330 nach ihm von Westen drohende Gefahr gebannt. Das etwa 5 m lange Stollenstück, das er gegen den Westhang vorgetrieben hat, ist fertig und harrt seiner Ladung. Mannschaften der 12. Komp., die die Sprengmunitions- kisten bis zur Kaverne zu transportieren haben, entledigen sich ihres Auftrages mangels eines sie beaufsichtigenden Offiziers in der Weise, daß sie die Munitionskisten einfach irgendwo im Verbindungsgraben ablagern, wo sie dem herrschenden Regen ausgesetzt sind und außerdem im Falle einer feindlichen Einwirkung eine schwere Gefähr dung der im Verbindungsgraben sichernden Mannschaften darstellen. Oblt. M I a k e r ist mit Recht wütend und fordert die schleunigste Abstellung dieser Eigenmächtigkeiten, die geeignet sind, sein genau vorgezeichnetes Arbeits programm zu stören. Im übrigen kann er zufrieden sein. Die Sprengarbeiten schreiten in einem Tempo vorwärts, wie wir es nicht für möglich gehalten hätten. Die Lage der beabsichtigten Minenkammern ist festgelegt. Es han delt sich jetzt vor allem darum, die südlichste Minen kammer zu erreichen, um von dort aus eventuell feind lichen Minenarbeiten begegnen zu können. Die Verluste auf „Cimone Süd" am 9. September 1916. Verwundet: l.Komp. Buchmayer Georg, Kpl. Lofer, Zell am See, Salzburg Langmaier Franz, Kpl. Henhart, Braunau, O.-ö. Das III. Baon auf „Cimone West" v Alle Anzeichen sprechen dafür, daß in der nächsten Zeit ein feindlicher Angriff gegen unsere Fleimstalfront stattfinden wird. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß auch andere Teile der Tiroler Front angegriffen werden. Gespannteste Aufmerksamkeit ist daher am Platze. Die sichersten Anhaltspunkte geben das Auftreten neuer Bat terien. Hiebei ist darauf zu achten, daß der Feind eine Verschleierung seiner Verstärkung auch in der Weise durchführen kann, daß er die Aufstellung neuer Geschütze knapp neben die uns geläufigen Batterien vornimmt. Ein Erkennen ist nur dann möglich, wenn der Feind zur Auf nahme der Feuertätigkeit verleitet werden kann. Heute herrscht den ganzen Tag über eine auffallende Ruhe. Kein Gewehrschuß fällt. Ganz im Gegensatz zu gestern, wo uns das lebhafte Granat- und Schrapnellfeuer vormittags zwang, unsere Kavernen aufzusuchen. Einige Geschosse verursachten einen so üblen Geruch, daß wir glaubten, es mit Gasgranaten zu tun zu haben. Die Patrouillentätigkeit der 9. Komp, gegen das Cimonehäuschen hat auch diesmal zu keinem Erfolg ge führt. Die Italiener hüteten sich, in unseren Hinterhalt zu fallen. Nun wollen wir sie auf andere Weise schädigen. Heute wurden uns 30-cm-Rollbomben zugewiesen, deren Labo- rierung und Adjustierung wir zwar erst vornehmen müssen. Mit ihnen wollen wir den Italienern manche Überraschung bereiten.