ben, stößt zu; packt blindwütig nach dem, der mit blut¬ unterlaufenen Augen, Schaum in den Mundwinkeln, mit dem Steinbrocken zielt* reißt ihn zu Boden, rennt ihm das Messer in den Leib; will sich erheben, den näch¬ sten packen . . . fühlt einen stechenden Schmerz im Kücken, und donnernd rollt ewige Nacht nieder. Aus. Aber der Nachbar weiß nichts von dieser Nacht, er sieht noch im gedämpften Licht der nebelumflorten Sonne, daß neben ihm mehr und mehr raupenbewehrte, blaue Stahlhelme auftauchen, daß sie nun zehn gegen einen sind und der Tod plötzlich Partei nimmt gegen die verhaßten Kaiseriäger. Er hört auf einmal wieder die Kommandorufe der Offiziere, die schimpfend und schreiend ihre Leute zu lenken versuchen, damit das Durcheinander dieses Handgemenges nicht sinnlos ver¬ sande und der Vorteil der Ueberzahl nicht zum Ver¬ hängnis werde. ,,Avantil Corragio!“ „Aiutol — Hilfe! — Heists matt — O mamma mlat — Aiuto!" Und dazwischen das Donnern der Geschütze, der schmetternde Einschlag der Granaten, der singende Ton krepierender Schrapnells — das Höllenkonzert, das in weitem Kreise den Kaiserlägerberg umklammert. 8. In den Mulden am Nordhang, hinter Latschen und aufgeschichteten Steinen verborgen, kauern, zu schütteren Gruppen auseinandergezogen, die Reserven der Batail¬ lone, die da vorne um Sein oder Nichtsein ringen. Vor ihnen splittert das Gestein im Sperrfeuer der Ita¬ liener, hinter ihnen hagelt glühendes Eisen nieder und wirft Rauch und Fetzen gegen den Himmel. Daß die Welschen die eigene Platte erreicht haben, daß sie am Cosmagon eingedrungen sind, hört das geübte Ohr an der Art des Gefechtslärms: Schneidend hoch gellen ita¬ lienische Gewehrschüsse und das kurze, abgerissene Feuer der Maschinengewehre. Wie es den Kameraden geht, ob sie sic^i halten und allein den Gegner wieder hinunterwerfen können — das sind quälende Fragen für 230