104 lich zirka 25.000 bis 30.000 Kubikmeter Scheiterholz nach Perg und Mitterkirchen auf die Schwemmplätze bringt. Diese Holzmassen werden nach Wien und in die Papierfabrik Steyrermühl verfrachtet. Em Ausflug ins Naarntal. Selten versäumt es ein Fremder, der Perg besucht, das Naarntal, wenigstens zum Teil, zu besichtigen. Es lohnt sich auch der Mühe, denn die Naturschönheiten, die sich hier dem Auge bieten, sind mannigfaltig und nachwirkend. Die wild tosende Naarn, an beiden Ufern von be¬ waldeten Abhängen eingesäumt, die sich stellenweise senkrecht aus dem Fluß zu erheben scheinen, geben der Szenerie das Wildromantische, wie wir es nur im Hochgebirge zu sehen gewohnt sind. Unmittelbar bei Perg betritt man im Norden des Ortes den Eingang zum Naarntal) gut erhaltene, reinliche Wege durch die Berschönerungsanlagen, die sich am Dollberg hinziehen, ermöglichen es, den „Stephaniehain" mühelos zu erreichen, wo sich dem Beschauer eine großartige Fernsicht öffnet. Der Stephaniehain wurde am 10. Mai 1881 eröffnet, der Name er¬ innert an Stephanie von Belgien, die eben angetraute Gattin des 1° Kronprinzen Rudolf. Die schönen Anlagen wurden vom Ver- schönerungsverein Perg geschaffen, besonders verdient machten sich die Herren Thannheiser, M. Burgholzer und M. A. Fries. Durch die Anlagen gelangen wir zum Bad, zur Perger Schwimmschule. Für an¬ genehme und lauschige Ruheplätzchen ist gleichfalls gesorgt. Wir durch¬ wandern die Anlagen des Stephaniehains, sehen schon die steilen Fels¬ mauern am Naarntal-Eingang, kommen bei den Poschacher-Granit- werken vorbei, hören die dumpfen Schläge einer alten Hammerschmiede nächst der Mühle des Herrn Schönbeck, wo einst eine Oelstampf war. Nun sehen wir die imponierenden Granitsteinbrüche. Hier wird der in der Tiefe schäumende Fluß wilder, tosend brechen sich die Fluten an den im Bette lagernden Granitblöcken- man bleibt an dieser Stelle un¬ willkürlich stehen. Die rauschende Naarn, das Hämmern der Stein¬ arbeiter, verleihen dem Ganzen etwas Dämonisches. Weiter wandernd wird das Bild bei der „Kuchlmühle", der beliebten Iaufenstation, viel freundlicher. Wir gelangen zum „Holzfang", einem brückenartigen Bau, der zum Auffangen des im Frühjahr auf der Naarn schwemmen¬ den Holzes dient, welches hier kilometerweit sich auftürmt und je nach Bedarf weiter flußabwärts abgelassen werden kann. Im Schatten hoher Tannenbäume schlängelt sich die Straße immer nordwärts, dicht am Ufer des Flusses durch die mit kleinen Wiesen geschmückte Waldgegend. Bor uns liegt die „Randischmühle" (Rabentischmühle) und wir sehen schon die Kegelschmiede mit dem Perger Elektrowerk. (Iaufenstation.) Im schattigen Tal ist dort gut zu ruhen und rasten, eine Gastwirtschaft stärkt den ermüdeten Wanderer. Unstreitig die schönste Partie der Straße