute.
Ledige, der Herrschaft Riedau geh�rige Grunbstncke hatten inne: Matth�us Wurbm, Leberer tu Zell eine Wiese im Rosengarten, so vor Jahren Aecker gewesen, Matth�us Ge�l eine Wiese, Lohstampf unb Holzgrnnb in ber Breitau, Christof Schuester eine Wiese unb Lohstampf in ber Breitau, Thomas H�bimair einen Holzgrnnb in ber Breitau, Hanns Toblmair in Untererlaspach eine Wiese, Holzgrnnb unb Lohstampf in ber Breitau, Wolf Niederegger, Weber zu Oberegg bie Wiese, H�ckering genannt, in ber Pfarre Natternbach, Hanns Leutner zu Auing bie Wiese oberhalb bes Teiches, Leopolb Ge�l von Niebernhrlharlsberg eine Wiese in ber Breitau, Leonhard St�rmger zu Parzleiten von ben Lorenzgr�nden bie K�h-weibe bas Aspet n�chst beut Tannberg, Jakob Kaspar von
� 138 �
Neumarkt bie Franenwies, Sigmund Mair zu Furth bas mittlere Felb unb bie zwei Lachfelber, Tobias Trinkfa� bie von Lorenz zu Furth erkauften Gr�nde, Sebastian Marchart zu Au bie Anwiese, Ulrich Bischer zu Hueb bie Esthofwiese, Sigmunb Kurzenberger bie Jrnpernborserwiese, Peter Kickinger, B�rger zu Riebau eine Wiese unb Matth�us Stabler bett Lu� unb bie Wiese bei Kallham.
Zehente, bie zur Herrschaft Riebau geh�rten, waren folgenbe:
Georg Ri etter zu Meggenpach, Pfarre Geboltskirchen bient mit' bem Zehent zu Sitling, Hanns Knausrn�lluer bient mit bem Zehent zu Nieberentern, Abraham Steminger mit bem Zehent zu Piesing, Wolf Kraft mit bem Zehent zu Wildling, Sigmund Wiesinger mit bem Zehent zu Endtern, Georg Wiesinger- auf bem Mittergnt zu Bergham mit seinem Theilzehenl, Georg Karlbaner zn Furth mit bem Zehent zn Nieberleilen, Adam Kaltseisen mit dem Eisenf�hrer-Zehent zu Tranrnolting, Seifried R��ler zu Neukirchen mit seinem Zehent, Leonhard Rumpelin�lner mit seinem Zehent, Michael Marquet zu Oberneukirchen dient mit 3/4 Zehent, Wolf Maringer mit seinem Zehent, Wolf Hiuterh�lzl zu Hofstetten mit feinem Zehent, Ruprecht Talinger mit dem vierten Theil des Zehents zu Mitterjebiug, Hanns Hueber auf Wilsliugsedt mit halben Zehent auf ber Wilslingsebl, Hanns Grnebbauer mit seinem Zehent, Katharina Kubinger zu Glogenborf jttit bem Zehent vom Binber- unb Rabengut zu Jebing, Sig-tnunb Pronbtner, Wirt zu Bruck mit feinem Zehent, Pangraz Eber beim Teicht ben Zehent vom Gute an ber Debt, Tobtas Schlager zu Neukirchen von feinem Zehent, Bernharb Pauer zu Aschach mit seinem Zehent unb Thomas Schl��lberger mit seinem Zehent.
Freieigene Zehente bet* Herrschaft Riebau: Mittermmer zn Jnzing, Pfarre Waizenkirchen, Kolmhuber auf ber Kolmhub Pfarre Peuerbach, Abraham Marchart am Hos, Wolf Wibnter auf ber Wibm, Pfarre Kallham; Hanns Ge�l auf
� 139 �
dem Prunnergnt Mario bl, Pfarre Peuerbach, Eglsfurtner und Wibmer zu Aschach Pfarre Waizenkircheu halben Zehent und der Mair zu Schergendorf derselben Pfarre gibt -/- Zehent.
Flachszehent reichten zur Herrschaft Riedau: Erhard zu P�rtiug halben Zehent, Sixt zu Schatzdorf ganzen Zehent, Leopold Wilmansperger zu Roret den ganzen Zehent, das Rabng�tl daselbst, die alte J�rgerin beim P�rtinger, Christof Welser zu Rorawiesing, Christos Pauer zu Gebetsedt, Wolf Soneger auf dem Pfl�egmachergut in der Wolmarch geschwungenen Flachs 7 Pfund, der Bauer in der Wolmarch 6 Pfund, Sebastian Paur auf dem Wibmergut allda 5 Pfund, Bernhard Bauer am Rabng�tl zu Roret 5 Pfund, die 4 Bauern zu Wohlleiten miteinander 20 Pfund, Wolf Bauer zu Achleiten bei Riedau 6 Pfund, der M�ller zu Friedwang 8 Pfund, Adam Mairhofer B�rger zu Riedau, welcher den Flachszehent von den beiden S�lden zu Reischenbach und beim Gattermair daselbst sowie auch von den beiden G�tern zu Stegen, Jebling und Primingstorf erstanden hat, reicht
25 Pfund. Der Mair zu Friedwang 7 Pfund.
1628 den 12. J�nner erhielt die Handwerksordnung der Weber zu Riedau die kaiserliche Best�tigung. Das Handwerk der Weber stand in dieser Zeit in hoher Bl�te. Wohl gegen 30 Webermeister, jeder mehrere Weberknappen haltend, waren zu Riedau ans�ssig und brachten durch ihr Gewerbe den
Markt zu einer gewissen Wohlhabenheit. Sie durften an den Wochenm�rkten kaufen und verkaufen sowohl F�rbergarn als auch andere Arbeit. Die Meister ans dem G�u aber nur daun, wenn sie in die Zunft zu Riedau eingeschrieben waren. Die Riedaner Leinwand wurde weit verhandelt; die Leinwandh�ndler von Regensburg, N�rnberg, Braunau, Ried und Schaerding kauften hier ein. Auch Webermeister von Neumarkt, Grieskirchen und Offenhausen waren in die hiesige
Zunft eingekauft.
Im selben Jahre den 5. Mai wurde Ober�sterreich vom Kurf�rsten Max von Bayern an Kaiser Ferdinand II. zu
� 140 �
Linz in Gegenwart der Landst�nde wieder zur�ckgegeben, unter welchen auch Heinrich Freiherr von Salbnrg war.
Den 2. October wurden von Kaiser Ferdinand II. zu Wien dem Markte Riedau abermals die Privilegien und Freiheiten best�tigt.
Aus diesem Jahre ist auch ein Schriftst�ck vorhanden, in welchem die B�rgerschaft wegen Haltung eines eigenen Geistlichen zn Riedau an die Herrschaft folgende Erkl�rung abgibt:
An Ihr Gnaden Herrn, Herrn Gottlieb v. Salbnrg, Freiherr N. Richter, Rath auch eine ganze B�rgerschaft all hier aber in allen gehorsamste Erkl�rung, die Unterhaltung eines Priesters und was dem anh�ngig betreffend.
Wohlgeborner Freiherr, gn�dig und hochgebieteuder Herr!
Von Euer Gnaden l�blichen Hofkanzlei aus ist N. Richter,
Rath, auch ganze B�rgerschaft allhier unl�ngst gn�dig angedeutet worden, demnach Gnaden willens, allhiesiges Gotteshaus mit einem Geistlichen zn versehen, dass auch eine ,
Gemein und B�rgerschaft eigentlich sich sollte erkl�ren, was sie j�hrlich wegen dessen Unterhaltung gedenken hinzuzureichen und also dam\ solches berichten. Welchem gn�digen Auftr�ge wir bann gehorsamst nachkommen und was einer ganzen B�rgerschaft Meinung kurz entwichenen Monates J�nner dies Jahres in Gehorsam dergestalt entdecket, dass weilen vor diesem allweg einem Geistlichen 120 fl. j�hrlich gereicht worden, sie solches noch hins�ro zu leisten erb�tig sind. Demnach aber gebuchte Darlag noch zu gering und daher eilte
Vermehrung begehrt wirb, ist besagte B�rgerschaft abermals anfgeforbert unb befragt worben. Sie melden in Gehorsam
darauf dies, obwohl sie jetzt in kurzer Zeit nicht allein alle 1
Ausst�nde bezahlt haben, sondern auch noch dergleichen an der Hand haben, so geliehernermassen bald m�ssen abgezahlt werden, dadurch daun gedachte B�rgerschaft, weilen bas Einkommen ganz gering ist, stark geschw�cht und, wenn hierin nicht eine gn�dige Linderung erfolgt, solches in die L�nge
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auszuhalten unm�glich fei, sie doch im Eifer und zur Bef�rderung der Ehre Gottes noch hierbei in Gehorsam leisten und zu den vorigen 120 fl. noch 30 fl. legen. Es soll also ein Priester j�hrlich 150 fl. haben und von einer ganzen B�rgerschaft zu den vorhero gebr�uchlichen Terminen vrdentlich gereicht werden mit der nnterth�nigen Zuversicht, dass Euer Gnaden, weil blo� die jetzt gemeldeten Jahresausgaben ein Mehreres derzeit zu reichen verhindern, die arme B�rgerschaft diesmals gn�dig verschonen und unter deren gn�digen Schutz lange erhalten. Wenn aber gedachte Ausgaben nur theilweise sich lindern, wollen wir nachher reichen, was uns in Gehorsam m�glich ist. Dieweil auch gn�dig hochgebietender Herr von Alters her zu diesem Markte allweg aus Bayern ein landreisiger Gang oder Steg n�chst dem Schlosse gewesen, welcher m�nniglich unverhindert gebraucht wurde, nunmehr aber solcher eingestellt und daher die reisenden Personen und andere, so aus Bayern herein und von diesem Lande hinaus gereist sind, nicht mehr so einm�thig sind als wie vorher, so bitten sie Euer Gnaden ganz nnterth�nig gehorsam, wollen gedachter B�rgerschaft nochmalen die Gnade ertheilen und besagten Weg/ wie von Alters her, wiederum in Gnaden passieren lassen. Solche hohe Gnade mit h�chstem Danke hoch f,u r�hmen, sind wir jederzeit untert�nigst geneigt. Zur gn�digen Resolution wir uns dann gehorsamst befehlen, Euer Gnaden gehorsamste Unterthanen N. Richter, Rath und ganze B�rgerschaft allda. Gegeben den 20. Februar 1628.
Der Steg oder Gangsteig nach Zell, von dem hier die Rede ist, gieng bei dem Schlosse vorbei �ber die alte Wasserwehr oberhalb der Liudlm�hle hin gegen das Groi�engnt.
Im Jahre 1629 hatte sich die B�rgerschaft schon etwas von den Sch�den des Bauernaufstandes erholt und erkl�rte sich bereit, zur Erhaltung eines Geistlichen in Riedau fortan wiederum einen Beitrag zu leisten. Das noch vorhandene Schreiben lautet:
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Wir N. Richter, Rath, auch ganze Gemein und B�rgerschaft dieses Marktes Riedau bekennen f�r uns und unsere Nachkommen �ffentlich, demnach wir vorher einem Herrn Geistlichen allhie nicht allein zu sein und der Gen�gen Unterhaltung j�hrlich zu gewissen Zeiten eine Summe Geldes von gemeinem Markte versprochen, sondern auch dieselbe uuab h�ngig gereicht haben, dass wir hierauf abermalen einem zuk�nftigen Pfarrherrn, welcher diesem Gotteshause allhier vorgestellt wird und da wohnhaft fein wird, zur Vermehrung
seiner Wohlfahrt j�hrlich zu den gew�hnlichen Zahlungsterminen, solange derselbe dies Orts verbleiblich ist, als Halbs zu Georgi und Halbs zu Michaeli jedes Jahr beuauutliche 150 fl. Rheinisch, jeden derselben zu 15 Batzen oder 60 kr.
gerechnet, zahlen. Jedoch sollen diejenigen 50 fl., die dieser
Zeit her vou dem Markte Herrn Dechanten zu Taiskirchen j�hrlich gereicht wurden, ausgehoben werden und unter oben stehenden 150 fl. verstanden sein. Der Geistliche soll nachstehende Stolgeb�hren haben: Erstens von einem verstorbenen , Raths Herrn 4 fl., dann von einem �erm�glichen B�rger 3 fl. und drittens von einem gemeinen B�rger und Haudwerks-maun 2 fl.; viertens von einem Inwohner, so verm�glich ist, soll er bekommen 1 fl. 30 kr.; f�nftens von einem ^erm�glichen B�rgerskinde soll er haben 30 kr.; dagegen sechsten? von einem gemeinen Handwerkskinde 15 kr. Siebtens von einer Kindstaufe je nach dem Verm�gen von 12�24 kr.,
wie nicht weniger achtens von einem Versprechen 20 kr. Neuntens von einer Hochzeit sammt dem Verk�ndgelde soll ihm nach R�cksicht des Verm�gens gegeben werden 1 fl. bis 1 fl. 30 kr. Schlie�lich von den Speisg�ngen zum Hanfe 12�20 kr. Dieses wollen wir f�rohin reichen und geben in .
der gehorsamsten Hoffnung, dass uns ferner weder an Seelschatz noch in anderen nichts Widriges zngemnthet werde, sondern dabei gn�dig gesch�tzt und gehandhabt werden m�gen.
Zur Urkuud, auch mehrerer Statthaltung, wir dann diesen Bekauntunsscheiu mit unserem gemeinen Markt gr��eren
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Jnsiegel verfertigt und bekr�ftigt haben. Doch uns, unseren Nachkommen und Jnsiegel allerdings ohne Schaden. Gegeben und beschehen am Tag Georgi nach Christi unseres lieben Herrn und Heilandes Geburt im sechzehnhundert und neunundzwanzigsten Jahr.
Mit 1. J�nner 1629 beginnen auch, jedoch mit einigen Unterbrechungen, die Gerichtsprotokolle der Herrschaft Riedau und werden die interessanteren F�lle hier erw�hnt werden, da sie ja Zeugnis geben �ber das Thun und Treiben der B�rger zu Riedau.
Den 2. Juli wurde den hiesigen 10 B�ckern das Brot nachgewogen. Der Metzen Weizen kostete 8 l/'a fl. Die Semel sollte nach dem Brotsatze haben 13 Loth. Bei Paul Pauzen-berger hatte sie nur 10 Loth, bei Stefan Wiesinger 9 7, Loth, bei der Friedwangerin Wittib 91/a Loth, beim Khaeser 10 Loth, bei Gregor R�tlinger 10'/, Loth und bei dem Dritter 11 Loth. Dann wurden gewogen die Kreuzerlaibl, wovon jedes V, Pfund haben sollte. Bei Paul Pauzeuberger hatte es nur 10 Loth, bei der Friedwangerin 10 Loth, bei Stefan Wiesinger 12 Loth, bei Gregor R�tlinger 14 V, Loth, bei Sebastian Kh�fer 10 Loth, bei Mathias Frmwanger 10 Loth, bei der Lechnerin Wittib 10 Loth und bei dem jungen Ortner 12 Loth.
Dann wurden gewogen die Sechserlaib von Roggenmehl, von welchen jeder 3 Pfund haben sollte. Der Metzen Korn hatte den Preis 3 fl. Bei Gregor R�tlinger hatte der Sechserlaib nur 2 Pfund, bei Paul Pauzeuberger 2 Pfund, bei Mathias Frinwanger 2 Pfund, bei Stefan Wiesinger 2 Pfund 8 Loth, bei Sebastian Kh�ser 2 Pfund, bei der Frinwangerin 2 Pfund, der Georg Wibmesperger hatte kein solches Brot und bei Hanns Hattinger 2 Pfund.
Die B�cker wurden zu der Strafe verurtheilt, f�r jedes fehlende Loth einen Reichsthaler � 1 fl. 30 kr. zu zahlen. Der Gregor R�tlinger aber wurde, weil er sich den Brot-
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setzern gegen�ber etwas b�s und widerspenstig gezeigt hatte, um 3 Reichsthaler gestraft.
Die B�cker richteten sofort eine Bittschrift an die Herrschaft um Nachsicht der Strafe, da sie bei dem hohen Getreidepreise und dem schlechten Getreide nicht imstande seien, den Brotsatz einzuhalten. Auf diese Bittschrift folgte am 6. Juli die Antwort von der Herrschaft, in welcher es hie�, dass sie die B�cker die Strafe vollauf verdienen, da sie dem gemeinen Manne ohne Grund das Brot so vertheuent, indem ja das Getreide einen niedrigen Preis habe. Jedoch wolle diesmal die Herrschaft die Strafe nachsehen. Wer aber ein zweites Mal mit zu geringem Brote angetroffen wird, der soll uu-uachsichtlich die Strafe zahlen oder das Handwerk niederlegen.
Personen ledigen Standes, die sich in Unehren miteinander vergriffen, wurden beide, sowohl Manns- als auch Weibsperson mit Geldstrafen belegt in der H�he bis zu 50 fl., je nach ihrem Verm�gen.
1629 klagte der hiesige Bader Hanns P�rner den Georg Thoberer von Ge�wagn wegen Kurpfuscherei, dass er allerlei offene Sch�den heile und auch unterschiedliche Wasser an die Leute vergebe. Ein zweij�hriges Pferd wurde um diese Zeit um 49 fl. gekauft und zwei Stiere um 26 fl. Am 4. December 1631 ist der bekannte Tobias Knollmayr, von Stegen n�chst Penerbach geb�rtig, ein Bassgeiger, welcher sich mit der B�rgerswitwe zu Riedan Nr. 71 Barbara Luftenegger desselben Jahres verehelicht hatte, als B�rger aufgenommen worden. Er spielte im Bauernausstaude vou 1632 eine hervorragende Rolle.
Der dritte Bauernaufstand 1632.
Am 13. August 1632 griffen die Bauern von 60 Pfarreien abermals zu den Waffen. Der Anfang war wieder zu Peuer-6ach. Der Verwalter von Penerbach wnrde ermordet mridie Bauern bezogen wieder das Lager in der Weiberau. Ihre
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Anf�hrer waren Stefan Nimmerfoll aus Hofkirchen und Abraham Luegmayr von Haag. Die Ursache dieses letzten Aufstandes war wohl der Umstand, da� trotz der Wiedereinf�hrung der katholischen Religion der Protestantismus heimlich im Herzen der Bev�lkerung fortlebte. Lutherische Pr�dicauteu streiften im Lande herum, welche die Bev�lkerung zum Aufruhr anstachelten. Der Schlimmste unter diesen war Jakob Greimbl, welcher schon bei dem Aufstande Anno 1626 in unserem Lande war, sich l�ngere Zeit in Riedau aushielt, da ihm Freiherr Bartholome von Dietrichstein, Herr zu Riedau, sehr geneigt war. Er hatte sich auch zu Riedau zum zweiten Male, obwohl seine erste Frau noch lebte, mit Christina Knolmayr, einer Schwester des Tobias Knolmayr, Bassgeigers zu Riedau, verehlicht. Seinen Wohnsitz schlug er daun zu Hofkirchen auf. Ein anderer Umstand, der gro�e Unzufriedenheit unter der Bev�lkerung erregte, war der, da� im Jauner 1632 die Wallenstein'schen Truppen 52.000 Mann in unserem Lande bequatiert wurden. Die aufst�ndischen Bauern traten in Verbindung mit dem Schwedenk�nig Gustav Adolf und hofften von ihm kr�ftige Unterst�tzung. Der Bauer von Hofkircheu, Thomas Ecklehner reiste einige Male nach N�rnberg hinaus, wo er durch Vermittlung des Bartholornae v. Dietrichstein von K�nig Gustav Adolf in Audienz empfangen wurde. K�nig Gustav Adolf �bergab ihm folgende Resolution au die aufst�ndischen Bauern: Sie sollen die P�sse wohl versehen und besetzen; die Herren, welche ihre G�ter im Lande haben, selbst aber au�er dem Lande sind, verschonen und besch�tzen; was nicht schwedisch sich erkl�ren will, soll inan niedermachen und verfolgen, wie man kann. Er werde ihnen zu Hilfe kommen mit 5000 Mann zu Ro� und 5000 Manu zu Fu�. Dieses Patent wurde zuerst bei dem P�cken-aigner zu Riedau Nr. 8 und dann auch an anderen Orten �ffentlich verlesen. Die Frau von Dietrichstein tr�stete den Ecklehner, da� sie und ihr Herrr bald wieder nach Oesterreich kommen werden.
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Tobias Knolmayr war der stete Begleiter des Greimbl Er trug ihm bei den Gefechten zu V�cklabruck, St. Georgen im Attergau, Frankenmarkt und Schwanenstadt ein blo�es flammendes Schlachtschwert voraus. Am 9. October war die letzte Schlacht in Hagleiten bei Eferding. Die Bauern wurden anseinander gesprengt, der Krieg war jetzt zu Ende und es folgte die Strafe. Greimbl wurde auf der Flucht nach
B�hmen ergriffen, nach Linz gebracht und am 19. Februar
1633 ihm der Kopf und die rechte Hand abgehauen. Sein Leib und Kopf wurde zur �ffentlichen Schau auf einen Spie� gesteckt. Die erste Strafexeeution war aber schon den 13. December 1632 zu Wels, wo Andreas Penk, Tagl�hner von Pener-trnch, Sebastian Schwabel, Lieutnant von Penerbach und Tobias Knolmayr, Bassgeiger von Riedau und der Bauernhauptmann Abraham Pamesberger, Dr�xler zu Gro�reitiug, Pfarre Dorf hingerichtet wurden. Am 8. M�rz 1633 war die Strafexeeution zu Peuerbach, wo 32 Rebellen gefangen lagen. Neun wurden hingerichtet, unter welchen Abraham Asb�ck von Friedwang bei Riedau gehenkt wurde. Die
Uebrigen wurden zur Arbeit int Stadtgraben zu Wien ver-
urtheilt. Um einer Erneuerung des Aufstandes vorzubeugen, wurde in die gr��eren Orte Milit�r eingelegt. Nach Riedan kamen 100 Mann. Das �brige zahlreiche Milit�r im Lande sammelte sich zu Riedan, von wo es nach Schaerding ab-maschierte. Nur zwei Regimenter Traun und Moutecuecoli blieben bis zur vollbrachten Execntion im Lande. Auch Freiherr Bartholorn� v. Dietrichstein wurde von Kaiser Ferdinand II. aufgefordert, sich wegen seines begangenen Landesverrathes in Wien zu verantworten. Das kaiserliche Citationspatent hat folgenden Wortlaut: Wir Ferdinand der Andere u. s. w. f�gen hiemit dir Bartholoinae, der du dich nennst v. Dietrichstein, zu wissen, das Uns nunmehr geuugsamlich vorkommen, wasmassen diejenigen, welche von der rebellischen Bauernschaft aus unserm Erzherzogthum Oesterreich ob der Ens des abgewichenen 1632. Jahres zu dem gewesten K�nig in Schweden,
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Gustav Adolf, nach N�rnberg, bei demselben wider uns allerhand Kriegsh�lfen zu verlangen und in gedachtes Erzherzogthum einzuf�hren, abgeordnet worden, nicht allein bei dir in deiner Wohnung allda zu N�rnberg zu unterschiedlichen Malen eingekehrt, du ihre untreuen rebellischen Handlungen, Werbungen und Suchen an- und aufgenommen, sondern ihnen auch zu der etlich Malen gehaltenen Audienz bei gedachtem K�nig alle Mittel und Weg an die Hand gegeben, sie selbsten gef�hrt und begleitet haft, selbst mit und bei gewesen, sie in allen ihren Anbringen bef�rdert, auch mit Rath und That Verh�lflich beigesprungen seiest, wie sie ihr h�chst strafw�rdiges Vorhaben wider Uns erlangen und zu Werk richten m�chten, mit welchen und andern mehr du dich an Uns als r�mischen Kaiser und deinen nat�rlichen Erb-herrn und Landesf�rsten, wie auch an deinem eigenen Vaterlande h�chlich ^ vergriffen, des abscheulichen Lasters unserer beleidigten Majest�t und der sch�ndlichen Rebell-ion theilhaftig gemacht hast. Wann wir Uns dann derentwegen gegen dich das Recht ergehen zu lassen resolviert, wie es sich in dergleichen gro�en Lastern eignet und geb�rt, als eitiren und erfordern dich hiemit durch diese offene Edietal - Citation peremtorie ernstlich gebietend und wollen, dass du vom Dato innerhalb 6 Wochen anzureiten nachkommest, welchen Termin wir dir f�r den ersten, andern, dritten, letzten und endlichen Gerichtstag setzen und benennen peremtorie oder wenn derselbe Tag nicht ein Gerichtstag sein sollte, den n�chsten Gerichtstag darnach selbst in eigener Person allhie in Wien in unserer kaiserlichen Burg f�r unseren Statthalter, Kanzler, Regenten und R�then des Regiments unserer nieder�sterreichischen Lande, denen wir diese Sache durch Specialbefehl aufgetragen, vor ihrer gew�hnlichen Session und Rathsstube gewi�lich erscheinest, durch einen Th�rh�ter angebest und dich gegen obvermeldte deine Verbrechen und dasjenige, was dir serners f�rgehalten werde, beantwortest, darauf auch fernere rechtliche Erkenntnis und Ausspruch erwartest mit der aus-
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dr�cklicheu Warnung, du erscheinest alsdann oder nicht, dass nichtsdestoweniger ergehen und exqnirt werden soll, was recht ist. Gegeben in unserer Stadt Wien den 18. J�nner 1633. Ferdinand m. p. Herr von Dietrichstein kam wohlweislich nicht nach Wien; denn es h�tte ihm dort passieren k�nnen, dass er dort um den Kopf k�rzer gemacht worden w�re. Er machte sich von Oesterreich noch weiter weg, indem er von N�rnberg nach Hanau �bersiedelte und dort im M�rz 1635 starb.
1632 ist ein B�rger, der zwei andern B�rgern in seinem Hause �ber die geb�rende Zeit das Kartenspiel gestattete, bei welchem diese zwei in Streit gerietheu und einer den andern bald ermordet h�tte, um 4 Reichsthaler gestraft worden. Ebenso'ist ein B�ckerjunge wegen Beschimpfung des Marktrichters um 30 fl. gestraft worden. Schimpfnamen, mit denen sich feindselige B�rger und Frauen sich oft gegenseitig �bersch�tteten, waren au�er den jetzt noch gebr�uchlichen: Schelm, Lutherischer, Scherge, Mauskopf, Hundsnase, Fuchs-schw�nzler u. s. w. Bei diesem letzten Bauernaufstand hat der Markt Riedau viel gelitten. Manche B�rger verarmten g�nzlich, so der hiesige Wirt Simon Ellerb�ck, der ans Noth sein Haus verkaufen musste. Die fortw�hrenden Unruhen brachten eine gro�e Verrohung der Sitten mit sich und der Geist der Unbotm��igkeit und Auflehnung machte sich auch in Riedau bemerkbar. In dieser Zeit trugen die M�nner, Meister und Geselle, ihre Wehre (Seitenwaffe) und es kam manchmal zu blutigen Schl�gereien, wenn von den vielen Kaudeln Aschacherwein, der damals in Riedau in gro�er Menge getrunken wurde, die K�pfe sich erhitzten. Auch das �Hui"-Geschrei, der Schlachtruf der rebellierenden Bauern, ert�nte noch manchmal auf dem Platze von Riedau aus dem Munde rabiater B�rger, und selbst Drohungen gegen die Obrigkeit wurden ausgesto�en.
Im Jahre 1633 wurde der regelm��ige katholische Gottesdienst in Riedau wieder eingef�hrt, da Freiherr Gottlieb von
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Salburg den Hugoliu Mauchter aus dem Franciscanerorden als Viear bei der Kirche zu Riedau anstellte. Er trat seine Stelle am Katharinentage, den 25. November an und nennt sich den ersten Reformator in Riedau, das hei�t, dass er als er|ter den katholischen Gottesdienst wieder hier eingef�hrt habe. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass Riedau vorher protestantisch gewesen ist. Er legte auch ein Inventarium au �ber die Gegenst�nde und Paramente, die ihm bei der Kirche Riedau �bergeben wurden. Nach diesem Inventarium zu urtheilen war die Kirche mit Paramenten und Gerathen wohl versehen, doch hatte sie nur den einzigen Hochaltar, da die Anbauten rechts und links des Presbyteriums, wo jetzt die zwei Seitenalt�re stehen, noch nicht waren.
Im December 1633 lagen wegen der Schweden, welche sich ganz Bayern bem�chtigt hatten, 10 Regimenter in unserem Lande, die gro�en Unfug trieben. Von 1633 bis 1648 ver urfachten die Einqnatiernngen und Durchz�ge der Truppen, die nach Bayern hinaus gegen die Schweden geschickt wurden dem Laude gro�en Schaden und die Bewohner hatten von der Z�gellosigkeit der Soldaten viel zu leiden. 1634 waren hier Retter einquartiert. Der B�rger Hanns Pleuzberger kam mit dem Herrn Rittmeister Johann Kolens von Kolnan in Streit und sieng sogar mit ihm zu fechten an. Da er hiebei auch �ber die Herrschaft arg l�sterte, wurde er aus dem Markte ausgewiesen. Ebenso wurde ein hiesiger Schneider, der an einem Fasttage Fleisch a�, mit 4 Reichsthaler und Ausweisung aus dem Markte bestraft; die Schuhmachern, aber, die ihm das Fleisch gegeben, wurde an das Kreuz gebunden, andern vollsaufenden und gottlosen Weibern zum warnenden Beispiele.
Das Taufbuch von Riedau beginnt mit 12. Mai 1635. Das erste Kind, das getauft wurde, war Johann ein ehelicher Sohn des Raimund Wiert und feiner Ehefrau Barbara, B�rgersleute in Riedau. Pathe war Andreas Gering, Schwarzf�rber allhier. Das Trauungsbuch f�ngt mit Ostern 1635 an.
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Als erste Trauung ist eingetragen am 16. April die des ehrbaren Johann Wolsgang Lederer, Bader allhier und seiner Braut Anna Schrnpfin. In diesem Jahre hat Freiherr Gottlieb von Salbnrg viele Paramente und Ger�the zur Kirche beigeschafft. Ebenso auch 1636 er, wie auch eilt gewisses Fr�ulein Sidonia Constantia. Ferners spendete der B�rger Thomas Kindlinger ein wei�es Belum, Frau Dengler ein Messkleid sammt Belum und zum Marieualtar der Carme�ter-bruderschaft spendete der Prafect im Schlosse, Herr Georg Khrimmer und seine Frau ein Antipendium. Aus dem geht hervor, dass Freiherr von Salburg in den Jahren von 1633 bis 1636 die beiden Anbauten, wo jetzt die Seiten-alt�re stehen, auff�hren lie� und das Schloss mit der Kirche durch einen h�lzernen, gedeckten Gang verband, der vom ersten Stockwerke des Schlosses weg zwischen den zwei Fenstern des Oratoriums in die Kirche f�hrte. Ferners erhellt ans den: Gesagten, dass der Marienaltar zum Bruderschaftsaltar der Carmelilerbruderfchaft bestimmt war, welche Hugoliu Mauchter schon eingef�hrt hatte. Dem BicarHngolin Mauchter wurde als Pfarrhof angewiesen das Haus Nr. 26 im Markte, welches der Herrschaft geh�rt und in welchen, vor 1626 der Pfleger des Freiherrn von Dietrichstein David Laidreuter wohnte.
Am 15. Februar 1637 starb zu Wien Kaiser Ferdinand II. Die Regierung �bernahm sein Sohn Kaiser Ferdinand III.
1637 in den Fasten sind zwei B�rger von hier nach B�hmen gereist und haben dort 2 Zentner geselchter Karpfen um 24 fl. gekauft. Ein Fleischhacker, der an einem Sonntage einen Stier schlachtete, musste 3 fl. Strafgeld zur Kirche geben.
1638 den 29. August, am 14. Sonntage nach Pfingsten, am Tage Johannes Enthauptung wurde die Kirche zu Riedau und der Hochaltar von dem hochw�rdigsten Johann Kaspar, Weihbischof von Passau geweiht.
Den 16. December wurde den hiesigen B�ckern abermals das Brot nachgewogen. Der Metzen Welzen kostete 2 fl. 30 kr. Die Semel sollte haben 21 Loth. Friedenwagner
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Mathias, Khaeser Sebastian und Wibmesperger Wolf hatten keine Semel. Bei Georg Achleithner fehlten 2 Loth, bei Wolf Friedenwagner fast 2 Loth, bei Stefan Wiesinger fehlten 2 Loth, bei Georg R�tlinger fehlten 2 Loth, bei Tobias Lehnet fehlten l�/t Loth, bei Hanns Greifeneder 2 Loth.
Der Batzenlaib sollte 4 Psnnd haben bei dem Preise des Kornes per Metzen 1 fl. 15 kr. Bei Friedwagner Mathias fehlten 10 Loth 2/3 Qu., bei Khaeser Sebastian fehlten fast 10 Loth 2/a Qu., bei Friedwagner Wolf fehlten 18 Loth -/3 Qu., bei Pauzenberger Paul fehlten fast 18 Loth 2/g Qu. Wibmesperger Wolf, Georg Achleitner und Stefan Wiesinger hatten keinen Batzenlaib. Bei R�tlinger Georg fehlten 18 Loth s/s Qu., bei Lehnet Tobias fehlten 29 Loth 2/s Qu., bei Greifender Hanns fehlten 18 Loth 2/3 du. Dann wurden die Krenzerlaibl nachgewogen, aber kein B�cker hatte das volle Gewicht.
Den 20. December wurde den G�ub�ckern das Brot nachgewogen.
Dem Hanns Helfenstvrfer, B�cker von Jrdingstorf fehlten bei Roggenbrot 1 Loth, die Semmel hatte das Gewicht.
Dem Sebastian Dunzinger und dem Sebastian Tisch-linger, beide B�cker von Zell, sind dermalen in Allem recht befunden worden. Dem Hanns Teufseup�kh, B�cker von Neumarkt find bei der Semel abgegangen 2 Loth, beim Roggenbrot 10 Loth. Dem Leopold Wibmansperger, B�cker von Pram fehlten bei der Semel 2 Loth und beim Roggenbrot nichts.
Der Michael Helferrstorfer, B�cker von Pram hatte die Semel recht, das Roggenbrot war aber um 1 Loth zu gering.
Abraham Sp�t von Pramkirchen hakte die Semel recht, bei Roggenbrot aber fehlten 3 Loth. Ebenso hatten Hanns Leutner und Wolf Achleitner, beide B�cker von Pramkirchen, zu geringes Brot.
F�r diefesmal hat die Herrschaft keinen B�cker gestraft. Wer aber das n�chstemal wieder unrecht befunden wird, der soll doppelt gestraft werden.
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Zwei B�rger, welche in angeheitertem Zustande von Dorf heimkehrten, fielen in die Pram; einer ertrank und der Andere blieb auf der Wiese zu Achleithen liegen, wo er bald erfroren w�re, wenn ihn nicht der Mair zu Achleithen gefunden h�tte.
1639 ist eine B�rgersfrau, weil sie an einem Sonntage w�hrend der Predigt vor ihrem Hause mit einer B�ckerstochter eine halbe Stunde lang schw�tzte und herumsprang, auch sonst nicht in die Kirche gieng, vom herrschaftlichen Gerichte um 1 fl. 30 kr. zur Kirche gestraft worden. Eben so wurde ein B�rger wegen �ffentlicher Gottesl�sterung um 4 Reichsthaler gestraft.
Mit 10. Oetober 1640 beginnt das Sterbebuch von Riedau. Als Erste ist eingetragen Eva des Herrn Georg Achleithner, B�rger und B�ckers rechtm��ige Ehefrau.
Den 12. Juni best�tigte Kaiser Ferdinand III. von Regensburg aus die Marktfreiheiten Riedaus.
Ein B�rger wurde wegen Gottesl�sterung um 6 fl. gestraft und an das Kreuz gebunden.
1641 war in Riedan eine gro�e Feuersbrunst. Der Tag ist nicht bekannt. In den Gerichtsprotokollen von 1646 kommt folgende Klage vor: Den 23. Juli klagt Georg Bauer zu Zaun in der Zeller Pfarr den hiesiegen B�rger und Leinweber Hanns Aschauer wegen 11 fl., die er ihm anno 1641 nach der Feuersbrunst auf sein dringendes Bitten geliehen hat.
Abgebrannt sind und nicht mehr aufgebaut wurden folgende H�user:
Das Haus des Sebastian Hueber, Kr�mers unter Jurisdiction Retschan, welches nach dem alten Plane Nr. 67 hatte und hinter den jetzigen H�usern Nr. 54 und Nr. 55 stand; das Haus des Auckentobler Jakob unter Jurisdiction Retschan, welches die alte Nr. 75 hatte und in der Wiese des Hauses Nr. 57 stand; serners das Haus des Hanns Kindlinger,
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Schlossers unter Jurisdiction Retschan, welches bie alte Nr. 76 hatte unb neben bem vorhergehenden staub; bas Haus bes Simon Aichinger, Webers unter Jurisdietiou Retschan, welches nach bem alten Plane Nr. 77 hatte; bas Haus bes Lorenz Stockhamer, Webers unter Jurisdiction Retschan, welches nach bem alten Plane Nr. 78 hatte; bas Haus bes Adam Gmaineber, Webers unter Jurisdiction Retschan. welches die alte Nr. 84 hatte unb an bas jetzige Haus Nr. 63 angebaut war; das Haus des Sebastian Preiningsdorser, Webers unter Jurisdiction Retschan, welches nach dem alten Plane Nr. 49 hatte; das Haus des Hueber Zacharias, Kr�mers unter Jurisdietiou Retschan, alt Nr. 103, welches zwischen den jetzigen H�usern Nr. 67 und 69 stand; das Haus des Christof Krempl, Metzgers unter Jurisdietiou Fr�nking, alt Nr. 106, welches hinter dem jetzigen Hause Nr. 84/85 stand; bas Haus bes Hanns Wagner, Webers unter Jurisdietiou Retschan, alt Nr. 109, welches im Garten des jetzigen Hauses Nr. 71 stand; das Haus des Absalom Parjleitner, Webers unter Jurisdietiou Retschan, alt Nr. 110, welches zwischen den jetzigen H�usern Nr. 69 und 71 stand; das Haus des Hanns Hagn, Metzgers unter Jurisdietiou Fr�nking, alt Nr. 112, welches neben dem jetzigen Hause Nr. 74 beim M�hlbache stand; das Haus des Wolf Gmainer, Webers unter Jurisdietiou Retschan, alt Nr. 114, welches im Garten des jetzigen Hauses Nr. 75 stand; das Haus des Raymund Wirth, K�rschners unter Jurisdietiou Frauking, alt Nr. 117, welches zwischen dem M�hlbach unb Weg zum Sommer feller staub; bas Haus bes Lorenz Stockhamer, Webers unter Jurisbietion Fr�nking, alt Nr. 118, welches neben bem Wege zum Kelter staub; bas Haus ber Margaretha Mitter tnaier unter Jurisbietion Retschan, alt Nr. 122, welches neben ber Branbstatt Nr. 112 staub; bas Haus bes Wolf Pachinger, Zimmermannes unter Jurisdiction Fr�nking, alt Nr. 126, welches zwischen den H�usern Nr. 80 und Nr, 83 stand; das Haus des Sebastian Gaisb�ck unter Jurisdiction
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Fr�nking, alt Nr. 140, welches hinter dem jetzigen Hause Nr. 90/91 steht.
Gottlieb v. Salbnrg, der schon lange w�nschte, es m�chte Riedan von Taiskirchen losgetrennt und zu einer eigenen Pfarre erhoben werden, hatte dies bei dem Bisch�fe in Passau auch erwirkt. Den 11. M�rz 1640 ersucht ihn der Weihbischof von Passau, Johann Caspar, er m�chte die Stiftbriefe wegen Errichtung der Pfarre verfassen und an das Ordinariat einsenden.
Am 25. M�rz 1641, am Feste Mari� Verk�ndigung wurde die Stiftungsurkunde errichtet, wodurch die Kirche zu Riedan zu einer selbst�ndigen Pfarrkirche erhoben wurde.
Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: Ich Gottlieb von Salburg zu Sallaberg, Freiherr auf Falkenstein, auch Herr zu Niebau und Stiehl)erg rc. bekennen �ffentlich mit diesem Brief und thun kund, dass, nachdem auf t�dtlichem Abgange des wohlgebornen Herrn Heinrich von Salbnrg, Freiherrn rc. als meines hochgeehrten geliebtesten Herrn Vaters selig durch br�derlich gepflogene Abtheilung unter andern auch die Herrschaft und der Markt Riedau erblich an mich gekommen ist, allda ich auch die wenigen �brigen T�ge meines Lebens zu vollbringen vorhabe, auch k�nftig allda in der Kirche mein Nuhebettlein bestellen wolle, ich also zum Lobe und zur Ehre Gottes des Allm�chtigen zuvorderst, dann zur mehreren Bef�rderung des Heiles meiner und meiner Inwohner armen Seelen die dortselbsten von uralter Zeit geweste katholische, aber nachmalen vor vielen Jahren her durch die Ketzer (Protestanten) profauirte (entweihte) Kapelle meistentheils niedergerissen und von Grund auf neu erbaut, um ein Gutes der Nvthdnrft nach erweitert, auch mit allem Nothwendigen ans Eigenem versehen habe. Bei solcher Kirchen und Kapelle habe ich au�er des ersten Erhebers Namen, so Georg Zeller gewest, einige briefliche Urkunden nicht gefunden, welche durch die protestandtifchen Besitzer unzweiflich vertuscht worden sind. Daher hat auch kein gew�hnlicher Gottesdienst unterhalten
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werden s�nnen, sondern blo� allein, soviel nachrichtlich hervorgekommen ist, dass man von gedachter Kapelle j�hrlich 50 fl. Rheinisch nach Taiskirchen, da der Herr Pfarrer daselbst diese als eine ineorporierte Filiale erkl�rte, wor�ber ich zwar nicht streiten will, reichen solle, wof�r man das ganze Jahr etwa drei Messen bestehen thut. Da aber bei so wenigen Gottesdiensten die Ehre Gottes und der Seelen Heil wenig bef�rdert wird, also hab ich bishero meiner Jnhabung in die f�nfzehn Jahr allezeit einen Priester gehalten. Damit aber auch insk�nftig und zu ewigen Zeiten das Gottshaus nicht verlassen und sowohl lebende wie abgestorbene Seelen dieses heilsamen Trostes nicht verk�rzt werden, w�re ich entschlossen zum Unterhalte eines allda best�ndigen Priesters eine j�hrliche ewige Stiftung zu thun, wann ich anders die Gnade haben kann. Darum bitte ich gehorsamsten Flei�es, dass diese Kirche allhier zu Riedau von Taiskirchen, welche eine ganze Meile Wegs von Riedau entfernt ist, bei welchem weiten und meijtentheil sehr �blen Wege die Herrschaft und auch die B�rgerschaft, deren Seelenzahl nunmehr gottlob f�nf- bis sechshundert Kommunikanten betr�gt, nicht allein der mehreren Gottesdienste beraubt, sondern auch in Erholung der hochheiligen Sakramente zu allen Nothfall meistentheil verk�rzt wird, losgetrennt und zur W�rde einer Pfarrkirche (doch nur den Markt allein umfassen) erhoben werden m�chte. Auf welchen Fall nun ich Gottlieb Frecher von Salburg als wahrer und eigentlicher Inhaber der Herrschaft Riedau hiemit mache, verordne und stifte, dass zur Unterhaltung eines solchen Geistlichen oder Pfarrers erstens eine eigenth�mliche Wohnung, ein wohlerbautes Haus im Markte Riedau, f�r denselben hergerichtet und bestimmt werde. Zweitens von meinen Erben und allen nachfolgenden rechtm��igen Besitzern des Gutes zu Riedau j�hrlich und auf ewig (jedoch das Patronatsrecht und das Recht der Advveatie dem Besitzer immer vorbehalten) 400 Gulden Rheinisch im guten Gelde und solche zu zweimalen im Jahre, als zu Georgi und Martini jedesmal die
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H�lfte, beut Geistlichen Anfechtbar unb unweigerlich gereicht werben unb zu mehreren Sicherheit bessert bie Herrschaft Rieb au mit allen beten eigenth�mlichen Pertinentien, nichts bation ausgenommen, baf�r ein ausgezeichnetes unb unwieber-rufliches Hypothek� sein solle solchergestalten, ba �ber kurz ober lang ein nachkommenber Inhaber nachbenielbeten Gutes zu Riebau bieser meiner Stiftung unb legierten Reichung nicht nachkommen w�rbe ober wollte, bass bie geistliche Obrigkeit bie INanntenirung solcher Stiftung bei bieser erpressen Hypothek g�tig unb gerichtlich bis auf v�llige Befriedigung zu ersuchen habe. F�r biese meine letztwillige unb allein zu Gottes Ehre, meiner unb ber Meinigen Seelenheil, auch meiner bahin eiugepfarrteu Unterthanen mehreren geistlichen Wohlfahrt geschehene Stiftung soll ein jeber anwesenbe Geistliche alle heiligen Sonn- unb Festtage bes Jahres bett heiligen Gottesbienst mit Me�- unb Prebigt zu versehen, alle pfarr-lichen Feierlichkeiten unb Ceremonien, wann sie einfallen, sowohl an ben Vigiltagen als an ben Festtagen selbst zu verrichten unb bar�ber noch breimal in ber Woche, ba kein Feiertag einf�llt, als Montag f�r alle abgestorbene christgl�ubigen Seelen, am Freitag zu Ehren bes heiligsten Leiben bes Herrn unb f�r bas Heil ber Lebenden unb Verstorbenen unb ant Mittwoch ober Samstag (welcher unter diesen ihm am bequemsten sein wirb) in betreiben Meinung eine an-b�chtige Messe zu lesen, ba aber in ber Woche ein Feiertag einfiele, zwei bergleichen Messen, alle Samstage auch bie lauretanifche Litanei, zur hl. Abventzeit bas heilige Rorate wenigstens breimal in ber Woche, als Montag, Mittwoch unb Samstag um 6 Uhr fr�h, wie auch zur heiligen Fastenzeit gleichfalls bas Miserere wenigstens breimal in ber Woche, als Montag, Mittwoch unb Freitag flei�ig zu halten verpflichtet fein. Es soll auch ein Geistlicher mit ber Taxe ober Stola bes Seeleuger�ths nicht anbers, als wie solche j�ngst von hoher geistlicher unb weltlicher Obrigkeit festgesetzt, ver-orbnet unb im ganzen Laube publieiert unb anbefohlen
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worden ist, von den Markteinwohnern zufrieden und an dieselbe gebunden fein und in Ansehung der Armut des einen oder andern aus eigenem Antriebe zur Barmherzigkeit M��igung halten, es geschehe denn, dass der eine oder andere Marktbewohner eine mehrere Verrichtung uni) Gottesdienste, als gew�hnlich sind, begehren w�rde. In diesem Falle hat er sich mit den Herren Geistlichen besonders abzufinden und zu vergleichen. Verb�nde derohalben in Kraft dieses Briefes mich, alle meine Erben und nachkommenden Inhaber der Herrschaft Riedan, dass sie diese meine freiwillige und wohlbedachte Stiftung, welche ich aufgerichtet zur Zeit, da ich von rechts� wegen als v�lliger Eigenth�mer gedachter Herrschaft Riedan wohl befugt gewest, in allen ihren Punkten zu ewigen Zeiten erhalten, davon nichts entziehen noch solches anderen gestatten wollen. Doch solle diese meine Stiftung und dieser mein redlicher Wille ehender nicht als nach meinem t�btlichen Abg�nge feinen Anfang unb Wirkung haben. Unterdessen aber und bis bort hin soll ich, einen Priester ober Pfarrer all-hier als wie bisher, bafs er ohne Klage unb Beschwerbe sein solle, zn erhalten hiemit allerdings verbunden sein. Da aber k�nftig �ber kurz ober lang eine ober mehrere, fei es Geistliche ober Weltliche, bagegen hanbeln unb alles dasjenige, was unb wie ich es gestiftet, nicht ausrichten w�rben, ber ober biefelben werben bereittroilleit an jenem Tage vor bem gestrengen Richter Gottes Rechenschaft geben m�ssen. Ich will mir aber insbesonbers vorbehalten, wenn biese meine freiwillige Stiftung von ber Geistlichkeit zuv�rderst, welcher W�rbe, Eonbitton ober Namen sie immer sein m�gen, k�nftig wiber Verhoffen nicht eanonisch gehalten ober ausgef�hrt wollte werben, dass bas residuum stema ber Herren von Salburg Recht, Fug unb Macht haben solle, solche Stiftungsertr�gnis nach ihrem Gefallen entweber gar zn wieberrnfen ober anberswvhin zn frommen zn �bertragen. Zur Urkunb dessen allen, bes Legati unb Onerati, soll mit bes hoch-w�thigsten unb burchlauchtigsten F�rsten unb Herrn Herrn
Leopold Wilhelm Erzherzogen zu Oesterreich, Herzogen zu Burgund, totehr, K�rnten, �rain und W�rtenberg, Bisch�fen zu Stra�burg, Halberstadt, Passau und Olm�tz, Administrator des f�rstlichen Stiftes Herschfeld, Murbach und Luders, Grafeu zu Habsburg, Tirol, Gr�tz, Bischofens zu Passau
als Ordinarius dieses Landes gn�digsten Consens und Ein-
willigung eine Urkunde aufgerichtet werden, solche auch mit des l�blichen Ofstcialats zu Passau gr��erem, wie auch mit meiner eigenen Handunterschrift und angebornein Jnsiegel bekr�ftigt werden und jedem Theile ein gleichlautendes, gefertigtes Instrument dessen zu jedes nothwendigen Nachricht und Befehl zugestellt werden.
Zur mehreren Bekr�ftigung dieser meiner freiwilligen Stiftung habe ich mit sondern Flei� erbeten den hochw�rdigen, geistlichen, edlen und hochgelehrten Herrn Herrn Alipandro Nicolao Pr�psten zu Spital am Pyrn, der r�m. kaiserl. Majest�t Rath, Landrath in Oesterreich ob der Enns, auch Ihrer hochf�rstlichen Durchlaucht Herzog Leopold zu Oesterreich und hochf�rstlicher Lamberg'fcher Rath, dann auch den wohlge-bornen Herrn, Herrn Georg Sigmund vou Salburg zu,
Aichberg, Freiherrn zu Falkenstein, RanarieM, Hochhaus und Altenhof, Herrn der Herrschaft Sallaberg, Puchheim, Leonstein und Claus, Vogtherrn zu Haag, meinen freundlich herz-liebsten Bruder, dass sie Ihre Jnsiegel und Handschriften
hierf�rgestellt haben; doch ihnen und ihrer Fertignna in allweg ohne Schaden.
Geschehen im Schlosse Riedait am Tag unserer lieben Frau Verk�ndigung als den 25. Monatstag M�rz nach Christi unseres lieben Herrn und Seligmachers Geburt im ein Tausend Sechshundert ein und vierzigsten Jahr.
Gottlieb v. Salburg Alibr. Nicol. Toma�l Sigm. v. Salburg
(L. 8.) Propst zu Spital zL s s
(L. S.)
� 159 �
1642 den 18. M�rz wurde die Kirche zu Riedau von dem Bisch�fe zu Passau zu einer Pfarrkirche erhoben, nachdem schon vorher Gottlieb von Salbnrg sie mit den zwei Seitenalt�ren, Taufsteine und allen kirchlichen Gerathen ausae-stattet hatte.
Den 28. M�rz wurde Abraham F�rnstein, von Wolfseck geb�rtig, hier als B�rger aufgenommen.
In diesem Jahre waren wieder Reiter hier einquartiert. Ein Cornet von denselben z�ndete seinem Lluartierherrn alle seine Unschlittkerzen, 115 an der Zahl, auf einmal an, wodurch er einen Schaden von 1 fl. 15 kr. hatte.
1646 waren in Riedau 30 Webermeister, von welchen jeder gem�� der am 12. J�nner 1628 herausgegebenen Weberordnung ein Pfund Wachs an die Herrschaft entrichtete.
Auch 1647 war Milit�r hier; einige Soldaten, die aus den verschiedensten L�ndern geb�rtig waren, wie aus Preu�en, Schlesien, Brabant, heirateten hier. Ein Bauer (der Mair zu Wiesing), der n�chtlicher Weil zwei Reisen in seinem Hause gehalten, dabei einen Eimer Most verlentgebt (ausgeschenkt) hatte und Schmalzkoch hat machen lassen, wurde um 3 fl. bestraft.
1649 den 3. September starb Gottlieb Freiherr von Salbnrg. Seine beiden T�chter aus erster Ehe Maria Elisabeth und Anna Maria starben beide nnverehlicht. Die Tochter aus zweiter Ehe Maria Magdalena war Hofdame am chur-bayrifchen Hofe und verehlichte sich mit Philipp Jakob Grafen Th�rhelm und nach seinem Absterben mit Hanns Reichart Grafen Salbnrg. Sein erster Sohn Hanns Achaz Freiherr von Salbnrg kaufte das Schloss Trattenegg und heiratete Fr�ulein Maria Clara H�rlin. Der zweite Sohn Hermann bekam von seinem Vater die Herrschaft Riedau.
Hermann Freiherr von Salburg 1649�1679.
1650 im J�nner starben hier 7 Personen an der Pest und wurden au�erhalb des Friedhofes begraben. Im Vor-
� 160 �
markte Riedau war eine bayrische Manth und wird 1652 Georg Wiesinger als Manthner genannt.
1654 und 1655 wurden hier mehrere Soldatenkinder getauft und auch Soldaten getraut.
Den 24. August starb hier Fr�ulein Maria Elisabeth von Salbnrg, 1657 am 2. April starb Kaiser Ferdinand III. Auf ihn folgte sein Sohn Leopold I.
1659 waren hier Soldaten vom Regimente Bredini; ebenso 1660.
1660 begann der Krieg mit den T�rken und von da an kamen h�ufige Truppendurchz�ge nach Ungarn vor. Riedau hatte gro�e Einquartierungen.
1662 waren hier Soldaten vom Regimente Wiling.
1663 den 14. Juni wurde jeder 30. Mann im Hausruckviertel aufgeboten. Das Aufgebot musste sich an die Grenzen Nieder�sterreichs begeben. Den 11. September ergieng das Aufgebot an jeden 5. Mann unb am 17. September waren sie schon alle versammelt.
1664 errangen die Oesterreicher einen gro�en Sieg �ber die T�rken. Es wurde ein Waffenstillstand auf 20 Jahre geschlossen und das Aufgebot durfte wieder heimkehren. Doch hatte dieser Krieg dem Lande viele Auslagen verursacht. In diesem Jahr war das Regiment Montfurt hier.
1665 wurde Freiherr Hermann von Salburg nebst feinem Vetter in den Grafenstand erhoben. Er verm�hlte sich hierauf mit Fr�ulein Francisco Genovefa von Kn�ring, Herrn Johann Friedrich von Kn�ring, Herrn der Herrschaft Stambsried und H�flein und Frau Sidonia Constantia, geborene Goldin von Lampr�ting Tochter. Aus dieser Ehe entstammten Franz Josef, geboren zu Riedau den 2. Mai
1673. Pathe war Baron de Gera und Achaz Freiherr von Hohenfeld, Herr zu Aistersheim.
Maria Anna Fraucisca, geboren zu Riedau den 23. April
1674, welche vom Grafen Lohnstein, Dompropsten zu Pafsan
� 161 �
getauft wurde. Pakhinen waren Gr�fin von Ruestorf und Gr�fin von Th�rheim.
Maria Constantia Eleonora geboren zu Riedan den 9. Juli 1675. Pathinen waren Baronin de Gera und Gr�fin von Weidenholz.
Johann Friedrich, geboren zu Riedau den 6. Februar 1677, der aber noch am selben Tage starb.
Franz Anton, geboren zu Riedau den 12. April 1679, welchen Gras von P�ting, Ofsicial in Passau taufte. Patheu waren Graf Khevenh�ller, Graf Gottlob Knefstein und Graf Weikhart Katzianer.
1666 den 14. J�nner best�tigte Kaiser Leopold I. dem Markte Riedau seine Freiheiten uud verlieh demselben einen zweiten Jahrmarkt am erste� Sonntage in der Fasten jedes Jahr.
1669 den 17. September starb hier Gr�fin Anna Maria v. Salburg, Witwe nach Gottlieb von Salburg.
Nach dem Urbarinm von 1670 bis 1679 hatte der Markt Riedau 102 H�user, von welchen 61 unter Jurisdiction Fr�nking und 41 H�user unter Jurisdiction Retschan standen. Die B�rgerschaft Retschauischer Jurisdiction zahlten der Herrschaft 33 Gulden, 3 Schilling und 3 Pfennig j�hrlich Landsteuer. Die ganze B�rgerschaft aber zahlte an R�st- oder Hausgeld j�hrlich von jeder Feuerst�tte 2 fl. 50 kr., in Summa j�hrlich 255 fl. der Herrschaft.
Unterthanen auf dem Lande, welche neu zur Herrschaft Riedau gekommen sind.
1. In der Pfarre Aschach a. d. Donau: Nrbau Steger auf dem Lueghauerh�usl, Martin Holzleuthuer auf dem Steinbruchh�usl am Zistlberg, Georg Haberl zu Aschach, Weingarten in der Setzpoint, Wolf Mayr auf dem H�usl in Rupprechtiug am Kreuz, Max P�ldl aus dem H�usl n�chst dem Steinbruch, Matth�us Schelluperger, Binder zu Aschach.
2. In der Pfarre Dorf: Herr Johann Ernest Wiellinger von der Au gibt wegen seiner von der hiesigen Herrschaft auf dem adeligen Sitze zu Hinterdopl, laut Schankungsbrief
ii
� 162 �
datiert den 24. Mai 1653, habenden Braugerechtigkeit j�hrlich 1 fl. Dieser Betrag wurde aber 1673 von der Herrschaft Riedan freiwillig kassiert.
3. Geboltskirchen: Simon Stainer den Hauszehent von dem Egg- und Stephel-G�tl.
4. In der Pfarre Kallham: 1630 hatte Freiherr Gottlieb von Salburg von Wolf Achleitner den Bauernhof Achleithen eingetauscht und gab ihm daf�r den Mairhof zu Rorawiesing, auf welchen 1670 sein Sohn Matth�us sitzt.
5. Leopold Parzer auf dem Griesb�ckgnte zu Pomedt,
6. Pfarre Michelubach: Eine Wiese bei Gollham, die K�rnwiefe genannt.
7. Pfarre Oberneukirchen: Adam Rechberg auf dem Mairgute zu Aeuziug, Andreas Eggerstorfer auf dem Obergute zu Aenzing, Georg Fischer zu Neuhaus.
