128 Die Befreiung Rigas Worten für ihre Leistungen und widmete dem Baron Mantenffel Worte der Trauer und des Stolzes. Die Kämpfe der Eisernen Division. Nicht minder bedeutungsvoll war der Anteil der Eisernen Divi¬ sion an dem Erfolg von Riga, wenn er auch damals ans politischen Gründen nicht gebührend hervorgehoben werden konnte. ' Die Division hatte bis Mitte Mai durch Hinzutritt geschlossener Truppenteile und eintreffenden Ersatzes die in Aussicht genommene Stärke einer planmäßigen Division annähernd erreicht. Die Stimmung war ge¬ hoben, die Befreiung Rigas durchaus im Sinne der Mannschaft. Bei ihr war die Bereitschaft zum Kampf gegen den Bolschewismus lebendig. Der Siedlungsgedanke hatte großen Anklang gefunden, weshalb das Interesse für das künftige Schicksal Lettlands besonders rege war. Der Gedanke, die Einnahme Rigas auf veränderter Grundlage zu erstreben, wurde der Eisernen Division durch einen Besuch des Majors Fletcher am 15. Mai nahegebracht. Obwohl die der Division zugedachte Rolle des Flankenschutzes und der Sicherung der eigenen Front wenig dank¬ bar erschien, war es selbstverständlich, daß die Vorbereitungen für das Unternehmen mit allem Nachdruck betrieben wurden. Diese umfaßten ver¬ stärkte Patrouillentätigkeit und Niederlegung von Übergangsmaterial an verschiedenen Stellen der Ekan. Den eigentlichen Angriffsbefehl erließ Major Bifchoff am i». ma«. 19. Mai auf Grund der inzwischen stattgehabten Besprechung mit dem Vertreter des Generalkommandos. Nach diesem sollte die Division den Angriff der Landeswehr unterstützen, der linke Flügel der 1. Garde-Reserve- Division sich ihrem Vorgehen anschließen. Dazu sollte die Division in vier Kolonnen gegen Bahnhof Garrosen, Gut Olai, Wimbe und Kakkedanz vor¬ gehen. Der Angriff sollte am 22. Mai überraschend erfolgen und zunächst die Linie Peterhof—Olai—Grenhof nicht überschreiten. Die rechte Kolonne hatte sich nach Erledigung ihres Auftrags bei Garrosen an ihre linke Nach¬ barkolonne heranzuziehen. Von einer weitergehenden Zerlegung in kleine und kleinste Teile hatte die Division bewußt abgesehen, weil das unüber¬ sichtliche und wenig wegsame Gelände dies nicht zweckmäßig erscheinen ließ. In Höhe von Olai wollte der Divisionsführer in Erwartung neuer Auf¬ gaben seine Truppen wieder in die Hand bekommen. Der Angriffsbefehl sah daher vor, daß nach gelungenem Durchbruch durch die Ekau-Stellung sich alles auf Olai zusammenziehen sollte.