den Kommanden und zur Artillerie: Angriff gegen eigene Platte und Cosmagonstellung! Sperrfeuer 1 Die Alpini sind rasch wie Teufel, sie gehen ohne Zögern vor. In der Cosmagonmulde sind es nur einige Meter, die man in beherztem Anlauf nehmen muß, auf dem Gipfel gilt es, beiderseits der wandigen Südplatte hinunterzurennen, die Mulde zu überqueren und drüben den Steilhang zu erklimmen, eh* der Verteidiger seine Kavernen verläßt. Da und dort knallt es — das sind die Alarmschüsse der Kaiserjägerposten. Handgranaten poltern vom Cos- maigon her, ein Maschinengewehr knattert auf, um plötz¬ lich und für immer zu verstummen. Der Anlauf scheint den Alpini endlos zu sein. Rutschend, gleitend die Ge¬ röllhalden hinunter und dann mit keuchenden Lungen und schweißnassen Gesichtem bergan. Halblaute Zurufe der Offiziere, während hoch über ihnen noch immer Granaten heulen, um die Oesterreicher auf dem Gipfel abzuriegeln. Die Oesterreicherl Ja, lebt denn dort oben über¬ haupt noch etwas? Dünnes Postenfeuer, das eher ver¬ zweifelt als gefährlich klingt. Jetzt die Reste des Draht¬ verhaues. Da liegt einer auf dem Rücken, blutüber¬ strömt, mit verglasten Augen, tot Den hat es zwanzig, dreißig Meter vielleicht durch die Luft geschleudert . . . Ein toter Kaiserjäger. Härter krampst sich die Faust um die Eierhandgranate, blitzschnell schielt das Auge nach der Reibmanschette am linken Unterarm. Jetzt — der Feind! Schüsse krachen, nahe und gellend, Blei singt Und da fliegen die ersten gestielten Dinger heran, krepieren, stoßen weißliche Wolken aus dem Boden. Ein Griff, werfen! Die nächste, werfen! „Savoia!" Der Schrei er¬ stickt, geht in schnaufendes Röcheln über. Den, der ihn in der fürchterlichen Beklemmung dieses Augenblicks ausgestoßen hat, ist das Gesicht wie mit Hammerwucht zerschlagen . . . „Savoia!" Es klirrt und knackt, schreit gellend, fällt lautlos auf die Steine hin; sieht den Gegner plötzlich erschreckend groß vor sich, duckt sich vor dem niedersausenden Kol¬ 229