8. In der Pfarre Taufkircheu: Andr� Hagnsperger auf dem neuerbauten H�usl zu Aich.
9. In der Zeller Pfarre: Eine Wiese, die Oberzannerin genannt. Eine Wiese die Unterzaunerin genannt. Der Ziegl-landacker und die Pramwiesen.
1672 starb Hanns Achaz von Salburg, Bruder des Hermann, und wurde zu Riedan begraben. 1679 den 4. Mai starb Maria Genovefa Francisco Gr�fin von Salburg und den 11. August ihr Gemahl Hermann. Bon ihren Kindern starb Franz Josef ledig zu Linz am 10, J�nner 1695 und wurde in der Kirche zu Riedan begraben. Sein Bruder Franz Anton bekam die Herrschaft Riedan.
Franz Anton Graf von Salburg.
1680 war das Regiment Banden hier. Den 2. M�rz starb hier Frau Sidonia Constantia v. Kn�ring, die Schwiegermutter des verstorbenen Hermann Graf v. Salburg, deren Grabstein in der Kirchenlaube angebracht ist. 1683 begann wiederum der Krieg mit den T�rken, welche sogar bis Wien
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vordrangen und es belagerten. Sie wurden aber 12. September vollst�ndig besiegt. Die kaiserlichen Truppen zogen nach Ungarn, um es aus der Gewalt der T�rken m befreien wo der Krieg bis 1699 dauerte.
Die �lteste vorhandene Marktrechnung ist die von 14. ^ult 1683 bis 7. Juli 1685, gelegt vom Marktrichter Johann Gehrmg.
Einnahmen.
Cassarest von der vorigen Rechnung
Laureuzi-R�stgeld...............
Stefanie-Wachtgeld..............
Michaeli-Pfarrergeld ....
Martini-R�ftgeld................
Lichtmessen-R�stgeld 1684 . .
Lichtme�-Wachtgeld 1684 . .
Bcittefasten-R�stgeld 1684 . .
Georgi-Pfarrergeld 1684 . .
Laureuzi-R�stgeld 1684 . . .
Stefani-Wachtgeld 1684 . . .
Michaeli-Pfarrergeld 1684 . .
Martini halbes R�stgeld 1684 Lichtme�-R�stgeld 1685 . . .
Lichtme�-Wachtgeld 1685 . .
Mittefasten-R�stgeld 1685 . .
Georgi-Pfarrergeld 1685 .
Lluartiers-Zutrag...............
Kaiserliches Salz von Gmunden
Von B�rgerrechten...............
Von Fertiggeldern ausgestellter
k�nden..........................
Von der Weberbeschau . .
Nachlass der Herrschaft au R�stgeldern Gottesacker-Zntrag ....
Ur
Summe aller Empf�nge
258 � 12 � �
20 � 51 �
94 49 � �.
260 n 45 �
260 � 45 �
21 18 �
' 260 35 �
93 ft 28 1 �
258 � 37 �
21 � 18 �
93 � 23 �
128 50 2
257 ft 25
21 rr 27
255 rt 52
89 42
27 � 56 ,
88 20
31 " 45 �
9 45
10 �
76 n �
77 � 03 �
2791 fl. 30 kr. 2 Pf.
li*
� 164 �
Ausgaben.
Laurenzi-R�stgeld an die Herrschaft 255 fl. � kr.
F�r Register und Zettel dem Marktschreiber . . . \ 2 � 18 �
Dem Marktdiener....................... � � 36 �
Den beiden W�chtern halbj�hrige Besoldung ...................................... 16 � � �
F�r Register-Schreiben zum Stefai�e-
Wachtgeld.......................... � � 48 �
Dem Diener . � � 36 �
Michaeli-Pfarrergeld an die Herrschaft ....................................... 75 � � �
Dem Schulmeister seine halbj�hrige
Besoldung............................ 16 � � �
F�r Register und Zettel . ., . . 1 � 18 �
Dem Diener...............................� � 36 �
Martini-R�stgeld an die Herrschaft 255 � � �
Dem Marktschreiber f�r Register und
Zettel............................... 2 � 18 �
Dem Diener.............................. � � 36 �
Lichtme�-R�stgeld 1684 an die Herrschaft ...................................... 255 � � �
Dem Marktschreiber f�r Register und
Zettel............................... 2 � 18 �
Dem Diener ................................... � � 36 �
Den beiden W�chtern halbj�hrige
Besoldung 1684 ...................'. 16 � � �
F�r Register zum Lichtme�wachtgeld
1684 ...................................... � � 48 �
Dem Diener.............................. � � 36 �
Mittefasten - R�stgeld 1684 an die
Herrschaft.......................... 255 � � �
F�r Register und Zettel . . . . 2 � 18 �
Dem Diener.............................. � � 36 �
Georgi-Pfarrergeld 1684 an die
Herrschaft...................
Dem Schulmeister halbj�hrige Besoldung ...............................
F�r Register...........................
Dem Diener......................
Lanrenzi-R�stgeld an die Herrschaft
1684 .....................
F�r Register und Zettel
Dem Diener.............................
Den beiden W�chtern halbj�hrige Besoldung 1684 ..........................
F�r das Register vom Stesani-Wacht-
geld 1684 ..........................
Dem Diener.............................
Michaeli-Pfarrergeld 1684 an die
Herrschaft..........................
Dem Schulmeister halbj�hrige Besoldung ...............................
F�r Register und Zettel . . . .
Dem Diener......................
Martini halbes R�stgeld 1684 an die Herrschaft ....
F�r Register und Zettel
Dem Diener...................
Lichtme�-R�stgeld an die Herrschaft F�r Register und Zettel
Dem Diener......................
Lichtme�-Wachtgeld 1685," den Wach-lern halbj�hrigen Lohn .
F�r Register...........................
Dem Diener......................
Mittefasten-R�stgeld an die Herr-
jehaft.................................
F�r Register und Zettel ...
� 166 �
Dem Diener............................ � fl. 36 kr. � Pf.
Georgi-Pfarrergeld 1685 .... 75 � � � � �
Dem Schulmeister halbj�hriqe Besoldung ................................... 16 � � � �. �
F�r Register und Zettel .... 1 � 18 � � �
Dem Diener............................ � � 36 � � �
Quartier-Geld........................ 19 � 33 � � �
F�r das Salz von Gmunden ausgegeben ................................... 77 � 14 � � �
F�r Reparaturen bei dem Gottesacker ..................................... 57 � 36 � 3 �
Summe aller Ausgaben . 2531 fl. 17 kr. 3 Pf.
Verbleiben also 260 fl. 13 kr. 3 Pf.
Folgen allerhand Ausgaben, so bei gemeinen Markte Riedau nothwendig haben bezahlt werden m�ssen.
Erstlich, als ich den 14. Juli 1683 wiederum zum Richter best�tigt worden, dem Diener nach Brauch 1 /.,
Wein und 1 kr. Brot gegeben . � fl. 6 kr. � Pf.
Zu St. Margarethen Markte 1683 den R�hrenbeschauern ihr Deputat
vergn�gt mit....................... � � 36 � � �
Den 3. August, als das R�st- und Pfarrersgeld im Beisein des Herrn Pflegers, dann der Herrn Beisitzenden, Bernhard Peham, Christ Frimbwagner beide des Rathes, dann Georg W�stermayr als Ge-mainf�rsprecher, aus der Gem�ht aber Stefan Prandm�llner und Math. Grie�peckh, verzehrt worden 1 � 18 � � �
Den 20. August, als meine zweij�hrige Richteramtsrechnung durch die Herrn Deputierten Bernhard
Peham, Stefan Wiessuger, Thomas Kiudliuger und Christof Frimb-wagner alle des Rathes, Georg W�stermayr als Gemains�rsprecher, aufgenommen worden ist, in Trunk und Brot aufgegangen .... Dem Diener wie allezeit .... Dem Marktschreiber wegen eines Memorials an die hochgr�fliche Vormundschaft wegen Nachla� an den R�stgeldern zahlt ... Zum Allerheiligen-Jahrmarkt den R�hrenbeschauern ihre Geb�r und weil jedes Kandl Wein per 2 kr. theurer geworden, vergn�gt Zu Weihnachten den R�hrenbeschauern abermals vergn�gt Den 12. J�nner 1684 dem Land-schafts- wie auch dem Landes-Hauptmaun-Boteu ihr Neujahraeld
entrichtet...........................
Den 22. J�nner zur hochgr�flicheu gn�digen Herrschaft die Landsteuer laut Quittung Nr. 17 mit 33 fl. 23 kr. 1 Pf. bezahlt. Weil aber die spezifizierte Feuerst�tte nichts ertragen und jeder Richter aus eigenem S�ckel bezahlen mu�, so wird solches in Ausgab gesetzt und trifft mit Marktschreibersund Dienersgeb�r........................
Jngleichen f�r die ortliegende Brandstatt retschanischen Jurisdiction Zum Fastenmarkt den R�hrenbeschauern vergn�gt.......................
Den 7. M�rz den Herren Pater Stimmten von Wels Almosen
gereicht..........................
Dann zn St. Georgimarkt den Ranch-fangbeschauern . .
Den 20. Juli, als Lorenz Polstingers Kammeramtsrechnnng aufgenommen worden ist, ist wie allezeit
verzehrt worden...................
Den 14. Juni 1684 als der kaiserliche Salzbereiter Herr Augustin Daler mit seinen bei sich habenden Knechten alhero kommen uni) im allhiesigen Markte Visitation vornehmen wollen, wegen Unterlassung derselben ihm geben worden und zugleich in Trunk aufgelaufen Zum Margarethenmarkt den R�hrenbeschauern ..........................
Den Herrn P. Franeiseanern in Pnpping Almosen gereicht Dem Marktschreiber wegen eines Memorials an die hochgr�fliche Vormundschaft wegen Nachla� an den R�stgeldern pro 1684 , ,
Den Herrn P. Dominicanern in Steyr Almosen gereicht .
Zn Allerheiligenmarkt den Ranch-
sangbeschanern ...................
Zweien Boten der Landeshauptmannschaft, so zweimaleu Patenta die Geldm�nz betreffend, gebracht haben, f�r Trunk unb Brot . . Den R�hrenbeschauern zu Weihnachten .............................
� 169 �
Den 10. J�nner 1685 abermalen wegen der Brandstatt retschanischer Jurisdiction die Landsteuer entrichtet worden dann wegen der ortliegenden Brandst�tte sowie auch Geb�r f�r deu Marktschreiber und Diener 4 fl. 2 kr. 3 Pf.
Desgleichen wegen der ortliegenden Brandst�tte die Stift . . . . 2 � 41 � 2'
Dem Boten derLandschaft und Landeshauptmannschaft Neujahrgeld � � 30 � � �
Dem Linzer Boten, so ein Patent wegen der M�nz geliefert, in Trunk und Brot bezahlt . . � � 03 � � �
Den Herrn P. Minoriten von Cnns
Almosen gereicht..................... � � 30 � � �
Zum Fastenmarkt den R�hrenbeschauern .................................... � � 42 � � �
Dem Schlosser und jungen Tischler allhier, die den bei Herrn Feischl stehenden B�rgerkasten ausgebessert,
bezahlt . ................................ � � 12 � � �
Den Herrn P. Franeiseanern von
Puppiug Almosen...................... � � 30 � � �
Den 10. Juli 1685 ist bei der Richterwahl verzehrt worden 1 � 42 � �
F�r 3 angekaufte lederne Feuer-Eimer sammt Botenlohn zahlt . 4 � 38 � � �
Dem Marktschreiber seine zweij�hrige
Besoldung............................36 � � � � �
Dem Diener sein zweij�hriges Verdienst vergn�gt mit 15 � � � � �
Als ich und der Marktschreiber alle brieflichen Sachen und Bescheinigungen znsammengericht und in Ordnung gebracht haben, verzehrt � � 26 � � �
� 170 �
Gleichfalls f�r Laterieren aller beiliegender Register, Nummerierung der Beilagen, Schreiben dieser Rechnung dem Marktschreiber wie
sonst bezahlt..................... 12 fl. � kr. � Pf.
In meinem vierj�hrigen Richteramt f�r Papier und Tinte ausgelegt. � � 18 � � �
Schlie�lich f�r Ratificieruug, Ablesung, Pr�fung der Rechnung den Rechnungspr�fern und dem Marktschreiber bezahlt............... � � 45 � � �
Summa aller dieser Ausgaben . . 105 fl. 56 kr. 2 Pf.
Und imVergleicheznmvorhergehenden Ueberfchnss per.................... 260 � 13 � 3 �
bin ich gut zu machen schuldig . . 154 fl. 17 kr. 1 Pf.
Johann Gehring
Marktrichter m. p.
Nach dem Urbarium vou 1683 hatte der Markt Riedau 102 H�user, von welchen 61 unter Jurisdiction Frauking und 41 unter Jurisdiction Retschan standen. Zwei H�user aber waren dazumal Brandst�tten.
Ende 1685 oder anfangs 1686 war in Riedau abermals ein Brand, weil auf Befehl der gn�digen Herrschaft eine Deputation des Marktgerichtes die Feuerstatt beschaute. Auch kommt von da an das jetzt noch �bliche Floriani-Amt vor, welches die B�rgerschaft allj�hrlich am Flvriauitage halten l�sst.
1686 war das Regiment Prinz Lothringen hier. Auch wurde einer gestraft um 2 Thaler, weil er an einem Feiertag vor der Kirchenzeit Flachs auf dem Felde aufgezettelt hatte.
1687 wurde einer um 1 fl. 30 kr. bestraft, weil er sich nach geschehenem Eheversprechen in der Hoftaferne von einem
� 171 �
Pfeifer (Musikanten) gegen das Verbot der Landes Haupt mannschaft etwas hatte vorpfeifen lassen. Ebenso war hier das Regiment Roti.
1690 wurde hier zum erstenmale die Kopfsteuer em=
gehoben. . . .
1692 wurde einer um 1 fl. bestraft, weil er m seinem Hanse beim R�bensch�len einen Tanz gestattete.
Von 1692 bis 1697 zur Zeit der T�rkeukriege hatte unser Land gro�e Einquartierungen. Die Regimenter Seibolts-torf. Gras Areo, Metternich und Anhalt und rheingr�fliche Compagnien waren hier. Ebenso zogen durch unser Land m�nsterische Hilsstrnppen 3500, und 1695 6000 Sachsen.
1693 wurde ein hiesiger Arzt namens Finger um o0 Reichsthaler bestraft, weil er nach der Todfallsaufnahme feiner Frau die herrschaftliche Obsignation weggerissen, das versperrte Tr�herl ge�ffnet und daraus 300 Thaler genommen hatte. .
1696 war hier das Regiment Bargi oder Barer?
Von 1699 bis 1701 war hier das Regiment General Feldmarschal Graf Ernest Starhemberg.
1700 den 18. J�nner ist ein lediges Dienpmensch, weil sie Kindesmutter geworden, zur Strafe in der Geige im Markte herumgef�hrt worden.
1700 wurde der Bau des hiesigen B�rgerspitals vollendet.
1701 kam von der Landeshauptinanschaft ein Patent den Tabak und eins die Spielkarten betreffend.
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V. Abschnitt.
2>mu spanische� Erbfolgekrieg bis zum Kriege mit den Franzosen 1702�1792.
Spanischer Erbfolgekrieg 1702�1705.
K�nig Karl II. von Spanien war der letzte m�nnliche Sprosse der �sterreichischen-habsbnrgischen Linie in Spanien. Da er keine m�nnlichen Nachkommen hatte, setzte er schon 1698 den Kronprinzen von Bayern zum Erben seiner L�nder ein. Dieser starb aber 1699. Infolge dessen hatte Kaiser Leopold I. Hoffnung, Spanien f�r seinen zweiten Sohn Karl zu erhalten. Aber der K�nig von Frankreich brachte es dahin, dass K�nig Karl II. von Spanien den Philipp von Anjou, den Enkel Ludwigs XII., K�nigs von Frankreich, zn seinen Erben einsetzte. K�nig Karl II. von Spanien starb den 1. November 1700 und Philipp wurde in Madrid als K�nig Philipp V. ausgerufen. Kaiser Leopold vertheidigte sein Erbrecht mit den Waffen. Der Krieg mit Frankreich begann schon 1701 und zwar in Italien, wo Prinz Eugen von Savoyen das kaiserliche Herr befehligte. Eine f�r unser Land verderbliche Wendung nahm der Krieg, als der Churf�rst von Bayern sich auf die Seite Frankreichs stellte. Es begann nun auch der Krieg mit Bayern. Der Churf�rst lie� im Oetober 1702 an den Grenzen des Landes bei Kopsing, Raab, Zell, Taiskirchen und Geiersberg Schanzen 1Mann tief auswerfen und mit Blockh�usern versehen und dieselben durch das Aufgebot besetzen. Deswegen wurden auch auf der �sterreichischen Seite l�ngs der Grenze Schanzen ausgef�hrt und durch J�ger, Landessch�tzen uud das Aufgebot besetzt. Der Traun- und Hausruckkreis stellte 774 Scharfsch�tzen, und Lebensmittel-Magazine wurden errichtet zu Tollet, Peuerbach, Erlach, Riedau u. s. w. Am 15. Februar 1703 begann
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unter dem Oberbefehl des Grafen Leopold von Schlick der Angriff auf die bayrischen Linien. Am 2. M�rz zog das Hanpt-eorps unter Schlick, 16.000 Mann bei Riedau �ber die Grenze, die bayrischen Schanzen und Blockh�user wurden genommen und die Sachsen pl�nderten Zell, Raab, St. Willibald und drangen bis Tanfkirchen vor. Dann zog Graf Schlick nach Schaerding und belagerte dasselbe. Als der Kurf�rst von dieser Gefahr horte, zog er schnell mit seinem Heer von Brannan herab nach Passau. Bei Schartenberg und Eisen-birn kam es zu blutigen Gefechten, in welchen die Kaiserlichen geschlagen wurden. Schlick sammelte wieder seine Truppen, die Infanterie zu Passau und die Reiterei zu Peuerbach. Schulenberg, der Anf�hrer der Sachsen zog �ber Riedau und Raab nach Schaerding, ohne aber etwas Besonderes zu thun. Eine Menge Bauern und Arbeiter mit Sch�tzen und einigen Soldaten r�ckten unter Anf�hrung des Freiherru Georg von Hoheneck in Peuerbach ein, �berfielen die bayrischen Linien und zerst�rten die Bl�ckh�user und Schanzen. Doch konnten sie weiter nichts unternehmen, da der Kurf�rst den General L-chlick ans Passau wieder vertrieb. Die Kaiserlichen bezogen nun ein Lager bei Dorf und Weibern.
1703 den 26. Juli w�hrend des Gottesdienstes in der Kirche zu Dorf vernahm man pl�tzlich die Alarmsch�sse der Grenzwachen. Als die Leute ans der Kirche eilten, sprengten schon 400 bayrische Reiter heran, hieben mit ihren S�beln auf die wehrlosen M�nner und Weiber ein, verwundeten mehrere und eilten auf den Kirchthurm, um das L�uten der Sturmglocke zu verhindern. Die Feinde zerstreuten sich als dann, um die nahen H�user auszupl�ndern und das Vieh wegzutreiben. Aber die Aufgebotenen and andere Freiwillige sammelten sich schnell, griffen die Bayern zu Dorf an, welche eilig nach Bayern retirierten, und das geraubte Vieh gr��tenteils zur�cklassen mussten. Die Reiter hatten 10 Todte und mehrere Verwundete. Von unserem Aufgebote wurde einer erschossen, der zu Dorf mit allen milit�rischen Ehren beerdigt
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wurde. F�r unsere Gegend kam jetzt einige Ruhe. Im August erhielt General Reventlan den Oberbefehl �ber die kaiserlichen Truppen. Er zog am 12. August von seinem Lager zu Hofkirchen �ber Zell und Eisenbirn nach Passau. W�hrend er in Passau war, hatte das bayrische Aufgebot zu Peuer-Bach, Natternbach und Riedau Einf�lle gemacht; es kam zu kleinen Gefechten mit unserem Aufgebote, welches aber den Feind mnthig zur�ckschlug. Am 10. October �bernahm Graf von Grons-feld den Befehl. Er lie� Schanzen errichten bei St. Willibald, Riedau und Geiersberg und durch d�nische Regimenter besetzen. Am 12. November hatte Freiherr von Hoheneck zu Riedau 1030 Schanzarbeiter versammelt. Riedau wurde gegen Bayern mit Pallisaden umgeben. Den 9. J�nner 1704 eroberte der Kurf�rst Passau. General Gronsseld erhielt mit seinen Truppen freien Abzug und wollte jetzt die Schanzen bei St. Willibald und Riedau vertheidigen. Aber er hatte zuwenig Truppen und konnte sich nicht halten. Er zog sich daher bis Peuerbach zur�ck.
Die feindlichen Truppen unter selbsteigenem Eommando des Kurf�rsten kamen den 12. J�nner abends in Zell an. Der Kurf�rst nahm sein Hauptquartier im Schlosse zu Zell. Den 13. J�nner in der Fr�he lie� sich der Feind vor den Schanzen zu Riedau dr�ber der Pram schon sehen und r�ckte gegen den Vormarkt, um sich daselbst aufzustellen. Der eommandierende Hauptmann vom Regimente Solari Christian von Klei� schickte hierauf die Husaren hinaus, um den Vormarkt niederzubrennen. Drei H�user n�chst der Schanze wurden in Asche gelegt, die �brigen aber sowohl von den Inwohnern als auch von dem anr�ckenden Feinde gerettet. Der Feind postierte sich hierauf in die stehend gebliebenen H�user und kanonierte aus denselben auf das Thor und die �ber die Pram verfertigten spanischen Reiter, andererseits aber bei dem Bauer am Berg, von wo er das gro�e Blockhaus beschoss, und suchte auch der Schanze von der anderen Seite die Eommunieation abzuschneiden, zu welchem Zwecke er
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einige Dragoner �ber die Pram oberhalb der Schanze commandierte. Als sie aber den anmaschierenden Suceurs des Landvolkes unter den Grenzhauptm�unern Achaz Wiellinger und F�eger ersp�hten, zogen sie sich schnell zur�ck und die beiden Hauptleute konnten mit ihrer Manschast ungehindert in die Schanzen einr�cken. Die Garnison zu Riedau unter Hauptmann Klei� bestand aber nur iu 182 K�pfen vom Regimente So km, 111 Mann vom Regimente Alt-Daun, dann vom Landvolke 250 Mann unter Hauptmann F�eger, 160 Mann unter Hauptmann Wiellinger und 60 Mann von Hauptmann Schmiedauers Compagnie, zusammen in 293 K�pfen regulierter Miliz und 470 Mann gemustertes Landvolk. Der Commandant Klei� schickte zn drei verschiedenen Malen reitende Boten zu dem General Gronsseld und drang sowohl um Suecurs als Ordre, wie er sich zu verhalten habe, bis ihm endlich folgende mit Reisblei geschriebene Ordre aus der Sal�th bei Peuer-bach gegeben wurde, dass er die Leute m�glichst aus der Schanze herausziehen und dieselbe verlassen solle. Hieraus hat er in aller Stille die Garnison zusammengezogen und marschierte ab. Weil er aber die Lichter in den Blockh�usern brennen lie� und der Feind darum seinen Abmarsch nicht bemerkte, so kauouierte derselbe die halbe Nacht hinein auf die Blockh�user und die Schanze, bis er am andern Tag �berzeugt wurde, dass die Schanze leer sei. Die Bayern besetzten die Schanze und der Kurf�rst lie� bei den umliegenden Bauern Arbeiter aufbieten, welche die Blockh�user und Schanze zerst�ren mussten. Der Markt Riedau wurde ausgepl�ndert.
Der Kurf�rst schrieb an das ganze Land und an die Landschaft von Ober�sterreich eine Kontribution von 600.000 fl. an Geld, 30.000 Centner Mehl, 100.000 Metzen Hafer und 50.000 Centner Heu aus. Von da r�ckte der Kurf�rst nach Eferding vor, �berall ungeheure Lieferungen an Geld und Lebensmitteln ausschreibend. Viele Bauernh�user wurden ausgeraubt und verbrannt. Weil aber in Ober�sterreich alles zu den Waffen griff, getraute er sich nicht l�nger im Lande zu
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verweilen, sondern zog sich wieder �ber den Inn zur�ck. Aber kleinere Gefechte kamen noch immer vor. Am 23. J�nner wurde von den Unfertgeit Starhemberg erobert und am 27. r�ckten sie wieder gegen die bayrische Grenze vor. Am
7. Februar 1704 geschah ein f�rchterlicher Einfall der Bayern m unser Land. Der bayrische Oberst Wendt r�ckte am
8. Februar schnell mit Reiterei und Fu�volk gegen Neumarkt heran. Die geringe Mannschaft von unserem Aufgebote konnte nicht Stand halten und zog sich nach Neumarkt zur�ck. Aber die Bayern folgten schnell nach und es begann ein grausames Morden. B�rger, Bauern, Weiber und Kinder wurden umgebracht und der ganze Markt sammt der Kirche ausgeraubt. Die bayrischen Reiter eilten auch in die benachbarten D�rfer, pl�nderten und z�ndeten dieselben an, behandelten die Leute recht grausam und erschlugen viele derselben unter gr�sslichen Martern. Kallham sammt der Kirche brannte ab. Viele fl�chteten sich in das befestigte Schloss Erlach.
Der im Schlosse Erlach verschanzte Hauptmann wurde
bei einem Ausfalle gefangen und lebendig in die Flammen des brennenden Dorfes Schildorf geworfen. Bei 200 B�rger u�d Bauern wurden ermordet aufgefunden und noch ant 8. Februar 34 derselben in Kallham beerdigt. Diese Grausamkeit regte alle zur Rache auf; ein zahlreiches Aufgebot versammelte sich.
General Grvnsfeld griff die bayrischen Schanzen bei St. Willibald an, eroberte sie, zerst�rte dieselben und lie� die Blockh�user anz�nden. Das Feuer ergriff auch die anderen H�user und nur die Kirche wurde gerettet. Im Juli r�ckte der �ber�sterreichische Landoberst Gras Kuefstein nach Riedau mit seinem Regimente und schrieb im jetzigen Jnnkreise gro�e Lieferungen an Heu und Hafer aus, da man in unserem Lande nichts mehr bekommen konnte. Allein die Bauern wollten nichts leisten und von einigen bayrischen Dragonern angereizt, leisteten die Bauern in St. Samprechten �ffentlichen Widerstand. Die Gemeinden Taufkirchen, Raab, Zell mussten
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sich bequemen, bedeutende Lieferungen an das kaiserliche Magazin zu Niedan abzuf�hren.
1704 den 20. Juli mussten alle �brigen Truppen sich in Riedau sammeln, wo au�erhalb des Marktes ein Lager ausgesteckt war. Auch General Th�rheim kam selbst in das Lager. Nachdem Kuesstein Friedburg zerst�rt hatte, begab er sich nach Riedau, wo sich die Truppen bisher noch immer ruhig verhalten hatten. Nun aber bekamen sie Arbeit. Th�rheim hatte in der ganzen dortigen Gegend Contibrutiouen ausgeschrieben und vorz�glich den bayrischen Bauern gro�e Lieferungen an Hafer uud Heu auferlegt, weil man diese beiden Dinge in Ober�sterreich um keinen Preis mehr auftreiben konnte. Anstatt sich in die traurige Nothwendigkeit nt f�gen, rotteten sich die Bauern zusammen und versagten alle Lieferung. Als die Drohungen des General nichts fruchteten, wurde zur strengen milit�rischen Exemtion geschritten. St.Lam-vrechten wurde zuerst gez�chtigt. Es hatten sich dort wenige bayrische Dragoner an sehr verwegene Bauern angeschlossen, welche unvorsichtig in der Schenkstnbe geprahlt hatten, dass sie den General Th�rheim �berfallen und ihm den Weg nach Oesterreich weisen wollen.
Am 24. Juli um 10 Uhr nachts erhielt der Oberst-lieutnant Mednyansky den Auftrag, mit seinen Husaren nach St. Lamprechten aufzubrechen und die Frevler zu zerstreuen. Er hatte sich kaum dem Orte gen�hert, so erschollen auch allenthalben L�rmzeichen und bayrische Dragoner und Bauern eilten zusammen und setzten sich zur Gegenwehr. Doch die Husaren lie�en ihnen keine Zeit, sich ordentlich zu sammeln, und spreugteu zuerst auf die Dragoner an, welche bald die Flucht ergriffen. Anstatt ihrem Beispiele zu folgen, wagten es mehrere tollk�hne Bauern, noch l�nger Widerstand zu leisten. Als aber bei 20 zu Boden gestreckt waren, flohen einige in Gesellschaft ihres Anf�hrers in das Haus des Letzteren, welches sogleich wie auch noch ein Zweites angez�ndet wurde, weil es die Bauern gewagt hatten, aus den
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Fenstern auf die Husaren zu schie�en. Die �brigen H�user wurden verschont. Um den Truppen noch mehr Muth zu machen, wurde die Erst�rmung des Schellenberger im Lager zu Riedau mit gro�er Feierlichkeit begangen und der Mannschaft manches Vergn�gen verschafft.
Auch f�r Riedau war das Jahr 1704 eines der schrecklichsten. Der bayrische commandierende Officier zu St. Willibald begehrte von Riedau eine Contribntion. Um dieselbe abzuwenden, reiste der Marktrichter Westermayr zum General Gronsfeld nach Wels. Am 15. J�uuer schrieb der damalige Pfarrer Christian Anderegger in das Sterbebuch: Ich habe drei Personen und ein Kind begraben, n�mlich Sabina Habermayr, Barbara Griesb�ck und Wolfgang Gruber. Es waren wohlhabende Leute, aber die bayrischen Soldaten haben sie ausgeraubt, sodass f�r ihr Begr�bnis nichts gezahlt werden konnte. Im Ganzen waren 101 Sterbef�lle zu Riedau in diesem Jahre, darunter 43 arme Leichen. Der B�rger Johann Kickinger starb auf der Flucht in Pram und wurde hier begraben und der B�rger Johann Lehner starb auf Flucht zu Taiskircheu, wo er auch begraben wurde. Ferners starben hier der Doctor der Medicin de Protti, ein Soldat von der Compagnie des Grafen R�dern, ein Soldat von der Compagnie des Ernst Greilen de Linden und einer von der Compagnie Anhalt. Am 25. Juli ergieng ein Patent an die Bauern des Junkreifes, dass sie sich binnen 48 Stunden unter kaiserlichen. Schutz begeben sollen; im Falle sie es nicht thun, w�rden sie feindlich behandelt. Das Landgericht Schaerding unterwarf sich. W�hrend dessen setzten die Oesterreicher ihre Streifz�ge ins bayrische Gebiet fort.
Es kamen auch einige Kaiserliche in der Nacht nach St. Marienkirchen bei Schaerding, schleppten den Kaplan und die Schulmeisterin gefangen nach Riedau und setzten sie dort auf einige Wochen in starken Arrest, bis sie der Pfarrer im Namen der Pfarrgemeinde mit einem guten St�ck Geldes ans der Gefangenschaft ausl�ste.
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Am 4. J�nner 1705 zogen 6 Fahnen aus dem Lande ob der Enns in die Stadt und Festung Schaerding ein, �ber welche der Graf von Kuefsteiu als Commandant bestellt war. Am 28. M�rz revoltierte die kaiserliche Garnison zu Schaerding, die ans �sterreichischen B�rgers- uni) Baners-s�hnen bestand, wegen des r�ckst�ndigen Soldes und weil sie vernommen, dass sie gegen das gegebene Versprechen unter andere Regimenter gesto�en und nach Italien geschickt werden sollen. Sie nahmen dem Grasen Knesstein die Thorschl�ssel ab, schlugen ihn in das Gesicht, bem�chtigten sich des Schlosses, gaben Salven hinein, wodurch zwei Mann get��tet wurden, �ffneten alsdann den Pulverthurm, nahmen gen�gende Munition mit sich und zogen 400 Mann stark mit 6 Fahnen ohne einen einzigen Dsficier von Schaerding aus. Sie nahmen ihren Weg nach Oesterreich und �bernachteten zu Riedan. Indessen wurden von Schaerding aus die in der N�he einquartierten Reiter beordet, der entwichenen Garnison nachzusetzen, die auch zu Riedan angetroffen und angegriffen wurde. 15 Mann wurden hievon get�dtet, die meisten gefangen und nach Schaerding gebracht, dort wurde auf dem Stadtplatze ein Galgen aufgerichtet und 5 der vornehmsten R�delsf�hrer gehenkt.
Am 13. August wurden die vereinigten Bayern und Franzosen bei H�chstaedt g�nzlich geschlagen und der Krieg war beendigt. Alle Truppen mussten sich in Riedan sammeln, wo au�erhalb des Marktes ein Lager ausgesteckt war. Feld-marschal-Lieutnannt Graf Th�rheim, welcher am 4. Mai an Stelle des General Gronsfeld das Commando �bernahm, verlie� am 14. August das Lager zu Riedau und schlug sein Hauptquartier in Wels auf.
Bayern wurde als ein erobertes Land sehr hart behandelt und infolge der vielen Drangsale entstand in Bayern ein Bauernaufstand. Es drohte der �sterreichischen Grenze eine neue gro�e Gefahr. Am 2. December 1705 wurde von den St�nden der Beschluss gefasst, die vorhandenen Gewehre,
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Doppelhacken u. s. f. in einige an der Grenze liegende Schl�sser und Zufluchsorte, wie Engelszell, Riedan zu bringen. Auch erschien ein gedrucktes Patent, welches an Sonn- und Feiertagen bei den Kirchenth�reu �berall verlesen werden musste, wodurch dem Volke der Aufstand der Bauern bekannt gemacht und jede Herrschaft zur Stellung von Sch�tzen aufgefordert wurde. Diese mussten an den Grenzen Wache halten, beim Ann�hern der feindlichen Partei durch Sch�sse, Gel�ute oder Feuer auf den H�geln L�rm machen. Als Hauptpunkte waren bestimmt Haag, Pram, Riedan u. s. w. Vom �sterreichischen General Kriechbaum wurde dieser Aufstand bald gl�cklich ged�mpft. Den 7. September 1714 wurde der Friede geschlossen. Der Kurf�rst von Bayern Emannel erhielt ganz Bayern sammt dem Juukreise wieder zur�ck.
1702 vom 4. November bis 5. Deeember war das Baron Dalbong-Milit�r hier und vom 13. Deeember 1702 bis 31. J�nner 1703 das Guido Starhemberg - Milit�r. Ebenso war hier im Quartier das k�niglich d�nische Regiment de Endt, K�rassier-Reiter Neuburg und die Kranken vom Landregimente.
1703 war Milit�r hier vom Regiment Kriechbaum, Baron de Endt und General Solari und Prinz von Hannover. Den 26. September sind Georg Westermayr und Georg Khaeser auf Befehl der gr�flichen Herrschaft nach Linz gereist, als die bayrischen Husaren das Vieh auf der Weide weggenommen hatten und haben f�r Ro� und Zehrung ausgelegt 6 fl. 49 kr.
1704 war hier im Quartier ein Lieutenant vom Regimenie Max Starhemberg und einer vom Regimente Graf Reventlan.
1705 den 18. Februar wurde von hier ein Bote nach Aurolzm�uster au Graf Tfcheruin und au Lieutenant Fenster wegen des hier von den Reitern ver�bten Exeesses geschickt. Es kamen ein Lieutenant und ein Corporal zur Untersuchung. Auch die Landmiliz rebellierte und wurden deshalb Boten tauf Befehl der Generalit�t nach Erlach, Neumarkt, Peuer-bach und Grieskirchen gesendet. Ein Reiter wurde hier er-
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schossen und auf Kosten des Marktes begraben. Es waren auch viele kranke Soldaten hier, die aber bald weggebracht wurden.
1705 den 5. Mai starb Kaiser Leopold I. Seine zwe^ S�hne Karl VI. und Josef I. �bernahm die Regierung.
Franz Anton Graf von Salbnrg
verehlichte sich den 20. November 1702 zu Freyen-Seiboltstorf mit Fr�ulein Maria Barbara Christians Gr�fin von Seiboltstorf, Herrn Otto Heinrich Grafen und Herrn von und zu Freyen-Seiboltstorf, auf Franen-Sadlern, Riedgarting, Gnnzing und Mairing, kurf�rstlichen bayrischen geheimen Rath, K�mmerer, Bicestatthalter zu Arnberg und Hauptpfleger zu Ried auch gemeiner l�blichen Landschaft Verordneten zu Landshut, und der Frau Christians Cordula gebornen Scharfseder von Riedgarting Tochter. Diese starb aber bald. Er verehlichte sich zum zweiteumale mit Maria Josefa Theresia Constantia Freiherrin von Lerchenfeld auf Amerland, Prag, Herrn Maximilian Freiherrn von Lerchenfeld und Spillberg, Herrn der Herrschaften Ahaim, Stainburg und Oberprenberg, bei der kurf�rstlichen Durchlaucht zu K�ln und Bayern K�mmerer und Obristlieuteuaut und der Frau Maria Francisco Jsabella geborene Freiin von Sch�nburg Tochter. Die Hochzeit war zu Riedau den 25. October 1705.
1706 wurde hier geboren der B�rgerssohn Leonhard Gigleitner, welcher 1730 in Rom Carinelit wurde und als Mission�r nach Indien gteng, und Johann Georg Albrecht, ein Sohn des hiesigen Schlossg�rtners, welcher 1734 auf der Universit�t zu Graz den Rang �Secundns Baccalanrens" (der unterste akademische Ehrengrad) erwarb und als Pfarrer zu Weyregg starb.
1706 den 1. Februar kam ein Patent �ber die Aufhebung der Gartgeher (abgedankte Soldaten) und anderes herrenloses Gesindel. Auch hatte der Markt viele Nachtquartiere gew�hren m�ssen, wof�r er 37 fl. 22 kr. Entsch�digung
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erhielt. Der Markt Riedau musste zwei Soldaten stellen und hat f�r die Anwerbung dieser zwei Mann 67 fl. 21 kr. ausgegeben. Wegen Erhebung und Best�tigung der Marktfreiheiten mussten 237 fl. 11 kr. bezahlt werden. Kopfsteuer zahlte Riedau 37 fl. 41 kr.
Dein commandierenden Hauptmann Adolf Heinrich Baron de Jttersham vom Prinzen Barayt-Regimente zu Fu� wurden 9 fl. bezahlt, weil er nur seine halbe Mannschaft in Riedau einlogierte, die andere H�lfte aber nach Zell legte. Den 31. Mai war das Graf Breuner K�rassier-Regiment hier und den 22. Juni die Roccaviani-K�rassiere.
Nachdem sich Franz Anton Graf Salburg den 25. October 1705 zum zweitenmale verehlicht hatte, wurden ihm folgende Kinder geboren:
1707 den 7. J�nner Maria Magdalena Anna Francisca. Pathin war Maria Magdalena Gr�fin Salburg auf Altenhof.
1708 den 5. April Johann Bernhard Franz Adam. Pathe war Bernhard Graf Salburg auf Altenhof; Stellvertreter Achaz Millinger auf Hiuterdobl.
1707 zahlte der Markt Riedau Kopfsteuer (per Kopf 7 kr.) 39 fl. 33 kr.
1708 zahlte der Markt wegen Best�tigung der Marktfreiheiten 161 st. 9 kr. Vom 17. April bis 25. Mai war hier das Dragoner-Regiment General Reifing.
1709 musste der Markt abermals zwei Rekruten stellen und hat f�r deren Anwerbung 39 fl. 15 kr. bezahlt. Auch waren Officiere des K�rassier-Regimentes Marcy hier einquartiert. Die Urkunden der Marktfreiheiten wurden in bet Sacristei hinterlegt. Auch war viel votierendes Gesindel im Lande.
1710 kam ein Patent, die gartgehenden (abgedankten) Soldaten ansznschaffen. Das Himnanseder Gasthaus wurde gepl�ndert und die Marktschriften ruiniert. Richter und Rath haben daun die noch �brig gebliebenen alten Schriften durchgesehen.
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Ein 14 j�hriges M�dchen stahl aus dem Opferstocke bei der Krippe. Es wurde ihr die Halsgeige angelegt und mit derselben musste sie zweimal den ganzen Markt durchgehen.
Ein lediges Dieustmeusch von Raab wurde wegen liederlichen Lebenswandels dreimal in der Geige durch den Gerichtsdiener um den Burgfried herumgef�hrt, dann eine halbe Stunde an die Schands�ule vor der Kirche angebunden und f�r immer aus den Burgfried Riedau ausgewiesen. Ebenso wurden die hiesigen f�nf Marktfleischhacker, weil sie bei dem Einnehmeramt in Punkto Fleischaufschlag nicht Richtigkeit gemacht hatten und widerspenstiger Weise auf die Vorladung nicht erschienen eine Stunde in den Kotter gesteckt und um 3 Reichsthaler gestraft. Auch wurde ihnen von der Herrschaft befohlen, das Kalbfleisch der Herrschaft als auch den B�rgern um 10 Pfennig zu geben.
Die Handwerksordnung f�r die hiesigen Leinweber wurde den 12. J�nner 1628 herausgegeben. Die Weberzunft hatte ein eigenes Siegel und ist ein Abdruck desselben noch vorhanden auf einem Lehrbriefe von 1850. Am Rande ist folgende Umschrift: Siegel eines freien Leinweberhandwerkes zu Riedau 1667. Da sich im Laufe der Zeit bei dem Weberhandwerke allerlei Missbr�uche eingeschlichen hatten, sah sich 1711 die Herrschaft gen�thigt, folgende Anordnung zu treffen.
1. Es werden von der Herrschaft vier Beschaumeister aufgestellt.
2. Ist die Leinwand schlecht, so darf nur ein Herrschaftszeichen darauf gedr�ckt werden; ist sie gut, zwei Zeichen.
3. F�r die Beschau ist ein gewisser Geldbetrag [zu erlegen, wovon die H�lfte der Herrschaft geh�rt.
4. Die vier Beschaumeister sollen durch die Wahlstimmen des ganzen Handwerks gew�hlt werden; die Ratification aber solcher Wahl oder Umstossung derselben und Erw�hlung anderer Beschaumeister beh�lt sich die Herrschaft bevor. Auch wird den Beschaumeistern bei jedesmaliger �bertretung mit Strafe des Kotters ernstlich anbefohlen, bei Ans�bung ihres
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Beschauamtes keine Parteilichkeit, weder Freundschaft noch Feindschaft zu beobachten. Sie sollen auch das .herrschaftliche Zeichen unparteiisch austheilen und aufzeichnen, wie sie es mit gutem Gewissen erkennen und verantworten m�gen.
5. Damit die Beschaumeister bei ihren Mitmeistern von dem Argwohne frei seien, als ob sie schlechtere Ware h�tten, sollen aus dem Handwerk zwei Meister ausgestellt werden, welche den vier Beschaumeistern ihre Leinwand beschauen und dem Wert nach bezeichnen, jedoch dieselbe des Beschan-Pfennigs befreit lassen.
6. Da mit der Verrechnung des allj�hrlich eingehenden Beschangeldes ein gro�er Betrug an das Tageslicht gekommen, so will man einem ganzen Handwerk freigestellt haben, sich wegen des zur H�lfte j�hrlich an die Herrschaft zu entrichtenden Beschaugeldes durch einen Vertrag zu vergleichen. Wenn aber das nicht geschieht, so ist das Beschaugeld, wie nachfolgt, zu verrechnen. Es soll n�mlich die Beschauh�tte von Stund an gesperrt werden, die Schl�ssel und die Zeichen in die Herrschaftskauzlei hereingegeben werden und ein gewisser Tag und Stunde bestimmt werden, wann die Beschauh�tte er�ffnet wird. Alsdann sollen die St�cke auf die Beschauh�tte gebracht werden und bei der Beschauung der St�cke soll neben bett Beschaumeisteru auch ein Schreiber oder Herrschaftsbeamter fein, welcher von einem gesummten Handwerke ohne Entgelt der Beschangef�lle allj�hrlich mit 4 fl. sollte besoldet werden. Die St�cke sollen von ihnen abgez�hlt und die Beschaupfennige in einer eigens hiezu erkauften Sparb�chse mit jedesmaliger Zusichnehmung des Schl�ssels gelegt werden, welche alle halbe Jahre mit Verlanbnng eines kleinen Trunkes zur H�lfte vertheilt werden.
7. Ist es wider alle Ordnung und Handwerksbrauch ctlchier, dass wegen der schmalen Leinw�nden kein gewisses Ma� ist, deswegen von dieser Zeit und so �fters, wie es noth thut, durch die Beschaumeister die Bl�tter beschaut werden m�ssen. Die G�nge, welche bei den schmalen Lein-
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wanden 22 �/2 sein m�ssen, genau und flei�ig nicht allein abgez�hlt, sondern auch die Bl�tter mit einer gewissen M�rke gebrannt und gemarkt werden sollen. Wenn zu schmale Leinw�nden auf die Beschau kommen, sollen die Beschaumeister sogleich ohne Verzug solche Werkstatt visitieren und wenn sie finden, dass die G�nge sind abgesetzt worden, ist sodann ein solcher Meister durch das Handwerk um ein halbes Meisterrecht, und auf �fteres Uebertreten auch noch h�her zu bestrafen.
8. Wenn beim Handwerk Strafen zum vertrinken einlaufen, sind solche allhier und nicht anderswo zu vertrinken und hiezn der Gestrafte allzeit einzuladen.
9. Will auch ich Pfleger f�r meine Person (jedoch meinem Nachfolger unpraejudicirlich) von denjenigen 16 fr., welche von Altersher f�r das Einschreiben dem Pflegsbeamten geb�ren, allzeit dem Handwerksschreiber 4 fr. freiwillig �berlassen und zu nehmen erlauben. Ich will aber hiebei ein ganzes Handwerk ermahnt haben, damit aus dieser Sache keine Schuldigkeit werde, dass sie allzeif, so oft ein anderer Pfleger nachfolgt, um diese 4 kr. auss Neue erhallen soll, welches sodann zugegeben oder abzuschlagen in eines andern freien Willk�r stehen soll.
10. Es ist sonstens von den Beschaumeistern alle Quartal eine Ma� Wein zum Vertrinken in die Beschaurechnungen eingestellt und passiert worden. Weil aber vorgekommen ist, dass anstatt des Trunkes vvu deu Beschaumeisfern eigenm�chtig in den Beutel gesteckt wurde, so ist eilt solches aufgehoben und abgeschafft. Dagegen aber ist (wie oben gemeldet, wenn kein Vergleich wegen des Beschaugeldes kann getroffen werden), alle halbe Jahre ein weniger Trunk erlaubt, so vou dem freien Willen der gn�digen Herrschaft abh�ngt.
11. Wann wegen des allj�hrlich mit der H�lfte an die Herrschaft zu entrichtenden Beschaugeldes ein Vergleich sollte gemacht werden, so ist ein- und allweg ohne Entgelt solchen Vergleiches von den Beschaumeistern noch absonderlich dem Pflegsbeamten feine althergebrachte Geb�r, n�mlich 18 kr.
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Ratisikationsgeb�r und 36 kr. Schreibgeld, so er wegen Machnng solcher Rechnung gehabt, ohne Weigerung allzeit bei dem Jahrtag zu reichen und zu bezahlen.
Schlie�lich, damit bei geschehenen Uebertretuugeu wegen der obigen Strafen sich das Handwerk nicht mit Unwissenheit entschuldigen vermag, ist hievon zur Handwerkslade eine gleichlautende Abschrift ertheilt worden und mit meiner Pflegersund Komiss�rs Handschrift und Petschaft gefertigt worden. Geschehen Schlo� Riedau den 28. M�rz 1712.
Die Beschauleute hatten im Vereine mit den Webermeistern durch viele Jahre um die H�lfte weniger verrechnet sodass die Herrschaft dadurch um 200 fl, gesch�digt wurde. Zur Strafe musste das Handwerk der Leinenweber einen Schuldbrief von 80 fl. ausstellen und allj�hrlich hievon 4 fl. Interessen bis zur Zur�ckzahlung erlegen. Au�erdem mussten 50 fl. Strafgeld sogleich erlegt werden und alle alten Webermeister wurden in den Kotter gesperrt.
_ 1713 wurde ein Bauer, welcher an einem Fasttage beim Fleischessen betroffen wurde, �m 4 fl. bestraft. Vom Regiinente Arnan starben hier drei Soldaten. Auch herrschte hier und im Junviertel die Pest. Die Grenze gegen Bayern war abgesperrt und am Damm waren Husaren als Wachposten ausgestellt. Die B�rgerschaft lie� ein feierliches Bitramt um Abwendung der Krankheit halten. Die Sperre dauerte bis in das Jahr 1714 und gartgehende Soldaten hielten Wache.
1713 best�tigt Kaiser Karl IV., da sein Bruder Kaiser Joses I. schon den 17. April 1711 zu Wien an den Pocken gestorben war, dem Markte Riedau seine alten Freiheiten. Die Urkunde lautet: Wir Karl VI. von Gottes Gnaden erw�hlter r�mischer Kaiser.... u. s. w. bekennen �ffentlich mit diesem Brief und thuen kund allerm�nuiglich, dass unsere getreuen Richter, Rath auch gesummte B�rgerschaft des Marktes Riedau in unserem Erherzogthnm Oesterreich ob der Ens gelegen durch glaubw�rdige Abschrift allergehorsamst zu Vernehmen geben, wie das weiland Kaiser Maximilian I., christ-
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mindesten Andenkens diesen Markt aus einem vorhin gewesenen Torfe erhoben und mit verschiedenen B�rgerrechtsfreiheiten begabt, welche ihnen bishero nach nnd nach und zwar zuletzt sammt dem vorhero unter dem Datum 14. J�nner 1666 zu Wien am ersten Sonntag in der Aasten zu hatten von neuem bewilligten Jahrmarkt von weiland dem allerdurchlauchtigst, qro�m�chtigst und un�berwindlichsten F�rsten^ und Herrn Josef qlorw�rdigsteu Andenkens r�mischen Kaiser . . ? - rc. unserm in Gott christlich ruhenden geliebtesten Herrn Bruder unterm 18. Mai 1708 allergn�digst confitnurt worden w�ren. Uns darauf allnnterthanigst gebeten, da^s ingleichen wir als jetzt regierender r�mischer Kaiser ihnen ber�hrte ihres Marktes B�rgerrechtsfreiheiten und andere habende Freiheiten zu erneuern und zu best�tigen allergn�digst geruhen wollten. Wann wir dann angesehen solch ihr deren Suppli-cauten aller unterth�nigste Bitte, auch die best�ndige Liebe, Treue und Gehorsam, womit uns dieser Markt zuforberi|t bei dem Anno 1704 in selbiges Land geschehenen sranz�M)-bayrischen Einfall anh�ngig verblieben und viel ausgestanden, als haben wir darum mit wohlbedachtem Muth, gutem, zeitigen Rath nnd rechten Wissen ihnen Richter, Rath und gesammte B�rgerschaft des Marktes Riedau ber�hrt ihre Markt-, B�rgerrechts-, auch Jahrmarkts- und andere Freiheiten, soviel sie in deren ruhigen Besitze und Uebung sind und denen, mit welchen sie in Rechtfertigung stehen m�chten, unpr�judieirlich als setzt regierender Herr und Landesf�rst in Oesterreich des g�nzlich vorigen Inhaltes und als ob sie von Wort zu Wort hierin begriffen und geschrieben st�nden, allergn�digst erneuert und best�tigt. Thun das auch erneuern und best�tigen die,elbe aus r�misch k. k. und landess�rstlicher Machtvollkommenheit Hiemit wissentlich in Kraft dieses Briefes, was wir daran von Rechts- oder Gewohnheit wegen zu erneuern, zu eonftr-ttiiten und zu best�tigen haben. Meinen, setzen und wollen, dass obangezogene Markts-, B�rgerrechts- und andere Freiheiten, Rechte und Gewohnheiten in allen Punkten, Klauseln,
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Inhalt, Meinung und Begreifungen durchaus bei Kr�ften seien und bleiben, darob stets fest und unverbr�chlich gehalten werden und sie Richter, Rath und gesammte B�rgerschaft des mehrernannten Marktes Riedan wie auch ihre Nachkommen sich derselben oben verstandenerma�en allerdings freuen, gebrauchen, nutzen und genie�en sollen, k�nnen und m�gen von allerm�nniglich ungehindert. Und gebieten darauf u. s. w. Gegeben in unserer Stadt Wien den 30. J�nner 1713. Das Siegel an dieser Urkunde fehlt.
In diesem Jahre erbte Franz Anton Graf Salbnrg von dem verstorbenen Johann Reichart Graf Salbura Falkenstein, Hochhaus und Altenhof.
1717 wurde im Markte die Kopfsteuer von 304 Personen a 7 kr., 35 fl. 28 kr. und die Verm�genssteuer per 15 fl. eingehoben.
1718 vom 17. October bis Ende April 1722 waren hier Grenadiere im Quartier.
1719 wurde ein hiesiger B�rgerssohn, weil er einen Burschen, der in den Arrest geschafft werden sollte, aus dem Hanse hatte heimlich entfliehen lassen, mit zehn Karabatsch-Streicheu bestraft. Einer notorisch diebischen und liederlichen Person wurde zur Strafe ein Kranz von Stroh auf das Haupt gesetzt, die Geige mit zwei daranh�ngenden Flederwischen um den Hals gethan und so �ffentlich auf dem Platze aufgestellt und zweimal in diesem Cost�m im Markte herumgef�hrt. Einem B�rger, der in seinem Hause allerlei Gesmdel beherbergte und der Schlechtigkeit Vorschub leistete, befahl die Herrschaft, binnen sechs Wochen das Haus zu verkaufen und den Markt zu verlassen.
1715 trieb sich hier an der Grenze allerlei Diebsgesindel herum. Es wurde deshalb vom Landgerichte Erlach eine Streifung angeordnet und der hiesige Pfleger lie� w�hrend der Nacht den hiesigen Burgfried bewachen, wie folgt:
Erste Wacht versieht Jacob Staengl allhiesieger Hof-schreiber mit Josef Raab und Franz Staininger, Br�umeister
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allhier vom Wasserspul an, allwo die Maleficanten (Verbrecher) Pflegen ausgeantwortet zu werden, bis auf den mittleren Raiu im Achleithnerfeld, allwo eine Kreuzs�ule steht.
Zweite Wacht versieht Franz Gmainer, Pmetikant allhier mit Leopold Wiesinger und Anton Kindlinger von der genannten Kreuzs�ule an bis auf die unten bei der Pram stehende Kreuzs�ule.
Dritte Wacht versieht Gottfried Altenbuchner und Jacob Wurm, Lederer und Wolf Puz, Hofpfisterer.
Vierte Wacht bei der Hofm�hle bis zu dem Steg �ber die Pram versieht Bernhard Giglleitner, Hofm�ller mit Andr� Gruber und Richard Schreiner, dermalen beide Hoftischlergesellen.
F�nfte Wacht auf dem Damm versieht der Hofamtmann Johann Gaisegger mit den ori)inart f�nf Hofdreschern, die er vom Damm bis zu der Linden bei dem herrschaftlichen Sommerhaus aufzustellen hat.
Sechste Wacht vom Damm au�enherum um den Psarr-hos, in dessen Graben bis auf den Burgfried-Markstein, welcher bei dem Elendh�usl liegt, und so bis wieder zu der genannten Wasserspule sollen mit Ordnung vier Manu ausgestellt werden, welche von dem hiesigen Hofj�ger commandiert und auf solche Weise der ganze Burgfried bewacht wird.
1720 den 24. April starb hier zu Riedau Franz Anton Graf Salburg, Herr zu Riedau, Aichberg, Falkenstein, Altenhof und Hochhaus im Alter von 41 Jahren und 12 Tagen.
Von ihm ist noch vorhanden eine Ordnung f�r das Schneiderhandwerk, welche folgenden Wortlaut hat: Wir Franz Anton des heil. r�m. Reiches Graf und Herr von Salburg zu Sallaberg, Freiherr auf Falkenstein und Rana-riedl, Herr der Herrschaft Riedau re. bekenne, mit was Ma�en mich die Schneider N. N. im hiesigen Markte Riedau durch ihr anst�ndiges Bitten und Flehen bewogen haben, ihnen die gew�hnliche Handwerksfreiheit und Privileg zu ertheilen, welches ich ihnen und ihren Nachkommen, wessen sie seien,
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solch Privilegia und Freiheiten hiemit ertheilt habe und die vorgeschriebenen Punkte und Artikel und andere l�bliche Br�uche und Gewohnheiten zu halten vorgeschrieben habe.
Erstens. Wann ein Schneider im Markte Riedan Meister werden will, der soll zuvor aufs Wenigste ein Jahr lang im gemeldeten Markte gearbeitet haben. Und wann er begehrt und sich deswegen angemeldet hat, soll er mit seinem Geburtsund Lehrbrief gefa�t sein und auferlegen das Fordergeld, n�mlich 4 Schilling, erlegen. Und soll ihm zu der Marterte (Meisterarbeit) ein bestimm er Tag, n�mlich einen Monat lang, gegeben werden, am gemeldeten Tage die St�cke, welche 24 sein sollen, vorlegen nnd besteht er damit, so soll er zum Meister aufgenommen werden und denen Meistern ein Meister� Gulden und ein Pfund Wachs f�r das Einschreiben erlegen.
Welcher aber mit den St�cken nicht besteht, der soll den Unkosten, welcher ungef�hr denselben Tag aufgehen m�chte, bezahlen und ein Vierteljahr warten. Besteht er aber mit halben Theil St�cken, so soll er gleichfalls znm Meister aufgenommen werden und die Straf auf die �brigen gefallenen St�cke auf ein jedes ein Schilling 18 Pfennige erlegen. Welcher eine Witwe zum Weibe nimmt oder eines Meisters Tochter oder welche eines Meisters Sohn zum Manne nimmt, der soll die H�lfte St�cke machen, von dem andern aber befreit fein. Was das Aufdingen der Lehrbuben und nt�fsiger Gesellen anbetrifft, so soll das in Riedan geschehen, wie er auch seinen Lehrbrief bei uns zu suchen hat. Es soll auch kein Meister ein Gewand, das vorher von einem anderen Schneider mit der Kreide gematerigt oder zugeschnitten worden, ohne Wissen und Willen desselbigen Meisters machen. Welcher dies thut, der ist zur Straf gefallen mit ein Pfund Wachs. Weitn ein Schneider einem ein Kleid verdirbt, der soll nach Erkenntnis von vier Meistern, dem er es verdorben, bezahlen.
Es soll auch kein Meister unter den Schneidergesellen oder Jungen oder allein auf der Herberge sitzen. Wer das thut, ist in die Straf verfallen mit einem Pfund Wachs.
