jeden einzelnen. Denn diese Männer sind mehr und inniger schicks aisverbunden als die Angehörigen anderer Truppen: sie haben den glühenden Haß gemeinsam und das starke Heimatgefühl. Sie sind eifersüchtig aufeinan¬ der, die einzelnen Regimenter, wenn es um Ehre und Ruhm geht; aber wenn gefochten wird, kennen sie nur das gemeinsame Blut, die gemeinsame Tat und die Waffenehre aller Kaiser jäger. Endlich Gewißheit und die ersten Befehle: Der Feind hat einen Teil der eigenen Platte besetzt, er ist in die Cosmagonstellung eingedrungen. Die Reste der Kom¬ panien, die dort waren, halten sich knapp dahinter, haben den Feind abgeriegelt. Gegenstoß nach Artillerie¬ vorbereitung. Die Italiener bieten alles auf, um diesen Gegenstoß zu vereiteln. Ihr Sperrfeuer ist lückenlos, sie haben Munition in Hülle und Fülle. Aber eines wird ihnen bald offenbar: Von Durchbruch und vorwärtsflutendem Besetzen des ganzen Col-Santo-Massivs kann nicht die Rede sein. Glücklich» wer lebend auf die österreichische Platte gekommen ist, wer in den Trümmern am Cos- magon Jenen Schutz findet, der ihm augenblicklich wich¬ tiger scheint, als die weifgesteckten Ziele der höheren Kommanden 1 Die Kaiserjäger sind wahre Teufel. Und hätten ihrer nicht so viele den Tod durch Granaten und Minen gefunden, wären sie nicht zu Dutzenden in den Kavernen verschüttet worden, sie hätten auch diesen Ansturm abgewehrt. Die rückwärts haben leicht reden... Während das Zielfeuer der österreichischen Batterien die verlorenen Stellungen bearbeitet und schwer auf den Zugängen lastet, schleppen die Aloini mit Todes¬ verachtung Maschinengewehre, Sandsäcke und Schnell- hindemisse heran, Die Offiziere haben bereits erkannt, daß die Stoßkraft ihrer Leute erschöpft ist, daß alles in regelloser Flucht weichen würde, wenn sie sich nicht rasch verschanzten. Die Kaiseriäger liegen ihnen so knapp gegenüber, daß man das Klappern ihrer Gewehrver¬ schlüsse hört. Jeden Augenblick kann ein Gegenangriff losbrechen. Ueber Nacht ziehen beide Parteien genügend Kräfte zum entscheidenden Stoß heran. Als der Morgen graut, 231