Beginn der Vor fr Ledens Verhandlungen mit Rumänien 345 wurden die Verhandlungen vorläufig abgebrochen. „Die Rumänen versuchen nach dem Muster von Brest Litowsk Verschleppungen", schreibt Mackensen. „Wir treten diesen mit Entschiedenheit entgegen. Bis zum Sonntag (io. Februar) müssen sie mit ausreichenden Vollmachten nach Focsani zurückgekehrt sein. Andernfalls kündigen wir den Waffenstillstand." Der Sonderfriede, den die Vertreter der provisorischen Regierung der blkraine am 9. Februar trotz aller Proteste TrotzkiS Ln Brest Litowsk mit den Mittelmächten schlossen, zerstörte die Hoffnungen, die die rumänische Regierung auf ein Zusam mengehen mit der Ukraine gesetzt hatte. Infolgedessen trat daS Ministerium Bratianu in Jassi zurück. General LupeScu bat, die Verhandlungen in Focsani erst nach Bil dung eines neuen Ministeriums wieder aufzunehmen. Der Feldmarschall erwiderte darauf in einem an den rumänischen Oberbefehlshaber General Presan gerichteten Schreiben, er müsse bei voller Würdigung der Gründe, die zu diesem Ansuchen ge führt hätten, im Namen der verbündeten Obersten Heeresleitungen und Regierungen die feste Erwartung aussprechen, daß eS trotzdem möglich sein werde, binnen 48 Stun den, also spätestens bis zum 12. Februar, die Ankunft von Vertretern zu melden, die mit den gewünschten Vollmachten versehen imstande seien, die den Mittelmächten unerläßliche Klärung der Lage in politischer und militärischer Richtung herbeizuführen. Am 13. Februar erschien im Auftrage des Generals AvereScu, der Nach folger BratianuS geworden war, ein Abgesandter der neugebildeten Regierung auS Jafsi beim Feldmarschall mit der Meldung, daß die rumänische Regierung ernstlich entschlossen sei, Frieden zu schließen. „Also Rumänien will Frieden", schreibt Macken sen am folgenden Tage. „DaS ist die Hauptsache. Heute werden ihnen unsere Be dingungen und Forderungen für den Frieden schriftlich übergeben und mündlich er läutert werden, und dann können sie wieder abreisen und morgen in Jafsi berichten. Ich habe AvereScu unser Entgegenkommen angekündigt, aber als Beweis für die Aufrichtigkeit feines Wunsches die Entfernung aller Entente-Offiziere und Agenten aus dem rumänischen Heer und der Regierung verlangt. Außerdem wird seinen Send boten Gelegenheit gegeben, sich auch mit den hiesigen Politikern zu besprechen, damit sie die Stimmung im besetzten Gebiet genau kennen lernen." Am 16. Februar fand auf Bitte AvereScuS eine Begegnung zwischen ihm und dem Feldmarschall in Buftea statt. Dieser berichtet darüber: „Die Zusammenkunft ist ohne Reibung verlaufen. Wir konnten die Erinnerung an Begegnungen beim Kaisermanöver in Stettin 1693 und gelegentlich meiner Flügeladjutantenzeit in Berlin austauschen?') DaS Ergebnis der Besprechungen war meine Überzeugung vom festen Willen deS Generals, Frieden zu schließen und mit dem Bratianuschen System völlig zu brechen, das heißt also auch mit der Entente. In wesentlichen militärischen Fragen hat er sein Einverständnis ausgesprochen. In meinen Forderungen blieb ich fest. Der rumänischen Armee will ich gern ihre Ehre lassen, aber sie ist die besiegte, und die Regierung muß sich dieser Tatsache fügen. Ich habe als Soldat Mitgefühl für General AvereScu und ließ eS bei aller Bestimmtheit an persönlicher Rücksichtnahme nicht fehlen. Wir trennten unS in kameradschaftlicher Weise. Am 22. wird der General wieder nach Buftea kommen und dort mit Graf Czernin und Kühlmann zusammen treffen, um die diplomatischen und rein politischen Fragen mit ihnen zu besprechen. Ich nehme an, daß eS noch in dieser Woche zu einem Vertrag kommen wird, der den