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Welcher Schneider in der Grafschaft das Handwerk aus�ben will, der soll sich h�uslich setzen und mit einem Pfund Wachs in die Bruderschaft einlaufen; wer aber solcherweis das Handwerk nicht betreibt, heimlich oder �ffentlich darwider thut, der soll nach Erkenntnis eines ehrsamen Handwerkes darum aestrast werden und ihm solches keineswegs gestattet werden.
Es soll auch ein jeder Schneider, so auf dem Gau und in der ganzen Grafschaft sitzen, in der Bruderschaft sem und am Frohnleichnamstag bei dem Umgange erscheinen mit einem Pfund Wachs und mit einem Jahrschilling von 52 Pfennig und der gemeldeten Bruderschaft reichen und geben. Wer das ohne redliche Ursache nicht thut und hierin ungehorsam erscheint, der ist in der Straf mit einem Pf^de Wachs.
Es soll auch kein Meister aus der Werkstatt keinen Gesellen setzen ohne Wissen des anderen Meisters. Wer das thut, ist in der Straf mit ein Pfund Wachs. Es soll auch keiner des Andern Arbeit in keinerlei Weise sch�nden noch verwerfen; desgleichen keiner dem Andern in feine Arbeit stellen ohne Wissen und Willen des anderen Meisters. Wer dawLer thut ist in des Handwerks Strafe. Welcher Meister einen Lehrbuben hatt und feine Lehrjahre ausgestanden hat. dieser Lehrjuuge soll in die Bruderschaft geben ein Pfund Wachs, gibt er es aber nicht und l�sst ihn der Meister so fort stehen, so soll derselbe f�r ihn das entrichten bei
bestimmter Strafe. ,
Es soll auch ein ehrsames Handwerk, so oft es noth thut, einen Meister ans seiner Mitte, der hiezu geschickt und tauglich ist, zum Zechmeister auserw�hlen und sich keiner dessen ohne redliche Ursache weigern bei Strafe von ein Pfund Wachs. Was dann ein solcher Zechmeister tn der Bruderschaft sagt und einer ohne redliche Ursache dem nicht gehorcht, der ist in die Straf verfallen mit einem Psuud Wachs, so oft er es thut. Wer in- oder au�erhalb des Handwerkes mit Worten oder Werken eine Unruhe anhebt, der wird gestraft mit ein Pfund Wachs. Es soll auch eine Buchse
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aufgestellt werden und alle Jahre zu Frohnleichnam der Rech= feister �ber Einnahmen und Ausgaben eine Rechnung machen. Es soll auch keiner in der Bruderschaft, wenn sie beisammen Md, ein Gewehr tragen bei Strafe von ein Pfund Wachs. Es soll auch uns obgemeldeten Grafen, allen unseren Erben, Nachkommen und Unterthanen durch die Sechleute und Brnder-gegenw�rtig und k�nftig, zu ewigen Zeiten nichts sch�dliches vorgenommen und gehandelt werden, weder heimlich noch �ffentlich, was uns zum Nachtheil und Schaden gereichen mochte bet Vermeidung unserer schweren Ungnade und Strafe des Leibes und Gutes.
Wir behalten auch uns, allen unseren Erben und Nachkommen bevor, die gegenw�rtigen Bezeuge zu mehren, zu mindern, zu wiederrusen oder ganz aufzuheben, so oft es noth thut. 1
Hier�ber habe ich mehr ermeldeten Handwerke der Schneider in meinem Markte Riedan die oben beschriebenen Freiheiten und Gnadengabe auf untert�niges Bitten oidiinirt und confir-uurt, insbesondere die jetzt bemeldeten Artikel, auch andere wbliche Br�uche, so der K�rze halber hierinnen nicht alle begriffen, und nicht allein hier sondern auch an andern Orten zugelassen worden sind, mit Gnaden bekr�ftiget. Bekr�ftige sie auch mit meinem angebornen und hier anh�ngenden Jn-siegel, doch mir, meinen Erben und Nachkommen aber ohne Schaden. Wenn auch die Schneider dies alles zu befolgen Ichuldlg sind, so behalte ich mir doch bevor, obenerw�hnte alte und neue Punkte und Artikel zu mindern, zu mehren oder aufzuheben. Gegeben in unserem Schlosse Riedan.
Erstlich sollen alle dem Riedau'schen Schneiderhandwerke einverleibten Meister, dann Gesellen und Jungen den jederzeit nach den Frohnleichnamstagen n�chst darauffolgenden Dinstag, wenn aber ein Fest darauf folgen sollte,' gleich n�chst folgenden �ag davor oder darnach als ihren Zunft-ooer vSithrtag feiern und in der Fr�he in ihrem Rechhaufe oder gestifteten Herberge erscheinen. Sie sollen dann zur
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bestimmten Zeit dem Gottesdienste oder Hl. Messopfer in der St. Georgi Kirchen beiwohnen und sodann, was beim Handwerk zu verrichten vorfallet, anh�ren und vermitteln helfen, auch ohne wichtige Ursache bei der ohnedies schon vorgesehenen Strafe auszubleiben haben.
Andertens da ein Fremder oder Ausl�nder zu einem Marktmeister sich einzukaufen gedenkt, der soll 12 St�cke Materie zu machen haben. Wann er aber nicht besteht, s�r ein jedes St�ck 15 kr. Straf entrichten. Auch soll er als Einkaufgeld in die Lade 18 sl. legen und den Marktmeistern und ihren Ehekonsortiueu s�r eine Jause 6 fl. und nicht mehr zu erlegen schuldig und verbunden sein. Doch aber wer sich mit eines verstorbenen Meisters Witwe oder eines Schneiders Tochter verheirathet, auch eines Riedau'scheu Schneiders Sohn, ist des obstehenden Einkauss- und Mahlgeldes zur H�lfte befreit.
Drittens so sich ein G�umeister bei dem Riedau'scheu Handwerke einzuverleiben gedenkt und darum die Anmeldung geschieht, solcher soll gegen Abweisung gew�hnlichen Lehrbriefes, wenn er au�erhalb Riedau das Handwerk erlernt hat, s�r einen Mitmeister aufgenommen werden. Ein solcher soll als Einkaufgeld 4 fl. in die Lade und zu einem Meistermahl 3 fl. auch nicht mehr zu bezahlen haben und mit dem Aufdingen und Ledigsprechen der Sehrjungen den Riedau'scheu Schneidern gleich gehalten werden.
Viertens. W�rde zur mehreren Aufnahm und Nutzen des Handwerkes aus besonderer hoher Gnade bewilligt, dass in k�nftigen Zeiten unter hiesiger Botm��igkeit ein oder anderer, der Meister zu werden gesonnen sein sollte, aufgenommen w�rde, so sollen sich dieselben dem Handwerke zu Riedau einverleiben, auch allda ihre Lehrbuben aufdingen und in den Unkosten gleich den andern G�umeistern und Schneidern gehalten werden. Es soll aber obrigkeitlich angehalten und verschafft werden, dass ein dergleichen G�umeister zu meiner Grafschaft Riedau als Vorschurzgeld 1 fl. erlege.
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F�nftens soll hinf�ro nach Abgang eines oder andern �ber vier Meister zu Ried au nicht an- und aufgenommen werden, auch sonst nicht einige Stimplerei oder St�rerei gestattet werden, sondern solcher m�glichst abgeholfen werden. Sonst und in den �brigen Punkten hat es in den vorgeschriebenen von meinen hohen Voreltern ertheilten Privilegien alles und jedes das Schneiderhandwerk zu beobachten uud selbigen nachzukommen.
a J^r�ber ^ f�r meine Erben und Nachkommen der Grafschaft Riedau mehr ermeldete Schneider-Handwerksordnnng ohne Hindernis allzeit zu betragen mit allen Artikeln und Punkten von neuem konfirmiert best�tige und also jedesmal m l�blichen Gebrauch f�r sich uud ihre Nachkommen in und allweg zu genie�en obrigkeitlich gegeben und Befreiung gn�dia ertheilt haben wollen. Dabei sollen sie auch gesch�tzt und gehandhabt werden, reserviere, behalte mir anbei bevor und meinen Erben und Nachkommen, diese Schneider-Handwerks-oroniing nach Beschaffenheit der Zeit und Umst�nde erheischenden Noth durft zu mindern, zu mehren, zum Theil oder ganz aufzuheben. Zur Urkunde habe ich diese Schneider-Handwerksordnnng mit meinem angebornen gr�flichen Jn-siegel gegeben in meinem Schlosse zu Riedau den Monatstag ... . in Eintausend ....
Johann Bernhard Graf Salburg 1720.
vSohaim Bernhard war churbayrischer K�mmerer und vereh�chte sich den 18. September 1729 mit Maria Josefa Gr�fin von Sprmzenstein. Er starb bald und hinterlie� zwei Sohne Franz Anton II., geboren den 14. November 1737,
welcher an seinen im Kriege erhaltenen Wunden den 16. Juni
ilon ^r6Vunb. Johann Reichharb, geboren den 20. J�nner 17d9. Die Herrschaft Rieban war stark verschuldet unb w�rbe JP iUlt9 ber Schuldenlast einem Euratorium �bergeben, welches den 15. April 1764 bie Herrschaft Rieban an Josef Zacher, Edlen von Sonnenstein verkaufte.
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Die Linie der Salburger bl�ht heute noch auf Falken-
stein, Altenhof und Leonslein.
Bartholomae Salburger und Anna Zoller von M�tting
' Heinrich von Salburg und Judith von Freysing
Gottlieb Freih. v. Salburg n. Anna Maria Fugger, Gr�fin zu Kirchberg___________________________________________________
Hermann Graf Salburg und Franeisea Genovefa v. Kn�rring
Franz Anton Graf Salburg und 1. Frau Maria Gr�fin
Seiboltstorf 2, Frau Maria Josefa
Freiin v. Lerchenfeld
Johann Bernhard Graf Salburg und Maria Josefa Gr�fin Sprinzenstein___________________________________________
Franz Anton II. und Johann Reichhard.
1722 bis 1723 waren Dragoner hier im Quartier. Ein B�rger, der sich von dem neu ausgerichteten Wirtshause im Vormarkte, Land Bayern Bier geholt hatte, wurde um sechs Schilling gestraft. Die Fleischb�nke bei der Pram wurden mit gro�en Unkosten von Seite der Herrschaft wieder nt Stand gefetzt, das Schlaghaus aber sollten sich die Fleischhauer selbst bauen. Da sie aber keinen Anfang dazu machten, erhielten sie von der Herrschaft unter Strafe strengen Auftrag binnen 14 Tagen den Ban zu beginnen.
1723 wurde eiu B�rger, der sich ganz dem Trnnke ergeben hatte und sein Hab und Gut verthat, drei Tage m den Arrest gesetzt.
Wegen der Leinwandbeschaugelder verordnete die Herrschaft folgendes: Erstens sollen und d�rfen die Beschaumeister k�nftig des Beschangeldes halber keine Rechnung mehr f�hren, sondern sie m�ssen allj�hrlich, es mag viel oder wenig Be'chan-
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geld eingehen, des obrigkeitlichen Beschauzeichens wegen zur Herrschaftskanzlei 10 fl. am Jahrtage erlegen.
Zweitens unter diesen besagten 10 fl. sollen diejenigen 54 kr., welche sonst ein Beamter wegen Schreibens der Beschaurechnung gehabt hat, schon verstanden sein, mithin der Herrschaft nur 9 fl. 6 kr. �eschaugeld verrechnet werden.
Drittens nicht allein die 50 fl. Strafe, sondern auch die 80 fl., das der Obrigkeit reservierte Restitutionsgeld, auf zweimal 60 fl. bezahlen; also sind dem Handwerke die �brigen 20 fl. Restitutionsgeld Oerm�g ergangenen herrschaftlichen Bescheid auf eingereichtes Memoriale gn�dig nachgelassen und geschenkt worden.
Schlie�lich damit dies alles zur k�nftigen Nachricht aufbehalten werden m�ge, ist am Jahrtag 1723 bei der Versammlung des ganzen Handwerkes die Verabredung dahin ergangen, dass man diesen Vergleich, respeetive obrigkeitliche Verordnung, in Dnplo ausf�hrlich beschreiben und von dem obrigkeitlichen Kommiss�r einen Theil in die Handwerkslade ordentlich fertigen lassen m�ge. Schlo� Riedern den letzten Mai 1723.
Wollte sich einer in die Weberzunft zu Riedau als Meyter einschreiben lassen, so musste er 8 fl. Einkaufgeld erlegen unb auch ein Meisterst�ck vorlegen. Au�erdem musste er den Zeichen- und Beschauthaler, den Znsammenkunfts-gulden, um 45 kr. Wachs, 16 kr. Einschreibgeld und 1 fl. 50 kr. Zehrungsgeld erlegen.
1724 hatte der hiesige Marktdiener Thomas Oberwagner gedroht, er werde, wenn er nach seinem Urlaube die Markt-dienerstelle nicht wieder bekomme, den ganzen Markt anz�nden. Er wurde in Eisen gelegt, brach aber trotz der Eisen an den F��en aus dem Dienerhause aus und wurde nicht mehr gesehen. In diesen Friedensjahren scheint die B�rgerschaft zu Riedau sehr �ppig geworden zu sein.
Die hiesige Geistlichkeit sah sich veranlasst, gegen die �berhandnehmende Trunksucht derRiedauer und Riedaueriunen
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von der Kanzel zu predigen, aber es war umsonst. Da schritt die Herrschaft ein. Zwei B�rgersfrauen von hier, die zu Dorf nach abgelegter Beicht ins Wirtshaus grenzen, sich bezechten und auf dem Heimwege miteinander rauften, mussten jur Strafe 3 fl. zur Kirche erlegen, ^uuge Burschen, die aatwe N�chte mit Saufen und Herumschw�rmen zubrachten, wurden drei Tage laug bei Wasser, und Brot eingesperrt und mussten noch �berdies dem Gerichtsdiener per ~ag
E1725 waren die hiesigen Schneider sehr �berm�thig. Sie arbeiteten nicht, auch wenn die B�rger nothwendig Kleider brauchten. Deshalb lie� die Herr,chaft einen Schneider aus Rett im Markte arbeiten. Da liefen die einheimische" Schneider gleich zum Marktrichter und beschwerten sich �ber diesen Eingriff in ihr Gewerbe. Der Marktrichter �e� den fremden Schneider sofort ausheben. F�r^diesen Vorgang bekam der Marktrichter einen strengen Verweis und die hiesigen Schneider wurden in den Kotter gesteckt. Auch wurde in diesem Jahre hier eine Volksmission abgehalten.
1726 kam ein Patent der Landeshauptmannschaft Linz behufs Abstellung des Gasselgehens der liederlchen Burschen bei Nacht. Auch wurde ein Kreuzgang nach Dorf gemacht, um sch�nes Wetter f�r die Erntezeit zu erbitten.
1728 den 29. September starb hier Margaretha Moldenhauer, Witwe, deren Mann Fouriersch�tze mt Regimente de� General Szrini gewesen war, der wegen Verschw�rung zur Ermordung Kaiser Leopolds im Kerker starb. Sie wurde 106 Jahre alt und war bis zum letzten Augenblicke geistig frisch. Am 1. Oetober ist die im Brautstande befindliche U Ltire alte Margaretha Jpsmanureiter von dem schweren �� btSl Svunmn bei bet �rch.
�,0,6m und ertrunten. �uch war �nilrcuejaiiyi�* *,br,.W furt um Abwendung der Feuersgefahr. Ein Sp�al� wurde weaeu fluchen und Gottesl�sterung acht Tage m u m Wgm i-7��I!�r .mb �rot. �n� I�lch- ��oje ��r�
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auch heutzutage bei manchem Spitalbewohner recht nothwendig.
1729 w�rbe ein B�rger, der sein Haus verfallen lie�, obwohl er die Mittel znr Reparierung gehabt h�tte, um 20 Reichsthaler gestraft und solange eingesperrt, bis sein Hans hergerichtet war. In diesem Jahre wird zum erstenmale erw�hnt, dass B�rger ans die Landstreif geritten sind; so der Lederer in ber Gasse mit mehreren Anderen. Die Streifung erstreckte sich die Grenze entlang bis Natternbach.
1730 waren die Prinz Engen Dragoner Bier.
1734 sind die Haemeletan'schen K�rassiere hier im Quartier gewesen.
1735 den 28. August am Kirchweihfeste ist w�hrend der nachmitt�gigen Vesper ein heftiges Gewitter �ber Riedau gezogen. Der Blitz schlug, w�hrend das Salve Regina gesungen wurde, in die Kirche ein und t�btete 16 Personen. Aus der Pfarre Riedau wurden erschlagen: H�� Eva Maria, ledig, 27 Jahre alt; Weispacher Ferdinand, 15 Jahre alt; Prtnninger Elisabeth, 14 Jahre alt; Prctmkrger Anna Maria, 18 Jahre alt; Waginger Maria Franeisea, 23 Jahre alt.
Aus der Pfarre Zell: Wurm Johann, F�rber; Polstinger Josef, Metzger; Millinger Agnes, ledig; Wiesinger Rosina, ledig; Reisinger Maria, ledig; Moshamer Jakob, ledig; Kubinger Wolfgang, ledig; Kolberger Elisabeth, ledig.
Ans der Pfarre Tanfkirchen an der Tratnach: Panm-gartner Mathias.
Ans ber Pfarre Taiskirchen: H�ller Jnstina, 19 Jahre alt, lebig.
Ans ber Pfarre Kallham: R�baner Mathias, lebig.
Ocstcrrcichischcr Erbfolgekrieg 1740�1748.
Kaiser Karl VI. starb am 20. Oetober 1740. Er war der letzte m�nnliche Sprosse ans dem ber�hmten, edlen Geschlechte von Habsburg. Er hatte schon 1713 durch ein �neues Staats- und Hausge'etz, die sogenannte pragmatische
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Sanction, die Einheit und Untheilbarkeit der �sterreichischen L�nder ausgesprochen und zugleich festgesetzt, dass in Ermanglung eines m�nnlichen Nachkommen seine �lteste Tochter Maria Theresia ihm in der Regierung nachfolgen soll.
Am 12. Februar 1736 verm�hlte sich Maria Theresia mit dem Herzog von Lothringen Franz Stephan. Am 21. November 1740 ernannte sie ihn, der 1737 Gro�-herzoa von Toscana geworden, zu ihrem Mitregenten. Gegen sie traten auf der K�nig von Polen, der Kurf�rst von Sachsen, Spanien und Preu�en, obwohl sie fr�her die pragmatische Sanction anerkannt hatten. ^ r
Kurs�rst Karl Albert von Bayern machte Anspr�che aus die �sterreichische Erbschaft und schloss deshalb ein B�ndms mit Frankreich 1741. Im August 1741 r�ckten 30.000 Franzosen �ber den Rhein nach Bayern, um sich mit den Truppen des Kurf�rsten zu vereinigen, welcher bereits in Schaerding lagerte. Im Monate September r�ckten die Truppen gegen Ober�sterreich vor und am 15. September wurde Linz ohne Widerstand eingenommen, wo sich der Kurf�rst huldigen lie�. Um das Eindringen der vereinigten Franzosen und Bayern zu hindern, waren wohl �sterreichischerserts Lutten ausgeworfen worden, welche sich von der Donau her �ber die Sal�t und Riedan bis an den Hausruck hinzogen, aber vor dem Andringen derselben wieder zerst�rt werden mussten. Im October begann wieder der R�ckzug der Franzosen und Bayern nach Schaerding: sie mussten vor dem General Graf Kheveuh�ller weichen. Am 8. J�nner 1742 r�ckte Oberst Menzel mit 700 Husaren �ber Peuerbach nach Schaerding. Im September musste General Khevenh�ller vor ben verst�rkten Franzosen unb Bayern Ober�sterreich verlassen und sich nach B�hmen zur�ckziehen. General B�renklau nahm mit 600 Mann feste Stellung bei Schaerding. L�ngs ber Grenze mussten Verhaue aufgeworfen, bie Grenzorte Riebau nnb Erlach mit Pallisabeu umgeben werben. Der bayrische General von Seckenbors fasste bett Platt, bett bayrischen Lanbsturm
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aufzubieten, mit demselben in Ober�sterreich einzufallen und zu pl�ndern. Doch B�renklau lie� die Sch�tzen des Landes ob der Enus aufbieten und legte sie in die Orte Penerbach, Riedau, Haag und Frankenmarkt. Dies hinderte Seckendorf an der Ausf�hrung seines Planes.
1742 den 20. Juli wurde ein Memoriale an den commandierenden General Khevenh�ller wegen Bezichtigung
1111 -Warfte Ried au vermeffentlich vorgenommenen kaiserlichen Kr�nung gesendet. Die Riedauer machten in die em >;ahre einen Kreuzgang nach Passau und Andrichsfnt. Auch
9a �trfe Deserteure, abgedankte Soldaten und anderes loses Gefmdel.
richtete der Markt eine Bittschrift an den Feldmarschall Khevenh�ller, es m�chten die Pallisaden ge�ffnet und den B�rgern das Holz �berlassen werden. Auch war em Bittgang nach St. Thomas.
, 1744 im Juli, als die regierende K�nigin Maria Theresia sich zu Linz aushielt, hat Georg Albrecht eine Gedenkschrift wegen der Marktfreiheiten �bergeben. Nachdem Riedan mit Pallisaden umgeben war, war jeder Verkehr mit dem Lande Bayern abgesperrt. Der Markt wurde durch diese Verf�gung w gesch�ftlicher Beziehung schwer gesch�digt und bem�hte sich, durch wiederholte Deputationen und Bittschriften die Aufhebung der Grenzsperre zu erlangen.
. Kurf�r,t Karl Albert von Bayern starb den 20. J�nner 1745. Sem Sohn und Nachfolger Maximilian Josef entsagte seinen Anspr�chen auf Oesterreich und es wurde am 22. April 1745 der Friede zu F�ssen geschlossen; mit den anderen Gegnern aber erst im Oetober 1748 zu Aachen.
1746 hat der hiesige B�rger Wurm der K�nigin Maria Theresia zur Frankfurter Reise zwei Pferde vorgespannt.
oc, 1J49 wurden durch Maria Theresia in jedem Viertel Oberosterreichs Kreis�mter errichtet. Riebau geh�rte zum Hausruckkreisamte Wels. � 6
1750 wurde hier eine Milit�rsteuer eingehoben und zwar vom Gulden 36 kr.; 1751 aber nur mehr 10 kr. vom Steuergulden. 20 B�rger sind auf die Anklage des Pflegers nach Linz citiert worden. Die B�rgerschaft sandte ein Schreiben an das Laudeshauptmannschafts-Gericht, dass bie Herrschaft mit Gewalt einen Marktrichter habe einsetzen wollen. Von 1749 bis ans 1750 war in Riedan abermals ein gro�er Brand; denn 1751 reichte die B�rgerschaft bei der Landeshauptmannschaft ein Gesuch ein um Nachlass der Herren� forberung bei ben abgebrannten H�usern unb sinb ber Gattermair unb Michael Loi ben 18. October eigens nach Linz gereist.
1752 kam ber Befehl, nur kaiserliches Gelb zu f�hren unb bas bayrische abzuschaffen. Die bayrische Lanbsperre dauerte noch immer fort. Es erschien auch ein Patent �ber bie Kleiberorbnung des m�nnlichen unb weiblichen Geschlechtes unb bas Zechen nach 10 Uhr abends w�rbe verboten.
1754 w�rbe bie Abhaltung der B�lle mtb ber Gebrauch der Trompeten unb Paucken verboten. Die Marktflinten w�rben auf ben Frohnleichnamstag repariert. Eine Mappe des Marktes Stieb au w�rbe burch ben Ingenieur Franz Kuibl in Linz verfertigt.
Ans betn Jahre 1755 ist eine Taxorbnung ber Herrschaft Riebau, als Freiherr Franz von Pocksteiner zu Wattenbach Abministrator war, vorhanden. Die interessanteren Punkte derselben m�gen hier angef�hrt werben: Bei einem Tobfalle ist von 100 fl. Freigeld (Bargelb) 10 fl. zu zahlen; wenn aber ein Ehetheil noch am Leben ist, 5 fl. Bei lehenbaren St�cken ist von 100 fl. 5 fl. zu zahlen. Bei Ab- unb Anfall von G�tern, unb zwar bei ganzem Fall sinb 5 fl., bei halben Fall sinb 2 fl. 4 Schilling zu zahlen.
Stirbt ein Ehetheil auf dem Mairgute zu Rorawiesing, so sind 50 fl. zu zahlen und auf dem Gute zu Rumpfentobl geh�rt die beste Kuh im Stalle der Herrschaft.
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23et Hochzeiten geb�rt dem Pfleger ein Bescheidessen, zwei Ma� Wein und das angedingte Mahlgeld. Bei Zehrungen ist dem Pfleger ein bis h�chstens zwei Ma� Wein erlaubt und bet gro�en Zehrungen soll ihm der Hofwirt auch ein Bescheidessen geben.
Der Amtmann hatte auch das Recht, an den Hochzeitsmahlen und Zehrungen unentgeltlich theilzuuehmeu, sonst aber bekam er nichts.
Bei Heiraten und Hochzeiten, wenn einer selbst Gutsbesitzer wird oder ein Weib dasselbe �bernimmt, ist von einem Gute im Werte von 1000 fl. und dar�ber ^Tische, bei 500 bis 1000 fl. 3 Tische, von 200 bis 500 fl. 2 Tische und endlich von 50 bis 200 fl. 1 Tisch mit je 12 Personen zu begehren. Wenn aber Eltern ihre Kinder ausheiraten, so ist nach Proportion des Kaufpreises der G�ter nur die H�lfte der oben fpecifieierten Tische zu verlangen. Wenn sie sich aber von dieser Pflicht loskaufen wollen mit Genehmigung der Herrschaft, so ist von jeder Person 20 kr. zu bezahlen, wovon aber das Drittel zum Nutzen des Brauhauses zu verrechnen ist.
1752 dett 16. December wurde zu Linz ein unparteiischer Sch�tzungsanschlag der Herrschaft Riedern von Georg Wilhelm von Kroupichl auf St. Veit, k. k. Landrath und' gerichtlich denominierten Rechnuugsaufnahme-Commifs�r und Ferdinand Karl Prauu gemacht. Er lautet: Das Schloss, die eine H�lfte neu aber uuausgebaut, die andere H�lfte alt wo das Br�uhaus und die Br�tterswohnung ist. Das Schnlhans, das Amtmannhaus, welches am Ende des Marktes an dem kleinen Teich gegen den Damm hinaus liegt, der Pfarrhof, das Hopfenhaus, der Keller unter dem Kirschnerhaus, allwo die alte Hoftaferne stand, f�nf gemauerte Fleischb�nke an der Pram mit einer h�lzernen Schlagbr�cken; hinter dem Schlosse zwei Dienerh�usl mit den Gef�ngnissen, das Fischwasser in der Pram von der Friedwagner-Wiesen angefangen bis nahe gegen Zell zur alten Wehre, in welchem es Hechte, Karpfen,
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Barben N�slinge, Gro�ling und andere Wei�fische, auch Krebsen gibt, welches von Hoberg dazugekauft wurde. Sch�tzung der ganzen Herrschaft . . 17.965 fl. � S. � Pf.
Eink�nfte, Trockengef�ll. StiftgeldvomgemeinenMarkteRiedau 181 fl. 1 S. 13 Pf. Stiftgeld oder Dienstgeld der Landunterthanen ........................
Landsteuer..........................
Robotgeld...........................
Gspn^yrgeld ........................
Schnittgeld .... ..........
Jnlent-Steuer.......................
Protokollsertr�gnis vom Hofamt und den H�usern Franking'scher und Retfchanischer Jurisdiction .
Hebegelder..........................
Stra�engeld ........
Handwerksschutz- und Beschaugeld .
Schnittgeld von beit Jnleuten . .
T�z-Ertr�gnis.
Ein jeder Wirt im Markte Riedan, so Wein und Bier einziehet und verleutgebt, mu� zufolge der allda gepflogenen Observanz von dem Eimer Wein 50 kr. und von dem Eimer Bier 15 kr. T�z bezahlen.
Weint�z................................... 148 fl. S. 5 Pf.
Das Br�uhaus, seit 1737 in Bestand
gegeben, von 1859 Eimern Biert�z 464 � 6 � � �
Br�uhausben�tzung ....................... 767 � 1 � 18 �
Hofwirtsbestandgeld.
Es mag ein Herr allda im Markte Riedan einen Hofwirt halten, bei welchem sowohl von den B�rgern Franking-fcher Jurisdiction bei f�rgehenden Verwandlungen als auch
138 1 � 10 �
118 � 1 23 �
93 2 � 14 �
6 � 6 � � �
5 � 12 �
4 " 5 " 12
636 3 21
11 � 6 � 9 �
14 � 7 � 25 �
9 � 7 � 3 �
� � 6 � 28 �
von denen Hofamtgr�nd- und Ueberl�ndsunterthanen alle Sch�tzabhandlungen, Annahmen, K�ufe, Quittungen, auch Gerhabrait, Zehrungen, ebenso alle Heiraten der Grundunterthanen und Hochzeiten gehalten werden m�ssen; den Nutzen und Profit von dieser Hofwirtschaft mag man hernach selber gen�ssen, oder in eine gewisse Abl�sung, wie in vielen andern Orten der Brauch ist, nehmen, oder gleich dermalen in Bestand verlassen, gleichwie nun aber derzeit die Frau Sabina Renezeder hievon allj�hrlich verm�g Rechnung Bestandgeld
Mt ......................................... Z0 fl. � S. � Pf.
Getreidedieust in Natura .... 10 � 7 � 22
Handrobot 1270 Tage.................... 84 � 5 � 10
Pferderobot .......................... 83 � 2 � 20 �
Ausgaben.
1. Dominieal-Steuer an das landschaftliche General - Einnehmer-Amt ................................
2. Zehent zum Gotteshause nach Zell von den Pramergr�nden.
3. F�r das Fischwasser zur Herrschaft Zell.........................
4. F�r Pfarrer und Kaplan . .
5. F�r die Fastenpredigten . . .
6. Baum�l und Wachs zum gestifteten ewigen Lichte in der Oettiger Kapelle . . . . . .
7. Pflegerbesoldung.................
Holzdeputat ......
8. Dem Schreiber ......
9. Dem Amtmann . . ...
10. An Getreide-Gibigkeiten . . .
und...........................
11. Dem Schulmeister an Sammlung
12. Dem Me�ner.................... .
314 � 6 � 12 �
2 � 6 � 10 �
1 � 4 �
280 � � � � �
9 � � � � �
15 � � � � �
200 � � � �
37 � 4 � � ft
10 � � ft � �
10 � � � �
3 � 6 � �
1 � 6 � 12 �
1 2 � � �
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13. Gerichtsdienerbesoldung ... 15 ft. � S. � Pf.
Gerichtsdiener an Sammlung . 3 � 6 � � �
14. Kanzleierfordernisse...................... 1 � 6 � 12 �
15. Rauchfangkehrer-Bestallung . . 10 � � � � �
16. Baureparaturen.......................... 150 � � � � �
Summa . 1.074 fl. 3 S. 16 Pf.
Gefalle . . . 2.269 fl. 6 S. 6 Pf.
Ausgaben ab 1.074 � 3 � 16 �
bleiben . 1.159 fl. 2 S. � Pf.
Nach dem Plane von 1750 hatte der Markt Riedan nur mehr 100 H�user.
1753 und 1757 war hier das Regiment Hohenzollern.
1757 best�tigte Kaiserin Maria Theresia die Marktfreiheiten. In diesem Jahre starb Ferdinand Gras Salburg, Sohn des Franz Anton, den 28. J�nner zu Riedern,
42 Jahre alt. Von da an scheint von der Familie der Sal-
bnrger niemand mehr in Riedau einen best�ndigen Wohnsitz gehabt zu haben.
1762 wurde zur Reerutenstellung von den hiesigen 93 H�usern, die H�user welche der Herrschaft geh�rten ausgenommen, von je einem Haufe 14 kr. eingehoben, in Summa 21 fl. 42 kr. Je 48 H�user mussten zur allgemeinen Landes-reerutierung 1 Mann stellen; Riedan also zwei Mann und zahlte f�r die Anwerbung dieser 150 fl. Es wurde auch ein vagierender Student zur Stellung aufgegriffen, war aber untauglich, weil er am Kopfe den Muttergr�nd hatte.
1764 musste Riedau 75 fl. zu den Unkosten der r�mischen K�nigswahl Josef, des Sohnes der Kaiserin Maria Theresia, welche am 3. April stattfand, beitragen. In diesem Jahre �bernahm der neue Besitzer Herr von Sonnenstein die Herrschaft Riedau und wurde aus diesem Anlasse ein feierliches Te Deum gehalten.
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Josef Zacher, Edler von Sonnenstein 1764 bis 1799.
Josef Zacher, der Sohn eines wohlhabenden Kaufmannes in Wien, studierte in Linz, wurde daselbst Post-koutrolor und vermalte sich dort den 5. September 1757 mit Maria Anna, Tochter des Josef Gro� von Ehrenstein, Postmeisters zu Linz und der Marin Anna geborene Payrhuber, welche ihm die Post zu Wels zubrachte. Dies war um die Zeit, in welcher unter der Kaiserin Maria Theresia die Organisierung des Postwesens vorgenommen wurde, ein Anla�, bei welchem sich Josef Zacher Verdienste sammelte.
Die Durchreife der Infantin Maria Jfabella von Parma, welche nach Wien fuhr um sich dort den 6. Oetober 1-760 U* mit dem Kronprinzen Erzherzog Josef zu vermalen, bot ihm neuerdings Gelegenheit, sich bemerkbar zu machen. Er wurde deshalb dato. Wien den 20, September i670 in den erb- / l�ndischen Adelsstand erhoben und ihm das Pr�dicat �von Sonnenstein" verliehen. Josef Zacher war damals Oberpost-amts-Controlor zu Linz und wusste in seiner R�hrigkeit drei Jahre sp�ter feine Versetzung in den politischen Verwaltungsdienst zu erreichen. Er wurde den 28. November 1763 Kreis� amtsadjunct im Traunviertel und r�ckte aus dieser Stellung zwischen 1765 bis 1767 bis zum Kreishauptmanne in demselben Viertel Oesterreichs ob der Enns vor. Dabei war er int Besitze des Welfer Postamtes geblieben, dessen reichliche Ertr�gnisse sowie feine eigene Sparsamkeit es ihm erm�glichten, mittelst Contraet vom 10. April 1764 von dem Salburg-fcheit Kuratorium das Landgut Riedau k�uflich an sich zu bringen, eine Erwerbung, die feine Aufnahme in den jungen Ritterstand Ober�fterreichs den 25. August zur Folge hatte und ihm au�erdem Anla� bot, noch in dem gleichen Jahre ein Majest�tsgesuch mit der Bitte um Erhebung in den Ritter-stand einzureichen, um, wie er sagte, von dem Gute Riedau vollkommenen Besitz, d. H. um die Belehnung �ber die zugeh�rigen Ritterlehen erlangen zu k�nnen. Dies wurde gew�hrt
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unb mit Diplom bto. Wien ben 15. J�nner 1765 ihm, ber uun Zacher von Sonuenstein genannt wird, von Kaiserin Maria Theresia in ben reichs- unb erbl�ubischen Ritterstaub unter gleichzeitiger Besserung des Wappens erhoben. Er starb 1799 und w�rbe in bet Kirche zu Riedau begraben.
1765 hatte Rieban von ben bayrischen Husaren unb Freij�ger-Corps in Mautsachen sehr viel zu leiben unb gieng barum eine Deputation nach Linz um Abhilfe bittend.
1766 w�rbe ein Bittgang nach Br�ndl bei Raab gehalten um Erlangung g�nstiger Witterung. Mit bern Herrn Pfleger finb mehrere B�rger nach Linz gereist wegen ber zum au�erordentlichen Schaben des Marktes eingef�hrten churbayrischen Mauth- unb Accisordnnng. Die Ausgaben des Marktes waren sehr gro�; in ber Marktrechnung von 1766�67 betrugen dieselben 4300 fl. 40 kr. 1 Pf.
1767 war hier Milit�r vom Regiment Plangt, Auch werben zum erstenmale erw�hnt ein Tabakkr�mer unb ein Hauptmann der Salz�berreiter.
1771 w�rbe bie Numerierung ber H�user eingef�hrt.
1772 war wieber starke Einquartierung. In Pomebt lag bie Compagnie des Hauptmannes Montfort vom Fu�-regimente Prinz Poniatowsky.
1774 wurden die Distriktseommissariate errichtet.
1776 wurde die Pfarre Rieban, welche bisher nur ben Markt umfasste, vergr��ert. Im Matrikenbuche hei�t es: In diesem laufenben Jahre muss bemerkt werben, dass folgenbe numerierte H�user von Ortschaften Stieredt, Pomebt in ber Pfarre Kallham, unb von ber Ortschaft Habetswohl in ber Pfarre Dorf Achleiten, als da finb ber Mair zu Rohratoiefing Nr. 4 sonnensteinischer Unterthan ber Herrschaft Rieban, ber Schmiedbauer Nr. 1 unter ber Herrschaft Aistersheim, ber Griesb�ck Nr. 2 sonnensteinischer Unterthan ber Herrschaft Rieban, Achleithen Nr. 11 unter Salburg-fcher Herrschaft, burch bie Dismembration aus k. k. Bewilligung von der l�blichen Landeshauptmannschaft Linz unb
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nachfolgenden Best�tigung eines bisch�flichen f�rstlichen hochgeistlichen Ordinariates Passau zu Riedau'schen Psarrkindern einverleibt worden sind; n�mlich von einer hochl�blichen Landeshauptmannschaft den 27. November 1775 datiert und in Empfang genommen den 15. J�nner 1776. Nachgehends erfolgte die Best�tigung von Passau den 4. J�nner 1776 und wurde in Empfang genommen den 30. J�nner 1776. Dieses Deeret wurde anstatt von der Kanzel aus erheblichen Ursachen im Beisein einiger PfarrEinder, als des Marktrichters Johann Skadlmair, b�rgerlichen Leinwandh�ndlers, Ulrich Deisinger, herrschaftlichen Amtmannes, der zwei Zech-pr�pste Anton Hierandtner, b�rgerlichen Webermeisters und Georg Grueber, Rathsb�rgers, des Gemeinf�rsprechers P�fh, Richard Walter, b�rgerlichen Riemermeisters und Bruderschaftssammlers des hl. mariauischeu Skapuliers, Simon Arminger, Schulmeisters und Philipp Gattermair, Messner allda den 2. Februar obige Ortschaftsnummer im Pfarrhofe �ffentlich vorgelesen mit dem Zusatze, h�heren Orts ihre Beschwerden von diesein suchen zu k�nnen, sofern sie einige H�tten. Actum Riedau den 2. Februar 1776. Laut Deeret dto. Linz den 23. Mai 1776 kamen noch folgende H�user zur Pfarre Riedau: Der Mctir zu Habach Nr. 1 und der Wimmer daselbst Nr. 2, beide unter der Herrschaft Erlach, der Bergmair zu Habach Nr. 3 unter der Herrschaft Hartheim und der Prenninger Nr. 4 unter Herrschaft Erlach, der St�ger in Stieredt Nr. 1 unter Herrschaft Aistersheim, der S�ldner zu Stieredt Nr. 2 unter Herrschaft Erlach, und der Bauer daselbft Nr. 3 unter Herrschaft Starhemberg. Der Mair zu Rohrawiesing aber fiel auf kurze Zeit wieder an die Mutterpfarre Kallham zur�ck.
1777 den 30. December starb der Churf�rst von Bayern Maximilian Josef, der letzte seines Stammes von der bayrischen Linie. Oesterreich machte von �lterer Zeit her gegr�ndete Anspr�che ans einen Theil des bayrischen Landes/ Kaiserin Maria Theresia besetzte mit Truppen auch einige Orte Bayerns.
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Allein Karl August, Herzog von Zweibr�cken, protestierte dagegen und auch andere traten feindselig gegen Oesterreich aus, namentlich K�nig Friedrich von Preu�en. Es kam zum Kriege, aber zu keiner Schlacht. Am 13. Mai wurde in der Stadt Teschen der Friede geschlossen, wodurch das Jnn-viertel, welches aus den sieben Aemtern Braunau, Friedburg, Mattighosen, Ried und Sch�rding bestand, zu Oesterreich kam. Die Pram h�rte auf, die Reichsgrenze zu sein.
1779 waren hier 400 Mann einquartiert. Mit diesem Jahre h�rten die �blichen Kreuzg�nge nach Andrichsfurt und Passau auf. An die Stelle der Landgerichte traten nun die Pfleggerichte.
1780 den 29. November starb Kaiserin Maria Theresia. Ihr Nachsolger in der Regierung war ihr Sohn Kaiser Josef II. In diesem Jahre war hier Milit�r vom Regimente Stein.
1781 wurde auf die vielen Klagen und Beschwerden des Marktes Riedau hin den 14. Mai eine Untersuchung gepflogen vom Commiss�r Joses Ignaz Schaupp, Pfleger zu Tollet und Franz Xaver Peterka, Hofschreiber zu Tollet als Actuar. Der Marktschreiber von Riedau legte folgende Schriften der Commission vor:
1. Marktfreiheiten von Kaiser Maximilian I., bto. 1. August 1515.
2. Freiheiten, Konfirmation und Vertrag von Kaiser Mathias bto. 5. Juni 1614.
3. Einen Vertrag im Original von Freiherrn von Mollart, Landeshauptmann, dto. 1. October 1607.
4. Konfirmation der Marktfreiheiten von Kaiserin Maria Theresia, dto. 9. November 1757.
5. Ehehaftspunkte in Abschrift bto. 7. M�rz 1725.
6. Ein Deeret in Betreff dieser letzten Ehehaftspunkte dto. 13. September 1754.
7. Ein Original-Waisenbuch von 1703�1779.
8. Original-Marktprotokoll von 1671.
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9* Original-Protokolle von 1709, 1735�1761 und bis
Auf diese Untersuchung hin wurde folgendes verordnet:
1. Der Marktgerichtsdiener darf nicht zugleich Gerichtsdiener der Herrschaft sein.
2. Ein Steuerbuch muss angelegt werden und den B�rgern Steuerb�chel statt der bisherigen sogenannten Bierzetteln gegeben werden.
3. Wird geklagt, dass die Bettelleute der Markt allein zu versorgen habe, w�hrend die 26 Bauern und Kleinh�usler der Herrschaft nichts leisten.
Beschwerden iu den Ehehaftspunkten.
1. Bei den gew�hnlichen Opferg�ngen zu den hl. Zeiten soll der emgeschlichene Missbrauch abgestellt werden, dass nach den herrschaftlichen Beamten gleich Richter und Rath, sodann der herrschaftliche Br�ner, Amtmann und xS�ger, nach solchen der Gemeinf�rsprecher mit der gesammten B�rgerschaft und endlich nach ihnen die herrschaftlichen Maierleute und der Schweinbub zum Opfergang gehen sollen, inmassen wider allen Respect letzterer seither der B�rgerschaft vorangegangen sei.
2. Die Wirte beschweren sich, dass sie das herrschaftliche Brer per Eimer um 6 Kreuzer h�her bezahlen m�ssen, als patentm��iger Satz ist; serners dass sie von jedem Eimer 272 kr. Spundgeld zahlen m�ssen und den Eimer M�rzen-
� blervon Anfang Mai um 2 fl. 10 kr. kaufen m�ssen, dagegen die Ma� zu 4 kr. auszuschenken gezwungen sind. Ebenso d�rfen sie keinen Obstmost ausschenken. Einige h�tten dermalen gar keine Ausschank, weil nunmehr ein ordent-c" �Jvr ^ar .gkdr�ut wird, sondern nur wei�es
f�r B�cker und Fleischhacker gesotten werde und das M�rzenbier nur ein einziger, solange das Fass dauert, auszuschenken berechtigt ist. Endlich feien die F�sser der Herrschaft nicht richtig eementiert, so dass oft ein
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gro�er Abgang sei. Wirte waren um diese Zeit in Riedau sechs.
3. Das Brot soll wieder abgewogen und der Brotsatz von der B�rgerschaft angeschlagen werden, nicht vom Pfleger.
4. Die vier im Markte befindlichen Brunnen sollen anstatt der Eimer Pumpen erhalten.
5. Werde von den f�nf Fleischhackern das zu schlachtende Vieh weder an den hiezu errichteten S�ulen zur Beschau ausgestellt, noch in den hiezu errichteten Fleischb�nken ausgehackt, sondern zuhause.
6. Wird Beschwerde erhoben, dass der Satz des Rindfleisches per Pfund 4 kr. und des Kalbfleisches ebenfalls 4 kr. sei.
7. Beschwert sich der B�rger Balthasar Weisbacher, dass er Anno 1774 von dem damaligen Pfleger unschuldiger Weise den Marktfreiheiten zuwider mit Gewalt in Arrest geschleppt und in die Eisen geschlagen worden sei, da er doch in rechter Zeit sich nach Hanse begeben habe. Wiederum sei derselbe vor drei Jahren vom n�mlichen Pfleger in Arrest gesteckt worden, weil er des gewesenen Richters Stadlmayr Rechnung, die nicht einmal aufgenommen war und ihn gar nichts betroffen habe, nicht unterschrieben habe. Endlich wird es zwei Jahre her sein, dass der erw�hnte Pfleger seinen ohnehin krummen und elenden Sohn und einen seinigen Vetter aus der Ursache in Arrest nahm, mit Eisen belegen und ersteren nebst dreit�gigen Arrest �ffentlich Eselreiten, seinen Vetter aber drei Tage in Eisen auch �ffentlich Wasserrunzen r�umen und solchergestalten sie Handwerksgesellen schimpflich abstrafen lie�, weil durch einen Badergesellen, der des Pflegers Tag und Nacht bester Kamerad war, abends gegen 10 Uhr aus blo�em Muthwillen eine Rauferei angefangen worden sei. Dazu kommt noch, dass er Weisbacher als Vater und Hausbesitzer deswegen durch zwei Tage mit Arrest belegt
14*
und zur Bezahlung von 1 fl. 48 kr. Arrest angehalten worden sei, weil diese Rauferei vor seiner Hausth�re geschehen sei. Auch wird dem Pfleger eine str�fliche Auff�hrung vorgeworfen. Geschlossen den 18. Mai 1781.
1782 den 24., 25. und 26. Mai war die von der Landeshauptmannschaft entsendete Gerichtscommission hier, um die Beschwerden der Riedauer zu untersuchen.
1783 dto. Linz den 28. M�rz erfolgte der Bescheid auf die Beschwerden der B�rger, wie folgt:
Bei Opferg�ugen soll zuerst der Pfleger, dann der Marktrichter, Rathsfreunde, herrschaftlicher Amtmann und J�ger, dann s�mmtliche B�rgerschaft und endlich die herrschaftlichen Dienstboten gehen.
Die B�rgerschaft soll das Recht haben, Todfallsabhandlungen, Kauf, Uebergab, Protokolls-Extracte mit Speci-ficieruug der Taxen, wie auch Erbschafts- und Gerhabschaftsquittungen, dann f�rmliche Kauf- oder Hausbriefe hinauszugeben.
Alle b�rgerlichen Wirte und andere Parteien im Markte sollen ihr beu�thigtes Bier wie vor also auch f�rhin aus dem herrschaftlichen Br�nhanse nach dem patentm��igen Satze nehmen.
1785 war hier eine Besch�lstation.
1788 zahlte Riedan Kriegsschuldensteuer 88 fl. 27 kr. und T�rkensteuer 270 fl.
1789 sind von dem Klebeck Jnfanterie-Regimente f�nf mutterlose Kinder zur�ckgelassen worden, f�r die nun der Markt sorgen musste.
1790 zahlte der Markt an Fleischaufschlag 24 fl. 42 kr., Viehaufschlag 35 fl. 28 kr. und T�rkensteuer 305 fl. 39 kr. Die Summe aller landesf�rstlichen Steuern war 890 fl. 14 kr. Den 31. August ist der hierorts ausgestellt gewesene Pranger, welcher verm�g kreis�mtlicher Signatur abgeschafft worden, Herrn Mathias Raab lieitando um 20 fl. 20 kr. verkauft worden. In diesem Jahre den 20. Februar starb Kaiser
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Josef �. Ihm folgte auf dem Thron sein Bruder Peter Leopold Gro�herzog von Toscana als Kaiser Leopold II. Er starb aber schon am 1. M�rz 1792 und sein Sohn Franz, als r�misch-deutscher Kaiser Franz II. �bernahm die Regierung. Unter ihm erlosch die W�rde und der Name r�misch-deutscher Kaiser.
Eine b�se Witwe von hier wurde, weil sie den Marktrichter �ffentlich beschimpfte, eine halbe Stunde auf die Schand-b�hne gestellt mit der umh�ngenden Schrift: �Wegen �ffentlicher Beschimpfung ihres vorgesetzten Herrn Marktrichters". Auch wurde den Wirten von der Herrschaft erlaubt, Most auszuschenken mit der Bedingung, dass sie von jedem Eimer Most 15 kr. Tatz bezahlen. Dazumal waren schon 10 Wirte in der Riedau.
1791 war hier ein Tabak-Milit�reommando, welches in der Bauernschaft einquartiert wurde. In diesem Jahre wurden von der B�rgerschaft unter Jurisdiction Fr�nking die zwei Bevollm�chtigten Leonhard Hanbner und Michael Dingl dreimal nach Wien znm Kaiser gesendet, um die Aufhebung der Robot zu bewirken. Sie waren so gl�cklich, dass ihnen das Schwipgengeld und Mahdergeld, welches von jedem Hause 45 kr. und dar�ber betrug, erlassen wurde. Ein Kriecht wurde wegen Rauferei mit 25 Karbatstreichen abgestraft.
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VI. Abschnitt.
Vom Beginn der Franzosenkriege bis zur Gegenwart.
1792 den 20. April erkl�rten die Franzosen Kaiser gram II. den Krieg. Trnppendnrchz�ge durch unsere Gegend waren in den Jahren 1794, 1796, 1798 und 1799.
Aus Ansuchen der B�rgerschaft wurde das hiesige Tavat-Commando nach Zell verlegt.
1796 war hier das Regiment Gyular.
1797 heiratete Johann Natay, Feldwebel des Samuel Gyulai-Regimentes die hiesige Kaufmannswitwe Barbara Raab.
1799 den 19. December starb zu Wels tut 73. ^ahre der hiesige Herrschaftsbesitzer Joses von Sonuenstem des Reichs und der Erblande Ritter, k. k. initiierter wirklicher Reaieruugsrath und Kreishauptmann. Seine Leiche war dte letzte, welche in der hiesigen Kirchengruft beigesetzt wurde. Sein Grabstein befindet sich neben dem Kreuzaltare. Dte Herrschaft Riedau kam an seine hinterlassene W�we Marta
Anna von Sonnenstein.
1800 kam der Krieg auch nach Oberosterretch. -uu 21. December 1800 r�ckte das Armeeeorps Ney auf der Stra�e gegen Peuerbach nach Linz vor. Hier war das Regiment Bourbon. Vom 18. December bis Ende M�rz 1801 war der Hausruckkreis vom Feinde besetzt.
1801 waren die Koburg Dragoner hier; 1802 das
Regiment Stein. �
1802 verkaufte Maria Anna von Sonnenstem die Herrschaft Riedau an Josef Kierger, b�rgerlichen Schiffmeister
und Hosfischer in Passau. .. ,
1803 haben die hiesigen Psarrbewohner snr dte franz�sischen Truppen 108 Metzen Weizen nach Linz liefern muffen.
1805 r�ckte �sterreichische Infanterie und Cavallene �ber den Inn nach Bayern. Nach der ungl�cklichen Schlacht bet Ulm zogen die �sterreichischen Truppen wieder zur�ck und
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Napoleon r�ckte am 31. Oetober mit 30.000 Mann verheerend und pl�ndernd �ber Schaerding und Peuerbach nach Linz. Als auch die Schlacht bei Austerlitz f�r die Oesterreicher verloren gieng, nahmen die Franzosen und Bayern in Ober�sterreich ihr Winterquartier. Den 12. Oetober wurden die russischen Truppen von hier nach Ried transportiert mit 50 halben Vorspannswagen und 2 Reservew�gen. Auf das Land ob der Enns entfiel eine Kriegscontribntion von 3,867.187 fl. C. M.
1806 am 6. M�rz wurde das Land durch den Friedensschluss zu Pre�bnrg von der Kriegsplage wieder frei. In diesem Jahre musste die B�rgerschaft von Riedan folgende Steuern zahlen:
1. Sechs R�stgelder....................... 925 fl. 30 kr. � Pf.
2. Extrabeitraa............................ 37 � 45 3
3. Doppeltes Weggeld...................... 72 � 5 ", 3
4. Fleischaufschlag....................... 60 � 30 � � �
5. Vorspannsbeitrag...................... 124 � 29 � 3 �
6. St�ndische Anlage. . . . . . 188 � 22 � 2
Summa . . 1407 fl. 64 kr. �^Pf.
1808 im Juli wurde ein Verzeichnis �ber den Stand des hiesigen B�rgercorps und der Hoboisten vom Kreisamte abverlangt. Im Juli marschierten hier durch die KinSft) Dragoner, den 3. August die Plankenstein Husaren, den 5. August die Kaiser-K�rassiere, den 17. und 18. August die Kvburg Dragoner; dann Prinz Karl Lothringen K�rassiere, Latour-Dragoner, Merwelt-Uhlaneu, Erzherzog Ferdinand Dragoner, Nassau-K�rassiere, Baron Markt K�rassiere und im November Mesaros-Husareu, Lasey- und Brahanville-Jnsanterie.
1809 im Februar begann Oesterreich wieder gegen Napoleon, ftctifer von Frankreich den Krieg. Es wurden mehrere kaiserliche Regimenter im Jnnviertel zusammengezogen uud am 8. April standen 130.000 Mann an der bayrischen Grenze.
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In den Tagen aber vom 22. bis 24. April wurden die Oesterreicher bei Eckm�hl, Abensberg und Regensburg geschlagen und mussten �ber den Inn retirieren. Ihnen folgten ans dem Fu�e die Franzosen, so Massena �ber Siegharting und Peuerbach. Zwischen Riedan und Neumarkt siel ein bedeutendes Gefecht vor, wo die aus W�rteubergern bestehende Avantgarde zur�ckgejagt wurde. Auch soll unter den (Gefallenen ein w�rtenbergischer Prinz gewesen sein, der auf dem Fried-hose zu Riedau beerdigt wurde. Am 14. Dctober wurde der Friede zu Sch�nbrunn geschlossen. Oesterreich verlor an Frankreich viele Landestheile, so auch das Jnnviertel und den westlichen Theil des Hausruckviertels, sodass Grieskirchen jetzt bayrische Grenzstadt wurde. In dem kleinen Ober�sterreich cantonierten w�hrend des Monates Deeember 150.000 Mann, 40.000 Pferde. Erst im M�rz 1810 zogen sie fort. 1809 war das Regiment W�rzburg hier. Bergmair zu Habach musste an Kriegscontribution allein 70 fl. zahlen. Riedau zahlte an Kriegscontribution 617 fl. und wurde zudem noch vom Feinde ausgepl�ndert.
Im Ganzen zahlte Riedau an Kriegscontribution 1288 fl.
In Ried wurde eine franz�sische Intendantur zur Verwaltung des Jnnviertels und des westlichen Theiles des Hausruckviertels errichtet, welche bis 12. Oetober 1810 bestand. Dann wurden diese Landestheile von Ober�sterreich dem K�nige Max Josef von Bayern �bergeben. Riedan war also jetzt bayrisch und geh�rte zum Rentamte Haag, zum k�niglich bayrischen Landgerichte Grieskirchen und zum Kreisamte Salzburg. In diesem Jahre war eine Streifung nach Neumarkt, Wendling, Pram, Peuerbach, und Taufkirchen. S�mmtliche landesf�rstliche Steuern und �brigen Gemeindelasten des Marktes Riedau waren 1464 fl. 13 kr. Der Vormarkt Riedan sammt den drei H�usern am Damm und die Lindlm�hle kamen zur Pfarre Riedau. Von der k�niglichen bayrischen Regierung wurde das hiesige Marktgericht ausgefordert, binnen 14 Tagen nachzuweisen, dass es die Retschan'sche Jurisdiction
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nicht vom Monarchen, sondern von Herrn Christof Abraham von Retschan und dessen Erben �berkommen habe. Wenn es dies nicht nachweisen k�nne, so werde ihm die Jurisdiction abgenommen. Da sich ein solches Doeument hier nicht vorfand, so schrieb das k�nigliche bayrische Patrimonialgericht zu Riedau an die hochl�bliche Landschaft in Linz fub. dto. 2. Februar 1811 um eine beglaubigte Abschrift der Urkunde von der Retschan'schen Jurisetion. In der st�ndischen Registratur war aber auch nichts vorhanden und so wurde dem Markte vom k�niglichen General-Commissariate des Salzachkreises zu Salzburg den 13. M�rz 1811 die Retschan'sche Jnrisdictwn abgenommen.
1811 wurde hier ein bayrisches Salzamt errichtet. Kriegsschuldenumlage zahlte Riedau 202 fl. 20 kr.
1812 wurde der hiesige Pranger abger�umt. Am 2. Mai wurde ein Dankamt abgehalten wegen der noch gut abgelaufenen Feuersbrunst, die am 2. Mai 1809 durch den Feind entstanden war. Das Handwerk der Weber lag g�nzlich darnieder, so dass f�r die Beschauh�tten nichts gezahlt wurde. Die Markt-Commune-Rechnungen mussten von jetzt an die k�nigl. bayrische Kreisadministration zu Salzburg zur Revision eingesendet werden.
1813 heiratete Josef Kurz, sp�ter �von Kurz" genannt, die Tochter des hiesigen Schlossherrn Josef Kierger, Johanna mit Namen, durch welche er in den Besitz der Herrschast Riedau kam. Er stammte von Tyrnan in Bayern.
1816 den 1. Mai wurde das Jnnviertel und der westliche Theil des Hausruckviertel wieder �sterreichisch.
1818 den 1. Februar starb zu Riedau Johanna von Kurz, Herrschaftsinhaberin im 43. Jahre.
Die Herrschaft Riedan kaufte dann Mathias Raab, b�rgerlicher Handelsmann auf dem Haufe Nr. 98 in Riedau.
1819 waren in Riedau 160 Familien; von jeder Familie erhielt der Commnnalvorsteher 16 kr. 3 Pf. in Summa 43 fl.
f�r die Legung der Marktrechuung. Von 1820 bis 1830 war das Pfleggericht und Districtseommissariat Riedau nach Erlach verlegt.
