Heiligen Abend Siali ausrauchen, damit die Hexe verjagt wird. Scheckenberge r, Seewalchen. Wenn man nahe beim Haus junge Katzen tötet, hat man im Stall Unglück. Eder, Baum. Am Georgitage wurde der Stallbesen auf die Wiese gesteckt und ein Feuer angezündet, um die Hexe zu verbrennen. Zwei Hölzer aneinanderschlagen: So weit der Schall reicht, nimmt der Habicht keine Henne. Schirl, Re iche r s ber g. Totenbräuche. Die Eule nagelt man an die Haustür, damit im Hause niemand stirbt. Moser, S t e i n d o r f. Wenn die Leiche aus dem Hause getragen wird, so trägt je¬ mand eine brennende Kerze nach. Die alten Deutschen nagelten eine lebende Eule auf die Haustür, damit niemand sterbe. Moser-Schirl, Reichersberg. Bevor man den Berstorbenen auf den Friedhof trägt, soll man das Bieh ausjagen. Bauerngruber, Seewalchen. Die Leute von der Nachbarschaft kommen abends in das Haus, in dem der Tote liegt, beten zwei Rosenkränze und erhalten dann einen Imbiß. Dann folgen wieder zwei Rosenkränze und eine Jause aus Krapfen und Kaffee. Bier Nachbarn bleiben und halten die Totenwache beim Leichnam bis zum Morgen. Am zweiten Tag der gleiche Borgang. Bei der Beerdigung gehen die Ver¬ wandten und Nachbarn mit zur Kirche und in den Friedhof, nachher ist Kondukt (Totenmahl), Gebet und Heimkehr. Buch- berger, Seewalchen. Die Uhr stehen lassen, damit niemand mehr stirbt. Reiter, G e r l h a m. Wenn im Hause jemand gestorben ist, läßt man die Uhr stehen, rüttelt den Essigbehälter, damit er nicht zu leicht wird. Die Bienenstöcke werden auch geschüttelt, damit sie nicht absterben. Schirl, Reichersberg. Wenn eine Leiche war, wurde vom Wagen ein Rad abgezogen, damit er drei Tage nicht benützt werden könne. S e i r i n g e r, Moos. Wenn jemand stirbt, soll man das Fenster aufmachen, damit die Seele hinaus kann. Füreder, Seewalchen. Wenn im Hause der Bauer oder die Bäuerin stirbt, soll man es dem Bieh sagen. Lacher, Seewalchen 80. 63