Herausgeber bestimmten Kampfblätter, unter ihnen der HOMME LIBRE und die GUERRE SOCIALE, wie auch die Partei- und Gruppen¬ organe nach Art der HUMANITE bedienten sich der Bildpropaganda. Die meisten Provinzzeitungen suchten auch in diesem Punkt der hauptstädtischen Presse nicht nachzustehen. In der Versorgung der Front mit aktuellem Lesestoff waren die „Großen Fünf“ führend. Sie kamen regelmäßig bis in die vordersten Linien. Zu den später von den Soldaten zusätzlich verlangten Zeitungen gehörte in erster Linie der EXCELSIOR wegen seiner Bilder 40. Für die Bildpropaganda und zur Aufrechterhaltung der guten Stimmung bei den Frontkämpfern fast noch wichtiger waren die Witzblätter und die zahlreichen vom Poilu für den Poilu geschriebenen und bebilderten Front- und Grabenzeitungen. UECHO DE PARIS Das ECHO DE PARIS nahm während des Krieges eine Mittel¬ stellung zwischen der großen Boulevardpresse und den meinungs¬ mäßig streng festgelegten Blättern ein. Seine politische Richtung entsprach der stark nationalistisch-konservativen Denkweise des größten Teiles der Bourgeoisie sowie der akademischen und militärischen Kreise. Zu Beginn des Krieges nahm das Blatt einen gewaltigen Aufschwung; es konnte seine Auflage vervierfachen, da es nach wie vor auf vier Seiten erschien und seine religiöse Tendenz stärker betonte41. Beigetragen haben da¬ zu auch seine hervorragenden Mitarbeiter, unter ihnen der außenpolitische Leitartikler Jean Herbette und die Abgeordneten und Mitglieder der Aca- demie Fran^aise Albert de Mun und Maurice Barres, der als Präsident der «Ligue des Patriotes» besonderes Ansehen genoß. Ihre Artikel wurden 1914 sogar von der linksgerichteten Bürgerschaft viel gelesen, obwohl das ECHO DE PARIS aus seiner antisozialistischen Einstellung keinen Hehl machte42. Bei 'seiner Anfang 1914 auf 100000 bis 150000 geschätzten Auflage, die sich im Kriege auf 800 000 und sogar darüber hinaus erhöht haben soll 43, war es eines der führenden politischen Blätter. In den Vorkriegsjahren waren in den Spalten des ECHO DE PARIS keine Karikaturen zu finden. Erst der Propagandabedarf des Krieges zog das Bild zur Mitarbeit heran. Am 7. Mai 1915 brachte das Blatt unter der Überschrift „Abel Faivre am ECHO DE PARIS“ einen Einführungs¬ artikel: „Es ist nicht zuviel gesagt, daß in der Zeit, in der wir leben, alle Waffen gut sind. Man darf keine von ihnen vernachlässigen, besonders nicht diejenigen, die uns geläufig sind und die wir von jeher mit Leichtigkeit führen. Der Geist ist eine dieser Waffen; der Zeichenstift ist eine andere. Französische Künstler sind begabt 18