Den 1. April 1822 starb Mathias Raab, Herrschaftsbesitzer, 44 Jahre alt. Die Herrschaft Riedan gieng dann durch Kauf �ber an Thomas Schimak, Linzer'scher �konomischer Magistratsrath und behausten b�rgerlichen Zengsabrikanten in der Herrengasse. Er ehlichte die Jnngsran Katharina Rnmel von Breitenberg in Bayern.
In die Zeit von 1828 bis 1834 f�llt die von der hohen Landesregierung anbefohlene Anlegung und Bau der sogenannten Psarrverbindnngsstra�en; so wurde auch die Stra�e von Andorf �ber Zell nach Riedau angelegt.
1833 wurden die Ziehbrunnen im Markte in Pumpbrunnen umge�ndert. In diesem Jahre starb der hiesige Schneidermeister Rudolf Petershofer, ein ber�hmter Violinspieler.
1835 den 10. December bewilligt Kaiser Ferdinand I. dem Markte Riedau die Abhaltung von 4 Jahrm�rkten und zwar am Mathias-, Philippi-Jakobi-, Magdalena- und Martinitage.
1836 verkaufte Schimak die Herrschaft Riedau an Jakob Heinrich Banchinger. Er war ein Bauerssohn von Eberschwang, hatte einige Schulen studiert, schrieb in einer Kanzlei in Nieder�sterreich und machte eine reiche Heirat, wodurch es ihm m�glich wurde, Riedau zu kaufen.
1837 wurde die erste Feuerspritze angeschafft und die Stra�e am Zornberg umgelegt.
1843 den 20. April verkaufte Bauchiuger die Herrschaft Riedau an Felix Levasori della Motto. Er war Besitzer der Herrschaften Ottensheim und Landshaag, als welcher er 1853 zu Ottensheim gestorben ist. Er war fr�her Patri-monial-Psleger zu Kammer unter Gras Khevenh�ller.
Familie Levasori della Motta.
Diese Familie feint mit Kaiser Karl VI. ans Spanien in die Erbl�nder. Felix Levasori della Motta erwarb durch Kauf 1826 die Herrschaft Ottensheim und das Gut Landshaag und im Jahre 1843 gemeinsam mit seiner Gemahlin Theresia Ga�ebner von Blumhof die Herrschaft Riedau.
Mit 1843 hat die fr�her vom Leinweberhandwerk zu Riedan bezahlte j�hrliche Stift f�r die Banh�tte g�nzlich aufgeh�rt, weil auf der Beschauh�tte keine Leinwand mehr gemessen noch gespiegelt wurde.
1848 kam die Herrschaft Riedau durch Heirat an Rudolf Ritter von Pessler. 1847 war in Riedau eine Briessammlung mit w�chentlich dreimaligen Boteng�nge nach Penerbach und Ried.
Familie der von Pessler.
Franz Joses Pessler, geboren den 20. December 1743, gestorben den 24. Juli 1806, ein Sohn des 1767 verstorbenen Gabriel, welch letzterer aus der Schweiz nach Neufelden im M�hlkreise eingewandert war und dort Haus- und Grundbesitz erworben hatte, wurde als Leinwandgro�h�ndler und Besitzer der 1796 durch ihn erworbenen landt�flichen G�ter Langhalfen und Steinbach dto. Wien den 10. October 1803 in den erbl�ndifchen Ritterstand mit dem Ehrenworte �T$dler von" erhoben und unterm 18. August 1804 in den jungen Ritterstand Oesterreichs ob der Enns ausgenommen. Aus seiner Ehe mit Josesa W�� entsprangen drei S�hne Joses Karl, Joses Nikolaus und Josef Franz. Der erstere erbte die v�terlichen G�ter Langhalsen und Steinbach, die ihm 1807 b�cherlich zugeschrieben wurden und welche er 1810 seinem Bruder Josef Franz k�uflich �berlie�. Dieser verkaufte die G�ter 1816.
Des Joses Karl Edlen von Pessler Sohn Josef war Weltpriester und Professor der Moraltheologie und wurde
den 15. October 1829 auf die junge Ritterbank im Landtage zu Linz eingef�hrt und in den Ausschussrath gew�hlt.
Josef Nikolaus, geboren den 6. December 1771, gestorben den 11. August 1833, war k. k. Landwehrhauptmann und Besitzer des Gutes Freihaus in Neufelden. Er verm�hlte sich 1794 mit Anna Jetschgo aus Sarleiusbach und bekam die S�hne Karl, geboren 7. December 1804, der sich zu Imst in Tirol niederlie�, und Rudolf, geboren 6. December 1819, Doctor Juris, Hof- und Gerichtsadvoeat, welcher den 7. Juni 1847 in die Landtagsversammlung zu Linz eingef�hrt wurde. Er heiratete 1848 die Amalia Levasori della Motta, welche ihm die Herrschaft Riedan zubrachte. S�hne aus dieser Ehe sind Ivo, geboren 1856, verm�hlt 1883 mit Ernestine Freiin Krieg von Hochselden, Joses, geboren 1860, k. k. Hauptmann im Pionier-Regimente, Gustav, geb. 1860, Hof- und Gerichtsadvokat in Linz, verm�hlt mit Josefine Freiin Krieg von Hochselden und Oscar, geb. 1867, Privat auf dem Schlosse zu Riedau, verm�hlt mit Olga Pvlhamer.
1848 den 7. September kam die Aufhebung des Unter-thanen-Berbandes, der Patrimonial-Gerichtsbarkeit und hatte die Gleichstellung des Grund und Bodens zur Folge. Die Urbarialgibigkeiteu, als Zehente, Dienste, Roboten und Leistungen jeder Art wurden in einer f�r die Leistungspflichtigen schonenden Weise abgel�st. Der Bauer wurde nun freier Herr seines Besitzthums und die Herrschaften sanken zu blo�en Landg�tern herab. An die Stelle der ober�sterreichischen Landesregierung kam die Statthalterei des Landes ob der Enns. Die Kreis�mter und Pfleggerichte wurden aufgelassen.
1848 und 1849 w�hrend der Revolution hatte Riedan au�er einigen starken Einquartierungen und Reerutieruugen weiter nichts zu leiden. Zweimal wurden bei 400 Mann, meistens bei der Erst�rmung von Bincenea gefangene und unter r�mischer Fahne dienende Schweizer, Piemontesen, Parmesaner, Neapolitaner und aus ganz Italien zusammengelaufenes Lumpenvolk, das sich �Eroecmti" nannte, ein-
quartiert. Die Gemeinen wurden im Schlossstalle, die Chargen in den B�rgersh�usern untergebracht. Es befanden sich darunter Greise mit 60 Jahren nnd dar�ber und Knaben mit 12 bis 14 Jahren, die sich aber gerade am �berm�thigsten in ihren Waffenr�cken geberdeten. Sie wurden von hier nach Theresienstadt in B�hmen transportiert. Aber kaum dort angelangt, wurden sie nach der f�r Oesterreich so gl�nzenden Schlacht bei Novara wieder in ihre Heimat zur�ckgeschickt. 1849 wurde in Riedau eine Fahrpost nach Ried und Siegharting errrichtet.
1849 wurde bei der neuen Gerichtsorganisierung das seit langer Zeit bestandene und mit vielen Vortheilen f�r den Markt verbundene Distrietseommissariat Riedau aufgehoben und Riedau zuerst dem Bezirkseollegial-Gerichte Ried und 1853 dem Bezirksamte Raab zugetheilt.
1850 mit 1. J�nner traten die Bezirkshauptmannschaften in Wirksamkeit. In den Monaten Juli und August entstanden die politischen Ortsgemeinden, die nicht nach Pfarrbezirken, sondern nach Steuergemeinden abgegrenzt wurden. Riedau geh�rte anfangs zum Bezirke Ried, seit 1852 aber zum Bezirke Schaerding.
Den 21. September 1850 wurde der erste B�rgermeister der neuerrichteten Ortsgemeinde Riedau, Leonhard Wurm, die Gemeinder�the und Aussch�sse gew�hlt. Die Feierlichkeit war folgende:
1. Um 7 Uhr feierliches Hochamt und bei der heiligen Wandlung drei P�llersch�sse.
2. Nach dem Hochamte Betheilung der hiesigen Pfarrarmen mit Geld.
3. Die Ankunft des Herrn Bezirkshauptmannes wird durch drei P�llersch�sse bezeichnet.
4. Um 8 Uhr werden im Saale des Herrn Josef Renezeder die Wahlen aus dem III., um 10 Uhr die Wahlen aus dem II. und um 12 Uhr die Wahlen aus dem I. Wahlk�rper vorgenommen.
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5. Die getroffene Wahl des Herrn B�rgermeisters, der R�the und Aussch�sse wird durch '/�st�udiges Gel�ute mit der gro�en Glocke, durch das Pr�sentieren der in Parade ausgestellten B�rgergarde, durch Absingen des Kaiserliedes und durch drei P�llersch�sse der ganzen Gemeinde kundgegeben.
6. Beginnt der Kirchenzug des ganzen Wahlk�rpers unter dem Gel�ute s�mmtlicher Glocken zur Eidesabnahme des neugew�hlten Herrn B�rgermeisters und der beiden R�the, worauf ein feierliches Te Deum angestimmt und durch das Gel�ute der Glocken, durch Salven der B�rgergarde und durch P�llersch�sse dieser wichtige Act angedeutet wird.
7. Bon der Kirche beginnt der R�ckzug in das Gasthaus des Herrn Josef Renezeder, wo f�r s�mmtliche Honoratioren und sonstige Theilnehmer ein kleines Festmahl veranstaltet wird.
8. Die R�ckreise des Herrn Bezirkshauptmannes wird ebenfalls durch drei P�llersch�sse verk�ndet.
In diesem Jahre erhielt Riedau auch einen Gendarmerieposten, der aber bald wieder ausgelassen wurde.
Bon 1850 bis zur Gegenwart.
Die Fahrstra�e nach Zell und Taiskirchen gierig fr�her mir durch den Vormarkt, bis sp�ter die Br�cke �ber die Pram bei dem Schlosse gebaut wurde und die Stra�e bis zum Wegzeiger neu angelegt wurde. Diese Stra�e gieug ehedem vom Schulhause au mitten durch den jetzigen Schloss-und Pfarrhofgarten. Um das Jahr 1790 wurde die Stra�e etwas umgelegt und erhielt der Schlossgarten seine gegenw�rtige Abgrenzung und Einfassung. Die Br�cke �ber die Pram beim Schlosse war h�lzern und dreimal so lange als d.e jetzige steinerne Br�cke; denn es flo� durch dieselbe der ganze Pramfln�. Der Altbach der Pram, der jetzt durch
Hauptplatz um das Jahr ^8H8.
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die eiserne Zellerbr�cke flie�t, die 1897 gebaut wurde, und und unterhalb der Lindlm�hle in den M�hlbach einm�ndet, machte etwa zehn Schritte oberhalb der Zellerbr�cke eine starke Kr�mmung und floss zwischen der Hofm�hl- und Seifensiederwiese herzu zur h�lzernen Br�cke beim Schlosse, bei welcher sich der Altbach und der M�hlbach wieder verewigten. Bon da ab flo� die Pram bis zur jetzt �berfl�ssigen und ganz zerfallenen Wasserwehr hinter dem Schlosse, wo das Ueberwasser sich rechts in den Kerschbach, jetzt Dammbach genannt, ergo� und hinter der M�hlstube der Lindlm�hle sich wieder mit dem M�hlbache vereinigte. Bei starken Gie�en trat der Altbach bei der obgenannten starken Kr�mmung aus seinem Bette und �berschwemmte die niedrige Stra�e und Wiesen, sodass der Verkehr zu Fu� und zu Pferd j�hrlich eiuigemale auf einige Stunden und auch ganze Tage unterbrochen und die Stra�e ihres Schotters beraubt wurde. Die Ausbesserung der besch�digten Stra�e oblag der Gemeinde Zell, die aber hierin �u�erst nachl�ssig war, was zu vielseitigen Klagen und Beschwerden Veranlassung gab. Kaufmann W. Gustav Polanezky f�hrte 1854 Klage �ber die schlechte Ausbesserung und Herhaltung der Stra�e neben der Pram, worauf nach mehreren amtlichen Commissionen entschieden wurde, dass die Pram abgegraben, die Stra�e aufged�mmt und zwei Br�cken erbaut werden sollen, welchen Bau die Gemeinde Zell um 2300 fl. C. M. erstanden und so nachl�ssig als m�glich vollf�hrte, bis von amtswegen auf ihre Kosten b�hmische Teichgr�ber berufen wurden, welche die Ausd�mmmung der Stra�e in Ordnung brachten. Beim Graben des neuen Flussbettes der Pram, n�mlich von der Kr�mmung angefangen in gerader Linie hinunter bis zum M�hlbach unterhalb der Lindlm�hle, wodurch eben die zweite �u�ere Br�cke nothwendig wurde, fanden sich in der Erde noch viele gro�e und kleine Baumst�mme und auch zugerichtete H�lzer, Ueberreste der anno 1703 gegen Bayern errichteten Schanzen.
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1855 wurde zu Riedau eine Fahrpost uach Neumarkt, Grieskirchen und Wels errichtet. Erster Postmeister war Alois Benedikt, Kaufmann.
1856 starb hier Rudolf Holzmayr, B�ckerssohn, Urlauber des 10. J�gerbataillons. Er hatte in den Jahren 1848 und 1849 alle Schlachten in Italien mitgemacht. Bei St. Lucia ist sein Bruder an seiner Seite gefallen.
1854 wurde Anton Kurzwernhart, Sp�nglerssohn von hier zu dem 21. J�gerbataillon assentiert, avancierte vor dem Kriege 1859 zum Lieutenant und kam bei der ungl�cklichen Schlacht bei Magenta in franz�sische Gefangenschaft. 1888 war derselbe Major und dann Oberstleutnant bei einem b�hmischen Regimeute und lebt jetzt als Oberst in Pension in Wien.
1860 begann der Bau der Eisenbahnstrecke Wels�Passau.
1864 lie�en sich die Tertiarschwestern des Carmeliten-orden hier nieder und er�ffneten eine Kinderbewahranstalt mit einem Handarbeitscurse.
1866 den 27. Juni entstand um 2l/4 nachmittags im Hanse des Glasermeisters Josef Br�glhnber ein Brand. Es gieng ein heftiger Nordostwind und innerhalb 1 */a Stunden standen 80 H�user, darunter auch die Kirche, Pfarrhof, Schule und Schloss in Flammen.
1889 den 18. Juli starb zu Linz Rudolf Ritter von Pessler. Das Schloss Riedau sammt den Landg�tern erbten seine vier S�hne Ivo, Josef, Gustav und Oskar, von welchen Ivo, Landesbeamter in Linz den 19. November 1897 gestorben ist.
Die Roter von Wiesing.
Eine Viertelstunde von Riedau entfernt befand sich ein kleiner adeliger Sitz Wiesing genannt, den das edle Geschlecht der Rorer besa�. Das Schl�sschen stand in einer sumpfigen Stelle, ganz nahe dem jetzigen Maierhofe zu Wiesing. In alter Zeit wurde dieses Landgut immer Rohrawiesing genannt.
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1335 hat Heinrich der Rorer zu Wiesing die Kunigunde Perger von Clam zur Frau genommen.
1500 haben Stephan und Caspar die Rorer zu Wiesing zwei S�lden dem Wolf Melabrnnner verkauft.
1509 heiratet Katharina Rorer den Andrae Kolnp�ck zu Ottsdorf.
1524 geh�rte dieses Landgut schon zur Herrschaft Riedau und 1630 tauscht sich Gottlieb Salburg daf�r das Gut Ach-leiteu bei Riedau ein. Seit dieser Zeit sind eigene Besitzer auf dem Mairgnte zu Wiesing, wie es jetzt genannt wird.
Kirche und Geistlichkeit zn Riedau.
Das Gebiet, auf dem der Markt Riedau sich erhebt, geh�rte zur Pfarre Taiskirchen, einer der �ltesten im Lande. Um das Jahr 1400 d�rste Georg I. der Zeller zn Riedau eme Kapelle gebaut haben, welche als eine Filialkirche nach i Taiskirchen geh�rte. Zwei- oder dreimal im Jahre kam ein Cooperator von Taiskirchen znr Abhaltung des Gottesdienstes, wof�r die Kapelle zn Riedau dem Dechante in Taiskirchen j�hrlich 50 fl. zahlen musste. Von dieser Kapelle ist nur mehr das Presbyterium vorhanden, die �brigen Theile wurden bei den erfolgten Vergr��erungen der Kirche niedergerissen. Die alte Kapelle, die ohne Seitenalt�re war, d�rfte die L�nge bis zn den zwei Kirchenth�ren gehabt haben und in dieser Gestalt und Gr��e blieb sie bis ungef�hr um das Jahr 1570. Johel von Fr�enking baute dann die Gruft in der Kirche und verl�ngerte die Kirche und fieng auch an, den Thurm zu bauen. Er starb aber schon 1608 und sein � ' Schwiegersohn Bartholomae Freiherr von Dietrichstein voll-
endete den Thurm 1611. Es scheint, dass schon fr�her die Herrschaftsbesitzer zu Riedau einen st�ndigen Geistlichen hielten. Denn in einem Schreiben von 1629 sagt die B�rgerschaft, dass sie bereit sei, der Herrschaft zum Unterhalt eines Geistlichen einen Beitrag zu leisten, wie sie es auch schon vorher gethan habe. Wer aber diese Geistlichen gewesen sind und
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wie lange schon sie zu Riedan von der Herrschaft angestellt waren, ist nicht bekannt. Der erste st�ndige bekannte Geistliche zu Riedan ist Pater Hngolin Manchter aus dem Franciseanerorden. Er wurde von Gottlieb von Salbnrg nach Riedan berufen und als erster Viear angestellt. Er trat den 25. November 1633 seinen Posten an und hat ein Inventar verfasst, das jetzt noch vorhanden ist, �ber alle Gegenst�nde die er bei der Kirche vorfand.
1635 hatte Gottlieb von Salburg abermals vieles zur Kirche beigeschafft. In diesem Jahre war auch schon der Anbau rechts und links vom Presbyterium, wo jetzt die zwei Seitenalt�re stehen, fertig gestellt, wodurch die Kirche die gegenw�rtige Kreuzform erhielt. Auch wurde die Kirche mit dem Schlosse durch einen h�lzernen gedeckten Gang verbunden. Der Viear Hugolin Manchter hat gleich anfangs seiner Wirksamkeit die Scapulierbruderschast vom Berge Carmel eingef�hrt. Denn schon 1635 spendet Georg Khrimmer, Pr�feet im Schlosse ein Antipendinm zum Marienaltar der Carmeliter-bruderschaft. Diese Bruderschaft hatte einen eigenen Sammler bei der Kirche aufgestellt und die Marienfeste wurden als Bruderschaftsfeste feierlich begangen, an welchen Tagen zur Aushilfe im Beichtst�hle und auf der Kanzel entweder Fran-ciseaner von Pnpping oder Kapuziner von Ried berufen wurden. Auch erfolgte an diesen Tagen die Aufnahme m die Bruderschaft. Ein solcher Aufnahmsschein ist noch vorhanden und hei�t: Ist in dem kaiserlichen Salabnrgischen Markt Riedan in die heil. Erzbruderschaft des heiligen Scapuliers eingeschrieben worden in dem Jahre 1765 den 16. ^ult Georg D�blinger im Vormarkte. Ist selig in dem Herrn entschlafen in dem Jahre 17 . . den . . . . Requiescat in pace. Das noch vorhandene Verzeichnis der Mitglieder beginnt mit dem Jahre 1654 und reicht bis zum Jahre 1734. Die Anzahl der Bruderschaftsmitglieder war dazumal 407.
1638 den 29. August wurde die vergr��erte Kirche eingeweiht. Bei dem Beichtst�hle auf der Evaugelieufeite war
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der Gedenkstein dieser Feierlichkeit, auf welchem in lateinischer Sprache folgendes stand: Im Jahre des Herrn 1638 den 29. August, als am 14. Sonntage nach Pfingsten, am Tage der Enthanptnng des heil. Johannes des T�ufers, hat diese Kirche unb _ ben Hauptaltar geweiht ber hochw�rdigste Herr Johann Caspar bnrch Gottes nnb des apostolischen Stuhles Gnade Bischof von Sarepta unb Weihbischof von Passan auf den Namen und zum Andenken des allm�chtigen Gottes, der glorreichsten Jungfrau Maria unb aller Heiligen, auch des heil. M�rtyrers Georg, nctchbem in ben Altar eingeschlossen worben sind bie Reliquien des heil. Apostel Anbreas, des heil. Justinus, M�rtyrers, des heil. Januarius, M�rtyrers, der heil. Agnes, Jungfrau unb M�rtyrerin, ber heil. Jungfrau Corbula unb verlieh allen Christgl�nbigeu, welche am Jahrestage diese Kirche besuchen unb bort and�chtig beten in der ber Kirche gebr�uchlichen Form einen Ablass von 40 Tagen.
1642 ben 18. M�rz w�rbe bie Kirche zu Rieban zu �einer Pfarrkirche erhoben. Der Gebenfftein an dieses Ereignis war bei bent Frauenaltar ober ber Th�re zur Kapelle unb hatte in lateinischer Sprache folgenbe Inschrift: Zu Ehren des dreimal vollkommensten unb h�chsten Gottes unb zur Verehrung ber heiligsten Jungfrau unb Mutter Maria auch .aller Heiligen, insbesondere seiner einzelnen heiligen Patrone, hat bieses Gotteshaus nach Nothwendigkeit vergr��ert unb von Neuem mit biesen zwei Alt�ren, Taufsteine und allen kirchlichen Gerathen auf eigene unb freiwillige Kosten (zum frommen unb ntilben Ged�chtnisse seines Geschlechtes) ausgeschm�ckt unb auch zu einer Pfarrkiche erhoben und gegr�nbet unb von bent hochw�rdigsten unb gn�digsten F�rsten Herrn Herrn Leopolb Wilhelm Erzherzog von Oesterreich, Bischof von Passan u. s. w. ordnungsm��ig best�tigen lassen ber vornehme unb eble Herr Herr Gottlieb von Salburg, Freiherr aus F�lkenstein, Herr zu Rieban unb Aichkrg im Jahre des Heilanbes 1642 ben 18. Tag des Monates M�rz.
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1646 vom 4. December an ist hier Pfarrer Sebastian Possenins. Er starb den 13. Juni 1690, 72 Jahre alt. Bei seinem Leichenbeg�ngnisse waren anwesend die Psarrherrn von Taiskirchen, Dorf, Pram, Kallham, Zell, Raab und zwei Kapuziner von Ried. Auch wurde ihm eine Grabrede gehalten.
Sein Nachfolger war Heinrich Holzmayr, von Linz geb�rtig.
1692 ist hier Pfarrer Christian Anderegger.
1717 Grei� Josef, von welchem Jahre angefangen best�ndig auch Cooperatoren und oft noch sogar ein Snper-uumerarius hier ist.
Von 1717 bis 1736 war hier Pfarrer Cyriacns Koch.
1717 hat Franz Anton Graf von Salburg einen neuen h�lzernen Hochaltar aufstellen lassen, seine Frau Josefa geborne Freiin von Lerchenfeld stellte den Marienaltar her und der Pr�seet im Schlosse, Leonhard Razeusperger und seine Frau Elisabeth geborne von Ehrmann schafften den Josefsaltar bei. Der Kirchthurm wurde neu eingedeckt, aus dessen Spitze die kupferne Statue des heil. Florian stand. Dieselbe war' sechs Schuh hoch, bemalen und theilweise vergoldet. In die Kugel, auf welcher die Statue stand, wurde ein Ablasspfennig, ein gedrucktes Johannis-Evangelium, ein Bild des heil. Donatus, eine kleine Marienstatue und eine Urkunde hineingelegt mit folgendem Texte: Es erhebt sich wiederum erneuert dieses Geb�ude, thurmhoch von den Mauern, frisch mit dem Kr�nz-kein, siehe das Abbild des heil. Floriauus des M�rtyrers, bezeichnet im goldenen Schimmer stehend, damit nicht der gefr��ige Brand mit seinen vermischten Flammen unter Gebraus sich schlinge durch die �den Geb�ude des Psarrleheus und um die Spitzen des heil. Tempels, damit nicht liegen in glimmende Asche versenkt die Th�rschwellen der B�rger, sondern stets unter dem siegreichen Banner Florians bl�he Riedau unter der gerechten Herrscherwage des Grafen Franz Anton von Salburg, ausgezeichnet mit dem Schl�ssel eines kaiser-
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I.chen K�mmerers, f�nf Landesherrn in Kriegszeiten treu, der mit Josefa, entsprossen aus dem Stamme der Freiherrn Lerchenfeld das Band der Ehe schloss. Die Rechte eines Pr�fecteu hatte mit wohlbedachten Gesetze iune Joses Leonhard Razeusperg, die Kinder der Ehefrau Elisabeth Ehrmann aus ber�hmten Geschlechte pflanzend und die Insignien eines Burggrafen haltend richtet er auf die Unterdr�ckten und umgibt die Zeiten mit Lorbeer, aber dass mir nicht das Zeichen der Schmeichelei die sp�tere Fama beilege! Ein Zeuge ist da der Priester Mathias Bauer, der das wahrhaft Ehrw�rdige verb�rgt, welchen der Weinberg des Herrn als treuen Winzer z�hlt, der die ehrw�rdige Vicarie mit seiner Sorge unterst�tzt und mit einm�thigem Glanze vorangeht dem Sebastian Gigleitner dem Marktrichter, welcher Recht spricht den zweifelnden B�rgern; hier steht der gelehrte, meine jugendlichen -Verse im ruhigen Fortgang besch�tzend durch die W�rde des Alters, welcher schon l�ngst der Nachkommenschaft die Muttersprache lehrt, Johann Sebastian mit dem Beinamen Heberlein ans Franken in Deutschland entsprossen, den Adam Stoffrecht seinen Schwager nennend, dem die Sorge �ber die Sacristei oblag und der mit m�den Z�gen der Glocke die L�fte schlagend verjagt die feurigen Donnerschl�ge. Diese habe ich mit der �brigen Herde ich unw�rdiger Hirt geweidet, welchen Th�ringens Land trug von Geburt an, namens Cyriaens Koch, der schon vrele Jahre erlebt, als man z�hlte das Jahr 1719 seit der jungfr�ulichen Geburt. Diese lateinische Handschrift verfasste Wolfgang Simon Heberlein, Organist und Kanzleischreiber.
Um diese Zeit ist auch wahrscheinlich die Oettinger Kapelle, jetzt Lonrdeskapelle, der Oelberg und die zwei steinernen Statuen auf dem Marktplatze des heil. Johannes von Nepomuk und der seligsten.Jungfrau Maria errichtet worden.
1719 stiftete der Pfleger allhier, Razesperger in der Woche zwei Rosenkr�nze, am Mittwoch zu Ehren des heiligen Johannes von Nepomuk und am Samstage zu Ehren der
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unbefleckten Empf�ngnis Mari� mit Litanei und Gesang w�hrend der zwei Oetaveu bei den zwei Statuen auf de�, Platze. Er widmete hief�r ein Capital per 150 fl. Der Messner bekam f�r das Vorbeten 2 fl. Diese Stiftung ist eingegangen, da das Stiftungscapital verloren gieng.
1736 den 20. April starb Pfarrer Koch. Im Sterbebuche hei�t es: Der sehr erw�rdige und sehr gelehrte Herr Cyriacus Koch, Lehrer und Candidat der Theologie, wachsamster Pfarrer und Vorstand der Bruderschaft der seligsten Jungfrau Maria vom Berge Carmel, starb mit allen heiligen Sterbesakramenten versehen, 58 Jahre alt. Sein Nachfolger war Bartholom� Gattermayr.
1739 stiftete der Handelsmann Maximilian K�ser von Waizenkirchen f�r alle Tage des Jahres einen ewigen Rosenkranz und widmete hiezu ein Capital von 200 fl., das aber auch verloren gieng. Der Rosenkranz wird aber noch alle Tage in der Kirche gebetet. Die Stiftnngsnrkuude lautete: Bon Gottes Gnaden wir Josef Dominicns, der heil. r�mischen Kirche Cardinal, exempter Bischof und des heil. r�mischen Reiches F�rst zu Passau, Graf von Lamberg, urkunden und geben hiemit zu vernehmen jederm�nniglich in Kraft dieses offenen Briefes, wasmaffen Joses Kaiser, b�rgerlicher Handelsmann zu Waizenkirchen zu dem lobw�rdigen Gotteshause St. Georgii iu Riedau ein Capital per 200 fl. mit dieser frommen Meinung vermacht und sich verpflichtet hat, solches Geld, solang eine Nachkommenschaft vorhanden, allj�hrlich mit vier Percent zu verinterefsieren) darum dann dessen unter der Graf Herrschaft Weidenholz gelegene sogenannte Hochpoint als eine Hypothek verschrieben worden), dass auf ewig und alle Tage abends um das Ave Maria L�uten ein Rosenkranz zn Ehren unserer lieben Frau mit Anz�ndung zweier Lichter durch den Messner laut soll vorgebetet und demselben j�hrlich solcher M�he halber zwei Gulden bezahlt, der Ueber-rest aber von dem obstehenden Interesse f�r Beleuchtung und Glockengel�ute obbemeldeten Pfarrgotteshanse getreulich
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verrechnet und zugelegt werden; um dessen Konfirmation dann auch unser Pfarrer zu wiederholteumaleu Bartholomaus Gattermayr zu Riedau im Namen des Stifters uuterth�uigst bittend eingelangt und gehorsamst gebeten hat. Wie wir nun dieses gottselige Vorhaben hiemit von Ordinariats wegen, solange das Capital den richtigen Zins bringen wird, zu Konfirmieren kein Bedenken trage, als thun auch solche hie-init nach des Stifters frommen Meinung ex offo gn�digst best�tigen, zugleich auch die Best�tigung unter unserem eigenen bann anderen gew�hnlichen Handunterschriften und gr��erem Osfieials-Siegel ausfertigen lassen. So geschehen in unserer f�rstlichen Resideusstadt Passau den 9. Juli 1739.
F. D. Cardinal von Lamberg m. p.
Gras Ferdinand von Salbnrg, zweiter Sohn des Franz Anton, welcher den 28. J�nner 1757 zn Riedan starb im Alter von 42 Jahren, stiftete zur Oettingerkapelle einen ewigen Rosenkranz alle Mittwoche abends zum Troste der armen Seelen mit einem Capitale von 150 fl., welches ebenfalls verloren gieng.
Laut Kircheurechuuug von 1766 verlor die Kirche Riedan bei den Herrschaften Puchheim, Leonstein und Mitterb erg �ber geschehenen richterlichen Spruch 500 fl.
1767 starb den 15. M�rz Bartholom�us Gattermayr, 60 Jahre alt, durch 31 Jahre Pfarrer hier. Sein Nachfolger war Michael Herhager, welcher den 21. April 1799, 76 Jahre alt, starb. Aus seinen Aufzeichnungen ist ersichtlich, dass am Neujahrtage, Fest der heil. drei K�nige, am Sebastianitage, am Lichtmesstage und auch wohl noch an anderen Tagen in der Kirche Opferg�nge stattfanden. Er beklagt sich dar�ber, dass die B�rger die Opferg�nge nicht mehr halten. Auf ihn folgte Leopold Hollried als Pfarrer.
1785 wurde das Bisthum Linz errichtet. Riedan geh�rte von nun an zur Di�cese Linz und zum Decanate Gaspalts-hosen.
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1791 kam vom Konsistorium zu Linz die Erlaubnis, die Faftenpredigten am Donnerstage halten zu d�rfen. In diesem Jahre wurde die ganze Kirche sammt dem Thurme vom Pfarrer Johann Michael Herhager und den Wohlth�tern Herrn Johann Stadlmair, F�rber, Mathias Raab, Kaufmann, Philippp Gattermayr, Messuer abermals renoviert und versch�nert. 1795 machte Josef Edler von Sonnenstein eine Stiftung f�r das ewige Licht, wof�r j�hrlich 21 fl. von der Herrschaft gezahlt wurden. Dieser Betrag wurde bis zum ^zahre 1849 ausbezahlt, seither aber nichts mehr.
1798 verlor die Kirche Riedau durch Dotier Mayrhofer in Linz ein Capital von 4000 fl. und an Interessen 800 fl.
Ein ebenso harter Schlag war f�r die Kirche die anfangs dieses Jahrhunderls stattgehabte Bankvaluta. Mit Ende des vorigen Jahrhunderts wurden halb freiwillig, halb gezwungen die meisten bei Privaten anliegenden Capitalien aufgek�ndet und daf�r Bank- und st�ndische Obligationen angekanst, welche durch die Valuta also fielen, dass darnach eine Obligation per 100 fl. nur noch 40 fl. Wert hatte. In selben, Ma�e fielen auch die Interessen. Daher kam es, dass von den vielen an der hiesigen Pfarrkirche bestandenen Stiftungen wegen Mangel an Bedeckung vom Jahre 1812 an keine mehr gehalten wurden. Solche alte Stiftungen waren laut der Stiftungsfassion vorn Jahre 1777 �ber die Stiftungen und der daselbst einverleibten Scapulierbruderschaft zu Riedau 44.
1. Rvsenegger'sche unb Wimmer'fche Freundschaft
2. Walter�jche Freundschaft
3. Stoffrecht Katharina
4. Johann Achaz von Salburg
5. Fr�ulein Maria Anna von Salburg
6. Finger Margaretha
7. Hochw�rden Herr Andreas Egger
8. � � Cyriaens Koch
9. Frau Maria Anna Meyfamer
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10. Thomas Frinwagner und Frau
11. Frau Sidonia von Kn�ring
12. Ursula Maystaller
13. Sabina Lack
14. Adam Prillganser
15. Peter Hueber
16. Gregor Steflbauer
17. Herr Johann Gehring
18. Franz Anton Graf Salbnrg
19. Gesammte Westermayr Freundschaft
20. Frau Anna Sabina Wiesinger
21. Magdalena Adlmanseder
22. Helena Stadlmayr
23. Maria Hanetzeder
24. Schachner'sche Freundschaft
25. Frau Barbara Ehrmann und erster Gatte Gottfried Raab
26. Maria Magdalena Kickinger
27. Stefan Prnckuer
28. Frau Maria Anna Schachner
29. Elisabeth Herzog
30. Frau Maria Anna von Salbnrg
31. Frinwagner'sche Freundschaft
32. Jakob Barth und Eheweib Elisabeth
33. Hochw�rden Herr Possenins, Pfarrer
34. Christian Finger
35. Winkler und D�blinger Freundschaft
36. Wolfgang Fraschl
37. Schachner und Stockhamer Freundschaft
38. Adam Achleitner und Weib Katharina
39. Hochw�rden Herr Albrecht, Pfarrer zu Weyregg
40. Albrecht und Eisenhofer Freundschaft
41. Stefan Wiesinger und Weib
42. Gottfried Raab und Weib Katharina
43. Maria Schwarzmiller.
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1810 den 18. Juni starb Pfarrer Leopold Hollried, 56 ^ahre alt. Er wurde von Josef Weisbacher, Dechant in Peuerbach beerdigt. Nach ihm wurde Pfarrer in Riedau Bartholom�us Tragenreiter, der 1824 nach M�nzkirchen kam und dort starb.
Von 1824 bis 1844 war hier Pfarrer Wolfgang Mayrhofer, der nach Gilgenberg kam und dort 1869 starb.
Um das Jahr 1820 verlor die Kirche nach mehrj�hrigem Processe 2400 fl. sammt Interessen von mehreren Jahren bei den Herrschaften Dietach und Walchen des Grafen Gott-�eb Klam.
1832 den 13. Mai kam Bischof Gregor Thomas zur Disttatiou nach Riedau uud spendete 400 Kindern das heilige Sacrament der Firmung.
Von 1844 ist hier Pfarrer Josef Maislinger.
1847 wurde der Kirchthurm repariert.
1849 wurde durch Karl Reppe in Ried eine neue Orael gebaut um 600 fl. 9
1852 den 10. Juni wurde dem Pfarrer als Wohnung das sogenannte Pslegerjt�ckl im Schlosse angewiesen und der ehemalige Pfarrhof Nr. 26 au Franz Mei�l verkauft.
Von 1844 bis 1866 war hier Pfarrer Maislinger
welcher als Pfarrer in Dorf starb.
Nach ihm ist Pfarrer Johann Bauchiuger.
1859 wurde die Kirche im Innern renoviert.
1862 wurde der Kirchthurm mit Schindeln von Lerchenholz neu eingedeckt.
1866 brannte die Kirche ab. Es wurde zuerst die Frauenkapelle hergestellt und dort einstweilen der Gottesdienst gehalten. Dann wurde die Sacristei ausgebaut und ein Nothdach �ber Kirche und Thurm gemacht. Im Herbste wurde der Dachstuhl mit Ziegeldach ausgestellt, der untere Theil des Hochaltares fertig gemacht, eine Nothkanzel, Orgel und Uhr beigeschafft.
Im Monate November kamen vier Glocken, von welchen die 1. den Namen Georgins, die 2. den Namen Unbefleckte, die 3. Florian und die 4. Leopold hat. Im Fr�hjahre 1867 wurde der vordere Theil der Kirche mit einem Schalbogengew�lbe versehen und die Emporkirche und der Chor gemacht. Ende April wurde der Hochaltar aufgestellt, Am 18. October 1868 am Feste der Kirchweihe wurde die Kirche von dem hochw�rdigsten Herrn Bisch�fe Franz Josef Rudigier eonse-eriert und mit der Kirche auch die drei Alt�re und zwar der Hochaltar im Namen und zu Ehren des allm�chtigen Gottes, der glorreichsten Jungfrau Maria und aller Heiligen, als auch des heil. M�rtyrers Georg. In demselben wurden die Reliquien des heil. M�rtyrers Cassianus, der hl. Jungfrau Flora und anderer heil. M�rtyrer eingeschlossen. Der Seitenaltar wurde geweiht zu Ehren der unbefleckten Jungfrau Maria mit den Reliquen des heil. Hyaeinthus und anderer Heiligen. Der Altar in der Kapelle wurde geweiht zu Ehren der seligsten Jungfrau Maria der Helferin der Christen mit den Reliquien der heil. Jungfrau Flora und anderer Heiligen. Auf den Kreuzaltar kam ein altare portatile, d. i. ein tragbarer Altarstein.
1876 kam hieher als Pfarrer Anton Reidinger.
1877 wurde das Innere der Kirche gef�lbelt.
1878 wurde das Speisgitter hergestellt.
1881 wurde der Thurm ausgebaut. Am 14. August am Feste Mari� Himmelfahrt war die Kreuzsteckuug. Auch wurde das Wandluugsth�rmchen gebaut in viermal kleinerem Ma�stabe als wie der Kirchenthurm.
1883 im Mai wurden die Statuen des heil. Antonius und der heil. Elisabeth aus dem Hochalt�re aufgestellt.
1884 wurden die vier gothischen Gem�ldefenster aus der Neuhaufer'scheu Glasmalerei in Innsbruck stammend eingesetzt. Die Fenster mit Figuren kam jedes auf 200 fl. und der Preis je eines Teppichfensters war 100 fl. Zu Weihnachten wurde die Weihnachtskrippe angeschafft.
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1887 wurde der Kreuzweg errichtet und kostete 730 fl. 32 kr.
1889 wurde auf dem Altare in der Kapelle die Lourdes-Statue sammt Grotte aufgestellt.
1891 war hier Volksmission gehalten von den Patres Franciscanern in Pnpping.
In diesem Jahre trat Pfarrer Anton Reidinger in Pension. Die Pfarre erhielt Alois Haberl, Cooperator in Andorf.
1893 wurde der Kirchthurm herabgeputzt.
1894 wurde der Hochaltar gereinigt und frisch vergoldet und eine neue Johannesstatue an der Au�enseite des Oratoriums aufgestellt. Auch die sechs alten Reliquienk�sten wurden renoviert. Als dieselben zerlegt wurden, fand sich ein Zettel vor, auf dem geschrieben stand: 1764 den 25. August wurden diese Pyramiden neu gefa�t von Johann Stadlmayr und dessen Ehewirthin Katharina.
1895 wurden die ganze Kirche und Saeristei von Au�en gewei�t und ges�rbelk.
1896 wurde eine neue Marienstatue an der Au�enseite des Oratoriums aufgestellt.
1897 wurden Dachrinnen um das Dach des Presbyteriums und der Saeristei sammt Ablaufrinnen und Rinnsteinen angeschafft. Auch ein gro�er Paramentenkasten wurde um 108 fl. beigeschafft.
1898 wurde die Kirchenlaube und der Oelberg renoviert.
Die bei der Kirche bestandene Scapulierbruderfchaft
wurde unter Kaiser Josef II. aufgehoben. Die H�lfte des Bruderschaftsverm�gens per 672 fl. 44 kr. wurde dem hiesigen B�rgerspitale zugewendet. Zum Schl�sse m�gen noch hervorragende Mitglieder dieser Bruderschaft angef�hrt werden.
1654 Maria Magdalena von Salbnrg. 1669 Graf Philipp von Th�rheim und Eleonora von Th�rheim. 1711 Heinrich Graf Rotthaft, Johann Reicharb Gras von Salburg, Maria Magdalena Gr�fin von Salburg. 1718 Willibalb Oethl, Viear in Waizenkirchen uub sein Cooperator Johann
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Erasmus Sedelmayr, Pater Gernon Wegerich, Franciscaner in Greinburg, Rufinus Koch, Franciscaner in Puppiug, Michael D�rner, Beneficiat in Andrichssurt, Johann Wolfgang Parnel, Cooperator in Utzenaich, Friedrich D�rr, Cooperator in Riedan und sein Pfarrer Cyriacns Koch, Margaretha Koch, Klosterfrau in Dicksfeld, Edmund Koch, Cleriker im Kloster Geroda. 1721 Balthasar Ferdinand Eder, Cooperator in Riedan, Johann Heinrch Mayr, Cauonicus in Mattsee. 1722 Johann Flachner Freiherr von, in Andorf-Sch�rgarn, Therese von Flachner. 1724 Theophilns Salzmann, Cooperator. 1729 Eva Eleonora Millinger von der Au, Frau der Herrschaften Feldegg und Hiuterudobl, geborene Freiin von Stieber, Maria Sophia Elisabeth Millinger von der Au zu Juneru-see. 1730 Maria Francisca Ottilia Millinger von der Au.
Das Biirgerspital zu Rieda�.
Das hiesige Spital oder Armenhaus wurde gebaut zwischen 1685 und 1700. Der erste Spitalverwalter war Johann Gehring.
Seine Spitalsrechnung lautet: Rechnung des bei dem Markte allhier zu Riedau neuerbauten Spitals oder Armenhauses. Dass und wieviel ich Johann Gehring derzeit verordneter Spitalverweser vom Jahre 1685 bis letzten December 1700 sowohl an geschehenen Legaten als auch ein bei dem ehrw�rdigen Gotteshause allhier eingegangenen Sammelgeldern und anders empfangen, hingegen bei Erbauung ausgegeben, wie dann hernachstehend mit Mehreren ausf�hrlich zu Vernehmen. Anno 1700.
Dieweilen denn zur Erbauung eines Spitals oder Armenhauses die B�rgerschaft keinen eigenen Grund hatte, als ist R. Richter und Rath bei gn�diger hochgr�flicher Bormundherrschaft um Bewilligung eines hiezu ben�thigten Grundes, wie sowohl zu dem solchen Haus als auch einem kleinen G�rtel, wie nicht weniger um die Sammlung im allhiesigen Gotteshause zu zweimalen bittlich gehorsamst eingekommen,
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welche dann in Ansehung solch guten und Gott gef�lligen Werkes aus augeboruer hochgr�flichen Milde nicht allein den ben�thigten Grund, sondern auch die Sammlung in der Kirche gn�digst bewilligt hat. Beide gn�digen Bescheide wurden dann des Andenkens und k�nftiger Nachricht willen in die B�rgerlade hinterlegt.
Einnahmen.
Hueber Susanne.....................100 fl. � kr. � Pf.
Pofseuius Sebastian, Pfarrer ... 41 � � � � �
Gehring Johann.....................100 � � � � �
Kirchensammlung j�hrlich einmal von
1685 bis 1700 ....................... 740 � 37 � 2 �
An Landsammlung.................... 30 � 19 � � �
Verschiedene Spenden.............. 322 � 50 � � �
Summa. 1434 fl. 21 kr. - Pf.
Ausgaben....................... 393 � 07 � � �
Bleiben zu verrechnen.............1041 fl. 14 kr. � Pf.
1725 gab die Herrschaft die erste Verordnung und Instruction betreffs des B�rgerspitales heraus. Sie lautet: Heute den endstehenden Datum, auf dass von N. Richter und Rath wie auch einer ganzen b�rgerlichen Gemeinde des Marktes Riedan hink�nftig allezeit stets und fest solches gehalten werde, ist eine Gedenkschrift das Spital betreffend, ergangen.
Erstlichen und weilen ohne weiters in sich selbst ganz richtig und klar und m�nniglich bekannt ist, dass allhiesige Herrschaft Riedau zur Erbauung dieses B�rgerspitales Grund und Boden (allermassen der Markt nicht mit Grund und Boden versehen) umsonst hergegeben und neben dem Gottesacker auch ordentlich aufgezeiget hat, als geb�ren und verbleiben deroselben dem Rechte und allgemeinen Landesbranche nach �ber das Spital zu Riedau die Rechte des Patronats und der Advoeatie mit all deren Effekten und Wirkungen
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ohne geringste Ausnahme auf jene Art und Weise, wie sie von Rechten und Landsbrauch in allweg schickt und geb�rt; und gleichwie ersagte Herrschaft Riedau als undisputirlicher Patronatsvogt und Grundherr �ber ermeldetes Spital schon bereits lang, ultra tempus praescriptum, deren 32 Jahre per ipsos actus possessoris in continua serie exercitos dieses Patronats- und Vogteirechtes in ruhigem Besitze ist, also soll es darinnen Weiterfort umnittelbar verbleiben und diesem Rechte und Besitze gem�� hins�ro wie vorher die armen B�rgersleute oder andere, denen es geb�rt, frei an� und aufnehmen, auch �ber diese Leute als Vogt- und Grundherr in Zivil- und Strafsachen der obrigkeitlichen Jurisdiction, wie es ohnedem nach hiesigem Ortsherkommen Recht und Brauch ist, haben und aus�ben.
Andertens und was die Erw�hlung eines Spitalverwalters betrifft, kann zwar der Markt und die B�rgerschaft jedoch mit Vorwissen und Konsens der gn�digen Herrschaft einen ans dem Rathe nach ihrem Belieben erw�hlen, solchen aber hernach der gn�digen Herrschaft zur gn�digen Guthei�ung und Best�tigung vorstellen, welcher dann, so er tauglich und geschickt ist, angenommen und best�tiget wird, widrigenfalls aber zur�ckgewiesen und ein anderer tauglicher genommen wird.
Drittens soll ein Spitalverwalter des Spital Fromm und Nutzen in allem und jedem bestm�glichst beobachten und auch daraus sein, auf dass die Spitaler in Frieden und Einigkeit einen frommen ehrbaren Wandel f�hren, auch ihre gew�hnlichen Gebete fr�h und abends flei�ig und and�chtig miteinander verrichten. Er soll auch ohne Vorwissen der gn�digen Herrschaft kein Kapital ausleihen, auch ohne vorhergehende obrigkeitliche Besichtigung und Gutbefinden in Bauf�lligkeiten des Spitals nichts vorrichten lassen. Da aber Bauf�lligkeiten vorfielen, soll er es dem Marktgerichte, selbiges aber der Obrigkeit des Konsens wegen hinterbringen. Ebenso soll er auch alle Jahre und ein jedes Jahr besonders �ber Empfang und Ausgaben ehrbar und redlich Rechnung f�hren,
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solche allezeit 14 Tage nach Georgi sauber abgeschrieben und eingebunden zu Marktgerichts Handen erlegen, das Marktgericht aber mit Zuziehung des Rathes selbe Rechnung durchgehen, ihre M�ngel und Bedenken gegen Vorbehalt des Rechnungsf�hrers Erl�uterungen dar�ber schriftlich verfassen und solche sodann l�ngst inner 14 Tagen hernach sammt der Originalrechnung zur gn�digen Herrschaftskanzlei bringen, damit von da aus von Vogt- und Grundobrigkeit wegen die endliche Ratifieiernng und Adjustierung geschehen m�ge.
Viertens was nun aber die schon lange Jahre r�ckst�ndigen Rechnungen des Michael Mayr und seines Vorfahrers Franz Wiesinger betrifft, die soll er Michael Mayr mit allen geh�rigen Empfang- und Ansgabs - Certifieaten in Forma zu Marktgerichts Handen erlegen, um allda die Bemerkungen dar�ber schriftlich zu verfassen und solche sodann mit den Originalen selbst zur gn�digen Herrschaft tragen, um die endliche Erledigung bringen zu k�nnen.
F�nftens soll hink�nftig ein Spitalverwalter (au�er es ereigneten sich andere Verhinderungsf�lle, oder man h�tte wider ihn ehrhafte Ursache und erhebliche Bedenken) allzeit zwei Jahre im Amte verbleiben. Nach Ausgang dieser Zeit aber bei der ohnedem vorzunehmenden Richterwahl entweder wiederum aufs neue best�tigt oder ein anderer erw�hlt und hernach von der gn�digen Herrschaft, wie oben schon andertens erw�hnt worden, best�tigt oder zur�ckgewiesen und solchen Falls ein anderer Tauglicher genommen werden.
Sechstens und obschon gemeiniglich die armen B�rgersleute in dieses Spital wenig mit sich hineinbringen, so soll doch dasjenige, was es immer sei und einem solchen Spitaler eigenth�mlich zugeh�rig sein m�ge, bei k�nftigen Todf�llen ohne vorhero gepflogener vogtobrigkeitlicher Sperr und Verhandlung den n�chsten Erben nicht mehr so frei hinausgelassen werden, sondern hier�ber die gebr�uchliche obrigkeitliche Verhandlung gepflogen und beobachtet werden. Auch die heimliche Hinausschaffung der Beeteu und anderer Fahrnisse den
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Spitalern sowohl als ihren Befreundten unter gro�er Strafe und Verlust des Ihrigen aufs sch�rfste verboten sein. Darob dann ein Spitalverwalter mit sonderer Obsicht festig-lich halten: Die Todtf�lle allfogleich der Obrigkeit andeuten, , wie nicht weniger auf Erfahren die unternehmenden heimlichen Verziehungen und T�fchuugen also gewi� hinterbringen soll, als widrigenfalls er selbst zur Verantwortung und im Falle seiner Nachl��igkeit zur Bestrafung gezogen werden w�rde.
Siebtens nnd gleichwie diese Zeit her von allhiesiger Patronats- und Vogtherrschaft dem Spital die Sammlung in allhiesiger Pfarrkirche erlaubt worden, also soll es hink�nftig noch geschehen; es m�chte sich denn mit der Zeit hierwlder Umst�nde und Beschwerden ereignen, die ein Anderes nach sich ziehen k�nnten, wie dann sichs gn�dige Patronatsund Vogtherrschaft diese Gutwilligkeit wider den Fromm nnd Nntzen der allhiesigen Pfarrkirche durchaus und in All ewige � Zeit zu keinem Recht und Schuldigkeit ziehen lassen wolle.
Achtens wann nun aber diese gute und freiwillige Spitalsammlungsb�chsen zu dem Spitalverwalter getragen und ausgeleert wird, soll allezeit ein anderer B�rger dazu gerufen, das erfindliche Geldquantum in der Spitalrechnung ordentlich in Empfang gesetzt und die Verwendung aus die Armen wiederum in Ausgab genommen werden, aus dass man solchergestalten wissen k�nne, was j�hrlich die Sammlung ertragen thut, und weil
Schlie�lichen der unwidersprechlichen Observanz und Gewohnheit nach die Spitalinwohner, welche es verm�gen und in Kr�ften haben, der gn�digen Vogt- und Grundherr-� schast auf etwelche Tage wie andere Jnleute dahier die Hand-
robot verrichten m�ssen, auch bereits �ber lang praescribirten Zeiten verrichtet haben, also soll es dabei noch hins�ran sein unweigerliches Bewenden haben.
Dessen zur wahren Urkund ist diese ergangene Vogt-nnd Patronats obrigkeitliche Verordnung und respektive ver-
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kindliche Instruktion mit dem kleinen Vormundschaftssiegel (jedoch dem sonsten in allweg ohne Nachtheil und Schaden) bekr�ftigt und dem Marktgerichte eingeh�ndigt worden.
Geschehen in der Herrschaftskanzlei den 24. Jnli 1725.
1757 wurde die zweite Spitalordnnng herausgegeben; sie lautet: Ich Franz Xaver des heil. r�m. Reichs Freiherr Pockstainer von Wassenbach, Herr auf Mindern, Eidendorf wie auch des Behamberger und Kirchd�rfer Amtes, Sr. r�m. kais. auch zu Hnngarn und B�heimb k�nigl. Majest�t Repr�sen-tations- und Kammerrath in Oesterreich ob der Ens, dann der milden Stiftungskommission Pr�ses und gerichtlich verordneter Administrator der gr�flichen Salburg'fchen Herrschaft Riedau bekennen hiemit und in Kraft gegenw�rtigen Stiftungsinstrumentes, wo selbes zu lesen f�rkommt, dass nachdem zufolge eines von hochl�blicher k. k. Repr�sentation und Kammer im Erzherzogthum Oesterreich ob der Ens unter Sr. Majest�t 1756 ergangenen Patent �ber alle mit betr�chtlichen Verm�gen versehenen Stiftungen und Spit�ler, wo derzeit keine Fundationsinstrumenta vorhanden, ordentliche Stiftbriefe oder Ordnungen nach dem dermaligen Verm�gensstande und mit selben abmessender Anzahl der Armen nebst Jnserierung aller darauf haftender Schuldigkeit errichtet werden sollen und nun �ber das unter meiner Administration anvertrauten Herrschaft Riedau mit der Vogtei geh�rigen B�rgerspital in dem Markte Riedau derlei Stiftbriefe oder Ordnungen au�er einer unter dto. 24. Juli 1725 errichteten obrigkeitlichen Instruktion und Verordnung nichts vorfindlich ist, als will ich hiemit von tragender Administrationswegen und zur geb�renden Folge obgedachter k. k. Repr�sentation^- und Kammerverordnung �ber erstgemeldetes B�rgerspital zu Riedau hinnachstehende Spitalordnnng und respektive Stiftungseinrichtung nach Ma� der bishero gepflogenen Observanz und obangezogener obrigkeitlicher Verordnung fernerhin f�rgeschrieben, selbige auch zu der genauen immerw�hrenden Fest-haltung aufs nachdruckfamste eingebunden haben und zwar:
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Erstlichen sollen in mehrerlautes Spital zu Riedau nicht mehr denn 6 altererbt und se�hafte theils m�nnlich theils weibliche B�rger (oder deren Kinder) von der Riedau'schen B�rgerschaft an- und aufgenommen werden, weilen aber in Riedau der Armen zuviel, der Spitalsraum aber nicht mehr als angezogen 6 Personen unterzubringen verstattet, als will inan auch gestatten, dass au�er dem Spitale auuoch 6 dergleichen B�rgersleute (welche, sobald in dem Spital eins mit Tod abgeht, nach dem Alter des genie�enden Almosens dahin und anstatt dessen wiederum ein anderes eintreten soll) das Hinach ausgemessene Almosen genie�en lassen, jedoch m�ssen alle von einem guten und christlichen Lebenswandel sein, auch sollen die einem verstorbenen Spitaler angeh�rigen Effekten und Verm�gen gleich nach dessen Tode von der Herrschaft inventiert und verhandelt und was hienach �ber das obrigkeitliche Laudemium �brig verbleibet, dem n�chsten Befreundeten, oder wem es hernach geh�rig, hinausgelassen werden. 3JHt_ Ausnehmung dieser Armen aber ist es also zu halten, dass der Rath zu Riedau ein des Spitals als auch des au�er selben genie�enden Almosengenu� bed�rftige Person in Vorschlag in bringen habe. Jedoch das wirkliche Aufnehm- und Verleihungsrecht soll unmittelbar einem Inhaber der Herrschaft Riedau gem�� oben angef�hrter Instruktion geb�ren.
Andertens denen Spitalern als andern das Spitalalmosen geniessenden Armen oblieget, dass sie alle Tage abends um 5 Uhr miteinander einen heiligen Rosenkranz in ter Spitalkapelle f�r alle Gutth�ter und Auferhaltung des Spitals laut und and�chtig beten, auch keiner ohne Noth bei Verlust desfelbigen Tages fallenden Almosens ausbleibe.
Drittens soll dagegen denen 6 Spitalern neben dem bed�rftigen Brennholz jede Woche 14 kr. und alle Quartal extra jedem 20 kr., den 6 au�er dem Spitale das Almosen genie�enden Armen hingegen w�chentlich 7 kr. Bargeld auf die Hand getheilt werden.
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Viertens hat ein Spitalverwalter des Spitals Frommen und Nutzen in all und jedem bestm�glichst zu beobachten auch darauf zu sein, auf dass die Spitaler in Frieden und Einigkeit einen frommen und ehrbaren Lebenswandel f�hren uud falls sich einer nicht geb�rend verhalte, hat er selben erstens mit Worten zu strafen und wann diese Bestrafung nichts bewirkt, ist die Anzeige der Herrschaft zu machen, welche sodann die Macht haben solle, diesen einer ungeziemenden Ausf�hrung �berwiesenen Spitaler dem Spitalhaus auf eine Zeit nach Verschiedenheit der Umst�nde auch f�r immer zu entziehen und einem andern w�rdigeren angedeihen zu lassen.
F�nftens soll auch der Spitalverwalter ohne vorhergehende obrigkeitliche Besichtigung und Gutbefinden in Bau-f�lligkeiten des Spitales f�r sich selbstens nichts vorrichten lassen; da aber Bauf�lligkeiten vorfielen, hat er es dem Marktgerichte, selbes aber der Herrschaft zu unterbringen, um die Beangenscheinnng und Bewilligung zu erhalten. Auch soll er ohne Vorwissen und Zustimmung der Obrigkeit kein Kapital ausleiheu und
Sechstens das Verm�gen dieses Spitales durch die bis-hero gef�hrte Obsicht solchergestalten vermehrt worden, dass selbes zu Georgi 1756 an blo�en versicherten Wivkapitalien 5493 fl. 10 kr. 2 Pf. aufliegend gehabt hat, als sollen auch die zu 4�/0 hievon abfallenden j�hrlichen Interessen nebst der eingehenden Sammlung zu oben ausgeworfener Unterhaltung der Armen und �brig gemeinen Spitalnothdnrft verwendet, der sich etwa zeigende �eberfchu� aber auf Zinsen wiederum angelegt und somit zum Aufnahm und Besten des Spitales nach m�glichsten Kr�ften gewirtschaftet werden.
