VIII. Das Jahr 1918 i. Bis zum Frieden von Bukarest Dezember 1917. Am 3. Dezember 1917 hatten in Brest Litowsk im Hauptquartier des Ober befehlshabers Ost die Waffen still st andsverhandlungen mit den Bolsche wisten begonnen. Sie führten am^. Dezember zum Waffenstillstandsvertrag. Die rumänische Regierung beteiligte sich an diesen Verhandlungen nicht, wohl aber bat sie ihrerseits, wie auch der russische Befehlshaber der Südwestfront General Tscher- batschew, am 3. Dezember das Oberkommando der Heeresgruppe Mackensen um die Einleitung von Waffenstillstandsverhandlungen an der Donau—Sereth-Front. Diese begannen am nächsten Tage in Forsani unter dem Vorsitz des Generals von Morgen und führten am 10. Dezember zum Abschluß eines Waffenstillstandöver- trageS. Er ermöglichte den bereits vorher bestimmten Abtransport von fünf deutschen Divisionen auS Rumänien auf den westlichen Kriegsschauplatz. Am 11. Dezember kann Mackensen feststellen: „Die Verhandlungen in Forsani sind gestern abgeschlossen worden und haben dazu geführt, daß nunmehr nicht mehr in den einzelnen Frontabschnitten Waffenruhe abgemacht, sondern für die ganze Front schriftlich, daS heißt in aller Form festgesetzt ist und zwar solange, daß in zwischen über die Präliminarien eines Friedens verhandelt werden kann. Dem Wieder beginn der Feindseligkeiten muß eine dreitägige Kündigung der Waffenruhe voran gehen. DaS klingt alles sehr schön, aber wer weiß, welche Partei morgen in Ruß land die Oberhand hat. Der Einfluß der Entente ist noch keineswegs gebrochen, und die rumänische Clique in Jassi scheint gewillt, va banque zu spielen. Die russischen Offiziere und,Kommissäres welche an den Verhandlungen teilgenommen haben, sind politisch keineswegs eines Sinnes, haben vielmehr ein Spiegelbild der zurzeit in Rußland sich bekämpfenden Richtungen gegeben. Es ist zu verwundern, daß eS unter diesen Umständen überhaupt zu einem Ergebnis der Verhandlungen gekommen ist. Die schwierige, fast unwürdige Lage der russischen Offiziere den Kommissären gegen über ist deutlich in die Erscheinung getreten und hat daS Mitleid unserer Herren er regt. Aber auch daS Verhältnis der Russen zu den Rumänen hat sich als ein höchst widersprechendes gezeigt. Also Zerfahrenheit, Unklarheit, Uneinigkeit und Ver wirrung überall — ein heilloser Zustand bei unseren Gegnern. Unsere Truppen können sich nun in aller Ruhe mit der Einrichtung ihrer Unterkunft beschäftigen und diese für den Winter verbessern. Die Belegung kann auch erweitert werden. Auch die von den Rumänen und Russen auS der Walachei mitgeschleppten deutschen und österreichisch-ungarischen Staatsangehörigen werden freigegeben." Januar 1916. Rach Abschluß des Vertrages wurde in Forsani eine ständige Waffenstillstands- Kommission unter Vorsitz deS Generals von Morgen eingerichtet. Indessen weder die