— 224 — 1855 wurde zu Riedau eine Fahrpost uach Neumarkt, Grieskirchen und Wels errichtet. Erster Postmeister war Alois Benedikt, Kaufmann. 1856 starb hier Rudolf Holzmayr, Bäckerssohn, Urlauber des 10. Jägerbataillons. Er hatte in den Jahren 1848 und 1849 alle Schlachten in Italien mitgemacht. Bei St. Lucia ist sein Bruder an seiner Seite gefallen. 1854 wurde Anton Kurzwernhart, Spänglerssohn von hier zu dem 21. Jägerbataillon assentiert, avancierte vor dem Kriege 1859 zum Lieutenant und kam bei der unglück¬ lichen Schlacht bei Magenta in französische Gefangenschaft. 1888 war derselbe Major und dann Oberstleutnant bei einem böhmischen Regimeute und lebt jetzt als Oberst in Pension in Wien. 1860 begann der Bau der Eisenbahnstrecke Wels—Passau. 1864 ließen sich die Tertiarschwestern des Carmeliten- orden hier nieder und eröffneten eine Kinderbewahranstalt mit einem Handarbeitscurse. 1866 den 27. Juni entstand um 2l/4 nachmittags im Hanse des Glasermeisters Josef Brüglhnber ein Brand. Es gieng ein heftiger Nordostwind und innerhalb 1 */a Stunden standen 80 Häuser, darunter auch die Kirche, Pfarrhof, Schule und Schloss in Flammen. 1889 den 18. Juli starb zu Linz Rudolf Ritter von Pessler. Das Schloss Riedau sammt den Landgütern erbten seine vier Söhne Ivo, Josef, Gustav und Oskar, von welchen Ivo, Landesbeamter in Linz den 19. November 1897 ge¬ storben ist. Die Roter von Wiesing. Eine Viertelstunde von Riedau entfernt befand sich ein kleiner adeliger Sitz Wiesing genannt, den das edle Geschlecht der Rorer besaß. Das Schlösschen stand in einer sumpfigen Stelle, ganz nahe dem jetzigen Maierhofe zu Wiesing. In alter Zeit wurde dieses Landgut immer Rohrawiesing genannt.