Siebentens soll der Magistrat im Markte Riedan schuldig sein, aus dessen Mitte einen tauglichen und �erm�glichen Rathsfreund als einen Spitalverwalter, welchem j�hrlich f�r seine Besoldung alten Herkommens gem�� auch noch 5 fl. ausgemessen werden, erw�hlen und der Herrschaft zur Beau-genehmung f�rstellen, welchem dann obliegt, die Interessen
von den Schuldnern sorgf�ltigst einzutreiben, den Nutzen und Aufnahm des Spitals zu bef�rdern, auch �ber Empfang und Ausgab ehrbar und redlich Rechnung zu f�hren und solche allj�hrlich (in dem verm�g obangezogenen Patent angesetzten Termin) zu Marktgerichtshanden zu erlegen, damit selbes mit Zuziehung des Rathes diese Rechnung f�rdersamst durchgehen, ihre Bedenken gegen Vorbehalt des Rechnungsf�hrers Erl�uterungen dar�ber verfassen, solche hernach wenigst inner 14 Tagen sammt der Originalrechnung zur Herrschaftskanzlei erlegen, von selber das patentm��ige Summarium herausgezogen der k. k. milden Stiftungskommission eingeschickt und alsdann solche Rechnung von Grund- und Vogtobrigkeit endliche k�nne adjustiert werden.
Uebrigens ist dieses Fundatiousinstrument und respektive Stiftbrief, durch welche genaue Beobachtung die Spitalkapitalien mit der Hilfe Gottes k�nnen vermehrt werden, einer hochl�blichen k. k. Repr�sentation und Kammer zum Durchgehen eingeschickt, von hochselber auch approbiert und konfirmiert, sodann aber vielfach gleichlautend zustanden geschrieben, mit dem Administrationsinsiegel verfertigt, eines in dem herrschaftlichen Archiv zum ewigen Ged�chtnis verwahrlich hinterlegt, das Zweite zur hochl�blichen k. k. Repr�sentation und Kammer patentm��ig eingereicht, uni) das Dritte dem Spitalverwalter zugestellt, endlich auch viertens dieses Instrument auf eine Dafel in der Spitalgemainstnbe aufgehenkt worden.
Actum Riedau den letzten Dezember 1757.
1794 wurde der dritte und letzte Stiftbrief verfa�t. Er lautet: Ich Josef Edler von Sonnenstein Ritter des heil, r�m. Reiches, Sr. k. k. Majest�t Regierungsrath und jubilirter Kreishauptmann des Traunviertels als Herr der Herrschaft Riedau in Oesterreich ob der Ens des Hausruckviertels bekennen hiemit �ffentlich und in Kraft dieses Stiftbriefes, nachdem verm�g h�chsten Verordnungen n�thig befunden worden ist, dass die hiesige Versorgungsanstalt nach ihrer neuen Organisierung auch mit einem neuen Stiftbriefe bedenket und auf
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solche Art mit Beihilfe des j�hrlichen Pr�liminarsystems und zwar mittels Einschaltung gesummter Bedeckung- und Erfordernis-zweige in stetem Fortgang erhalten werde, so wrrd dieser angeordnete Stiftbrief auf die unten angef�hrteu Puukte gegr�ndet, anmit ausgefertigt und erkl�rt, da�
Erstens nach Inhalt des �ber das allhrer bestandene und in die dermalige Verforgungsanftalt umgeschaffeue B�rgersvital errichteten urspr�nglichen Stiftsbriefes das Stammver-m�gen von der hiesiegen B�rgerschaft gestiftet worden und dasselbe au�er den in der Folge durch die Zutheilung der H�lfte des hiesigen Bruderschaftsverm�gen eine Anstiftung per 672 fl. 44 kr. erhalten hat. .
Zweitens sind im gedachten Spitale im h�chsten Falle nie mehr denn 12 alterlebte oder pre�hafte sowohl m�nnliche als weibliche B�rger oder deren Kinder von der Riedau schen B�rgerschaft beiderlei Jurisdiction als Pfr�ndner an- und aufzunehmen, wovon jedoch, da der Raum des Spitales es nicht gestattet, nur die 6 m�hseligern ihre unentgeltliche Wohnungen in selbem zu erhalten, die andern 6 aber dieselben sich au�er demselben zu suchen und zu bezahlen haben.
Drittens ist das Recht, die erledigt werdenden Pfr�ndnerstellen wieder zu besetzen und die Betheilungen zu bewilligen der Herrschast Riedau als Vogtei, wie ehevor als auch serners, ganz allein einger�umt; doch m�ssen die zur Einr�ckung ansuchenden Pf�ndner jederzeit vorher das Zeugnis ihrer Armut und Sittlichkeit von dem Herrn Pfarrer und Armenvater beibringen, wo sonach die Er�ffnung dieser Aufnahme und Betheilungsbewilligung mittels Dekret an den Spitalverwalter zu geschehen hat. Und da hiebei �blich war, dass der Magistrat m Riedau eine zum Spitalzeugnisse w�rdige Person zur Aufnahme der Vogtherrschaft vorschlug, so wird solche Gewohnheit auch f�r die Zukunft demselben beibelassen.
Viertens die Verbindlichkeiten, welche die aus diesem Spitalsverm�gen unterhalten werdenden Pfr�ndner zu erf�llen haben, bestehen darin, dass sie alle Tage abends um
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5 Uhr miteinander einen heil. Rosenkranz in der Spitalkapelle f�r alle Gutth�ter und zur Aufrechthaltung des Spitales laut und and�chtig beten und hievon keiner ohne Noth bei Verlust desfelbigen Tages fallenden Almosens ausbleiben soll.
F�nftens gleichwie aus dem diess�lligeu Fond nur die wahrhaft Bed�rftigen ihre Versorgung erhalten sollen, so wird zu dessen g�nstiger Aufnahme m�gliche Vorsorge und Aufmerksamkeit dahin gerichtet werden, dass niemand an diesen Wohlthaten theilnehmen soll, der selbst noch einige Mittel besitzt und w�rde
Sechsteus demnach in Erfahrung gebracht, dass ein Pfr�ndner eigenth�mliches Verm�gen besessen und solches verheimlicht hat, so soll er sogleich der Pfr�nde verlustig sein und dem Armenversorgungsfond alle auf seine Erhaltung bestrittenen K�sten sammt Interessen zur�ck zuersetzen verhalten werden. Demjenigen aber, der unter der Zeit des Genusses ein Verm�gen auf was immer f�r eine Art erh�lt, soll es freigestellt sein, ob er sich der Pfr�nde begeben und hievon die genossenen Verpslegsgelder zur�ck zuersetzen, oder ob er nach seinem Tode das erlangte Verm�gen dem Fonde gegen dem abtreten wolle, dass ihm der davon abfallende Fruchtgenu� lebensl�nglich belassen werde, wo sich
Siebentens von selbst versteht, dass all dasjenige Verm�gen, welches nach dem Tode eines stiftm��igen Pfr�ndners hinterlassen wird, ganz allein dem Versorgungsfond allhier ohne die mindeste Aufrechnung einer Taxe in Gesch�ften des Richteramtes oder unter dem Vorwande eines Mortuariums zufallen und ordentlich verrechnet werden soll.
Achtens ist zur Herhaltung guter Ordnung der Magistrat im Markte Riedau gem�� alter Gewohnheit serners schuldig, aus seiner Mitte einen tauglichen und verm�glichen Rathsfreund als Spitalverwalter zu w�hlen und der hiesigen Herrschaft zur Beangenehmignng vorzustellen, welcher Spitalverwalter sonach
Neuntens die Pflicht auf sich hat, dieses Verwalteramt gegen j�hrlichen Gehalt und Passiernng von 9 fl. zu bekleiden und in dieser Zeit den Spitalnutzen auf alle m�gliche Art zu bef�rdern, auch darob zu fein, dass die Spitaler in Frieden und Einigkeit einen frommen ehrbaren Lebenswandel f�hren und falls sich einer nicht geb�rend verhalte, selben allen Ernstes mit Worten zu bestrafen und wann diese Bestrafung nichts fruchtet, hier�ber der Vogteiherrschaft Anzeige zu machen, welche sodann die Macht hat, diesen einer ungeziemenden Auff�hrung �berwiesenen Spitalpfr�ndner den Spitalgenu� auf eine Zeit nach Beschaffenheit der Umst�nde auch f�r best�ndig zu entziehen und einen andern w�rdigeren angedeihen zu lassen.
Zehntens ebenso ist derselbe auch verpflichtet, in Ban-f�lligkeiten des Spitales jedesmal der Vogtherrschaft die Anzeige zu machen und ohne vorhergehender vogtobrigkeitlicher Besichtigung und Gutbefinden f�r sich selbst nichts vorrichten zu lassen; ferners ohne Vorwissen und Bewilligung derselben kein Kapital auszuk�udeu noch auszuleihen, wie auch die Interessen von den Schuldnern sorgf�ltig einzutreiben, �ber Empfang und Ausgab ordentlich Rechnung zu f�hren und solche j�hrlich l�ngstens 8 Tage nach Ausgang des Milit�rjahres zu Handen der Vogtei zu erlegen, damit sie von selber hierauf gem�� den bestehenden Verordnungen in dein gesetzlichen Termine von 14 Tagen zur Revision und Best�tigung der l�blichen k. k. Staatsbuchhaltung in Oesterreich ob der Ens eingesendet werden k�nne.
Elstens sind nebstdem zur guten Vorsicht alle Rechnungen, Stiftbriefe, Dokumente, Obligationen und die vorr�thige Barschaft in der schon vorfindigen gesetzlichen Stiftslade unter dem Vorwissen der Vogtherrschaft, des Marktgerichtes, des Herrn Pfarrers und des jeweiligen Spitalverwalters flei�ig hinterlegter aufzubewahren und zu dem Ende jeden derselben ein Schl�ssel davon zu Handen zu stellen.
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Zw�lften wird �brigens die Versorgungsanstalt durch das gegenw�rtige von Wort zu Wort eingeschaltete 1794 j�hrige Pr�liminarsystem bedeckt, als: ... . n. s. w.
Anmerkung. Die verstorbenen Pfr�ndner sind nach der strengsten Beobachtung des Stolpatentes in R�cksicht des f�r M die Armen eingeschalteten Paragraphes zu begraben; Daher
lediglich der Todtengr�ber und die Todtentr�ger nach der geringsten Klasse zu bezahlen sind, auch die Totentruhe nur mit flachem Deckel und etwas wenig abgestossenen Brettern herzustellen ist.
Zur mehreren Festhaltung dieser Bestimmungen demnach Unterzeichneter den gegenw�rtigen Stiftbrief in 5 Exemplaren ausgefertigt und best�tigt hat, wovon eines der hochl�blichen k. k. oberennsischen Landesregierung und ein zweites der k. k. Provinzial-Staatsbuchhaltung, das dritte in das vogteiliche Archiv, das vierte in den Zechfchrein des B�rgerspitales zur p�nktlichen Darobhaltung hinterlegt und das f�nfte zum * Gebrauche der Pfr�ndner auf eine Tafel in der Spitalgemain-
stube aufgehenkt worden ist.
So geschehen bei der Vogtherrschast Riedau den 26. November 1794.
Josef von Sonnenstein, k. k. Regierungsrath und Inhaber der Herrschaft Riedau m. p.
Gegenw�rtiger Stiftbrief wird hiemit von der k. k. Landesregierung best�tiget. Linz, den 18. J�nner 1795.
Franz 36. Pockstainer m. p.
Georg Edler von Dornfeld m. p.
Regierungsrath.
Die B�rgergarde zu Rieda�.
Der Markt Riedau besitzt auch eine B�rgergarde. Wann dieselbe gegr�ndet wurde, kann mit Bestimmtheit nicht mehr nachgewiesen werden. Nach m�ndlicher Ueberlieferung soll
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dieselbe zwischen 1680 bis 1699 errichtet worden sein. Der verstorbene Herr Hauptmann Gustav Polanetzky gibt als Gr�ndungsjahr in einem Schreiben 1690 an. Merkw�rdigerweise finden sich in den alten Marktrechnungen und anderen Schriften keine Andeutungen �ber das Dasein der B�rgergarde. Das Wenige, was sich vorfindet, ist dies, dass der Garde auf Kosten der Marktgemeinde Pulver f�r den Frohn-leichnahmstag regelm��ig verabreicht und die Mannschaft mit Bier und Brot bewirtet wurde.
Auch geschah es �fters, dass die Garde in fr�heren Zeiten, an den Jahrmarkt-Tagen, wo die Leute aus weiter Entfernung massenhaft nach Riedan str�mmten und es oft etwas kritisch hergieng, zur Aufrechthaltung der Ordnung und Sicherheit unter die Waffen trat.
Die Uniform der Garde bis zum Jahre 1848 bestand in Folgendem: Wei�e Hose, dunkelblauer Frack mit rothen Aufschl�gen mit wei�en Kn�pfen, rothe Epauletts, welche bei den Unterofficieren mit einer gelben Borte eingefa�t waren, <
schwarzen Sturmhut (Zweispitz) mit hohem rothwei�en Federbusche ; wei�es Riemenzeug �ber der Brust gekreuzt und zwar aus der einen Seite die Pulvertasche, auf der andern Seite ein kurzer S�bel. Das Gewehr war eine lange Flinte mit aufgestecktem Bajonnette und Feuersteinschloss.
Die Offieiere trugen dieselbe Uniform nur mit dem Unterschiede, dass sie �ber der wei�en Hose hohe Stiefel trugen, Schlepps�bel und goldene Epauletts hatten und der Federbusch am Sturmhut ganz wei� war. Die dermalige Uniform der B�rgergarde besteht in dunkelblauem Waffenrocke mit hochr�then Aufschl�gen und wei�en Kn�pfen, grauem Beinkleide mit zollbreitem hochrothen Streifen, schwarzem e
Czako mit wei�rother Cocarde und wei�em k. k. Adler, Hinterladgewehre mit Stechbajonnett, schwarzer Patronentasche, wei�em Riemenzeuge und kurzem S�bel mit Lederscheide. Die Musikkapelle hat gleiche Montur, jedoch rothe Czakos mit wei�en Fangschn�ren und schwarzes Riemenzeug. Der Kapellmeister
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und Tambour-Major tragen Schlepps�bel mit Stahlscheide. Die Distinktionszeichen bei den Unterofficieren sind wei�wollene Czakoborten, schwarzgelbes Wollporteepee unb wei�wollene Sterne am Kragen. Bei ben Offieieren silberne Czakoborten, schwarzgelbe seibeite Feldbinde, silberne Porteepees, silberne Kragensterne, Schlepps�bel mit Stahlscheide und an den Beinkleidern zwei rothe Streifen.
Als 1811 Riedan zum K�nigreiche Bayern kam, wurde aus k�niglichen Befehl die B�rgergarde in eine Nationalgarde umgewandelt. Aber 1816, als Riedan wieder �sterreichisch w�rbe, hat sich bie B�rgergarde von selbst wieder neu cou-stituiert.
1852 w�rbe von Sr. Majest�t dem Kaiser das Fortbestehen der Garde zu Riedau genehmigt und ihr bie Ausr�ckung in Waffen bei feierlichen Gelegenheiten im Orte selbst gestattet mit bem Vorbehalte, dass dieselbe, wenn sie zu Festlichkeiten an fremden Orten in Waffen erscheinen will, _ sich � zuvor von Fall zu Fall die Erlaubnis hiezu bei der politischen
Beh�rde erwirken muss.
1857 war die Garde wegen Mangels an Mitgliedern der Aufl�sung nahe. Doch traten einige wackere M�nner zusammen, warben Mitglieder und die Garde wurde wieder neu organisiert. Nach dem Stande vom 1. April 1865 formierte die Garde eine Compagnie mit vier Z�gen. Das Osficierscorps bestand aus einem Hauptmanne als Commandanten, einem Oberlieutenant und drei Lieutenants. Die Mannschaft einschlie�lich der Musikkapelle bestand aus 76 Gardisten.
1866 hatte der gro�e Brand Riedan an den Rand des . Verderbens gebracht. Auch bie B�rgergarbe hotte die Fahne,
welche seit dem Best�nde die dritte war, viele Gewehre und Mvntnrst�cke verloren und giengen alle auf die Garde bez�glichen Schriften durch das Feuer zugruube. Nachbellt die H�user wieder ausgebaut waren und das gesch�ftliche Leben seinen gewohnten Gang wieder bekommen hatte, dachte man
wieder daran, auch die B�rgergarde neu aufzurichten. 1868 wurde ein neues Verzeichnis der Gardisten angelegt, aus welchem zu entnehmen ist, dass die Garde im Ganzen aus 63 Mann bestand. Da die Garde ohne Fahne war, so war es die erste Sorge, eine solche wieder anzuschaffen. Ueber Ersuchen erkl�rte sich Frau Amalia Edle v. Pessler nicht allein bereit, die Stelle der Fahnenmutter zu �bernehmen, sondern auch die Fahne selbst auf eigene Kosten beizustellen. Die Garde und der ganze Markt r�steten sich nun, das Fest der Fahnenweihe in recht feierlicher Weise zu begehen. Als Festtag wurde der 30. August bestimmt. Schon am Vortage kamen von der Ferne fremde Garden an; so von Sierning, Steyr, Steinbach a. Steyr, V�cklabruck, Kremsm�nster und Hallein. Den andern Tag, Sonntag in der Fr�h kamen die Garden von Ried, Wels, Grieskirchen, Gallspach, Hall und Enns. Auf dem Marktplatze war ein Kapellenzelt aufgeschlagen, wo um 11 Uhr eine heil. Messe gelesen wurde. Nach derselben hielt hochw. Herr Pfarrer Gngeneder von Kallham eine begeisterte Ansprache, worauf die neue Fahne geweiht wurde. Die neue Fahne ist wei�-roth und befindet sich auf der einen Seite das Bild der Gottesmutter mit dem Jesu-kinde und auf der andern Seite die Wappen der Familie v. Pessler und des Marktes. Sodann wurde der B�rgergarde der Fahneneid abgenommen mit folgenden Worten: Wir schw�ren zu Gott dem Allm�chtigen Treue Sr. k. k. apostolischen Majest�t unserm allergn�digsten Landesf�rsten Franz Josef I., Kaiser von Oesterreich und nach ihm dem ans allerh�chst dessen Stamme und Gebl�te nachfolgenden Erben Beobachtung der von allerh�chst Sr. apostolischen Majest�t verliehenen Staatsgrundgesetze, Gehorsam den hohen Civil- und Milit�rbeh�rden, unsern Commandanten und allen Vorgesetzten. Wir schw�ren Schutz unserm Markte, Erhaltung der Ordnung und Ruhe, ferner nach Aufforderung der Beh�rden im Falle der Nothwendigkeit Uebernahme des Garnisonsdienstes sowie bei allen dienstlichen Angelegenheiten und Ans-
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r�cknngen strenge Subordination unter den Befehlen der F�hrer zu halten. Wir schw�ren, die uns �bergebene Fahne hoch in Ehren zu halten, sie bei keinem Vorfalle zu verlassen, sie auf das Aen�erste zu vertheidigen und �berhaupt die Pflichten, welche unsere Statuten vorschreiben, sowie die Anordnungen unseres Ausschusses jederzeit genau und gewissenhaft zu erf�llen. So wahr uns Gott helfe! Mit einem feierlichen Te Deum und Defilierung der anwesenden Garden schloss die erhebende Feier, zu der Tausende von Menschen herbeigeeilt waren.
1890 machte Herr Pfarrer Johann Banchinger in Prain der B�rgergarde 50 St�ck W�nzl-Extraeorps-Gewehre sammt Stechbajouuette zum Geschenke.
Zum Schl�sse seien noch die Commandanten der B�rgergarde, soweit alte Leute sich noch daran erinnern k�nnen, angef�hrt:
Knrzwernhard Franz Xaver Sch�rer Mathias Sch�rer Franz Polanezky Wenzl Gustav
Schimak Thomas Polanezky Karl
Renezeder Gottfried Sammer Max.
Die freiwillige Feuerwehr.
Bis zum Jahre 1882 hatte der Markt Riedau wohl zwei alte Spritzen aber keine eigentliche Feuerwehr. Im Oetvber 1882 wurde eine freiwillige Feuerwehr zu gr�nden beschlossen, und meldeten sich hiezu 80 Mitglieder.
1888 wurde in Wien eine neue Spritze um den Preis von 650 fl. angekauft.
Den 3. Juli 1892 feierte die Feuerwehr ihr zehnj�hriges Gr�ndungsfest. Es war ein prachtvoller Tag und erschienen zu dieiem Feste 30 fremde Feuerwehren mit 800 Manu.
Die Hauptleute der Feuerwehr sind:
Wilhelm Hold, Dvetor, 1882 B�cklinger Mathias, 1891
Karl Polanezky, 1884 Steinberger Josef, 1894
Georg Feichiner, 1885 Kaltenbrnnner Franz, 1898.
Pfarrer zu Ried an.
MauchterJoh. Hugoliu, 1635 Hollried Leopold, 1799
Posseny Sebastian, 1646 Tragenreiter Bartholom�,
Holzmayr Heinrich, 1690 1812
Anderegger Christian, 1692 Mayrhofer Wolfgang, 1824
Grei� Josef, 1716 Maislinger Joses, 1844
Koch Cyriakus, 1717 Bauchinger Johann, 1866
Gatterniayr Bartholom�, 1736 Reidinger Anton 1876
Herhager Michael, 1767 Haberl Alois 1891.
Pfarrprovisoren, Coopcratoren und andere Hilfspriester.
Huber Ignaz, Coop., 1717 Bauer Mathias, Coop., 1719 Eckel Theophil, Coop., 1720 D�rr Friedrich, Coop., 1721 Mayr Heinrich, Coop., 1722 Salzmann Teophil, Coop., 1724
Volkmann Georg, Coop., 1726 Taute Franz, Coop., 1726 Schernegger Anton, Coop., 1727
Bauer Mathias, Coop., 1728 Haubenschmitt Max, Coop., 1732
Gattermayr Barthol., Coop., 1736
Riedler Josef, Coop., 1736 Hueber Georg, Coop., 1736 Antesner N., Coop., 1737 Pachmayr Andr�, Coop., 1739 Auzenberg N., 1739 Feichtner Simon, Coop., 1741 Wall Blasius, Coop., 1743
Obauer Franz, Coop., 1744 Hanzenberger Heinrich, Coop., 1745
Dornezhuber Math., Coop., 1750
Hueber Daniel, Coop., 1757 Herhager Michael, Coop., 1759
Demon Johann, Coop., 1762 Stinglwagner Johann, Coop., 1765
Reisinger Georg, Coop., 1767 Baumgartner Mathias, Coop., 1769
Stelzl Mathias, Coop., 1770 Schachner Georg, Coop., 1770 Dittenaner Andr�, Coop., 1771
Schachner R., Coop., 1772 Wieset R., Coop., 1772 Dallinger Franz, Coop., 1776 Mehringer R., Coop., 1776 Sixt Jakob, Coop., 1776
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Staudinger Kajetan, Coop.,
1778
Sch�nauer Johann, Coop..
1779
S�llinger Franz, Coop., 1779 Baumgartner Math., Coop.,
1780
Zachter P. Albert, Hilfspriester
1795
Witkowsky Johann, Coop.,
1796
Grabner Paul, Coop., 1796 Eitelberger Narziss, Coop., 1796
Wurm Zeno, Coop., 1799 Hollried Leopold, Coop., 1799 Hollried Leopold, Provisor, 1799
Hueber Eduard, Coop., 1804 Wurm Hyginus, 1805 M�ller Georg, Coop., 1805 Wurm Hygin, Provisor, 1810 Gusetti Johann, Hilfspriester, 1810
Zinecker Bartholom�, Hilfspriester 1812 Durchhamer Franz, Coop., 1816
Susann Alois, Coop., 1821 EberlJohann, Messeleser 1822 Mayrhofer Wolfgang, Provisor 1824 Kr�nes Johann, Coop., 1833 Zweythnrn Alois, Coop., 1834 MichaleckJohann, Coop., 1836
Zweythurn Alois, Coop., 1836 Maislinger Josef, Coop., 1839 P�lzl Karl, Coop., 1841 Zweythurn Alois, Provisor,
1843
Schilcher Leonhard, Coop.,
1844
Fiedler Adalbert, Coop., 1844 Osterberger Michael, Coop.,
1845
Franngrnber Paul, Coop.,
1848
Spitzenberger Josef, Coop.,
1849
Emminger Gottfried, Coop., 1851
Glaser Anton, Coop., 1853 Nothaft Franz, Coop., 1856 Rauch Josef, Coop., 1857 Spie�l Johann, Coop. 1858 H�rmandinger Johann, Hilfspriester 1860 G�schl Josef, Messeleser, 1862 Zehethoser Franz, Messeleser
1875
Koppold Michael, Provisor,
1876
Danzmayr Karl, Provisor, 1891
Fiala Franz, Messeleser, 1894 BeckHeinrich, Messeleser, 1895 Kobel Franz, Messeleser, 1896 Wei�mann Rudolf, Messe-Icjcr 1899 Hain Josef, Messeleser 1900
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Marktrichtcr
Khickhinger Peter, 1605 Flezer Jonas, 1625 Pleizelsperger Hanns, 1630 K�ckinger, Hanns, 1631 Seits Hanns, 1634 Spatt Johann, 1635 R�dlinger Georg, 1638 Flezer Johann, 1640 Gering Andreas, 1641 Kickhinger Johann, 1642 Frinwagner Mathias, 1644 Kindlinger Thomas, 1646 Gering Andreas, 1651 Frinwagner Mathias 1654 Heindl Simon, 1656 Kainz Wolfgang, 1661 Frinwagner Thomas, 1667 Hagn Wolfgang, 1668 Wiesinger Stefan, 1669 Hagn Wolfgang, 1676 B�ham Bernhard, 1680 Gering Johann, 1682 Westermayr Georg, 1687 Wiesinger Franz, 1705 Renezeder Joh. Georg, 1709 Wiesinger Leopold, 1711 Renezeder Joh. Georg, 1713 Gigleitner Sebastian, 1718 Mayr Michael, 1727 Albrecht Johann, 1731 Wiesinger Leopold, 1734 Schachner Josef, 1735 Wurmb Jakob, 1738 Dreifu� Josef, 1742
zn Nied au.
Lechner Bernhard, 1744 Schachner Josef, 1747 Loy Johann Michael, 1751 Stadlmayr Johann, 1752 Gigleitner Sebastian, 1754 Wurm Josef, 1761 Hueber Michnel, 1766 Stadlmayr Johann, 1770 Raab Mathias, 1776 Renezeder Gottfried, 1778 K�ndinger Andreas, 1782 Rieder Theophil, 1783 Loy Leopold, 1786 Kurzwernhart Frauz, 1789 Huber Jacob, 1790 Hermann Wolfgang, 1791 Panmgartner Joses, 1800 Doberer Johann� 1801 Wurm Joh. Michael, 1808 Raab Mathias, 1809 Gruber Georg, 1812 Sch�rer Frauz, 1813 Erlach Johann, 1818 Schmalvogel Alois, 1821 Bittner Franz, 1824 Weilnb�ck Mathias, 1828 Wurm Josef, 1831 Wurm Adam, 1833 Kurzwernhart Joses, 1835 Mei�l Franz, 1839 Wei�bacher Franz, 1840 Wurm Leonhard, 1842 Zellinger Caspar, 1844 Wurm Josef, 1848.
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B�rgermeister zn Riedan.
Wurm Leonhard, 1852 Wurm Georg, 1875
Kurzwernhart Josef, 1855 Kurzwernhart Gottfried, 1879
Stichlberger Josef, 1860 Polauezky W. Gustav, 1881 Polanezkh W. Gustav, 1861 Kurzwernhart Gottfried, 1883
Wurm Georg, 1864 Wiesbauer Josef, 1885
Polauezky W. Gustav, 1868 Raaber Johann, 1886
Kurzwernhart Gottfried, 1872 Rolhb�ck Anton, 1900.
Rathsherrn zu Rieda�.
Hattinger Hanns, 1605 Puechiuger Michael, 1605 Auckeutobler Georg, 1605 Mayrhofer Adam, 1629 Flezer Johann, 1629 Seits Johann, 1629 Lack Georg, 1629 Pleizelsperger Hanns, 1629 Wibmesperger Georg, 1629 K�ckhiuger Hanns, 1630 Sp�tt Johann, 1630 St�ckenloher Sebastian, 1634 Woscher Bernhard, 1635 Sommereder Georg, 1636 Frinwagner Mathias, 1636 Gering Andreas, 1636 K�ser Sebastian, 1637 Lack Georg, 1638 R�dlinger Georg, 1640 Kindlinger Thomas, 1640 Puchleituer Hanns, 1640 Sp�tt Thomas, 1640 Oettl Johann, 1642 Wanenmacher Johann, 1642
Frinwagner Wolfgang, 1642 Wiesinger Stefan, 1642 Hagn Wolfgang, 1644 Kainz Wolfgang, 1651 Renezeder Wolfgang, 1651 Heindl Simon, 1653 Frinwagner Mathias, 1654 Frinwagner Thomas, 1658 Lack Georg, 1658 Lehner, Tobias, 1662 Huber Johann, 1663 Elerpeck Simon, 1664 B�ham Bernhard, 1667 Wiesinger Stefan, 1667 Weigl Abraham, 1673 Pauzeuberger Thomas, 1675 Feischl Wolfgang, 1675 Raab Gottfried, 1677 Frinwagner Christof, 1680 Lehner Tobias, 1685 Westermayr Georg, 1687 Gering Johann, 1688 Renezeder, Mathias, 1688 Kickinger Johann, 1688
17
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Gering Georg, 1690 Wurm Leonhard, 1694 Abraham Jakob, 1695 Kaiser Georg, 1695 Brandtm�ller Stefan, 1696 Feischl Wolfgang, 1697 Wiesinger Franz, 1700 Lechner Johann, 1700 K�ser Georg, 1702 Wagner Simon, 1705 Gigleitner Bernhard, 1705 Renezeder Georg, 1706 Polstinger Georg, 1706 Wertet Anton, 1706 Reisinger Jakob, 1707 Me�meister Franz, 1709 K�ser Philipp, 1710 Mayr Michael, 1711 Pr�glhnber Abraham, 1713 Albrecht Johann, 1713 Gigleitner Sebastian, 1714 Wiesinger Leopold, 1718 Raab Gottfried, 1719 Banchinger Johann, 1719 Hneber Paul, 1719 Wertet Michael, 1719 Stadelmayer Josef, 1719 Polstinger Georg, 1720 Renezeder, Georg, 1731 Stadler Josef, 1731 Wurm Jakob, 1732 Kickinger Georg, 1733 Schachner Josef, 1733 Lechner Bernhard, 1733 Loy Michael, 1736
Gigleitner Franz, 1744 Hueber Michael, 1744 Dreisu� Josef, 1746 Achleitner Adam, 1748 M��meifter Andr� 1748 Walter Georg, 1749 Stadlmayr Johann, 1749 Wurm Jakob, 1750 Ermann Barthol. 1751 Brandst�tter Anton, 1754 Gattermayr Thomas, 1754 Wei�bacher Sebastian, 1758 Mayr Johann, 1759 Wurm Josef, 1760 Kiudiuger Jakob, 1760 Leithuer Josef, 1761 Mayr Paul, 1762 Renezeder Gottfried, 1763 Kindinger Andr�, 1765 Schachner Leonhard, 1767 Raab Franz, 1769 Loy Leopold, 1769 Saurer Mathias, 1769 Raab Mathias, 1773 Grueber Johann, 1774 G�tzendorfer Simon, 1776 Wurm Josef, 1777 Stadlmayr Josef, 1777 Rieder Theophil, 1780 Kurzwernhart Franz, 1781 Erlach Franz, 1781 Grnber Georg, 1781 Stadlmayr Johann, 1783 Loy Georg, 1785 Hneber Jakob, 1785
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M��meister Michael, 1785 Hermann Wolfgang 1785 Schmidtinger Mathias, 1786 M��meister Andr�, 1787 M��meister Johann, 1790 Hagn Thomas, 1790 Starzengruber Franz, 1793 Kindinger Mathias, 1793 Kindinger Andreas, 1793 Gruber Georg, 1795 Raab Mathias, 1797 Wurm Michael, 1800 Tratberger Anton, 1801 Renezeder Gottfried, 1806 Prininger Josef, 1807 Kurzwernhart Franz, 1808
Hermann Wolfgang, 1810 Obernhnber Josef, 1810 Kr�swang Leopold, 1810 Sch�rer Franz 1810 Flatfcher Mathias, 1817 Straberger Franz, 1818 Mei�l Franz, 1819 Starzengruber Franz, 1833 Loy Gottfried, 1833 Leinberger Josef, 1833 H�rantner Franz, 1833 Lehnet Johann, 1844 Eibelhuber Michael, 1844 Eschenberger Andr�, 1844 Br�glhnber Ignaz, 1844.
Oettl Hanns, 1641 Hagn Wolf, 1645 �ickinger Johann, 1683 Wurm Bernhard, 1687 Westermayr Franz, 1701 Deisinger Jakob, 1706 Ebergafsuer Johann, 1707 Huber Hanns Paul, 1708 Albrecht Johann, 1709 Panchinger Johann, 1714 Walter Georg, 1719 Raab Josef, 1721 Lehnet Bernhard, 1724 Wurmb Jakob, 1726 Schachuer Josef, 1729 Kickiuger Johann, 1730 Dreifu� Josef, 1733
Gmainf�rsprecher.
Deisinger Josef, 1734 Loy Michael, 1735 Kindinger Jakob, 1737 Sch�rer Adam, 1739 Leitner Lorenz, 1741 Daller Mathias, 1744 F�rustein Johann, 1747 Goldberger Jakob, 1748 Meindl Josef, 1749 Kickinger Franz, 1752 Mayrhofer Caspar, 1755 Lettner Josef, 1757 Polstinger Jakob, 1760 SNetz Conrad, 1762 Raab Mathias, 1767 Gruber Georg, 1770 Kindinger Andr�, 1771
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G�tzendorfer Simon, 1774 Weisbacher Balthasar, 1778 Schmidtinger Mathias, 1780 H�rantner Anton, 1785
Bittner Leopold, 1789 Kindinger Mathias, 1791 Aigner Jakob, 1796.
Marktkammerer.
Polstinger Lorenz, 1683 K�ser Georg, 1685 Friwagner Andr�, 1686 Ertl Mathias, 1700 M��meister Franz, 1701 Wibmesperger Thomas, 1703 Renezeder Georg, 1705 Pr�glhnber Abraham, 1706 Krempl Mathias, 1707 Adlmanseder Mathias, 1709 Fnraisen Simon, 1711 Trannpaner Michael, 1713 Brandst�tter Peter, 1730 Lettner Lorenz, 1734 Kindinger Jakob, 1736 Sch�rer Georg, 1738
M��meister Sebastian, 1751 Staininger Johann, 1753 Zellinger Mathias, 1754 Meint�! Josef, 1755 Stadlmayr Mathias, 1762 Goldberger Anton, 1764 Grnber Georg, 1765 G�tzendorfer Simon, 1767 Kindinger Andreas, 1768 Schachtlet Leonhard, 1769 Stadlmayr Jakob, 1774 Pr�glhnber Franz, 1775 Deisinger Josef, 1776 Erlacher Franz, 1777 Stadlmayr Johann, 1778 Hermann Wolfgang, 1788.
Herrschaftliche Pfleger.
Seitenreitter David, 1614 H�rw�rtl Georg, 1624 Krimmer Georg, 1626 Lichtmayr Leonhard, 1656 Kindlinger Georg, 1674 Gro�l Wolfgang, 1677 Erb Georg, 1705 Razesperger Leonhard, 1711 Eisenhofer Franz, 1761 Grintzenberger Georg, 1765
Sengsbr�dl Anton, 1773 Wagner Anton, 1774 Ohl Wenzel, 1785 Sch�ringer Michael, 1794 Lnber Emannel, 1796 Hartmann Franz, 1808 Titlbacher Josef, f l825 Meyner Leopold, 1826 Zach R., 1833 Ziegler Hermogenes, 1833
Burger Ferdinand, 1836 Lang Franz, 1839 Strigl Adam, 1844
Scheiner Franz, 1846 Hanausek Eduard, 1848.
Herrschaftliche Beamte und Amtm�nner.
Pingizer Isaak, Hofschreiber, 1614
Endmaier Hanns, Amtmann, 1629
Furthner Caspar, Hofschreiber, 1646
Dunstberger Jakob, Amtmann,
Gaisegger Stefan, Amtmann, 1670
Gscheidter Johann, Amtmann, 1703
Heberte Simon, Hofschreiber, 1725
Banbesberger Albin, schreiber
Wiesinger Paul, 1635 R�der Johann, 1642 H�ring Adam, 1645 H�berl Johann, 1672 Holzmayr Vitus, 1678 Westermayr Franz, 1707 Stoffrecht Adam, 1715 Stoffrecht Anton, 1734 Stoffrecht Georg, 1757
Deisinger Ulrich, Amtmann, 1735
Pfleger Georg, Amtmann, 1773
BeldleHeinr., Schreiber, 1786 Ditlbacher Georg, Amtmann, 1789
Ditlbacher Josef, Actuar, 1824 Loy Josef, Actuar, 1827 Grill R., Kanzlist, 1827 Stra�er Friedr., Actuar, 1833 Schimat Alois, Actuar, 1834 DitlbacherN., Amtmann, 1843 Loy N. Actuar, 1843 Haitzing Matth., Actuar, 1848.
Messner.
Gattermayr Philipp, 1763 Gruber Franz, 1794 Haberl Philipp, 1818 Lehner Johann, 1833 Lehner Franz, 1870 Wimmer Franz, Organist, 1874
Schachtner Franz, Organist, 1875.
Hof
Lehrer.
Lehner Johann, 1639 Kraus Georg, 1651
HansmanningerLougin., 1645 Neumayr Hildebrand, 1659
262
Engerer Thomas, 1662 Wunderlich Jakob, 1665 Dirnreiter Mathias, 1668 Reiter Leopold, 1671 Heberle Johann, 1677 H�berl Wolfg. Simon, 1712 Arminger Simon, 1766
Unterlehrer und
Filz Franz, 1873 Mayr Wenzl, 1876 Florentin Edle v., 1877 Rosenberger Alois, 3 879 Oehninger Josef, 1879 Burtscher Martin, 1879 Mayer Karl, 1883
Handarbeitslehrerinnen.
Willemer Josefine, 1880 Dillmger Theresia, 1887
Aigner Aloisia, 1883 Burtscher Magdalena, 1889,
Aerzte zu Ried an.
Weinholzer Adam, Bader, Kerschner Rud.,Lader, 1779
Gruber Franz, 1794 Haberl Philipp, 1818 K�chl Karl, 1832 Sigl Albin, 1873 G�rtner Julius, 1876 Burtscher Martin, 1884 Friedberger Franz, 1894.
Aushilsslehrer.
Pecher Katharine, 1889 St�rzlinger Ludwig, 1893 Kurzenkirchner Ludwig, 1896 Wimberger Hedwig, 1896 Mayer Karl, 1896 Grasruck Maria, 1898.
1615
Biruer Johann, Bader, 1626 Birner Georg, Bader, 1641 Finger Christian, Chirurg, 1647
EndthamerJoh., Bader, 1654 Piringer Georg, Bader, 1664 Raaber Franz, Bader, 1687 Weginger Ferd., Bader, 1693 De Proti Franz, Doetor, 1704 Eispacher Mich., Bader, 1746 W�ginger Sim., Bader, 1770
Wolfgang Ant., Chirurg, 1793 Zinhobel Joh. Paul, Chirurgs 1830
Stichlberger Josef, Chirurg, 1837
Hold Wilhelm, Doetor, 1846 Resch Josef, Arzt, 1895 Mayrlechnet: Josef, Doetor,
1896
Schmalnauer Emil, Doetor,
1897
Hagn Jakob, Arzt, 1899.
- 263 �
H�nserverzeichnis des Marktes Riedau.
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
1 6 Holzmayr Abraham � Elias Abraham Staininger Georg � Melchior Joh. Georg Petershofer Georg � Rudolf Johann 1626 1638 1670 1693 1703 1734 1779 1808 1819 Weber Schneider Jurisdiction Ret-schau. Steuer 8 Pf. Dieses Haus wurde 1832 abgebrochen und das nebenstehende gr��er aufgebaut, daher es jetzt die Nr. 6 und 7 hat.
2 7 Grie�p�ck Sebastian Grneber Martin Wei�pacher Franz � Sebastian Hermann Wolfgang Jakob Renezeder Gottfried Prechtl Michael Pollak Matth�us Benedikt Alois Polanezky W. Gustav Karl Knab Anton � Anna 1625 1662 1706 1743 1782 1829 1844 1845 1847 1855 1886 1898 1899 Tischler Schuhmacher Kaufmann Jurisdiction Retschan. Steuer: 3 Schilling.
3 8 Steinprugger Hanns Peckenaigner Wolf Schachner Gabriel Josef � Leonhard Kurzwernhart Franz Josef � Gottfried 1626 1651 1693 1712 1761 1772 1822 1864 Gastgeber Hutmacher Klampferer Kaufmann Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling.
4 9 Gr�ebler Florian Schatzdorfer Wolf Sebastian 1626 1631 1662 Jurisdiction Weber Retschan. Steuer: � 20 Pfennig. Wurde
� 264 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Walter Johann 1694 Riemer nach dem Brande
� Joh. Georg 1710 von 1866 nicht
� Georg 1730 mehr aufgebaut, sondern das Haus
Reich art 1773
Sch�rer Franz 1803 Nr. 8 dadurch ver-
Ertl Jakob lfc'4B gr��ert, weshalb
Wimmer Elisabeth � es jetzt die Nr. 8
Reisinger N. 1863 Maurer und 9 f�hrt.
Raab er Johann 1864 Goldjchmied
5 10 Hattinger Hanns Sehnet Tobias � Georg � Michael Bernhard Brandst�tter Anton Starzengruber Stefan Harrer Josef Starzengruber Franz Baumgartner Johann Simon Theodor 1605 1635 1662 1695 1717 1752 1780 1783 1819 1892 1894 B�cker � Jurisdiction Retschan. Steuer: 1 Schill. 10 Pf. War schon 1626 gemauert.
Winklmair Ferdinand 1894
Kobel Franz 1895
Amstetter Ignaz 11899
6 11 Maggin Sebastian Krimmer Georg 1626 1630 Jurisdiction Retschan. Steuer:
P�ldl Simon 1666 B�cker 3 Schilling.
� Simon 16v)2 ff
Renezeder Philipp 1726
Dornw�ckinger Josef 1771 ff
Bergmann Josef 1788
Flatscher Mathias 1788 B�cker u. Wirt
Eiblhuber Josef 1802
� Ludwig 1832 �
Bauer Josef f 1859 tt
Wierer Josef f 1869 1 Wirt
Petershofer Karl f 1892 !
� 265 �
I Haus-Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Petershofer Antonia _ Wirt
Ennser Josef 1898
7 12 Sp�tt Josef 1626 Kr�mer Jurisdiction
Gmainer Susanna 1630 Retschan. Steuer:
Wagner Andr� 1670 Metzger 5 Schilling.
F�rnstein Mathias 1624 �
� Johann 1713
� Georg 1758 �
� Franz 1788 �
� Joh. Georg 1809 �
� Franz 1832 �
Josef 1868 �
Kumpfm�ller Johann 1869 ,,
Mayr Franz 1887
Schein Alois 1901 �
8 13 Mayrhofer Adam 1625 Wirt Jurisdiction
Kainz Wolf 1648 � Frankina. Steuer:
,, � 1692 1 fl.
Fornather Franz 1748 �
Kolb Lorenz 1794 �
Sch�rer Franz f 1841 �
� Mathias f 1862 n
Kolnberger Josef f 1872 �
Fuchs Josef �
Hnemer Gottfried 1879 �
Baumgartner Math. 1888 �
Hnfnagl Josef 1895 �
9 14 R�tlinger Georg 1626 B�cker Jurisdiction
� Friedrich 1638 � Retschan. Steuer:
Renezeder Leopold 1644 � 2 Schilling. Der
� Mathias 1666 B�cker am Ross-
M��meister Abraham � � markt genannt.
� Franz 1693 �
� Sebastian 1725 �
� Andreas : 1755
Holzmayr Josef ,1768 �
� 266 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Holzmayr Johann � Johann Schender Franz 1837 1867 1876 B�cker B�cker und K�rschner
10 15 Oettl Hanns Stadlmaier Andr� Josef � Johann � Josef Rieder Gottlieb Erlach Franz � Johann � Johann Me�enb�ck Josef Dick Mathias | � Johann f Senzenberger Franz 1625 1660 1707 1747 1760 1780 1792 1807 1832 1851 1895 1899 1900 F�rber Leinwand- h�ndler F�rber Rieder Bote Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 5 Schill. 10 Pf.
11 16 Wiesinger Paul � Johann � Mathias � Mathias Frimbwagner Christof Gattermaier Thomas � Thomas Hagn Thomas Rieder Gottlieb Wurm Josef Aigner Jakob Schmalvogel Alois B�cklinger Andreas f � Mathias 1626 1635 1659 1692 1693 1703 1760 1777 1790 1792 1793 1815 1880 1882 Weber Handelsmann Gschmeidler Schuhmacher Eisenhandlung Kaufmann Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling.
12 17 Aigner Georg � Adam Fischer Lorenz Peundtner Mathias 1626 1637 1641 1670 Weber Schuhmacher Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schilling.
� 267 �
I Haus-Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Kitzmantl Martin � Michael � Michael Sichetsleitner Jakob Bauer Leopold Wagner Johann Gnmpoldsberger Jos. Anglbauer Josef Niedereder Agnes � Maria 1733 1761 1809 1825 1836 1847 1849 1863 1868 Weber Linzer Bote
13 18 Hneber Math�ns Gmaiueder Adam Pnchinger Mathias Pr�glhnber Abraham � Jakob � Franz � Anton � Ignaz � Joses � Heinrich 1626 1649 1669 1696 1749 1768 1792 1840 1868 1895 Kr�mer Weber Schneider Gschmeidler Glaser Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl.
14 19 Lorenz Wolf Schwarz Adam � Georg Capeller Hanns Thoblinger Ulrich Hagn Andreas � Franz Obernhnber Josef � Johann Vrandst�tter Mathias F�ckl Anton Hagn Sebastian Kumpfm�ller Johann 1609 1630 1637 1670 1682 1735 1771 1798 1810 1814 1866 Schuhmacher Weber Metzger Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl. 1 Schilling 10 Pfennig. Wurde nach dem Brandt von 1866 nicht mehr aufgebaut.
15 20 Endmaier Johann Dunstberger Jakob Gaisegger Stefan 1626 1658 1670 Hofamtmann Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schilling. Ge-
t
� 268 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt I neu
Gaisegger Johann Gschaider Georg Teisinger Ulrich Pfleger Georg Ditlbacher Georg Hamerl Sebastian � Kaspar Ziegler Lorenz t Dick Mathias Novotny Albert 1703 1718 1735 1773 1789 1793 1827 1840 1864 1872 Hofamtmann J�ger Weber Getreideh�ndl. Griesler Sattler h�rte der Herr-schaft. Hat das Haus von der Herrschaft gekauft.
16 21 Hopfner Michael Seltner Wolf � Sebastian � Sebastian Dinkler Jakob � Jakab � Michael � Franz f Espenperger Andr� M�seneder Michael Ruber Mathias Sammer Max H�dl Mathias 1626 1639 1646 1692 1738 1760 1776 1817 1827 18V7 1862 1885 >893 Hufschmied Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling. Der Besitzermusste zur Winterszeit das Eis am Schlossteiche aufhacken. 1670 war der Teich schon zugesch�ttet; statt dessen zahlte er 1 ft. 4 Schilling.
17 Casteneder Sebastian � Sebastian 1 1626 1647 1 Binder 1 Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. Ist 1700 abgebrannt n. stand im Garten des Hauses Nr. 21.
18 i 22 1 Griltobler Abraham � Ursula Haberl Augustin � Rudolf � Augustin Habermaier David � Mathias 1626 1630 1640 1670 1701 Weber 1 � i � i � Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. 1
� 269 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Habermaier Thomas Zellinger Michael Staininger Geora Mei�l Anton � Franz � Josef Grnber Johann Kaser Johann Hosner Jojef 1735 1762 1775 1788 1804 1851 1880 > Weber 1 tt ' Dosenmacher tt Viktualien- h�ndler
19 23 Reitinger Wolf Gaisp�ck Georg Ohrlinger Adam Lithauer Simon � Georg M��meister Andr� F�rb erb �ck Stefan � Johann Angerbauer Leopold f Spanlang N. Krichbaumer Geora Aigner N. Anglbauer Josef Haidinger Hauzinger Lorenz 1625 1653 1683 1757 1762 1794 1829 1846 1855 1859 1875 1878 1885 Bote Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. Geh�rt jetzt der Gemeinde.
20 1 24 Rosenleutner Hanns Pl�ckher Johann Straffer Heinrich � Mathias � Johann Manigatterer Johann Steiermeier Michael P�hringer Barthol. : Fraungrnbcr Mathias: � Maria 1626 1660 1713 1760 1772 1790 1789 1825 Handschuh- macher i Zimmermann Obsth�ndler Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 5 Schilling. Wurde nach dem Brande anno 1866 nicht mehr aufgebaut and f�hrt daher das Haus Nr. 25 auch die Nr. 24.
270 �
I Haus-Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Michlbauer Josef Pichler N. 1843 1864
21 25 Genb�ck Michael � Jakob Dornstauder Hanns Wagner Paul Zellinger Joh. Georg H�merl Josef � Georg t Gramer Mathias Zieger N. Grub er Mathias f Lindenbauer Michael Rothb�ck Geschwister 1626 1640 1670 1745 1760 1773 1824 1824 1854 1882 1896 Messerschmied Weber Bote Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 2 Schilling.!
22 26 Leidenreitter David Mei�l Josef Krempl Johann 1614 1852 1896 Pfleger Pfeifen- fabrikant Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl. Von 1641 bis 1852 war dieses Haus derPsarrhof.
23 27 Gr�nzinger Sebastian Hagn Christof � Bartholom� � Johann Gro�bauer Thomas � Johann Josef Haubner Leonhard H�rantner Mathias � Franz � Karl Tauschet Johann Watzinger Johann f Reiter Karl 1626 1670 1683 1699 1735 1749 1760 1779 1786 1832 1853 1864 1883 Schneider Metzger Weber H�ndler Kaminfeger Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 1 Schilling.
24 28 | Liebmann Matth�us 1 � Hanns 1625 1635 Klampferer 1 � Jurisdiction Fr�nking. !
� 271 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Stoll Johann 1670 Klampferer Jurisdiction
Lederer Johann � Schlosser Fr�nking. Steuer:
� Anton 1735 � 2 fl. 4 Schilling.
� Anton Veit 1760 �
� Simon 1761 �
� Michael 1800 �
Taferner Johann 1815 �
� Johann 1840 �
Kaltenbrnnner Paul 1847 �
� Paul 1873
Schestanber Karl 1893 �
25 29 Niederleitner Wolf 1625 Weber Jurisdiction
Schatzdorfer Wolf 1637 � Fr�nking. Steuer:
Habermaier Michael � � 1 fl. 2 Schilling
� David 1651 � 15 Pfennig. Wurde
� Thomas 1695 � nach dem Brande
� Georg 1733 � Anno 1866 nicht
Trannpaner Johann 1734 � mehr aufgebaut
Aschenberger Georg � � und die Nr. 29 auf
� ' Anton 1790 das Hans Nr. 30
H�gelhamer Franz 1798 ,, �bertragen.
Mei�l Anton 1790 Dosenmacher
� Josef 1810 �
Aschenberger Anton � Weber
� Michael 1833 �
Kalchgruber Mathias 1843 Dosenmacher
26 30 Friedwagner Matth. 1626 B�cker Jurisdiction
� Johann 1655 � Fr�nking. Steuer:
� Andr� 1683 � 2 fl. 4 Schilling.
Brandst�tter Pet. Paul 1722
� Peter 1760 �
Gruber Joh. Georg 1773 �
� Georg 1792
Koller Paul 1830 �
Dauninger Josef 1835 �
Raaber Jakob 1838
Kindlinger Ignaz 1858
� 272 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Seit Gewerbe Anmerkung
Kumpfm�ller Johann F�rnstein Andr� � Karl 1867 1883 Metzger
27 31 Bernwinkler Georg Wolf � Abraham � Christian Kindlinger Thomas H�rmanseder Philipp Stoffrecht Ant. Georg Kolnberger Paul f D eising er Josef � Anton � Anton Sammer Max 1605 1626 1635 1670 1705 1754 1787 1788 1813 1850 1893 Gastgeber Gastgeber und Hufschmied ! Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling.
28 32 Auckentobler Georg Teufenb�ck Georg Hanns Grienaner Philipp Strobl Wolf Habermaier Leopold � Leopold H�gelhamer Josef Westermaier Michl Eizinger Paul Maurer Johann Markl Leopold � Joses 1626 1631 1670 1683 1692 1745 1769 1783 1810 1849 1853 Schneider Seiler Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. Wurde nach dem Brande Anno 1866 mit dem Hause Nr. 33 vereinigt.
29 33 Auckentobler Anton Georg Feischl Wolf Albrecht Johann � Johann Pangraz Mathias M��meister Michael 1564 1605 1663 1707 1747 1772 1778 Lebzelter Gastgeber Weinwirt Jurisdiction Retschan. Steuer: 4 Schilling 4 Pf. War schon 1626 gemauert.
� 273 �
Hans- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Danninger Josef R�der Franz Trenker Caspar Zauner Michael | Glaser Anton Benedict Alois Raaber Johann 1815 1830 1831 1839 1856 1860 1867 Weinwirt Wirt u. B�cker Wirt und Postmeister Goldschmied
30 34 Wilmansperger Georg Wolf t, Georg Trannwiser Sebastian Renezeder Christof Achleitner Adam G�tzendorfer Simon Weber Johann M��meister Johann Pollak Johann Danninger Josef Franz Grienberger Georg Meisrimler Josef Manhartsberger Josef 1624 1638 1658 1670 1683 1711 1747 1786 1789 1814 1832 1852 1898 B�cker B�cker u. Wirt Wirt Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling.
31 Ste�l Abraham � Hanns � Hanns Schazdorfer Stefan 1609 1625 1670 1683 Schuhmacher Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schill. Brannte um 1700 ab. Dieses Haus stand zwischen Nr. 34 und 35.
32 1 35 Riepperger Georg Neum�ller Simon � Hanns Parth Johann � Georg K��l Johann 1626 1644 1662 1693 1743 1751 Schmied Kupferschmied tt Siebter Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 6 Schilling 12 Pf.
18
� 274 -
I Haus-1 Nr. alt I neu Namen der Besitzer j zeit j Gewerbe Anmerkung
K��l Caspar � Michael � Gottfried Diermayer Johann Mayr Franz 18061 1813! 1849! 1888 18891 Weber Kr�mer
33 36 Schabmperger Hanns Scheubmayer Math. Goldberger Urban � Gotthard Joses H�rantner Andr� H�gelhamer Anton Drack Josef Hagn Leopold � Johann Neuhauser Johann Hagn Leopold 1 1626 1663 1694 1697 1721 1761 1789 1800 1852 1871 1885 1900 Schneider Weber Metzger Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schilling.
34 Cristallnig Andr� � Andr� Grie�b �ck Elias 1615 1650 1679 Riemer Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 3 fl. Brannte um 1700 ab und stand rechts vom Hause Nr. 112.
35 Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl. Das Gartnerh�nsl der Herrschaft geh�rig, brannte um 1700 ab.
36 ; 4S ! Tr�zlinger Wolf Grie�b�ck Mathias � Mathias ,, Tobias Stadlmaier Mathias 1625 1652 1692 1706 1751 i Griesler ; Weber ! > � Jurisdiction Frankina. Steuer: 2 fl.
� 275 �
Hans-
Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Ungeringer Johann 1771 Zimmermann
Eiblhuber Josef 1773
Eitzinger Lorenz 1774 Brnnngraber
� Josef 1798 �
Paul 1832
Raager Georg 1844
Feuchtner Paul 1861
Auzinger Mathias 1865
Ospald Johann 1898 1
37 43 Wanperger Andr� � Andr� Schazdorfer Gallus � Georg Goldberger Jakob H�gelhamer Andr� H�rantner Anton Zellinger Georg 1626 1670 1683 1699 1726 1755 1795 1807 Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling.
Kaufmann Franz 1820 Hafner
H�gelhamer Franz 1823
M�ller Josef 1828 Weber
List Josef 1851
Stnmpfl Franz 1884
Zweim�ller Johann t 1894
Schusterbauer Franz �
Seifried Johann �
Zeitler Alois 1897 Weber
38 45 Wurbm Adam � Ursula 1605 1626 Jurisdiction Fr�nking. Steuer:
Pachinger Wolf 1630 Zimmermann 1 fl. 1 Schilling.
F�nger Christian � Bader
Pramberger Sebastian 1723
H�gelhamer Anton 1760
Memdl Franz 1773
Pachner Wolf 1778 Zeugmacher
� Theresia Renezeder Andr� 1800 Hebamme
| 1800 Weber
Maurer Anton 1805
i � Robert 1857 �
18*
� 276 �
1 Haus-Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
all j neu
39 46 Wagner Georg Grie�b�ck Hanns ,, Hanns � Max � Gotthard Aigner Thomas Ottensamer Mathias Schneewei� Johann � Franz Franz Hanetseder Mathias f Jebing er Johann 10-26 1662 1692 1724 1760 1775 1785 1810 1830 1869 1891 1892 Weber � Sailer Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fL 4 Schilling.
40 - Kaiser Barbara Kern Johann � Johann 1626 1646 1670 Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. Brannte um das Jahr 1700 ab.
41 Stockhamer Elias Winkler Thomas � Thomas � Tdomas Gar�ckher Stefan 1625 1655 1692 1707 1749 Weber Binder it Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling. Brannte 1749 ab; es stand im Garten ides Hauses Nr. 46.
42 � Hochwagner vor 1626 Jurisdiction Ret-schan; war schon 1626 eine Brandstatt im Felde gegen ! Ach leiten.
43 � Lorenz Wolf vor 16?6 dto.
44 � Hueber Sebastian vor 1626 dto.
