Zingarella und dem Civaron. Das Suganertal konnte nicht mehr durch ein paar Standschützen und Land¬ stürmer gehalten werden, die Berge nördlich davon for¬ derten erhöhte Aufmerksamkeit, Batterien und Reser¬ ven. Aus der belagerten Festung Südtirol, die sich, ein volles Jahr mit bescheidensten Kräften durchgebracht hatte, war ein ständiger Quell der Sorge geworden . . . 3. Unter erbitterten Kämpfen wird nach und nach die neue Widerstandslinie bezogen. Sie ist nur dürftig aus¬ gebaut, denn jeder Stellungsbau im Gebirge erfordert neben maßlosen Anstrengungen Zeit, Zeit und noch¬ mals Zeit. Bei der Wahl dieser Widerstandslinie hatte zum Teil der Wunsch entschieden, die Offensive früher oder später fortzusetzen, zum Teil die Eignung des Geländes. Wichtige, mit gewaltigen Opfern erkaufte Gipfel wie die Priafora, der Cengio, die Meletta und die Cima Maora mußten preisgegeben werden; dagegen blieben andere, wie die Zugna Torta, der Nordteil des Pasubio, der Monte Zebio, der Monte Ortigara und der Civaron in unserer Hand. Vor allem aber ein Berg, den man als das Gibraltar der Sieben Gemeinden bezeichnen kann: der Monte Cimone. Dieser Monte Cimone ist nicht hoch; nur 1230 Meter erhebt er sich über dem Meeresspiegel. Wer ihn von Norden her, über die Tonezza-Hochfläche erreichen will, sieht ihn als einen mäßigen Kegel, der eine kleine Fels¬ krone trägt. Kommt man näher, so zeigt sich, daß die¬ ser Gipfel nur der Rest eines Berges ist: Sein Südhang ist abgebrochen, er besteht jetzt aus Wänden, an die sich, mehrfach gezackt, der Vorgipfel des Caviojo heran¬ schiebt Der Monte Cimone selbst aber ragt wie eine Halb¬ insel in den Raum hinaus. Nördlich des Gipfels ver¬ jüngt sich der schwach geneigte Hang, um erst dann wieder breit auszuladen, so daß jeder Angriff von die¬ ser Seite her über eine schmale, leicht zu verteidigende Strecke geführt werden muß.