Geschichtliches. Von Adolf Bocksleitner und P. Werigand M a yr, O. S. B. Aus lichtem Waldesgrün steigt die goldene Sonne und zittert über dem sanften Morgengrund der blauen Flut, verschwimmt in dem GeKräufel der Wellen. Ja, schön ist die Heimat! Man fühlt ihre verborgene Pracht, wenn die braune Ackerkrume duftet, die Saaten sich schwellen wie ein Teppich, der Wald die Hänge hinanrauscht, in lichtem Grün oder in goldiger Herbstfärbung die Buchen und Eichen sich wölben, die dunklen Tannen und Fichten sich recken oder im Sturme beben, die silberne Flut im Sonnenglanz schimmert oder in stür¬ mischen Wogen sich bäumt oder bleiern daliegt im winterlichen, schneeigen Gefilde. Wie war es hier einmal? Diese Frage rauscht auf aus den Büschen und Stämmen, hinter denen sich die schmucken Dörfer bergen, klingt aus dem Ton der Glocke, der sich vom Turm schwingt. Wie war es hier einmal? „Es war einmal vor Zeiten . . ." beginnen die Märchen. Es war einmal vor Zeiten, müssen auch wir die Geschichte von See- walchen beginnen. Aber was wir erzählen, ist Wahrheit,- Zeugen haben wir genug, steinerne und papierene, Denksteine und Ur¬ kunden. Eine mehrtausendjährige Geschichte umspielt unseren See und mit unserem Ort sind Namen verknüpft, die in der Geschichte einen guten Klang haben. Freilich können wir nicht eine Geschichte mit weltbewegenden Ereignissen schreiben, die sich an dem nörd¬ lichen Gestade des Attersees abgespielt hätte, aber alle großen Ereignisse haben ihre Wellen bis hieher geschlagen. Es ist unser Geschehen wie ein Tröpflein im weiten Meere des Welt¬ geschehens, wie ein Pünktchen im großen Buch der Weltgeschichte. Der Name Seewalchen bleibt verbunden mit umwälzenden Epochen, wie: Steinzeit, Römerherrschaft, Ausbreitung des Chri¬ stentums, Völkerwanderung, Slaweneinfall, Frankenreich, Refor¬ mation, Bauernkrieg usw. bis herauf zu den wichtigsten Ereignissen 25