45 � H�rzenbergerJoh. vor 1626 Jurisdiction Fr�nking. War s�wn 1626 eine Brandstatt auf brnt Felde gegen Ach leiten.
� 277 �
Haus- Nr. all | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
4� Ernsthofer Andr� :62t > Schneider Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schilling; brannte 1641 ab.
47 Wirth Raymund vor 1626 K�rschner Jurisdiction Fr�nking. War schon 1626 eine Brandstatt auf dem Felde gegen Achleiten.
48 - dto.
49 - Dornstecher Jakob vor 1626 dto.
50 � Prnckner Balth. vor 1626, dto.
51 � Wagner Andr� vor 1626 Metzger dto.
52 � RieggerspergerM.vor 1626 dto.
53 � Thanner Johann vor 1626 dto.
54 � dto.
55 � dto.
56 � dto.
57 � dto.
58 � dto.
59 44 Pnechleitner Hanns Stockhamer Michael Hermanseder Leopold 1626 1663 1715 Hutmacher Weber � Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling.
� 278 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Feischl Georg 1721 Tischler
� Johann 1749 �
Kainz Felix 1757 �
K�stl Josef 1779 �
� Josef 18l)o �
ir Franz 1828 Weber
Wilfliugseder Martin � Wagner
� Johann 1864 ,,
60 47 Schmidmaier Andr� 1626 Jurisdiction
Gumpetsberger Wolf � Fr�nking. Steuer:
� Johann 1670 1 fl. 4 Schilling.
Aigner Sebastian 1712 Weber
� Peter 1750
Goldberger Josef 1760
Zellinger Johann 1789
� Michael 1804
H�glhamer Josef 1818
Weinberger Leopold 1848
Manhartsberg er Jos.f 1867
Berger Simon 1869
Schmidt Anton f 1887
Kienbauer David �
Auer Franz t 1896
� Maria �
61 48 Hohenerlinger Wolf 1626 Jurisdiction
Hartwagner Stefan 1630 Fr�nking. Steuer:
Pliemlingstorser Wolf 1670 Weber * fl.
Penndtner Michael 1692 Schlosser
� Leonhard 1706 Weber
P�ll Josef 1739
� Jakob 17(31 �
Maurer Simon � n
� Lorenz 1780
F�rb erb �ck Elise 1782
Zellinger Josef 1803 Weber
F�rberb�ck Jnliana 1806
Lechner Josefa 1824
� 279 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung 1
alt neu
Parzer Anton Schernhamer Johanri � Mathias � Victoria 1832 1845 1866 ' Weber > Victnalien-H�ndler-dto.
62 49 Thanr�ther Hanns Stoll Paul ,, Gallus � Johann Kalteis Stefan ,, Stefan � Georg � Georg � Gottlieb � Eva Gottlieb � Victoria 1626 1643 1683 1700 1715 1760 1775 1796 1800 1840 1848 1901 Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 2 Schilling 10 Pf. 1 !
63 1 50 Stockham er Hanns Schazdorfer Georg Grie�b�ck Georg Habermaier Thomas � Georg Hosmann Martin Erlacher Ignaz Markl Josef � Franz � Franz � Josef 1625 1646 1683 1734 1760 1780 1789 1808 1828 Weber Maurer Weber Maurer Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling.
64 51 I Flezer Jonas � Jonas Huber Bernhard � Nicolaus Schazdorfer Gottfried Pilligseder Gottfried : Prininger Josef � Jakob 1626 1641 1643 1686 1714 1760 1789 1811 Hafner Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling.
� 280 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Markl Josef � Josef 1841 1859 Weber
65 52 Libico Max � Sebastian Tobler Wolf Egger Adam � Johann Zellinger Mathias � Mathias Parth Jakob Aigner Jakob Trompeter Johann � Leopold � Johann Wagenthaler Math� Holzmaier Franz 1626 1647 1670 1682 1704 1749 1760 1777 1792 1816 1857 1897 Hutmacher Weber Maurer Jurisdiction Fr�nking. Steuer: * fl.
66 53 Pachinger Stefan � Samson Stockhamer Elias Wiesinger Georg Englhart Lorenz � Anton Pointner Simon Grans grub er Martin Huber Anton � Adam � Elisabeth Rieder Mathias Fernhuber Franz K�stl Franz Tischler Johann Markl Leopold f Stillinger Thomas 1626 1670 1683 1702 1735 1776 1786 1825 183* 1834 1850 1852 1896 1897 Weber Maurer Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 6 Schilling 12 Pf.
67 Hueber Sebastian 1626 Kr�mer Jurisdiction Retschan Steuer: 1 fl 6 Schill. Stand hinter den H�usern Nr. 54 und 55 und brannte 1641 ab.
� 281 �
I Haus 1 Nr. alt | ne Namen der Besitzer u J-Beii t Gewerbe Anmerkung
05 00 Cn 4' Stiller Peter j Hueber Mathias ! Heringer Johann 1 Deisinger Josef � Caspar 11 Elisabeth Hofstetter Balthasar j � Johann ,, Mathias f � Michael f 1 Huber Leopold 1621 167( 173; 1771 178L 180C 1801 1868 190� 1901 3 Hutmacher ) ) Binder S ; > Binder i '' i Jurisdiction Fr�nking. Steuer 1 fl. 6 Schilling
69 - Dopplinger Joh. vor 1 1626 Jurisdiction Fr�nking. War 1626 eine Brandstatt und stand an Stelle der Binderwerkst�tte des Hauses Nr. 54.
70 � l 1 Wiesinger Hanns � Hanns � Hanns 11 Mathias � Mathias 1626 1639 1662 1683 L712 Gastgeber Tuchscherer tr 1 Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schill. Brannte 1749 ab und stand neben der Binderwerkstatt.
71 55 Pibmingstorfer Georg: Hausteiner Thomas MinichsederZacharias 1 � Zacharias 1 Schazdorser Stefan 1 C. 5. " ^ Josef 1 Hmdmger Josef i Stangl Georg l B�cherl Johann l tt Johann 1 Fischer Berger Michael f ji 1626 1630 1646 1670 1683 !722 772 809 838 870 886 Weber j " r Sattler I Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling.
� 282 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Fuchs Magdalena f Bachinger Simon 1898 1899 Porzellan- maler
72 Stockhamer Sebastian Kainzinger Abraham � Abraham Plbmingstorfer Franz � Witwe 1626 1670 1693 1711 1749 Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 3 Schilling 10 Pf. Brannte 1749 ab und stand neben dem Hause Nr 6L
73 56 Pauzenberger Paul � Thomas � Thomas Wurmb Leonhard Raager Sebastian Spitzenstadler Andr� Walter Jakob Kindinger Mathias � Mathias Haberl Philipp Theres M��meister Trenker Caspar Rudolf b> Pe�ler F�rustein Andr� Zauner Michael Markl Johann t � Martin Leeb Georg Markl Martin � Katharina 1626 1655 1692 1719 1728 1744 1771 1771 178? 1827 1832 1839 1848 1854 1875 1878 1889 1891 1898 B�cker Wrrt Wirt Jurisdiction Retschan. Steuer: 6 Schilling.
74 57 Sp�tt Hanns Lack Georg Gering Johann � Wolfgang Stadlmaier Josef � Mathias 1625 1640 1670 1694 1707 1746 Gastgeber ;; F�rber Jurisdiction Retschan. Steuer: 1 Schilling 12 Pf.
� 283 �
Hans- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Erlach Franz J�ger Michael Rieg Johann Fischer Josef � Andr� Demelbaner Urban Fischer Gottfried Schlechta Vincenz Zweim�ller Friedrich Tertiarsch Western 1774 1794 1796 1802 1803 1805 1833 1842 1852 1868 F�rber � � ; � Kinderbewahr-1 anstatt
75 Anckentobler Jak. vor 1 1620 Jurisdiction Retschan. War 1641 eine Brandstatt und stand in der Wiese des Hauses Nr. 57.
76 Parzer Leonhard Kindlinger Hanns 1626 1638| Weber Schlosser Jurisdiction Retschan. Steuer: 1 Schilling. Ist 1641 abgebrannt n. stand neben der Brandstatt Nr. 75.
77 Aichinger Leopold � Leopold � Simon 1606 1630 Weber Jurisdiction Retschan. War 1641 eine Brandstatt und stand neben Nr. 76.
78 Stockhamer Lorenz 1626 1 Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. 1641 abgebrannt; stand neben Nr. 77.
79 58 Hochwagner Rnppetsberger Georg 1626 1653 Jurisdiction Retschan. Steuer:
� 284 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Ruppetsberger Georg 1692 Schneider 1 fL 4 Schilling.
� Anton 1704 � Ist 1704 abge-
Prnnner Adam 1724 Weber brannt, wurde aber
Aigner Leopold 1740 � von Prunner Adam
Prunner Johann 1753 � wieder aufgebaut.
� Johann 1780 �
Prininger Josef 1796 �
Ernst Josef 1840 Tischler
Lehner Johann 1872 Schuhmacher
Hamedinger Johann 1877 Kr�mer
80 59 Wiesinger Stefan 1626 B�cker Jurisdiction
� Stefan 1670 � Retschau. Steuer:
Lechner Michael 1695 � 10 Pf.
� Bernhard 1717 �
Dilus Peter 1739 Materialist
G�fchl Johann Georg 1771 �
� Ignaz 1789 Dosenmacher
� Franz 1832 �
� Josef t 1875 Pensionierter
Pfarrer
Hofer Josef f 1889 Vergolder
1 � Anna
81 61 Tisch eldorfer Stefan 1626 Weber Jurisdiction
Prininger Peter 1659 Retschau. Steuer:
� Peter 1692 20 Pfennig.
Pibmingstorser Franz 1711
� Witwe 1749
� Joh. Georg 1750
Staininger Josef 1772
Pnchner Johann 1786
� Matth�us 1811
� Matth�us 1835
Maurer Josef f 1879
Zweim�ller Martin 1894 Wegmacher
Branmann Anton 1897 Brunn grab er
82 62 Hattinger Hanns 1626 Jurisdiction
Weigl Felix 11644 Leirer Retschan. Steuer:
� 285 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt neu
Weigl Abraham Meindl Josef � Josef � Josef Br�ndl Mathias Grub er Norbert f Pramerdorfer Andr� f Asp�ck Josef f Huemer Johann Obermaier Josef Markl Johann Rnprechtsberqer Mich. 1670 1714 1743 1760 1790 1823 1833 1835 1846 1857 Weber Zimmermann 2 Schilling 15 Pfennig.
83 63 Haider Leonhard Hueber Johann � Johann Gmaineder Philipp Joses � Josef Prininger Leonhard � Gottfried � s^ranz � Gottfried Ortner 1626 1670 1692 1710 1749 1760 1784 1807 1832 1854 Weber Handschuh- macher Jurisdiction Retschan. Steuer: 1 Schilling.
84 Hartenberger Lorenz Libico Max Gmaineder Adam > 1626 1630 1641 Hnterer Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schill. Brannte 1641 ab und war an das Haus Nr. 63 angebaut.
85 64 Schnapeleder Wolf Ybbster Wolf Wolf Bschor Gottlieb 1626 1654 169* 1710 Handschuh- macher Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schilling.
� 286 �
Haus-Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
1 I Tax Ludwig � Peter ,, Gottlieb Niederwiser Stefan Georg Kopatsch Johann Wieland Johann 1746 1789 1813 1820 1846 1849 1893 Handschuh- macher
86 65 Pnchinger Adam Hagn Christof � Bartholom� � Johann � Franz � Franz � Michael � Leopold � Lepold Zauner Michael � Mathias Waldner Karl Wieland Johann � Josef 1626 1638 1674 1699 1739 1770 1778 1789 1827 1833 1858 1869 1871 1897 Metzger Kastrant Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling.
87 Fischer Matth�us Schmalz Philipp � Jakob 1626 1670 1693 Seiler Jurisdiction Retschan. Steuer: 4 Schill. Brannte 1704 ab und stand amEckzwischenden H�usern Nr. 65 und 86.
88 Kickinger Peter vor 1626 Jurisdiction Retschan. War 1626 eine Brandstatt und stand in der Wiese am H�gel.
� 287 �
Hans- Nr. Namen der Besitzer Seii t Gewerbe Anmerkung
alt | neu
89 � Hausleitner vor : 1626 Jurisdiction Retschan. War schon 1626 eine Brandstatt neben Nr. 88.
90 Kastncr vor 1626 ! 1 Jurisdiction Retschan. War schon 16^6 eine Brand statt neben Nr. 89.
91 � Riegger vor 1626 dto.
92 � Kindlinger vor 1626 bto.
93 � Danner vor 1626 dto.
94 Wilrnansperger Paul Preiningstorser Seb. 1626 1630 Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 10 Pf. War 1641 eine Brandstatt neben der Brandstatt Nr. 88.
95 Weilhardt vor 1626 i Jurisdiction Retschan. War schon 1626 eine Brandstatt neben der Brandstatt Nr. 89.
96 Kemptner vor 1 1626 $ Jurisdiction Retschan. War schon 1626 eine Brandstatt gegen�ber der Brandstatt Nr. 90.
\
� 288 �
Haus- Nr. alt neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
97 Marchdoppler vor 1626 Jurisdiction Retschan. War schon 1626 eine Brandstatt gegen�ber der Brandstatt Nr. 90.
98 � H�rzeuberger vor 1626 dto.
99 � P�ll vor 1626 dto.
100 67 Reischauer Wolf Wolf Riener Johann Mayrhofer Josef � Caspar � Katharina Zellinger Andr� Tischler Jakob Zellinger Gottfried Braumann Anton Puttin g er Josef 1626 1653 1670 1705 1749 17h3 1817 1848 1890 1891 Weber Weber Hopfenh�ndler Brunngrab er Zimmermann Jurisdiction Retschan. Steuer: 20 Pfennig.
101 66 Kickinger Peter � Maria Georg Desch Maria Heigl Joh. Georg � Mathias ,, Georg Niederndorfer Johann Johann Josef Felix Lechner Peter Penninger Jakob 1626 1630 1631 1670 170.i 1708 1749 1763 1787 1824 1848 1851 1890 1 Seiler Maurer Jurisdiction Retschan. Steuer: 4 Schilling. Ist 1704 abgebrannt und wurde von Heigl Mathias wieder aufgebaut.
� 289 �
Haus Nr. Namen der Besitzer Seil t Gewerbe Anmerkung
all | nei
m 2 6< 9 Teufenb�ck Georg Rieder Hanns � Hanns Tr�xler Hanns Klement Andr� r, Joh. Georg Herbst Caspar Staininger Anton Dusch er Jakob Hold Wilhelm f Zellinger Gottfried 162( 163L 167( 170C 1717 1755 1793 1800 1823 1884 1885 3 Schneider ) Schuhmacher ) > 7 ' � ' Doctor Med., Hopfenh�ndler Jurisdiction Retschan. Steuer 2 Schilling 20 Pf
103 Kapler Samson Hneber Zacharias 1626 1630 I | Schlosser Kr�mer 1 Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. War 1741 eine Brandstatt und stand zwischen den H�usern 67 und 69.
104 70 Elep�ck Sigmund Orthner Thomas K�ser Sebastian Prandtm�ller Stefan Groi� Andr� Jakob � Andr� Kindinger Jakob � Andr� f Straberger Anton tt Josef Stadtler Wilhelm Wilhelm f : � Anton f ; � Maria f ] Psntka Josef ] 1626 1630 1655 1683 1736 1749 1860 1794 1797 1832 1840 1.882 L895 L900 L901 Gastgeber B�cker Wirt Lebzelter Lebzelterin Lebzelter Jurisdiction Retschan. Steuer: 24 Pfennig.
105 71 Gebetseder Sebastian ] Lustenegger Johann 1 Knollmaier Tobias 1 1626 [629 631 1 Ba�geiger 1 Jurisdiction Retschan. Steuer: . Schilling 10 Pst
19
� 290 �
Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
nft | neu
Ellep�ck Simon � Veit Gansinger Georg � Lorenz Pichler Bernhard Gansinger Josef � Josef Mathias Schazdorser Martin � Theres 1670 1688 1728 1749 1753 1784 1815 1847 Weber Zimmermannn
106 Hofer Abraham Hagn Hanns Krempl Christof 1626 1630 1641 Metzger Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 Schilling. War 1641 eine Brandstatt und stand hinter dem Hause Nr. 84 und 85.
107 72 Wannenmacher Hanns � Hanns � Michael Riener Johann � Franz � Franz � Georg Windpe�l Mathias Schmidt Anton Reisinger Augustin Markl Abraham 1626 1651 1683 1699 1733 1784 1824 1844 1848 1848 1851 Sattler tt Weber > Handschuhmacher Jnrisdietion Retschan. Steuer: 2 Schilling. Stand im Hofe des Hauses Nr. 84 und 85. Wurde abgebrochen.
108 73 : St�rmger Matth�us Moshamer Wolf Wolf Grie�b�ck Johann Daller Mathias � Philipp � Georg 162k 164k 167C 168c 170' 176t ; Weber > � ) ; ? Kr�mer ) Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling.
291 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Seiberle Josef � Johann � Josef Lindenbar Michael Johann 1786 1810 1851 1867 1872 Sockenstricker
109 Wagner Hanns 1626 Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. War 1641 eine Brandstatt und stand im Garten des Hauses Nr. 71.
110 Grilltobler Hanns Parzleituer Absalon 1626 1641 Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. War 1641 Brandstatt, stand zwischen den H�usern Nr. 69 und 71.
111 74 Grie�b�ck Georg � Georg Polstinger Lorenz � Georg � Josef Georg Renezeder Stefan Haslaner Franz Raininger Franz Zellinger Franz �' Caspar Dick Johann Zehethofer Franz Schiebl Vicenz 1636 1670 1671 1693 1729 1749 1750 1775 1806 1829 1873 1896 Weber Metzger Weber Bote Messeleser Jurisdiction Retschan. Steuer: 4 Schilling.
112 - Zett Hanns Hagn Balthasar 1626 1630 Wei�g�rber Metzger Jurisdiction ^Fr�nking. Steuer: 19*
292 �
I $a\i& Nr. all | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Hagn Hanns 1641 Metzger 2 fl. 2 Schilling 20 Pf. War 1641 Brandstatt neben dem Hause Nr. 74 beim Bache.
113 75 Wei�pacher Hanns Jakob Abraham Metz Konrad � Konrad � Johann Hiermanseder Felix � Georg � Friedrich 1626 1662 1704 1749 1788 1802 1832 1877 K�rschner Hufschmied � " " Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl.
114 Gmainer Wolf 1626 Weber Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling. War 1641 Brandstatt und stand im Garten des Hauses Nr. 75.
115 76 Maier Anna Hofer Abraham Weigl Felix � Felix Prnner Bernhard Kolb Johann Michael � Mathias Leinberger Josef ,, Ludwig Donaubauer Ludwig Rothb�ck Johann f � Anton 1626 1630 1644 1692 1721 1749 1773 1806 1844 1878 1888 >889 Schlosserin Schlosser Hutmacher Kaufmann Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl.
116 � Khaininger Wolf Tobler Georg � Georg 1626 1637 1670 1 Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl. 6 Schilling
� 293 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Polstinger Lorenz Haslinger Tobias 1682 Weber 20 Pf. Brannte 1704 ab und stand in der Wiese gegen�ber dem Hause Nr. 78 am Bache.
117 Wirth Raimund � Raimund 1626 1641 K�rschner Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schill. Brannte 1641 ab. Stand neben der Brandstatt Nr. 116.
118 Stockhamer Wolf � Lorenz 1626 1641 Weber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl. Brannte 1641 ab und stand neben dem Wege zum Keller
119 77 Hagn Balthasar D�ringer Jakob Ste�l Christof Wolmarcher Sebastian Pramberger Christof � Mathias � Mathias ^ � Stefan Schneiderbauer Georg Weinzirl Johann Weiretm�ller Peter Brandl Georg Reitinger Anna 1626 1630 1670 1697 1727 1750 1772 1814 1836 1840 1866 1889 Metzger Weber Schuhmacher Lederer Tischler Maurermeister Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schilling.
120 78 Summereder Barbara � Georg Wurbm Hanns Bernh. � Jakob � Michael 1626 1636 1655 1715 1784 Lederin Lederer ! :: l1 Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 6 fl. Au�erdem '�r die Herrschaft einen Jagdhund
294 �
Haus- Nr. alt 1 neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Wurbm Josef � � Leonhard ' Madlsperger Josef : � Johann L819 1832 L862 1893 Lederer 1 ft galten oder 1 fl. 1 Schilling j�hrlich zahlen.
121 Paumgartner Andr� Gmaineder Sebastian Pfliegmacher 1626 1663 1693 Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 Schilling. Der Besitzer musste auch den Zaun und Eisrechen bei der Pram instand halten. Brannte 1704 ab und stand zwischen denH�n-, sernNr.77 und 78.
122 Mittermaier Margar. vor 1626 Jurisdiction Retschan. War 1641 eine Brandstatt und am M�hlbache neben der Brandstatt Nr. 112 Steuer: 2 Schill.
123 Wirth Matth�us Dornhofer Wolf Wolf 1626 1692 K�rschner Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schill. Brannte 1704 ab und stand; beim M�hlbache im Garten des Hauses Nr. 82.
124 1 8( ) Gebhart Matth�us Rieggersperger Mart Wirth Fabian Lenkh Leonhard Walther Mathias Philipp 162C . 163( 167( 168$ 170( 1721 5 Schuhmacher ) ) K�rschner >1 Lederer ; Sattler Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl.
� 295 �
Haus- Nr. alt I neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe j 1 Anmerkung
Walther Philipp Rieg Johann Pittner Leopold Renezeder Gottfried Hahn Th�dd� Gigleitner Ignaz Ignaz Sch�ler Michael Weinberger Josef 1760 1780 1789 1793 1794 1805 1832 1840 1882 Sattler
125 81 Wei�pacher Simon � Simon Paul Jakob Jakob � Balthasar Stangl Jakob � Johann Johann Furthmayr Philipp � Jakob Urban Florian 1638 1656 1683 1713 1749 1756 1790 1828 1869 1887 1891 Schuhmacher Fragner Victnalien- h�ndler Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling.
126 Kapler Samson Pachinger Wolf 1626 1641 Schlosser Zimmermann Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl. Ist 1641 abgebrannt u. stand zwischen den H�usern Nr. 80 und 83.
127 82 : Gering Andr� � Andr� � Sigmund Stadlmaier Josef � Johann Meindl Franz Heidinger Alexander 1626 1649 1683 1707 1746 1760 1772 F�rber � � 1 fr i Weber ' tt Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 2 Schilling.
� 296 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Heidinger Andr� 1788 Weber
Weilnb�ck Mathias 1818 Wei�g�rber
Schaeder Franz 1854 �
Baumgartner Math. 1883 In diesem Hause
Gurtner Paul f 1894 Postmeister befindet sich jetzt
Urban Florian 1895 Postbote die Post.
128 83 Hagn Hanns 1626 Metzger Jurisdiction
Stoll Elias 1630 Fr�nking. Steuer:
Hagn Wolf 1646 � 2 fl.
� Wolf 1692 �
Eytl Simon 1704 �
� Simon 1749 �
Polstinger Jakob 1760
Weymayr Franz 1784 �
Jakob 1811 �
F�rnstein Andr� 1819 �
� Andr� 1846 �
Fuchs Josef 18471 Metzgeru.Wirt
� Georg 1878 �
Hauser Friedrich 18881
Hilling er Franz 1893! �
Schatzl Leopold 1896
Sch�nhofer Jakob 1899 B�cker
129 84 Hattinger Hanns 1626 Gastgeber Jurisdiction
Elep�ck Sigmund 1630 � Retschan. Steuer:
Kindlinger Georg 1670 � 2 Schilling. War
Renezeder Joh. Georg 1698 � das neue Hofwirt-
� Sabina 1749 � haus und schon
� Gottfried 1755 1626 gemauert.
� Gottfried 1796 �
� Josef 1843
Hosner Jakob 1869 �
Fimberger Franz 1891 �
Brunner Johann 1893 �
Maier Ferdinand 1893 Gastwirt
Steinberger Josef 1894 �
Schatzl Leopold 1897 �
Kothbauer Ferdinand 1900
� 297 �
I Haus-
Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
130 85 Kickinger Maria � Peter 1626 Jurisdiction Retfchan. Steuer:
� Bartholom� 1679 Lebzelter 7 Schilling. Wurde
KindtingerJoh. Georg 1715 � mit dem Hanse
Renezeder Gottfried 1756 Nr. 84 zu einem Hause vereinigt.
131 86 Achleitner Sebastian 1626 B�cker Jurisdiction
� Georg Eberga�ner Georg 1643 Retfchan. Steuer:
1658 3 fl. 1 Schilling.
� Wolf 1670
Mayr Johann 1682
M��meister Franz 1693
� Andr� 1739
� Andr� 1778
� Josef t 1812
� Jakob 1822
Eder Johann � Wirt u. B�cker
Starzengruber Franz 1845
Langgrnber Josef 1850
Feichtner Georg 1879
Banchinger Sebastian 1897
132 87 K�rner Wolf 1626 Jurisdiction
P�ckl Sebastian 1661 Lebzelter Retfchan. Steuer:
Kickinger Johann 1683 1 Schilling 10 Pf.
Eberga�ner Johann 1692
Mairinger Caspar 1735 Weber
Zellinger Michael 1774 �
Hagn Thomas 1778 Schneider
Karnsa Franz 1796
Brandmaier Abraham 1802 Weber
� Franeisca �
Schmid Leopold 1831 Schuhmacher
Strehle Josef 1844 Goldschmied
Doberer Johann 1855
Waldner Karl 1864 Kaufmann
Kndelka
Roth � �
� 298 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Gurtner Paul Kaufmann
Urban Florian 1871 �
Ofner � �
Polanezky � �
Huemer Alois 1896 �
Viertbauer Johann �
Bachler Anton 1898 �
Schwarz Anton 1899 �
133 88 Lechner Barbara 1626 B�cker Jurisdiction
Tobias 1662 � Fr�nking. Steuer:
Fribmwagner Christof 1683 ff 1 fl. 4 Schilling.
Kickinger Johann 1692 Wirt
Joh. Georg 1727 �
Schierer Joh. Georg 1737
Mittermaier Johann 1751 �
Josef � �
Gigleitner Jakob 1774
Mittermeier Josef 1802 ,,
Sichetsleitner Jakob 1812 �
Reiter Paul 1818
Scharl Helena f 1847
B�chner Andreas f 1865 �
Leeb Karl � �
Pep�ck Franz 1886
Gurtner Max 1891
Kapsreiter � �
Riedl Johann 1900 �
134 89 Kickinger Hanns 1626 Gastgeber Jurisdiction
� Bartholom� 1853 � Retschan. Steuer:
Lichtmaier Leonhard 1670 1 Schilling 15 Pf.
Westermaier Franz 1683 War 1670 schon
Georg 1697 i gemauert.
Hneber Paul 1707 Lederer
Joh. Michael 1738 �
� Jakob 1780 �
Wurm Josef 1792 �
� Michael 1792
� 299 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Wurm Josef � Michael f Georg t P�schl Josef Sigl Albin 1819 1840 1886 1887 1897 Lederer "
135 90 1 Seits Johann Heindl Sigmund Wicsinger Stefan Franz � Leopold Loy Michael Gnggeneder Jakob � Johann � Stefan Josef Wiefinqer Paul Eiblhuber Josef � Michael f Demelbauer Mathias Wiesbaner Josef 1626 1644 1653 1695 1697 1719 1757 1773 1803 1806 1807 1832 1859 1861 1865 Gastgeber rr 't n Wirt Jurisdiction Fr�nking Steuer: 6 Schilling. Vor 1626 stand an dieser Stelle die alte Hoftaferne.
136 91 Hagn Hanns F�rnstein Abraham Beham Bernhard Walter Bernhard � Jakob P�ll Josef t Augenstein Nicolaus f glatlcher Mathias Puchstaller Johann Ernecker Anton Sichetsleitner Jakob Steininger Theres Wagenthaler Mathias Eiblhuber Michael 1626 1649 1660 1702 1745 1776 1780 1795 1803 1807 1816 1825 1842 Metzger K�rschner Riemer Weber Bote Weber Linzer Bote Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling. Dieses Haus stand �ber dem alten Hofkeller, wo jetzt der Gastgarten des Hauses Nr. 90 ist. Wurde nach dem Brande 1866 nicht mehr aufgebaut.
137 � P�ll vor 1626 Jurisdiction Fr�nking. War 1626 eine Brandstaltu. stand im Garten des Hauses Nr. 89.
� 300 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
138 92 J�g ernrettm aier Ulrich Hattinger Georg Schachner Sigmund Grneber Johann Gigleitner Bernhard � Sebastian � Franz Jakob Grinzenberger Georg Enzelsperger Peter Haslinger Josef � Josef Ge�l Josef Kurzwernhart Josef Manhartsberger Joh. ,, Joh. 1600 1615 1626 1670 1692 1721 1731 1748 1769 1777 1782 1805 1808 1832 1844 1878 Hofm�ller Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 3 fl. 6 Schilling 24 Pf. Musste der Herrschaft auch einen Jagdhund halten oder j�hrlich 1 fl. 4 Schill, zahlen.
139 Lechner Abraham Lenk Caspar � Caspar 1626 1670 1698 Lederer Jurisdiction Retschau. Steuer: 5 Schilling. Brannte 1704 ab und stand im Garten der Hofm�hle.
140 Hagn Hanns Stoll Elias Rieggersperger Mart. 1626 1630 1641 Metzger Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 fl. Brannte 1641 ab und stand hinter dem Hause 90/91.
141 93 1 Pibmingstorfer Andr� Lack Georg Kainz Johann Adlmanseder Urban � Joses Josef ,, Maria Stra� er Ferdinand 1626 1630 1666 1683 1707 1741 1760 1771 K�rschner Schuhmacher Jurisdiction Retschau. Steuer: 2 Schilling.
� 301 �
Haus-
Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
Lehner Johann 1806 Kn�pfmacher
� Johann 1822 Schuhmacher
� Franz 1870 �
142 72 Riegger vor 1626 Jurisdiction
Retschan. War
M�hringer Elisabeth 1871 Kr�merin 1626 eine Brand-
Hofer Anna 1890 � statt. 1871 wurde
an dieser Stelle wieder ein Haus erbaut.
143 94 Friedenwagner Leop. Panzenberger Hanns 1626 B�cker Jurisdiction Retschan. Steuer:
� Abraham 1663 2 Schilling.
� Abraham 1693
Seltner Lorenz 1720
� Josef 1755
� Josef 1755
� Lorenz 1784
� Elisabeth �
Holzinger Georg 1706
H�rmann Franz 1821
Taftner Johann 1822
Schartner Josef 1825
Kickinger Franz 1825 Wirt u. Bck�er
Friedl Mathias 1832
Freund Josef 1841
Ranftl Georg 1845
Dandl Anton 1847
Hneber Josef 1850
Schreibeder Gottfried 1857
Brandst�tter Georg 1858
Knoll Josef 1872
Hinterholzer Johann 1882
Mahlinger Eduard 1891 Wirt
Heiml Johann 1896
Sch�ller Martin 1897
Klingseisen Josef �
Wiesleitner Michael 1898
302 �
Haus-
Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
144 95 K�ser Sebastian Wibmansperger Wols 1626 1658 B�cker Jurisdiction Fr�nking. Steuer:
� Georg 1670 1 fl. 1 Schilling.
� Thomas 1699
Trannpaner Michael 1705
Michael 1749
Brandst�tter Peter 1755 Metzger
Renezeder Stefan 1773
Brandst�tter Mathias 1774
Ignaz 1788
� Karl Snmetinger Johann 1804 Wirtu. Metzger Wurde nach dem
1832 Brande anno 1866
Kronlachner Mathias 1861 � nicht mehr auf-
Kind erb ew ahranstalt 1866 gebaut.
145 96 Sigmund Jonas 1626 Jurisdiction
Hagn Andr� 1653 Metzger Retschau. Steuer:
� Bartholom� Dreifu� Joses 1692 4 Schilling. War
1719 Wei�g�rber 1626 eine Brand-
Joses Mayr Paul 1747 � statt.
1752
� Johann Schmidinger Mathias 1760
1776
Schalk Wolfgang 1796 Seifensieder
Bittner Franz 1832
Franz 1850 �
146 97 FridenwagnerLeopold Gr�zenwagner Peter 1626 1630 Jurisdiction Fr�nking. Steuer:
Hneber Johann 1670 1 fl. 4 Schilling.
Gigleitner Sebastian 1706 Handelsmann
� Sebastian Raab Mathias 1749 �
1897 �
,, Elisabeth Szalay Johann 1798
�
Gr��wang Leopold 1806
� Leopold Dosch Leopold 1825 �
1831 ,,
Loy Gottfried 1831
� 303 �
Ha R alt us- neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Kurzwernhart Josef Friedl Augustin Heber Michael Friedl Augustin Kurzwernhart Anna Polanezky W. Gustav Semrel Wenzl Polanezky W. Gustav Bnrtscher Magdalena 1839 1841 1845 1845 1849 1889 1895 Handelsmann Kaufmann
147 98 Auer von Braunau Frideuwagner Thom. Wolf Raab Gottfried � Anna Barbara Ehrmann Barth olom� Raab Franz � Elisabeth � Mathias Wurm Adam Benedikt Albert Schatzl Leopold H�rmannseder Joh. 1626 1670 1683 1712 1729 1730 1755 1785 1801 1820 1870 1885 Handelsmann Postmeister und Wirt Wirt Jurisdiction Fr�nking. War schon 1626 gemauert. Steuer: 4 Schilling.
148 Listl vor 1626 Jurisdiction Fr�nking. War 1626 eine Brandstatt und stand an der Stelle, wo jetzt der Gem�segarten des Hauses Nr. 98 ist.
149 99 Pleizelsberger Hanns Hanns Leits egg er Hanns � Hanns K�ser Georg 1609 1630 1643 1670 1683 Schuhmacher Kr�mer Jurisdiction Retschan. Steuer: 2 Schilling.
� 304 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
K�ser Philipp Lechner Joh. Georg � M. Magdalena Saur Mathias Priller Josef Hofmann Joh. Gottfr. � Anton Sch end er Johann Wagenthaler Math. Matth�us Strehle Josef Hab�ck Johann 1705 1727 1749 1760 1769 1775 1797 1832 1842 1864 1875 Kr�mer Mehlh�ndler K�rschner Greisler Silberarbeiter
150 100 Gebhart Georg ,, Math� Raab Gottfried � Josef Loy Michael � Joh. Georg Wagenthaler Josef Mathias Steininger Georg Egger Rochus Kaltenbrunner Franz 1609 1626 1663 1720 1749 1780 1807 1827 1833 1878 Schuhmacher Handelsmann Schuhmacher Hutmacher Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 4 Schilling.
151 105 Pramberger Wolf � Sebastian Christof Mathias Meindl Franz Schneeberger Andr� Zellinger Michael Holzinger Paul Zellinger Simon � A. Maria Gansinger Josef Pittner Franz Erlach er Franz � A. Maria 1626 1656 1697 1727 1749 1850 1762 1778 1789 1807 1810 1821 Weber Seiler Weber Seifensieder F�rber Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 2 Schilling.
� 305 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Germedinger Mathias 1827
Stra� er Lorenz 1869
Klaftinger Michael 1873 B�cker
Wegner Wilhelm � Schneider
152 101 Tobler Sebastian 1626 Weber Jurisdiction
� Stefan 1670 � Fr�nking. Steuer:
� Mathias 1692 � 4 Schilling. Dieses
Kitzmantl Martin 1749 � Haus war vor dem
Hneber Max 1760 � Brande 1866 an
Zellinger Andr� f 1772 � das Haus Nr. 105
Kolnberger Johann 1783 angebaut.
� A. Maria 1791
Habermaier Paul 1801 Weber
Paul 1807 �
Windpe�l Mathias 1839
Zeitler Josef 1842 Weber
� Josef t 1867 �
� Mathias 1874 Kr�mer
153 103 Wei�pacher Hanns 1626 K�rschner Jurisdiction
Schwarz Georg 1649 Fr�nking. Steuer:
Machermaier Stefan 1683 Weber 2 fl.
Schazdorfer Georg 1699 �
Kopfreiter Johann 1745 �
Goldberger Johann 1749 �
Schazdorfer Ignaz 1758 �
Hueber Franz 1782 �
Kickinger Franz 1785 �
� Mathias 1808 ff
� Martin 1836 n
Ortner Johann 1849 Germsieder
� Karl f 1850 ,,
Beham Andr� 1851
Bauer Ferdinand 1853
Tischler Johann 1857 Zimmermann
Grnber Mathias 1866 Victnalien-
H�ndler
Leinberger Ludwig 1873 Hutmacher
Gruber Alois
20
� 306 �
Hans- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt | neu
154 104 Gindesperger Wolf 1626 Weber Jurisdiction
Moshamer Wolf Fr�nking. Steuer:
� Friedrich 1663 Weber 1 fl. 4 Schilling.
Pichler Stefan 1683! � Stand vor dem
Jauer Melchior 1749 Schuhmacher Brande anno 1866
� Thomas 1762 � nahe hinter dem
ft Franz 1785 � Hause Nr. 101.
Augenstein Nicolaus : 1806 Weber
' � Johann 1808 �
Bruckner Simon 1823 ff
� A. Maria � �
Gatterbauer Johann 1846 �
Br�glhnber Anton 1855
Fr�hwirt Mathias f 1859 tt
Tischler Mathias 1860 t?
Dobler Josef 1875!
155 102 Weickhart Hanns 1626 Metzger Jurisdiction
Goldberger Thomas � Fr�nking. Steuer:
� ' Urban 1662 1 fl. Dieses Haus
� Urban 1693 stand vor dem
Schneeberger Franz 1704 Brande 1866 an
Marthuber Sebastian 1750 der Stelle, wo jetzt
Dopplinger Georg 1778 Weber Nr. 101 steht.
Haidinger Josef 1804 tt
� Josef 1842 tr
Josef 1853 ff
Schmidt Ignaz 1868 Buchbinder
Zangerl Karl 1898 ,,
156 106 Kralinger Georg 1626 Schneider Jurisdiction
K�merl Leopold 1630 Fr�nking. Steuer:
Schachner Tobias 1647 Klampferer 1 fl.
Tobias 1683 ,r
Eder Franz 1745
Schullereder Lorenz 1760 Weber
Kaltenmarkter Simou 1771 �
� Anton 1791 tr
Johann ; 1819 tt
*
� 307 �
Haus- Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
all neu
Kaltenmarkter Johann Wagenthaler Josef Hanezeder Sebastian Aschenberger Mich, f Theres f Ob erhub er Johann 1832 1837 1838 1867 1898 1899 1 Weber
157 107 H�rmetinger Sebast. Schazdorfer Mathias' Zellinger Paul � Andr� Renezeder Mathias Georg � Simon Josef � Josef Josef 1626 1651 1083 1707 1727 17471 1751 1783i 1816 1832: Weber j Tischler Weber " tt Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 4 Schilling. Wurde nach dem Brande 1866 mit dem Hause Nr. 106 vereinigt.
1 i Schloss zu Riedau: Familie Zeller � Fr�nking � Dietrichstein � Salbnrg � Sonnenstein � Kierger � Kurz 1250 bis 1550 1564 bis 1600 1600 bis 1626 1626 bis 1764 1764 bis 1802 1802 bis 1813 1813 bis 1818
20*
� 3C8 �
Hans- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Raab Mathias Schimak Thomas Bauchinger Jak. Heinrich Familie Levasori della Motta Familie Pessler 1818 bis 1822 1822 bis 1836 1836 bis 1843 1843 bis 1848 1848 t
2 Westlicher Tract des Schlosjes, war zuerst Wohnung des Brauers, dann Pflegegericht und ist jetzt Pfarrhof.
3 Gef�ngnis n* Gerichtsdienerhaus ; stand hinter dem Schlosse beim Bache und wurde 1860 abgerissen.
� 4 F�rberb�ck Georg Schmidinger Mathias Auing er Sebastian Engelprechting Jakob Pointner Johann 1764 1792 1799 1819 1824 Oelstampshans genannt, stand ebenfalls hinter dem Schlosse. Wurde 1839 abgebrochen.
� 5 Danner Stefan 1626 Klampferer J Jurisdiction >Frankinq. Steuer: 2 Schilling 24 Pf. Jstseit 1635 Schultz aus.
� 309 �
I Haus-1 Nr. Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
alt neu
37 Kreuzbichler Georg Kriechbanmer Math. � Andr� Elisabeth Grub er Elisabeth Gaisetseder Mathias Fraungruber Michael � Mathias Ziegler Anton Hauzinger Lorenz Maier Theres Neuhauser Johann 1771 1775 1780 1816 1825 1830 1833 1839 1847 1879 1900 Maurer Viehh�ndler Jurisdiction Fr�nking. Steuer: 1 fl. 2 Schilling. War das �u�ere G�rtnerh�usl der Herrschaft, darin der Hopfenw�rter wohnte.
� 38 B�rgerspital Wurde 1700 erbaut.
60 Pimingstorser Franz Pr�st� Josef Sind H�ring er Caspar Streicher Paul Haidinger Franz Eisterer Josef Lederbauer Johann 1711 1775 1803 1808 1845 1870 1896 Marktdiener Marktdienerhaus. Geh�rte der Marktcommune.
68 Reintaller Witwe Moshamer Wolf � Adam Kienberger Adam Heigl Andr� Heigl Philipp Graf Georg Neumaier Johann Schreibender Math. � Gottfried Zauner Michael Karlbauer Katharina Podlitzky Theres Panzenberger Paul 1626 1635 1670 1683 1758 1786 1818 1819 1848 1869 1896 1899 Weber Seiler Jurisdiction Retschan. Steuer: 1 fl. 2 Schilling 2 Pf. Ist im alten Plane nicht verzeichnet.
4
� 310 �
Haus- Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
79 Piruer Hanns 162G Bader Jurisdiction
Georg 1641 ,, Fr�nking. Steuer:
Stiringer Gregor 1670; ,, 8 sL 4 Schilling
� Gregor 1692, � und einen Jagd-
Weginger Ferdinand 1693' hund halten.
Eispacher Michael 1746
W�ginger Simon 1770 �
Kerschner Rudolf 17791 Chirurg
Wolfgang Anton 1793
Zinhobel Joh. Paul 1830 Arzt
Schichelberger Joses 1837
Josef 1898
39 Reitinger Johann 1769 Jurisdiction
Grafing er Joses 177? Fr�nking. Wurde
� Michael 1802 Welser Bote 1769 erbaut.
� Johann 1823 �
S�� Josef 1832 � Welser Bote
� Felix 1859
und Wirt
Hanazeder Mathias 1872 Wirt
Jebinger Johann 1890 ,,
40 Haas Franz 1769 Jurisdiction
Seifried Andr� 1781 Fr�nking. Wurde
� Johann 1807 j Linzer Bote 1769 erbaut.
� Johann 1840 �
Grub er Andr� f 1877
I Kampl Mathias f 1885
Reischenb�ck Johann 1886
41 Hattinger Peter 1774 Jurisdiction
K�mmerer Jakob 1781 Fr�nking. Wurde
Hattinger Johann 1800 1774 erbaut.
Kramer Anton 1839 : Zunmermann
H�rmanseder Johann 1853 �
,, Johann 1876
Markl Katharina 1877
� 311 �
1 Haus-Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
108 Bachschw�ller Johann Bregenzer Max Kolnberger Paul Haas A. Maria Siudh�ringer Paul Gigleitner Ignaz f Ignaz Zellinger Josef Emprechtinger Mich. Thekla 1793 1806 1832 1845 1846 [1870 1877 1899 Schneider Weber Sattler ! Schuhmacher Mehlh�ndler Mehlh�ndlerin Jurisdiction Fr�nking. Erbaut 1793.
109 Ungeringer Johann Ga�ner Josef � Sebastian Siegling Heinrich Zellinger Josef � Anna Hufnagl Franz Bachinger Simon 1793 Zimmermann 1816 Wagner 1845: � j 1869 Schuhmacher 18941 Zimmermann; 1897 Jurisdiction Fr�nking. Erbaut 1793.
110 Zellinger Paul Hamerl Sebastian Steghart Georg Petershofer Rudolf Rudolf Rudolf M�hler Josef 1793 1810 1832! 1840 1867 1895 Weber ff Schneider Maler Jurisdiction Retschan. Erbaut 1793.
111 Hattinger Johann � Josef � Mathias Hazmann Mathias Wohlmarcher Georg Voglmayr Josef f ,, Aloisia Hnemer Leopold 1793 1800 1842 1850 1880! 1885 1886 1897 Brunngrab er Zimmermann Jurisdiction Fr�nking. Erbaut 1793.
112 Ditlbacher Joh. Georg Weinzirl Johann ; 1793 1839 J�ger Tischler | Jurisdiction Fr�nking. Erbaut 1793.
� 312 �
Haus-Nr. alt | neu Namen der Besitzer Zeit Gewerbe Anmerkung
Weinzirl Alois Ceyka Franz Rehberger Ernest 1872 1873 1890 Tischler
� 113 Treidl Wolfgang f Kronberger Mathias 1885 1887 Schuhmacher Wurde von Treidl j Wolfgang erbaut.
� 114 Zeitler Mathias Wurde von Zeitler Mathias erbaut.
Achleithen.
Das Gut zu Achleithen geh�rt zur Ortschaft Habets-toohl, Gemeinde Dorf. In alter Zeit hie� es das Schuster-g�tl und war der Herrschaft Riedau unterth�nig. Bis zum Jahre 1776 geh�rte es zur Pfarre Dorf. Im Jahre 1630 kaufte dieses Gut Gottlieb Freiherr v. Salburg von Wolf Achleitner und gab ihm daf�r den Mairhof zu Wiesing. Als die Familie Salburg Riedau an Josef Edlen von Sonnenstein 1764 verkaufte, behielt sie sich das Gut Achleithen und hatte dort eigene Verwalter. Erst in den 60 ger Jahren dieses Jahrhunderts wurde es von Dr. Rudolf Ritter v. Pe�ler wieder zur Herrschaft Riedau hinzugekauft.
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Achleithner Wolf 1626
Salburg 1630
: Eisenhofer Franz 1764 Verwalter
Ditlbacher Georg Wierer Ferdinand, Edler 1790 "
von 1845 "
� 313 �
HLuserverzeichnis der Bauernschaft
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Mair zu Habach Nr. 1.
Wiesinger Wolf 1626 Geh�rte zur Herrschaft
� Johann 1640 Erlach und zur Pfarre
� Sebastian 1664 Kallham; seit 1776
� Leopold 1695 geh�rt es zur Pfarre
Paul 1738 Niebau. Wohnhaus
Trauuwieser Johann 1758 gemauert.
� Johann 1775
Trauuwieser Paul 1802
Grub er Martin 1808
Martin 1827
Fischer
Jetzinger Josef f 1892
� Theres
Bangerl Jakob 1895
Wimmer zu Habach Nr.2.
Wirnber Georg 1625 Herrschaft (Mach,
Staudinger Michael 1637 Pfarre Kallham; seit
H�glharner Leonhard 1646 1776 geh�rt es zur
Standinger Sebastian 1669 Pfarre Niebau. Wohn-
Wiesinger Hanns 1694 haus h�lzern.
H�glhamer Paul Paul 1696
1744
Seisried Simon 1759
Prechtl Michael 1762
Aschaner Simon 1813
Prechtl Johann 1819
K�hberger Philipp 1854
� Geschwister 1864
� 314 �
m
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Bergmair zu Habach Nr. 3.
Bergmair Abraham 1625 Herrschaft Hartheim,
� Abraham 1644 Pfarre Kallham; seit
Griesb�ck Adam 1666 1776 geh�rt es zur
Wolf 1680 Pfarre Riedau. Wohn-
� Peter 1695 haus h�lzern.
Standhartinger Wolf 1717
� Georg 1725
� Simon 1736
Wiesinger Paul 1745
H�glhamer Mathias 1750
Petershofer Johann 1764
� Mathias 1812
Franz 1862
Franz 1897
Preninger zu Habach Nr. 4.
Preninger Hanns 1600 Herrschaft Erlach, Pfarre
� Georg 1627 Kallham; seit 1776
Friedenwagner Wolf 1644 geh�rt es zur Pfarre
� Georg 1662 Riedau. Wohnhaus
Wolf 1678 h�lzern.
Wolf 1700
Seifried Georg 1713
Standhartinger Georg 1722
Seifried Mathias 1736
Standhartinger Mathias 1750
Josef 1772
Standhartinger Johann 1811
� 315 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Salaberger Philipp Standhartinger Leopold � Witwe 1827 1843 ! 1875
Haus zu Habach Nr. 5. Pl�dtl Leopold 1875 Vom Mairgut losgetrennt.
Haus zu Habach Nr. 6. Bachmaier Andreas Raaber Johann 1878 1879 Vom Mairgut abgetrennt.
Eisenf�hrer zu Habach Nr. 7, Sch�nleitner Franz Zweym�ller Martin 1875 1889 Vom Mairgut abgetrennt
Hans zu Habach Nr. 8. Weidenholzer Josef Haferl Anton 1892 1895 Vom Mairgut abgetrennt. Gemauert.
Schmiedbauer zu Pomedt Nr. 1. Pointner Sebastian Gnmpetsberger Sebastian � Sebastian Sumereder Georg � Georg Josef � Martin 1624 1628 1647 1670 1709 1756 1772 Herrschaft Aistersheim, Pfarre Kallham; seit 1776 geh�rt es zur Pfarre Riedau. Wohnhaus h�lzern.
� 316 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Reiter Paul 1782
� Georg 1817
Wurm Leonhard �
Treidl Wolfgaug Junger Martin �
1877
� Geschwister 1892
Griesb�ck zu Pomedt Nr. 2.
Eberga�uer Georg 1627 Herrschaft Niebau,
Pauzenberger Georg 1646 Pfarre Kallham; seit
Abraham 1654 1776 geh�rt es zur
Hueber Mathias 1695 Pfarre Riedau. Wohn-
Sumereder Mathias 1704 haus h�lzern.
� Mathias 1726
� Johann 1769
� Mathias 1785
� Johann 1827
Huemer Gottfried 1847
Senzenberger Michael 1881
St�ger zu Stieredt Nr. 1.
Gumpetsberger Simon 1600 Herrschaft Aiftersheim,
Sieger Leonhard 1603 Pfarre Kallham; geh�rt
Leopold 1626 seit 1776 zur Pfarre
Wiesinger Stefan 1631 Riedau. Wohnhaus
Gruber Wolfgang 1670 h�lzern.
Sch�nhofer Paul 1673
Oberndorfer Simon 1709
Reisinger Josef 1724
317 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Reistnger Martin 1742
Lughofer Philipp 1770
Josef 1815
Franz 1833
Jebinger Lorenz 1851
� Geschwister 1881
Schneider zu Stieredt Nr. 2.
St�ringer Georg 1588 Herrschaft Erlach, Pfarre
Grabensberger Georg 1601 Kallham; seit 1776
L�ber Leonhard � geh�rt es zur Pfarre
� Wolfgang 1644 Niedern. Wohnhaus
Egger Thomas 1651 gemauert.
Wiesenberger Tobias 1676
� Sebastian �
� Sebastian 1742
Kettl Peter 1747
Wagner Georg 1770
Ostretsberger Florian 1805
Josef 1846
Wieneroither Franz 1874
Bnttinger Mathias 1875
Ennser Josef 1885
Bauzenberger Johann 1898
Bauer zu Stieredt Nr. 3
Bauer Sebastian 1600 Herrschaft Starhemberg,
Ecker Michael 1614 Pfarre Kallham; seit
1 St�ringer Tobias 1642 1776 geh�rt es zur
� 318 �
9iante� der Besitzer Zeit Anmerkung
St�ringer Georg 1680 Pfarre Riedan. Wohn-
� Tobias 1704 haus h�lzern.
Lorenz 1732
� Martin 1767
� Mathias 1791
Laufenb�ck Franz 1829
Franz 1865
Mair in Wiesing zu Stiere dt Nr. 4.
Familie Rorer von Wiesing 1300 Geh�rte zur Herrschaft
� Zeller von Ried au 1500 Riedau, PfarreKallham;
� Salburg 1626 seit 1776 geh�rt es zur
Achleithner Wolf 1630 Pfarre Riedau. Wohn-
� Mathias 1648 haus halb gemauert.
� Stefan 1678
Michael 1730
Reisinger Florian 1767
� Mathias 1805
Franz 1840
Schatz! Georg 1845
Dallinger Josef 1870
Josef 1882
II. Theil.
Dorf.
�
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Das Gebiet der heutigen Pfarre Dorf lag im Traungau, in der Grafschaft Schaunberg und im Landgerichte Erlach.
In der Ortschaft^Angendobl war ein adeliger Sitz. Es ist dies der gegenw�rtige Bauernhof �Augendobler" genannt. 1170 werden die edlen Rudolf und sein Sohn de Ouchentobl und Wilhalmns de Hawartswalde (Habetswohy als Zeugen in einer Formbacher Urkunde genannt, �sie waren Dienst-mannen der Herren von Schaunberg. 1371 werden in einem Urbarinm der Grafschaft Schaunberg folgende Orte in der Pfarre Dorf genannt: Au�ertobel, Schatzdorf, Pimmingsdorf, Dorf, Reiting, Augendobl, Niederjebing, Glabendors, Au�er-jebing, Parz, H�rmeting und Gnmpoldsberg.
Im Schaumberger Gebiete schieden sich die Unterthanen in eigentliche Holden und in die Besitzer der sogenannten �freien Eigen." Die freien Eigen waren viel geringer belastet und hatten weniger Abgaben zu entrichten. Im Erlacher Landgericht lagen die freien Eigen am dichtesten in der Pfarre Dorf, n�mlich 52, wovon nicht eines �de lag. So gab z. B. der Ull von Dorf 1 Metzen Habern 5 Pfennig ze antwang und 2 H�hner; der L�dl von Augendobl von einem Eigen 2 Metzen Habern, 11 Pfennig ze antwang und 3 H�hner; der zu H�rmeting von einem Eigen 1 Metzen Habern, 7 Pfennig ze antwang und 2 H�hner.
Kirche stand 'zu Dorf noch feine, sondern der ganze Psarrbezirf geh�rte zur Pfarre Taisfirchen, weswegen auch die Bauern von Dorf den Zehent nach Taisfirchen entrichten mu�ten. In einem Urbarinm des Pfarrhofes Taisfirchen vom Jahre 1414 sind alle Zehenth�user unter der Pram,
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das ist in der Pfarre Dorf, namentlich angef�hrt. Dieselben waren: zu Angendobl der Wazl, zu An�erjebing der Michl-bauer, der Bauernschneider, der Brand, Matth�usg�tl, der Christlbauer; zu Dorf der Wirt, der Zauner, der Gasperl; zu Gro�reiting der Bauer und das H�usl am Berg; zu Habetswohl der Schnableder, der Reisinger zu Rennzedt sammt dem Nebenhause; zu Hiuterdobl der St�riuger in Wilsliugsedt, zu Kleiureitiug das Haus Nr. 3, der Baueru-tischler, das Meisterg�tl, Dolbschueider, und der Gumpets-berger; zu Mitterjebiug der Riepl, der Rabe, der Preuiuger und der Kitzmantel; zu Partiug der Rohringer, der Partiuger, der Dorlbauer; zu Pimingsdorf die Mitterm�hle; zu Roiding der Bauer und der Simandl; zu St�gen der Peterbauer, der Wastl, der Willuer, der M�llerbauer, das untere und obere Gut zu Wielanden, und der Eiseuf�hrer; zu Vorderu-tobl der Riedl, der H�rl, der Maier und der Kitzmantel und zu Weigljebing 4 H�user.
Erbauung der Kirche.
ij 1481 erwirkte sich Sigmuud Auckheutobler, ein Nachkommen des 1170 genannten Rudolf Auckheutobler, von seinem Grundherrn Grasen Sigmund von Schauuberg und vom Pfarrer zu Taiskircheu Leonhard Panthaller die Erlaubnis, zu Dorf eine Kapelle zu Ehren des heiligen Wolfgang erbauen zu d�rfen. Der Stiftbrief hier�ber wurde ausgestellt zu Eferding am Mittwoch vor St. Stephanstag der Erfindung 1481. In diesem Stiftbriefe nennt er sich �Sigmund von Dorf" und bestimmt, dass der Pfarrer von Taiskirchen einen tauglichen Mann aus Bayern als Zechpropst bei der Kirche zu Dorf aufstellen soll, w�hrend er und seine Nachkommen einen Zechpropst aus der Grafschaft Schauuberg aufstellen. Diese beiden Zechpr�pste sollen alles Geld und etwa andere Geschenke, die der Kirche zu Dorf gespendet werden, in Empfang nehmen und j�hrlich vor dem Pfarrer zu Taiskirchen und dem hiezu Verordneten des Grafen von Schauuberg an
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Dorf.
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einem gelegenen Tage Rechnung legen. Nach geschehener Rechnungslegung sollen sie das eingegangene Geld vorlegen, dasselbe in zwei gleiche Theile theilen, wovon der eine Theil sammt allem anderen anliegenden Gut der Kirche St. Wolfgang zu Dors verbleibt und den anderen halben Theil sollen sie wieder in zwei gleiche Theile zerlegen, wovon die eine H�lfte der Kirche zu Taiskirchen, der andere halbe Theil aber sammt dem Opfer, das bei den Hl. Aemtern und Messen auf den Altar gelegt wird, dem Pfarrer zu Taiskirchen geh�ren soll. Daf�r ist aber der Pfarrer zu Taiskirchen verpflichtet, bei der Kirche zu Dorf am Ged�chtnistage der Einweihung durch einen oder mehrere Priester Vesper und Amt zu singen, zu predigen unb f�r alle zu bitten, f�r Lebende und Verstorbene, die zum Kirchenbaue mitgeholfen haben. Das gleiche soll der Pfarrer zu Taiskirchen thun auch am St. Wolfgangstage als dem Hauptpatron der Kirche mit einer offenen Beichte. Als Schinn- uni) Vogtherr der Kirche zu Dorf bestimmt er die Grafen von Schannberg und deren Nachkommen.
1500 starb Sigmund Auckhentobler und wurde in der von ihm erbauten Kirche zu Dorf begraben. Sein Grabstein ist noch vorhanden und lautet dessen Inschrift: Hie leit begraben der Edel Sigmund Auckhentobler der erst Stifter dieser Kapelle, dem Gott genad. Unter dieser Schrift war sein Wappen mit Helm angebracht, das aber auf dem Steine nicht mehr erkennbar ist. Das Wappen der Auckhentobler war ein Schild, unten ein schwarzer Dreiberg und dar�ber zwei silbergraue mit dem R�cken einander zugekehrte Fische auf rothem Grunde. 1501 wurde die Kirche zu Dorf vom Bisch�fe Wiguleus von Passau zu Ehren des hl. Wolfgang geweiht.
