184 ausgebessert wurden, liegen in Schutt und Trümmern. Die im Bau befindlichen Kavernen vermögen nur einen kleinen Teil der Mannschaften aufzunehmen. Die übrigen aber müssen wohl oder übel mit den primitiven Deckungen vorlieb nehmen. Und sie tun es mit einem Fatalismus, den nur übergroße Anstrengung und Entbehrungen hervor zurufen imstande ist. Während ein unerhörter Feuerorkan wütet, dreht sich mancher müde Schläfer wie unwillig über die Störung auf die andere Seite. Um 8 Uhr vormittag wird das Massenfeuer endlich schwächer und hört um 9 Uhr vormittag gänzlich auf. Fieberhaft arbeitet die gesamte Mannschaft. Die Toten werden geborgen, die Verwundeten versorgt. Stellungs teile werden ausgebessert. Die zerschossenen Telephon leitungen wieder hergestellt. Mit dem Bau einer großen Traverse zum Schutz gegen das Flankenfeuer vom Mte. Cengio wird begonnen. In den Kavernen arbeiten wieder die Pioniere, welchen zur Unterstützung die geeigneten Mannschaften zugeteilt werden. Gestern rückten weitere 52 Mann Pioniere vom Kader zum Regiment ein. Sie sollen den Fortgang dieser Arbeit beschleunigen helfen, die sich sehr schwierig anlassen, denn das lockere Gestein ver langt vielfach eine Betonierung und der Zuschub von Zement ist noch nicht geregelt. Vor allem ist es wohl das Artilleriefeuer, das den Baufortschritt der Kavernen stark beeinträchtigt, dann aber der Mangel an Bohraggregaten, die, im Kampf abschnitt der Division verteilt, nur an den exponiertesten Punkten der Front eingesetzt wurden. Ein Bohrzug war damit befaßt, die Kaverne nördlich des Gipfels für die Feldwachenreserve brauchbar auszubauen. Von einem Einsprengen von Stellungsteilen oder von Verbindungs gräben in den gewachsenen Fels konnte noch keine Rede sein. Man mußte sich darauf beschränken, die durch das feindliche Artilleriefeuer zerstörten Sandsackbauten immer wieder neu herzustellen. Der gestern unter dem Einsatz einer mächtigen Artillerie vorgetragene feindliche Angriff zur Eroberung des Mte. Cimone ließ uns mit aller Deut lichkeit erkennen, daß die Erfolgsaussichten für den Feind gegeben sind, wenn es uns nicht mehr gelingt, von der Kaverne aus, vor den Italienern den Gipfel zu erreichen. Wird es den Rainern auch in Zukunft gelingen, diese Ge fahr zu bannen? Das ist eine bange Frage, die manchem auf den Lippen schwebt. Die 5. Komp, und gestern auch Kameraden der 15. Komp, haben in treuester Pflicht erfüllung das ihnen anvertraute exponierte Frontstück ver teidigt, ohne auch nur einen Fingerbreit aufzugeben. Viele Rainer haben ihre Treue zum Vaterland mit ihrem Blute, ihrem Leben bezahlt. Ein einfaches Kreuz ziert ihr Grab am Friedhof zu Campana. Die Verluste, die das II. Baon bisher erlitt, nicht zuletzt aber der physische Zustand, veranlaßt die Division, es in eine Ruhestellung zurückzuziehen. Ein am Nachmittag ein treffender Befehl der III. ITD. zur Ablösung des II. Baons durch das III. Baon löst allgemeine Freude aus. Auch das in kurzen Zeitabständen immer wieder einsetzende, den ganzen Tag über währende Artilleriefeuer vermag dieser Freude keinen Abbruch zu tun. Die Verluste auf „Cimone Süd" am 5. Juli 1916 Tot: 6. Komp. Hamedinger Franz, Ldstm. 15. Komp. Seifried Josef, Inf. Eschenau, Grieskirchen, O.-ö. Kallham, Grieskirchen, O.-ö.