Weginbert) aus dem altfreien Edelgeschlechte der Herren von Hagenau, c. a. 1130 Propst des Chorherrnstiftes Samt Pölten, 1139—1148 Bischof zu Passau. B. Reginbert erbaute zu Passau a. 1143 die erste Brücke über den Inn; die darüber ausgefertigte Urkunde gibt Zeuguiß von seinem liebenswürdigen Charakter. Ungemein freigebig gegen die Kirchen, Klöster und gegen die Armen, sorgte er auch für das leibliche und geistige Wohl seiner Unterthanen. Er weihte die vom H. Heinrich Jasomirgott erbaute St. Stephanskirche in Wien, aber auch andere Kirchen, und dotirte mehrere Pfarreien. Er nahm Theil an dem vom K. Conrad 111. a. 1147 veranstalteten Kreuzzuge in das heilige Land, starb aber auf der Rückreise.^ Gtto von Lonstorf, Canouicus und Schatzmeister zu Passau, a. 1250 Propst von Matsee, 1254—1265 Fürstbischof zu Passau. Ein wahrhaft frommer, weiser und friedliebender Mann, einer der ausgezeichnetsten Bischöfe, den Passau je gehabt, ein Vater des Clerns und des Volkes, tadellos in Sitten, ließ er den nach ihm benannten lonsdorfianischen Codex, eine Sammlung der ältesten und wichtigsten Schriftdenkmale der lorchischen und passanischen Kirche, a) Die Altfreien von Hagenau hatten das Schloß Hagenau am Inn — unweit Braunau — inne; Hartwic v. Hagenau war ein Bruder des oben genannten B. Reginbert, und der beiden Vater war „vir iilustris Reginbertus de Hagenau", a. 11*20—1130 urkundlich genannt. ' (Urkuudeubuch des Laudes ob der Ens. V. I. 641.) Mit den Hagenauern verwandt waren die von Stille und Heft auf Seitenstetten; von 1092—1121 saß Ulrich !.. ein Dynast von Stille und Heft, auf dem bischvfl. Stuhle zu Passau, der seinem Bruder Udelscalk (III.) die Stiftung des Klosters Seitenstetten vollbringen half. Deren beiderseitige Mütter, Helisea, scheint eine Stammtochter von Stille und Heft gewesen zu sein und durch Heirat mit dem Edelherru Udelscalk (III.) das an der Abdachung des Hausruck gelegene Stammgebiet an das Haus Seiten- stetten gebracht zu haben-, ob nun dieses Bischofes Ulrich Abkunft Hierlands oder in Tyrol, oder am Lech zu suchen sei, ist noch unerwiesen. 8) Dr. A. Erhard's Geschichte der Stadt Passau. I. Abth. 67. 68. 4) Zwischen der Stadt Linz und Zizlau staud bis 1476 die Veste Lons- dorf, in welcher die Edlen v. Lonstorf seßhaft waren, und denen oben genannter Bischof Otto angehörte; freilich, die bayerischen Geschichtschreiber zählen ihn den Lonsdorfern bei Abensberg bei. Doch der Umstand, daß in den meisten Urkunden dieses Bischofes immer die Herren Ulrich und Siboto von Lonstorf bei Linz, unmittelbar nach den Domkanonikern oder nach den Grafen von Schaueuberg, den Herren von Volchenstorf und Capell als Zeugeu oder Bürgen aufgeführt sind, gibt Zeuguiß sowohl von der Ansehnlichkeit ihres Adels, als auch dafür, daß Ulrich und Siboto v. Lonstorf Brüder, oder doch die nächsten Verwandten des Bischofes Otto gewesen sein müssen, somit B. Otto, wie auch der von 1331—1347 als Domdechant uud Dompropst von Passau fungirende Otto v. Lonstorf, den Lonstorfern bei Linz angehört habe.