fruchte folgen. Mitte August „pfeift" schon die Dreschmaschine, um den „großen Frauentag", 15. August, und um Aegidi, 1. Sep¬ tember, ist die Herbstsaat in vollem Gange. Große zusammenhängende Waldungen fehlen in der Gemeinde. Der Bedarf an Brennholz wird zumeist aus den Bundesforsten Weißenbach gedeckt. Alljährlich im Frühjahr werden die Wälder „geputzt", das ist ausgeforstet, der „Wied" ausgehackt und als Sommerholz zum Trocknen zugerichtet. Der Boden birgt keine Schätze, wie oft an anderen Orten. Nur ein kleines Torfmoor in Naissing-Gerlham wäre zu nennen. Nach der Viehzählung wurden im Gemeindegebiete 140 Pferde, 800 Großrinder, 600 Stück Jungvieh, 650 Schweine, 24 Schafe, 28 Ziegen und rund 2400 Hühner aufgeschrieben. (Die Zahlen schwanken und sind aufgerundet.) Eigentliche Biehaufzucht, „Spänen", wird hier mangels Almen und geeigneter Ausläufe und Weidegelegenheiten nicht betrieben. Die meisten Landwirte kaufen im Herbst ihren Bedarf an gesöm- mertem Bich auf den bedeutenden Märkten der Umgebung. Es gewährt einen schönen Anblick, die großen Triebe mit dem rot- weiß gekreuzten Pinzgauervieh zu sehen. Altbekannte Händler in der Gemeinde bringen die vierbeinige Ware von den Märkten in Kärnten und Salzburg und mit lebhaftem Interesse werden die Tiere besichtigt und darum gefeilscht. Dies ist um so mehr begreif¬ lich, bildet doch heute die Viehhaltung mit vermehrtem und ver¬ bessertem Futterbau die einzige Ertragspost im Bauernhofe. Der Getreidebau beschränkt sich auf den häuslichen Bedarf. Große Aeberschüsse sind ohnedies nicht möglich und infolge der Ileberproduktion der wirklichen Getreideländer auch nicht rentabel. Aus diesem Grunde lassen hier viele Bauern Aecker auf Wiesen „liegen". Ilmfangreiche Drainagen und Regulierungen wurden mit Hilfe des Landes und Bundes bereits durchgeführt und manche harren noch der Erledigung. Der sichtliche Erfolg ist von wirklich volkswirtschaftlicher Bedeutung und zugleich für viele ein Ansporn zur Nachahmung. Der Jäger und Weidmann findet hier eine gut gepflegte Niederjagd mit Nehen, Hasen, Fasanen, Rebhühnern, Wildenten und Raubzeug. Auch der Fischer kommt auf feine Rechnung, Hechte, Saiblinge, Rheinanken, Lachsforellen, Aale, Kröpflinge, Aeschen, Weißfische usw. bevölkern See und Ager. Murmelnde Bächlein bergen scheue Forellen. Leider räumte im Jahre 1880 die Krebspest unter dem großartigen Stand der Scherenträger 9