genug, beide zu vereinigen und sich ihrer mit Maß und Geschmack zu bedienen. Einer ihrer größten, einer, dessen Begeisterung und Talent mit Recht so berühmt sind, wird unser Mitarbeiter: es ist der Künstler der «Femme a l’eventail», der zartfühlende Porträtist und Humorist, von dem jede Zeichnung eine liebenswürdige Satire darstellt, eine Seite des Lebens, ein Werk der Wahrheit, der guten Laune und des Gemüts: Es ist Abel Faivre. Es scheint uns, daß er sehr geeignet ist, im ECHO DE PARIS ,Kampagne" zu machen. Er wird seine Ironie und seinen Scharf¬ blick für Unregelmäßigkeiten und Taktlosigkeiten anzuwenden wissen. Er wird es mit Heiterkeit tun. Haben wir keine Furcht vor diesem Wort! Denn wir sind sicher, daß diese Heiterkeit in sich selbst ihre aufrichtende Kraft trägt. Den tapferen Kämpfern wird er den so nötigen Augenblick der Entspannung bringen, die Minute des Lachens, die wie ein Elixier der Jugend und des Eifers wirkt. Denen, die nicht die Ehre haben zu kämpfen, wird er manchmal die kleinen Schwachheiten einiger unter ihnen zeigen, — sie haben solche. Und so werden gewisse Zeichnungen neben ihrem psycho¬ logisch dokumentierenden Wert eine wohltuende Wirkung haben, indem sie leichte Fehler verbessern.“ Am n. Mai 1915 erschien das erste Spottbild Abel Faivres. Es trägt den Titel: „Der Lusitania-Sieg“ und zeigt ein deutsches Ehepaar am lampion- und fahnengeschmückten Fenster. Den stupide lächelnden Stolz der Dargestellten erklärt die Beischrift: „... Und wir waren zwölf gegen zweitausend!“ In der Folgezeit veröffentlichte das ECHO DE PARIS mit wenigen Unterbrechungen allwöchentlich zwei vierspaltige Zeichnungen auf der Titelseite. Satirische und hetzende Angriffe auf die Deutschen und ihre Bundesgenossen wechselten ab mit Seitenhieben auf innerfranzösische Unzulänglichkeiten. Gruppiert man die von dem Blatt in der Zeit vom n.Mai 1915 bis zum 29. Juni 1919 verfolgte Bildpropaganda nach Gesichtspunkten ihres Inhalts, so entfallen von den insgesamt 238 Bildern 46% auf Deutsch¬ land und die Deutschen, Deutschlands Führer, die deutschen Greuel, den Hunger in Deutschland, die Bundesgenossen, die deutschen Sozialisten usw., 27,5% sind satirische Angriffe auf innerfranzösische Mißstände, auf Taktlosigkeiten gegenüber den Kämpfern, auf Kriegsgewinnler, Heim¬ strategen und Drückeberger, auf Pessimisten, Bürokraten und Abgeord¬ nete, 16,5% zeigen das Frankreich, wie es sein soll, den Soldaten an der Front, sein Weib und seine Kinder in der Heimat, beide von den Ge¬ 19