Bei der Kirche zu Dorf war kein Friedhof und nur am Kirchweihtage und am St. Wolfgangstage war feierlicher Gottesdienst. An den �brigen Feiertagen mussten die D�rfer nach Taiskirchen gehen, wo ihnen die hl. Saeramente gespendet
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wurden und wo sie auch ihren Begr�bnisplatz hatten. So-blieb es ungef�hr bis zum Jahre 1570,
1504 den 2. August verkauften Hanns und Paul die Kumpsm�llner, Fleischhacker und B�rger zu Passau, Hanns Schmid zu Spatan f�r sich und Waudula seine Hausfrau, auch f�r Stefan und Georg, Hannsen weiland gesessen zu Preiuingsdors selig Kindern, Asm vom Lips und Hanns zu Kumpfm�hl fein Bruder f�r sich und seine zwei Schwestern Anna und Barbara, Hanns und Wolfgang Gebr�der, des Asm weiland gesessen zu Kumpfm�hl selig S�hne, f�r sich und ihre Stiefschwestern Magdalena, Hanns Schmid von Spatan f�r seine Hausfrau Waudula und f�r Stephan und Georg, des Hannsen weiland gesessen zu Preiuingsdorf seligen S�hne, deren er sich annimmt, Hanns und Leonhard die Kumpsm�llner und Thoman Scharschmid B�rger zu Passern, ihrem Bruder und Vetter Wernhart Kumpsm�llner zu Peters-Heim und Leonhard zu Hermanns�d ihre Gerechtigkeit aus der Wiese hinter dem Prachried in Taiskirchner Pfarr, wovon Regina, des J�rgen Zeller weiland in der Riedan Witwe, rechte Gruudfrau ist, welche auch siegelt.
1562 klagte Peter M�lner, Wolfgang M�lner, Hantts Schneider, Urban und Thomas Bruckner alle f�nf zu Schatzdorf, derzeit unter dem Edlen und Vesten Dietmar K�llen-p�cken nach Schl�sselberg geh�rig, und Wolfgang Schamberger und Leonhard auf dem Wolfganggute, beide unter Erlach geh�rig, den Hannsen Lehner und den Peter au der Kumpfm�hl, beide Erlacher Unterthanen, wegen der Wasserwehr und mehrerer anderer Punkte.
Der Streit wurde von Leonhard Puechtter, Pfleger zu Erlach als obrigkeitlichen Richter und feinem Schwager Dietmar K�llenp�ck beigelegt.
1. Die Wehr, welche Hanns Lehner und Peter an der Kumpfm�hl zu hoch gebaut haben, so dass dem Peter M�lner zu Schatzdorf das Wasser auf seine M�hle hinzugestanden
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ist und ihm Schaden machte, mu� mit einem Abla� versehen werden, damit das Ueberwasser seinen Ablauf habe.
2. Was die Sch�tt betrifft, welche der Kl�ger Peter M�lner auf den Gr�nden sowohl der Erlacher- als der Schl�sselberger Unterthanen zu seiner Wehr vorher gebraucht hat, so wird ihm dieselbe nochmals zuerkannt mit dem Bemerken, dass er, wenn er die Sch�tt von den genannten Gr�nden nimmt, schuldig sei, den Besitzern dieser Gr�nde, soviel sie f�r den Hausgebrauch n�thig haben, zu mahlen, was ihm aber ein oder zwei Tage vorher angesagt werden muss.
3. Was die Holzach in der Wehre bei des Kl�gers M�hle betrifft, wird ihm dieselbe noch durchaus zugesprochen: dagegen soll aber der M�ller den Jnfang, so er eingezimmert, abzutreten schuldig sein.
4. Was den Weg betrifft, weswegen die Nachbarn �ber beide M�ller sich beschweren, so sollen die Nachbarn das Recht haben, auf dem Wege zu fahren, jedoch sollen sie auch alle zusammenhelfen, denselben ordentlich herzuhalten.
Ungef�hr um das Jahr 1560 hat Leonhard Puechner Pfleger zu Erlach das Schlo� Hiuterdobl erbaut und beim Kaiser die Erhebung zu einem adeligen Sitze erwirkt. Er war ein eifriger Protestant und ist wohl ihm die Hauptschuld beizumessen, dass der Protestantismus in Dorf sich solange halten konnte.
Protestantismus zn Dorf.
Bis 1570 waren die D�rfer gut katholisch und besuchten flei�ig den pfarrlichen Gottesdienst in Taiskirchen; auch reichten sie dem Pfarrer den schuldigen Zehent, dessen Wert damals auf 100 fl. gesch�tzt wurde. Von der lutherischen Lehre angesteckt, verlie� Johann Rnmpl, Kooperator zu Taiskirchen eigenm�chtig seinen Posten, siel vom katholischen Glauben ab, �bersiedelte nach Dorf und warf sich dort zum lutherischen Pastor aus, wobei er auch von dem Pfleger zu Erlach Leonhard Puechner und dessen Herrn dein Grafen von Orten-
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b�rg, dem die Herrschaft Erlach geh�rte, m�chtig unterst�tzt wurde. Nun nahmen die Dinge zu Dorf eine schlimme Wendung.
Rumpl wusste die Bauern von Dorf zu �berreden, dass sie den Zehent nicht mehr dem Pfarrer zu Taiskircheu, sondern ihm brachten; auch wurde ein Pfarrhof gebaut und der Friedhof um die Kirche angelegt. Die D�rfer giengen von jetzt arr nicht mehr zum pfarrlicheu Gottesdienst nach Taiskircheu. sondern besuchten den protestantischen Gottesdienst des Rumpl zu Dorf, und so wurde die gauze Gemeinde protestantisch.
Eine r�hmliche Ausnahme hievon machten die zwei Bauern zu Reuezedt; sie blieben bei ihrer alten Pfarrkirche Taiskirchen uud gaben auch wie von altersher dem Pfarrer den schuldigen Zehent. Rumpl jedoch n�thigte auch diese zwei Bauern, dass sie ihm den Zehent brachten.
Darauf ersuchte der Pfarrer zu Taiskirchen den Passau-scheu Pfleger auf Marspach, Veit T�tteup�ck, er m�ge dahin wirken, dass die zwei Bauern zu Reuezedt, welche Unter- i
thauen des dem Bisch�fe von Passau geh�rigen Schlosses Wesen waren, ihren Zehent wieder nach Taiskirchen reichen, da sie ja auch mit der Pfarre in Taiskirchen verblieben sind.
Der Pfleger schrieb an den Pfarrer, dass dies zwar nicht in seiner Macht stehe, er wolle aber den Zehent bei den genannten zwei Bauern in Verbot legen uud ihm dann bekannt geben, was ihm vom Bisch�fe zu Passau befohlen werde. Der Pfleger zeigte den Bauern zu Reuezedt an, dass sie den Zehent nach Dorf nicht abliefern d�rfen. Bald daraus lie�en diese dem Pfleger schreiben, dass sie vernommen haben, dass der Pfarrherr zu Dorf sich verlauten lasse, er werde bei denjenigen, die ihm den Zehent nicht geben, sich denselben n
mit Gewalt holen. Das ist auch wirklich geschehen!
Als die Bauern den Kornschnitt begannen, kam Rumpl vollgetrunken mit dem Zechpropst und noch drei anderen zu ihnen auf das Feld hinaus und beschimpfte sie. Die Bauern sagten ihm, dass der Pfleger von Marspach den Zehent mit
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Verbot belegt habe, worauf er erwiderte, er m�chte wohl den Pfleger sehen, niemand sei Herr �ber den Zehent als wie er. Daraus z�hlte er die Garben aus, legte sie aus den Wagen und f�hrte sie hinweg. Den andern Tag kam er wieder auf das Feld und that das Gleiche. Die Bauern berichteten dies dem Pfleger nach Utzenaich, wo er sich eben in dem Schlosse daselbst aushielt, welcher sich bei Rumpl schriftlich beschwerte und ihn aufforderte, er solle seine Rechte darthnn, wenn er solche aus den Zehent zu haben glaube. Rumpl aber gab gar keine Antwort. Daraus schickte der Pfleger Veit Tattenp�ck seinen eigenen Amtmann von Alt-schweudt zu den zwei Bauern nach Renezedt mit dem Befehl, wenn der Pfarrer von Dorf wiederum komme, ihm den Zehent nicht ausfolgen zu lassen, und wenn er wieder mit Schelten, Gottesl�stern sich ungeb�hrlich auff�hren w�rde, ihn gefangen m nehmen und aufzuheben. Rumpl aber wurde gewarnt und kam nicht. Als wieder ein Fuder Zehent in Korn abgefallen war, lie� der Amtmann dasselbe gleich nach Tmskircheu f�hren. Den andern Tag aber schon kam der Pastor von Dorf mit 106 Personen, welche den Markt Riedau mit Jauchzen und gro�em Tumult durchzogen und dort einen Eimer Wein austranken, nach Renezedt und schnitt den Bauern den noch unreifen Weizen und zwar soviel ab, bis er glaubte, f�r feinen Zehent und f�r den nach Taiskirchen gef�hrten vollauf genug zu haben. Auch nahm er den Amtmann von Altschwendt, einen Boten des Pflegers und noch drei andere Unterthanen, darunter auch der M�ller von Frinwang war, gefangen, f�hrte sie nach Erlach, wo sie vorn Pfleger Leonhard Puechner in harter Gef�ngnis gehalten wurden.
Darauf schrieb der Pfleger von Marspach Veit Tattenp�ck dreimal an den Pfleger zu Erlach, er solle die Gefangenen frei lassen. Dieser antwortete ihm nicht, sondern lie� ihm nur m�ndlich sagen, dass die Gefangenen nicht seine Gefangenen seien, sondern ihm vom Pastor zu Dorf �bergeben wurden. Diesen ganzen Vorgang berichtete der Pfleger von Marspach
feinem Herrn Urban Bischof von Pafsau am 21. Juli 1575 uttb fragte zugleich an, ob ber Herr Bischof selbst �ber btefen Gewaltact Klage f�hren werbe ober ob er bie Gefangenen befreien solle baburch, dass er ben Pastor unb ben Zechpropst von Dorf aushebe unb gefangen nach Marspach f�hre, was er sich auch ohne gro�e Unkosten f�r ben Bischof zu thun getraue. Ebenso berichtete der Landrichter von Schaerding diesen Vor-fall an bie f�rstliche Regierung zu Burghausen. Darauf erhielt ber Pfleger zu Marspach ben Bescheid, dass er ben Pastor unb ben Zechpropst zu Dorf in ber Stille, ohne viel Larm gefangen fetzen soll so lange, bis feine Leute in Erlach aus ber Haft entlassen werben. Kann bas nicht geschehen, so loll er abwarten, was diesbez�glich ber Sanbrichter zu Sdjaerbina verf�gen werbe.
Der Pfleger von Marfpach nahm Rnmpl unb ben Zechpropst von Dorf gefangen unb sperrte sie auf Marspach solange ein, bis seine �eute in Erlach freigelaffen w�rben. Hernach lie� er sie wiederum frei, forberte aber von Rumpl das Versprechen, bafs er sich ber Obrigkeit auf Verlangen zu jeber Zeit stelle, was er auch zu thun versprach.
1576 ben 6. Oetober wurde dem Pr�bicanten zu Dorf vom bisch�flichen Dfficialat in Paffau ein Schreiben zugesendet mit der Aufforderung, in Paffau zu erscheinen. Aber, obwohl er dtes dem Pfleger zu Marfpach versprochen hatte, erschien er dennoch nicht. Er wurde sodann ejcommunieiert. yiumpl aber machte sich nichts daraus, trieb mit der Ercotntnuni-catton nur feinen Spott und verharrte in feinem Uttgehor-verlangte Urban Bischof von Paffau von feinem Weihbischofe Hector Wegmaun einen ausf�hrlichen Bericht dar�ber, wie die Sachen zu Dorf stehen, und wie weit gegen Rumpl vorgegangen worden fei. Dies Schreiben ist datiert vom 9. Oetober 1577. Den 18. December 1577 �bergab der Weihbischof feinen Bericht, worin er sagte, bafs Rnmpl ben rnelm Aufforderungen, sich bem geistlichen Gerichte zu Paffau zu stellen, trotz seines gegebenen Versprechens niemals nach-
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gekommen fei, und wie dann kirchliche Strafen und zuletzt gar die Excommunieation �ber ihn verh�ngt worden fei, die aber Rnmpl nur verlache, da er von feiner weltlichen Herrschaft zu Erlach in Schutz genommen werde.
Rnmpl war so k�hn, den Pfleger von Marfpach wegen erlittener Gewalt beim Landeshauptmanne in Linz zu verklagen. Dieser verwies den Kl�ger sowie den Geklagten auf den Processweg, verurtheilte aber schon im Vorhinein den Pfleger zum Tragen der Unkosten. Gegen diese Entscheidung appellierte Bischof Urban von Paffau den 12. J�nner 1578 an den r�mischen Kaiser mit der Bitte, es m�ge dieses Urtheil casfiert und Rnmpl an einem Karren angeschmiedet nach Passau zur Bestrafung �berstellt werden.
Auch der Pfarrer von Taisfirchen, Thomas Sieger versuchte alles, um den Pr�dieanten von Dorf zu vertreiben und Kirche und Zehent wieder zur�ckzuerhalten. Zuerst wandte er sich an die Regierung zu Burghausen, hernach �bergab er dem Herzog Albrecht eine Bittschrift, auf dass derselbe bei dem r�mischen Kaiser f�r ihn eintrete. Der Pfarrer erhielt dann den Befehl, neuerdings einen Bericht an die Regierung zu Burghausen einzusenden, welcher nach M�nchen und von dort an den Kaiser Maximilian �bersendet wurde.
Rach Maximilians Tode gieng abermals eine Bittschrift an Kaiser Rudolf ab; aber alles war umsonst. Rnmpl blieb im Besitze der Kirche und der Zehente zu Dorf.
Den 16. November 1580 schrieb Herzog Wilhelm von Bayern selbst an den r�mischen Kaiser und bat ihn, er wolle verordnen, dass die Inhaber der Herrschaft Erlach den Pr�dieanten zu Dorf abschaffen und die Kirche sammt allen G�tern und Zehenten dem Pfarrer zu Taiskirchen als dem rechtm��igen Herrn zur�ckgeben. Auf dieses Schreiben hin verlangte den 1. Februar 1581 Herzog Maximilian von Oesterreich wiederum einen'Bericht �ber die zwei Filialkirchen zu Dorf und Riedan vom Bischof Urban zu Paffau, welcher den Pfarrer von Taiskirchen zur genauen Einvernehmung
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nach Passau berief. Den 9. April 1581 wurde der verlangte Bericht an Erzherzog Maximilian abgesendet. Dieser letzte Bericht scheint aber nicht an seinen Bestimmungsort gelangt zu seilt, weil den 3. Juni 1582 der Bischof von Passau von Kaiser Rudolf abermals aufgefordert wird, einen Bericht �ber Dorf und Riedau einzusenden.
Aber erst den 18. Oetober 1598 langte eine kaiserliche Resolution herab mit dem Auftr�ge, den Pr�dieanten von Dorf abzuschaffen und die Kirche selbst mit aller Zugeh�r dem Pfarrer zu Taiskircheu zu �bergebeu.
Der Herrschaftsbesitzer von Erlach, Wolfgang J�rger Freiherr zu Tollet und Steyregg z�gerte aber noch immer mit der Herausgabe. Deshalb sah sich Johann Sch�sperger, Pfarrer zu Taiskircheu gen�thigt, gegen Freiherrn Wolfgang J�rger, der nicht nur uicht die Kirche zu Dorf herausgab, sondern nach Weggang des Johann Rumpl einen neuen Pr�dieanten zu Dorf anstellte, bei dem Landeshauptmanne in Linz klagend aufzutreten. Den 9. Juni 1601 erlie� der Landeshauptmann an Freiherrn Wolfgang J�rger den gemessenen Befehl, die Kirche zu Dorf dem Pfarrer zu Taiskircheu zu �bergebeu und den Pr�dieanten abzuschaffen. Aus diesen Befehl erkl�rte sich J�rger bereit, das Kirchlein zu Dors dem Pfarrer von Taiskircheu wieder zur�ckzugeben. Der Pfarrer begab sich daher nach Erlach zum Pfleger Wolf Ehiuger, um sich betreffs der Uebergabe zu besprechen. Der Pfleger theilte ihm mit, dass sein Herr Freiherr von J�rger nur unter folgenden Bedingungen die Kirche �bergebe: Die Kirche soll dem Pfarrer ge�ffnet werden, so oft er kommt, Gottesdienst zu halten; nach Vollendung desselben aber soll die Kirche wieder gesperrt und die Schl�ssel dem Freiherrn J�rger �bergeben werden. Wann der Pfarrer nach Dorf komme, um Gottesdienst zu halten, so k�nne ihn J�rger nicht sch�tzen und schirmen, sondern er solle nur selber acht geben, dass ihm kein Schaden znsto�e. Was die G�ter der Kirche zu Dorf betrifft, so werde J�rger den Pfarrhof, der unl�ngst
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erst erbaut wurde, keineswegs ausfolgen; die Zehente aber k�mmern ihn nicht, die gehen die Bauernschaft an.
Mit dieser Art der Uebergabe war der Pfarrer von Taiskirchen nicht zufrieden und im Jahre 1602 richtete er abermals eine Bittschrift an den Landeshauptmann, dass ihm die Kirche zu Dorf sammt G�tern und Zehenten ohne irgend einen Vorbehalt �bergeben werden. Den 17. August 1602 lie� der Landeshauptmann dem Freiherrn J�rger den Auftrag zukommen, dem Verlangen des Pfarrers nachzukommen, sonst werde von ihm die festgesetzte Geldstrafe eingefordert und mit Exeeutiou vorgegangen werden; auch m�sse der Pfarrer auf J�rgers Unkosten geschirmt werden. 1603 den 2. M�rz zeigte Freiherr Wolfgang J�rger dem Landeshauptmanne an, dafs er seinem Pfleger zu Erlach den Befehl gegeben habe, die Kirche zu Dorf dem Pfarrer zu Taiskirchen zu einantworten, um der Exeeutiou und der Strafe von 500 Dneaten zu entgehen. Als er aber auch jetzt noch mit der Herausgabe z�gerte, schrieb der Pfarrer von Taiskirchen wieder an den Landeshauptmann, welcher den 17. Marz ] 603 dem Freiherrn J�rger den strengen Befehl gab, die Kirche allsogleich zu �bergeben oder es ist die Exeention gegen ihn bewilligt.
Die Bauern von Dors waren aber damit nicht einverstanden, dass die Kirche zu Dorf fortan wieder ohne Geistlichen sein sollte, uud richteten daher an den Landeshauptmann in Linz die Bitte, es m�chte aus der Filialkirche Dorf eine eigene Pfarrkirche gemacht und ein Seelsorger ausgestellt werden, dem alle Eink�nfte von Dorf zufallen sollen. Dein Pfarrer von Taiskirchen wurde dieses Begehren vom Bisch�fe zu Passau �berschickt mit dem Auftr�ge, seine Gegen�u�erung
abzugeben. �
Den 4. April 1603 �berreichte der Psarrer seine Erkl�rung und sagte darin: In der letzten stattgehabten Commission sei beschlossen worden, dass zu Dorf ein eigener Seelsorger aufgestellt werde, welcher den Titel Viear f�hren solle, und
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ein Pfarrhof erbaut werde. Der Vicar zu Dorf, obwohl er vom Pfarrer zu Taiskircheu abh�ngig sein soll, darf ohne Vorwissen des bisch�flichen Ordinariates von seinen Posten nicht entfernt werden. Von den 300 fl. Einkommen zu Dorf soll der Pfarrer zu Taiskircheu als Rekognition 50 fl. erhalten, die 250 fl. aber dem Vikar zur Substentation geh�ren. Der Pfarrer von Taiskircheu erkl�rte sich mit diesem Vorschlage einverstanden. Wenn aber der Landeshauptmann diesen Vorschlag nicht annehmen sollte, so verlange er, da� der Pfarrhof zu Dorf entweder von der Kirche oder Pfarr-gemeinde erbaut werde. Er werde bann einen eigenen Priester hinstellen, welchen ein- und abzusetzen wie einen andern Caplau er bie Macht haben solle. F�r bie standesgem��e Unterhaltung dieses Priesters verlange er aber alle Quartale 75 fl. Aus diesen Vorschl�gen scheint nichts geworben zu sein unb Freiherr Wolfgang J�rger blieb im Besitze ber Kirche zu Dorf bis zum Jahre 1625.
Den 5. Juli 1625 gab Jakob H�ckler, General-Offizial und Domherr zu Passau beut Pfarrer zu Taiskircheu bie Weisung, die beiden nach Taiskircheu inkorporierten Filialkirchen Dorf und Riedau in Beisein eines zweiten Geistlichen zu �bernehmen unb den Gottesbienst in denselben, wie die Stiftbriefe es vorschreiben unb wie es vor betn Lutherthum gewesen war, zu halten. Die Pfarrgemeinde Dorf stellte an bas bisch�fliche Ordinariat Passau die Bitte, es m�chte doch alle Sonn- und Feiertage zu Dorf ein Gottesdienst gehalten werben. Dies w�rbe bewilligt unb den 17. Juli 1625 ver-orbnete ber bisch�fliche Vicar und Official, bass ber Pfarrer zu Taiskircheu alle Sonn- unb Feiertage zu Dorf einen Gottesdienst abhalten m�sse, damit die noch immer unpathetischen Pfarrlente zur katholischen Religion wieder zur�ckgebracht werben.
1592 hat Anton Auckentobler B�rger zu Riebau, ber ein Nachkomme des Sigmund Auckentobler Erbauers der Kirche zu Dorf war, seinen Zehent zu Wirglbors in ber
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Pfarre Taufkirchen der Kirche zu Dorf gegen dem tiermacht, dass sein Leichnam sowie die seiner n�chsten Verwandten in der Kirche daselbst begraben werden und ein Grabstein oder Epitaphium aufgerichtet werde.
1614 den 13. September haben Sebastian Mayr zu Grub und Margaretha seine ehliche Hausfrau eins dem andern im Leben vermacht, dass der �berlebende Theil den kleinen und gro�en Zehent ans dem Pragatg�tl zu Reitiug sein Leben lang doch nnverthnnlich inne haben soll, was ihre Kinder gutwillig zugeben und alsdann solches auch durch die Obrigkeit geschehen und den Zehent auf 40 fl. sch�tzen lassen, wovon der Obrigkeit �ber Nachla� des Freigeldes und anderer Herrenfordernngen 3 fl. 6 Schilling geb�ren.
An den Bauernaufst�nden im Jahre 1626 und 1632 nahmen auch die Dorferbauern starken Antheil und Abraham Asb�ck Mair zu Friedwaug wurde sogar als ein Hauptrebell den 8. M�rz 1633 zu Peuerbach gehenkt.
Errichtung der Pfarre Dorf 1680.
1679 herrschte in Dorf die Pestkrankheit, was die Veranlassung gab, dass zu Dorf ein eigener Priester aufgestellt wurde. Den 16. November verst�ndigte das bisch�fliche Ordinariat Passau den Pfleger zu Erlach, dass auf Begehren der churf�rstlichen Regierung zu Burghauseu nach Dorf ein eigener Priester gesetzt werde, bessert Gottesdienst bie in Oesterreich wohnenden Pfarrleute zu besuchen haben. Zum Unterhalte bes Priesters w�rben 200 fl. von ber Kirche Dorf bestimmt, bie Pfarrerwohnung musste aber bie Gemeinde beischaffen.
Mit 1680 beginnen bie Matrikenb�cher zu Dorf itub als erster Viear w�rbe Achaz Agrieola angestellt, ber bis zu feinem am 24. Mai 1686 erfolgten Tobe baselbst wirkte.
Den 2. Juni 1683 w�rbe burch eine Commission bas Verh�ltnis bes Priesters zu Dorf zum Pfarrer in Taiskirchen geregelt nnb auch bie Cougrua festgesetzt. Der Kaplan zu
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Dorf soll absolut vom Pfarrer zu Taiskirchen abh�ngig sein und von den 200 fl. best�ndigen Einkommens sollen dem Pfarrer zu Taiskirchen 50 fl. zukommen, die anderen 150 fl. aber dem Kaplan nebst der Stola und Sammlung. Die Behausung f�r den Kaplan soll von der Kirche hergestellt werden und der Kaplan verpflichtet sein, im Falle der Nothwendigkeit dem Pfarrer zu Taiskirchen in der Seelsorge zu unterst�tzen. Hingegen darf der Pfarrer zu Taiskircheu den Kaplan zu Dorf nicht eigenm�chtig entfernen, sondern mnss die Gr�nde der Entfernung zuerst dem Ordinariate in Passau bekanntgeben. Im Falle, dass sich die Herrschaft zu Erlach zu einein billigen Beitrag herbeil�sst, wird ein eigener Bicar angestellt werden.
Endgiltig wurde der Streit zwischen Dorf und Taiskirchen erst durch einen Vergleich geschlichtet, den der Pfarrer zu Taiskirchen Franz Pachmayr mit dem Inhaber der Herrschaft Erlach im Jahre 1746 den 1. September schlo�. In diesem Vergleiche wurde bestimmt: Erstens zu den 200 fl. j�hrlichen Einkommens zu Dorf, wovon der Pfarrer zu Taiskirchen 50 fl. bekommt, der Viear zu Dorf 150 fl., gibt die Herrschaft Erlach j�hrlich noch 200 fl. dazu. Zweitens von diesen letzteren 200 fl. erh�lt der Pfarrer zu Taiskircheu 100 fl. und 100 fl. der Bicar. Drittens muss dagegen der Pfarrer zu Taiskirchen auf alle anderen wie immer geartete Anspr�che verzichten.
Der Zehent zu Dorf.
Bis zum Jahre 1570 hatte der Pfarrer von Taiskirchen den Zehent von etlichen 40 H�usern der Gemeinde Dorf ruhig bezogen. Sodann aber hat Johann Rumpl den ganzen Zehent an sich gerissen und blieb f�r den Pfarrer zu Taiskirchen f�r immer verloren. Es entspann sich nun zwischen dein Pfarrer zu Taiskirchen und der Herrschaft Erlach ein langwieriger Streit. Im Jahre 1685 war der D�rfer Zehent um 200 fl. verpachtet, von welchen laut Entscheidung des
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bisch�flichen Ordinariates Passau bbo. 2. Juni ber Priester zu Dorf 150 sl. unb ber Pfarrer zu Taiskircheu als Zehentinhaber 50 sl. erhielt.
Im Jahre 1706 w�rbe ber Zehent zu Dorf um 290 fl. verpachtet; bavon bekam ber Vicar 200 fl. unb die 90 fl. m�rben ben Zechpr�psten f�r bie Kirche zu Dorf �bergeben. 1719 bezog bet Viear zu Dorf den halben Zehent in Natura. Sein Nachfolger verlor aber dieses Recht wieder und seit dieser Zeit verpachtete die Herrschaft Erlach den Zehent um 239 fl. zum Besten des in Dorf wohnenden Seelsorgers. 1746 w�rbe ber D�rfer Zehent aus 400 fl. gesch�tzt, von welchen ber Viear 250 fl. unb ber Pfarrer zu Taiskircheu 150 sl. erhielt. Sp�ter aber beschwerte sich ber Viear zu Dorf, bass er von ben 250 fl. nicht leben k�nne, weswegen unter Gras Morawitzky, Pfarrer zu Taiskircheu bem Viear noch 20 fl. zugelegt, so bass ber Pfarrer zu Taiskircheu nur mehr 130 fl. erhielt. 1805 w�rbe ber Zehent um 835 fl. in Pacht gegeben.
1680 wirb auch ein Schulmeister zu Angeubvbl, Georg Wimber erw�hnt. Er besa� bie S�lde Kleinwimm zu Augeu-bobl Nr. 2, welche zugleich Schulhaus war. 1702 w�rbe bie Schule nach Dorf verlegt.
Wahrenb bes spanischen Erbfolgekrieges 1702 bis 1705 waren in ber Pfarre Dorf l�ngs der bayrischen Grenze Wachposten aufgestellt, so zu Frimbwang, Renezebt, Habetswohl, Wimesberg, Dorf, Pimingsbors, Kumpfm�hl, Schatzdorf, Parting, Stegen, Eisenf�hrn unb Wielanden. 1703 ben 26. Juli �berfielen 40 bayrische Husaren w�hrend bes Gottes-bienstes ben Ort Dorf unb t�bteten folgenbe Personen: Bernharb, einen zweij�hrigen Sohn bes Anbreas H�rmans-eber, Wirtes unb B�ckers zu Dorf, bem ein Husar bie �in-geweibe herausgelassen hatte. Der Wirt selbst w�rbe burch zwei Kugeln t�btlich verletzt. Ferners wurde get�btet Sehner Tobias aus ber Pfarre Rottenbach, ber zu Dorf auf Wache staub. Nach bem ersten Schrecken setzten sich bie Bauern zur
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Wehr, t�dteten zwei Husaren, einen nahmen sie gefangen und die �brigen verjagten sie sammt ihren Hinterhalt von 100 Mann. In dem n�mlichen Jahre lagen zu Dorf im Quartier die Regimenter Guido von Starhemberg und Nigrelli. Den 29, November starb zu Dorf von einer Kugel getroffen der Feldwebel von der ausgemusterten Landmiliz, Johann Albert.
1704 den 13. J�nner ist die bayrische Armee, nachdem sie die Schanzen bei St. Willibald und Riedan erst�rmt hatte, weit hinab nach Ober�sterreich gestreift, und wo der Durchmarsch geschah, wurde meistenteils alles ausgepl�ndert. Weil aber Ober�sterreich die verlangte Kontribution zu geben versprach, zog sich der Feind wieder nach Bayern zur�ck. Bei dem ersten Anr�cken der Bayern sind zu Dorf folgende Personen get�dtet worden: Wolfgang Wielander, Bauer in Parting und Johann Pirnleitner, Bauer Au�erjebiug.
Den 8. Februar machten die Bayer� wieder einen Einfall in das Land und wurden der Viear von Dorf, der Wirt und Georg M�hlb�ck aus der Saeristei weg gefangen nach Braunau gef�hrt, den 10. Februar aber wieder entlassen. Bei diesem Einfalle sind todt aufgefunden worden: Eisenf�hrer Wolf, Bauer in Schazdorf, Raab Adam, Inwohner in Parting und dessen Sohn Georg, Raab Mathias, Bauerssohn von Rohret, Feischl Johann, Tischlergeselle zu Hinterdobl und einer von der Wacht allda von weither, dessen Namen man nicht erfragen konnte. Den 30. Juli wurde Abraham Pramerdorfer von einem kaiserlichen Husaren unschuldigerweise get�dtet.
1707 bis 1709 geschahen bedeutende Reparaturen bei der Kirche zu Dorf. 1709 wurde die Saeristei neu gebaut, die Friedhofmauer aufgef�hrt und neue Kirchenst�hle gemacht. 1711 ist die Jakobe M�rzendorfer auf dem Weiglgute zu Mitterjebiug, weil sie mit ihrer Hochzeit �ber die gesetzte Zeit gar sp�t in die Herrschaftstaferne nach Riedau angekommen ist also, dass man der Hochzeit in die tiefe Nacht
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mit Gefahr des Lichtes hat abwarten m�ssen, k�nftig anderen zum Beispiel mit 1 fl. abgewandelt worden.
1712 sind die zwei Seitenalt�re durch den Tischler in Grieskirchen und den Bildhauer zu Lambach um 367 fl. 5 Schilling und 10 Pfennig verfertigt worden.
1713 wurde Thomas Aumayr von Ladendorf weil er am Fasttage vor dem Feste des Apostel Thomas mit seinen Hausleuten Fleisch a�, von der Herrschaft Riedau abgewandelt mit 4 fl.
1715 bekam die Kirche neue Glocken und ein Pflaster von Marmorsteinen, welches vom Baumeister in Passau, Jakob Pawagner um 95 fl. gekauft wurde. Auch wurde vom Bildhauer in Lambach die Kanzel hergestellt. 1716 hat Nicolaus Drakh in Passau bie kleine Glocke gegossen um 144 fl. 4 Pf.
1717 wurde der Kirchthurm neu eingedeckt und hat Thomas Pfeiffer eine Josefstatue und einen auferstandenen Christus geschnitzt um 16 fl. Ebenso verfertigte Nicolaus Drakh in Passau eine messingene Ampel.
1720 wurde die Moustrauze beigeschafft, welche der Goldschmied in Linz, Franz Untierbomb verfertigt hat.
1722 w�rbe ein lediger Dienstknecht beim Kraulgartner zu Jebing, weil er sich unterftanben hatte, n�chtlicher Weil beim Weigl zu Jebiug eine Leiter an bas Dach zu werfen unb �ber selbige zu ber allda bienenben Dime einzusteigen, von ben eben selbige Nacht streifenden Leuten des Landgerichtes Erlach, so bie anlehnenbe Leiter gesehen unb darnach bas Hans nmstanben, aufgetrieben unb gleich ersannt unb sowohl er als auch seine Liebste wegen solchen G�sselgehens unb Einsteigens mit ber sonst gew�hnlichen Fornicationsstras per 5 fl. 2 Schilling belegt.
1727 ben 15. J�nner starb Wolfgang Lobmayr, burch 14 Jahre Pfarrtiicar in Dorf, 51 Jahre alt.
1729 ist bie gr��ere Glocke zersprungen; Nicolaus Drakh hat bieselbe umgegossen um 111 sl.
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1735 sind die Statuen des Oelberges von Andreas Erlacher, Bildhauer in Passau, um 45 fl. gemacht worden.
1742 den 18, November starb Mathias Schneps von Rauhenedt, Pfarre Gr�nbach, der zur Kriegszeit bei Frinwang auf Wache stand, im Alter von 60 Jahren.
Den 3. December starb Michael Klambaner, Weber von Waitzenkirchen, 50 Jahre alt, auf der Wache zu Dorf und den 5. Deeember Andreas Kreutzmayr von Wei�bach, 50 Jahre alt, auf der Wache zu Renezedt.
1744 den 8. November starb dem Anton Nei�berger, Cornet im Regiments Hohenzollern, ein Kind. In diesem Jahre wurde die Orgel von Egendacher in Passau um 280 fl. gemacht.
1759 im September resignierte Wolfgang Perneder auf die Pfarre Dorf und Franz Ignaz Ellep�ck, erster Cooperator in Taiskirchen wurde Viear in Dorf. 1768 den 27. Februar wurde in Dorf und Umgebung ein l1^ Minute dauerndes Erdbeben versp�rt.
1770 den 13. Mai, am 4. Sonntage nach Ostern, hat Herr Dechant und Pfarrer zu Taiskirchen, Franz Christoph Pachmayr, anl�sslich seines 50j�hrigen Priesterjubil�ums dem Gotteshause zu Dorf einen wertvollen Kelch gespendet, die Tischlerarbeit beim Hochaltare, als auch die zwei Gem�lde an demselben machen lassen. 1771 den 9. December wurde ein Kind getauft des Soldaten Josef P�mer vom Regimente Langlois. Pathe war Ignaz Schreiner, Verwalter zu Hinterdobl.
1774 war das Kaiserregiment in Dorf.
1777 war zu Gro�reiting eine k. k. Manth; in diesem Jahre war das Regiment Graf Harrach in Dorf und ebenso 1778.
1805 hat der Tischlermeister Wessiker in Urfahr bei Linz das hl. Grab um 44 fl. 30 kr. hergestellt. 1824 lieferte Johann Oberascher, Glockengie�er in Salzburg, eine Glocke im Gewichte von 513 Pfund zum Preise von 401 fl. 51 kr.
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1854�1855 wurde zu Dorf ein neues Schulhaus baut: das alte kleine h�lzerne Schulhaus, welches im Fried-hofe stand, wurde neben das neue Schulhaus hinausgeschoben uni) ist gegenw�rtig die Wohnung des Mesfelesers. 1862 wurde der Friedhof vergr��ert. 1873 wurde die Anschastung einer neuen Orgel im Betrage von 978 fl. bewilligt nnd von Franz Erlich, Orgelbauer in Braunau, hergestellt. 1883 wurden die zwei Gem�ldefenster von W. G�tz in Gmunden um den Preis von 770 fl. gemacht. 1896 wurde der neue arofte ^riebli�f, ba ber atte um bie Kirche beftnbltcye schon lange zu lleiu war, angelegt und den 2. September 1897 eingeweiht. 1900 wurde der Kirchthurrn wegen Baufalllgte� aaiu abgetragen und ein neuer massiver Thurm au�erhalb des alten erbaut, auf welchen die kupferne Kuppel vom alten Thurme hin�bergeschoben wurde. Als das Kirchthurrnkrenz behufs -neuer Vergoldung herabgenommen wurde, fand sich m der Kugel neben verschiedenen Kupferm�nzen folgende Urkunde: Im Jahre des Herrn 1853 am 20. September unter bei' glorreichen Regierung Franz Jofef I., Kaisers von Oesterreich, unter dem die Kirche Gottes leitenden Papste Pins IX., unter dem Bisch�fe Franz Joses von Linz, unter dem Patronatspfarrer in Taiskirchen Franz Fekuhrer, unter dem Pfarrmcar Franz Modl und dem Hilfspriester Johann Georg Kroch tuurbe, nachbetn bie �n�eren Reparaturen an ber Kirche unb bte Rinunenuaunsarbeiten ant Thurme burch ben JJiet|tei Joses Mayrhuber in Neumarkt vollendet waren, dieses reich vergoldete und feierlich benebicierte Kreuz burch ben Knpser-schrnieb in Linz Mathias Remolb zur gr��eren Ehre Gottes unb Erbauung seines Volkes aufgerichtet unb von betreiben der Thurm mit Kupserplatten eingebe*.
Schullehrer: Simon Zinhobel.
B�rgermeister unb Vertrauensmann: Mathias Zellinger.
1. Zechpropst Mathias Haidl.
2. Zechpropst Joses Arnetsberger.
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1901 wurden die Mauern des Kirchenschiffes bis zum Presbyterium niedergerissen und das Kirchenschiff bis zum neuen Thurm verl�ngert und zugleich erweitert wieder aufgebaut und mit einem Monieu-Gew�lbe versehen. Ebenso wurde die Saeristei von Grund auf neugebaut.
Hinterndobl.
Puechner Leonhard, Pfleger zu Erlach, hat ungef�hr um das Jahr 1560 den adeligen Sitz Hinterndobl errichtet. Er war tierehlicht mit Katharina G�ttinger. Sein Sohn Christof, welcher die Maria Salome v. Retschan, verwitwete Freiuugerm heiratete, erbaute das Schloss Puechberg bei Wels und erwirkte 1618 bei Kaiser Mathias, dessen Diener er war, die Erhebung dieses Schlosses zu einem adeligen Sitze. Er war 1621 Siudieus der landesf�rstlichen St�dte in Ober�sterreich und wurde am 20. M�rz mit mehreren anderen Adeligen auf Befehl des Kaisers verhaftet und auf das Schloss zu Linz gebracht, wo er wegen Auflehnung gegen den Landesf�rsten einige Zeit in Hast gehalten wurde. Seine Tochter Polixena heiratete den Achaz Tolliuger von Grimau.
Die Tochter des Leonhard Puechner Maria heiratete den Hanns Christoph Millinger von der Au, wodurch das Schloss Hinterdobl in den Besitz der Millinger �bergreng.
Leonhard Puechner und Frau Katharina G�ttinger.
Christoph. Frau Maria Maria, Frau des Hanns
Salome von Retschan, Christoph Millinger.
verwitw. Freiuuger.
Millinger von der Au.
Der erste Bekannte aus diesem Geschlechte ist Caspar Millinger auf K�tteriug, der Dorothea geborne Pinderiu von der Au, Herrn Hans Piuders von der Au zu Almeck Ritters und Frau Scholastika, geborueu von Arstetten Tochter, zur Frau hatte. Sie gebar ihm drei S�hne, Wilhelm, Balthasar und Christoph.
Heusrti�f.
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k)interndobl.
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Wilhelm war Herr zu Feyreck, ein Schloss in der Pfarre Pfarrkirchen bei Bad Hall, welches 1560 bte Millinger erworben hatten. Er verehlichte sich mit Frl. Dorothea von Sinzendors, die ihm eine Tochter Sophm gebar, welche 1592 den Andre von Stainach zu Pichlern heiratete.
Balthasar hatte 1557 den Sitz Weyer gekauft und verehelichte sich mit Anna von Sinzendorf. Er hatte nur eine Tochter Magdalena, welche Georg Friedrich von Relschan
Christoph war 1550 und 1551 Pfleger der Herrschaft Steyr und erzeugte mit seiner Frau Margaretha geborenen von Schreiberstorfs 19 Kinder, 8 S�hne Hieronymus,
Laterauus, Adam, Hanns Christoph, Wolf Hilliprand, Hanns Absalon, Hanns Christoph und Christoph Karl und 11 T�chter, Barbara. Martha, Lueretia, Elyabeth, Anna, Eva, Maria, Cordula, Rosiua, Christina und Katharina.
Hanns Christoph heiratete Frl. Maria Puchuer.
Hanns Christoph Millinger von der Au.
Cr hatte 4 S�hne, Wilhelm, Achaz, Alexander nnd Christoph Leonhard und zwei T�chter Margaretha und
Margaretha starb ledig und Katharina wurde die zweite Frau des Hanns Fronhosers zu Walkering. Die drei Sohne Alexander. Wilhelm und Christoph starben im ledigen Stande.
Achaz Willmger von der Au zu Hiuterudobl hatte zur Frau Johanna Stausser. Tochter des Michael Stauffer von der Staufs und Frau Ursula geborueu Hackloder.
Achaz Willmger von der Au.
Achaz Millinger spielte im Bauernaufstande anno 1626 eine gro�e Rolle. Cr tritt erst in den Vordergrund, als der Bauernanf�hrer Stefan Fadinger an seiner zu Linz erhaltenen Schusswunde zu Ebelsberg am 5. ^uli 1626 starb.
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Er war Oberkommandant in der Weiberan, wo die Bauerir ein gro�es Lager hatten, um Einf�lle der Bayern aus dem Jnnviertel zu verh�ten. Am 9. Juli J 626 wurde er an Stelle Fadingers Oberanf�hrer der Bauern. Am 15. Juli erlie�en die Bauern im Lager vor Linz eine Aufforderung an die St�nde daselbst, die Stadt sammt dein Statthalter und seinen Truppen zu �berliefern; k�nnen sie dieses nicht thun, so sollen sie doch selbst abziehen und sich retten; denn nach Eroberung der Stadt wollen sie alle Katholiken und Protestanten, die geblieben sind, Weiber und Kinder, umbringen. Achaz Williuger und die Bauern wollten die Stadt Linz durch Aushungern bezwingen. Es war schon gro�er Mangel an Lebensmitteln in der Stadt, aber es gelang dem Kurf�rsten von Bayern in der Nacht von dem 17. auf den 18. Juli 6 Schiffe von Passau aus auf der Donau mit Proviant, Munition und 340 Soldaten nach Linz zu bringen� Die Schiffe kamen unbemerkt durch die Wachen der Bauern, zerhieben das �ber die Donau gespannte dicke Seil, zersprengten die eiserne Kette bei Aschach und kamen am >8. Juli-gl�cklich in Linz an. Der Statthalter Graf Herberstorff lie� das Donauthor �ffnen und die Schiffe ausladen.
Als die Bauern in Urfahr, deren bei 300 waren, dies bemerkten, schossen sie heftig her�ber, konnten es aber nicht verhindern; im Gegentheile wurde ihr t�chtigster Anf�hrer Christoph Zeller get�dtet und an Fadingers Seite in Eferding begraben.
Als Achaz Williuger und die Bauern ihre Hoffnung^ Linz zu bezwingen, vereitelt sahen, wurden sie wie w�thend. Williuger gab den Befehl, dass die besten Truppen der Bauern sich �berall sammeln und vor Linz r�cken sollen, um die Stadt mit Sturm zu erobern uud an dem verhassten Statthalter Rache zu nehmen. Den 21. Juli 10 Uhr abeuds begann der Angriff auf die Stadt, aber ohne Erfolg, und 500 Bauern wurden get�dtet. Am 22. Juli schickten die St�nde ein Schreiben an die Bauern, sie zum Frieden er-
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mahnend. Millinger schob in seiner Antwort die ganze Schuld aus den Statthalter, der immer aus die Bauern geschossen und fremde Truppen in die Stadt hereingelassen habe. Er versprach ruhig zu bleiben und die Friedensverhandlungen zu beginnen. Allein es war ihm nicht ernst; er erlie� vielmehr noch an diesem Tage an ferne Unterbefehlshaber uud auch an die Herrschaften den strengen Befehl, dass alle Adelige und Unadelige, welche 16 Jahre alt sind, die Waffen ergreifen, die Ketten �ber die Donau bewachen, oder in das Lager bei Ebelsberg ziehen sollen bei Androhung von Brand und Tod. Am 23. Juli erschien sein Besehl, dass alle Adelige, B�rger und junge M�nner, welche bisher Pserde zu halten vermochten, sich alsogleich nach Ebelsberg
stellen sollen. ..
Da keine Aussicht auf Frieden war, erhielten die kaiserlichen Truppen den Besehl, gegen die Bauern vorzurucken und am 26. Juli nahm Oberst Lobet den Markt und das Schloss Ebelsberg ein. Achaz Millinger hatte steh von Linz nach Wels und von da in das Lager in der Weiberau begeben. Den 29. Juli wagte auf seinen Befehl der Hanpt-inann Hantel abermals einen Sturm auf Linz. aber >000 Bauern mussten dies mit ihrem Leben bezahlen� W�hren! dessen war Achaz Millinger mit 2000 schwarz gekleideten Bauern aus der Weiberau nach Steyr gekommen tn der Meinung, die kaiserlichen Truppen schlagen zu k�nnen. Er lie� die B�rger vor sich fordern, fragte, ob sie Leib und Leben mit ihm wagen wollten, woraus ihm bejahend geantwortet wurde, wenn nur nicht gegen den Kaiser gehandelt werde. Dann erschien die ganze B�rgerschaft bewaffnet auf dem Stadtplatze; jene, die nicht kommen wollten, wurden ans ihren Hausern unter Schl�gen dorthin gebracht. WtUmger zog dann mit seinen 2000 Bauern ohne etwas ausgerichtet
zu haben nach Neuhosen. � =
Mehrere Ortschaften, welche dem Kloster Kremsmunster untert�nig waren, beschlossen am 2. August, es nicht mehr
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mit den rebellischen Bauern zu halten. Dar�ber ergrimmte Millinger, zog mit seinen 2000 Bauern in jene Gegend, trieb das Vieh weg, raubte die H�user aus und steckte sie in Brand. Auch die Pfarrh�fe zu Pettenbach und Viechtwang giengen in Feuer auf. Am 12. August sammelte Millinger zu Neufelden 4000 Bauern und wollte Ebelsberg wieder erobern. Allein Oberst L�bel hatte alles in guten Vertheidigungszustand gesetzt und Millinger zog sich ohne einen Angriff zu wagen wieder zur�ck. Am 16. August befand sich Millinger mit 2000 Bauern in der N�he vom Schlosse Gfchwendt, wo er von Oberst L�bl angegriffen wurde. Mehr als 1000 Bauern wurden erschlagen, Millinger selbst an der linken Hand durch eine Kugel verwundet. Er fl�chtete sich nach Steyr, wo ihm der Stadtchirurg die Kugel herausschnitt. Den 27. August war Millinger mit 2000 Bauern in Wels, wohin Oberst L�bel vorr�ckte und ihn zur Uebergabe aufforderte. Nach kurzer Unterredung zogen die Bauern ab. Im December wurde Achaz Millinger mit gegen 100 anderen Rebellen von Oberst L�bel zu Peuerbach gefangen genommen, in Ketten nach Linz gef�hrt und dort am 26. M�rz 1627 enthauptet. Sein Leichnam wurde in einen Sarg gelegt und ehrlich begraben. Au�er dem Schlosse Hinterndobl besa� er auch noch Aistersheim und Frehn. Er hinterlie� nur einen Sohn Johann Ernest.
Johann Ernest Millinger von der Au.
Johann Ernest hat verschiedene Feldz�ge mitgemacht: hernach wurde er bei der Landschaft Rechnungsrath und hat sich in verschiedenen Commissionen, besonders aber in dem 1683 gewesenen T�rkenkriege und bei der Belagerung Wiens als gewesener Landfchaftscommifs�r r�hmlich gebrauchen lassen. Er verehlichte sich zum erstenmale mit Elisabeth Sabina H�berlut von und zu Weng, Herrn Christoph H�berl und Frau Katharina geborene Sutkuin Tochter, welche ihm zwei T�chter, Sophia und Maria Magdalena und sieben
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S�hne gebar, n�mlich: Franz Karl, Franz Ferdinand, Otto Achaz, Johann Heinrich, Johann Ernst, Christoph Achaz und Johann Tobias. Nach dem Tode seiner ersten Frau heiratete er Anna Renata geb. von Clam, Gottfried Frei-herrn von Clam und der Frau Anna Sibilla von Kageneck Tochter, und war die Hochzeit im Schlosse Thal den 21. September 1676.
Von der zweiten Frau bekam er noch drei S�hne, wovon zwei bald nach der Geburt starben und nur Johann Achaz Gottfried am Leben blieb. Diese seine zweite Frau starb zu Hiuterndobl den 15. J�nner 1690 und er den 3. August desselben Jahres. Ihr Grabstein hat folgende Inschrift:
Gott die Ehr.
Hier liegt begraben der hochedelgeborne Herr, Herr Johann Ernst Millinger von der Au auf Hiuterndobl, so verschieden den 3. August 1690 seines Alters 67 Jahre sammt beiden Frauen Gemahlinnen Sabina Elisabeth geborne H�berlm von Weng und Anna Renata geborne Freiin von Clam mit ihren minderj�hrigen Kindern, deren Seelen in Gott leben und die ewige Ruhe verleihen wolle. Amen.
Die beiden aus erster Ehe erzeugten T�chter starben ledig und zwar Magdalena 1724 zu Feldegg. Von den S�hnen starben in zarter Jugend Franz Karl, Otto Achaz und Johann Tobias. Johann Ernst starb 1674 zu Linz als Student und Christoph Achaz als F�hnrich des Mark-graf Baaden Regimentes zu Asten; sie wurden in der Pfarrkirche zu Linz begraben. Ihr Bruder lie� ihnen folgenden Denkstein setzen: Hier liegen begraben meine herzallerliebsten Bruder Johann Ernst und Christoph Achaz, der Erste so gestorben zu Linz in Studiis anno 1674, der letzte aber im Heraufmarsche zu Asten, so unter dem l�blichen Baadischeu Regiments F�hnrich gewesen, den 25. September 1684 seines Alters 21 Jahre. Gott verleihe ihnen sammt allen Christ-gl�ubigen die ewige Ruhe. Amen.
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Johann Achaz Gottfried Millinger von der Au zu Hinterndobl lie� sich im bayrisch-franz�sischen Kriege sowohl anfangs als Grenzhauptmann als auch hernach als Hanpt-mann des von der Landschaft aufgerichteten Landregimentes r�hmlich gebrauchen, und, nachdem er sich den 16. August 1701_ mit Eva Eleonora von St�bar verm�hlt hatte, kaufte er 1712 von Franz Wilhelm Gottlieb Freiherrn von Prank das Schloss Feldegg, wurde hierauf der Landschaft Rechnnngs-rath und 1728 Verordneter des Ritterstandes. Seine Frau vermachte 1753 der Kirche Pr am 100 fl. auf vier Quatembermessen.
Franz Ferdinand Willinger von der An.
. Franz Ferdinand, geboren l652^verehlichte sich zum erstenmale mit Maria Magdalena von Kher, welche ihm das Schloss Jnnernsee zubrachte. Aus dieser Ehe entstammten drei Sohne und drei T�chter, n�mlich: Franz Hermann,
Johann Ferdinand, welche beide in ihrer Kindheit starben, und Ernst Hermann, der als kaiserlicher Lieutenant des Pfefferhoserischen Regimentes starb. Von den T�chtern starben Maria Johanna und Maria Barbara ebenfalls in ihrer Kindheit und Maria Geuovefa Fraueisca heiratete 1698 den Georg H�ritzer von Stambach.
Nach dem Tode seiner ersten Frau, die am 22. November 1679 starb und in der Kirche zu Rottenbach begraben liegt, heiratete er den 27. September 1683 Maria Felicitas
Sp-ndler von Hofeck. Bon dieser hatte er vier S�hne, ^ohaim Franz, Georg, Franz Anton und Franz Adam, und drei T�chter, Maria Anna, Katharina und Maria Elisabeth. Als seine zweite Frau den 17. November 1697 starb, wurde sie auch zu Rottenbach begraben. Ihr Grab-
steht lautet: Pro rerum memoria. Hle jjegett begraben
mein Franz Ferdinand Willinger's von der Au beide Ehegemahlinen Maria Magdalena geb. v. Kher nunmehr selig,
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auch hier ruhet Maria Felicitas geb. Sprudler von Hofeck und eheleiblich erzeugte minderj�hrige �mder, mit welchen uns Gott sammt allen Christglaubigen Seelen gn�dig sein
wolle. Amen. . , ^nr., sC��
Er verehelichte sich zum dr�teumale 1701. mit Eva
Beata von Polhaim, die ihm einen Sohn Johann Georg
gebar, der am 17. M�rz 1731 als Voluuteur unter dem
kaiserlichen Hochst�tt'schen Regimente s Temesvar starb, und
drei T�chter Maria Eleonora, Maria Franelsca und Mato
Sophia Elisabeth. 01
Diese dritte Frau starb zu Jnnernsee den 4. Marz 1721 und liegt in Rottenbach begraben, ^hr Grabstein lautet. Allhier liegt begraben die hochedelgeborne Frau, Frau Uva Beatrix Willingerin von der Au, eine gebvrue Frenn von Polhaim, so in Gott selig entschlafen den 4. Marz 172 x, welche sowohl bei ihrem Herrn Gemahl als auch Herrn Pfarrer beweglich angehalten und gebeten, dass sie mochte zu dem Todtenk�mmerlein gelegt und begraben werden, so auch vollzogen und allda ruhet. .
Er starb den 23. Juli 1730 rat Schlosse Feldegg 79 Jahre alt und liegt in der Kirche f Warn begraben. Von den Kindern seiner zweiten Frau starben Maria una-6eth und Maria Maximilian� in ihrer �ugend. Maria atina wurde englisches Fr�ulein zu St. P�lten. Franz Anton bekam Jnnernsee nnd war kaiserlicher Hauptmauu im Regttnente Hochstaett und sein Bruder Franz Adam Josef war Hauptmann im selben Regimente.
Maria Elisabeth Sophia verehlichte sich mit Frecherm Johann Lndwig von Gabelkoven nnd brachte ihm Hmteru-dobl als Heiratsgut zu.
Johann Ludwig timt Gabelkoven.
Aus dieser Ehe entsprossen folgende Kinder: Maria Anna Victoria, geboren den 24. December 1737; Pathm war Eva Eleouoria Millinger, Herrin auf Feldegg; ^ohann
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Sfcfinj Ludwig, geboren den 27. December 1738; Pathe war Johann Achaz Wlllmger, Herr auf Feldegg; Maria Maxi-un�ana geboren den 8. December 1741, die aber schon den 26. December starb. Johanna Maria Maximiliana, geboren den 5. Lanner 1744; Pathin war Johanna Maximiliana Fnegerm von Huerschperg.
den 1O.Juli starb Maria Elisabeth Sophia und mH greng das Schloss Hinterndobl durch Kauf in den ^bsch. der Familie Gemberli von Weidenthal �ber. Im Schlosse war eine kleine Brauerei und die dazu geh�rige Hofmark umfasste 11 H�user. 1787 wurde das Schloss Hmterndobl sammt Brauhaus und dazugeh�riger Oekonomie an Bartholom� Kaltenb�ck verkauft, dessen Nachkommen gegenw�rtig dasselbe noch besitzen.
Pfarrer zu Dorf.
Agrikola Achaz 1680-1686, Vicar.
Anderegger Christian 1686, Provisor.
Holzmayr Heinrich 1687-1692, Provisor.
Lehner Caspar 1692�1697, Provisor.
Bruner Josef 1697�1702, Provisor.
Peckh Maximilian 1702�1707, Provisor.
Veichtner Gottfried 1707�1712, Vicar.
Lobmayr Wolfgang 1712�1727, Vicar.
Keller Franz 1727, Provisor.
Perneder Wolfgang, Vicar 1727�1759.
Ellep�ck Franz Jgnas, 1759�1797, Vicar.
Humpelit�tter Michael 1797�1826, Vicar.
Papelitzky Karl Franz 1826�1828, Vicar.
Papelitzky Josef 1828�1850, Vicar.
Modl Michael 1850�1865, Vicar.
Banchinger Johann 1865, Provisor.
Maislinger Joses 1865-1877, Pfarrvicar.
Koppold Michael 1877, Provisor.
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Kobler Andreas 1877�1885, Vicar. Solterer Josef 1885, Provisor. Neum�ller Anton, Pfarrer 1885.
Hilfspriester zu Dorf.
Humvelst�tter Michael 1784�1796. Kaiser Berthold 1841�1843.
Schlager Moriz 1843 -1844,
Mayer Josef 1844 � 1846.
Abeudfund Josef 1846�1850.
Lamprecht Johann 1851.
Kroi� Johann Georg 1852�1856.
So Meitner Michael 1857�1858.
Rauch Josef 1860�1866.
Dorfinger Josef 1866�1872.
Kobl Franz 1872�1874._
Schwarz Peter 1874�1876.
Kracher Ferdinand 1876.
Koppold Michael 1876�1877. Maislinger Josef 1877.
Solterer Josef 1884.
Messner zu Dorf.
Paulusberger Hanns 1606.
Leidinger Paul 1644.
Ebner Wolf 1654.
Paulusberger Sebastian f 1687. Rosenberger Hanns f 1687. Standhartinger Sebastian 1688�1695. Schazdorfer Michael 1696�1748. Staengl Ignaz 1748�1779.
Zinhobel Anton 1779.
Zinhobel Simon 1804.
Spanlang Jakob 1867.
Spanlang Alois 1883.
Lehrer zu Dorf.
Wimber Gg. 1680�1706. Zinhobel Anton 1778.
Schazdorfer Mich. 1706 bis Zinhobel Simon 1804.
1745. Friedl Josef 1870.
St�ngl Ignaz 1745�1778; Priestinger Alois 1884.
erster Organist. Sch�ffler Paul 1900.
