gegen die kavemierten Batterien auf dem Monte Forni alti, die sicher und mit unglaublicher Schnelligkeit Lage um Lage herübersenden* Sie haben nicht genug Muni¬ tion, um auf vermutete Ziele feuern zu können; ihr Augenmerk gilt nur der Minute, die den Feind ins Freie führt und die nicht zu versäumen, Dutzende Augenpaare wie gebannt an dem qualmenden Berg hängen. Unheimlicher noch als das Entsetzen, das die Gra¬ nate birgt, ist der Tod in der Wurfmine. Wenn dieses Höllenmachwerk in den Himmel zischt, wenn es dort sekundenlang harmlos zu kleben scheint und plötzlich, wie von einem Kaubvogelwillen beseelt, auf ihr Ziel niedersaust, dann gibt es keinen, dem das Herz nicht stillzustehen droht, der sich nicht wie ein Wurm zu¬ sammenkrümmt. Pausenlos rollender Donner, Blitzschläge, rot und gelb, in Qualm und Staub, durch Stunden, durch viele Stunden. Längst sind die ersten Opfer dieses Wütens erkaltet, als die letzten verblutend in den Schotter sinken. Aber sind es die letzten? Der Feuersturm flügelt weiter, er fegt weit ins Hintergelände dieser Schlacht¬ bank, wirft sich auf die Anmarschwege und Batterien der Oesterreicher, wettert in blindem Rasen gegen die Nordhänge, auf denen die Lager der Reserven sein müssen. Dröhnend wechseln ein paar Caproni hinüber zu den Dörfern und Almhütten, zu den wellblechgedeck¬ ten Baracken, die in wochenlanger Beobachtungs tätig- keit als der Standort österreichischer Kommanden fest¬ gestellt wurden; werfen ihre Bomben ab, kehren zurück, kreisen um den Gipfel, der noch immer in einem Dunst¬ schleier gebettet liegt, sehen das Gelände wimmeln vom Angriff der eigenen Infanterie; tragen in stolzer Zuver¬ sicht das Bewußtsein des Sieges heimwärts nach Schio, wo die Kameraden ungeduldig auf Nachricht warten... Die ersten Gewehrschüsse knallen, kaum vernehm¬ lich dem Ohr, das durch stundenlanges Trommeln taub¬ geschlagen ist. Aber da und dort ist noch ein Telephon¬ draht ganzgeblieben und er trägt nun die Meldung zu 228