Unterlehrcr.
Schneider Franz 1895. Hofer Josef 1896.
Verzeichnis der H�user in der Pfarre Dorf.
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Augendobler zu Augeu-
dobl Nr. 1.
Haidl Franz 1850 Herrschaft Erlach.
Haidl Jakob 1814 Brannte den 5. August
Haidl Georg 1780 y27 fr�h durch Blitz-
Haidl Johann 1744 schlag ab; gemauert.
Haidl Leopold 1700
Nigel Johann 1696
Nigel Sebastian 1655
Reitinger Hanns 1644
Reitinger Georg 1641
Atoitaier Georg 1610
H�peckh Georg j 1607
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Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Kleinwimer zu Angen-dobl Nr. 2,
Kaltenb�ck Engelbert 1900 Herrschaft Erlach;
Schmied Mathias 1858 h�lzern.
Schmied Josef
Jezinger Josef 1780
Gumpezberger Joses 1727
Gumpezberger Josef 1707
Wimber Georg 1680
Wimber Adam 1662
Wazl zu Augendobl Nr. 3.
Junger Josef 1884 Herrschaft Erlach;
Holzmayr Josef 1875 h�lzern. Bestand schon
� Matth�us 1874 1414 und geh�rte der
Philipp 1843 ganze Zehent von den
� Audr� Parzer Gr�nden nach
� Johann 1788 Taiskirchen.
� Johann 1764
� Adam 1728
� Simon 1691
� Johann 1664
� Johann 1606
Wagner zu Augendobl Nr. 4, I
Aruetsberger Johann 1869 Herrschaft Erlach;
Grueber Johann 1820 h�lzern.
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Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Grueber Jakob Ziegler Bartholom� Ge�wagner Georg M�rzendorfer Wolfgang Hueber Abraham Hueber Stefan 1782 1757 1733 1715 1680 1667
Edenparz zu Augendobl Nr. 5. Zellinger Paul Zellinger Mathias Zellinger Lorenz Sametinger Peter Jringstorfer Jakob Jringstorfer Jakob Schmitzberger Georg Wilflingseder Johann J�rgendorfer Mathias J�rgendorfer Sebastian J�rgendorfer Leopold 1875 1801 1788 1780 1743 1737 1717 1704 1680 1652 Herrschaft Erlach; h�lzern;
Michlbaner zu An�er-jebing Nr. 1. Dalmannsb�ck Gottfried Sandberger Franz Dornhofer Gottfried Ziegler Johann Spanlang Thomas Spanlang Thomas Spanlang Philipp 1898 1887 1845 1842 �1817 1787 1747 Herrschaft Erlach; gemauert. Geh�rte der ganze Zehent nach Tais-kirchen.
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Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Spanlang Georg 1702 l
Prcimerdorfer Wolfgang 1680
H�usl zu Au�erjebing Nr. 2.
Sandberger Franz 1898 Herrschaft Erlach;
Dalmannsb�ck Gottfried 1879 h�lzern.
� Andr� 1869
Parzer Georg 1829
Thalhamer Johann 1820
Parzer Johann 1797
Lehner Leopold 1775
Zellinger Michael
Jringstorfer Georg 1749
� Sebastian 1717
Standhartinger Johann f 1710
Bauernschneider zu Au�erjebing Nr. 3.
Spanlang Alois 1894 Herrschaft Erlach;
Tischler Martin 1883 h�lzern. Geh�rte der
� Martin 1867 ganze Zehent nach Tais-
Spindler Georg 1854 kirchen.
Weinberger Stephan 1850
Ziegler Franz 1817
� Thomas 1780
Pimingsdorfer Leopold
,, Simon 1731
Petershofer Johann 1717 23
� 354 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Petershofer Adam 1687
Prehauser Leopold 1645
Brandt zu Au�erjebing Nr. 4.
Arnetsberger Josef 1882 Herrschaft Erlach;
Josef 1843 h�lzern, erbaut 1698.
Josef Geh�rte der ganze
H�rmanseder Johann 1835 Zehent nach Taiskirchen.
,, Johann 1794
Zauner Martin 11780
� Mathias � Mathias 1767
1740
� Mathias 1688
Weidinger Mathias 1673
Matth�usg�tl zu Au�erjebing Nr. 5.
Lackenberger Mathias 1881 Herrschaft Erlach;
Pirnleitner Mathias 1845 brannte den 31. Mai
� Mathias 1817 1885 durch Blitzschlag
Leeb Jakob 1780 ab, gemauert. Der ganze
Vatershamer Mathias 1746 Zehent geh�rte nach
Loidl Johann 1731 Taiskirchen.
� Adam 1687
� Georg 1653
N�gl Georg 1611 J
� 355 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Christi zu Au�erjebing
Nr. 6.
Pirnleitner Matth�us 1886 Herrschaft Erlach;
,, Johann 1845 brannte ben 31. Mai
� Johann 1804 1885 burch Blitzschlag
,, Johann 1776 ab, gemauert. Der ganze
,, Sebastian 1738 Zehent geh�rte nach
Reisinger Wolfgang 1710 Taiskirchen.
| Pimingsdorfer Georg Pirnleitner Johann 1704
1698
Lorenz �u Dalling Nr. 1.
Siebenter Franz 1886 Herrschaft Schl�sselberg;.
Kriebanmer Matth�us 1850 h�lzern.
Franz 1808
� Johann 1773
,, Paul
Poiutuer Mathias 1721
� Michael 1694
� Johann 1665
Wimmer zu Dalling Nr. 2.
Zankl Alois 1900 Herrschaft Erlach;
�oberer Gottfrieb 1880 gemauert.
Zwingler D^athias 1876
Marcharb Johann 1847
Pirnleitner Thomas 1817
Wolfgang 1778
23*
� 356 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Pirnleitner Simon 1749
Wolfgang 1706
� Johann 1680
Wolfgang 1643
� Sigmund 1615
Ziegler zu Dalling Nr. 3.
M�hlb�ck Josef 1877 Herrschaft Parz; h�lzern.
� Mathias 1831
Georg 1804
Greifeneder Johann 1799
� Johann 1770
� Simon 1753
� Johann 1720
� Johann 1680
Panmgartner Thomas 1668
Wimmer Wolfgang 1667
Hermalinger Wolfgang ,1654
� Hanns 1645
Schneider zu Dalling Nr. 4.
Gehmaier Karl, Schmied 1894 Gemauert
Kirchberger �
Schwetz �
Hochhold Mich., Schuster 1832
Gamel Andreas, � 1806
H��inger Math., � 1805
Preneis Josef, Binder 1791
� 357 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Raab Joh., Schuster f 1787
Paintner Simon 1742
� Elias, Schneider 1711
KriechbaumerG., � 1690
Schlosser zu Dalling Nr. 5.
Pichler Mathias 1893 Herrschaft Erlach;
Greifeneder Ignaz 1887 h�lzern.
Mayer Josef 1853
Waltenberger Philipp 1845
Ge�wagner Jakob 1818
� Johann 1783
G�ttringer Wolfgang 1760
Georg 1733
Wimber Johann 1686
Wolfgang 1667
� Hanns 1647
Abdecker am Limberg zu Dalling Nr. 6.
Trauner Johann 1874 Herrschaft Erlach;
Teubler Kajetan 1842 brannte in den 90er Jahren
1793 ab und stand am unteren
f f iiiUUIl Waldesrand des Limberges.
� Michael 1772 Das neue Haus wurde auf
Franz 1734 der H�he des Limberges
Springer Paul 1730 an der Stra�e erbaut.
Pachinger Christoph 1718
� Johann 1675
Georg 1645
� 358 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Wirt und B�cker zu
Dorf Nr. 3.
Voglmayr Felix 1880 Herrschaft Erlach;
Auinger Matth�us 1875 Bestand schon 1414
Schatzl Franz 1874 und geh�rte V., des
� Leopold 1856 Zeheuts nach Tais-
� Leopold 1816 kirchen.
Hermanseder Josef 1795
� Paul 1761
� Peter Paul 1733
� Andreas 1690
,, Paul 1655
Jringstorfer Elias 1643
Stangl Ludwig 1611
Wagner Hauns 1606
Zauner zu Dorf Nr. 4.
H�rmauseder Felix 1878 Herrschaft Kapelleramt
Weickiuger Johann 1861 M�hlwang; h�lzern.
Stallinger Michael 1839 Bestand schon 1414 und
� Mathias 1807 geh�rte '/, des Zehents
� Mathias 1779 nach Taiskirchen. Dieses
Hnngsberger Gottlieb 1746 Bauernhaus wurde zer-
Mayrhuber Johann 1735 st�ckelt u. stand zwischen
� Andreas 1715 Wirtshaus n. Gasperl.
� Johann 1682 Auch geh�rte hiezu das
� Georg 1652 Juhaus Nr. 5.
Zauner Adam 1643
� Hanns 1606
|
� 359 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Gasperl zu Dorf Nr. 6.
Schatzl Gottfried 1874 Herrschaft Kapelleramt
� Leopold 1850 M�hlwang; wurde 1845
Pauzenberger Franz 1793 gemauert. Bestand schon
Josef 1763 1414 und geh�rte 1/3
Georg 1715 Zehent nach Tais-
Kumpfm�ller Johann 1703 kirchen.
Gumpetsberger Leopold 1680
H�usl zu Dorf Nr. 7.
Kornbinder Alois 1893 H�lzern.
Frosch Josef 1853
Eder Simon 1814
,, Jakob 1770
Wiesenberger Simon 1735
Hueber Georg 1706
Geigerhaus zu Dorf
Nr. 8.
Hintermayr Franz, Kr�mer 1895 Gemauert.
� Johann i 1865
Wiesenberger Mathias ! 1827
� Mathias ! 1791
� Mathias 1766
Koller Gottfried ! 1727
Ge�wagner Leopold 1707
Mayrhuber Wolfgang 11700
� 360 �
9tiuneu der Besitzer Zeit Anmerkung
M�hlb�ck zu Dorf Nr. 9.
M�hlb�ck Josef 1874 Herrschaft Parz; halb
� Johann 1825 gemauert.
Josef 1801
Josef 1763
� Leopold 1724
Georg 1689
� Johann 1663
� Johann 1643!
Kr�merhaus zu Dorf
Nr. 10.
Kaltenb�ck Ignaz 1889 Herrschaft Kapelleramt
Hintermayr Michael 1872 M�hltoang; gemauert.
Iiiederleitner 1871 In neuester Zeit wurden
Gnrtner Paul 1854 zu Dorf noch 5 H�user
Eder 1849 erbaut, so dass jetzt 15
Choholka Johann ! � Hans-Nummern sind.
Wierer Ferdinand 1822
Zach Leopold 1812.
Bauer am Berg zu Gro�reitiug Nr. 1.
Stra�er Gottfried 1885 Herrschaft Erlach;
Lughofer Andreas 1879 h�lzern. Bestand schon
� Andreas � 1414 und geh�rte der
Petershofer Johann 1828 ganze Zehent nach
Achleitner Leopold 1794 Taiskirchen.
Petershofer Josef 1770
� 361 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Petershofer Wolfgang Philipp 1742
1696
,, Sebastian 1672
Perger Abraham 1652
� Wolfgang 1645
�ruber Leopold 1606
H�usl am Berg zu �ro�reiting Nr. 2.
Grub er Johann 1881 Herrschaft Erlach;
Weyrer Andr� 1835 h�lzern. Bestand schon
� Andr� 1805 1414 und geh�rte der
Petershofer Josef 1778 ganze Zeheut nach
� Sebastian 1759 Taiskirchen.
Georg 1746
Habetswolner Abraham 1703
Wolfgang 1697
Samatinger Johann 1680
H�usl zu Gro�reitiug Nr. 3.
Zauner Josef 1876 Gemauert.
� Mathias ! � Herrschaft Spital
Dollereder Philipp Josef 1868 Eferding.
1.859
H�rmetinger Johann 1833
� Johann 1800
Panzenberger Lorenz 1768
Waltenberger Sebastian 1747
� 362 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Habetswolner Bartolom� 1706
� Simon 1680
H�usl zu Gro�reiting Nr. 4.
Steininger Mathias 1901 H�lzern.
Spaulang Johann 1887 Herrschaft Spital
Schatzdorfer Josef 1864 Eferding.
Josef 1818
P�ttinger Thomas 1799
Renezeder Leopold 1761
Wolfgang 1728
� Abraham 1697
Schmied zu Gro�reiting Nr. 5.
Reisinger Mathias 1891 H�lzern.
� Peter 1860 Herrschaft Spital
K�nhamer Franz 1817 Eferding.
� Thomas 1788
Josef 1768
� Jakob 1740
Eberga�ner Mathias 1739
Jzenberger Jakob 1732
Wolfgang 1711
Mayr Mathias 1692
� Johann 1680
363
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Huemer Alois 18941 Herrschaft:
Flo� Josef 1881 > Spital Eferding, h�lzern.
� 364 �
Namen der Besitzer . Zeit Anmerkung
Flo� Jakob
� Paul 1799
� Andr� 1763
Hartmann Johann �
Nigel Sebastian 1734
Wilflingseder Bartholom� 1719
Prnner Wolfgang i 1698
Wolfgang 1662
B�cker zu �rofsreiting1
Nr. 9.
Heinsl Paul 1899 Herrschaft:
Zauner Mathias 1869 Spital Eferding, h�lzern.
Loy Johann 1779
Mittermayr Johann 1767
Stadlmayr Franz 1762
Prechtl Thomas 1755
Wolfgang 1705
� Thomas f 1685
� Johann 1645
Schmiedg�tl zu Gro�-
reiting Nr. 10.
Kitzmantl Josef 1901 Herrschaft:
Hnemer Alois � Spital Eferding, h�lzern.
Kumpfm�ller Johann 1838
� Johann 1779
� Andr� 1746
� Johann 1714
� Simon 1688
� Johann 1661
� 365 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Metzger zu Gro�reiting
Nr. 10.
Eder Johann, Schuster 1884 Herrschaft:
� Georg, � 1847 i Spital Eferding, h�lzern.
� Simon, � 1825
� Johann, � 1788
Hagn Johann, Metzger 1752
Nigl Sebastian, � 1735
� Martin, � 1705
� Johann, � 11644
Nigl zu Gro�reiting |
Nr. 11.
Lnghofer Gottfried 1896| Herrschaft:
,, Gottfried 1856 Spital Eferding, h�lzern.
� Johann 1809
Paul 1784
Josef 1747
Weickhiuger Mathias 1706
Orliuger Adam 1682
� Simon 11636
Amtmann zu Gro�-
reiting Nr. 13.
Mittermaier Ferdinand 1878 Herrschaft:
Panzenberger Josef i 1817 Spital Eferding, h�lzern.
Josef 11795
Nigl Andr� 1762
� Thomas 1732
� Wolfgang 1700
� Wolfgang 1643
� 366 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
! Mair zu Gro�reiting^ Nr. 14. ~
Weinberger Stefan H�rmetinger Franz 1885; Herrschaft:
1853 Spital Eferding, h�lzern.
� ' Wolfgang 1816
� Johann 1782
� Simon 1735 |
Toberer Thomas 1725
� Thomas 1706
Petershofer Wolfgang 1704
�ruber Abraham 1664
H�usl zu Gro�reiting Nr. 15.
Wehrer Josef 1891 Herrschaft:
,, Johann � Spital Eferding, h�lzern.
Zach Franz 1832 '
� Mathias 1827
� Leopold 1812
� Matth� 1799
� Georg 1784
Willinger Josef ] 762
Aichbauer Johann 1746
Parzer Johann 1730
M�fsenb�ck Johann 1729
Pramerdorfer Mathias 1724
� Mathias 1691
J�rgersdorfer Elias t 1690 1 i
� 367 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
H�usl zu Gro�reiting Nr. 16.
Reitinger Leopold 1880 Herrschaft:
� Leopold 1841 Spital Eferding, h�lzern.
,, Josef 1810
Bauer Josef 1786
� Caspar 1750
Sumereder Wolfgang 1714
Niminervoll Michael 1703
Wolfgaug 1670
H�usl zu Gro�reiting Nr. 17.
Baumgartner Mathias 1847 Herrschaft:
� Johann � Spital Eferding, h�lzern.
Ostretsberger Florian 1805 Ist jetzt Gemeindekranken-
Mathias 1791 haus.
� Mathias 1776
� Michael 1739
St�ger Georg 1733
� Abraham 1688
� Michael 1667
H�uslschmied zu Gro�-reitiug Nr. 18.
Ebner Alois 1901 Herrschaft:
Grnber Johann 1841 Spital Eferding, h�lzern.
Josef 1807
� Franz 1772
� Jakob 1742
� 368 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerknilg
Kumpfm�ller Josef j 1730 � Simon 1688 ,, Johann 1680
Karl zu Gro�reiting.^ Greifeneder Paul ; 1876 Mayrhuber Franz 1837 Martin 1801 Lughofer Mathias 1800 � Florian ; 1772 Michael 1736 � Abraham 1705 Schmitzberger Leopold 1686 Roriuger Georg 1670 Herrschaft: jSpital Eferding, h�lzern.
Seifried zu Habets-wohl Nr. 1. Stockmayr Josef 1900 Josef 1833 Paul 1823 Jakob 1777 Wiesinger Andreas 1748! Johann 1706 i Seifried Georg 1680 ,, Sebastian 1652 Sigmund ] 629 Herrschaft: Engelszell, h�lzern, erbaut 1716. Wird jetzt �Stockmayr" genannt.' Hiezu geh�rt das gemauerte JnhausNr. 16.
M�rtlbauer zu Habets-wohl Nr. 2. Hnemer Josef 1897 Johann 1847 Herrschaft: Engelszell, h�lzern.
� 369 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Huemer Michael Dornetshuber Martin Huemer Mathias Wolfgang � Martin Petershofer Abraham Wolfgang 1813 1787 1766 1727 1688 1663 1636
Schnableder zu Habets-wohl Nr. 3, M�hlb�ck Johann Buchstaller Philipp Seifried Paul Wolfgang Renezeder Johann G�nglmayr Paul Schnableder Mathias Traunwieser Paul Eisenf�hrer Wolfgang 1857 1836 1807 1763 1726 1704 1690 1674 1629 Herrschaft: Niebau, h�lzern. Bestand schon 1414 unb geh�rte ber ganze Zehent nach Taiskirchen.
Renezed zu Habetswohl Nr. 5. Nagl Georg Baumgartner Mathias Bauchiuger Johann Josef Stiglmayr Johann Rothb�ck Johann Mayrhuber Simon Friedenwagner Georg 1897 1893 1890 1854 1846 1775 1751 Herrschaft: Marfpach, h�lzern. Wirb jetzt �Netfinger" genannt. Bestand schon 1414 unb geh�rte ber ganze Zehent nach Taiskirchen.
24
� 370 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Renezeder Johann Reisinger Georg Renezeder Johann � Abraham � Johann 1726 1705 1680 1651 1643 �
M�ller in Frinwang zu Habetswohl Nr. 7. Auer Paul Oberhuber Johann � Lorenz Franz � Leopold � Leopold ,, Mathias Spanlang Wolfgang _ � Wolfgang | t 1893 1885 1837 1796 1768 1731 1700 1670 1626 Herrschaft: Riedau, seit 1861 gemauert. Die zu diesem Bauernhause geh�rige M�hle ist seit 1894 davon getrennt und geh�rt dem Bermanschl�ger Josef.
Wimesberg zu Habetswohl Nr. 9. Pointner Franz � Philipp � Johann Franz � Martin � Leopold Mayr Sebastian Grnber Wolfgang Wagner Sebastian � Georg 1900 i 1832 ' 1824 1778 1736 1713 1699 1680 1666 1645 Herrschaft: Riedegg, halb gemauert.
� 371 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Mair in Frinwang zu
Habetswohl Nr. 11.
Enzlm�ller Johann 1832 Herrschaft:
Sumereder Georg 1815 Riedau, seit 1822 ge-
Georg 1790 mauert.
� Georg 1752
Wassermayr Peter 1727
Frinwagner Wolfgang 1702
Georg 1679
,, Hanns 1630
Mayr Sebastian 1611
Woferl in Sattled zu
Habetswohl Nr. 12.
Petershofer Gottfried 1867 Herrschaft:
� Johann � Erlach, seit 1882 ge-
� Mathias 1834 mauert. Hiezu geh�rt
� Mathias 1793 das Jnhaus Nr. 13.
Paul 1762
Georg 1739
Wolfgang 1688
Seifried Johann 1680
Paindtner Georg 1651
� Alexander 1636
Mair in Grub zu
Habetswohl Nr. 14.
Sch�tzt Franz 1875 Herrschaft:
Wiesinger Wolfgang � Pmiteubruf, seit 1866
� Johann 1835 gemauert.
24*
� 372 �
Name� der Besitzer Zeit Anmerkung
Wiesinger Johann 1772
Achleitner Martin 1766
Grnber Mathias 1715
� 1 Simon 1683!
Mayr Abraham 1630
� Hanns t 1626
� Sebastian 1604
Mair in Sattledt zu Habetswohl Nr. 15.
Mayb�ck Franz 1851
Stockmayr Paul �
Gruber Gottfried 1815
� Jakob 1783
Mathias 1755
� Jakob 1742
Abraham 1718
Ziegler Wolfgang 1695
� Sebastian 1659
Schloss zu Hintern-dobl Nr. 1.
Puechner Leonhard 1560
Willinger Hanns Christoph 1570
Achaz t 1626
� Ernst 1627
Franz Ferd. 1690
Gabelkoven Joh. Lndw. 1736
Gemberli 1776
� 373 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Kaltenb�ck Bartholom� 1786
Georg �
Ignaz 1850
Karl 1899
Haus des Braumeisters zu Hinterndobl Nr. 2.
Kriechpaumer Mathias 1742 Herrschaft Hinterndobl.
Feichtner Georg, Hofbr�u 1701
Staininger Christ., � 1692
Wielanduer Wolf, � 1691
H�upl Adam � 1688
Voglmayr Adolf, � 1686
Messenb�ck Wolf � 1677
Wollmarcher Wolf, � 1665
Lob Mathias � 1661
Haus zu Hinterndobl Nr. 3.
Mayrhuber Franz, B�cker 1856 Herrschaft Hinterndobl;
Joh. G., � 1825 h�lzern; wurde 1884
Georg, � 1794 abgebrochen.
Grnhofer Johann � 1762
G�zeudorfer Math., � 1746
Hofmayr Adam � 1717
G�zendorfer Adam � 1710
Joh., 1683
Leop., 1680
Sp�ckmann Seb., � 1651
� 374 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Haus zu Hinterndobl Nr. 4.
Petershofer Jakob 1868 Herrschaft Hinterndobl;
Tischler Martin 1861 erbaut 1668 und fiel
� Matth�us 1839 1898 zusammen.
� Georg 1789
Nimmervoll Mathias 1767
� Mathias 1742
Asp�ck Philipp 1741
� Johann �
� Wolf 1689
Lettner Abraham 1668
Haus zu Hiuterudobl Nr. 5.
Reichart Ignaz 1869 Herrschaft Hinterndobl;
� Mathias � h�lzern.
� Ferdinand 1794
Kr�pft Georg 1788
� Wolfgang 1741
Haus zu Hinterndobl Nr. 6.
Gruber Johann 1898 Herrschaft Hinterndobl;
Schlosser Mathias 1860 h�lzern.
M�hlb�ck Josef 1834
N. 1814
Zauner Paul 1795
Kaltenb�ck Karl 1792
Kazbichler Mathias 1767
� 375 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Haus zu Hiuterndobl Nr. 7.
Maier Josef 1881 Herrschaft Hinterndobl;
Schazdorfor Josef 1880 h�lzern.
Reichart Andr� 1874
Gruber Johann 1862
� Martin �
Raab Paul f 1824
Sintzinger Michael 1783
Wolfgang 1726
� Mathias f 1725
Haus zu Hiuterndobl Nr. 8.
Renezeder Johann 1897 Herrschaft Hinterndobl;
Gast Georg 1885 h�lzern; Amtmannhaus
M�hlb�ck Johann 1855 genannt.
Panzenberger Philipp 1829
Prantuer Nikolaus 1776
Lettner Adam 1731
Georg 1689
� Abraham ! 1680
Hans zu Hiuterdobl Nr. 9.
Sandberger Franz 1891 Herrschaft Hinterndobl;
Eichetshammer Josef 1867 h�lzern.
Gruber Mathias 1862
Kitzmautl Johann 1787 ;
� 376 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Kitzmantl Georg 1775 \
� Maria 1759
� Paul 1721
Haus zu Hinterndobl Nr. 10.
Baumann Maria 1895 Herrschaft Hiuterudobl;
Gruber Johann 1885 h�lzern: erbaut 1653.
Sandberger Franz 1862
Pramerdorfer Johann 1834
Bngram N. �
Gruber Georg 1780
Feldecker Martin 1778
H�rmetinger Wolfgang f 1777
Doberer Bartholom� 1742
� Martin 1724
Wiesenberger Ferdinand 1682
Eder Wolf 1678
Hohenedlinger Salomon 1653
Metzger zu Hinterndobl Nr. 11.
Riner Johann 1878 Herrschaft Hinterndobl;
� Mathias � h�lzern.
� Balthasar 1790
Lang Caspar, Metzger 1771
Dewanger Math., Metzger 1765
Andorfer Lorenz, Metzger 1760
� Simon, � �
� Simon, � 1709
� 377 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Andorfer Balth., Metzger Rauscher Benedikt � Jrbeter Mathias � 1680 1678 1675 j
Haus zu Hinterudobl Nr. 12. Wegner Mathias Rohringer Andreas � Leopold t � Andreas � Leopold Stettner Mathias Kitzmantl Paul vor 1861 1829 1804 1793: 1762 1736: 1736: Herrschaft Hinterndobl; abgebrannt 1873; h�lzern.
Tischler auf der Leiten zu Hinterndobl Nr. 13. Posch Martin Krichbanmer Johann Bernauer Michael Doplinger Johann Paul Philipp t Gumpetsberger Leopold f 1894 1874 1823 1780 1759 1758 1744 Herrschaft Wimsbach; h�lzern.
Haus auf der Gfehrn-leiten zu Hinterndobl Nr. 14. Angermayer Peter Josef 1894 1853 Herrschaft Wimsbach; h�lzern.
� 378 �
Namen der Besitzer Zeit 1 Anmerkung
Kettl N. Redel Mathias Steiner Jakob Kriechbaumer Mathias � Wolfgang Raab Philipp f Friedenwagner Georg f 1799 1798 1777 1750 1742 1725
St�ringer in Wilflings-ed zu Hinterndobl Nr. 15. Wilflingseder Josef � Mathias Josef Franz � Adam � Johann � Wolfgang � Sebastian � Christoph 1870 1835 1794 1759 1703 1680 1662 1646 1611 Herrschaft Wimsbach; halb gemauert. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
Wolfbauer in WilflingsedtznHintern-dobl Nr. 16. Doppler Mathias � Johann � Josef Perndorfer Johann Wiesinger Mathias Ennser Josef 1881 1835 1794 1758 1733 1704 Herrschaft Wimsbach; erbaut 1733; h�lzern.
� 379 �
Namen iu-r Besitzer Zeit Anmerkung
Eisenf�hrer Sebastian � Sebastian Hneber Hanns 1670 1643 1615
Haus zu Hinterndobl Nr. 17. Hnbner Franz Schatzdorfer Matth�us Johann Reichart Johann 1888 1854 1818 1816 Herrschaft Hinterndobl; h�lzern.
Pragatg�tl zu Klein-reiting Nr. l. Pointner Josef Josef Stieger Matth�us Philipp Prechtl Georg � Mathias � Gottfried Dobler Jakob � Georg � Georg 1888 1838 1801 1787 1719 | 1699 1679 1644 Herrschaft Psarrhof Taufkircheu; gemauert.
Haus zu Kleinreiting Nr. 2. Flo� Josef Ecker Martin Mayrhuber N. 1898 1864 Herrschaft Erlach; h�lzern.
� 380 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Schatzdorfer Mathias � Andr� Gr�mer Mathias 1821 1795 1777
Haus zu Kleinreiting Nr. 3. Huemer Johann Schmiedberger N. Paul Leb Georg � Georg � Johann 1888 1837 1802 1787 1749 1707 Herrschaft Erlach; h�lzern; geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
Bauerntischler zu Klein-reiting Nr. 4. Schwannthaler Johann � Caspar Weinm�ller Philipp Schatzdorfer Caspar � Caspar 1871 1827 1802 1786 1754 Herrschaft Erlach; h�lzern. Geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
Meisterg�tl zu Kleinreiting Nr. 5. Roidinger Johann Michael � Michael Bugram Sebastian Trannwieser Georg 1813 1776 1743 1716 1700 Herrschaft Erlach; h�lzern. Geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
� 381 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Doblschueider in Kramerdobl zu Kleinreiting Nr. 6. Stelzhammer Mathias Weberdorfer Johann Stelzhammer Mathias Mathias Wolfgang Wolfgang Pramerdorfer Johann Grnber Georg � Sebastian 1885 1855 1839 1800 1769 1741 1727 1695 1667 Herrschaft Erlach; seit 1870 gemauert. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
Haus in Kramerdobl zu Kleinreiting Nr. 7. Petershofer Martin Kumpfm�ller Maria Schredenhammer Josef f 1806 1771 1768 Dieses Hans stand hinter dem Doblschneiderhans und wurde 1818 niedergerissen.
Wastlgnt im Waguer-dobl zu Kleinreiting Nr. 8. Doberer Josef � Johann � Wolfgang � Georg � Abraham 1818 1774 1746 1700 1665 Herrschaft Wimsbach; 1882 durch Brandlegung abgebrannt; gemauert.
� 382 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
M�rtlbauer am Gum-petsberg zu Kleiu-reiting Nr. 9. Greifeneder Mathias Ignaz � Johann Traunwieser Josef Greifeneder Mathias Wielandner Sebastian Panmgartner Sebastian � Adam � Sebastian 1882 1849 1814 1789 1786 1745 1730 1693 1680 Herrschaft Erlach; h�lzern. Dieses Haus wurde 1776 nach Dorf eingepfarrt. Es geh�rte fr�her zur Ortschaft Ge�waug und zur Pfarre Kallham.
Gumpetsberger am Gumpetsberg zu Kleiu-reiting Nr. 10. Petershofer Gottfried Josef Josef Martin vor Wielandner Sebastian Renezeder Georg Gnmpetsberger Elias Wielandner Sebastian 1849 1818 1778 1778 1763 1670 1643 1613 Herrschaft Erlach; h�lzern. Wurde 1776 nach Dorf eingepfarrt. Es geh�rte fr�her zur Ortschaft Ge�waug und zur Pfarre Kallham. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
Baumgartner zu Kumpfm�hl Nr. 1. Raab Leopold Berger Mathias Pointner Johann 1843 1830 Herrschaft Erlach: h�lzern.
� 383 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Aschauer Anton 1782
� Johann 1742
Roidinger Adam 1716
Samed�nger Johann 1672
,, Hanns 1645
Sixtm�hle zu Kumpfm�hl Nr. 2.
Hagn Anton 1813 Herrschaft Erlach;
� Anton 1789 h�lzern.
� Anton 1769
Eisterer Michael 1753
Kitzmautl Michael 1751
� Sebastian 1704
Knmpfm�hler Sixtus 1663
Aichbauer Abraham 1658
Steger Sebastian 1612
Lehner Hanns 1562
Bayrisch-M�hl zu
Kumpfm�hl Nr. 3.
Kaltenb�ck Engelbert 1886 Herrschaft Erlach, seit
Schmied Matth�us 1856 1814 gemauert.
� Josef 1827
Josef 1807
Grasruck Lorenz 1787
� Lorenz 1768
Steinbrugner Mathias 1739
D�blinger Eghd 1708
Georg
Egyd 1662
Lehner Peter 1562
� 384 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
H�usl zu Kumpfm�hl Nr. 4.
Haid Wolfgang Vandersitt Josef Millinger Johann Partinger Michael Rohrinqer Wolfgang � ' Wolfgang 1900 1853 1829 1801 1785 1773 H�lzern.
H�usl zu Kumpfm�hl Nr. 5.
Wagner Johann � Johann Jakob Ge�wangrr Mathias Mittermayr Josef Renezeder Sehastian Wolfgang Holzmayr Christoph vor 1883 1844 1815 1787 1766 1643 1726 1726 Herrschaft Erlach; H�lzern.
Haust zu Kumfm�hl Nr. 6.
Braudst�tter Johann � Johann Lugmayr Johann Wochermayr Josef Lugmayr Andr� Lehner Johann � Michael � Sebastian 1900 1869 1842 1829 1782 1 1754 1725 Herrschaft Erlach; h�lzern.
� 385 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Lehner Wolfgang � Johann Wolfgang 1688 1664 1644
S�ldner zu Kumpfm�hl Nr. 7. Eichinger Johann Dornhofer Johann Josef � Leopold � Johann � Mathias Brandstettner Sebastian Strau� Salomon 1898 1879 1822 1782 1757 1705 1695 1694 Herrschaft Erlach; h�lzern; erbaut 1782.
Bauernschuster zu Kumpfm�hl Nr. 8. Wilflingseder Paul Mayrhuber Mathias Baumgartner Franz � Jakob Paul Mayrhuber Mathias Perger Andr� � Leopold � Peter 1896 1888 1887 1852 1807 1768 1737 1685 Herrschaft Erlach; h�lzern.
Danielbauer zu Kumpfm�hl Nr. 9. Baumgartner Mathias Mathias 1883 Herrschaft Erlach; halb gemauert.
25
� 386 �
Name� der Besitzer Zeit Anmerkung
Zellinger Joh. Georg � Johann Philipp Staininger Mathias � Mathias Sch�nleitner Abraham t Gumpezberger Johann 1824 1778 1747 1743 1697 1696 1694
Eisenf�hrer zu Kumpfm�hl Nr. 10. Hofinger Josef Sch�nleitner Alois � Mathias � Mathias Ennserer Georg Sch�nleitner Caspar Michael Michael � Christoph Eisenf�hrer Abraham 1892 1874 1832 1788 1772 1762 1700 1644 1615 Herrschaft Erlach; h�lzern; erbaut 1773.
Orlinger zu Kumfm�hl Nr. 11. Raab Leopold Berger Mathias � Andr� � Leopold � Peter-Kump fm�ller Sebastian 1900 1811 1768 1737 1686 1660 Herrschaft Erlach; h�lzern.
� 387 -
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Kumpfm�ller Abraham 1612
Arlinger Hanns 1606
Wirt zu Ladendorf
Nr. 1.
Wiesinger Johann, Wirt 1889 Herrschaft Erlach;
Josef, 1847 h�lzern.
Wolsg., � 1799
Lindenbauer Wolsg., � 1767
� Math., � 1744
Ziegler Adam, � 1726
Wolfgang, � 1690
Sebastian, � �
Leopold, � 1645
H�rmatinger Wolf, � 1608
Bauer zu Ladendorf Nr. 2.
Mayrhuber Johann 1880 Herrschaft Erlach;
Franz 1876 halb gemauert.
Matth�us 183*
Bugram Josef 1829
Mathias 1785
Raab Georg 1750
� Johann 1714
� Wolfgang 1684
� Johann 1649
25*
� 388 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Lippel zu Ladendorf Nr. 3. Lehner Gottfried � Josef � Adam Johann ' � Leopold � Wolfgang � Philipp � Simon Kubinger Georg 1893 1844 1802 1775 1728 1691 1663 1653 1606 Herrschaft: Erlach, gemauert.
Anmair zu Ladendorf Nr. 4. Pointner Johann Mathias Georg Mathias � Sebastian Anmayr Thomas � Johann � Johann 1867 i 1829 i 1794 ! 1757 ! 1722 1687 ! 1642 11626 Herrschaft: Riedau, halb gemauert.
Bindergut zu Mitter-jebiug Nr. 1. Zellinger Mathias Mathias Johann Raab Franz Zellinger Mathias 1895 1851 1811 1799 1769 Abgebrannt den 6. Juni 1877, gemauert.
� 389 �
1 Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Zellinger Andr� � Peter Grueber Stefan Pramendorfer Johann � Johann � Johann � Stefan 1738 1698 1697 1670 1637 1645 1624
H�usl zu Mitterjebing Nr. 2. Lauber Johann Hagn Johann Spanlang Franz Holzmayr Johann Hnngsberger Josef 1884 1860 1820 1788 1758 H�lzern.
Riepl zu Mitterjebing Nr. 3. Wilflingseder Leopold Anzengruber Georg Schaur Jakob Ziegler Johann � Martin � Johann Fuchs Paul � Sebastian Trannwieser Abraham 1890 1867 1820 1811 1771 1733 1711 1680 1654 Herrschaft: Erlach. Abgebrannt den 6. Juni 1877, gemauert. Bestand schon 1414 und geh�rte der halbe Zehent nach Taiskirchen.
� 390 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Rabngut zu Mitter-jebing Nr. 4.
Spanlang Franz 1893 Herrschaft:
Lehner Mathias 1863 ^ Erlach, h�lzern. Bestand
� Anton 1829 schon 1414 und geh�rte
� Anton 1809 der halbe Zehent nach
� Jakob 1768 Taiskirchen.
� Josef 1745
Renezeder Georg 1698
Wolfgang �
� Hanns 1667
Preninger zn Mitter-
jebing Nr. 5.
Doberer Johann 1879 Herrschaft:
� Matth�us 1830 Erlach, h�lzern. Dazu ge-
� Leopold 1796 h�rte das Juhaus Nr. 8,
� Peter 1767 welches 1837 an M�hlb�ck
H�rmedinger Sebastian 1758 Math. verkauftwurde; jetzt
� Johann 1717 Besitz Joh. Huemer. Das
Zellinger Georg 1697 Preningergut bestand
Gumpezberger Wolfgang 1680 schon 1414 u. geh�rte der
� Leopold 1655 ganze Zehent nach Tais-
Preninger Lienhart 1613 kirchen.
Kitzmantl zu Mitter-
jebing Nr. 6.
Wilflingseder Alois 1895 Herrschaft:
� Johann 1855 Erlach, h�lzern. Bestand
Pirnleitner Mathias 1804 schon 1414 und geh�rte
391 -
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Pirnleituer Johann Pimingstorfer Georg � Elias � Elias Kitzmantl Wolfgang � Leopold 1772 1738 1719 1694 1680 1646 der ganze Zehent nach Taiskirchen.
P� lngut zu Obern-parz Nr. I. Zellinger Josef Seifried Paul Geyrhofer Jakob � Johann Philipp � Abraham � Johann � Abraham Panmgartner Hanns 1878 1866 1832 1801 1770 1734 1703 1670 1644 Herrschaft: Erlach. Den 5. October 1899 wurde durch kleine Kinder das ganze Dorf in Brand gesteckt, von welchen eins an den erlittenen Brandwunden starb. Gemauert.
Zauner zu Obernparz Nr. 2. Pimingstorfer Josef Ziegler Johann Pimingstorfer Josef Spanlang Andreas � Andreas Standhartinger Johann Zauner Josef Standhartinger Martin Hnemer Philipp 1891 1870 1852 1840 1824 1819 1803 1790 1788 Herrschaft: Erlach, gemauert.
� 392 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Kumpfm�ller Sebastian 1769
Mathias 1735
� Johann 1687
� Adam 1670
Lang zn Obernparz Nr. 3.
Moser Johann 1887 Herrschaft:
� Isidor : Erlach. Wurde nicht mehr
Wiesinger Johann 1839 aufgebaut und die Grund-
Wurm Johann 1835 st�cke desselben von den
� Johann 1789 Nachbarn gekauft.
� Mathias 1764 |
Renezeder Wolfgang 1748
H�rmetinger Johann 1714
Bauer zu Obernparz Nr. 4. 1
Stelzhamer Johann 1888 Herrschaft:
� Gottfried 1855 Erlach, gemauert.
� Johann 1797
Kriebaumer Lorenz !775
Geyrhofer Mathias 1759
Kriebaumer Stefan 1735
Ennfer Georg 1716
� Johann 1680
� Georg 1654
� 393 �
Wanten der Besitzer Zeit Anmerkung
! Rohringer in Rohret zn Parting Nr. 1.
Hnemer Johann 1888 Herrschaft:
Zellinger Johann 1852 Erlach, h�lzern. Bestand
Lehner Johann 1812 schon 1414.
Bnchstaller Philipp 1799
Zellinger Johann 1767
Rab Mathias 1766
� Georg 1722
� Mathias f 1704
� Johann 1680
� Johann 1656
Wilmansperger Leopold 1611
Renezeder Johann 11607
Berndl in Rohret zn Parting Nr. 2.
Schwanthaler Franz 1882 Herrschaft:
Asp�ck Johann 1853 Erlach, h�lzern: erbaut
Kuinpfmnller Bartholom� 1814 1796.
Asp�ck Jakob 1788
� Sebastian �
Rohringer Johann 1747
� Wolfgang 1723
,, Wolfgang 1694
,, Georg 1680
� Mathias 1644
� Bernhard 1643
Sieger Sebastian 1615
� 394 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Partinqer zu Parting
Nr. 3.
Sumereder Mathias 1857 Herrschaft:
� Martin 1823 Erlach, h�lzern. Bestand
� Simon 1788 schon 1414 und geh�rte
Schmitdsberger Mathias 1744 der ganze Zehent nach
� ' Georg 1702 Taiskirchen.
� Johann 1673
Partinger Abraham 1649
� Erhard 1611
Dorlbaner zn Parting Nr. 4. '
Lnghofer Josef 1881 Herrschaft:
Baumgartner Johann 1862 Erlach, halb gemauert.
� Andreas 1811 Bestand schon 1414 und
Josef 1774 geh�rte der ganze Zehent
Willander Wolfgang 1744 nach Taiskirchen.
Wolfgang 1704
,, Johann � Mathias 1680
1645
Hneber Wolf 1611
Wiesbaner zu Piming-
storf Nr. 1. Herrschaft:
Wiefinger Johann 1871 Erlach, h�lzern; erbaut
Heidl Mathias 1844 1620.
Petershofer Johann 1829
� Johann 1791
� Johann 1758
� 395 �
Namen der Besitzer Zeit 1 Anmerkung
Petershofer Johann � Johann Reisiuger Abraham 1717 1685 1645
Haus zu Pimingstorf Nr. 2. Schmiedegger Mathias Wiesbauer Joses Baumgartner Johann � Gottfried Lorenz Renezeder Johann � Johann � Mathias Georg 1892 1884 1855 1829 1793 1761 1730 1700 H�lzern.
K�serg�tl zu Pimingstorf Nr. 4. Heidl Wolfgang Partiuger Lorenz � Sebastian � Michael � Adam Pauzeuberger Adam K�ser Hanns � Georg vor 1893 1825 1786 1725 1686, 1680 1667 1667 Herrschaft: Erlach, h�lzern.
H�usl zu Pimingstorf Nr. 5. Rammer Johann, B�cker Huemer Josef .1 1866 1848 Herrschaft: Erlach, h�lzern.
� 396 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Huemer Anton 1825
Philipp 1800
Stangl Adam 1788
Renezeder Martin 1770
Stiringer Georg 1728
Brandst�ttner Michael 1703
H�usl zu Pimingstorf Nr. 6.
Grnber Josef 1888 H�lzern.
� Paul 1862
Ziegler Matth�us �
Dannerreiter Wolfgang 1808
Panzenberger Peter 1763
Partinger Adam 7 1703
Schwarzgrnber Johann 1696
! Kramergut zu Pimingstorf Nr. 7.
Doppler Johann 1888 Herrschaft:
Zellinger Johann 1876 Erlach, h�lzern.
Lorenz 1835
� Johann 1807
� Johann 1770
� Mathias 1746
� Mathias 1727
Panzenberger Simon 1723
Georg 1684
� Adam 1680
Mayrhuber Wolfgang 1665
Pauzeuberger Johann 1643
� 397 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
M�ller zu Pimingstorf Nr. 8.
M�ssenb�ck Josef 1854 Herrschaft:
Josef 1813 Erlach, h�lzern.
� Jakob 1784
Philipp 1748
� Sebastian 1724
� Sebastian 1701
� Sebastian 1680
Peundtner Johann 1662
� Sebastian 1613
Gasperl zu Pimingstorf Nr. 9.
Sigesleitner Jgn., Kr�mer 1884 Herrschaft:
� Andr�, � 1866 Erlach, h�lzern.
Siebauer Leopolb 1839
Reisinger Anbr� 1829
Tischler Jakob 1806
� Michael 1779
� Mathias 1740
Georg 1703
Georg 1670
Maricharbt Sebastian t 1667
Casperl Hanns 1651
Jocher zu Pimingstorf Nr. 10.
Petershofer Franz, Wirt 1876 Herrschaft:
� Mathias � 1842 Erlach, h�lzern.
� 398 �
1 Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Petershofer Johann, Wirt H�rmetinger Mathias � � Mathias � � Johann � Wilflingseder Joachim � Georg � Wimesberger Sebastian � 1813 1761 1714 1685 1671 1667 1643
Mitterm�hle zu Pimingstorf Nr. 11. Wagnermayr Ludwig � Johann Kellner Wolfgang Schreder Mathias Mathias Georg � Leopold f Grub er Johann Sametinger Sebastian � Hanns 1871 1826 1786 1769 1709 1708 1680 1643 1608 Herrschaft: Erlach, h�lzern. Ist seit 1899 keine M�hle mehr. Bestand schon 1414 und geh�rte Vs des Zehents nach Taiskirchen.
� Bauer zu Ro idiug Nr. 1. Anzengruber Paul Georg Rohringer Peter Wolfgang Wolfgang Georg 1871 1817 1777 1723 1694 1669 Herrschaft: Erlach, h�lzern; erbaut 1719. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
399 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
H�usl zu Roiding Nr. 2.
Seltner Jakob 1883 Herrschaft:
�seltner Josef 1882 Erlach, h�lzern.
Br�ndl Mathias 1867
Mietender Johann 1852
Anzengrnber N.
Reitschin Ignaz 1791
� Andr� 1761
� Wolfgang 1734
� Thomas 1705
Simandl zu Roiding Nr. 3.
Doppler Josef 1886 Herrschaft: Erlach, feit
Zanner Johann 1862 1891 gemauert. Bestand
Spanlang BLathias 1825 schon 1414 nnd geh�rte
� Philipp 1779 der ganze Zehent nach
� Georg 1758 Taiskirchen.
� Elias 1673
H�nsl zn Schacha.
Kriechbanmer Josef 1895 Herrschaft:
Josef 1845 Erlach, h�lzern; erbaut
� Jakob 1819 1789 und wurde fr�her
� Michael 1792 das �Tischlerg�tl"
Habetswollner Jakob 1787 genannt.
� Andr� 1747
Doberer Jakob 1704
Georg 1665
� 400 �
Namen der Besitzer Zeit | 1 Anmerkung j
H�usl zu Schacha Nr. 2. Schazdorfer Josef Eggelmayr Paul Schlosser Josef Grub er Mathias Johann Penzinger Martin t Vatershamer Mathias Wolfgang , Wolfgang 1 1882 1872 1804 1776 1775 1746 1713 1664 Herrschaft: Erlach, h�lzern.
Marchart zu Schacha Nr. 3. Radmayr Joses Ge�wanger Joses Schlosser Joses f Mayr Mathias Ge�wanger Georg Ziegler Martin Wiesinger Georg Mayrhuber Mathias Nigel Georg 1873 1863 1843 1817 1786 1747 1680 Herrschaft: Erlach, h�lzern.
Schneiderbauer zu Schacha Nr. 4. Bauzenberger Johann i � Paul Johann Philipp i 1897 ! 1853 1811 1788 ^ Herrschaft: Erlach, h�lzern. Wurde fr�her das �Schlosser-, g�tl" genannt!. |
� 401 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Bauzenberger Lorenz 1768
� Mathias 1751
� Michael 1714
Vatershamer Mathias 1705
M�ssenb�ck Michael t 1703
Krautgartner Abraham 1656
Fuxeng nt zu Schacha Nr. 5,
Kriechbanmer Biathias 1887 Herrschaft:
,, Mathias 1849 Erlach, h�lzern.
� Jakob �
Holzmayr Johann 1815
Ziegler Adam 1785
� Johann 1741
Gumpezberger Georg 1728
� Johann 1689
Wilflingseder Johann 1680
� Thomas 1670
� Hanns 1644
Woferl zu Schacha Nr. 6.
Gr�bmer Johann 1892 H�lzern. Herrschaft:
Viertauer Jakob 1837 Erlach.
Jakob 1811
Jakob 1773
� Mathias 1768
Wolfgang 1734
Wolfgang 1705
' Wisnberger Wolfgang 1680
26
� 402 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Schamberger zu Schatzdorf Nr. 1.
Mayrhuber Mathias 1881 Herrschaft:
Matth�us 1847 Erlach, h�lzern.
� Johann 1810
� Mathias 1769
Josef 1749
� Johann 1680
� Sebastian 1664
Schamberger Wolfgang 1562
Sixt zu Schatzdorf Nr. 2.
Petershofer Georg 1878 Herrschaft: Erlach.
Georg 1848 h�lzern.
Spanlang Johann 1813
� Audr� 1765
Georg 1721
� Georg 1701
� Sebastian 1680
Sixt Abraham 1646
Schazdorfer Hanns 1612
Sixt Leonhard 1562
M�ller zu Schatzdorf Nr. 3.
Petershofer Georg 1878 Herrschaft:
Georg 1848 Schl�sselberg, seit 1840,
� Mathias 1817 gemauert.
Wirtzl Matth�us
� 403 �
Namen bcr Besitzer Zeit Anmerkung
Wirtzl Jakob Kienpaur Georg Sinbtenpaur Mathias Kirchp�ck Johann Wolfgang � Leopolb Aichbaner Abraham � Abraham Pimingstorfer Achaz 1753 1749 1727 1696 1669 1664 1651 1612 1603
H�nsl zn Schatzborf Nr. 4. Banmgartner Theresia Haibl Mathias � Lorenz Sametinger Sebastian � Anbr� � Johann � Sebastian 1900 1851 1817 1788 1752 17i6 1680 Herrschaft: Schl�sselberg, h�lzern.
Schmieb zn Schatzborf Nr. 5. Schr�ckeneber Josef Zanner Michael W�rzl Johann � Johann � Philipp Mayr Wolfgang Pichler Johann Wolfgang � Elias 1850 1835 1827 1795 1753 1724 1700 1663 1649 Herrschaft: Schl�sselberg, h�lzern.
16*
� 404 �
Namen der Besitzer Zeit Aiimerkuug
Wagner zu Schatzdorf! Nr. 6. Wilslingseder Lorenz Josef 1858 1818 | Herrschaft: Schl�sselberg, h�lzern.
Schneiderbauer zu Schatzdorf Nr. 8. Stumpf! Franz Maier Josef Bachmayr Georg � Andr� Zauner Josef � Michael � Nikolaus Eisenf�hrer Wolfgang 1894 1873 1822 1792 1757 1696 Herrschaft: Schl�sselberg, h�lzern.
Haas zu SchatzdorfNr. 9. Sch�nleithner Johann � Mathias � Mathias � Johann Ge�wagner Johann Panzenberger Sebastian Hager Wolfgang � Jokob 1890 1853 1807 1771 1745 1743 1736 1705 Herrschaft: Schl�sselberg, abgebrannt 1779; h�lzern.
H�usl zu Schatzdorf Nr. 10. Raminger Johann 1 � Mathias 1894 1856 I I H�lzern.
� 405 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Raminger Franz Puchholzer Josef Grub er Abraham � Adam 1818 1810 1777 1750
Peterbauer in St�gen Nr. 1. Lehner Mathias � Georg � Josef � Georg � Georg � Mathias � Abraham j 1883 1844 1812 1788 1746 1709 1680 1 Herrschaft: Erlach, h�lzern. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
Wastl zu St�gen Nr. 2. Maier Johann � Katharina Lehner Mathias � Josef Josef � Sebastian Ominger Sebastian 1873 1853 1810 1784 1746 1723 I Herrschaft: Erlach, h�lzern. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
Willner zu St�gen Nr. 5. Gruber Johann � Georg Kriechbanmer Mathias 1875 1859 Herrschaft: Erlach, h�lzern. Bestand schon 1414 und geh�rte
� 406 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Arnetsberger Josef � Josef Gaisb�ck Johann � Sebastian � Salomon � Leopold 1821 1781 1755 1713 1680 1657 der ganze Zehent nach Taiskirchen.
M�ller zu St�gen Nr. 3. Haager Johann � Mathias Weinberger Wolfgang � Johann ,, Andr� Wismiller Georg Rabn Hanns 1871 1834 1826 1760 1715 1652 1615 Herrschaft: Erlach, gemauert.
M�llnerbaner zu St�gen Nr. 6. Mayer Johann Kriechbanmer Mathias Lehner Johann � Andr� � Johann Reitschein Johann � Siginund � Wolfgang 1895 1859 1779 1744 1731 1721 1704 1668 Herrschaft: Erlach, halb gemauert. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
H�usl zu St�gen Nr. 7. Dallinger Georg Dirtinger Jakob 1864 1841 Herrschaft: Erlach, h�lzern.
� 407 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
H�rmanseder Jakob 1793
Brandt Lorenz 1773
Kitzmantl Josef 1764
Furtner Peter 1733
Aumayer Mathias 1721
Kaiser Mathias f 1702
Untergut in Wielanden zu St�gen Nr. 8.
Aschl Gottfried 1888 Herrschaft:
Baumgartner Anton � Michael � Michael 1866 Erlach, h�lzern; erbaut
1815 1782. Bestand schon
1777 1414 und geh�rte der
Wielander Andr� 1745 ganze Zehent nach Tais-
� Andr� 1714 kirchen.
Georg 1684
� Johann 1680
� Leopold 1665
,, Sebastian 1643
Oberngnt in Wielanden zu St�gen Nr. 9.
Wimesberger Gottfried 1870 Herrschaft:
� Mathias � Tollet, seit 1863 ge-
Joses 1817 mauert. Geh�rte der
� Mathias 1791 ganze Zehent zum Pfarr-
� Mathias 1768 hof Taiskirchen.
Josef 1734
V�llinger Thomas 1713
Wimesberger Adam 1696
� 408 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
1 Wimesberger Leopold Wolfgang 1680 1666
Eisenf�hrer zu St�gen Nr. 10. Pointner Josef � Gottfried � Gottfried � Mathias Eisenf�hrer Georg � Adam Georg � Hanns 1880 1859 1799 1762 1715 1693 1612 Herrschaft: Erlach, h�lzern. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
Riedler zu Vordern-dobl Nr. 1. H�rmanseder Michael Reistnger Georg Matth�us � Johann M�hlb�ck Wolfgang Ziegler Georg � Wolfgang Reittinger Thomas Gnmpenberger Abraham Riedler Hanns � Wolf 1882 1842 1823 1775 1731 1726 1697 1680 1665 1643 1610 Herrschaft: Erlach, gemauert. Bestand schon 1414 und geh�rte der ganze Zehent nach Taiskirchen.
� 409 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
H�rl zu Vorderndobl Nr. 2.
Zelliliger Matth�us 1878 i Herrschaft:
� Sebastian 1834 Erlach, seit 1858
� Sebastian 1788 j gemauert.
Georg 1754; Bestand schon 1414 und
Wolfgang � geh�rte der ganze Zehent
Reisinger Mathias 1711 nach Taiskirchen.
Wolfgang 1670
Wolfgang t 1667
Mair zu Vorderndobl Nr. 3.
M�hlb�ck Johann 1888 Herrschaft:
� Johann 1847 Erlach, seit 1894
� Mathias 1813 gemauert.
� Georg 1777 Bestand schon 1414 und
Michael 1750 geh�rte der ganze Zehent
Johann 1715 nach Taiskirchen.
Mayrhuber Thomas 1695
,, Leopold 1667
� Leopold 1645
Kitzmantl zu Vorderndobl Nr. 4.
Hartwagner Paul 1900 Herrschaft: Erlach,
Achleitner Mathias 1891 1759 abgebrannt, h�zern.
Wiesinger Leopold 1848 Bestand schon 1414 und
Kaltenb�ck Karl 1802 geh�rte der ganze Zehent
Asp�ck Johann 1765 nach Taiskirchen.
410 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkniig
Asp�ck Adam 1 1712|
Oelschuster Abraham 1695
Zellinger Wolfgang 1680
Wastlbauer zu Weigl-jebing Nr. 1.
Ziegler Jakob 1801 Herrschaft:
Wiesinger Mathias 1761 Erlach, h�lzern.
� Andr� 1740
� Johann 1704
� Wolfgang ! 1664
Kolschneider zu Weigl-jebing Nr. 2. j
Pauzenberger Matth�us 1873 Herrschaft:
� Matth�us 1834 Erlach, h�lzern.
� Mathias 1802
� Georg 1757
,, Stefan 1711
M�rtzendorfer Thomas 1699
| Zehentmanu zu Weigl-jebiug Nr. 3.
Oberhuber Johann 1888 Herrschaft:
Leeb Gottfried 1851 Erlach, h�lzern, erbaut
� Georg � 1 1734.
Kitzmantl Mathias 1812
� Georg 1775
� Mathias 1734
Grueber Wolfgang 1702
� 411 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Lorenzg�tl zu Weigl-jebing Nr. 4.
Kreuzhuber Johann 1884 Herrschaft:
Haidl Johann 1858 Erlach� gemauert
� Mathias 1812
� Georg 1780
P�rtinger Thomas 1729
Wiesenberger Simon 1703
Gst�ttner Abraham 1680
Kitzlmantl Adam 1643
Krautgartuer zu Weigl-jebiug Nr. 5.
Pichler Franz 1859 Herrschaft:
Josef � Niebau, gemauert.
Standhartinger Jakob 1830
Pichler Josef 1823
� Josef 1789
� Sebastian 1762
� Michael 1716
Steinbruckner Johann 1710
Kitzmantl Georg 1700
Krantgartner Simon 1684
� Johann 1666
Roringer Sebastian 1636
Krautg�rtner Wolfgang 1629
� Stefan 1626
� 412 �
Namen der Besitzer Zeit Anmerkung
Weigl zu Weigljebing I
Nr. 6.
Spanlang Johann 1859 Herrschaft:
� Johann 1824 Niebau, gemauert.
Prechtl Johann 1797
� Thomas 1770
Weigl Abraham 1696
� Wolfgang 1652
� Leopold 1638
H�rmetinger zu Weigb jebing Nr. 7. Petershofer Johann Huemer Michael � Mathias � Mathias � Johann H�rmetinaer Abraham Georg � Hanns
� Abraham
1882
1827
1804
1773
1734
1705
1680
1659
1648
Herrschaft: Neidharting, h�lzern. Geh�rte bis 1776 zur Ortschaft Oberhof und zur Pfarre Kallham.
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